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ME-RPG: Das Rollenspiel


Nuna

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Obwohl Vanimo Niomells Fragen ausgewichen war und es offensichtlich wurde, dass er die genaueren Details seiner Mission nicht so leicht presigeben würde, wollte Eruantalion die Chance etwas mehr zu erfahren nicht so leicht verstreichen lassen.

Doch er wollte angesichts Vanimos zurückhaltender Haltung eine etwas undurchsichtigere Strategie als Niomell wählen. Nachdem letzterer zu Runya geritten war und die beiden in ein Gespräch vertieft waren, sagte Eruantalion zu Vanimo: "Nun, da hoffentlich keine weiteren Zwischenfälle uns mehr aufhalten werden sollten wir uns meiner Meinung nach ein paar Gedanken über unsere weitere Reiseroute machen. Dieses Gebit am Rand der Ered Luin kenne ich einigermaßen, denn wir sind oft als kleine Spähtrupps von Maedhros' Mark zum Rerir Berg und auch weiter nördlich geritten. Wenn Ihr mir sagen könnt, wo genau wir den Aufstieg in die Ered Luin beginnen werden, könnte ich versuchen einen geschützten Weg zu finden auf dem uns die Orks nicht so schnell entdecken."

So unschuldig wie möglich sah er in Vanimos graue Elbenaugen.

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Rúnya lächelte Niomell an.

"Das ist nicht schlimm, du konntest es ja nicht wissen", erwiderte sie auf seine Entschuldigung hin. Sie war ihm nicht böse, dass er gefragt hatte, es war ja nur normal.

Sie hörte aufmerksam zu, was er erzählte.

"Ja, vielleicht. Aber es ist schon irgendwie... belastend, nicht zu wissen, woher man kommt und was früher war", sagte sie. "Und vor allem, weil es meines Wissens nach niemand sonst weiß. Wir haben vor kurzem einen Elben gefunden, er starb und er sagte etwas zu mir - er kannte mich, aber bevor er irgendetwas erzählen konnte, starb er..." Sie seufzte. Die Erinnerung an den schwer verletzten, sterbenden Elben, der ihr etwas sagen wollte und doch wusste sie noch nicht einmal, woher sie ihn kannte, berührte sie immer noch tief.

"Es gibt mir so das Gefühl, als wüsste ich etwas wichtiges, aber weil ich mich nicht daran erinnern kann, und weil niemand sonst mehr lebt, der es weiß, bringe ich alle in Gefahr..." Es war das erste Mal, dass sie ihre Gefühle bezogen auf dies mit jemand anderem teilte, aber sie hatte ja auch noch nicht wirklich viel mit den anderen gesprochen. Und irgendwie tat es schon gut, ihre belastenden Gedanken und Gefühle loszuwerden. Auch wenn sie Niomell nicht kannte, und er kannte sie ja eigentlich auch nicht - gab es irgendwen, der sie wirklich kannte? Noch nicht einmal sie selbst tat das. Und vielleicht, wenn sie etwas über sich erzählte, vielleicht gab es ja die Möglichkeit, dass irgendwer sie doch kannte, aus einer fast vergessenen Zeit, und ihr etwas erzählen konnte... vielleicht. Allzu große Hoffnungen machte sie sich aber nicht.

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Er hatte ihr zugehört und dachte noch ein Weilchen darüber nach. Er versuchte sich in ihre Situation hineinzuversetzen, was ihm schwerer gelang als gedacht. Er hatte immer gewusst wer er war, wo er her kam und wo er hingehörte. Eine große Traurigkeit überkam ihn bei dem Gedanken, dass er seine Eltern vergessen würde. Er verstand was sie meinte, damit wie es einen bedrückte, nicht zu wissen wen man mal geliebt oder wem man etwas bedeutet hatte.

"Vielleicht ist es das!" sagte er in die Stille, die sich eine kurze Weile zwischen ihnen ausgebreitet hatte. "Vielleicht ist dieses Gefühl, zu glauben du du brächtest uns in Gefahr, der Grund warum du dich nicht erinnerst. Vielleicht versuchst du es zu sehr zu erzwingen. Und aus Angst das etwas ganz schreckliches dabei heraus kommt versteckt sich deine Erinnerung nur um so mehr?" Niomell sah Rúnya von der Seite an. "Das klingt jetzt sicher ganz dumm!"

Er hatte plötzlich beim nachdenken das Bild eines kleinen Hasen im Kopf gehabt der zitternd in einer Ecke kauerte und so starr vor angst war das er sich nicht bewegen konnte. Er schämte sich ein bisschen weil er über etwas sprach, wovon er im Grunde keine Ahnung hatte. In seinem bisherigen Leben hatte er noch nie über so etwas kompliziertes wie den Geist eines Wesens nachgedacht. Und doch war er auch ein bisschen stolz, denn die Erklärung gefiel ihm. Ob sie nun stimmte oder nicht, er fand es klang logisch!

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Rúnya überlegte. So hatte sie darüber noch nie nachgedacht.

"Es klingt durchaus nicht dumm", erwiderte sie. "Eigentlich klingt es fast... logisch. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass sich meine Erinnerungen absichtlich vor mir verstecken... das klingt absurd. Ich meine - wenn es wichtig wäre, wenn ich irgendetwas wüsste, was vielleicht wichtig sein könnte... warum sollte ich mich dann nicht daran erinnern dürfen?"

Sie dachte nach. Vielleicht war tatsächlich etwas an dem dran, was Niomell sagte. Immer, wenn sie nicht an ihre Vergangenheit und ihre verlorene Erinnerung dachte - was nicht gerade oft geschah - schien es irgendwann, als würde dieselbe näher rücken, greifbarer, so, als könnte sie sich doch daran erinnern. Doch immer, wenn sie sich dann darauf konzentrierte und versuchte, einzelne Details ihrer Vergangenheit einzufangen, rutschte die Erinnerung wieder weg, und meistens war sie dann weiter weg als zuvor.

