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Die Straße gleitet fort und fort: Die Reise durch Mittelerde - RPG


Ardagast

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Pado sah den Zauberer grimmig an. "Ja, doch, ich bin dabei!" Er rieb sich die Stirn: "Alaric folgte mir trotz meiner Vorsichtsmaßnahme auf den Baum. Ich singend immer höher und höher. Der Baum hat sich dabei gewaltig gebogen. Alaric wollte schon nach mir greifen und mir den Garaus machen, da wurde sein wutverzerrtes Gesicht plötzlich normal, er rief meinen Namen und stürzte rückwärts vom Baum. 

Ich natürlich hinterher. Wer weiß, was er sich bei dem Sturz gebrochen haben konnte. Doch unten angekommen, war da nur ein völlig zerstörter Alaric," Pado zuckte die Achseln und warf dem Zwerg einen kurzen Blick zu.  "Entschuldige Freund, dass ich es so beschreibe. Aber es war so. Er war wieder komplett klar im Kopf, hat mich erkannt, hat wohl auch erkannt, was er die letzte Zeit gemacht hatte, dass er mich fast umgebracht hätte. Und war ganz und gar entsetzt darüber."

Pado stieß einen tiefen Seufzer aus: "Und dann hat er mich gebeten, ihn zu erschießen."

Bearbeitet von Padogas Tuk
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Nun, dem äußerst lebendigen Zustand Alarics nach zu schließen, schien Pado dieser Bitte nicht nachgekommen zu sein, stellte Ardagast fest. Zum Glück dachte er, denn eine üble Wendung war nicht einer anderen wert! Es war daher für Ardagast nicht mehr nötig zu wissen, wie alles ausging, er war nach Pados Geschichte lediglich froh und glücklich, dass seinem Freund nichts passiert war, außer, dass er Blessuren, körperliche und augenscheinlich seelische, davontrug. Dies war schlimm genug, aber noch schlimmer wäre der leider endgültige Tod gewesen.

Er legte sanft die Hand auf die Schulter des Hobbits, sagte jedoch noch nichts, denn er wollte alle ausreden und sie die Geschichte zu Ende erzählen lassen. Gleichwohl machte er sich nun selbst enorme Vorwürfe, denn dies war genau das, was er damals schon befürchtet hatte - wovor er gewarnt hatte - als Alaric ihm nach dem Kampf gegen den Troll ähnliches zufügen wollte. Er hatte es gesehen und er hatte es nicht verhindert! Dies hätte nun beinahe einem treuen - ja treusten - Freund, das Leben gekostet! Er kam nicht drumherum zu denken, dass all dies nun seine Schuld war. Was war er - als Zauberer und vielmehr als Freund - wert, wenn er Pado nicht vor solchen Gefahren beschützen konnte?

 

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Alaric bekam von den weiteren Ausführungen Pados nur noch bis zu dem Punkt etwas mit, wo dieser seinen Wahn beschrieb. Die Erinnerung daran, was er getan hatte, schmerzte körperlich. Immer und immer wieder kreisten seine Gedanken um die Frage, was diesen Ausbruch genau ausgelöst hatte. Die Erinnerung an den Troll schob sich in seinen Kopf....und an ein lange zurück liegendes Ereignis am Erebor. Es gab keine Gemeinsamkeiten....oder etwa doch???? Eine Idee huschte durch seinen Kopf, doch er konnte sie nicht richtig fassen, zu verwirrt und erschöpft war er. Todmüde, um genau zu sein. Er konnte kaum noch die Augen offen halten, und erst recht nicht mehr nachdenken oder gar sprechen. Langsam drifteten seine Gedanken davon...

Bearbeitet von Alaric Skaldorson
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Ilumiel seufzte schwer und fuhr sich sehr unelbenartig durch die Haare. Das, was sie gehört hatte, stellte all ihre Vorstellungen in den Schatten. Alaric hatte nicht nur einen Aussetzer gehabt. Er hatte nicht bloß die Beherrschung verloren oder war in seinem eigenen Kopf verloren gegangen. Nein, Alaric hatte wirklich und wahrhaftig versucht, Pado zu töten. 
Ilumiel wusste nichts zu sagen. Sie sah von einem zum anderen, froh, dass alle am Leben waren, aber was würde so etwas mit ihrer Gemeinschaft machen? Was würde nun geschehen? Und was war sie als Anführerin wert, wenn ihre Gefährten sich gegenseitig versuchten umzubringen. Und just bei diesem Gedanken kam ihr ein anderer:

“Moment. Du… du hast gesagt, du hättest geschossen.“ stotterte sie, beinahe ängstlich, die ganze Wahrheit zu hören. „Du hast gesagt, du hättest den Pfeil abgeschossen! Was… warum hast du nicht getroffen?“

Bearbeitet von Ilumiel
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Pados Gesicht versteinerte: "Oh, ich habe getroffen! Genau da, wo ich treffen wollte. Aber es war nicht da, wo Alaric es wollte!" 

