Zum Inhalt springen

Cocktails und Kanonen


Gast Tawariel

Empfohlene Beiträge

Bonnie

Ich merke, wie sich Phillipe beruhigt und wirre Dinge vor sich hinredet. Ich fasse ihm an die schweißbedeckte Stirn, die sich unter meinen Fingern sehr heiß anfühlt, doch sein bleicher Körper zittert vor Schüttelfrost.

Doch ich wage es nicht, ihm jetzt noch ein kaltes Tuch auf die Stirn zu legen - ich will ja keine Ernüchterung erreichen. Um sein Fieber werde ich mich später kümmern, die Wunde ist dringender.

Ich gehe zu ihm und streiche ihm sanft übers Gesicht. "Ganz ruhig, Phillipe, es ist bald vorbei. Das wird jetzt wehtun, aber es wird aufhören. Sei tapfer."

Dann rufe ich die Männer zusammen. "Wir müssen es jetzt tun. Haltet ihn jetzt alle fest."

Ich merke, dass ich beginne zu selbst fast noch mehr als der arme Franzose auf meinem improvisierten Krankenbett zu zittern, aber das muss ich jetzt tun. Ich krempele meine Ärmel fast bis zu meinen Schulterblättern hoch und hole noch einmal tief Luft, so gut es hier möglich ist in der Dunstwolke aus dem Geruch von Blut, Schweiss, Alkohol und manchen Dingen, die ich mir jetzt nicht vorstellen wollte.

Ich schnappe mir eine Flasche von dem stärksten Rum - wieso gibt es hier nirgends reinen Alkohol? - und ein paar halbwegs reine Stoffetzen und schieße nochmal ein Stoßgebet an wen auch immer, bevor ich die Flasche öffne und einen Schwall des Alkohol so genau ich kann auf Phillips offene Wunde gieße.

Sein Körper protestiert heftig und ich versuche seine erstickten Schreie - einer der Männer hat ihn einen Knebel in den Mund getan, damit er sich vor Schmerz nicht die Zunge abbeißt - zu ignorieren. Die Männer versuchen ihn krampfhaft festzuhalten, doch seine heftigen Zuckungen helfen mir nicht gerade, die Wunde auszuwaschen.

Doch bald habe ich alles geschafft und lege ihn einen mehrlagigen straffen sehr breiten Leinenverband an. Er rührt sich nicht mehr - offensichtlich ist er im Laufe des ganzen in Ohnmacht gefallen.

Ich seufze und wische mir meinen eigenen Schweiss vom Gesicht. "Das wäre geschafft... gute Arbeit. Ich brauche euch jetzt nicht mehr, ich werde ihm nur noch ein paar kalte Tüchter auf die Stirn legen..."

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Fil Raven, Kanonier:

Das wäre geschafft! Das flaue Gefühl in der Magengegend ist jetzt nur noch Hunger, glaube ich. Bevor sich alle verdrücken, halte ich zwei der Männer auf: "Holt eine Hängematte, darin können wir ihn transportieren, ohne daß die Wunde wieder aufgeht!"

Als die beiden den Raum verlassen haben, drehe ich mich besorgt zu Bonnie um, sie sieht mitgenommener aus, als sie zugeben will.

"Alles in Ordnung?"

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bonnie

Zitternd stehe ich da, meine Arme und auch der Rest meines Körpers fühlt sich sehr mitgenommen an. Alles scheint mir wie in Watte gehüllt und so kriege ich auch erst Momente später mit, dass Fil mich anscheiend angesprochen hat - und der Rest der Männer die Kombüse verlassen haben.

Ich drehe mich langsam um, aber in meinem Kopf dreht es sich zwanzigmal schneller. Ich bereue es gleich wieder, als ich ihm zunicke.

"Es....geht....schon. Danke, Fil..."

Ich seufze leise. "Ich räum hier nur noch schnell den Kram auf," - alle Worte die ich ausspreche donnern in meinem Kopf mit zehnfacher Stärke wider - "... sicher brauchen sie dich da oben an Deck. Ich komm gleich nach, es gibt sicher noch mehr Verletzte."`

Ich weigere mich den Käptn seine Zweifel, eine Frau an Bord zu nehmen, bestätigen zu lassen und versuche meine bohrenden Kopfschmerzen zu ignorieren, als ich zum Wassereimer gehe und beginne einige Fetzen zu waschen. Selbst das Plätschern des Wassers dröhnt in meinem Kopf.

