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Wusstet ihr schon, dass Tolkien …


Feanor Algormiel

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Is davon irgedwas veröffentlicht?

Jepp! Wenn du gut englisch kannst, kann ich dir die Geschichten nur empfehlen. Sie sind in der History of Middle-earth enthalten. In welcher Volume weiß ich gerade nicht, kauf also am besten alle :-O

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Nein!

Find ich aber echt spannend( genial wie Tolkien halt is  :anbet: )

Is davon irgedwas veröffentlicht? Vielleicht hats Christopher ja wieder fertig gestellt!

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Jepp! Wenn du gut englisch kannst, kann ich dir die Geschichten nur empfehlen. Sie sind in der History of Middle-earth enthalten. In welcher Volume weiß ich gerade nicht, kauf also am besten alle :-O

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Die erste ist in Band 5 "The Lost Road" - und die Zeitreisegeschichte heißt auch "Lost Road" (1937 geschrieben)

Die zweite ist in Band 9 "Sauron Defeated" und heißt: "The Notion Club Papers" (1945 geschrieben)

Genaugenommen ist die zweite Erzählung die Wiederaufnahme der ersten - aber sie sind doch sehr verschieden. Nur das Thema ist ähnlich:

Menschen aus dem 20. Jahrhundert bekommen "Botschaften" quasi - in ihren Ohren und Träumen klingen immer irgendwelche fremden Worter und Sätze, die sie nicht verstehen - sie schreiben sie aber auf. Und irgendwann kapieren sie, dass da Sinn hinter steckt und eine ganz uralte Sprache ist:

die Sprache von Numenor.

Sie ist ihnen sozusagen auf mediale Weise zugekommen. Teilweise verteilt auf ihr ganzes Leben.

Und dann - ja dann sind sie oder ein, zwei von ihnen plötzlich in Numenor- in einer anderen Inkarnation quasi.

Es droht eine ganz große Gefahr - natürlich die Untergang; aber nach meinem Gefühl droht diese Gefahr auch dem 20. Jahrhundert.

Das heißeste ist eine Szene, wo in Oxford ein furchtbarer Sturm wütet, der die Stadt unter Wasser setzt - während zwei der medialen "Kandidaten" Ruderbewegungen in einem Zimmer machen. Sie wähnen sich in Numenor. Und erleben es auch.

Na ja - von diesen beiden Romanen könnte ich stundenlang schwärmen.

Die Akallabeth ist sozusgen als Nebenprodukt aus diesen beiden Werken entstanden.

Gruß

Inken

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@ Inken: sind diese bücher auch für kids, die erst vier jahre englisch unterrichtet werden, lesbar?

Gruß,

Leithian

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Mit einem Lexikon nebenan auf jeden Fall.

Schwieriger hingegen sind zwei andere Sachen:

1.

Christopher Tolkien hat immer in gewissen Abständen seine Kommentare hinzugefügt. Die sind aber in kleinerer Schrift, und man kann sie gut vom Haupttext unterscheiden. Weil Tolkien die Werke ja nicht vollendet hat, gibt es eben auch manchmal nur Skizzen. Die hat Christopher dann hinzugefügt.

Aber weil beide Werke ja nicht übermäßig lang sind, kann man sich da durchfressen.

Wer Tolkien liebt, muss sich daran sowieso gewöhnen. Das meiste hat er in Fragmenten hinterlassen, und dank Christopher liegen sie nicht mehr handschriftlich in Schuhkartons, sondern gedruckt in schönen schwarzen 12 Paperbacks. In diesen 12 Bänden ruhen Schätze, ich schwöre es euch. In ihnen liegt - meiner Meinung nach - das wirkliche Genie Tolkiens; und noch relativ unentdeckt.

2.

Das zweite Werk besteht teilweise aus Clubgesprächen. Dort wird viel über Sciencefiction-Romane diskutiert - ich habe den Eindruck, Tolkien kennt sich da ganz gut aus. Auch in Einstein. Ich selber finde das hochspannend - aber ob das auch Kids finden, ist eine Frage, die ich nicht richtig beantworten kann. Aus den Clubgesprächen entsteht dann plötzlich Realität (das Verschwinden nach Numinor).