Er beugte sich hinab zu dem Zwerg und musterte dessen linkes Ohrläppchen. "Ich gehe davon aus, der Pfeil steckt noch in dem Baum, vor dem Alaric stand!"

 

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Erleichtert atmete Ilumiel erneut auf. 
Sie legte Pado ganz kurz eine Hand auf den Arm.

“Dann ist ja wenigstens einer von euch bei Verstand geblieben.“ seufzte sie. „Ich hätte dir auch nicht zugetraut, einen Freund mit Absicht zu erschießen, Pado.“

Ihr Blick ging zu Alaric, der scheinbar erschöpft schlief. „Ihm auch nicht.“ ergänzte sie leise. „Zumindest nicht, solange er er selbst ist.“

Sie kniete sich neben den Zwerg und nahm die Wasserschale wieder zur Hand. „Seine Wunden müssen versorgt werden.“

Es war einfacher, sich erst um diese Dinge zu kümmern, als über mögliche Konsequenzen nachzudenken.

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Der Hobbit nickte, als Ilumiel sich wieder um Alaric kümmern wollte. Der war ihnen einfach mitten im Gespräch weggedämmert. Vermutlich war das besser für ihn. Und so konnten sie ihn einfacher verarzten. Sicher war sicher.

"Danke für dein Vertrauen, Ilumiel! Dann vertraust du mir mehr, als ich mir selbst!" Damit ging er zum Feuer und hielt seine Hände darüber. Er hatte sich während des Erzählens etwas beruhigt. Aber innerlich vibrierte er noch. Was sich offensichtlich keiner der Anwesenden fragte, war, warum er überhaupt den Bogen gehoben hatte, wo doch die Gefahr für ihn gebannt gewesen war.

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Da sich Ilumiel und Mirabella um Alaric kümmerten, und Ardagast sowieso jede Ausrede lieb war, um genau dies nicht tun zu müssen, gesellte er sich stattdessen zu Pado an's Feuer. Zuvor warf er Ilumiel noch einen vielsagenden Blick zu, der in etwa bedeuten sollte: ''Das kann so nicht weitergehen! Du bist die Anführerin, kümmerte dich darum!'' Ob dies bei ihr auch ankam, war natürlich etwas anderes, aber im Notfall konnte er es ihr ja auch nochmal in Worten sagen. Und es war nicht das einzige, was er ihr bzw. der gesamten Gruppe sagen würde. Denn so konnte es wahrlich nicht weitergehen!

Den Hobbit optisch um die scheinbar doppelte Höhe überragend, stellte sich Ardagast neben ihn und legte ihm erneut sanft die Hand auf die Schulter. ''Ich bin sehr stolz auf dich, Pado! Manch einer hätte an deiner Statt mit dem Pfeil das Ziel getroffen!'', sagte der Zauberer und hoffte, dass der Halbling verstand, was er damit meinte. 

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Pado versteifte sich etwas, als er Ardagast Hand auf seiner Schulter spürte und dessen Worte hörte. Er war stolz auf ihn, na, hoffentlich war er das später auch noch, aber Pado musste mit jemandem sprechen, dem er vertraute und der ihn schon lange kannte.

Er sah Ardagast von unten her mit großen Augen an: "Können wir reden?" und als der Zauberer nickte, merkte er, dass er fast zusammenklappte: "Und können wir uns dafür irgendwo hinsetzen. Ich bin ziemlich fertig!" Ardagast lächelte leicht, fasste ihn schnell am Arm und führte ihn zu einem Felsen, der nicht zu weit vom Feuer lag. Mit einem Seufzer ließ sich Pado darauf plumpsen. Einen Moment starrte er in das Feuer. Dann fragte er recht leise, als müsse er sich erst ein Herz fassen: "Arda, was für ein Hobbit bin ich?" Er schwieg einen Moment, musste erst seine Gedanken sortieren. "Ich habe immer von mir als einem 'guten Kerl' gedacht. Einer, der weiß, was richtig und falsch ist. Aber ich habe eben Dinge erlebt, Gedanken gehabt, die ich mir nie zugetraut hätte." 