Vielleicht durfte sie einfach nicht daran denken, dass sie sich erinnern wollte.

Doch es war so schwer! Es könnte so lange dauern, auf diese Weise ihre Erinnerung wiederzuerlangen, vielleicht war es sogar unmöglich und sie machte sich ganz umsonst Hoffnungen. Und falls sie dann doch irgendwann wieder alles wusste, war es dann vielleicht schon zu spät...

Aber vielleicht war sie doch besser dran ohne dieses Wissen. Vielleicht hatte sie gar nichts erlebt, was helfen könnte, sondern nur schlimme Dinge, die sie instinktiv vor sich selbst verbarg, um sich nicht erinnern zu müssen. Es war so schrecklich, einfach nicht zu wissen, was sich in ihr verbarg.

"Ich meine... ohne meine Vergangenheit fühle ich mich irgendwie nicht wirklich wie eine Person. Ich bin niemand, weil ich mich einfach nicht erinnern kann, jemals vorher... da gewesen zu sein. Ich bin einfach da, ich kann nur vermuten, dass mir früher irgendetwas passiert ist, was entweder schrecklich ist, oder wichtig sein könnte... oder beides... aber ich kann mir bei nichts sicher sein", fasste sie ihre Gedanken zusammen und sah den jungen Mann neben ihr an.

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Erleichtert, nicht weiter mit Fragen gelöchert zu werden, setzte Vanimo den Weg fort. Natürlich konnten sie den anderen die Risiken nicht verschweigen, aber trotzdem fürchtete er sich davor in der Unvorsichtigkeit womöglich einem Spion Informationen zukommen zu lassen oder einen der anderen zu einem Spion zu machen, der den Informationen aus Gier an Morgoth verkaufen wollte. Sie waren schon einmal zu leichtsinnig gewesen. Noch einmal würde ihm das nicht passieren.

Als Eurantalion ihn deshalb nachdem genauen Ziel fragte, zögerte er. Allerdings war der Elb ein Gefolgsmann Maedhros' und länger mit ihnen unterwegs als einer der drei anderen. Und wenn er sich in diesem Gebiet ein wenig auskannte, dann konnten sie diesen Vorteil vielleicht nutzen, um schneller an ihr Ziel zu gelangen. 

"Ich kenne diese Gegend kaum, muss ich zugeben", sagte er zu Eruantalion, "Ich habe nur die Karten zu Hilfe, die wir bei uns haben, nicht aber das Wissen über die geschicktesten Pfade." Und er hatte den ein oder anderen Ratschlag, wie sie ihre Route wählen sollten, dennoch mochte es noch den ein oder anderen Weg geben, der genauso gut oder besser war. "Uns wurde empfohlen möglichst lange an den Ausläufern der Berge entlang zu reisen, da unser Ziel ganz im Norden der Berge liegt. Vielleicht gibt es einen Weg, den du uns empfehlen kannst?"

Eine genauere Angabe als dass wollte er Eruantalion noch nicht geben. Der Norden reichte völlig. Dass sie ganz zu den westlichen Ausläufern der Ered Luin wollten, nein, soviel musste er noch nicht wissen.

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Niomell begann zu grinsen, "Dann werden wir uns jetzt einfach eine Vergangenheit für dich ausdenken, das hat auch vorteile, du kannst dir aussuchen wo du aufgewachsen bist, natürlich hattest du Liebevolle Eltern, warst immer ein artiges Kind und hattest viele Freunde die alle auf dich warten, das du von deiner langen Reise wider kommst. Sie haben dir versprochen ein Großes Fest zu veranstalten. Du hast auch sicher ein schönes Zuhause, mit einem kleinen Hündchen, du siehst aus als hättest du ein kleines Hündchen, das dir fröhlich zwischen den Füßen herum springt." das grinsen wurde breiter. Reyco schlenkerte mit dem Kopf so als habe er was gewittert, sicher wehte der Wind den Geruch der rossigen Stute zu ihm herüber, Niomell ärgerte sich das man eine rossige Stute mit auf reisen nahm. Aber vielleicht hatte man es nicht besser gewusst. "Rúnya, darf ich dich was fragen? Solltest du dich wirklich nicht mehr daran erinnern wer du bist, wo willst du denn dann hin?" Eine kleine Pause trat ein. "Ich weis nämlich nicht wohin ich sollte, wenn ich die Überlebenden aus meinem Dorf nicht wieder finde."

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Rúnya lächelte, als Niomell begann, sich eine Vergangenheit für sie auszudenken. Es klang schön und Rúnya hätte es gerne geglaubt. Sie wusste, dass es nicht so einfach war, aber sie spielte zumindest zuerst mit.

"Und ich hatte auch Geschwister, einen älteren Bruder, der mich immer verhätschelt und verwöhnt hat, und eine jüngere Schwester, die viel mutiger ist und -"

Sie hielt inne. Sie meinte, sich an etwas erinnern zu können... hatte sie Geschwister? Sie versuchte, ihre Erinnerung einzufangen und festzuhalten, doch sie verschwand wieder in weite Ferne.

Doch etwas blieb, und die Elbin schüttelte den Kopf.

"Nein, keine Schwester", sagte sie und runzelte leicht die Stirn. Kam ihre Erinnerung zurück? Sie wusste, irgendwoher, dass sie keine Schwester hatte, aber sie wusste nicht sicher, ob sie überhaupt Geschwister hatte... sie versuchte den kleinen Moment, der ihre Erinnerung wiedergebracht zu haben schien, wiederzuholen, scheiterte aber, wie immer.

Sie beschloss, einfach weiterzureden, als wäre nichts geschehen, vielleicht kam dann am ehesten ihre Erinnerung zurück.