Aber wer das Gefühl hat, dass er sich mit Tolkien noch länger als nur ein paar Monate beschäftigen will, sollte sich so nach und nach die 12 HoMe-Bände kaufen oder schenken lassen. Das ist dann wirkich etwas fürs Leben, und man muss dann nicht immer alles gleich sofort verstehen. Der Knopf für die Zeitromane ist mir auch nicht sofort aufgegangen. Erst beim dritten Lesen, glaub ich, begann ich zu ahnen, was das für Knüller sind.

Und zum Glück gibt es ja genug Tolkienboards, wo man sowas gemeinsam durcharbeiten kann. :-)

Gruß

Inken

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  • 1 Monat später...

Tolkien war kein "Schriftsteller". Er war Linguist. Ich definiere "Schriftsteller" als jemanden, der mit Schreiben seinen Lebensunterhalt verdient. Dies war aber primär seine Professur in Linguistik. ;-)

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Tolkien war kein "Schriftsteller". Er war Linguist. Ich definiere "Schriftsteller" als jemanden, der mit Schreiben seinen Lebensunterhalt verdient. Dies war aber primär seine Professur in Linguistik. ;-)

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Das sehe ich ganz anders. Damit würdest du ja einem großen Teil unserer berühmtesten Schriftsteller und Dichter ihr Schriftstellerdasein abschreiben. Ob sie von ihren Werken lebten oder nicht, spielt - nach der gängigen Einteilung und nach meinem Gefühl - nicht die geringste Rolle für ihren Rang.

E.T.A. Hoffmann (berühmtester Dichter der Romantik) http://gutenberg.spiegel.de/autoren/etahoff.htm hat einen ganz anderen Beruf gehabt und davon gelebt, Goethe auch. Das gleiche gilt für Heinrich von Kleist und wohl auch Shakespeare. Georg Trakl, einer der genialsten Lyriker des 20. Jahrhunderts, war Apotheker.

"Als Schriftsteller bezeichnet man allgemein Personen, die literarische Texte verfassen." - sagt http://de.wikipedia.org/wiki/Schriftsteller

Tolkien war zwar Professor für Philologie - aber das war ihm ab einem bestimmten Zeitpunkt eher lästig, weil es ihn vom Schreiben abhielt. Seine Berufung, die er - wahrscheinlich - seit seinem 20. Lebensjahr als solche empfand, war seine Mythologie, waren seine Gedichte - die er sogar in akademischen Zeitschriften veröffentlichte -, waren seine (frühen) Romane. Was er schrieb, war Literatur, also ist er literarischer Schriftsteller.

Nach deiner Definition müssten ja die Trivialschriftsteller - weil die meistens von ihrem Schund leben können - eher Schriftsteller sein als die, die an einem Meisterwerk ihr ganzes Leben bauen und das mit einem Job finanzieren.

Gruß

Inken

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Wusstet ihr schon, dass Tolkien selbst sagte, dass er Mittelerde nur erfunden hat, damit jemand seine fiktiven Sprachen sprechen kann?

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Das stimmt so nicht. Der Professsor schreibt zwar in einem seiner Briefe: "The invention of languages is the foundation. The "stories" were made rather to provide a world for the languages than the reverse." (Letters/165) Aber es lag keineswegs in seiner Absicht, dass die Sprachen damit in gesprochener Form Verbreitung durch die Bücher finden sollten. Er war sich durchaus der Tatsache bewusst, dass es sich um sehr komplexe und schwer zu erlernende Sprachen handelte, die er nach eigenem Urteil als ..."für zu schwierig"... hielt, ..."als dass sich jemand damit beim Tee darin unterhalten könnte...", wie er einmal in einem Interview sagte. Für ihn selbst stellte das Interesse an der Entwicklung von Sprachen einen Kernpunkt und eine Antriebskraft innerhalb seiner schriftstellerischen Tätigkeit dar, er ging jedoch nicht davon aus, dass seine Leserschaft dieses Interesse teilen könnte.

Es überraschte ihn sehr, dass nach dem Erscheinen des Hernn der Ringe viele Interessenten nach mehr Beispielen und Erklärungen zu den Sprachen verlangten, denn: "But of course, such a work as The Lord of the Rings has been edited and only as much "language" has been left in as I thought would be stomached by readers."

