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Die Straße gleitet fort und fort: Die Reise durch Mittelerde - RPG


Ardagast

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Ilumiels Blick traf den Anariels und was sie sah und auch spürte, überraschte sie: da war Reue zu erkennen, und so etwas wie Demut. Die Elbin war genug Menschen begegnet um zu verstehen, dass diese Frau nicht mehr die war, die über Leichen ging und sogar Schlimmeres, um ihre Ziele durchzusetzen, und in ihrem Herzen wusste sie in diesem Moment, dass auch sie der Frau eine Chance geben sollte, ebenso wie der Zauberer es tat, aber da waren auch andere Gefühle in ihr: Schmerz und Trauer und auch ein wenig Angst vor diesem schrecklichen kalten Gefühl, das sie verströmt hatte.

“Er war mein Freund.“ erklärte sie in leisen Worten. „Dingolfing war… wie ein Bruder für mich. Und ihr habt ihm den Kopf abgeschlagen! Ihr habt ihm eure unheiligen Symbole in die Haut geritzt und ihn… ihn auf einen Pfahl…“ Ilumiel konnte nicht weiter sprechen. Zu schrecklich war die Erinnerung. Eine einzelne Träne lief ihre Wange hinab. „Er hat nie jemandem etwas zuleide getan. Niemals! Er hat einen solchen Tod nicht verdient!“ Noch einmal atmete sie durch, während ihr Blick zu Mirabella und Pado schweifte, und fügte einen letzten Satz hinzu: „Ich habe gehört und ich sehe, dass du nicht mehr dieselbe bist, aber ich weiß nicht, ob ich über das hinwegsehen kann, was du uns angetan hast.“

 

Bearbeitet von Ilumiel
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Alaric saß noch immer stocksteif neben Pado und nickte bei Ilumiels Worten zustimmend.  Auch er war alles andere als begeistert davon, der Fremden etwas anzubieten. "Wir Zwerge pflegen nicht mit Feinden an einem Feuer zu sitzen und zu schmausen! Auch nicht mit ehemaligen." Er deutete zu Pado hinüber. "Und ich bezweifle sehr, dass ihr den Hobbit in eurem Lager bewirtet habt" fügte er sarkastisch hinzu. "Also lasst Pado entscheiden! Immerhin war der es, der unter diesem unfreiwilligen Ausflug zu leiden hatte!" endete er.

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Das war also der wahre Grund für das Verhalten der Elbin. Anariel dachte, dass es nur um den Hobbit ging. Anscheinend jedoch war ein Freund ihr und ihren Brüdern zum Verhängnis geworden. Anariel wand sich nun direkt an die Elbin.  ''Viele haben die Tode nicht verdient, die sie erleiden müssen'', begann Anariel. ''Was auch immer es wert sein mag, es tut mir leid, was wir deinem Freund angetan haben. Ich werde keine Anstalten machen, dir eine Erklärung oder Ausrede dafür zu liefern. Ich könnte sagen, dass wir nicht Herren unserer Sinne waren, aber das würde ihn nicht wieder zum Leben erwecken. Ebenso bitte ich dich nicht um Vergebung, denn auch das würde nicht ändern, was geschehen ist'', fügte sie hinzu. Dann wurde ihr Gesicht ernst und finster. ''Ich an deiner Statt würde dir dafür nicht verzeihen. Im Gegenteil, ich würde dich, hier und jetzt, töten wollen!'' Dann breitete sie beide Arme und die Handflächen aus und hielt diese vor sich. ''Ich gebe dir die Gelegenheit dazu. Hier und jetzt, wenn du darauf bestehst!''