"Ja, ich hatte einen kleinen Hund, und ein Pferd, eine hübsche Stute... sie war eine Fuchsstute, und sie hatte eine Blesse auf der Stirn", erfand sie ins Blaue hinein. "Sie ist vor einigen Jahren gestorben, sie war schon ziemlich alt. Aber als sie noch jünger waren, sind wir immer auf die Jagd geritten, mit meinem Hündchen..." Sie wusste, dass es komplett unsinnig war, was sie hier redete, aber irgendwie half es ihr und es war auch lustig. Und irgendetwas in ihr diktierte ihr die Worte, so dass sie gar nicht lange darüber nachdenken musste.

Vielleicht war es ja ihre Vergangenheit, einzelne Details... oder Bilder. Oder einfach nur Unsinn.

Als Niomell ihr eine Frage stellte, wurde sie ernst.

"Ich weiß nicht", antwortete sie leise. "Ich habe eigentlich nichts, wo ich hingehen könnte. Vorerst werde ich bei den anderen bleiben, weil ich dann halbwegs geschützt bin, aber ich kann nicht ewig hierbleiben. Vielleicht gehe ich nach..."

Sie überlegte.

"Gondolin."

Sie hatte bis jetzt nur wenig über Gondolin gehört, von den anderen Elben, aber auch von den Orks. Gondolin war eine versteckte Stadt, die man nur fand, wenn man schon wusste, wo sie lag... irgendwie faszinierte Gondolin Rúnya, auch wenn sie sonst kaum etwas darüber wusste.

Und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie die Stadt finden würde.

"Ja, ich glaube, ich gehe nach Gondolin", sagte sie.

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Niomells Welt war nicht größer als die Ebene in der Sein Dorf lag, er kannte die Nachbardörfer und die Stadt die einen Tagesritt entfernt war, schon jetzt war er weiter entfernt als je zu vor. Gondolin kannte er nicht.

"Das ist gut, es ist immer gut ein Ziel zu haben. Wenn ich die Leute aus meinem Dorf gefunden habe dann will ich dort hin zurück" Niomells Blick zog es in die Ferne "Ich würde jetzt das Feuer schüren, Mein Vater würde das Eisen Falten und meine Mutter würde Brotbacken, die Öfen würden das Eisen schmelzen, und von der anderen Seite des Platzes würden die Gewürzdüfte herüber ziehen, dort wohnt ein altes Weib, sie hängt die Kräuter zum Trocknen unter ein Dach aus Reisig und Lehm. Sie hat immer ein Feuer darunter brennen, und der rauch trägt die Düfte der Kräuter mit sich herüber. Drüben am Brunnen würden die Kinder mit Wasser spielen und die Erde aufweichen, dieser Geruch würde sich mit den Kräutern mischen und die Kaninchen bei den Bäumen erschrecken." Mit einem tiefen Atemzug verscheuchte Niomell seine Traurigkeit und sah Rúnya an.

"Wo liegt dieses Gondolin? Ist das eine Stadt der Elben? Wie sieht es da aus?" Wenn sie sich an den Ort erinnerte, vielleicht kamen dann die Erinnerungen an anderes wieder.

Bearbeitet von grinningcat
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Sein Seufzer, und seine Erzaehlungen, liessen Runya nachdenken.

Vielleicht hatte sie es ja doch besser als er. Sie erinnerte sich an nichts, aber vielleicht hatte sie ja genau wie er irgendetwas verloren und indem sie sich nicht daran erinnern konnte, trauerte sie nicht darum.

Aber nur vielleicht. Sie wollte immer noch einfach ihre Erinnerung zurueckhaben, egal, was sie enthielt... und auch wenn so winzige Details langsam zurueckzukommen schienen, wie zum Beispiel, dass sie keine Schwester hatte - und da war sie sich vollkommen sicher - schien es ihr ein unendlich langer Weg, bis sie ihr gesamtes Gedaechtnis wiederhatte. Wenn sie es ueberhaupt wiederbekommen wuerde.

Dann fragte Niomell nach Gondolin.

Was wusste sie ueber Gondolin?

Wenig... fast garnichts eigentlich.

"Ich weiss nicht", antwortete sie. "Ich habe nur gehoert, wie die anderen Elben darueber redeten. Irgendwie... habe ich das Gefuehl, dass ich dorthin gehoere. Vielleicht habe ich ja frueher dort gelebt, aber eigentlich weiss ich nichts darueber."

Eigentlich. Sie vermutete tatsaechlich, dass sie frueher dort gelebt hatte, und dass das ganze Wissen ueber Gondolin irgendwo in ihr begraben lag, genau wie ihre ganzen anderen Erinnerungen. Sie musste nur irgendwie den Weg dorthin finden und sie freischaufeln... und das wuerde sie, egal, was es kostete.

Sie dachte an Gondolin. Nur an den Namen Gondolin, beziehungsweise die Gefuehle, die er hervorrief. Etwas wie Sehnsucht... gefolgt von Verzweiflung, die sie einerseits auf die Tatsache, dass sie sich an nichts erinnern konnte, zurueckfuehrte, wie auch auf... irgendetwas anderes. Was das aber war, wusste sie nicht genau.

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Niomell sah zu den Elben rüber, sie hüllten sich immer noch in schweigen. Dann sah er zu Runya. "Ich werde dir helfen dort hinzugelangen, mein Volk habe ich verloren, ich werde sie nicht wieder finden, da bin ich mir sicher, ich weis nicht mal ob sie überhaupt noch leben, und wo hin sie gegangen sind. Aber dir kann ich helfen." Er deutete mit einem leichten kaum merklichen nicken in die Richtung der Elben "Sie haben ein Geheimnis und ich befürchte es wird gefährlich, also wenn du willst dann helfe ich dir Gondolin zu finden." Niomell lächelte aufmunternd.

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Sie war schweigend vor sich hin geritten und hatte sich damit begnügt den Geräuschen des Waldes zu lauschen und dann ein wenig später dem Gespräch zwischen Niomell und Runya. Sie wollte sich nicht einmischen und doch fühlte sie sich schon jetzt ein bisschen seltsam. Sie kam sich vor als würde sie etwas Belauschen, denn immerhin sprachen beide über sehr persönliche Dinge. Aber sie ritten nunmal direkt hinter ihr und sprachen auch nicht leise als ob sie es verbergen wollten. Beide hatten viel schlimmes erlebt, dagegen wirkte ihr Erlebnis kaum mehr so schrecklich.