Bearbeitet von PippinTuk
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Moses

Während der Käptn seine Pläne erläutert, nicke ich kauend. Klingt vielversprechend, wenn auch ziemlich riskant...

“...und dann mußt du mir noch erklären, was dich damals vor zwei Jahren aufgehalten hat...warum bist du beim Auslaufen nicht an Bord gewesen?"

"Tja, Käptn...was soll ich sagen? Frauen... Das Miststück hat mich betrunken gemacht. Du weißt, daß ich nichts vertrage. Und als ich am Morgen mit einem furchtbar dröhnenden Kopf aufgewacht bin, da war nicht nur sie weg, sondern auch die Pearl ausgelaufen und ich durfte statt ihrer diese spanische Fregatte aus nächster Nähe bewundern. Da hab ich mich lieber erstmal davon gemacht. ie Spanier auf mich auch nicht so gut zu sprechen sind. Die zwei Jahre danach waren wirklich abenteuerlich. Ich hab mir immer die Schiffe ausgesucht um anzuheuern, die eine ausgesprochen gute Prise waren. So bin ich insgesamt sechsmal von Piraten aufgebracht worden. Nur hab ich halt immer gehofft, daß es irgendwann die White Pearl sein wird und wie du siehst...ich hab recht behalten. Manchmal hat mich allerdings nur mein loses Mundwerk aus noch mehr Ärger herausgehalten, als ich so schon hatte.

Na egal, ich bin wieder da, wo ich hingehöre.

Aber was ist in den letzten zwei Jahren hier passiert? Du in Hemdsärmeln und Socken an Deck? Eine Frau an Bord? Was ist hier los?"

Bearbeitet von Tiara Sonnenkind
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jeremy "The Hawk"

Noch immer steh ich an deck ziemlich dumm rum wie ich mir langsam engestehen muss... aber es scheint sich ja keiner für mich zu interessieren... also schaue ich hinaus aufs meer nd versinke wieder in gedanken...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Fil Raven, Kanonier:

Ich sehe Bonnie mit einer hochgezogenen Augenbraue an und schüttle den Kopf: "Du weißt genau, daß ich dir das nicht glaube. An Deck ist alles ruhig, da braucht dich erstmal keiner. Ich muß mal nachsehen was die Männer auf der Hunter mit den Kanonen machen."

Nach einer kurzen Pause und einem weiteren besorgten Blick füge ich hinzu: "Wenn du möchtest, kann ich ja dann noch mal vorbeikommen."

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

*Bartelby* ( Berufskiller)

Harr na hat sich der Kanmpf ja gelohnt is ja eine recht gute Beute für so einen Leichten kampf...

Diese Verkomme Crew der hunter is mir recht egal wie die meisten von diesem Schiff mein Intreresse gilt meinem Beruf den ich Leider bei der Hunter nicht ausführen durfte ...

Und dieser Franzose der den Käptain kennt werd ich im Augenwinkel behalten die franzmänner sind ja bekannt dafür das sie einem Lieber im Schlaf ein Messer in die Kehle rammen als einen Offenen Kampf zu Führen...

Irgendwie überkommt mich die Müdigkeit es wa doch ein Langer Tag den ich jetzt auf meiner Hängematte unter deck beenden werde...

Langsam gehe ich unter deck und mustere nochmal die "neuen gesichter" bevor is mich aufs ohr haue ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Philipe, "Schreiberling"

Ich öffne langsam meine Augen. Ich bin scheinbar immer noch in der Kombüse.

"Wo....was..." Alles dreht sich... ich schließe meine Augen wieder. Da sind wieder die weißen Punkte, die nach und nach seltsame Bilder ergeben. Mir ist schrecklich kalt, alles tut mir weh. Meine Arme und Beine sind schwer wie Blei und kribbeln unaufhörlich. Ich versuche mich zu erinnern, aber in meinem Kopf kreisen nur wirre Gedanken umher.

"Der Nebel...die Felsen...non, non" flüstere ich...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bonnie

"Er kommt zu Bewusstsein!"

Die Ablenkung durch den aufwachenden Franzosen kommt mir ganz recht, damit ich nicht auf Fils Angebot reagieren muss. Ich weiß nicht, ob ich in meinem Zustand meine Erschöpfung so hätte verstecken können... erst recht nicht vor Fil.

