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Die Straße gleitet fort und fort: Die Reise durch Mittelerde - RPG


Ardagast

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Ardagast sah zu Alaric rüber. Waren die anderen einfach schwerhörig, oder hatte er nicht eben klar und deutlich gesagt, dass dies sein letztes Wort war? Ardagast seufzte genervt, setzte aber zu einer Antwort an. ''Niemand, den du kennst, oder um den du dir Sorgen machen solltest'', sagte er absichtlich vage, denn es war zum einen so, dass er einfach noch nicht ganz überzeugt war, dass Saruman wirklich hinter allem steckte und er sich eben genau davon erst wirklich überzeugen wollte, ehe er derartige Informationen an irgendwen preisgab, daraus irgendwelche Schlussfolgerungen zog oder er sich gar irgendwelche Pläne dagegen ausdenken würde.

''Aber deine Sorge ist dennoch nicht unbegründet! Das wäre durchaus möglich. Ebenso wie, dass ein hungriges Rudel Warge um die Ecke gebogen kommt, und uns gleich angreift'', setzte Ardagast mit einem Augenzwinkern hinzu und sah dann zu Ilumiel. ''Ilumiel ist gefährlich. In gewisser Weise sind unsere Hobbits gefährlich. Ich bin womöglich das gefährlichste, was dir jemals begegnet ist. Und du bist auch gefährlich! Wie du siehst, Alaric, bist du umgeben von Gefahren! Daran solltest du also gewöhnt sein!''

Bearbeitet von Ardagast
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Ilumiel seufzte. Es war deutlich geworden, dass ihr Zauberer nun, wenn, dann nur noch in Rätseln sprechen würde. Und es war müßig.

“Wenn du es sagst, Thorondil, dann soll uns das genügen.“ nickte sie schließlich und beendete damit die Diskussion.

Dann wendete sie sich Alaric zu. „Was ist mit dir? Willst du noch einmal versuchen, etwas zu „sehen“?“

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"Lieber nicht " brummte der Zwerg. "Am Ende 'versuche ich wieder jemanden umzubringen' , wie unser werter Herr Zauberer zu betonen pflegt" setzte er sarkastisch hinzu. "Pado und Arda sind unverletzt...mehr oder weniger zumindest " fügte er mit Blick zu Pado hinzu "wieder da, da versuche ich mich besser nicht weiter als Seher! Das kann mein alter Herr besser. Und er gerät dabei wenigstens nicht in tollwütige Raserei" murmelte er halblaut beim Gedanken an die Aktion mit dem Troll. Noch immer war ihm nicht klar, was diesen unkontrollierbaren Zustand   in Verbindung mit den Visionen verursachte. Wie die Visionen selbst ausgelöst wurden, wurde mittlerweile immer klarer. Doch Alaric grauste es vor den 'Nebenwirkungen ', die manchmal damit einher gingen. Aber eben nur manchmal. Warum, das galt es zu ergründen.

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Mirabella, die Pado die Haare aus der Stirn strich, folgte der Diskussion mit stark wechselndem Gesichtsausdruck. So gerne hätte sie mehr erfahren. Aber vielleicht würde ja Pado weniger zugeknöpft sein. Versonnen strich sie ihrem Freund weiter über die Haare. Hoffentlich behielt er keinen Schaden zurück. Als Arda erwähnte, wie gefährlich jeder von ihnen war und erst recht er selbst, gewann nach dem überstandenen Schreck ihr Sinn für Humor doch wieder die Überhand: "Dann bin ich wirklich froh, Arda, dass du mich am Leben gelassen hast, als ich dich versehentlich fast erlegt hatte!" 

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Ilumiel grinste kurz in Mirabellas Richtung. Vertraue den Hobbits, dass sie in jeder Situation etwas Humorvolles zu sagen fanden!

