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W. Krege Übersetzung


Mondkalb

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Bei mir war es genau das gleiche, nur dass ich bis jetzt die Überseztung von Carroux noch nicht gelesen habe!

<{POST_SNAPBACK}>

:kratz:

Die neue deutsche Übersetzung aus dem Jahr 2000 versucht stärker als die alte (von Margaret Carroux) den zwischen den verschiedenen Figuren der Handlung stark wechselnden Sprachstil auch im Deutschen wiederzugeben. In der alten Übersetzung ist der deutsche Stil durchgehend ziemlich einheitlich – gemäßigt altmodisch, laut einigen Kritikern sogar künstlich "volkstümelnd"; im Original findet man dagegen Sprachebenen vom ausgesprochen "Bibelstil" des 16. Jahrhunderts bis hin zum ländlichen und städtischen, teilweise derben Alltagsenglisch der 1940er Jahre, also der Zeit der Abfassung.

Dem stimme ich nicht zu.

Die Carroux-Übersetzung erzählt ebenfalls in einem weiten Spektrum von Sprachstilen, eine künstliche Vereinheitlichung vermag ich nicht zu sehen.

Und die Volkstümelei entspricht ebenfalls größtenteils dem Original.

Krege versuchte dies im Deutschen zu imitieren, legte aber das Deutsch der 1990er statt der 1940er als Bezugspunkt fest.

Das exakt ist der Irrtum Kreges. Das und nichts anderes.

Die Übersetzung ist nicht schlecht, schon deswegen, weil Krege fantastisch schreiben konnte, und genau umzusetzen vermochte, was ihm (oder der Verlagsleitung?) vorschwebte, und wenn, dann ziemlich perfekt.

Nicht schlecht, aber auf eben diesem Irrtum basierend, der sie komplett ruiniert.

Bearbeitet von Bandobras Tuk
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  • 2 Wochen später...

Mal so ne Frage am Rande. Wir haben (das heist mein Bruder der die Bücher leider wieder mit in seine Wohnung genommen hat) Herr der Ringe in einer hellgrünen Ausgabe. Vorne sind auf jedem Buch in schwarz immer ein ganz einfaches Bild, ich weis leider nicht mehr welche genau. Sie ist schon älter, ich denke mal so um die 16 Jahre oder noch älter. Also mein Bruder ist jetzt 31 und hat sie mit 14 oder 15 glaube ich bekommen. Weis jemand von wem die Übersetzung sein könnte, die fand ich nämlich nicht schlecht.

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Das kann nur die Carroux Übersetzung sein, wenn sie schon so alt ist! :-) Du kannst das auch im Impressum nachsehen, gleich vorne vor dem Inhaltsverzeichnis. "Aus dem Englischen übersetzt von Margaret Carroux".

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Ja das hätte ich ja auch gemacht, aber wie gesagt hat mein Bruder die Bücher im Moment, aber der Wohnt leider 8 Stunden mit dem Auto von hier weg. Wäre ein langer Weg ;-)

Bearbeitet von Luesera
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also wie gesagt, es kann nur die alte Übersetzung von M. Carroux sein, da die Krege Übersetzung erstmals 2000 erschienen ist.

Und was das nachschauen betrifft....wie wärs mit telefonieren und fragen ;-)

Bearbeitet von Elbereth
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Wusste jetzt nur nicht ob es nicht noch mehrere Übsetzungen gibt als diese beiden. Aber zu dem Ganzen Streit um die beiden Übersetzungen kann ich nur sagen das

1: Herr der Ringe nicht das einzige Buch ist in dem einiges falsch übersetzt wurde. z.B. bei Scheibenwelt wird auch jede Menge falsch übersetzt und bei so ziemlich allen Fantasy Büchern die ich bis jetzt auf Deutsch und Englisch gelesen habe ist es genau so.

In einem Buch ich glaube es war Forgotten Realms aber ka welches stand auch im Deutschen: "Der Waldläufer ging mit der Taschenlampe durch den Wald." Also Krege ist nicht der einzige der solche Fehler macht.

2: Ich war auf der Hauptschule und habe ab dem ich glaube 8ten Schuljahr angefangen mit meinen damals mehr oder weniger guten Englischkentnissen die Bücher im englischen Original zu lesen und das ohne größere Probleme. Also kauft euch einfach die Originalfassung in Englisch und ihr braucht euch nie wieder über irgend welche Übersetzungen aufzuregen. Und es ist wie gesagt wirklich nicht schwer zu verstehen, wenn man sich durch das erste Buch durchgebissen hat wo man dann vielleicht noch etliches nachschlagen muss kann man die anderen schon viel einfacher lesen.

Bearbeitet von Luesera
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  • 3 Monate später...

:kratz:

<{POST_SNAPBACK}>

Ich meinte das so, das ich Krege gelesen hab, bevor ich ins Tolkienforum gekommen bin, als ich dann von einer anderen Übersetzung gelesen hab, suchte ich nach dem Text, hab auch einen kleinen Vergleich gefunden. Ich hab das ganze gelesen und bin dann zu der Feststellung gekommen, dass Krege das Buch zwar "gut" übersetzt hat, ich aber die Übersetztung von Carroux besser finde. Ich hatte bisher leider noch keine Möglichkeit das ganze Buch in Carroux-Übersetzung zu lesen. :-/

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  • 6 Monate später...