Ich eile zu Philipe und fühle seine Stirn, die immer noch kochend heiß ist. Ich lege ein kühle Tuch von jenen, die ich eben vorbereitet hatte, auf seine Stirn und fange an mit dem Jungen zu sprechen.

"Ganz ruhig, Phillipe, du bist an Bord der White Pearl und ich versorge dich. Das Schlimmste hast du hinter dir." Ich streife ihm ein paar seine klitschnassen Locken aus dem von Fieber erröteten Gesicht. "Du bist in Sicherheit... naja... jedenfalls in mehr Sicherheit die Felsen dir geboten haben..."

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Philipe, "Schreiberling"

Ich spüre wie etwas kaltes auf meine Stirn gelegt wird. Ein zittern durchfährt mich. Langsam öffne ich erneut meine Augen. An meiner Seite steht Bonnie, die mich besorgt ansieht. Zitternd schließe ich meine Augen wieder und falle in düstere, verwirrende Träume...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Fil Raven, Kanonier:

Stirnrunzelnd betrachte ich Bonnies mir zugenwandten Rücken. Wie ich es hasse, wenn sie vom Thema ablenkt! Aber ich kenne sie zu gut, um sie jetzt weiter zu drängen. Außerdem scheint Philipe tatsächlich aufzuwachen. Mit einem resignierten Seufzer trete ich näher an den Tisch und lege ihr vorsichtig die Hand auf die Schulter.

"Vielleicht solltest du ihm kalte Wadenwickel machen. Das ist gut gegen Fieber."

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Velnor Frej, Seiler und Pirat

Es ist so still im Gegensatz zu den Schreien von vorhin. Es macht mich unruhig zu wissen, dass eine Schlacht war und ich hier sitze. Die Schreie der Sterbenden klingen so hohl, wenn man nichts außer ihnen hat, dass zu einem dringt. Ich sehe die Augen in denen der Lebensfunken langsam schwindet, während der Blutgeruch schwer in der Luft liegt und steigt beinahe vor mir. Doch nichts...Ich habe das Gefühl, der Wahnsinn streckt seine Hände so sehr nach mir aus und streift mich beinahe...Enge, stickige Luft, Luft, Luft, LUFT? Ich werde hier jämmerlich ersticken, tot - vermodern unten den Blicken dieser Fremdlinge...Wie süß schmeckt doch die Luft an Deck und hier? Ich umklammere die Stäbe und werfe mich in meinem Rausch dagegen. Ein Schlag gegen meinen Kopf läst mich inne halten. Mit einem Wimmern gehe ich zu Boden, verliere das Licht vor meinen Augen. Dunkelheit umfängt mich, schön; besser ein Ende zu haben als so weiter zu machen...

VELNOR, plötzlich hallt es in meinem Kopf. Ich schrecke hoch. Welch Wahnsinn packt mich wie ein wimmernder Hund auf dem Boden zusammen gekauert zu liegen? Ich streiche mir das verschwitzte Haar zurück, lausche meinem keuchendem Atem. Ein Zorn gegen mich selbst und meine Schwäche wächst in mir. Müde richte ich mich wieder auf und warte ab. Der Wahnsinn schwindet, eben so plötzlich wie er kam. Die Luft ist wieder wie früher, stickig doch nicht bedrohlich. Die Wände bleiben an ihrem Platz und scheinen mich nicht nicht mehr zu erdrücken wollen...

Ich atme tief durch und starre auf die Tür, die in die "Freiheit" führt...Ein Punkt, "unbeweglich", irgendwann wird er aufgehen...

Warten...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Monat später...

Fil Raven, Kanonier:

„Auch auf die Gefahr hin, daß du mich gleich wieder schlägst: Ich finde, du solltest dich jetzt erstmal hinsetzen. Wenn du selber halbtot bist, kannst du niemandem helfen.“

Vorsichtig nehme ich Bonnie den nassen Lumpen aus der Hand und dirigiere sie zu einer Kiste. Dann gehe ich wieder zum Tisch und rolle Philipe die Strümpfe bis zu den Knöcheln herunter. Er unternimmt einen schwachen Versuch, sich zu wehren.

„Ganz ruhig, Philip.“ (zum Henker mit der französischen Aussprache!) "Wadenwickel sind zwar eklig aber sie helfen."