Dann aber griff sie Alaric am Arm und betonte: „Ich denke, du solltest versuchen, mehr darüber herauszufinden, Alaric. Es ist….“ Verwundert stellte die Elbin fest, dass Alaric komplett steif geworden war, seine Augen sahen durch sie hindurch und er schien sie überhaupt nicht zu hören. „Alaric?“ fragte sie und ließ seinen Arm los. Hilfesuchend sah sie die anderen an: „Es passiert schon wieder!“

Bearbeitet von Ilumiel
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Mühsam fokussierte Alaric seinen Blick wieder auf seine Umgebung. "Nicht nötig" nickte er Mirabella zu. "Es ist schon wieder vorbei." Er öffnete und schloss seine leere Hand. Als er die fragenden Blicke auf sich gerichtet sah, erklärte er: "Eine Vision beginnt zumeist dann, wenn ich jemanden berühre. Oder er mich berührt. Dazu muss aber auch noch anderes kommen. Aufregung...Angst... Sorge... genau kann ichs nicht erklären, es passiert nicht immer" Er zuckte die Achseln. "Und meistens hört es gleich wieder auf, wenn die Berührung ab reisst. So wie eben. Da war nur ein winziger Moment. Ein Blick in eine andere Zeit, an einen anderen Ort." Eine Schlacht. Diese Schlacht.  Dieses Mal hatte Alaric die Umgebung eindeutig erkannt, denn er kannte sie. Vor den Toren von Erebor... Ilumiel musste auch dort gewesen sein...damals.  Er verbannte das Gemetzel aus seinem Kopf und fuhr fort: "Manchmal jedoch hält die Vision länger an. Auch dann, wenn ich niemanden mehr berühre. Und manchmal weiss ich dann nicht mehr, was Vision und was Realität ist. So wie bei dem Troll..." endete er.

Bearbeitet von Alaric Skaldorson
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Erneut sah Anariel in das Feuer, dass ihren Bruder mittlerweile völlig verschlungen hatte. Sie atmete schwer und Wut stieg in ihr auf. Derartige Emotionen, vor allem in dieser Stärke, hatte sie ewig nicht gefühlt. Der Bann, unter dem sie gestanden hatte, hatte jegliche Gefühle, egal ob gut oder schlecht, völlig abgestumpft. ''Ich werde es zu meiner Lebensaufgabe machen, euch zu rächen, dessen könnt ihr sicher sein! Egal, was es kosten mag! Bis zum letzten Atemzug meines Lebens werde ich den Zauberer jagen und solange er lebt, wird er sich niemals mehr in Sicherheit fühlen können!’’, sprach sie in die Flammen. In Gedanken stellte sie sich vor, wie sie Saruman die Kehle durchtrennte und dessen Blut in seinem Thronsaal vergoss. Für den Moment blieb dies leider nur ihr Wunschgedanke. Auch war ihr dabei bewusst, wie schwierig dieses Vorhaben war.

Bevor sie sich auf den Weg nach Isengard machte, wollte sie noch Ardagast aufsuchen, um mit diesem ein letztes, klärendes Gespräch zu führen. Daher richtete sie sich schließlich auf, vermummte ihr Gesicht bis unter die Augen, zog die Kapuze ihres Mantels über und stieg dann auf ihr Pferd. Die Pferde ihrer Brüder hatte sie zuvor in die Wildnis entlassen, da sie sich weder um sie kümmern konnte, noch weitere Verwendung für sie hatte. Ein letztes Mal ließ sie ihren Blick auf den Flammen ruhen, ehe sie davongaloppierte.

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Ilumiel hatte Alaric zugehört, und genickt, doch eines war ihr nicht klar: Warum bekam er Visionen, wenn sie ihn berührte? Sie beide hatten sich nicht gekannt vor dieser Mission, und, er ein Zwerg, sie eine Elbin, hatten sie sich auch nicht sonderlich gemocht zu Beginn.

 Vorsichtige streckte sie die Hand aus und berührte ihn erneut. Sofort wurde sein Blick glasig. Sie ließ los und er blinzelte. Was bei Eru!? 
Sie versuche es erneut, mit demselben Ergebnis.
Ilumiel musste kichern. Nun kam ihr jugendliches Gemüt heraus und sie erkannte die Macht, die der Umstand ihr über den Zwerg verlieh.

“Mirabella, versuch du es einmal!“ lachte sie.

Bearbeitet von Ilumiel
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Ein Bisschen belustigt beobachtete Ardagast, was sich vor seinen Augen abspielte. Zum Glück hatten damit erstmal die nervigen Fragen zu Pados Rettung aufgehört und er hatte seine Ruhe. Alaric war wieder das Zentrum der Aufmerksamkeit geworden. Der Zauberer traute der angeblichen ''Gabe'' des Zwerges noch immer nicht ganz. Allerdings war es andererseits auch so, dass Ilumiel seine Visionen anscheinend miterlebt hatte und ernst nahm. Ihr traute er derartige Wahnvorstellungen eigentlich eher nicht zu. Ardagast entschied sich daher, Alaric weiter im Auge zu behalten, um sich zu einem späteren Zeitpunkt ein endgültiges Urteil darüber zu bilden.