Und zum Thema Schriftsteller: Tolkien sagt in einem seiner Briefe von 1964 ( also, als der Herr der Ringe bereits erschienen und erfolgreich war): "I am primarily a scientific philologist. My interest were, and remain largely scientific." (Letters/257)

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Das stimmt so nicht. Der Professsor schreibt zwar in einem seiner Briefe: "The invention of languages is the foundation. The "stories" were made rather to provide a world for the languages than the reverse." (Letters/165)

Man kann es glauben oder nicht, gesagt hat er es, wie man an deinem Zitat sehen kann. Wie man es interpretiert, ist eine ganz andere Frage.

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Und zum Thema Schriftsteller: Tolkien sagt in einem seiner Briefe von 1964 ( also, als der Herr der Ringe bereits erschienen und erfolgreich war): "I am primarily a scientific philologist. My interest were, and remain largely scientific." (Letters/257)

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Ja - gut. Aber wir dürfen solche Texte nicht flach sehen. Wir müssen den geistigen Horizont rekonstruieren, aus dem heraus er das sagte. Wir kennen ja ungefähr seine Literaturtheorie - er suchte nach dem, was unterhalb der Worte lag. Er sah, glaube ich, die Wörter magisch. Und deren Magie versuchte er sichtbar zu machen. Heute nennen wir das Dichtung.

Grundsätzlich aber können wir mit Tolkiens Aussprüchen nicht argumentieren. Er hat vieles provokant gesagt, vieles auch widersprüchlich gesagt. Ich selber untersuche die Werke und gucke, was die sind. Ud der HdR ist nun mal nach normalem Sprachgebrauch kein sprachwisseschaftliches Werk. Ich fresse einen Besen, wenn er die Figur des Gandalf oder die von Sam aus "philologischem" Interesse geschaffen hat.

Da war die Lust am Fabulieren der Hauptmotor. Und sowas nennen wir dichten.

Gruß

Inken

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Ja - gut. Aber wir dürfen solche Texte nicht flach sehen. Wir müssen den geistigen Horizont rekonstruieren, aus dem heraus er das sagte. Wir kennen ja ungefähr seine Literaturtheorie - er suchte nach dem, was unterhalb der Worte lag. Er sah, glaube ich, die Wörter magisch. Und deren Magie versuchte er sichtbar zu machen. Heute nennen wir das Dichtung.

Grundsätzlich aber können wir mit Tolkiens Aussprüchen nicht argumentieren. Er hat vieles provokant gesagt, vieles auch widersprüchlich gesagt. Ich selber untersuche die Werke und gucke, was die sind. Ud der HdR ist nun mal nach normalem Sprachgebrauch kein sprachwisseschaftliches Werk. Ich fresse einen Besen, wenn er die Figur des Gandalf oder die von Sam aus "philologischem"  Interesse geschaffen hat.

Da war die Lust am Fabulieren der Hauptmotor. Und sowas nennen wir dichten.

Gruß

Inken

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Das mag schon sein, mir ging es weniger darum zu zeigen, wie du oder jemand anders Tolkien betrachten könnte, sondern darum, wie er sich selber gesehen hat. ;-)

Man kann es glauben oder nicht, gesagt hat er es, wie man an deinem Zitat sehen kann. Wie man es interpretiert ist eine ganz andere Frage.

Ich glaube nicht, dass die Aussagen, die ich gemacht habe, viel Interpretationspielraum zulassen. Tolkien maß seinen Sprachen für sich und seine Art zu schreiben immense Bedeutung bei, aber er war nicht der Meinung, dass seine Leserschaft seine Leidenschaft dafür würde teilen können. Und schon gar nicht hat er die Bücher geschrieben, um seine Sprachen "unters Volk" zu bringen und die Leute damit zu animieren, sie zu lernen. " If I had considered my own pleasure more than the stomachs of a possible audience, there would have been a great deal more Elvish in the book." (Letters/164)

Er spricht von seiner persönlichen Vorliebe, glaubt aber nicht, dass sein Publikum sie teilen könnte.