Nachdem ich ihn versorgt habe, gehe ich zur Tür, um nach den Männern mit der Hängematte Ausschau zu halten.

„Na endlich! Ich dachte schon, ihr hättet euch auf dem Weg von der einen zur anderen Seite der Tür verirrt!“

Mit vereinten Kräften hieven wir Philipe auf die Hängematte und transportieren ihn damit ins Zwischendeck. Nachdem ich mich versichert habe, daß die Hängematte samt Franzose sicher aufgehängt ist, gehe ich zurück an Deck.

Nach der stickigen Luft in der Kombüse tut der leichte Wind richtig gut. Ich überlege noch, ob ich Bonnie vielleicht heraufholen soll, aber da ich sehe, daß die Arbeiten auf der „Hunter“ schon zügig vorangekommen sind, begebe ich mich lieber wieder hinüber. Ich will mich gerade hinüberschwingen, da fällt mir gerade noch wieder ein, warum ich eigentlich in der Kombüse war. FRÜHSTÜCK!! Da sehen meine entzückten Augen ein Stück Brot und einen Apfel herumliegen. Einer der Leute, die hier an Deck zu tun haben, scheint sich sein Frühstück schon besorgt zu haben. Pech für ihn, daß er nicht darauf aufpaßt. Wozu bin ich Pirat!? Als er seinen schmerzlichen Verlust bemerkt, stehe ich schon vergnügt kauend auf der „Hunter“ und überwache wieder den Einbau der neuen Kanonen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bonnie

Ein wenig paralysiert und fertiger mit meinen Kräften und meinen Nerven als ich mir selbst eingestehen will lasse ich mich beinahe willenlos von Fil herumkommandieren. Ich fühle mich wie in Watte gehüllt. Ich merke kaum, wie Fil sich das Frühstück nimmt, dass ich irgendwann - vor Stunden scheinbar - für ihn bereitgelegt habe und sitze da und versuche den Boden unter meinen Füssen wahrzunehmen.

In solchen Moment kommen immer die Gedanken, dass ich für das Schiffsleben doch nicht gemacht bin..... aber wo sollte ich denn sonst hin? Ob ich auf einem dreckigen Kahn oder in einer dreckigen Spelunke mit einem Haufen ungehobelter Klotze zusammengepfercht bin, spielt ja nun auch keine Rolle.

Und wenigstens ein paar von denen hier sind nicht gar so ungehobelt... höchstens so sehr wie ich.

Mit einem leisen Seufzer denke ich kurz darüber nach, mir Wasser zu holen, um meine erlahmten Gehirnfunktionen wieder in Gang zu kriegen und merke kaum, dass ich schon eingenickt bin, bevor ich den Satz zuende denken kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Captain Morgan Blackadder

Während mir Moses erzählt, wo er sich in den letzten Jahren herumgetrieben hat, fange ich nachdenklich an dem kleinen Holzkästchen herumzuwerkeln...jenes Kästchen, das als Beute von der Liberté zufällig in meine Hände fiel.

Irgend etwas klappert da drin, wenn man es kräftig schüttelt. Warum ist das verdammte Ding zugeschlossen? Ein Schlüssel wäre zwar hilfreich, aber es wird auch so seinen Inhalt freigeben...es gibt nichts, was einen Blackadder daran hindert, an sein Ziel zu kommen.

Mit einem der Messer hebel ich an dem Deckel herum. Verdammt...dann versuche ich das Scharnier mit dem Schloß herauszubrechen.

Nur nebenbei lausche ich Moses' Berichten.

"Soso...hmmmhmm...ah ja...clever...." kommentiere ich, aber meine volle Konzentration gilt dem Kästchen.

Ein Knacken...ah! Jetzt...ja..gleich ist es auf....*PLING*

"Zur Hölle!" fluche ich, als mir die Bruchstücke des Messers um die Ohren fliegen. "Das war das Tafelsilber von dem Spanier, von der...der...ähm...der...San Antonio. Schade drum!"

Den nutzlosen Griff werfe ich beiseite und stumpe das Kästchen mehrfach auf den Tisch. Danach fliegt es mit Wucht gegen die Kajütentür.

"Lass dich nicht stören, Moses. Erzähl weiter, ich höre dir zu!" bemerke ich, als ich zur Tür gehe und das intakte Holzkistchen anstarre, dass vor mir auf dem Boden liegt.