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Ilumiels Blick traf den der Menschenfrau und die Elbin konnte sehen, dass es nicht nur leere Worte waren: sie würde ihr den Angriff geben, den sie benötigte, um es zu beenden. Jetzt und hier. Ihr Innerstes sagte ganz klar, was sie tun sollte, aber gleichzeitig war ihr noch immer das Herz so schwer ob des Verlustes, den sie erlitten hatte. Mit einer Art Verwunderung spürte sie, dass sie dieser Frau, die so wehrlos vor ihr stand, Schaden zufügen wollte. Nicht, weil sie sie angriff, nicht, weil sie sich verteidigen musste, sondern einfach, damit sie dasselbe erleiden würde wie diejenigen, denen sie diese schrecklichen Dinge angetan hatte. War es nur Dingolfing gewesen? Oder wieviele hatte sie zuvor schon getötet und deren Leichen geschändet?
Ilumiels Hand, die noch immer den Elbendolch hielt, bewegte sich wie von allein langsam nach vorn, bis er zwischen Anariel und Ilumiel zum Stillstand kam. Sie musste nur noch zustechen, nur noch den Willen aufbringen, es wirklich zu tun. Niemand würde sie dafür verurteilen, Anariel hatte es verdient! Sie hatte.... *Viele haben die Tode nicht verdient, die sie erleiden mussten*  wiederholte ihr Unterbewusstsein Anariels Worte und sie hielt inne. Noch immer wussten sie nicht wirklich, was da auf dem Berg geschehen war, und warum Anariel jetzt plötzlich so verändert war, aber eines war klar: sie hatte etwas verloren, oder ... abgelegt. Sie war nicht mehr die Feindin von zuvor.

Hatte sie den Tod wirklich verdient?

War es an Ilumiel, dies zu entscheiden?

Würde es ihr besser gehen, wenn sie es tat? Und selbst wenn, waren das nicht unglaublich selbstsüchtige und ganz und gar unelbische Gedanken?

*Du bist die Tochter der Schatten* drang mit einem Male die Stimme ihrer Mutter in ihr Bewusstsein. Tochter der Schatten - was bedeutete das überhaupt? Das hatte ihr in ihren über 800 Jahren auf dieser Welt niemand je erklärt. Warum hatte man sie so genannt? War diese Situation der Schlüssel? Würde sie dem Schatten in ihrem Herzen nachgeben und Anariel kaltblütig töten? Oder würde sie heraustreten aus dem Schatten, ihm standhalten und... besser sein, der Verlockung widerstehen? Sie war nur eine einfache Waldelbin, sie vestand nicht viel von diesen Dingen.
Es vergingen Augenblicke, in denen die Gefährten die Luft anhielten, denn niemand konnte sagen, was nun wirklich geschehen würde.

Dann aber erklang ein leises Keuchen aus Ilumiels Kehle und sie sackte sichtlich in sich zusammen, so, als habe sie eine innerlich tobende Schlacht geschlagen. Eine halbe Sekunde später hatte sie sich gefangen und sah auf. Sie steckte den Dolch weg und streckte stattdessen die Hände aus. Es war eine unglaubliche Überwindung, die Frau anzufassen, die ihr vor nur wenigen Wochen alle Wärme und Zuversicht aus ihrem Körper gezogen hatte, aber sie tat es. Sie nahm beide ihrer Hände in die ihren und hielt sie auch dann fest, als Anariel instinktiv versuchte, sich zu lösen. Zu ihrer Erleichterung fühlten sie sich zwar kühl, aber nicht so totenkalt an wie zuvor. Da war... Leben, und Wärme.
"Du hast Schreckliches über diese Welt gebracht." flüsterte Ilumiel. "Aber ich sehe, dass der Antrieb dazu dich verlassen hat. Ich wünschte, es wäre eher geschehen." Wieder liefen Tränen ihre Wange hinunter, als sie nun die Gabe ihres Volkes bewusst anwendete, um Anariel Bilder zu senden. Bilder von schönen Tagen. Dingofling, wie er am verbotenen See herumtollte und sie alle in Schwierigkeiten brachte,  Dingolfing, wie er einem verwundeten Reh eine Mooskompresse auflegte und ihm dann mit seinen Händen die Schmerzen nahm, dann Mirabella, wie sie begeistert Pados Geschichten am Lagerfeuer lauschte, Alaric, der stolz seinen Bart flocht, auch Bilder von anderen schönen Dingen und Momenten, und  schließlich Ardagast, der seine Pfeife rauchte und mit einem Lächeln im Gesicht über sie alle wachte.

"Es gibt so viel Gutes in dieser Welt." fuhr sie fort. "Und das ist es wert, beschützt zu werden. Vielleicht wäre das ein besserer Weg, deine Seele zu heilen, als Rache an einem übermächtigen Gegner zu suchen, bei dem du nur den Tod finden würdest." Ilumiel war klar, dass sie damit verriet, dass sie gelauscht hatte, aber das war es ihr wert. "Deine Taten kannst du nicht ungeschehen machen, aber mit dem Sinnen nach Rache werden sie auch nicht besser. Wenn du dich aber dem Guten zuwenden und den Freien Völkern im Kampf gegen jenes Böse, das auch dich und deine Brüder getrieben hat, helfen würdest, dann könntest du vielleicht einiges wieder gut machen."