Ihre Gedanken blieben bei Niomells Dorf. Es hatte sie erschreckt zu hören was bei ihnen geschehen war und ihre Vorstellung in der ihr eigener Heimatort immer ein Platz der Ruhe und geborgenheit gewesen war, bekam einen kleinen Riss. Konnte so etwas auch dort geschehen? Waren alle Zuhause in Ordnung? Hätte sie nicht gehen sollen? Sie hob den Kopf und sah in den Himmel über ihr. Seltsamerweise hatte seine scheinbare Unendlichkeit und das helle Blau ihr immer Zuversicht gespendet. Vielleicht weil sich alles andere ändern konnte. Bäume konnten gefällt, Häuser gebaut, selbst Felsen behauen werden. Aber den Himmel konnte niemand ändern. Er war immer da..

Nach einer Weile wurden die leichten stechenden Schmerzen in ihrem Bein schlimmer. Sie begann sich müde und schlapp zu fühlen. Der Marsch war anstrengend gewesen und hatte viel Kraft gebraucht. Dann der Erdrutsch und das lange, ungewohnte Reiten. Ihr Körper sehnte sich nach einer Rast und viel Ruhe. Sie war durstig und obwohl ihr kleiner Rucksack wiedergefunden wurde und am Sattel baumelte, hatte sie keinen eigenen Wasserschlauch.

Eine ganze Weile ritt sie so, versuchte die Schmerzen zu irgnorieren und ihre Schwäche. Um keinen Preis wollte sie die Gruppe aufhalten oder ihren Rettern danken indem sie jammerte und alle zu einem langsameren Tempo zwang. Schließlich wurde der Durst aber stärker und sie gab sich einen Ruck. Sie ließ ihre Stute ein wenig schneller laufen um zu den Elben vor ihr aufzuschließen, die beiden hinter ihr wollte sie nicht belästigen. "Entschuldigt bitte" sagte sie leise "Ich...ich habe keinen eigenen Wasserschlauch und bin sehr durstig..." Sie kam sich etwas dumm vor, wie ein kleines Kind das eine entfernte Verwandte nach Essen anbettelte...

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Runya schwieg eine Weile.

"Es tut mir leid, was mit deiner Familie und deinem ganzen Dorf passiert ist", sagte sie dann. "Vielleicht findest du sie ja doch irgendwann wieder. Aber solltest du sie nicht wiederfinden, wuerde ich mich freuen, wenn du mit mir kommen wuerdest." Sie laechelte ihn an. Irgendwie war es ruehrend, dass er mit ihr kommen wollte und ihr helfen, Gondolin zu finden. Andererseits hatten sie beide eigentlich nichts, wohin sie gehen konnten, und sobald diese Gemeinschaft irgendwann aufgeloest wurde, waeren sie beide allein und heimatlos. Dann konnten sie auch gut zusammen bleiben. Schon allein, weil sie dann sicherer waeren. Es konnte ja sein, dass ihr Gefuehl Runya taeuschte, und sie doch nicht wusste, wo Gondolin lag... und dann koennte sie ja wieder von Raeubern oder Orks ueberfallen werden. Es waere sicher gut, nicht alleine zu sein.

Niomell sprach wieder an, was Runya noch kurz zuvor beschaeftigt hatte - das Geheimnis der Elben, das Runya selbst auch gern gewusst haette.

"Gefaehrlich war es in den letzten Wochen schon, aber ich denke, dass sie nicht mehr lange schweigen koennen. Soweit ich weiss, sind nur noch zwei von der urspruenglichen Gruppe ueber, und das sind Vanimo und Orthorur... Eruantalion ist vor mir dazugekommen, dann haben wir vor kurzem zwei Gefaehrten in einer Schlacht gegen die Orks verloren. Was auch immer sie vorhaben, sie koennen es sicher nicht zu zweit machen, oder mit uns, wenn wir nichts darueber wissen."

Da war die Elbin sich ziemlich sicher. Und sie hatte das Gefuehl, dass Niomell recht hatte: Es war vermutlich eine gefaehrliche Mission oder Aufgabe, und es kamen sicher noch Kaempfe auf sie zu. Runya wurde bei dem Gedanken daran ein wenig mulmig, und sie nahm sich vor, ein wenig mit ihren Schwertern zu trainieren, die sie dabei hatte. Sie hatte das Gefuehl, dass sie eigentlich recht gut kaempfen konnte, und dass sie das auch nicht vergessen hatte... vielleicht, wenn sie wieder kaempfen lernte, waere dies nur ein weiterer Schritt dazu, dass sie sich endlich auch wieder an alles andere erinnerte.

Auch wenn sie das Gefuehl hatte, dass es nicht so leicht waere.

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Vanimo hatte es geschickt eingefädelt, ohne zu viel über das genaue Reiseziel preiszugeben versuchte er Eruantalion die Infromationen über gute Reiserouten zu entlocken.

Aber wenigstens ein bisschen mehr wusste Eruantalion nun doch, in den Norden sollte es also gehen...