Bearbeitet von Padogas Tuk
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Ardagast hob neugierig und auch überrascht die Augenbraue, als er Pados Worte aufmerksam aufnahm. War dies wirklich der passende Moment für eine Identitätskrise? Der Zauberer kam nicht drumherum, erneut die Schuld dafür bei Alaric zu suchen - damit eigentlich bei sich selbst - und warf dabei einen flüchtigen Blick zu Ilumiel, Mirabella und dem Zwerg hinüber. Pado hatte zwar erzählt, was geschehen war, aber was in seinem Kopf dabei vorging, hatte er eher für sich behalten. Nun, das musste Ardagast wissen, um ihm einen Rat geben zu können, wenn er denn einen für seinen Freund hatte.

Nach einer kurzen Stille zwischen den beiden, wand er sich wieder Pado zu und setzte dann zu einer Antwort an. ''Wie kommst du darauf, dass du plötzlich kein guter Kerl wärst und warum erschüttert eine Sache das Selbstbild, dass du von dir seit Ewigkeiten hast? Welche Sache ist so viel wert, dass sie alle deine augenscheinlich guten Taten in den Schatten stellt?'', fragte er und nutzte absichtlich diese nicht neutralen, sondern wertenden Worte, um Pado dabei zu helfen, dies richtig zu Gewichten. Selbst wenn Pado in seinen Augen etwas Schlimmes getan oder den Gedanken daran gehabt hatte, bedeutete dies nicht, dass es alles andere übertrumpfte!

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Pado atmete tief durch: "Nun, du weißt, ich habe um Leute zu verteidigen oder in irgendwelchen Kämpfen schon Gegner getötet. Aber ich habe mir bis heute nie Gedanken darüber gemacht, willentlich jemand Spezielles umzubringen." Ardagast beobachtete ihn genau, unterbrach ihn aber nicht. "Und damit meine ich nicht, diese Wahl vor die Alaric mich gestellt hat, obwohl mir die auch noch nachgegangen ist - später!"

Er starrte wieder ins Feuer. Wie sollte er das erklären? "Als Alaric hinter mir her war, hab ich sehr schnell verstanden, dass er wieder irgendeine Vision hat. Mir war aber nicht klar, wie schlecht man ihn da wieder rausholen konnte. Ich wollte ihn einfach wüten lassen und wieder ins Lager gehen, euch zur Hilfe holen. Doch dann hat er mich an einer Stelle wohl erspäht und mich geschnappt und gegen einen Felsen gedonnert, geschüttelt, bedroht! Und da ist in mir etwas durchgebrannt.“ Der Hobbit rieb sich über das Gesicht. „Du warst damals nicht dabei, als wir im Düsterwald und im Erebor waren. Es gab da Episoden, wo Finbar ähnlich reagiert hat, weil er dachte, ich sei hinter seiner Schwester her. Es ist mehrfach vorgekommen, dass er mich schüttelte, wir uns prügelten, er mich gegen die Wand donnerte und bedrohte. Ich war jung, mir machte das damals nicht aus, dachte ich!“ Er schwieg einen Moment. „Als Alaric das gleiche machte – Ich weiß nicht, was über mich kam, aber ich war es so satt immer kleiner, schwächer zu sein, im Zweifelsfall immer den kürzeren zu ziehen.“

Er musterte seinen langbeinigen Freund von oben bis unten. „Ich weiß nicht, ob du dich in diese Situation überhaupt hineinversetzen kannst,“ meinte er mit einem schwachen Lächeln.

„Auf jeden Fall, als ich schließlich den Wahn von Alaric durch dieses dumme Lied gebrochen hatte, und Alaric vor mir saß, fix und fertig, weinend und mich bat ihn zu erschießen,“ Pado schluckte und sah Arda ganz klar an: „Versuch zu verstehen. Ich, der kleine Hobbit, hatte endlich die Chance, die Gelegenheit. Da saß der viel stärkere Zwerg und ich hatte die ganze Macht, ich hatte die Situation in der Hand, ich konnte ihn einfach erschießen und hätte noch nicht mal ein schlechtes Gewissen haben müssen, weil er es ja so wollte.“ Er schüttelte den Kopf: „Und so hab ich den Bogen gehoben, statt einfach zu sagen, er solle sich nicht so anstellen und mitkommen.“ Pados Hände fingen wieder an zu zittern: „Arda, als ich vorhin sagte, ich war so kurz davor ihn zu erschießen, dann meinte ich das ganz genau so!“ Der Hobbit zitterte mittlerweile am ganzen Körper und ließ den Kopf auf die Hände sinken.

