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Inhalte mit der höchsten Reputation am 19.03.2021 in allen Bereichen anzeigen

  1. Doch, "Eine schöne Dänin" habe ich vor etlichen Jahren einmal gelesen, und ich erinnere mich ziemlich gut daran. Zum Thema der Sprache an sich (und natürlich auch der Dinge die Sprache an sich bewirken kann) ist das wirklich ein wunderbarer Text. Und diese Reaktion auf verschiedene Sprachen, die Art wie man auf sie reagiert oder eben auch nicht, das ist denke ich eine Sache die nicht zu leugnen ist. Alsa hat da ja auch ein paar ziemlich gute Beispiele aufgezählt. Es ist halt bloß die Frage wie man solche Reaktionen einordnet. Ich vermute nach wie vor dass das viel mit persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen (durchaus auch mit welchen die einem selbst gar nicht mehr bewusst sind) zu tun hat. Wenn diese Vermutung zutrifft dann ist das eine vollkommen individuelle Sache. Und bestätigt wird diese Vermutung zum Beispiel dadurch, dass Leute der gleichen Abstammung in dieser Hinsicht erfahrungsgemäß durchaus nicht die gleichen Vorlieben und Abneigungen haben müssen. Und genau in diesem Moment wird die neulich von mir zitierte Tolkien-Bemerkung dass der Sprachgeschmack eine Art Abstammungsnachweis sein kann doch schon sehr merkwürdig. Denn diese Bemerkung setzt für meine Begriffe voraus dass Tolkien so etwas wie eine vererbte Mentalität, also Abstammung im Sinne von "blutsverwandt" oder eben auch "Rasse", als gegeben annimmt. Das mag zum Teil eine zeitbedingte Vorstellung sein, die hat es gegeben, und sie war ziemlich verbreitet. Als irgendwie abwertend oder diskriminierend hätte man die vermutlich nicht empfunden. Aber: was als diskriminierend empfunden wird, das kann im Grunde nur derjenige entscheiden der diskriminiert wird. Und der wird ja nun meistens nicht gefragt.
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  2. Könnte natürlich auch Herr der Ringe sein
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  3. "Du hast gute Ohren!", sagt Sullír rasch, bevor in der allgemeinen Aufregung, die die Neuankömmlinge verursachen, ein Gespräch nur noch schwer möglich ist. Auf seinen Speer gestützt geht er langsam Richtung Tür, verwundert darüber, wie viele Leute sich in diesem kleinen Ort am Anduin sammeln. Er ist allerdings recht entspannt, denn seiner Erfahrung nach kommen Reiter, die ihre Pferde am Zügel führen, nicht in böser Absicht. Trotzdem tritt er mit dem Speer fest in der Hand in die Morgensonne auf den Dorfplatz und schaut sich nach den Reitern um.
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  4. Der Hobbit! (nur zur Sicherheit )
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  5. Ich möchte jetzt dann doch auf das, was Du hier angedeutet hast - "vom Klang her" - noch ein wenig vertiefen, bevor ich auf die Briefe eingehe. Denn -Tolkien schreibt in English and Welsh so einiges dazu. Und das scheint mir insgesamt für sein Werk aufschlussreich. 'vom Klang her' - das nennt Tolkien in dem Essay des Öfteren "ästhetisch" oder sogar "Kunst". -> Auf Seite 190 befindet sich ein ganzer Absatz, den ich in diesem Zusammenhang zentral finde, der aber für mich zu lang zum Abtippen ist. Darum greife ich das - für mich - Wesentliche auf Deutsch heraus: Das Basisvergnügen an den phonetischen Elementen einer Sprache - also an den Lauten -, an dem Stil ihrer Struktur und, in einer höheren Dimension, die Assoziaton dieser Wortformen an Bedeutungen sei von fundamentaler Bedeutung. Das sei nicht dasselbe wie das analytische Verstehen einer Struktur. Es sei einfacher, tiefer gewurzelt und dennoch unmittelbarer als das Vergnügen an dichterischer Literatur. Auch wenn es mit den Elementen von Versen verbunden sein mag - es bedarf keiner Poeten, außer den namenlosen Künstlern, die die Sprache komponiert/hergestellt haben. Auf Seite 192 erwähnt er das Finnische, das ihn von allen ihm bekannten Sprachen fast am meisten überwältigt hat. Ich möchte da mal ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung bringen: Es gibt im Finnischen das Wort "illalla". Es ist von "ilta" - der Abend - abgeleitet und heißt "am Abend". Im Finnischen werden zwei "ll" wirklich wie zwei ll ausgesprochen - nicht wie bei unserem "Keller", wo das zweifache ll nur das davorstehende "e" verändert, ansonsten aber wie ein einziges l ausgesprochen wird. Im Finnischen aber bleibt die Zunge, wenn sie für das Aussprechen des ll am Gaumen angelangt ist, da für zwei ll stehen - und gleich danach dann noch einmal, weil "Illalla" ja zweimal das Doppe-ll hat. Ich habe das auf einer finnischen Bühne oft gehört, war oft in dieser Vorstellung. Und habe mich immer auf dieses illalla gefreut: es klang rhythmisiert und fast gesungen. Möglicherweise meint Tolkien das, wenn er die Komposition von Lauten quasi als Produkt eines Künstlers wahrnimmt. Im Deutschen ist mir dergleichen, bis auf eine Ausnahme, nie begegnet. Begegnet ist mir das nur bei dem Wort "Gneis". Da war ich noch sehr jung, und ich habe das Wort oft ausgesprochen, weil es für mich irgendeinen Zauber hatte. Vielleicht auch, weil das Deutsche die Kombination von g und n hintereinander normal gar nicht hat. Vorgestern habe ich irgendwo bei Tolkien gelesen - und ich finde es zum Kuckuck nicht wieder -, dass jede Sprache, außer als Kommunikation zu dienen, eben auch als ästhetisches Gebilde im Hintergrund steht. Und es sei wichtig, dass man diesen ästhetischen Hintergrund ebenfalls erfasse. Ich hab mal in einer Jugendherberge stundenlang an einem Tisch gesessen, wo nur Holländisch gesprochen wurde. Verstehen konnte ich fast nichts. Aber von dem Duktus dieser Sprache war ich wie gebannt - ob Tolkien so etwas meinte?
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