Erst einmal holte er seine Pfeife hervor, die er glücklicherweise in der Zwischenzeit wiedergefunden hatte, und stopfte sie mit ein wenig Kraut. Dann zündete er sie an, ehe er einen wohltuenden Zug nahm. Diese hatte er sich nach der letzten Nacht aber auch redlich verdient...

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Ehe noch Mirabella reagieren konnte, entriss Alaric der Elbin seinen Arm. "Ich finde das gerade nicht so witzig wie du." knurrte er, während er versuchte, die zwei kurzen Visionen zu verdauen, die Ilumiel da gerade ausgelöst hatte. "Ich weiß zwar nicht, woran du momentan bewusst denkst, aber was in deinem Unterbewusstsein herum spukt, reicht mir. Ich hab grad genug von Gefahr und Kampf und Tod, weisst du?" Er hob seine linke Hand, an der ein Finger fehlte. "Ist nicht so, dass ich kein Andenken hätte, was mich täglich an diese Schlacht erinnert. Das brauch ich nicht auch noch in Visionen. Erst recht nicht zum Spaß" Er stand auf. "Ich geh mir mal die Beine vertreten." Mit diesen Worten stapfte er ins Gebüsch und hoffte, dass ihm niemand folgte. Er hatte in der Tag genug von Visionen heute. Und ausserdem fürchtete er beständig, damit noch diesen anderen Zustand auszulösen, von dem er nicht wusste, wie es dazu kam. 

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Mirabella sah dem Zwerg nach. Zu gern hätte sie es auch ausprobiert, aber Alaric war dazu derzeit nicht aufgelegt. Aber es wäre interessant, denn sie war die einzige der Truppe, die bei der eben erwähnten Schlacht nicht dabei gewesen war. Nicht dass sie wüsste, was es mit Alarics Reaktionen auf sich hatte. Aber er wusste es ja offensichtlich auch nicht so wirklich und da wären vielleicht auf die Dauer doch kleine Versuche hilfreich?

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Alaric war, zumindest gefühlt, gerade einmal ein paar Minuten spazieren gewesen, da bemerkten sowohl er, als auch die anderen, die zurück im Lager geblieben waren, wie schnell die Dunkelheit wieder eingesetzt hatte. Der Abend hatte begonnen. Im Lager hatten sie dann ein kleines Feuer gemacht und es dauerte auch nicht lange, bis Mirabella einen Eintopf auf diesem zum Kochen gebracht hatte. Pado musste schließlich nach der Tortur des letzten Tages dringend etwas zwischen die Zähne bekommen!

Um einen klaren Kopf zu bekommen genoss Alaric noch die frische Luft etwas abseits des Lagers. Während er dort so in die Finsternis starrte, tauchte plötzlich und wie aus dem Nichts, eine dunkel gekleidete Gestalt vor ihm auf. Der Zwerg konnte in der Dunkelheit lediglich die Augenschlitze seines Gegenübers erkennen und schreckte zurück. ''Guten Abend'', sprach die fremde, der Stimme nach zu urteilen, weibliche, Person. Sie hob dabei die freien und unbewaffneten Hände in die Höhe, in der Hoffnung, dass sein Gegenüber dies auch erkannte. 

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Alaric zuckte zurück, fasste an seinen Stiefel und zog eine seiner Wurfäxte heraus. Seine größere Axt hatte er im Lager gelassen. Lauernd taxierte er die Frau vor sich in der Dunkelheit. "Wer seid Ihr und was wollt Ihr?" forschte er. Bei Mahal, bitte nicht schon wieder Ärger! 

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Anariel hob ihre unbewaffneten Hände weiter in die Höhe, in der Hoffnung, dass der Zwerg dies erkannte und seine Waffe wieder senkte. ''Mein Name ist Anariel. Ich ersuche ein Wort mit eurem Zauberer. Ich bin unbewaffnet!'', sagte sie. 