Damit ließ Ilumiel Anariel los. Deren Gesicht war ausdruckslos und Ilumiel wusste nicht, ob ihre Worte überhaupt einen Sinn für die Frau ergaben. Sie wischte sich die eigenen Tränen fort und nickte dann. "Du kannst meine Schüssel ausleihen."

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Anariel sagte erst einmal nichts auf das, was die Elbin ihr versucht hatte zu sagen oder ihr zu geben. Sie war sich selbst nicht sicher, was sie mit dem, was sie ihr sagte, anfangen konnte oder sollte. Sie hatte all die Momente gesehen, die sie ihr offenbar zu übermitteln versuchte, aber ob diese wirklich ihr kaltes Herz durchringen konnten, würde wohl zumindest vorerst ein Geheimnis bleiben.

Die Schüssel mit dem Eintopf, die Ilumiel ihr dann reichte, nahm sie aber dankend entgegen und nickte der Elbin zu, zu der sie nun mehr als zuvor noch, eine Art Bindung verspürte. Als sie dann einen Löffel des Essens in den Mund nahm, fühlte es sich für sie so an, als wäre sie im Himmel. Sie wollte es gar nicht herunterschlucken, so wundervoll schmeckte es in ihrem Mund. Ihre Geschmacksnerven waren wie neugeboren. Doch ihr Magen sprach eine andere Sprache und daher schlang sie den Rest des Essens herunter, als hätte sie wahrlich seit Jahren nichts gegessen. Ardagast lachte ein wenig. ''Mach lieber etwas langsamer! Es ist genug da und wenn du so lange nichts gegessen hast und alles wie wild runterschlingst, dann kann das zu unerwarteten Magenproblemen führen!’’, mahnte er sie ein wenig besorgt. Die Schale war bereits leer. ''Könnte ich noch einen Nachschlag haben?''

Als sie mit ihrer zweiten Portion fertig war, stellte sie den Teller zur Seite und bedanke sich noch einmal bei allen für die Gastfreundschaft. Dann sah sie in’s Feuer. ''Ich fühle die Wärme der Flammen auf meiner Haut. Ich spüre die Wärme des Essens in mir. Ich habe die Bilder gesehen, die sie mir zeigte…’’, begann sie ein wenig rätselhaft. ''Und dennoch friere ich. Ich fühle nichts als Kälte'', sagte sie abschließend mehr zu sich selbst, als an irgendjemand gerichtet.

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Ilumiel schauderte. *Ein Leben in der Kälte* kam es ihr in den Sinn - wie furchtbar musste sich das anfühlen? Sie dachte zurück an ihre Heimat, an das Waldlandreich, die uralten Bäume, die Schutz und Wärme zugleich spendeten, das Leben, das sich unter ihren Kronen abspielte, und auch die Kälte, die es manchmal heimsuchte, wie die Spinnen aus Dol Guldur oder auch der Schatten mit seinen blutroten Zeichen, der sich hier und dort zeigte, und scheinbar ausbreitete. Was konnte man tun, wenn diese Bedrohung von innen heraus kam und nicht ein Feind war, den man bekämpfen konnte? Woher kam die Wärme in ihrem eigenen Herzen?
"Deine Brüder." sagte sie schließlich. "Möchtest du von ihnen erzählen? Wie... wie es war, bevor ihr... bevor ihr so wurdet? Vielleicht bringt dir das ein wenig Freude und Licht." schlug sie vor. 

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Alaric, verwundert über die Wendung, hatte keine Einwände mehr erhoben, als Ilumiel der Fremden Essen reichte. Er selber stopfte sich nach seinem Abendessen eine neue Pfeife und hoffte, dass diese Nacht ruhiger verliefe als die letzte. Und etwas neugierig war er schon, ob und was die Frau erzählen würde. 

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Mirabella sah sich zum 132.sten Mal dazu gezwungen, Tee zu kochen. Sie versuchte die gleiche Mischung hinzubekommen, die sie auch Ilumiel verabreicht hatte, nachdem Anariel sie berührt hatte. Schließlich gab sie jeder der beiden Frauen einen dampfenden Becher in die Hand. "Für mehr Wärme!" war alles, was sie sagte. 