Leider (oder zum Glück) habe ich nur das Original gelesen, von den

Übersetzungen jedoch mehrere längere Gegenüberstellungen. Mein Eindruck

ist sehr wohl der, dass bei der Krege-Übersetzung einiges nicht stimmt,

dass sie zu modern wirkt, bei der Carroux-Übersetzung habe ich hingegen

den Eindruck, dass sie zu verstaubt wirkt. Es ist halt keine Übersetzung

perfekt und es gibt auch nur ein Original.

Eines möchte ich jedoch zu Bedenken geben: im Buchmarkt werden enorm

viele Bücher aus dem angloamerikanischen Raum ins Deutsche übersetzt und

in der Regel werden diese Bücher sehr schlecht übersetzt, sprich: allzu

oft ist es kein Mensch, sondern ein Computer, der übersetzt, und es

sitzt nur mehr ein Mensch da, der die Fehler des Computers korrigiert.

Das Ergebnis ist bekannt: Sätze, die man Wort für Wort rückübersetzen

kann, Sätze mit deutschen Vokabeln und englischem Satzbau. Wirklich

ordentlich übersetzt werden nur mehr solche Bücher, wo es sich auszahlt

oder wo es um das Prestige geht.

Im Gegensatz dazu stehen beide Übersetzungen des Herrn der Ringe im

Gegensatz zu dem, was sich leider immer mehr verbreitet. Auch die

Krege-Übersetzung ist keine lieblos vom Computer vorgenommene und vom

Menschen korrigierte Übersetzung, sondern vielmehr steckt auch in der

Krege-Übersetzung viel Mühe und auch Überlegung dahinter. Das Ergebnis

mag vielen nicht gefallen und mir gefällt es, soweit ich es kenne, auch

nicht besonders gut. Aber vergleicht man die Krege-Übersetzung mit

Übersetzungen anderer Werke, so sollte man schon eingestehen, dass da

durchaus noch Welten dazwischen liegen.

()

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  • 7 Monate später...

Nun, ich habe vor Jahren mir die Carroux-Übersetzung gekauft, es aber dann schon bald beiseite gelegt, da ich es nicht wirklich gut fand. Irgendwann habe ich dann mal die Englischen Bücher vom HdR bekommen und mir gedacht, dass ich daran ja mal mein Englisch vrbessern könnte.

Nachdem ich die ersten paar Kapitel gelesen habe, musste ich feststellen, dass auf einmal alles interessanter ist.

Die Krege übersetzung habe ich nur ein einziges Mal gesehen und zwar vom Silmarillion, da ich einer Freundin etwas übersetzen sollte und ich Hilfe bei der Formulierung benötigte, also habe ich mir im Weiland kurz die Stelle angesehen... und noch schneller wieder beiseite gesteckt.

Wenn ich auch Carroux nicht wirklich toll fand, so war Krege es noch weniger... *seufz* Da stimme ich viator uneingeschränkt zu, dass es nur ein Original und keine perfekte Übersetzung gibt, was für mich ein Grund ist, sich die Bücher immer lieber auf Englisch zu holen...

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Gast Liriel Peredhil

Die Krege übersetzung habe ich nur ein einziges Mal gesehen und zwar vom Silmarillion, da ich einer Freundin etwas übersetzen sollte und ich Hilfe bei der Formulierung benötigte, also habe ich mir im Weiland kurz die Stelle angesehen... und noch schneller wieder beiseite gesteckt.

Wenn ich auch Carroux nicht wirklich toll fand, so war Krege es noch weniger... *seufz* Da stimme ich viator uneingeschränkt zu, dass es nur ein Original und keine perfekte Übersetzung gibt, was für mich ein Grund ist, sich die Bücher immer lieber auf Englisch zu holen...

Ich denke, da musst du sorgfältig unterscheiden zwischen der Krege-Übersetzung des Silmarillion (das meines Wissens in keiner anderen Übersetzung vorliegt) und der Krege-Übersetzung des HdR (neben Carroux die zweite Übs.), die wiederum im Vergleich zu Carroux umstritten ist.

Jaja, das Original ist immer noch am schönsten. :-O

Gruß

Liriel

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Gast Liriel Peredhil

Ich denke, da musst du sorgfältig unterscheiden zwischen der Krege-Übersetzung des Silmarillion (das meines Wissens in keiner anderen Übersetzung vorliegt)

Ha, ich muss mich gerade selbst korrigieren: laut Hjältes Angaben bei tolkien-buecher.de gibt es doch eine inoffizielle zweite Übersetzung des Sil aus den 70er Jahren. Auf normalem Wege natürlich nicht zu bekommen, aber eventuell bei Glücksgriffen auf Flohmärkten...

Gruß

Liriel

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Erstmal ein Hallo! an alle, bin neu hier :)

Nun mal zu den beiden Überzetzungen:

Also ich habe Gott sei Dank das Original gelesen und daran kann ohnehin nichts heranreichen, da der HdR einfach sprachlich zu komplex ist, um ihn adäquat zu übersetzen.

Allerdings muss ichs agen, dass ich im Vergleich mit dem Original immer die Krege-Fassung vorziehen würde. Warum? Nun, sie macht unterschiede in der Sprache, bei Carroux kommt die Sprache im gleichbleibend eintönig, zwischen den Rassen kaum unterschiede und einiges wirkt fast schon peinlich auf alt gemacht.