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Nachdem Pado erst einmal fertig war mit erzählen, atmete Ardagast einen schweren Seufzer aus. Wo sollte er da jetzt nur anfangen? Die ganze Situation, die sich zuvor zugetragen hatte, war viel zu aufreibend gewesen, um nun ein tiefsinniges Gespräch über Moral, Gefühle und all dies zu führen! Dies hatte auch zur Folge, dass Ardagast eine ganze Weile gar nichts sagte. Er fuhr sich mit der Hand über den Kopf und schob seine langen Haare nach hinten. ''Sei mir nicht böse Pado, aber ich nehme jetzt erstmal einen Zug aus meiner Pfeife...'', sagte er dann und zog den Rauch gierig wie ein Mûmak das Wasser mit seinem Rüssel ein. ''Ich glaube, da muss ich jetzt etwas ausholen und ich hoffe, dass das Ende und der Anfang dann auch noch irgendwie zusammen Sinn ergeben...'', begann er und entschuldigte sich damit auch gleich vorsorglich.

''Um erstmal auf deine Frage einzugehen, ob ich mich da hineinversetzen kann. Wie du weißt Pado, gibt es viele Mächte in Mittelerde, die für Gutes oder Böses stehen. Einige von ihnen sind mir überlegen und mit wiederum anderen habe ich mich noch nicht messen können. Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich mich jemals wie der schwächste, oder gar immer als der schwächste gefühlt habe, aber was glaubst du, was dort oben auf dem Felsen passierte, als ich unseren Verfolgern gegenüber stand? Da war eine Macht, mit der ich es nicht aufnehmen konnte. Und das war auch nicht das erste Mal. Und es wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Glaubst du, das mich das nicht geärgert hat? Aber es ist ein Teil des Lebens, dass es immer jemanden gibt, der dir in irgendwas überlegen ist. Du magst dich vielleicht wie der schwächste fühlen, aber Pado, wenn ich sage, dass Hobbits erstaunliche Wesen sind, dann meine ich das auch und sage es nicht aus Jux und Tollerei! Du hast Qualitäten, die machen dich in irgendwas zum stärksten und dabei ist es völlig irrelevant, ob das körperlicher Natur ist! Und auf der anderen Seite hast du auch Fehler und auch nicht nur einen!''

Ardagst stoppte dann, zuckte mit den Schultern und seufzte. Hatte das Sinn gemacht? Er hoffte es. Hatte es etwas gebracht? Er hoffte es. Nachdem er sich wieder sortiert hatte, fuhr er nochmal fort.

''Es war natürlich, dass du auf Grund dieser Schwächen, die dich dein ganzes Leben lang schon begleiten, wütend warst. Niemand ist perfekt. Niemand ist unfehlbar. Selbst die mächtigsten und weisesten unter uns nicht. Das macht dich nicht zu einem Mörder. Die meisten stehen wenigstens einmal, meist etwas häufiger - und ich spreche da aus Erfahrung - vor solch moralischen Fragen. Wichtig ist, Pado, dass du es nicht getan hast! Glaubst du, dass ich nicht auch schon hin und wieder vor solch einer Wahl stand? Um dir mal ein sehr aktuelles Beispiel zu nennen, was zwar nicht ganz passt, aber glaubst du, ich habe Anariels Brüder gerne getötet? Und die waren sogar unsere Feinde! Wenn ich also einen Grund, eine Rechtfertigung dafür gehabt hätte, dann ja wohl dafür! Und dennoch hat meine Entscheidung nun dazu geführt, dass Anariel nicht nur alleine ist, sondern womöglich ihren eigenen Tod auf dem Weg, den sie eingeschlagen hat, finden wird. Gleichwohl hat DEINE Entscheidung dafür gesorgt, dass Alaric vielleicht nochmal eine Chance bekommt. Daraus kannst du auch Positives ziehen. Die Entscheidung liegt auch hier bei dir. Aber weißt du, wenn du sagst, dass du wirklich so kurz davor warst, ihn zu erschießen, dann sag mir bitte, was genau dich nun davon abgehalten hat und du dich dann so entschieden hast, wie du dich am Ende entschieden hast?''