Er hat praktisch Zeit senes Lebens an seinen Sprachen gearbeitet, neue Konzepte entworfen, geändert, dazuerfunden, verworfen, aber keine der Sprachen war wirklich dazu bestimmt, von seinen Lesern explizit gesprochen zu werden. (Dann hätten wir mehr davon und eine bessere Dokumentation, glaubs mir!) :-O

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Das mag schon sein, mir ging es weniger darum zu zeigen, wie du oder jemand anders Tolkien betrachten könnte, sondern darum, wie er sich selber gesehen hat. ;-)

Aiuch das wirst du nicht herausfinden, wenn du ihn nicht mit seinem gesamten geistigen Kontext betrachtest. Das gelingt sowieso nur annäherungsweise, wenn überhaupt.

Außerdem hat Tolkien - wie jeder Mensch - sich alle paar Jahre anders gesehen. Es gibt viele, die Tolkiens Psyche ergründen wollen - mich interessiert diese nicht. Zumal ich weiß, dass wir viel zu wenig Material dafür haben. Man kann nicht einen Satz herauspicken und sagen: da spricht der volle Tolkien. Ich habe ja oben schon gesagt, dass er Philologie völlig anders verstand als der normale Mensch. Das muss man als erstes klären, denke ich.

Ich glaube nicht, dass die Aussagen, die ich gemacht habe, viel Interpretationspielraum zulassen.

Jede Menge Spielraum. Der Mensch ist ein komplexes und fast undurchdringliches Wesen. Ein voll studierter Psychologe würde sich, denke ich, niemals getrauen, aufgrund eines einzigen Satzes - oder auch von fünfen - zu sagen, wie Tolkien sich selber gesehen hat.

Man darf auch nicht die Texte, die Tolkien hie und da verstreut hat - immer so wörtlich nehmen. Er hat schon mal den Interviewern Ausweichantworten gegeben - und er hat in seinen Briefen oder Entwürfen sich in seinen Aussagen den Adressaten angepasst.

Es macht keinen Sinn, Tolkien wie eine Maschine zu betrachten, wo jeder Satz die totale und einziig wahre Selbstwahrheit ist. - Er hat völlig normal wie ein Mensch reagiert, der viel verdrängt hat und nicht jedem seine Sicht auf die Nase gebunden hat. Und vor allem: er hat - wie jeder Mensch - in seinen inneren Gedankenwelten ganz selbstverständlich gelebt und nicht mitformuliert, wenn er etwas sagte.

Diese inneren Gedankenwelten musst du erst rekonstruieren, bevor du eine Äußerung richtig verstehst.

Inken

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Diese inneren Gedankenwelten musst du erst rekonstruieren, bevor du eine Äußerung richtig verstehst.

Inken

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Jessas, wenn ich dir bei deiner tiefenpsychologischen Studie so zuhöre, fallem mir ein paar Leute aus dem LotR-Plazaforum ein. :-O

Natürlich kann man keinen Menschen mit drei Sätzen charakterisieren, aber wenn ich mich mit ihm als Menschen und vorallem seinem Beruf befassen möchte, sollte ich doch mit dem anfangen, was er selber gesagt hat und nicht damit, wie meine Vorstellung von ihm ausschaut. Mein Zitat war nur eine willkürliche Textstelle von mehreren über die Jahre, in denen er stets betont hat, dass er seine Geschichten im Grunde genommen aus der Freude an der Sprache entwickelt hat..

Und schau dir die Sachen an, die er veröffentlicht hat: Er war ein von seinen Studenten und Kollegen respektierter Wissenschaftler und galt als Kapazität in seinem Fachgebiet Anglistik Wenn du einschlägige Literartur kaufst, wirst du seine Aufsätze auch nach mehr als vierzig (!) Jahren noch in dem Bibliographien finden. Die Romane waren ein ausgesprochen wichtiger Bestandteil seines Lebens, aber unser Blick heutzutage auf ihn als Person ist durch sie ein wenig verstellt. Der Linguist und Wissenschaftler Tolkien wäre ohne seine Romane ohne weiteres denkbar. Der Romanschreiber ohne den Linguisten aber nicht.

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Einerseits gebe ich @Inken recht.

Andererseits wäre es aus dieser Sicht, so richtig sie natürlich ist, völlig unmöglich, irgendwelche allgemeingültigen Aussagen über einen anderen Menschen (oder sogar sich selbst) zu machen. Ich würde diese Sichtweise hier also nicht anwenden, sonst erübrigte sich ja jegliche Diskussion in diesem Thread. ;-)

Trotzdem: Der Satz

I am primarily a scientific philologist. My interests were, and remain largely scientific.

ist, für sich allein betrachtet, zwar sehr aussagekräftig, aber durchaus nicht allgemeingültig, und er wird auch nicht allgemeingültiger, weil er eine Aussage Tolkiens über sich selbst ist, da stimme ich @Inken zu.