Ich ziehe meinen Säbel, hole aus und schlage mit aller Kraft drauf. Splitter lösen sich aus dem Deckel.

"Hmmpf..." langsam werde ich sauer. Ich ziehe meine Pistole und mache Anstalten, das verfluchte Holzding zu Kleinholz zu zerschießen, als ich mich das Räuspern von Moses aus meiner Wut aufschauen läßt.

"Was?" fahre ich ihn an und mein Blick fällt auf einen winzigen Gegenstand, den er mir mit spitzen Fingern und einem breiten Grinsen entgegen hält.

Bearbeitet von Tawariel
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Moses

Während des Frühstücks erzähle ich Morgan von meinen Erlebnissen der letzten zwei Jahre. Doch schon bald wird er von dem kleinen Holzkästchen abgelenkt, das von der Liberté stammt. Vergeblich versucht er es zu öffnen und wird dabei immer wütender. Zwar behauptet er, er würde mir trotzdem zuhören, hat dabei aber völlig übersehen, daß ich längst nicht mehr erzähle. Während ich ihm amüsiert zusehe, krame ich in den Taschen von Captaine Verlaines Jacke rum, die Morgan mir überlassen hatte. Außer einem kleinen Schlüssel ist nichts von Interesse zu finden. Wobei der Schlüssel natürlich gerade sehr nützlich sein könnte. Lachend beobachte ich, wie Morgan immer wütender wird, weil das kleine Kästchen ihm so hartnäckig Widerstand leistet. Als er jedoch nach seiner Pistole greift, versuche ich seine Aufmerksamkeit zu erregen und räuspere mich lautstark. Er fährt zu mir herum und blafft mich an: "Was?"

Anstelle einer Anwort halte ich ihm den Schlüssel vor die Nase...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Captain Morgan Blackadder

Mit einem kurzen "Oh!" registriere ich, was mir Moses da hinhält. Ich sammle das Kästchen vom Boden auf und einem leisen "Danke..." nehme ich meinem alten Kumpel den Schlüssel ab.

"Jetzt bin ich aber mal gespannt!" kommentiere ich, während ich mich wieder setze und das Kistchen vor mir auf den Tisch stelle.

Das Schlüsselchen scheint zu passen. Mit einem leisen *KLick* öffnet sich das Schloß. Tzzzz...so einfach kann es manchmal sein.

Neugierig öffne ich den Deckel.

"Nanu...was ist das denn für Tand?" stelle ich fest.

"Guck mal, Moses...ist das nichts für dich?" grinse ich, als ich ihm ein Paar Perlenohrringe entgegenhalte, die sorgsam in ein Seidentuch gewickelt sind.

Dann nehme ich einen kleinen Flakon aus dem Kästchen. Ich ziehe den Stöpsel heraus und rieche daran.

"Puähhh....igitt!...Diese Franzosen..." hüstel ich.

Augenblicklich erfüllt der Geruch von süßem Parfüm die Kajüte. Schnell wieder zumachen.....

"Oh, das ist hübsch..." In Seidenpapier gewickelt halte ich ein paar bunte Papageienfedern in der Hand.

Ganz zu unterst in dem Kästchen liegt ein Brief.

Der Anrede nach ist er ist an eine gewisse Madame Claire Verlaine gerichtet.

Der Rest des Geschreibsels ist in mir unverständlichem Französisch verfasst.

"Kannst Du das mal übersetzen, mon chéri?" Grinsend halte ich Moses den Brief hin.

"Es scheint, als hätten wir hier die Post für die Ehefrau von Monsieur Ichversteckmichgernintruhen-Verlaine abgefangen."

Bearbeitet von Tawariel
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Moses

Nachdem der Schlüssel tatsächlich paßt und das Kästchen geöffnet ist, inspiziert der Käptn den Inhalt. Nur etwas Tand und ein Brief an die Frau des Franzosenkapitäns. Natürlich drückt Morgan mir den zum Übersetzen in die Hand... Schnell überfliege ich den Inhalt, doch es steht nichts Interessantes drin. Er berichtet über seine letzten Fahrten und welchen Profit er dabei gemacht hat. Elender Mistkerl, seine Matrosen hat er dafür unter seinem Geiz leiden lassen.