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Der Hobbit hatte sich etwas entspannt, als Ardagast in aller Ruhe erst einmal seine Pfeife gezückt hatte und ihm nicht direkt den Kopf abgerissen hatte. Der Tabakduft tat sein Übriges dazu, dass das Zittern allmählich nachließ. Als der Zauberer von den Kämpfen, die er schon bestehen musste, gerade auch kürzlich, erzählte, war er fasziniert. Selbst ein so mächtiger Zauberer hatte also immer wieder derartige Situationen und Gedanken. Das beruhigte ihn außerordentlich.

„Warum ich nicht geschossen habe?“ Pado sah in die Flammen und sah sich wieder mit gespanntem Bogen vor den Zwerg stehen. „Nun, anscheinend hatte Alaric, als er merkte, dass ich ernstmache, beschlossen, dass er nicht als Häuflein Elend sterben wollte und hat sich aufgestellt.“

Er rieb sich die Augenbrauen, „Ich glaube fast, das hat ihm das Leben gerettet. Dieses Aufrichten hat mich aus meinen dunklen Gedanken gerissen. Es hatte etwas – lach jetzt nicht – Würdevolles! Und ich dachte plötzlich: ‚Was mach ich hier eigentlich? Bin ich völlig übergeschnappt?‘

Ich habe dann bewusst, ganz knapp an ihm vorbeigeschossen, hätte er gezuckt, wäre es das gewesen. Ich wollte trotzdem klarmachen, dass es eine knappe Sache war.“ Er runzelte die Stirn. „Ich hatte einfach den Eindruck, es war für Alaric besser, als wenn ich einfach den Bogen gesenkt hätte.“

Er atmete tief aus: „Erst auf dem Rückweg habe ich mir dann über seine Bitte wirklich Gedanken gemacht. Und habe mich dann gefragt, ob ich ihm einen Gefallen getan habe, ihn nicht zu erschießen.“ Er nickte dem Zauberer zu: „Aber da bin ich zum selben Schluss gekommen wie du!“

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Ardagast klopfte sich zuerst imaginär auf seine Schulter, denn offenbar hatten seine Worte etwas Positives bewirkt und das war eigentlich auch alles, was er erreichen wollte! Dann klopfte er auf Pados Schulter. Dieses Mal in echt. ''Ich sage es dir gerne nochmal, du hast richtig gehandelt, egal, was nun am Ende deine Beweggründe dafür waren!'', begann er.

''Auch wenn Alaric dich darum gebeten hat und wer weiß, vielleicht wäre es besser für ihn gewesen, so steht dir diese Wahl nicht zu. Du hast ihm diese Gabe, oder diesen Fluch, nicht gegeben, du hast ihm das Leben nicht gegeben und es steht dir auch nicht zu, ihm dieses dann zu nehmen, auch nicht, wenn er dich darum bittet! Was er nun tut, ist ganz allein seine Entscheidung und die kann und soll ihm auch keiner abnehmen! Stell dir vor, du hättest ihn erschossen. Dann hättest du den Rest deines Lebens damit gehadert, ob es die richtige Entscheidung war. Alles, womit du dich nun rumschlagen musst ist, ob es richtig war den Bogen zu heben und ihm durch den Schuss eine Lektion zu lehren, oder nicht. Damit könnte ich viel besser leben, als mit der Endgültigkeit des erst genannten Weges!''

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Pado nickte nachdenklich: "Ja, ich auch. Ich hätte so gern, dass es Alaric gut geht. Wir müssen versuchen ihm zu helfen. Ich glaube, es könnte sein, dass er jetzt offener ist. Er kann jetzt kein Geheimnis mehr daraus machen. Nicht nach heute. Und Arda, nur auf einer ganz kleinen Ebene kann ich seine Verzweiflung verstehen. Ein klein wenig war ich auch wie im Wahn, vorhin. Und es hätte genauso schief gehen können, wie bei Alaric. Wir hatten beide enormes Glück!"