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Dann war das wohl die letzte überlebende Verfolgerin. Kurz wallte Wut in dem Zwerg hoch, wenn er an Pado dachte, der dieser Person ausgeliefert gewesen war: "Das war der Hobbit auch!" knurrte er vielsagend. Allerdings mochte es wichtig sein, was sie mitzuteilen hatte. Alaric machte keine Anstalten, die Waffe weg zu stecken, nickte kurz Richtung Lager und setzte hinzu: "Voran! Und keine unbedachte Bewegung, ich bin nicht zu Scherzen aufgelegt!" Beide setzten sich in Bewegung. In Sichtweite des Feuers rief Alaric zu seinen Gefährten hinüber: "Arda?  Hier will dich jemand sprechen!" Ob der Zauberer her kommen wollte oder er die Frau ans Feuer bringen sollte, musste Ardagast entscheiden.

Bearbeitet von Alaric Skaldorson
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Anariel reagierte nicht auf die Äußerungen des Zwergs. Er hatte sie zu ihrem Ziel gebracht und das ohne sie anzugreifen und das war das Wichtigste. Beide standen dann in der Nähe des Lagerfeuers und wurden von diesem in verschiedenen orangetönen angeleuchtet. Jeder konnte nun jeden sehen. Ardagast hob nach Alarics Worten überrascht und interessiert den Kopf in deren Richtung. Was er sah war Alaric mit gezückter Axt und eine dunkel gekleidete Person, die ihm auch bekannt vorkam. Anariel stülpte daraufhin die Kapuze ihres Mantels herunter und offenbarte ihr Gesicht den anderen. Überrascht machte Ardagast große Augen. Dann hob er die Hand in Alarics Richtung und meinte zu diesem: ''Du kannst die Axt runternehmen. Das wird nicht nötig sein!'' Ohne eine Antwort des Zwergs abzuwarten, wand er sich an Anariel. ''Möchtest du dich an's Feuer setzen?'', fragte er sie und zeigte mit der Hand auf einen freien Sitzplatz neben sich. 

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"Da bin ich nicht ganz sicher" murmelte Alaric, senkte die Axt, ohne sie jedoch wegzustecken, und setzte sich demonstrativ genau zwischen Pado und die Fremde , die Waffe auf seinen Schoß legend. Er war weit davon entfernt, der Frau zu trauen. Zusätzlich spähte er ringsum. Mahal wusste, ob da noch wer lauerte!

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Sofort, als sie den ankommenden Alaric gehört hatte, war Ilumiel klar gewesen, dass er nicht allein kam. Sie sprang auf und griff nach ihren Dolch. Als sie dann noch erkannte, wen er da mitgebracht hatte, wurde ihr Blick düster. Sie positionierte sich so, dass sie jederzeit würde angreifen können, aber sie hatte auch Ardagasts Worte im Kopf: sie stellt keine Gefahr mehr dar. 
Die Elbin beschloss, Anariel nicht aus den Augen zu lassen.

“Es ist mutig von dir, hierher zu kommen!“ sprach sie die Frau in so wenig feindseligem Ton an, wir sie es zustande brachte. Dabei bemerkte sie, dass der eisige Blauton ihrer Augen sich verändert hatte, weniger leuchtend war. „Du musst wissen, dass wir nicht gerade viel übrig haben für jene, die unsere Freunde quälen.“

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"Wir haben uns schon ausgesprochen!", kam eine leise und etwas schleppende Stimme hinter Alaric hervor. Pado setzte sich vorsichtig auf und hielt seinen Kopf. "Ich habe irgendwie fiese Kopfschmerzen. Ich sag euch eins, kopfüber abhängen ist nicht zu empfehlen." Er warf der frisch eingetroffenen Waldläuferin einen schiefen Blick zu. "Aber wie gesagt, wir haben uns ausgesprochen. Und ich trage Anariel nichts nach! Du kannst deine Axt loslassen, Freund Zwerg!" 

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Alaric drehte sich herum, sichtlich erleichtert über Pados Worte. "Willkommen zurück unter den Lebenden!" zwinkerte er dem Hobbit zu. "Wenn du meinst, man könne ihr trauen, dann bin ich beruhigt." Sprachs  und steckte die Axt zurück in den Stiefel. Aus den Augen ließ er die Frau dennoch nicht.