Natürlich gefällt mir das "Chef" auch nicht, aber ich kann die Überetzung nachvollziehen. Besser als die von Carroux.

Meine Meinung ;)

Eldarion Elessar

Bearbeitet von Eldarion Elessar
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Willkommen, Eldarion!

Natürlich gefällt mir das "Chef" auch nicht, aber ich kann die Überetzung nachvollziehen. Besser als die von Carroux.

Meine Meinung ;)

Eldarion Elessar

Carroux macht zumindest jede Menge Fehler. Sie fallen nur nicht so auf, weil sie nicht so spektakulär wirken wie die beliebte Waffe "Chef". :rolleyes: . Weichen Carroux und krege voeinander ab und entfernt sich letzterer von der Wort-zu-Wort-Übersetzung, nimmt man gerne an, Krege habe falsch übersetzt, siehe hier: http://www.tolkienforum.de/index.php?showt...mp;#entry194214

Aber oft hat Carroux gefällgi übersetzt, auch künstlich veraltet geschrieben, und das gefällt vielen Fans. Dass Tolkien des öfteren anderes gemeint hat, erkennt man mitunter nicht so schnell, weil die Englisch-Kenntnisse mancher Leser nicht so tief sind. Krege hingegen kann sehr viel besser Englisch als Carroux, vermute ich, denn immer wieder stoße ich auf Stellen, wo Krege den Sinn erfasst hat, Carröux hingegen den Sinn verflacht buw. nicht erkennt.

Leider glauben viele User, eine Wort-zu-Wort-Übersezung sei die einzig wahre. Aber die Kunst des Übersetzens besteht nicht in einer wörtlichen Übertragung, sondern einer analogen.

Dass Kreges Grundsatzentscheidung für die HdR-Übersetzung nkcht jedermanns Sache ist, ist eine andere Geschichte.

Bearbeitet von Wando
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Juhuuu

Endlich wieder Quervergleiche Krege/ Carroux!!! *gg*

Wohin die ,mir teilweise viel zu wilde "Hineininterpretation" Kreges führt (ob er nun den Sinn verstanden hat ,oder nicht ), sieht man ja an der Schuldiskussion:

Guckst Du da°!

Bearbeitet von mormegil
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Mae Govannen,

Liriel,

ich hab vor ein paar Tagen das große Glück gehabt das Silmarillion aus dem Verlag 'Die Drei' bei 1. 2. 3. ... zu ersteigern.

Ist gestern gekommen, hatte aber wegen anderweitiger Verpflichtungen nur wenig Zeit hineinzuschauen. Wenn ich durch bin, werde ich meine Meinung zu der Übersetzung und auch zu Kreges Übersetzung sagen.

Eldarion,

von Finnegans Wake - von James Joyce - hat man lange Zeit behauptet es sei nicht übersetzbar. Große Joyce-Kenner wie Hans Wollschläger und Wolfgang Hildesheimer sind daran gescheitert.

Dennoch ist es gelungen, wenn auch auf eine sehr eigene Art und Weise.

Finnegans Wake ist mit Sicherheit komplexer als der HdR - wobei Tolkien mein Lieblingsautor ist und Joyce irgendwann später kommt.

Auch wenn Kreges Übersetzung an manchen Stellen 'besser' sein mag als die von Carroux, so gefällt sie mir nicht wirklich.

Vielleicht bin ich aber auch 'zu alt' für die neue Übersetzung. Nicht weil ich in den Fünfzigern geboren bin oder die 'moderne' Sprache ablehne.

Ich habe Carroux seit 1979 mindestens 30 mal gelesen - also vor Krege bestimmt 25 mal - und habe diese Form einfach lieben gelernt. Da gewöhnt man sich nicht so einfach um.

Ich muss Dir aber Recht geben, das englische Original ist unerreicht, auch wenn ich erst jetzt den englischen Text lese.

Was mich bei der Neuübersetzung ein wenig enttäuscht hat ist die Tatsache, das Krege die Gedichte übernommen hat. Frau von Freymann hat da so einige Formen gefunden, die mir garnicht zusagen.

Aber das Übertragen - ich spreche jetzt ganz bewußt nicht von Übersetzung - von Gedichten ist ja sehr schwer. Allerdings kann man da auch viel verhunzen, wie man an Scherfs Übertragung des 'Walking Song' im Hobbit nachlesen kann. Da ist Krege eindeutig (oder war es v. Freymann) besser und auch die Rätsel sind besser gelungen.

Aber vielleicht mache ich daraus mal einen eigenen Beitrag.

Mormegil,

ich glaube, dass man mit solchen Quervergleichen nur einen Teil der Problematik aufdeckt.

Wando und ich hatten ja auch beim "Gemeinsam Tolkien Lesen" einen kleinen 'Disput' - Wando, darf ich das so nennen.

Letztlich geht es nicht darum, ob eine Übersetzung 'genauer' oder 'besser' ist oder ob Worte wie "Schule" hineingenommen oder eben andere - wie etwa das bekräftigende "Alas" - nicht mit übersetzt werden.