Er kündigt seine Rückkehr nach Frankreich an, wenn er seine Fracht in Santiago de Cuba abgeliefert hat. Tja, da hat er wohl Pech gehabt, auf der letzten Fahrt noch gekapert zu werden...

Bearbeitet von Tiara Sonnenkind
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 4 Wochen später...

Fil Raven, Kanonier:

Bestens gelaunt verspeise ich mein Frühstück. Die Männer kommen gut voran. Die Kanonen sind samt Lafetten installiert und bereits gut vertäut. Kugeln und Pulver sind fast fertig verladen. Das abgenagte Apfelgehäuse meines Nachtischs fliegt knapp über den Kopf eines arbeitenden Matrosen über Bord ins Meer. Seufzend stelle ich fest, daß es Zeit wird, dem Käptn Meldung zu machen. Meine blendende Laune kühlt bei diesem Gedanken etwas ab.

Ich begebe mich wieder von der ‚Hunter‘ auf die ‚Pearl‘ und unter Deck. Ich klopfe an die Kajütentür des Käptns und warte auf eine Reaktion.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Captain Morgan Blackadder

Moses übersetzt nur grob, was in dem Brief steht...also irgendwie ist es ja schon rührend. Da habe ich doch tatsächlich die Post erwischt, die Monsieur Verlaine seiner Frau zukommen lassen wollte. Er hatte sicherlich vor, den Brief mitsamt des Kästchens mit einem der Postboote nach Frankreich zu senden.

Ich gehe zu meinen Unterlagen hinüber und suche ein leeres Stück Papier. Das lege ich vor Moses und stelle ihm Tintenfässchen und Feder daneben.

"Moses, sei doch so gut und schreib mit...ach ja...natürlich übersetzt ins Französische ..."

Während ich Moses einen Brief diktiere, verstaue ich die Ohrringe, das Parfüm, die Papageienfedern und den Brief von Monsieur "Froufrou" Verlaine in dem Kästchen.

"Verehrte Madame Verlaine,

ich bedauere es, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihrem werten Herrn Gemahl ein Mißgeschick passiert ist, so dass er, entgegen seiner Ankündigung, demnächst Ihre entzückende Gegenwart nicht genießen kann. Auf seiner letzten Fahrt, die er mit einer erstaunlichen und lohnenswerten Fracht Richtung Santiago de Cuba unternahm, kam es zu einem Zwischenfall.

Ich kreuzte sein Kielwasser und sah mich außer Stande, mir diese großartige Prise entgehen zu lassen. Monsieur Verlaine, Kapitän der 'Liberté', war äußerst kooperativ und überließ mir großzügig sein Schiff und seine Fracht...."

Nachdenklich betrachte ich Verlaine's Ring, der an meinem Finger steckt. Ich ziehe ihn ab. Mit einem Hauch des Bedauerns lege ich ihn zu den anderen Dinge ist das Holzkistchen.

"... Madame, Ihr Mann war von ungewöhnlichem Charakter und nicht ohne Sinn für Humor, glaubte er doch, in einer Seemannskiste versteckt meiner feinen Nase entkommen zu können. Nun, sollten wir uns einer Tages einmal begegnen, so werde ich Ihnen gerne von dem letzten Abenteuer Ihres werten Herrn Gemahl berichten. Ihnen sei zum Trost gereicht, dass er seinen Posten nicht verließ als wir der 'Liberté' den Todesstoß verpaßten. Ich wünschte, Sie würden meinen vorzüglichen Kanonier Mr. Raven kennen. Er versteht sein Geschäft.

Seien Sie beruhigt, Madame, die 'Liberté' sank schnell und möglicherweise hat Ihr Gatte eine Möglichkeit gefunden, die 30 Seemeilen zum nächsten Ufer zu überwinden. Dieses Kästchen kam im Zuge des Mißgeschickes, dass ihren Gatten ereilte, in meine Hände. Dem beiliegenden Brief entnahm ich, dass es Monsieur Verlaine als ein Präsent für Sie, verehrte Madame Verlaine, zugedacht hatte. Natürlich sehe ich es als meine Pflicht an, Ihnen dieses noch zukommen zu lassen.