 

Bearbeitet von Alaric Skaldorson
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Mirabella war erleichtert. "Oh, Pado, was bin ich froh! Warte ich mach dir etwas Weidenrindentee. Dann geht's deinen Kopf gleich besser!" Innerlich dachte sie, ich habe den Eindruck, ich bin nur auf diese Fahrt mitgekommen, um Leuten Tee zu kochen!

Unterdessen sah sie verstohlen hinüber zu Anariel. Die Frau schien verändert im Vergleich zu ihrem Treffen vor ein paar Tagen am Feuer.

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Offen reagierte Anariel auf keine der Aussagen der anderen, nicht einmal auf die eher freundlichen Worte des Hobbits. Stattdessen war ihr Blick voll auf den Zauberer gerichtet, auch wenn sie natürlich keinen der anderen gänzlich aus den Augen ließ. Anariel setzte sich zuerst neben den Zauberer an’s Lagerfeuer, der sie neugierig musterte. ''Ich muss zugeben, dass ich nicht so schnell wieder mit einem Besuch von dir gerechnet habe'', gab er mit einem Augenzwinkern zu und setze in Gedanken noch ein ''Oder überhaupt'' hinzu. ''Ich auch nicht...'', stimmte sie zu. ''Und was kann ich nun für dich tun?'', fragte er neugierig. ''Nach unserem letzten Gespräch klang es so, als würdet Ihr noch etwas mit mir bereden wollen. Die Gelegenheit wollte ich Euch geben. Außerdem dachte mir, dass Ihr mir vielleicht behilflich sein könntet'', erklärte Anariel.

Zusammen gingen sie ein wenig Abseits der Gruppe, um dort ungestört reden zu können. Dennoch achteten sie darauf, dass sie keine zu klaren Worte fallen ließen, denn sie wussten, dass manche in der Gruppe über ein äußerst ausgeprägtes Gehör verfügten. 

''Nun, die meisten meiner Fragen haben sich ehrlich gesagt irgendwie schon von selbst beantwortet. Ich würde aber schon gerne wissen, was sein Interesse an unserer Unternehmung ist. Ich kann mir darauf keinen wirklichen Reim bilden, muss ich sagen'', begann der graue Zauberer und zuckte dabei mit den Schultern. ''Es geht ihm nicht um die Mission selbst. Es ging ihm darum, Chaos zu veranstalten. Er wollte, dass es eine politische Krise zwischen den Zwergen und den Elben auslöst. Dafür sollten wir sorgen'', erklärte Anariel. Ardagast nickte ein wenig nachdenklich.

''Es ging ihm also nur darum, die Allianz der beiden Völker zu schwächen. Warum? Was hat er davon?'', fragte Ardagast nach. ''Er hat seine Absichten nicht mit uns geteilt'', entgegnete sie knapp und machte auch keine Anstalten, darüber zu spekulieren. Ardagast sah keinen Grund, warum sie lügen sollte. Es machte Sinn, dass Saruman einem Untergebenen nicht verraten würde, warum er etwas tat. Auch gegenüber Ardagast hatte sich der weiße Zauberer stets bedeckt gehalten. Dieses Ziel schien auf jeden Fall auf eine größere Tragweite seiner geheimen Machenschaften hinauszulaufen. Dies bereitete Ardagast sowohl enorme Kopfschmerzen, als auch Bauchschmerzen. Zu gegebener Zeit würde er sich über das weitere Vorgehen mit dem weißen Zauberer Gedanken machen müssen. Und zwar zusammen mit Gandalf, den er schleunigst und spätestens nach dieser Unternehmung davon unterrichten musste.

''Wann und wie seid ihr überhaupt dazu gekommen, euch seinen Diensten zu verpflichten? Was ist euer Hintergrund?'', fragte der Zauberer weiter. Anariel zögerte einen Moment, ehe sie zu einer Antwort ansetzte. ''Ich hatte schon gesagt, dass wir Waldläufer sind...'', begann sie und stoppte dann kurz. ''Waren...die Vergangenheit ist nicht von Bedeutung. Falls Ihr damit etwas anfangen könnt, mein eigentlicher Name lautet Ûrephel, was das gleiche bedeutet wie Anariel’’, fuhr sie fort. Ardagast nickte. Sein Adûnaic war zwar etwas eingerostet, aber so viel verstand er noch. Das erklärte auch die númenorischen Zeichen auf deren Nachrichten. ’'Aber das bedeutet nichts. Denn ich bin nichts’’, fügte Anariel noch hinzu. Offensichtlich wollte sie nicht mehr von sich preisgeben und Ardagast respektierte dies. Auch wenn diese Informationen für ihn selbst und seine Pläne nicht direkt von Bedeutung waren, hätte es ihn dennoch brennend interessiert, was es mit diesen Geschwistern auf sich hatte. Vielleicht würde die Frau ja irgendwann mehr erzählen wollen.

