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Wer von Euch hat Kinder?


Gast knuddelpo

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Neulich im Spiegel gabs da auch nen netten Leitartikel drüber. Find den leider nicht online, aber das Titelbild sagt schon einiges aus (sehr schön besonders der Goethe-Gedichtband :anonym: ):

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Es ging auch darum, dass Eltern schnell in Panik verfallen, wenn Kinder der Meinung der Eltern nach zu spät laufen oder sprechen oder sonstwas lernen und sie die Kleinen dann relativ früh schon in irgendwelche Therapien stecken anstatt der Natur einfach ein bisschen Zeit zu geben. Sicher ist es immer einfach, über sowas zu urteilen, wenn man keine Kinder hat und sicher möchte man als Elternteil auch immer das Beste für das Kind, aber man sollte doch daran denken, dass das, was man selbst für das Beste hält, eben nicht immer das Beste für den kleinen Menschen ist. Und wie ich schonmal gesagt habe, sollte einfach wieder mehr Bauchgefühl und "Elterninstinkt" zugelassen werden, man kann sich einfach nicht gegen alles absichern.

Das größte Problem ist, wie Ala schon sagte, bestimmt auch, dass es einfach immer mehr ins Extreme geht. Entweder überperfektionistisch oder gar nicht...

Bearbeitet von Elentári
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Ich sehe da also eine große Schere: Auf der einen Seite die überbesorgten, perfektionistischen Eltern, die sich bemühen das komplette Potential ihrer Kinder hervorzukitzeln ohne dabei zu merken wie viel sie ihren Kindern damit rauben. Und auf der anderen Seite Eltern, die sich gar nicht um ihre Kinder bemühen, die die Verantwortung an die Schule, Betreuer und Ärzte abgeben.

Damit sprichst du genau das Problem an, welches auch ich mit dem Artikel hatte. Er ist zu einseitig.

Dennoch finde ich ihn nicht grundsätzlich schlecht, denn er hat einfach etliche wahre Aspekte. Aber er beleuchtet eben tendenziell nur eine Seite.

Wobei er ja durchaus auch das Problem anspricht, dass die Eltern ihre Kinder zwar puschen wollen, aber gleichzeitig "vernachlässigen". Also im Endefekt kutschiert die Mutter vielleicht ihr Kind von A nach B aber die wirkliche Teilnahme am Leben hat sie nicht.

Solche Artikel halte ich auch für schwierig. Es gibt Eltern die ihre Kinder überbemuttern, es gibt genügend Eltern die ihre Kinder unterbemuttern, dann die deren Ehrgeiz die Kinder irre puschen soll, ihnen aber gleichzeitig nicht wirklich Eltern gibt. Und und und. Es noch soviele andere Seiten. Und es gibt auch tolle Eltern, die bemüht sind, die versuchen ihrem Kind das zu geben was ein Kind braucht und auch diese machen bestimmt massenweise Fehler, ich denke das gehört auch einfach zum Eltern sein dazu. Und ein "normales" Kind stirbt nicht an ein paar Fehler, davon kriegt es auch keine Schäden, oä. Das gehört einfach dazu.

Der Artikel spricht einer der negativen Seiten an. Die absoulute Wahrheit beinhaltet er bestimmt auch nicht, aber ich finde ihn interessant und ein paar Sachen würde ich alleine deshalb durchaus zustimmen, nachdem was ich so in meiner Umgebung beobachten kann.

@Acheros Meine Tochter wäre ja auch ein Superduperübergenie ;-)

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Also im Endefekt kutschiert die Mutter vielleicht ihr Kind von A nach B aber die wirkliche Teilnahme am Leben hat sie nicht.

Ja, die Mutter ist immer Schuld, die Mutter hat an allem Schuld, die Mutter macht immer alles verkehrt.

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Ja, die Mutter ist immer Schuld, die Mutter hat an allem Schuld, die Mutter macht immer alles verkehrt.

Öhm ... hast Du den verlinkten Artikel aus der "Zeit" überhaupt gelesen? Emis Aussage stand in einem ganz bestimmten Zusammenhang, der durch den Artikel gegeben ist. Es gibt also keinen Grund, zynisch zu werden, weil Du Dich als Mutter angegriffen fühlst.

@Emi: Vielen Dank für den Link! Ein wirklich sehr interessanter Artikel!