Dann setzte sie sich leise neben Pado und nahm dessen Hand. Der Hobbit hatte die ganze Szene genauso angespannt verfolgt, wie sie, hatte aber während die Waldläuferin aß, erschöpft die Augen geschlossen. Er öffnete kurz die Augen, als er Mirabellas Hand um die seine spürte, und lächelte sie an, schloss sie aber direkt wieder und erwiderte den Händedruck. Mirabella war sich ziemlich sicher, dass er verstand. Ilumiel hatte einen Freund verloren durch Anariel und ihre Brüder. Anariel andererseits hatte ihre Brüder verloren, durch einen von ihnen. Aber Mirabella und Pado waren beide noch da. Wie leicht hätte das anders ausgehen können. Und gerade weil Mirabella dafür so dankbar war, konnte sie so gut mit den beiden Frauen mitfühlen. Hätte sie Ilumiels Größe gehabt, wenn Anariel Pado doch getötet hätte? Ein tiefes Grimmen ging durch ihren Bauch, das nichts mit Hunger zu tun hatte. Nein, sie sah eher in die Tiefe ihres Inneren und fürchtete dort Dunkelheit zu sehen.

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Anariel, die noch immer in‘s Feuer gestarrt hatte, sah zu Ilumiel hoch, als diese plötzlich ihre Brüder erwähnte, und fragte, ob sie von ihnen und ihrer Vergangenheit erzählen würde. Eine ähnliche Frage hatte der Zauberer ihr bereits zuvor gestellt. Sie wand ihren Blick wieder ab und für einen langen Moment schwieg sie, ehe sie Ilumiel wieder ernst ansah. „Freude und Licht? Oh, sind wir jetzt etwa Freundinnen geworden und erzählen uns herzerwärmende Geschichten von vergangenen Tagen, als würde uns irgendetwas miteinander verbinden?“, fragte sie Ilumiel mit einem hasserfüllten Unterton. „Vielen Dank für deine Sorge und deinen „Rat“, Elbin. Nein, möchte ich nicht!“ 

Und mit diesen letzten Worten stand sie schließlich auf, stellte ihren Tee zur Seite, zog ihren Mantel wieder über und wand sich dann erneut deutlich an Ilumiel: „Ich kann es nicht beurteilen, aber ich nehme dich beim Wort. Du sagtest, dein Freund hätte nie jemandem etwas zuleide getan und er hätte einen solchen Tod nicht verdient gehabt. Nun, ich vielleicht schon! Das kann ich beurteilen! Hier mein Rat an dich: Vielleicht hättest du ihn mir geben sollen!“ Dann wand sie sich an die Gruppe. „Ich danke euch für eure Gastfreundschaft, den Tee und das vorzügliche Essen.“ Letzteres war insbesondere an die ''Köchin'' Mirabella gerichtet. „Lebt wohl“, sagte sie abschließend und verschwand dann in der Dunkelheit. Etwas später konnte man aus der Entfernung nur das Wiehern eines Pferdes hören.  

Bearbeitet von Ardagast
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"Komplizierter Charakter!", brummte Pado vor sich hin. "Neigt dazu, sich selbst unglücklich zu machen." Dann nahm er selbst endlich die Schale, die Mirabella ihm brachte. Während Anariel gegessen hatte, waren alle zu sehr abgelenkt gewesen, um selbst zu essen. "Es ist nicht das schlechteste ein einfaches Leben zu führen. Macht einen deutlich glücklicher. Wie so ein Eintopf eben!"

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Ilumiel sah Anariel hinterher und wusste nicht wirklich etwas mit deren Antwort anzufangen. Sie hatte ihr helfen wollen, warum, das wussten die Götter. Aber Anariel hatte einmal mehr Hass und Kälte gewählt - und Einsamkeit. Die Elbin seufzte und nahm ihren eigenen Tee zur Hand. Dann sei es so. 
„Wie es scheint bist du die einzige, die ihr wirklich etwas Gutes tun konnte, Mirabella.“ murmelte sie schließlich, ohne deren Gedanken von vorher zu kennen. 

„Was wohl aus ihr werden wird!?“

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"Na was wohl?" knurrte Alaric. "Das Gleiche wie ihre Brüder, wenn sie sich mit einem wie Arda anlegt! Was sie anscheinend vor hat. Mir solls recht sein. Ein Ausbund an Güte und Freundlichkeit war sie ja nicht." Er zwinkerte Pado zu "Du hast völlig Recht. Ich bleib auch lieber beim Eintopf. Der ist einfach, unkompliziert und macht zufrieden!" Damit stand der Zwerg auf und schöpfte sich eine weitere Kelle Suppe in seine Schüssel.