''Und wie denkst du, kann ich dir nun bei deinen Plänen behilflich sein?'', fragte er sie neugierig. ''Ich werde meine Brüder rächen. Ich werde ihn aufsuchen und er wird bezahlen für das, was er uns angetan hat!'', erklärte sie mit Hass und Überzeugung in der Stimme. ''Ich hatte gehofft, dass Ihr mir vielleicht Hinweise geben könntet...'', fügte sie hinzu. Ardagast runzelte die Stirn. Er konnte kaum glauben, was die Frau da sprach und vorhatte. Er konnte zwar verstehen, dass sie Rache wollte, aber sie hatte doch nicht ernsthaft geglaubt, dass er sie darin auch noch unterstützen würde. ''Rache wird deine Brüder nicht zurückbringen. Sie vermag auch nicht, dein gebrochenes Herz zu heilen'', erklärte Ardagast. ''Ich weiß...'', entgegnete die Frau und sah traurig auf den Boden. ''Aber sie ist alles, was mir noch geblieben ist. Ich bin nicht so gut wie Ihr. Ich kenne Rache! Ich will Rache!’', fügte sie hinzu und sah ihn entschlossen an.

''Du erinnerst dich an unsere Auseinandersetzung auf dem Gipfel. Du erinnerst dich, zu was ich fähig war, und wie schnell und mühelos ich euch außer Gefecht gesetzt habe'', warnte er. ''Glaube mir, dass du dann nicht seine Fähigkeiten kennenlernen willst. Seine Stimme alleine ist mächtig genug, um dich in den Bann zu ziehen, wie du weißt. Du hast keine Chance! Das ist ein aussichtsloses Unterfangen!'', fügte er kopfschüttelnd hinzu. ''Überlass ihn mir!'', stellte er dann noch deutlich klar. ''Ich weiß, dass ich ihn nicht in einem Duell besiegen könnte. Das muss ich auch nicht. Ich muss nur nahe genug an ihn herankommen, um ihm einen Pfeil in den Hals zu schießen. Oder die Kehle zu durchtrennen. Ich lasse mir etwas einfallen…’’, entgegnete sie weiter entschlossen.

Ardagast seufzte. ''Wenn du ihn aufsuchst, wird er dich töten oder macht vielleicht sogar Schlimmeres mit dir. Wer weiß, wozu er fähig ist...'' Ardagast wusste dies tatsächlich selbst nicht, denn bis vor einigen Tagen glaubte er noch, dass Saruman zwar ein häufig seltsamer und eigensinniger Verbündeter war, aber eben genau das: ein Verbündeter! Anariel schüttelte mit dem Kopf. ''Ich habe davor keine Angst. Wenn es so kommt, dann sei es so. Mein Leben ist mir nichts wert. Ich muss es versuchen. Ich WERDE es versuchen!'' Ardagast atmete tief durch. Es schien nicht so, als würde er sie von ihrem Vorhaben abbringen können. Manchmal wünschte er sich, seine Stimme hätte die gleiche Überzeugungskraft wie die seines weißen ''Kollegen''.

Er setzte dennoch zu einem letzten Versuch an: ''Es tut mir leid, aber das kann ich nicht erlauben!'' Anariel kam ein kurzes, kleines Lächeln über die Lippen. ''Bei allem Respekt und Dankbarkeit, aber ich bin nicht von einer Dienerschaft in die nächste gewechselt. Ich habe nicht um Eure Erlaubnis gebeten und muss dies auch nicht! Wenn Ihr versucht, mich aufzuhalten, dann werde ich Euch auch töten, wenn es sein muss!’', stellte sie mit aller Ernsthaftigkeit und Deutlichkeit in der Stimme klar. Ihr Lächeln verschwand dabei genauso schnell, wie es zuvor auftauchte. ''Vielleicht hättet ihr mich doch lieber einfach in den Abgrund fallen lassen sollen!'', setzte sie noch dahunter. Ardagast nickte leicht. Nicht, weil er zustimmte, aber weil er verstand, dass es sinnlos war, einen weiteren Versuch zu unternehmen. ''Ich werde dich nicht davon abhalten, aber unterstützen werde ich dich bei dieser Selbstmordmission auch nicht!'' Anariel nickte und beide schwiegen einen Moment.