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1. Ja, ich habe den Artikel gelesen.

2. Wieso nehmt ihr das jetzt persönlich? Für mich ist mein Satz das Fazit aus vielen, vielen Zeitungsartikeln und Erziehungsratgebern, ach, das fängt ja schon bei Freud an. Da gibt es diese Idee, dass die Bindung Mutter-Kind grundsätzlich zu eng ist und aufglöst werden muss durch den Vater und wasweißich. Und wenn irgend etwas in der sellischen Entwicklung des Menschen schiefläuft, wird doch seit Freud erst mal die Mutter ins Visier genommen. War sie zu dominant? Zu lieblos? Zu "phallisch"? Zu aktiv? Zu passiv?

Doch, Cadrach, ich finde schon, dass man da zynisch werden kann, aber em Nimile wollte ich wirklich nicht angreifen, sie nennt ja nur ein Beispiel.

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Dann solltest du das viell. deutlich machen und Leute nicht nur einfach zitieren... Ist irgendwie eine logische Schlussfolgerung, dass man etwas persönlich nimmt, wenn man zitiert wird.

@Caddy :-)

Allgemein finde ich es gerade klasse, dass der Artikel Reaktionen hervorruft. Das gibt doch Hoffnung, dass "zukünftige" Eltern sich Gedanken machen. :-)

Auch manchmal ganz "interessante" Situationen beschreibt ein Kinderarzt in seinem Blog. Auch hier würde ich nicht sagen, dass ich mit ihm total konform gehe, allerdings finde ich manches recht interessant, was er so an Situationen beschreibt. Und erschreckend. Und natürlich kommt oft die Frage auf: Wer ist Schuld? Und kann man überhaupt sagen es gibt *den* Schuldigen? Oder sind es mehrere?

Die Frage die ich mir oft stelle ist: Wie würde man es bloß selbst machen? In der Theorie wirkt oft immer alles so einfach, aber was ist wenn man eben nicht die "richtigen" Leute um sich hat, wer hilft einem dann? Und merkt man es denn, dass man Hilfe braucht? Klar, wenn man etwas weiß, kann man immer sagen "natürlich, muss man das merken", aber wenn man es nie anders gesehen hat? Kann man dann so mir nichts dir nichts drauf kommen, dass gerade viel falsch läuft?

Wie heißt es so schön: Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein hingegen sehr. :-)

Vielleicht mal zwei Einträge von besagtem Blog:

Erwartungen

Erste Zeit mit Kind

Bearbeitet von Êm Nímíle ét Ënduníel
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  • 4 Wochen später...

Ich muss sagen, dass ich diesen Artikel im SPIEGEL extra nicht gelesen habe. Deswegen extra nicht, weil ich genau wusste (also eher vermute, ich hab ihn ja nicht gelesen), was drinne steht. Diese Artikel kommen so über den Daumen gepeilt alle 1-2 Jahre immer mal wieder, hab ich das Gefühl.

Der Fazit eines solchen Artikels ist in meinen Augen meistens dasselbe: "Liebe Eltern. Geht auf eure Kinder ein und hört auf euer Bauchgefühl. Lasst euch nicht durch die Sprechweisen anderer Eltern verunsichern. Jedes Kind ist anders."

Wobei mir diese Elternangeberei schon immer auf die Nerven gegangen ist. Fängt schon im Kindergarten und früher an, wo dann andere Eltern immer ankommen und dir erzählen, was ihr Kind schon so Tolles kann, was mein Kind noch nicht kann...

Ich finde besonders dieses "Höre auf dein Bauchgefühl" geht öfter mal verloren, was meines Erachtens auch an diesen tausend Ratgebern und Super-Nannies liegt.

Wenn ich da nicht korrekt bin, oder ihr nicht mit mir überinstimmt, dann schreit bitte auf. :-)

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  • 3 Wochen später...

Teenagerschwangerschaften

Weiß nicht inwieweit die Zahlen tatsächlich stimmen. Was mich hier ziemlich am meisten ärgert, ist die Tatsache, dass es immer wieder Eltern gibt, die den Aufklärungsunterricht abschaffen wollen.