Ich nehme mir die Freiheit heraus, Ihnen als letzte Erinnerung an Monsieur Verlaine mit dieser Post seinen Ring zu übersenden. Capitaine Verlaine übergab ihn mir und nur mit einem leisen Bedauern gebe ich ihn wieder her. Er ist mir, trotz der kurzen Zeit mit seinem riesigen, roten Granatstein schon sehr ans Herz gewachsen......Moses hör auf zu grinsen! Das ist mein Ernst...ich mag das Ding...guck doch mal..."

Ich nehme den Ring nochmal heraus und drehe ihn demonstrativ in den Fingern.

"...wie schön der glänzt...makeloser Schliff..."

Seufzend lege ich ihn zurück und schließe das Kästchen ab.

"Es fällt mir wirklich schwer...ich meine...dafür könnte ich mindestens zwei Sklaven freikaufen." zwinkere ich Moses zu.

"Was hast Du damals gekostet?..ach stimmt ja, du warst ja ein bisschen günstiger...immerhin hattest du ja schon eine Schlinge um den Hals..." Ein eisiger Blick begegnet meinem goldzahnigen Grinsen und erinnert mich an den Brief.

"Also, weiter im Text: Ich wünsche Ihnen, Madam Verlaine, alles Gute für die Zukunft und verbleibe hochachtungsvoll, Ihr Morgan Llywellyn Edward Bartholomew Jacob Blackadder, Kapitän zur See"

Zuletzt unterzeichne ich das Papier mit elegantem Schwung. Gerade, als ich einen Totenkopf und zwei gekreuzte Schlange daneben male, klopft es an die Kajütentür.

Meinem "Ja? Herein!" folgt die Nase meines Kanoniers, der an der halboffenen Tür vorbeilugt.

"Ah, Mr. Raven..." freue ich mich. "Gerade eben habe ich von Ihnen gesprochen...ich habe sie lobend erwähnt...in einem Brief an Claire!"

Ein verschwörerischer Blick zu Moses..hoffentlich hält er die Klappe...ich genieße den verwirrten Blick des Kanoniers.

"Was kann ich für Sie tun, Mr. Raven?" erkundige ich mich, während ich den gefalteten Brief verschnüre und das Schlüsselchen daran binde. Das Ganze schlage ich in einen weiteren Bogen Papier ein und verschließe es mit rotem Siegelwachs, in das ich meinen Monogramm-Ring drücke: MB

Bearbeitet von Tawariel
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Fil Raven, Kanonier:

Ääääh... Claire???? :kratz: Ich fürchte die Verwirrung steht mir ins Gesicht geschrieben. Da waren Christine, Charlotte, Constance... aber Claire... ob das eine von denen war, die sich nicht vorgestellt haben????

Naja, weiter im Text:

"Ääh, aye, Käptn, wir sind fertig auf der 'Hunter'.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Captain Morgan Blackadder

"Sehr schön. Mr. Raven...Na dann will ich mir das mal ansehen!"

Ich werfe Moses den Brief zu und zeige auf das Kästchen. "Pass gut darauf auf!"

Schwungvoll drehe ich mich um die eigene Achse und drängel mich an Mr. Raven vorbei durch die Tür.

An Deck ist geschäftiges Treiben. Meine Befehle wurden befolgt und die Hunter ist gut ausgestattet. Kanonen wurden umgeladen und auch ein Großteil der Beute, der nicht aus Geld oder Silber bestand. Dies sind hauptsächlich Stoffballen.

Hmm...die meisten der Crew scheinen an Deck der White Pearl zu sein...die richtige Gelegenheit, der Mannschaft zu verkünden, was mir als nächstes vorschwebt.

"Männer!" rufe ich, um die Aufmerksamkeit zu erregen. "Ein Lob an euch...ihr alle habt euren Anteil an der Beute bekommen und dazu kommt noch unser zweites Schiff. Die Hunter wird uns bei unserem Ausflug nach Santiago de Cuba sehr hilfreich sein. Es wäre zu auffällig, mit der White Pearl direkt im Hafen anzulegen...das Schiff ist dort zu bekannt. Deshalb wird die Pearl etwas entfernt vor Anker gehen und wir werden mit der Hunter im Hafen anlegen.

Jeweils eine Hälfte der Crew kann an Land...wir werden mindestens drei Tage in Santiago verbringen, was jedem hier Gelegenheit geben sollte, seinen Beuteanteil im Hafenviertel zu lassen. Die Waren, die noch nicht aufgeteilt sind, werde ich bei einem der ansässigen Händler zu barer Münze machen. Der Betrag wird, wie in unseren Statuten festgelegt, zu entsprechenden Teilen an euch verteilt."