Es kommt darauf an, ob einem der Grundtenor, die Grundstimmung einer Übersetzung gefällt. Und da kommt es sehr auf den persönlichen Geschmack an. Einem Freund von mir - etwa gleiches Alter - gefällt Kreges HdR wesentlich besser, dafür liebt er Scherfs Übersetzung des Hobbit, den die hat er als Kind gelesen.

Ich verbinde mit Carroux HdR ein wunderschönes Wochenende im Sommer 1979. Ich habe mich an einem Freitag in den alten Ohrensessel meines Großvaters gesetzt und begonnen den Herr der Ringe zu lesen. Am Montagmorgen war ich durch. Ich habe vier Flaschen Rotwein (Alter Wingert) und ein Packet Pfeifentabak (Langrundblatt aus dem Südviertel) gebraucht und seither hat mich der HdR immer wieder begeistert.

Wenn jemand mit Kreges Übersetzung ein ähnliches 'Gefühl' verbindet, wird man ihn auch mit dem Hinweis auf noch so viele Fehler und Ungereimtheiten nicht davon abbringen.

Eriol

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Liriel,

ich hab vor ein paar Tagen das große Glück gehabt das Silmarillion aus dem Verlag 'Die Drei' bei 1. 2. 3. ... zu ersteigern.

Ist gestern gekommen, hatte aber wegen anderweitiger Verpflichtungen nur wenig Zeit hineinzuschauen. Wenn ich durch bin, werde ich meine Meinung zu der Übersetzung und auch zu Kreges Übersetzung sagen.

Daran wäre ich auch interesssiert. Hier findest du meine Meinung dazu.

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Wando und ich hatten ja auch beim "Gemeinsam Tolkien Lesen" einen kleinen 'Disput' - Wando, darf ich das so nennen.

Hallo Eriol - ich bin leider furchtbar vergesslich. Kann mich daran überhaupt nicht erinnern. Könntest Du mir vielleicht mal per PN den Link dazu schicken, wenn Du es findest? Dann kann ich das nachlesen. :D

Stopp, ich weiß, Du meinst die gerade gewesene über die Krege-Übersetzung! Okay, dann weiß ich, ich bringe die beiden Threads sowieso durcheinander wegen der gleichen Thematik. Aber hier sind wir richtiger.

Auch wenn Kreges Übersetzung an manchen Stellen 'besser' sein mag als die von Carroux, so gefällt sie mir nicht wirklich.

Vielleicht bin ich aber auch 'zu alt' für die neue Übersetzung. Nicht weil ich in den Fünfzigern geboren bin oder die 'moderne' Sprache ablehne.

Ich habe Carroux seit 1979 mindestens 30 mal gelesen - also vor Krege bestimmt 25 mal - und habe diese Form einfach lieben gelernt. Da gewöhnt man sich nicht so einfach um.

Das ist dann aber ein anderes Argument, und das kann ich auch nachvollziehen. Wo ich aber jedesmal eingreife, ist, wenn jemand total überheblich tut, sich über Krege köstlich amüsiert, schön sarkastisch Krege karikiert und glaubt, wunder wie toll er selber ist. Ich denke, wenn man von Übersetzungstechnik keine Ahnung hat, sollte man sich ein so überhebliches Urteil verkneifen. Damit versucht man einen verdienten Mann lächerlich zu machen, und wer das nötig hat, der ist für mich erst mal unter durch. Zumal er offensichtlich weder in der Lage ist, Nunancen in der Literatur zu erfassen noch überhaupt Kreges Ansatz begriffen hat. Das beizieht sich jetzt auf den anderen Thread, ich mag das jetzt aber nicht hierherzitieren. Vielleicht war das ja auch nur ein Ausrutscher. :-)

Ich selber kenne ja ebenfalls die Carroux-Übersetzung seit ca 1975, und auch ich verschenke oder empfehle stets die Carroux-Übersetzung, da es eben eine dritte, die meinen Ansprüchen genügen würde, nicht gibt. Das verführt mich aber überhaupt nicht dazu, mich höhnisch oder herablassend zu Krege zu äußern. Vielleicht auch einfach deswegen, weil ich selber schon so manches übersetzt habe und mir klar ist, dass es Torheit ist, Wort-für-Wort-Vergleiche zu machen und dann zu glauben, man könnte es selber besser als Krege. Eine Übersetzung ist immer auch Interpretation, das ist nicht zu verhindern. Das ist übrigens auch eine Chance. Denn damit kann man ein Werk einem anderen Kulturkreis erschließen, es dafür adaptieren sozusagen. Was meinst Du, wie die "Zauberflöte" auf Schwedisch klingt!