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Ui, ich habe ganz vergessen den Thread hier weiterzuverfolgen. :O

Neulich im Spiegel gabs da auch nen netten Leitartikel drüber. Find den leider nicht online, aber das Titelbild sagt schon einiges aus (sehr schön besonders der Goethe-Gedichtband :anonym:

Also ich finde ja den Cambridge-Schal links ganz toll. ;-)

Es ging auch darum, dass Eltern schnell in Panik verfallen, wenn Kinder der Meinung der Eltern nach zu spät laufen oder sprechen oder sonstwas lernen und sie die Kleinen dann relativ früh schon in irgendwelche Therapien stecken anstatt der Natur einfach ein bisschen Zeit zu geben.

Ja, da hast du sicher Recht (aber ist natürlich wirklich einfacher gesagt als getan). Hinzu kommt ja auch noch, dass - sollte wirklich irgendeine Art von Entwicklungsproblem bestehen - das noch lange nicht bedeutet, dass jedes Kind auf die gleiche Therapie anspricht. Einem Kind mit einer auditiven Wahnehmungsstörung muss ich anders an das Sprechen-Lernen heranführen, als ein autistisches Kind, oder ein Kind mit Dysgrammatismus, oder, oder, oder...

Aber generell irritiert mich die Panik der Eltern auch etwas. Natürlich, man möchte mit der Frühförderung so schnell wir möglich beginnen, alles bestmöglichst "auffangen" etc. Aber das Ganze hat für mich doch schon einen leichten Beigeschmack des "Ich will nur ein gesundes Kind". Vielleicht bin ich da auch zu sensibilisiert, aber diese gesellschaftliche Tendenz beunruhigt mich doch ein wenig.

Und es gibt auch tolle Eltern, die bemüht sind, die versuchen ihrem Kind das zu geben was ein Kind braucht und auch diese machen bestimmt massenweise Fehler, ich denke das gehört auch einfach zum Eltern sein dazu. Und ein "normales" Kind stirbt nicht an ein paar Fehler, davon kriegt es auch keine Schäden, oä. Das gehört einfach dazu.

Ja, natürlich. Jeder wird Fehler in der Erziehung machen, das lässt sich überhaupt nicht vermeiden und es kann ja auch gar kein Patentrezept geben, weil eben jedes Kind wieder anders ist. Ich denke da liegt auch genau eine der Schwierigkeiten: Man geht vielleicht häufig zu sehr von dem eigenen Erleben aus und überträgt das auf die Erziehung der Kinder. Nach dem Motto "das wäre für mich gut gewesen, das möchte ich auch für meine Kinder" und übersieht dabei vielleicht, dass der eigene Nachwuchs in einigen Punkten etwas anders "tickt". Wenn die Diskrepanz dort zu groß wird, würde ich schon behaupten, dass so etwas "Schädigungspotential" (das ist irgendwie ein blödes Wort in diesem Zusammenhang) birgt.

Wobei mir diese Elternangeberei schon immer auf die Nerven gegangen ist. Fängt schon im Kindergarten und früher an, wo dann andere Eltern immer ankommen und dir erzählen, was ihr Kind schon so Tolles kann, was mein Kind noch nicht kann...

http://www.youtube.com/watch?v=2avth-pRVq8 ;-)

@Êmi: Das sind ja wirklich erschreckend hohe Zahlen! :O

Und ich kann dir nur zustimmen: Die Forderungen der Eltern sind ja absolut absurd. Ebenso wie die Propaganda für Enthaltsamkeit seitens der Konservativen. So kann man das Problem sicher nicht lösen...

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  • 1 Jahr später...

Noch einmal ein interessanter Beitrag zum Thema Therapien, Normalität und gesellschaftlicher Druck:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1274904/Ist-mein-Kind-noch-normal%3F#/beitrag/video/1274904/Ist-mein-Kind-noch-normal

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Noch einmal ein interessanter Beitrag zum Thema Therapien, Normalität und gesellschaftlicher Druck:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1274904/Ist-mein-Kind-noch-normal%3F#/beitrag/video/1274904/Ist-mein-Kind-noch-normal

Endlich bin ich dazu gekommen, das Video zu sehen - vielen Dank für diesen sehr interessanten Link, Ala :-)

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  • 11 Monate später...

Thema mal wieder hervorgehoben - ich habe eine Tochter mit 5 Jahren und ich möchte die Erfahrungen nicht wieder hergeben

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