''Wie ich oben auf dem Gipfel zu Euch sagte: Ihr seid euch so ähnlich. Und dennoch grundverschieden!'', sagte sie respektvoll und war im Begriff wieder aufzubrechen. Bevor sie jedoch zu ihrem Pferd zurückging, stülpte sie ihren Ärmel zurück und zeigte auf ihre rechte Hand. Sie war zwar voller Brandnarben, aber sie glühte nicht mehr feuerrot und jegliche Schmerzen waren auch gänzlich verschwunden. ''Ich danke Euch! Für alles! Lebt wohl!’' Ardagast nickte ihr freundlich zu. ''Nichts zu danken!''

Anariel drehte sich um und war nun dabei zu gehen, da nahm sie zum ersten Mal den wohlriechenden Duft des Abendessens wahr, welches sich kochend über dem Lagerfeuer befand. Sie drehte sich um und blickte erneut zu dem Zauberer. ''Vielleicht…'', begann sie zögernd. Ardagast hob neugierig die Augenbraue. ''Könnte ich vielleicht etwas von eurem Abendessen abhaben? Es riecht so wundervoll und ich habe das Gefühl, dass ich seit Jahren nichts gegessen habe!’’ Der Zauberer lächelte und zeigte ihr mit einem Kopfnicken, dass sie gerne wieder Platz nehmen durfte. Zumindest, sofern die Anderen nichts dagegen hatten...

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Ilumiel hielt sich zurück, während die fremde Frau mit Ardagast sprach, aber wenn sie glaubte, dass sie sich einfach dem Treiben im Lager hingeben und sie außer Acht lassen würde, hatte sie sich geschnitten. Angespannt wie ein Bogen stand sie genau da, wo sie gewesen war, als die beiden an ihr vorbeigegangen waren, und hörte genau jedes Wort.

Vieles konnte sie nicht verstehen, aber manches ließ sie die Stirn runzeln, wie der Wunsch nach Rache und die Frage nach Ardagasts Unterstützung. Die Elbin atmete auf, als er seine Hilfe verweigerte. 
Was blieb, war die Frage, wer dieser Unruhestifter war, der Elben und Zwerge zu entzweien versuchte. Ilumiels Blick wanderte zu Alaric hinüber. Er war ein feiner Kerl, und ein tüchtiger Gefährte, Zwerg oder nicht. Das Bündnis ihrer Völker musste Bestand haben, das war ihr ganz klar.

Nun, als Anariel um etwas zu essen bat, schaffte Ilumiel es nicht mehr, ihren Unmut zu verbergen. Sie ging hinüber und sprach den Zauberer an. „Sie mag keine Gefahr mehr sein, aber macht sie das zu einer Gefährtin!?“ fragte sie hitzig. „Nach allem, was sie getan hat!“

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Ardagast und Anariel hatten gerade eben am Feuer Platz genommen, als die Elbin plötzlich zum Zauberer ging und diesem mehr als deutlich klar machte, dass sie offenbar nicht dazu bereit war, ihr die Gastfreundschaft anzubieten. Verübeln konnte sie es der Frau natürlich nicht. Daher war Anariel im Begriff aufzustehen und wieder zu gehen, ehe Ardagast zu ihr sah und ziemlich deutlich sagte: ''Setz dich!''.

Dann wand sich Ardagast an die Elbin und entgegnete in etwa dem gleichen Tonfall und der gleichen Lautstärke wie sie: ''Nein, das macht es sie nicht. Aber ich wusste auch nicht, dass wir nur Gefährten einen Platz am Feuer und einen Happen zu essen anbieten. Wenn das der Fall sein sollte, dann kann sie gerne meine Portion haben!'', entgegnete er mit scharfem Tonfall und beinahe erzürnter Miene. 

Bearbeitet von Ardagast
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