"Lothlann steht formal unter der Aufsicht der Söhne Feanors, wie Ihr sicher wisst", gab Eruantalion Auskunft. "Allerdings ist das Gebiet sehr groß und Maedhros' Burg ist die einzige Festung der Elben nördlich von Doriath, ansonsten gibt es hier nur kleine Dörfer mit unbewaffneten Bauern. Zwerge kommen auch nur selten hierher, weil ihre Geschäfte sie höchstens bis zum Berg Rerir treiben, aber nicht weiter nördlich. Morgoth interessiert sich glücklicherweise nicht sehr für Lothlann, aber gerade deshalb ist es auch nur spärlich bewacht. Die meisten Krieger in Maedhros' Dienst bewachen den Pass von Aglon und Maglors' Lücke um einen Vorstoß der Orks nach Ost-Beleriand zu verhindern. Nu ab und zu werden ein paar Späher weiter in den Norden gesandt. Wir sollten, wie Ihr schon sagtet, an den Ausläufern der Ered Luin weiterreisen, doch ich würde empfehlen ihnen nicht zu nahe zu kommen. Die Felsen und Höhlen bieten nur zu guten Schutz für Morgoth's Späher und andere Kreaturen. Wir sollten unsere Route weise wählen, denn Lothlann bietet nur wenig natürlichen Schutz, es wird kälter werden, je weiter wir nach Norden kommen und die Vegetation nimmt stetig ab und die Landschaft wird steppengleich. Ich kenne einen Weg, der bis fast ganz in den Norden der Ered Luin führt, ca. 1 km von den Ausläufern der Ered Luin entfernt. Das hohe Gras kann uns lange Schutz vor feindlichen Blicken bieten - nur gegen Regen und andere Naturgewalten gibt es dort keinen Schutz. Die Alternative wäre trotz der Gefahr entdeckt zu werden nah an den Ausläufern der Ered Luin zu bleiben und so bei Unwetter Schutz in den Bergen suchen zu können. Dieser Weg wird allerdings sehr unwegsam und verläuft sich irgendwann komplett.

Ich denke es liegt nun an Euch zu entscheiden, was für unsere Gruppe das Beste ist."

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Vanimo:

Mit einem nachdenklichen Nicken zeigte Vanimo Eruantalion, dass er seinen Ausführungen aufmerksam gelauscht hatte und sich nun darüber den Kopf zerbrach, was dies für ihren weiteren Reiseweg bedeutete. Und für die Aufgabe, die sie hatten. Die Orthorûr und er hatten. Natürlich mussten sie auch die anderen bis zu einem gewissen Grad einweihen, doch hatte Vanimo ein ungutes Gefühl einfach Zweck und Ziel ihrer Reise preiszugeben und deshalb wollte er dies so lange wie möglich hinausschieben. Selbst wenn es nur um wenige Stunden ging, denn er fürchtete sich davor einen Fehler zu begehen. Die Angst, dass er die Informationen an jemanden weitergab, der sie an Morgoth verkaufte, war groß und kaum noch mit dem Verstand zu begründen.

"Ich denke, wir sollten den Weg nehmen, von dem du gesprochen hast.", sagte er nach einigen Minuten des Schweigens. Er selbst kannte keinen besseren und als Maedhros' Mann zollte er Eruantalion einen gewissen Respekt und brachte ihm auch Vertrauen entgegen, war doch schon länger mit ihnen unterwegs und hatte bereits gemeinsam mit ihnen gekämpft und zu ihnen gehalten. Außerdem wollte er schnell vorankommen und sich nicht mühsam und langsam durch die Berge quälen müssen, wenn es denn einen anderen Weg gab. 

Kurz nachdem er dies gesagt hatte, sprach Paleena sie an und bat um Wasser. Vanimo lächelte, denn es sie schien sich dafür zu schämen, dass sie darum fragen musste. "Hier, trink dich satt", sagte er zu ihr während er ihr einen seiner Wassenschläuche gab. Als Paleena diesen in den Händen hielt, kam ihm jedoch eine bessere Idee: "Du kannst das Wasser gern behalten."

Bearbeitet von Nuna
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Der großgewachsene Elb machte seinen Wasserschlauch von den Satteltaschen los und reichte ihn ihr. "Hier, trink dich satt"

Sie beugte sich etwas vor um ihn entgegen zu nehmen und fühlte das er fast voll mit anscheindend recht kühlem Wasser war. Irgendwie beruhigte sie das, zumindest um Wasser würden sie sich erst mal keine Sorgen machen müssen. Dann begriff sie wie dumm dieser Gedanke war. Sie reiste mit Elben und wenn nicht alle Geschichten die sei je über dieses Volk gehört hatte, falsch waren, dann würden sie immer Wasser und auch zu Essen finden.

Sie wollte ihm gerade danken als er sich entschloß ihr den Wasserschlauch dauerhaft zu überlassen. Einen kurzen Moment wollte sie prostestieren, doch dann sah sie ein das es so wohl vielleicht am besten war. Sie war verletzte und dadurch weniger mobil. Für ihn würde es sicherlich wesentlich leichter sein sich das Wasser mit seinen Freunden zu teilen.

"Ich danke euch" und wagte ein zaghaftes Lächeln. "Ich meine nicht nur hier für, sondern für alles was ihr für mich getan habt und noch tut. Es mag nicht den Anschein haben, doch ich bin euch unendlich dankbar und stehe tief in euer Schuld". Es gab vieles was sie noch gern gesagt hätte, wie froh sie war das sie sie mitnahmen, oder wie beeindruckt sie war Elben zu treffen. Sie hatte sich bis jetzt versucht zu bändigen, nicht ständig die Vertreter dieses schönen Volkes zu beobachten. Wie sie gingen, sprachen oder alltägliche Handlungen vollführten. All das sprach von einer perfektion die sie wohl nie erreichen würde.

Plötzlich merkte sie das sie noch immer Vanimo ansah, mit seinen duklen Haaren udn den außergewöhnlichen grauen Augen und senkte sofort den Blick.

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Vanimo:

Vanimo lächelte als Paleena davon sprach, tief in ihrer Schuld zu stehen. Er war einfach jemand mit großem Herz und einem Verantwortungsbewusstsein, dass es ihm strikt verbot jemandem in Not einfach im Stich zu lassen. "Doch, Paleena, ich sehe deine Dankbarkeit. In deinen Augen. Eine Dankbarkeit, die größer ist, als dass du sie in Worte fassen könntest.", sagte er zu ihr, ernst und gleichzeitig immer noch mit diesem Vertrauen versprechenden Lächeln. 