Im übrigen hat Carroux tatsächlich auch Tolkien verfälscht. Das habe ich in dem anderen Thread schon geschrieben. Du schreibst, sie hatte Zeitnot - aber ist das nicht eine Ausrede? Von einem Übersetzer erwarte ich, dass er sich Zeit nimmt, bis er die Sache zu seiner eigenen Zufriendeheit fertig hat. Aber die Verfälschung liegt eben eher in der künstlischen Nivellierung des Tolkien-Stils in so manchen Fällen. Dass das den Deutschen gefällt, ist noch keine Aussage darüber, ob man damit Tolkien gerecht wird. Ich fasse es manchmal nicht, dass Carroux extra ein aus der Mode gekommenes Wort sucht, wo Tolkien ganz klar einen modernen Ausdruck benutzt. Ich weiß, ich sollte jetzt besser ein Zitat haben, um das zu belegen. Aber irgendwann mal werde ich das sammeln und kommentieren. Die Grundtendenz bei Carroux ist, alle Gewagtheiten des Stils von Tolkien auszumerzen. Damit wird er falsch verstanden, man unterstellt ihm Betulichkeit und kuscheliges Hocken vor dem Kaminfeuer. Nicht umsonst gibt es in England und den USA sehr viel mehr Verteidiger von Tolkiens literarischer Qualität als bei uns in Deutschland. Die Carroux-Übersetzung bringt diese nicht rüber. Die Krege-Übersetzung auch nicht, zugegeben. Aber durch seine Arbeit wurde zumindest mein Blick auf diese Unterschicht in Tolkiens Stil gelenkt, die ich sonst gar nicht bemerkt hätte. Und Krege hat versucht, sie in den Griff zu kriegen und mitzuübersetzen. Carroux hat sie vermutlich gar nicht wahrgenommen, hat jedenfalls versucht, Tolkien zu "verbessern".

Grüße, Wando

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Gast Liriel Peredhil

Kleiner Exkurs „Übersetzungen"

Wohl eins der schwierigsten und meistdiskutierten Bereiche in der Welt alles Schriftlichen ist die Übersetzung, d.h. die Übertragung eines Textes von einer Sprache in eine andere. Eine gelungene Übersetzung setzt viele Kenntnisse voraus, um den Kern des Ursprungstextes erfassen zu können: Sprachwissenschaft, Kommunikationsforschung, Psycholinguistik, usw. – nicht zuletzt eine entsprechende Kulturwissenschaft, die den Hintergrund erfasst, auf dem ein Text geschrieben wurde.

Je komplexer ein Text ist, d.h. je mehr er sich von einem reinen Zweck-Text wie einem Kuchenrezept abhebt, desto mehr Wissen und Können wird von einem Übersetzer erwartet. Aber nicht nur die Komplexität eines Textes auf der sprachlichen Ebene ist zu beachten (ein Kuchenrezept ist da weniger kompliziert als das Silmarillion, weil es nicht zuletzt einen völlig anderen, hier kaum interpretierbaren Ansatz hat), sondern die Text-immanente Aussage/Absicht, hinter der wiederum ein ganzer Kulturkreis steht.

Als Sinologin bringe ich ganz gern das Beispiel China an: ein Chinese definiert sich selbst bereits völlig anders als wir Europäer (soweit kann ich das hier verallgemeinern), was sich bereits in der Sprache zeigt. Bereits die Schriftzeichen zeigen eine andere, sehr viel weniger individuelle Sichtweise als die lateinische Schrift. Wer das nicht berücksichtigt in einer Übersetzung, kann gnadenlos scheitern und zwar die Worte übertragen, nicht aber den Sinn des Textes.

Umgekehrt ist es kaum anders: übersetzen wir Tolkien ins Chinesische, ergeben sich nicht eine, sondern zahlreiche Möglichkeiten (so auch geschehen, man hat sich m.W. bis heute nicht auf eine einheitliche Übersetzung einigen können. Übertragen worden sind auf jeden Fall die Geschichte der Queste, aber ich bezweifle, dass jegliche sprachliche Eigenheit Tolkiens allzu deutlichen Niederschlag gefunden hat.)

Jetzt ist Chinesisch natürlich besonders exotisch und wir diskutieren ja hier über die deutsche Übersetzung von Tolkien. Was ich mit obigem sagen will, ist, dass auch der deutsche und der englische/britische Kulturkreis bei weitem nicht ein und dasselbe sind. Daß auf diesem Hintergrund grundsätzlich eine jeweilige Interpretation des Übersetzers gar nicht ausbleiben kann, liegt eigentlich auf der Hand. Es geht jetzt nicht um die gewollte Hineininterpretierung von Bedeutungen, sondern um die Lesart – will sagen, Krege hat den Text auf jeden Fall anders gelesen als Carroux. Und wer will sich zum Experten aufschwingen und beurteilen, wer ‚richtiger' liest? Siehe Wandos Post oben.

.

„Die Grundtendenz bei Carroux ist, alle Gewagtheiten des Stils von Tolkien auszumerzen. Damit wird er falsch verstanden, man unterstellt ihm Betulichkeit und kuscheliges Hocken vor dem Kaminfeuer."

Ebenso gilt, auch Original-Texte sind nicht fehlerlos. Und da kommt die Frage auf, was darf ein Übersetzer? „Als Textbauexperte und transkultureller Kommunikationsfachmann könnte er Texte auf die Bedürfnisse der Rezipienten zuschneiden. Er könnte ihre Kommunikationskonventionen beachten, ihr Vorwissen antizipieren, ihre Erwartungen erfüllen." (Hans G. Hönig, „Konstruktives Übersetzen", Stauffenberg 1997) Darf er das denn? Darf er schräge sprachliche Gebilde des Original-Autors glätten, zurechtschneiden, gefälliger machen? Oder darf er das nicht? Daraus folgen wiederum die Fragen, wer entscheidet, ob ein Ausgangstext sprachliche Probleme/Defekte aufweist, ob der Zieltext stilistisch schön ist und sich gut liest oder ob die Übersetzung zu wörtlich und frei ist? Nochmal: wer entscheidet das, der Autor, der Übersetzer, der Leser?