Lauter Jubel ertönt aus gut drei Dutzend Kehlen.

"...Doch zuvor ist noch etwas zu erledigen. Ich brauche 10 Mann, die die Hunter segeln..."

Es melden sich einige und ich deligiere sie auf das andere Schiff und gebe kurze Instruktionen. "Ihr bleibt in unserem Kielwasser...Wir haben jetzt fast Mittag, am Nachmittag dürften wir Santiago erreicht haben...Die Pearl geht irgendwann vor Anker...dann werde ich zu euch rüberwechseln."

Die Planken werden eingezogen und die Taue gelöst. Langsam löst sich die Hunter von der White Pearl.

Hmm..da war aber doch noch etwas, was ich erledigen wollte...ach ja! Unrat entsorgen!

"He du da!" ich zeige auf den Koloss [bartelby], der da an der Reling rumlungert... " Ja, du!...Schnapp dir noch drei Leute und dann holt ihr mir dieses Gesocks an Deck, dass die Astlöcher in der Bilge zählt..."

Fragende Blicke erwidern meinen Befehl.

"Na, die, die ihr in der Brigg eingesperrt habt! Marsch!...und ihr zwei da..." Ich deute auf zwei weitere aus der Crew: "Ihr macht die Planke klar!"

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Velnor Frej, Seiler und Pirat

Ein Knarren lässt mich hochschrecken. Ich starre gebannt auf die Luke, als diese sich öffnet. Eim großer Kerl betritt als erstes den Raum, gefolgt von anderen. Ich blicke ihn an, während er zur Tür kommt und diese aufsperrt. Kann es wirklich sein? Soll bald frische Luft meine Lungen durchstromen? Ich kolapiere beinahe vor Freude. Doch dann holt mich die grimmigen Blicke der Piraten zurück. Ja, frische Luft wartet, nur wie lange? Ich befinde mich hier nicht unter edlen Leuten, die man vielleicht mit Geschätz betören könnte. Doch meine Gedankengänge beginnen wieder zu arbeiten, mit der Aussicht auf frische Luft. Ich warte mit ausdruckslosem Gesicht bis sie mich holen, wärend ich versuche einen Plan, der mir den Hals rettet zu ersinnen...

Bearbeitet von Êm Nímíle ét Ënduníel
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Moses

Auf Morgans Befehl hin, die Eingesperrten aus der Bilge an Bord zu holen, machen sich drei Matrosen auf den Weg und ich schließe mich ihnen an. Unter Deck finde ich drei Männer in der Bilge vor, von denen ich nur Malory kenne, aber der Käptn hatte irgendwas von einem blinden Passagier erzählt, der in einem Apfelfaß gesteckt hätte. Komische Geschichte.

Nachedm einer der Matrosen die Tür aufgesperrt hat, schaffen wir alle drei an Deck. Malory hat wohl immer noch nichts gelernt und grinst den Käptn herausfordernd an, was ihm einen kräftigen Stoß von mir in den Rücken einträgt.

"Überleg dir gut, ob du den Käptn weiter verärgern willst. Es würde dir nur Schwierigkeiten einbringen, also denk lieber darüber nach."

Bei Morgan angekommen verpasse ich Malory noch einen Stoß, der ihn in die Knie gehen läßt.

"Hier sind die drei Jammergestalten, Käptn..."

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Malory Titmouse

War gerade dabei gewesen ein kleines Nickerchen zu machen als dieses große Etwas die Treppe heruntergepoltert kommt. Jetzt gehts wahrscheinlich erstmal über Bord, mal sehen was dann kommt. Ich lasse mich wiederwillig von dem Franzosen, der mich auf meinem Schiff so mies reingelegt hat, ans Deck schleifen.

Ah, da is ja auch der Morgan. Ich kann erstmal nicht anders, als ihm freundlich zuzulächeln. Moses scheint das nicht so zu begeistern, was mir durch einen bösen Stoß von hinten und einer blöden Bemerkung bewusst wird. Naja, was soll ich auch erwarten, deshalb bin ich auch nicht sonderlich überrascht als Moses mich vor die Füße des Käptns schubst.

Gepannt warte ich, was Morgan erzählen/tun wird.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...