Natürlich bemerkte er, wie die Menschenfrau ihn ansah, wie bewundernd und eingehend sie ihn betrachtete, aber er sagte nichts. Schließlich war sie nicht der erste Mensch, der ihn genau auf diese Weise ansah. Die drei Häuser der Edain hatten inzwischen viel von dieser Scheu verloren, doch Paleena kam aus einer anderen Gegend, in denen eine Begegnung mit Elben wohl bei weitem nicht selbstverständlich war. 

Gerne hätte Vanimo ihr gesagt, dass sie keine Last für ihre Reisegruppe war, doch das entsprach nicht der Wahrheit. Sicher, sie verzögerte ihre Reise nicht allzu sehr, da sie auf dem Pferd durch ihr verletztes Bein keine allzu großen Probleme hatte, aber dennoch mussten sie sich darüber Gedanken machen, wie es weitergehen sollte. Sie konnten sie schließlich nicht einfach auf dem Weg zurücklassen und darauf vertrauen, dass sie sich allein durchschlagen konnte. 

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Seine Antwort mit der volltönenden Stimme verwunderte sie und erschreckte sie auch ein bisschen. Sie kam sich absurderweise ertappt vor, so ähnlich wie beim Honigsstibizen als Kind. Nur hatte sie ja nichts verbotenes getan, sie hatte einfach unterschätz wie gute Beobachter ihre Begleiter waren. Und auch wenn ihre Wangen ganz leicht rosa waren lächelte sie jetzt weniger zaghaft zurück.

Und dann stellte sie eine Frage die sie schon länger zurückhielt um nicht undankbar zu klingen oder ungeduldig. "Wisst ihr schon wann wir ein Gehöft oder die nächste Siedlung erreichen?"

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Reyco tänzelte und schnaubte. Niomell rollte mit den Augen so langsam ging es ihm gegen den Strich, allein an der Stute konnte das ja nicht liegen, irgendetwas machte ihn nervös. Aber ein treues Streitross, war Reyco nie gewesen, imposant, kräftig und gesund aber Nerven hatte er noch nie gezeigt.

"Ich komme nach" entschuldigte sich Niomell bei Rúnya, der Reyco zur Seite lenkte anhielt und abstieg. "Du machst es mir nicht gerade leicht, was ist nur mit dir los." Niomell streichelte ein wenig den Kopf des ängstlichen Tieres rieb ihm über die Nüstern damit er eine andere Witterung hatte und dann band er ihm die Augen mit einem Stoffstück zu, das er unter dem sattel hervorgezogen hatte. Reyco war damit zwar nicht einverstanden, denn er protestierte lautstark und mit ausschlagendem Kopf, doch dann beruhigte er sich.

Als Reyco sich jetzt beruhige und ganz darauf vertraute das sein Herr ihm nichts böses wollte, sah Niomell zu den Elben herüber. Das also war es, sie taten mit der Gruppe das gleiche, Reyco lief nun folgsam dort lang wohin Niomell es wollte, denn er vertraute seinem Reiter. Die Elben hatten das gleiche mit der Reisegruppe gemacht, zwar hatten sie ihnen keine Augenbinden angelegt, aber solange man ihnen blind vertrauend hinterherlief war man folgsam.

Niomell stieg wider auf, gab Reyco einen sanften tritt das dieser etwas schneller lief und holte nach einer weile wieder auf dann trottete er den anderen langsam hinterher. Er dachte darüber nach ob ihm das so gefiel. Er war nur ein Schmied, im Kampf kein bisschen erprobt, hatte ein nervöses Pferd und war nie zuvor weiter von zuhause entfernt gewesen als einen Tagesritt. Was wenn er die Reise der Elben in Gefahr brachte ohne es zu wollen.

Wie war er nur in all das geraten, er hätte mit seinem Dorf verschleppt werden sollen, dann wäre er jetzt zwar vermutlich tot aber er müsste sich keine vorwürfe machen als einziger frei zu sein, während seine Eltern litten. Insgesamt kam er sich ein wenig verloren vor. Ohne es zu merken hatte er begonnen Reyco den Nacken zu streicheln, was diesen wiederum beruhigte.

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Gast Galadriels Spiegel

Bullgrat lief hinter der über den Bäumen fliegenden Krähe her. Er mußte sich dabei zeitweise ganz schön anstrengen, damit er sie nicht aus den Augen verlor.

Scheinbar hatten die Elben doch schon einen ganz schönen Vorsprung.

Dann wurde die Krähe plötzlich langsamer und begann ein paar Kreise zu fliegen, ehe sie zu ihm kurz zurückflog und dann als sie ihn sah wieder dieselbe Richtung von vorher anzusteuern.

Das war für ihn das Zeichen, daß die Elben jetzt dort ein paar Kilometer vor ihm jetzt sein mußten.

Er verlangsamte ebenfalls das Tempo um ja nicht entdeckt zu werden. Denn das wäre zum jetztigen Zeitpunkt fatal. Er brauchte 1-2 Kilometer Abstand zu der Gruppe und die Krähe als Späher würde ihm dann alles Wissenswerte berichten.

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Vanimo:

"Nein, das weiß ich leider nicht, denn ich stamme nicht aus dieser Gegend und kenne sie kaum.", antwortete Vanimo noch einem kurzem Zögern auf Paleenas Frage. "Zwar haben wir Karten und Eruantalion, der sich hier besser auskennt, aber die Dörfer sind zu klein um in den Karten verzeichnet zu sein und zu unbekannt als dass sie Eruantalion ein Begriff sein könnten. Außerdem gibt es soweit ich weiß in dieser Nähe zu den Berge kaum Siedlungen, da es hier wenig fruchtbares Land gibt. Es ist keine Gegend in der Menschen zu leben bevorzugen." Er verschwieg, dass sie keinesfalls drauf aus waren überhaupt Dörfer aufzusuchen. Zu viele Fragen, zu viele Gerüchte, die entstehen würden. Und ihre Vorräte würde wohl reichen, bis sie zu ihrem Ziel gelangten. 