Wörtliches Übersetzen ist alles andere als einfach und häufig auch nicht möglich: erklärt einem Nicht-Deutschen, warum ein Orangenpflücker Orangen pflückt, ein Zitronenfalter aber keine Zitronen faltet. Gerade die deutsche Sprache ist da ausgesprochen kompliziert, unser historischer Hintergrund ist komplexer als es scheint – es gibt regalmeterweise Bücher darüber.

Ein Kuchenrezept oder eine Gebrauchsanleitung erfordert eine allgemeine Fachterminologie, in jeder Sprache. Diese lässt sich durchaus übertragen und auch in der jeweils anderen Sprache verständlich und korrekt wiedergeben. Der Anspruch ist hier nicht eine Interpretation oder bestimmte Lesart des Textes, sondern das Gelingen des Kuchens durch korrekte Zusammenmischung der Zutaten bzw. das Funktionieren eines Gerätes.

Bei einem literarischen Text wie dem Tolkiens gibt es schon für das Original keine ‚eindeutige Lesart'. Sonst würden sich nicht Generationen von schlauen Köpfen seit Jahrzehnten Gedanken über Tolkiens Werk machen und immer wieder auf Neues und Erstaunliches stoßen. Auch daraus folgt: eine Übersetzung hängt auch mit solchen Untersuchungen und ihren Erkenntnissen zusammen, kann also die Lesart des Übersetzer verändern und damit seine Übersetzung.

„Wo ich aber jedesmal eingreife, ist, wenn jemand total überheblich tut, sich über Krege köstlich amüsiert, schön sarkastisch Krege karikiert und glaubt, wunder wie toll er selber ist."

Genau das ist dann das Problem, dass allzu viele sich als ‚Experten' betrachten, obwohl lediglich ihre bevorzugte Lesart ausschlaggebend dafür ist, ob ein Text in seiner Übersetzung gefällt oder nicht. Wie ich oben versucht habe aufzuzeigen, ist der Job eines Übersetzers ganz bestimmt nicht einfach und kann „so eben nebenbei" erledigt werden. Genau das passiert ja leider viel zu häufig und im schlimmsten Falle auch noch durch vom Computer herausgelassene Übersetzungen.

Beim Lesen des englischen Originals übersetzen wir ja alle „im Geiste mit". Jeder übersetzt so, wie er den Text versteht. Aber keiner ist da perfekt, bzw. wird es immer Unterschiede geben. Wer falsch und wer richtig liegt, lässt sich wohl kaum klären.

„Dass das den Deutschen gefällt, ist noch keine Aussage darüber, ob man damit Tolkien gerecht wird."

Eben. Offenkundig hat Carroux den „Nerv" der meisten Deutschen mehr getroffen als Krege – wobei allerdings eine genauere Untersuchung interessant wäre, wer tatsächlich warum was bevorzugt.

„Ich fasse es manchmal nicht, dass Carroux extra ein aus der Mode gekommenes Wort sucht, wo Tolkien ganz klar einen modernen Ausdruck benutzt."

Was wiederum u.U tief blicken ließe, was die gewünschte Lesart der (jetzt verallgemeinerten) Deutschen den HdR betreffend wäre…

Gruß

Liriel

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Ich hab vor ein paar Tagen das große Glück gehabt das Silmarillion aus dem Verlag 'Die Drei' bei 1. 2. 3. ... zu ersteigern. Ist gestern gekommen, hatte aber wegen anderweitiger Verpflichtungen nur wenig Zeit hineinzuschauen. Wenn ich durch bin, werde ich meine Meinung zu der Übersetzung und auch zu Kreges Übersetzung sagen.
Das würde mich jetzt auch mal interessieren. Ich kenne nur die Krege-Übersetzung und halte die für gut gelungen (ich habe aber das Sil noch nicht im englischen Original gelesen, das kommt aber noch, und dann mal sehen, ob ich hinterher meine Meinung ändere oder beibehalte).

Auch wenn Kreges Übersetzung an manchen Stellen 'besser' sein mag als die von Carroux, so gefällt sie mir nicht wirklich. Vielleicht bin ich aber auch 'zu alt' für die neue Übersetzung. Nicht weil ich in den Fünfzigern geboren bin oder die 'moderne' Sprache ablehne.
Ich glaube, das hat mit dem Alter nichts zu tun, sondern, wie du meintest, mit der Gewöhnung. Ich lese jetzt zum ersten Mal die Krege-Übersetzung und habe davor drei- oder viermal die Carroux-Übersetzung gelesen. Die ist mir einfach vertrauter.

Vielleicht hat es auch was damit zu tun, was man zuerst gelesen hat. Kennt man zunächst nur die Carroux-Übersetzung, tut man sich mit der Krege-Übersetzung schwer, und steigt man mit der Krege-Übersetzung ein, kommt man mit der von Carroux nicht klar.

Krege war ein guter Übersetzer (meiner Meinung nach); seine Übersetzung des Silmarillion liest sich ja wirklich "rund".

Ich habe nichts gegen seine Neuübersetzung des Herrn der Ringe im allgemeinen - nur etwas gegen seine teils flapsige und zu moderne Ausdrucksweise, die teilweise fehl am Platz wirkt. Wenn er darauf verzichtet hätte, wäre die Übersetzung vielleicht nahezu "perfekt" gewesen.