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Ilumiel rollte mit den Augen. „Es ist nicht immer alles so einfach wie einen Hammer auf ein Stück Stein zu hauen, weißt du!?“ rügte sie Alaric und knuffte ihn mit der Hand gegen den Kopf.

 Zwerge… Die hatten einfach kein Gespür für tiefere Empfindungen. 

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" Einfach?" Entrüstete sich Alaric. Sehr offensichtlich verstand Ilumiel nichts von der Steinbearbeitung. " Wenn ich nicht aufpasse beim Versuch, einen Edelstein für eine Fassung zurecht zu schneiden, hab ich am Ende statt einer Gemme ne Menge wertloser Splitter, die maximal für ein Kinderarmband taugen! " Er schüttelte den Kopf. "Ganz zu schweigen von größeren Steinmetzarbeiten wie Statuen. Ein falscher Schlag, und die ganze Arbeit war umsonst!" Elben! Die unterhielten sich ja auch mit Bäumen. Zumindest hatte er das gehört. Er mochte Ilumiel, aber ihre Gefühlsduselei konnte er manchmal nicht nachvollziehen. "Hör mal! In diesem Falle IST es einfach! Sie ", dabei deutete er mit dem Löffel in die Richtung, in der die Fremde verschwunden war, "war besessen, verhext oder irgendwas in der Art, von dem Ardagast sie befreit hat.  Wie auch immer. Nun sucht sie Rache. Kann ich verstehen. Wenn ihr Auftraggeber aber nun Arda ähnlich, ihm vielleicht sogar überlegen  ist in seiner Macht, und schon Arda sie besiegt hat, wie wird das wohl enden? Na? " Er zuckte die Schultern: "Daran ist nichts kompliziert. Ihr Schicksal...ihre Entscheidung!" Er nahm einen weiteren Löffel Eintopf und setzte kauend hinzu: "Mir macht eher Sorgen, wen oder was dieser Jemand uns  als Nächstes auf den Hals hetzt! Es steht wohl nicht zu erwarten, dass er einfach auf gibt!" endete der Zwerg mit einem Blick zu Ardagast.

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Ardagast blickte der Frau hinterher. So schnell sie auftauchte, war sie auch schon wieder weg. Eines war klar, auch wenn sie es gut gemeint hatten, Fragen nach ihrer Vergangenheit behagten ihr nicht. Jetzt war sie eine Reise angetreten, die vermutlich nur eine Art von Ende haben konnte: ein Schlechtes! Aber dies war das, was sie für sich ausgesucht hatte. Davon konnten sie weder die eindringlichen Worte des Zauberers, die Bilder der Elbin, die Vergebung des Hobbits, der Eintopf der Hobbitdame, oder auch die ohnehin wenig hilfreichen Kommentare des Zwerges, abbringen.

Ardagast wand sich an Ilumiel. ''Da du ja alles mitgehört hast...'', begann er mit einem vorwurfsvollen und rauen Unterton. ''...kannst du dir ja ungefähr ausmalen, was aus ihr höchstwahrscheinlich werden wird, wenn sie nicht vorher eine Einsicht hat, oder etwas geschieht, was sie von ihrem Ziel abbringt'', fügte er dann etwas sanfter hinzu. An sich hatte Ilumiel Recht mit dem, was sie zu Anariel sagte: Für das Gute zu kämpfen wäre besser, als Rache an einem übermächtigen Gegner zu suchen. Dann sah er mit runzelnder Stirn zu Alaric rüber und entgegnete diesem wenig wertschätzend: ''Dann solltest du ja besonders froh sein. Wer weiß, vielleicht gelingt es ihr ja, und dann hast du eine Sache weniger, um die du dich Sorgen musst!''

Ardagast hatte nichts gegessen und ihm war nach allem, was an diesem Tag passiert war, nun auch nicht mehr wirklich danach. Stattdessen zündete er sich eine Pfeife an und sah in's Feuer. Vielleicht konnte er dort ja etwas sehen, was Anariel sah und so besser verstehen, was in ihr vorging.