Andererseits war es vielleicht eine Möglichkeit Paleena und Niomell an einem sicheren Ort zu lassen. Sein Blick glitt kurz zu Orthorûr. "Ich denke, wir sprechen heute Abend über unseren weiteren Weg. Dann können wir auch überlegen, was wir für dich und Niomell tun können.", meinte er dann zwar an Paleena gerichtet, aber so laut, dass auch Eurantalion und Orthorûr es hören mussten.

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  • 3 Wochen später...

Sie war ein bisschen enttäuscht und ein klein wenig beunruhigt zu erfahren das die Elben nicht wussten wo die nächste Siedlung war. Was wenn sie etwas brauchten oder sie Probleme bekamen? In Ihrer Vorstellung hatte sie angenommen das die Elben sich perfekt auskannten udn einfach alles wissen mussten, nun holte sie die Realität ein. Natürlich war es Unsinn gewesen so etwas zu denken, aber auch nicht weiter verwunderlich. Immerhin hatten sie sie in höchster Not gerettet und danach so souverän gewirkt. Sie waren soe groß, schön und scheinbar unerschütterlich.

Sie dachte weiter nach und kam zu dem Schuß das es ihre neuen Begleiter warscheinlich gar nicht interessierte wo Ansiedlungen von Menschen waren. Paleena wusste das Elben eine andere Beziehung zur Natur hatten und deshalb nicht von Gasthof zu Gasthor reisten wie menschliche Reisegruppen. Sie brauchten solche kleinen Dörfer also nicht zu kennen.

Aber was würde dann aus ihr? Als hätte er ihre Gedanken erraten sprach Vanimo in diesem Moment weiter "Ich denke, wir sprechen heute Abend über unseren weiteren Weg. Dann können wir auch überlegen, was wir für dich und Niomell tun können." Den weiteren Weg? Dann würde sie endlich erfahren wohin sie gingen und wo sie waren. Sie nickte. "Das klingt gut, danke" sagte sie und verabschiedete sich damit gleichermaßen denn sie zügelte ihr Tier und ließ sich etwas zurückfallen. Zum einen war der Weg oft so schmal das man nicht lange nebeneinander herreiten konnte. Zum anderen wollte sie nicht vorne bleiben und die Elben eventuellen von ihrer Wegsuche ablenken. Und es gab noch einen dritten Grund: Niomell.

Er musste sich doch besser auskennen? Wie weit konnte er allein gereist sein? Hatte er vielleicht Menschen getroffen oder Siedlungen gesehen? Sie wollte ihn unbedingt gleich danach fragen. Aber dann fiel ihr wieder ein das sein Pferd stark auf ihres reagierte und überlegte sie was sie dagegen tun konnte? Absteigen? Sie wusste das sie die Geschwindigkeit der Gruppe mit ihrem verletzten Bein nie halten würde können. Also ließ sie sich ein wenig zurückfallen, drehte sich dann im Sattel um und sprach laut genug das er es hören sollte. "Niomell...ich würde gerne mit dir sprechen, kann ich näher kommen?"

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Das Mädchen drehte sich um und fragte ob sie näher kommen durfte. Niomell fragte sich ob sie Angst vor ihm hatte, weil sie so etwas fragte. Dabei hatte er ihr doch gar nichts getan. "Natürlich, kannst du näher kommen!" Sie wollte mit ihm reden, Niomell war gespannt was sie wollte. Geld hatte er keins, oder zumindest kaum etwas, aber man erwartete doch hoffentlich keine Bezahlung das er mit ihnen reiste. Eine Bewegung lies Niomels Blick kurz abschweifen, ein Vogel flog über den Baumwipfeln, als er den Grund erkannte, lies er das Tier links liegen und konzentrierte sich wieder auf das Mädchen.

Bearbeitet von grinningcat
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Paleena gab sich besondere Mühe mit dem wenigen was sie an Reitkünsten besaß. Sie achtete auf ihren Sitz, hielt die Zügel fest, aber ohne dem Tier im Maul herumzureißen. Sie war noch nie in ihrem Leben so lange Zeit geritten und das wenige war sie geführt worden auf einem sehr alten und braven Tier. Das unter ihr hatte ihr aber schon mehrmals bewießen das es einen eigenen Willen hatte und diesen auch gegen ihren Wunsch durchsetzen konnte. Sie hatte verstanden das es an Niomells Pferd liegen musste, denn ihre Stude war zwar ab und an ein bisschen Trittunsicher gewesen oder von der Nervosität ihres Reiters beinflußt, aber nicht so verstört. Und was sie mitbekommen hatte, war auch sein Hengst unruhig.

"Natürlich, kannst du näher kommen!" Er schien ein bisschen verwundert über die Frage und seine Antwort klang so als sollte sie beruhigend sein. Nicht zum ersten Mal hatte sie das Gefühl wie ein Kind behandelt zu werden. Naja nicht wirklich wie ein Kind, aber doch wie ein sehr junger Mensch. Sie war vielleicht noch nicht reif an Jahren, aber das bedeutete ja nicht das sie blöd war. "Ich habe nur wegen der Pferde gefragt" beeilte sie sich dann auch gleich klar zu stellen.

Sie ließ sich noch weiter zurückfallen bis sie mit ihm auf gleicher Höhe war. Nun diocht neben ihr fiel ihr auf wie groß er war und das sicher nicht nur wegen seines beeindruckend großen Pferdes. Obwohl auch sie auf einem nicht allzukleinen Tier saß musste sie nun zu ihm aufsehen.

"Ich wollte mit dir reden, dir einige Fragen stellen, wenn es dir ncihts ausmacht?" Sie strich sich ein verirrte Strähne aus dem Gesicht und sah kurz auf den Weg vor ihr ehe sie sich ihm wieder zuwandte. Manchmal wurde es sehr eng, aber es sah so aus als könnten sie noch ein Stück nebeneinander reiten. Paleena überlegte kurz wie sie anfangen sollte und entschloss sich dann gerade heraus zu fragen. "Kennst du dich hier aus, in der Gegend meine ich? Die Elben" sie stockte kurz "wissen nicht wo die nächste Siedlung oder ein Gehöfft ist. Ich dachte mir vielleicht du?" Sie sah ihn fragend an und mit ein wenig Hoffnung in den Augen, sein Blick schweifte kurz ab um einem Vogel zu folgen, der für sie ohne Belang war.