Du schreibst, sie hatte Zeitnot - aber ist das nicht eine Ausrede? Von einem Übersetzer erwarte ich, dass er sich Zeit nimmt, bis er die Sache zu seiner eigenen Zufriendeheit fertig hat.
Soweit ich weiß, war Carroux aufgrund des Drucks durch den Verlag in Zeitnot. Sie hätte lieber mehr Zeit gehabt. Sie hat Tolkien sogar mal besucht, um mit ihm ihre Übersetzung durchzusprechen, doch Tolkien war an dem Tag erkältet und nicht gut drauf und hat sie lange warten lassen, und dann gab es gar kein Gespräch.

Ich weiß jetzt aber nicht, ob Tolkien überhaupt mal was von der deutschen Übersetzung mitbekommen hat und wenn ja, wie seine Meinung dazu war. Das hätte mich mal interessiert.

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Ich habe nichts gegen seine Neuübersetzung des Herrn der Ringe im allgemeinen - nur etwas gegen seine teils flapsige und zu moderne Ausdrucksweise, die teilweise fehl am Platz wirkt. Wenn er darauf verzichtet hätte, wäre die Übersetzung vielleicht nahezu "perfekt" gewesen.

Nur, dass diese "flapsige und zu moderne" Ausdrucksweise ja ausdrüclich zu seinem Programm gehört. Man kann das nicht als "Fehler" bewerten, weil er das ja nun so gewollt hat. Seine Absicht dabei schreibt er ja ausdrücklich in sein Nachwort hinein:

"Die neue Fassung maßt sich einen Versuch an, die Geschichte so vorzutragen, wie Tolkien es tun würde, wenn er heute, 1999, schriebe und wenn er sie aus dem Westron gleich ins Deutsche brächte, ohne den Umweg über das Englische."

Wer die Anhänge von Tolkien genau studiert hat, weiß, dass Tolkien selber innerhalb der Fiktion das Englische als unzulängliche "Übersetzung" darlegt. Krege hat diesen Gedanken sehr genau verstanden und in seiner "neuen Fassung" berücksichtigt, in dem er so tut, als sei das Deutsche eine Direktübersetzung aus dem Westron. Ich glaube kaum, dass er damit Carroux außer Gefecht setzen wollte, sondern neben der ersten eine zweite Fassung anbot. Und das ist nicht verboten und gehört zum Spiel in einer Kultur. Es gibt bei Moliere unzählige Übersetzungen, und sie sind oft sehr frei. Und werden so auf den Bühnen gespielt. Literatur steht immer in einem Prozess, sie ist lebendig und entwickelt sich weiter. Und mit zum Spiel gehört, dass Leser und Publikum dazu lebhaft Stellung beziehen. Wichtig finde ich da bloß die Meinungspluraliät.

Soweit ich weiß, war Carroux aufgrund des Drucks durch den Verlag in Zeitnot. Sie hätte lieber mehr Zeit gehabt. Sie hat Tolkien sogar mal besucht, um mit ihm ihre Übersetzung durchzusprechen, doch Tolkien war an dem Tag erkältet und nicht gut drauf und hat sie lange warten lassen, und dann gab es gar kein Gespräch.

Das mit der Erkältung habe ich noch nie gehört. Wo kann man das nachlesen oder wo hast Du das her? Und auch von dem Druck durch den Verlag wusste ich bisher nichts. Wie lange hat Carroux denn an der Übersetzung geschrieben und seit wann wusste sie von dem Abgabetermin?

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Mae Govannen,

nun ich bin kein Übersetzer oder Literaturwissenschaftler sondern ein einfacher geneigter Leser, der sich etwas mehr mit den Büchern Tolkiens beschäftigt hat.

Ich lese zur Zeit zum ersten Mal den englischen Text des Lord of the Rings - in der Fassung der Jubiläumsausgabe, die gegenüber den Originaltexten ja auch leicht ergänzt wurde - und lerne langsam dazu, was Tolkiens Originalschreibstiel angeht.

Vielleicht lerne ich ja Kreges Übersetzung schätzen, wenn ich den LotR ganz durch habe, auch wenn mir seinen Ansatz, das Werk in die moderne Sprache zu übertragen nicht wirklich gefällt.

Ich habe die Ainulindale (Silmarillion) nun in der englischen Originalfassung, der Kregeversion und der des 'unbekannten Übersetzers' gelesen (konnte ich mir nicht verkneifen, und da ich die letzten Nächte eh nicht gut geschlafen habe, habe ich mir damit die Zeit vertrieben). Auch hier wird deutlich, wie der Übersetzer interpretiert. Die Übertragungung des unbekannten Übersetzers ist wörtlicher am Originaltext während Krege 'poetische' schreibt. Durch das Hörbuch hat man die Möglichkeit, einen Text zu hören und den alternativen Text zu lesen. Dabei werden die Unterschiede sehr deutlich.

Eriol

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Nur, dass diese "flapsige und zu moderne" Ausdrucksweise ja ausdrüclich zu seinem Programm gehört. Man kann das nicht als "Fehler" bewerten, weil er das ja nun so gewollt hat.
Da kann man ja nur froh sein, daß er seinerzeit nicht auch das Silmarillion so "flapsig und modern" übersetzt hat, da hätte es nun absolut überhaupt nicht gepaßt.