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"Das wäre zu hoffen" murmelte Alaric vor sich hin. "Allein mir fehlt der Glaube." Wenn dieser Jemand so mächtig war, dass er die Geschwister hatte kontrollieren können, warum sollte er das nicht erneut schaffen? Und im anderen Falle würde er wohl mit einer einzelnen Gegnerin fertig werden. Sie mussten also mit weiteren bösen Überraschungen rechnen. 

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„Es muss furchtbar für sie sein.“ flüsterte Ilumiel. „In dieser ewigen Kälte gefangen, keine Wärme, kein Licht. Ich wage nicht, es mir vorzustellen.“

Sie rückte näher ans Feuer heran um sich zu wärmen.

“Es mag seltsam erscheinen, aber nun empfinde ich Mitleid mit dieser Kreatur. Sie… als ich sie das erste Mal berührte, war da nichts, keine Seele, keine Hoffnung, aber jetzt, dieses Mal war da etwas. Sehr schwach und beinahe versteckt unter all dem Hass, aber es war da. Ich wünschte, sie hätte sich uns mehr öffnen können.“

Ilumiel hoffte, dass sie mit ihren Worten besonders Pado nicht vor den Kopf stieß, der ja ganz persönlich unter Anariels Tun gelitten hatte, aber irgendwie glaubte sie das nicht.

Schließlich schüttelte sie die Gedanken an Anariel ab und sah Ardagast an. „Wer ist es?“ fragte sie. „Dieser Gegner, der mächtiger ist als du, und der die Freien Völker zu entzweien versucht?“

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Ardagast war sich schon sicher, dass die Frage erneut aufkommen würde und rollte innerlich mit den Augen, auch wenn er versuchte, sich dies nicht anmerken zu lassen. ''Wenn du das wirklich wissen willst...'', begann er, als würde er irgendetwas in Gedanken abwiegen. ''...dann solltest du besser die Gabe erlernen, Gedanken zu lesen. Denn aus meine Mund wirst du es garantiert nicht erfahren'', fügte er hinzu.

Dann stand er auf. ''Glaub mir, es ist besser, dass du es nicht weißt. Denn keiner würde es dir glauben!'' Dann wand er sich an die ganze Gruppe. ''Nun werde ich mir mal die Beine vertreten. Und ein letztes noch: wenn mir noch einer diese Frage stellt, dann verwandle ich jenen wirklich in ein Ungeheuer! Darauf habt ihr mein Wort!'' Und mit diesen Worten ging er pfeiferauchend davon.

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Etwas verärgert entrann Ilumiel ein „Hmpf!!!“

Sie sah die anderen an. „Warum muss er eigentlich immer so geheimnisvoll sein? Ich dachte wir sind eine Gemeinschaft! Ist es da zuviel verlangt zu erfahren, gegen wen wir eigentlich kämpfen?“ fragte sie.

Bearbeitet von Ilumiel
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Alaric ließ die Pfeife sinken bei dieser Frage Ilumiels. Eine Idee schoss durch seinen Kopf. Sichernd schaute er in Ardas Richtung. Dann stand er auf, ging zu dem Sitzplatz des Zauberers, sah sich noch einmal um, dass Arda auch ja nicht zurück käme, und ergriff dessen Stab, der an einem Baum lehnte. "Wenn Arda JETZT nicht an diesen Gegner denkt, weiss ichs auch nicht!" brummte er und konzentrierte sich, so sehr er nur konnte.

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Pado hätte zumindest Hinweise geben können. Doch da er die selbst nicht richtig verstanden hatte, blieb er schweigsam. Aber eines war klar, es gab einen Zauberer, dessen Symbol die weiße Hand war, und dieser war mächtiger als Ardagast und anscheinend nicht zuverlässig, wenn er ihnen Assassinen auf den Hals hetzte. Und er nutzte als Kommunikationsmittel irgendeinen merkwürdigen Glasball. Nun, beim nächsten Kontakt würde dieser Unbekannte eine Überraschung erleben, wenn nicht Anariel das Gegenüber war. Der Hobbit sah seinem Zauberer nach. Ob es so klug war, die Gefährten immer wieder zurückzustoßen, die ja nur helfen wollten? Und hatten sie nicht das Recht etwas über die ihnen drohende Gefahr zu erfahren?