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Niomell hätte sich Ohrfeigen können, sie hatte die Pferde gemeint und er dachte sie hätte Angst vor ihm, nun stand er natürlich wie ein Trottel da. Reyco der immer noch die Augenbinde trug wand den Kopf ein wenig um zu erschnuppern was vor sich ging als sein Kopf gegen den des anderen Pferdes stupste. Er zog ein wenig verwirrt die Schnauze zurück dann aber schien es ihm spaß zu machen immer wieder zu dem anderen Pferd hinüber zu riechen.

"Ja und nein, dort wo wir hin reisen…" Niomel wies in einer groben Handbewegung vor sie auf den Horizont "... von dort komme ich, dort kenne ich mich in einem recht überschaubaren Gebiet aus, ich bin genau auf der gegenüberliegenden Seite…" Niomell bedeutete nun mit der Hand über den Berg, "am Fuße des Berges meinen Leuten hinterher geritten." Niomell beschrieb mit der Hand einen Halbkreis der bildlich die reise um den Berg veranschaulichen sollte. " Als ich Ihre Spur verlor entschloss ich mich über den Gebirgspass zurück zu reiten, aber ich war noch nie hier, ich kenne die Route nur aus Erzählungen." Niomell erinnerte sich das sie das alles gar nicht gefragt hatte, "Dörfer gibt es dr.." Niomell stockte etwas "Es gibt noch ´zwei` am Fuße der Berge, danach kommt eine kleine Stadt die ist ungefähr ein Tagesritt entfernt. Aber diese Dörfer liegen noch ein gutes stück weiter um den Berg herum. Der Pfad soll über diesen Bergrücken und noch über zwei kleine führen, und dann in einem Gebirgsausleger enden, wenn es der richtige Pfad ist. Zwischen den Dörfern die ich kenne und diesem Pfad liegt die gesamte Breite des Gebirges! Immer vorausgesetzt das wir auf dem Pfad aus den Erzählungen unserer Händler sind." Niomell sah sie fragend an. " Es ist doch hoffentlich nicht dein Wunsch in eines der Dörfer zu reisen, denn von dort kämest du lange nicht weg. Wenn du die Elben verlassen willst dann wäre eine große Stadt besser, die Händler aus unserer Stadt reisen nur einmal im Jahr über den Pass zu den Handelsplätzen um Stoffe und Gold für die Stadt zu erwerben, aber so weit ich weis sind sie dieses Jahr bereits dort gewesen."

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Paleena sah ihn an und bemerkte die kleine Falte die sich zwischen seinen Augenbrauen bildete. Sie fragte sich was er wohl grade dachte. Überlegte er nur was er in der Gegend kannte? Als sie merkte das sie ihn noch immer ansah, senkte sie schnell den Blick. Um nicht wieder aufsehen zu müssen konzentrierte sich auf ihr Reittier und was sein Hengst da gerade machte. Er hatte ihm aus ihr völlig unverständlichen Gründen die Augen verbunden. Dennoch lief das Tier weiter, ohne zu wissen wo lang. Vorsichtig und langsam setzte das große Tier einen Huf vor den anderen. Dann schnüffelte es nach ihrer Stute. Es war lustig zu sehen wie er sie immer wieder leicht anstupste und sie verwirrt den Kopf schüttelte und ein leichtes Grinsen stahl sich auf ihre Lippen.

Als er anfing zu sprechen wandte sie ihre Aufmerksamkeit von den Tieren ab und sah ihn an. Sie lauschte gespannt seinen Erzählungen und folgte mit dem Blick seiner Handbewegung. In ihrem Geist versuchte sie sich das alles genau vorzustellen und im Gedächtnis zu behalten. Sie registrierte sein Stocken als er auf sein Dorf und die Bewohner zu sprechen kam. UNd er wechselte auch schnell das Thema, allein schon darüber zu sprechen musste schmerzhaft sein.

Schließlich sah er sie direkt an.

"Es ist doch hoffentlich nicht dein Wunsch in eines der Dörfer zu reisen, denn von dort kämest du lange nicht weg. Wenn du die Elben verlassen willst dann wäre eine große Stadt besser, die Händler aus unserer Stadt reisen nur einmal im Jahr über den Pass zu den Handelsplätzen um Stoffe und Gold für die Stadt zu erwerben, aber so weit ich weis sind sie dieses Jahr bereits dort gewesen."

Sie seufzte und strich sich über den Nacken. Das ungewohnte Reiten ließ ihren Rücken verspannen und das eben gehörte machte ihr zu schaffen. Kein Dorf in der Nähe und keine Reisegruppen. Wo sollte sie nur hin? Sie wusste das der Weg über die Berge nicht immer frei und zugänglich war. Wenn sie auf die andere Seite wollte musste sie das bald schaffen. Aber allein? Und ohne Ahnung wo die Pfade lagen? Sie hätte keine Chance.

"Ich sollte auf die andere Seite der Berge. Dort gibt es nach einer Woche zu Pferd eine mittelgroße Stadt in der ich von meinen Tanten erwartet werde. Aber ohne Reisegruppe kann ich das nicht schaffen. Ich..." Sie sah weg in den Wald neben ihr "Ich werde zurückkehren müssen. " Und damit in die ungewollte Ehe mit einem Mann den sie kaum kannte, der ihr aber sofort unsymphatisch gewesen war. Ihr Vater konnte und wollte sie nicht länger mitversorgen. Sie sollte ihren eigenen Haushalt haben. Die Reise zu ihren Tanten war ihr letzter Ausweg gewesen...

"Aber nichtmal diesen Weg werde ich allein finden können. Ich muss mich irgendwo einer Reisegruppe anschließen..."

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