Das mit der Erkältung habe ich noch nie gehört. Wo kann man das nachlesen oder wo hast Du das her? Und auch von dem Druck durch den Verlag wusste ich bisher nichts.
Auf der diesjährigen RingCon in Fulda gab es als Rahmenprogramm diverse Vorträge zu Tolkien und seinen Werken, u. a. einen Vortrag, der sich mit der alten und neuen HdR-Übersetzung beschäftigte. Im Rahmen dieses Vortrags, der wirklich interessant war, wurde das erwähnt. Da der Vortragende selber Ahnung von der Materie bzw. von Tolkien hatte und seinen Vortrag sicherlich gut recherchiert haben dürfte, gehe ich davon aus, daß diese Informationen korrekt sind. Ob es dazu irgendwas Schriftliches gibt, weiß ich nicht (aber wird es wohl, von irgendwoher muß der Vortragende die Infos ja gehabt haben).

Wie lange hat Carroux denn an der Übersetzung geschrieben und seit wann wusste sie von dem Abgabetermin?
Dazu weiß ich nichts Genaues; falls dazu auch was in dem Vortrag gesagt wurde, erinnere ich mich da jetzt nicht mehr so genau dran, nur halt, daß Carroux wohl ziemlich im Druck war und die Übersetzung gerne nochmal überarbeitet hätte. Und der fehlgeschlagene Besuch bei Tolkien.

Eine der grottigsten Übersetzungen des HdR soll wohl die schwedische (gewesen) sein...

Ich habe die Ainulindale (Silmarillion) nun in der englischen Originalfassung, der Kregeversion und der des 'unbekannten Übersetzers' gelesen (konnte ich mir nicht verkneifen, und da ich die letzten Nächte eh nicht gut geschlafen habe, habe ich mir damit die Zeit vertrieben). Auch hier wird deutlich, wie der Übersetzer interpretiert. Die Übertragungung des unbekannten Übersetzers ist wörtlicher am Originaltext während Krege 'poetische' schreibt.
Kannst ja mal ein bißchen mehr darüber schreiben, wenn du magst, das würde mich interessieren. Welche Übersetzung findest du denn besser?

Ich weiß nicht, ob es ein Vorteil ist, allzu wörtlich zu übersetzen, weil manches dadurch vielleicht etwas seltsam klingt. Andererseits ist eine allzu freie Übersetzung auch nicht so toll. Gerade in bezug auf den HdR wurden im obengenannten Vortrag einige interessante vergleichende Beispiele genannt, woran man sah, daß Krege an manchen Stellen zu frei und damit schon sinnverändernd übersetzt hat. Ich habe dazu irgendwo auch noch ein Begleitblatt, wo diese Beispiele draufstehen, falls es interessiert.

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Da kann man ja nur froh sein, daß er seinerzeit nicht auch das Silmarillion so "flapsig und modern" übersetzt hat, da hätte es nun absolut überhaupt nicht gepaßt.

Das ist ja auch nicht eingebettet in den Hobbit-Rahmen.

Auf der diesjährigen RingCon in Fulda gab es als Rahmenprogramm diverse Vorträge zu Tolkien und seinen Werken, u. a. einen Vortrag, der sich mit der alten und neuen HdR-Übersetzung beschäftigte. Im Rahmen dieses Vortrags, der wirklich interessant war, wurde das erwähnt.

Kannst Du vielleicht den Namen des Vortragenden raussuchen?

von irgendwoher muß der Vortragende die Infos ja gehabt haben).

Eben. Und die Quelle würde ich gerne wissen.

Eine der grottigsten Übersetzungen des HdR soll wohl die schwedische (gewesen) sein...

Ja, und dennoch wird auch sie verteidigt von denen, die damit aufgewachsen sind. Die neue schwedische Übersetzung findet darum auch nicht überall Anklang.

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Mae Govannen,

an Brandybuck und Melkor und alle, die die 'alternative' Silmarillionübersetzung sonst noch interessiert.

Ich werde in den nächsten Wochen die drei Texte paralell lesen, um mir eine Meinung zu bilden.

Das wird aber ein bischen dauern, da mein Beruf mich derzeit sehr fordert, mein Modellbauprojekt auch fortgeführt werden will, die Familie etwas von meiner Zeit fordert und, und, und... . Wahrscheinlich wird das erst in den Weihnachtsferein richtig funktionieren.

Ich habe Brandybuck's Ausführungen auf Hjältes Seite bewußt noch nicht gelesen, um unbeeinflusst an die ganze Sache herangehen zu können. Den ersten Eindruck über die Ainulindale habe ich ja schon wiedergegeben.

Also bitte ich Euch um etwas geduld, aber ich werde das bestimmt wieder aufgreifen.

Und wenn ich dann mit dem LotR fertig bin, nehme ich mir die Kregeübersetzung nochmal vor. Bisher hab ich sie erst einmal gelesen. Da gefiel sie mir nicht, aber vielleicht habe ich mich zu sehr an den 'negativen' seiten der Übersetzung - die vielen 'modernismen' wie Chef, Logo, Pommes u.a. - gestssört, um die 'positiven' Seiten der genaueren Übersetzungen richtig zu würdigen.

Grüße

Eriol

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