Er saß einen Moment sinnend da, dann wandte er sich wieder zu seinem Zauberer: „Danke, Ardagast! Vielleicht kam es dir albern vor, dass ich so verzweifelt war. Aber ich hatte vorhin tatsächlich den Eindruck, etwas Dunkles breite sich in mir aus und zieht mich – hm, wie soll ich es nennen – auf die dunkle Seite!“

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Auf Alaric angesprochen, entgegnete Ardagast nach kurzem Zögern lieber nichts. Was dies anging, schienen er und Pado geteilter Meinung zu sein, und der Zauberer befürchtete, dass seine Meinung dem Hobbit nicht gefiel, sobald er sie vor der Gruppe aussprechen würde. 

Ardagast lächelte nach Pados Bedankung. „Nichts zu danken, denn dafür sind Freunde da! Und was die dunkle Seite angeht, so hast du es vielleicht zuletzt nicht mitbekommen, aber ich selbst wandere oft auf dem schmalen Grat zwischen Licht und Dunkel. Es ist nicht immer alles so klar das eine, oder das andere. Ich denke, am Ende sollt das gesamte Bild für sich sprechen und nicht die einzelnen Teile!“

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Mirabella hatte Ilumiel beim Verarzten des Zwerges geholfen. So blutüberströmt er gewesen war, so erstaunlich wenig verletzt war er abgesehen von der offensichtlichen Keilerwunde. Naja, er hatte schon noch andere Schrammen, Schmarren und blaue Flecke und seine Kleidung erinnerte eher an einen Landstreicher als an einen Barden, aber alles in allem war Mirabella positiv überrascht.

„Meinst du, wir können ihn hier einfach so schlafen lassen?“ fragte sie Ilumiel. „Das letzte Mal hat er ja auch erstmal ewig gepennt.“

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Ilumiel reagierte erst nicht und beinahe schien es, als habe sie Mirabellas Frage garnicht gehört, dann jedoch nickte sie und antwortete: „Ja, wir… Wir lassen ihn einfach schlafen bis… bis er wieder aufwacht.“

Ihre Worte klangen abwesend, hohl, ein wenig, als mache sie sich gerade vollkommen andere Gedanken. Und genau das tat sie auch.

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"Dann geh ich jetzt mal Pado verarzten, nachdem er sich wohl mit Ardagast ausgesprochen hat!", meinte Mirabella, die sah, dass die beiden Freunde mittlerweile einträchtig schweigend beieinander saßen. "Der merkt gar nicht, dass er auch aussieht wie unter eine ganze Wildschweinrotte gefallen." Ilumiel, die gedanklich offensichtlich wo anders war, nickte nur abwesend.

Die Hobbitdame marschierte mit einer Schüssel frischen Wassers und Lappen hinüber zu Ardagast und Pado. Sie platzierte die Schüssel demonstrativ vor dem Älteren und stippte die Hände in die Hüften: "Los, Freund! Du riechst nach Wildschwein, ich hab auf deinen Armen schon mindestens 2 Wildschweinspuren gesehen und ich will gar nicht wissen, wie der Rest aussieht. Danach gibt's Kanincheneintopf und dann ab marsch ins Bett!" Sie musste ein bisschen den Feldwebel herauskehren, sonst wäre sie ihm vermutlich eher weinend vor Erleichterung um den Hals gefallen. 

Pado, dem die körperlichen und seelischen Herausforderungen noch ins Gesicht geschrieben standen, beugte sich gern der kleinen Diktatorin und fand sich sehr bald mit vollem Bauch und sauberem Gesicht in seine Deckel gewickelt neben dem Feuer wieder. Doch aufgrund des Gesprächs mit Ardagast waren seine Gedanken keine düsteren mehr.

Bearbeitet von Padogas Tuk
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Ardagast saß noch immer an der gleichen Stelle, an er zuvor mit Pado gesprochen hatte und seine Pfeife steckte auch noch immer in seinem Mund, doch er schlief mittlerweile tief und fest. An ihm war der Abend auch nicht spurlos vorübergegangen.

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Nachdem Mirabella Pado auch noch versorgt hatte, kam sie zurück zu Ilumiel, die der Not gehorchend die erste Nachtwache übernommen hatte.  Sie selbst war noch viel zu aufgewühlt, um jetzt zu schlafen. "Männer!" seufzte sie. "Was für ein Tag!"