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Aus dem Augenwinkel sah Alaric, dass sich Ilumiel erhoben hatte und näher trat, er schüttelte leicht den Kopf und wedelte abwehrend mit der Hand, damit ihn niemand aus der Konzentration riss. Zuerst sah er nur Bäume und Felsen, genauer die Bäume und Felsen, die sie umgeben. Dann veränderte sich die Umgebung, die Bäume wurden riesig, die Wipfel ragten gewaltig über ihm auf, und dahinter erhob sich eine Bergkette. Zu Alarics Verwunderung führten schnurgerade Wege unter den Bäumen dahin, die zivilisierte Wesen angelegt haben mussten. Doch wie schon bei der letzten Vision, war alles verschwommen und wie im Nebel. Denn Ardas Stab mochte zwar mit Ardas Gedanken verbunden sein, aber ein perfektes Medium war er nicht. Erst recht nicht für einen unerfahrenen Zwerg, der gerade lernte, seine Sehergabe zu gebrauchen.  Das Bild wandelte sich. Es wurde dunkler und noch unklarer. Angestrengt versuchte Alaric Genaueres auszumachen, doch das erwies sich als schwierig. Und dann, Augenblicke später, ließ der Zwerg verstört den Stab los und hielt sich die Ohren zu.

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„Lass das sein!“ sagte Ilumiel streng und griff nach dem Stab, um ihn zur Seite zu stellen. „Der Stab eines Zauberers ist ein mächtiges Artefakt, und du kannst nichtmal damit umgehen, wenn ich dich berühre! Du solltest…“

Ilumiel hielt inne, als sie erkannte, dass Alaric offenbar Schmerzen hatte, oder aber erneut in einer seiner Visionen gefangen war.

“Alaric? ALARIC, was ist!?“ fragte sie und ergriff seine Schultern, um ihm beizustehen.

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"Verdammte Axt, Anariel hat keine Chance!" keuchte der Zwerg und ließ die Hände sinken. Nun nahm er erst wahr, dass drei Augenpaare ihn erschrocken anstarrten. Ilumiel stand direkt neben ihm, die beiden Hobbits schauten vom Feuer herüber.  "Keine Sorge, ich raste nicht aus!" versicherte er ihnen. "Aber der Reihe nach." Alaric atmete tief durch und berichtete: "Ich sah zuerst nur Bäume. Und dann einen dunklen Raum, voller Staub und ziemlich durcheinander. Stapel von Büchern, Pergamente mit unbekannten Schriften, gerollte Dokumente und Zeichnungen. Federn und Tinte. Eine Schreibstube vielleicht oder eine Bibliothek. Keine Ahnung. Da ich alles quasi aus Ardagasts Position wahr nahm, hoffte ich, dessen Gegenüber zu erkennen. Falls da jemand war.." fügte er hinzu und seufzte. "Leider sah ich aber gar niemanden, ich hörte nur jemanden sprechen , und es war nicht unser Zauberer. Seine Stimme war..." Alaric suchte nach passenden Worten ".. irgendwie einschmeichelnd, wenn nicht sogar betörend. Sie zog einen regelrecht in ihren Bann. Und das hat mich so erschreckt, dass ich den Kontakt abgebrochen habe." fügte er erklärend hinzu. "Ich mein, der Jemand sprach nicht mal zu mir, sondern wohl irgendwann in der Vergangenheit mal zu Arda! Aber von seiner Stimme ging ein so gewaltiger Zauber aus, dass es mir fast die Sinne vernebelte.  Ich weiss jetzt, wieso Anariel und ihre Brüder besessen waren, und ich bekam es mit der Angst zu tun. Dieser Stimme kann keiner standhalten!" endete der Zwerg. Ob es Sinn machte, was er erzählte, oder ihn die anderen für irrsinnig halten würden, wusste er nicht zu sagen.

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„Lass das sein!“ bat Ilumiel noch einmal, sehr bestimmt. „Wenn du deine Visionen erforschen möchtest, tun wir das zusammen. Wenn alle gewarnt sind. Es hätte… Du hättest wieder sonstwas anstellen können!“

 Ihr behagte überhaupt nicht, was Alaric berichtete, aber wer wusste schon, wieviel davon nun die Wahrheit war, und wieviel er missverstand? Bei Pado hatte er auch nur die halbe Geschichte gesehen.

Etwas versöhnlicher sagte sie: „Ich bin auch neugierig. Ich möchte auch wissen, mit wem wir es hier zutun haben, aber… den Stab des Zauberers einfach so zu ergreifen, und in seine Gedanken einzudringen, halte ich für nicht sehr klug, Herr Zwerg.“

Bearbeitet von Ilumiel
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