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Als Ardagast seine Augen öffnete, war es noch dunkel, aber der Sonnenaufgang war trotz dichten, grauen Wolkenbändern am Horizont bereits zu erkennen. Er erschrak, als er feststellte, dass sich seine Pfeife noch in seinem Mund befand und er offenbar im Sitzen eingeschlafen war. Vermutlich hätte dies auch niemand bemerkt, wenn er nicht die ganze Nacht laut geschnarcht hätte. Die Pfeife fiel dabei runter und verteilte die Asche auf seiner Robe. Allzu schlimm war dies nicht, denn diese war genau wie die Asche ebenfalls grau.

Dennoch richtete sich Ardagast sofort auf, steckte seine Pfeife weg und klopfte die Robe wieder sauber. Dann begutachtete er das Lager: Pado, Mirabella und Alaric (wie überraschend) schliefen noch, während sich Ilumiel noch da befand, wo Ardagast sie zuletzt gesehen hatte. Und sie war als einziges wach. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schien sie äußerst besorgt zu sein und wirkte auch nicht so, als hätte sie den Rest der Nacht ein Auge zugetan. Nach dem gestrigen Tage war dies auch nicht verwunderlich. Der Zauberer wunderte sich eher über sich selbst und seinen überraschend guten Schlaf, auch wenn er jetzt bemerkte, dass sein Nacken schmerzte.

Er schritt dann zu der Elbin hinüber und kam gleich zur Sache. Er wünschte ihr zwar zuerst einen guten Morgen und sagte dann dringlich, dass sie sofort reden mussten. Es war weder von der Wortwahl, noch vom Tonfall her eine Bitte.

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Ilumiel hatte bemerkt, dass der Zauberer aufgewacht war. Er hatte ein schnaubendes Geräusch von sich gegeben, und dann seine Robe sauber geklopft. Ilumiel konnte sich ein kurzes Lächeln nicht verbieten, auch wenn ihr nicht nach Scherzen zumute war.

Auf seine Aufforderung hin nickte sie dann, sehr ernst, und wies mit dem Arm in eine Richtung, etwas fort von den noch schlafenden Gefährten, aber nur soweit, dass sie sie nicht direkt mit ihren Stimmen aufwecken würden.
 

„Es muss sich etwas ändern.“ begann sie, noch ehe Ardagast zu Wort kommen konnte. „So geht es nicht weiter.“

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Ardagast nickte, denn da waren sie sich zur Abwechslung einig. Ob sie sich auch einig waren, was genau das Problem war und was sich ändern musste, würde sich noch zeigen. ''Das sehe ich auch so'', begann er und warf dann einen flüchtigen Blick auf den schlafenden Alaric, ehe er wieder zu Ilumiel sah.

Er redete nicht um den heißen Brei herum, sondern sprach es direkt aus: ''Nach dem Kampf mit dem Troll ist das gleiche passiert, wie gestern. Der Unterschied ist nur, dass er seinen ''Gegner'' gestern beinahe umgebracht hätte! Ich habe damals schon gewarnt und habe gesagt, dass er mich womöglich im Schlaf erdrosseln würde! So ungern ich in dem Fall Recht behalten habe, so sehr bin ich nun der Meinung, dass Alaric die Gruppe verlassen muss! Solange er seine Gabe nicht kontrollieren kann, ist er eine Gefahr für jeden von uns und manch einer von uns wird sich nicht in jeder Gefahr wehren können! Was, wenn er als nächstes Mirabella angreift? Glaubst du, sie wird sich wehren können?''

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Ilumiels Mund war nur ein schmaler Strich, so sehr presste sie die Lippen aufeinander, ihre Augen zeigten, dass sie schon Ähnliches gedacht hatte. Sie nahm sich Zeit, um die richtigen Worte zu finden.

Schließlich schloss sie kurz die Augen und nickte. 
„Er ist eine Gefahr.“ stimmte sie zu. „Für uns und auch für sich selbst. Wenn er die Realität nicht von seinen Visionen unterscheiden kann, wird das irgendwann böse für jemanden enden.“

Ihr Blick traf den des Zauberers und ihr fiel ein, wie gut dieser mit dem Hobbit befreundet war. „Thorondil, ich bin ebenso froh wie du, dass Pado da gestern einigermaßen unbeschadet rausgekommen ist.“ Sie sah zu den Schlafenden zurück. „Und Alaric ebenso. Dir ist klar, dass er das nicht tun möchte, oder? Diese Angriffe - dass die keine Absicht waren!?“

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