Mit 'nicht allgemeingültig' meine ich dabei, dass sich Tolkiens Ansichten und Absichten erstens ändern konnten (dem steht, zugegeben, das 'were and remain' als Untermauerung entgegen), er sich zweitens möglicherweise selbst nicht 100%ig über seine tiefenpsychologischen Motivationen gänzlich im Klaren war (wer ist das schon?), oder, am wahrscheinlichsten, wie @Inken sagte, er diesen Satz an bestimmtem Ort zu bestimmter Zeit in bestimmtem Umfeld aussprach, aus welchen Motiven auch immer.

An anderen Stellen stellt er ganz andere Motivationen in den Vordergrund, wie z. B. das berühmte 'solche Geschichten schreiben, weil es sie einfach noch nicht gab'.

@Inken hat schon recht. Der Mensch ist ein äußerst komplexes Wesen...

Diese Sätze hingegen

The invention of languages is the foundation. The "stories" were made rather to provide a world for the languages than the reverse.

beinhalten weniger eine Aussage Tolkiens über sich selbst, als über sein Werk, deswegen finde ich, man kann sie eher wörtlich nehmen.

Und ich finde nicht, dass die Sätze großen Interpretations-Spielraum zulassen.

Die Erfindung der Sprachen bilden die Grundlage.

Die 'Geschichten' schaffen eher eine Welt für die Sprachen als umgekehrt.

Was gibt es da misszuverstehen?

Bearbeitet von Bandobras Tuk
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Die Erfindung der Sprachen bilden die Grundlage.

Die 'Geschichten' schaffen eher eine Welt für die Sprachen als umgekehrt.

Was gibt es da misszuverstehen?

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Habe ich denn je was anderes behauptet? Gut, meine Formulierung war etwas provokativer, aber wenn die Sprachen die Basis sind, dann sind sie das Fundament bzw (Grundgerüst für die Erschaffung der Welt.

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Vielleicht habe ich dich ja missinterpretiert, Aglaek, aber ich habe deinen ersten Beitrag so gedeutet, dass Tolkien seine Romane nur geschrieben habe, dass andere Leute durch sie seine Elbensprachen kennenlernen und dann auch sprechen sollten. Und das ist definitiv nicht der Fall.

Er hat eben Mittelerde nicht nur erfunden, "damit jemand seine fiktiven Sprachen sprechen konnte". Er hat gar nicht mit dem Interesse seiner Leser für seine Kunstsprachen ( die er auch als sein "secret vice" bezeichnet hat,) gerechnet und war darüber, wie sich in seiner Korrespondenz zeigt, zwar erfreut, aber vorallem überrascht.

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Ich meinte, dass Tolkien Mittelerde u. a. erfand, damit die Charaktere in Mittelerde seine Sprachen sprechen können, nicht die Leser, das war wohl ein Missverständnis.

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Die Erfindung der Sprachen bilden die Grundlage.

Die 'Geschichten' schaffen eher eine Welt für die Sprachen als umgekehrt.

Was gibt es da misszuverstehen?

Nicht einmal einen solchen Satz von Tolkien halte ich für so einfach zu verstehen. Natürlich sagte er dazu einfach "Sprachen erfinden". Aber wenn wir gucken, was Tolkien praktisch gemacht hat bzw. wovon er geleitet war, dann war das sogar in dieser Frühstufe genau das, was man normalerweise "dichten" nennt. Er guckte sozusagen hinter die Wörter. Er ließ sich vom Klang leiten. Und der Klang wiederum eröffnete ihm eine quasi-magische Welt, die er dann genauer imaginierte.

Ds Wort "Earendil", als es ihm zum erstenmal begegnete - darauf hat er öfter hingewiesen - verzauberte ihn. Es schien ihm eben irgendetwas zu "bedeuten"; etwas, das er noch erfinden oder herausfinden musste. Seine beiden Zeitromane geben meines Erachtens einen gewissen Einblick in Tolkiens "Werkstatt": da beschreibt er Menschen, eigentlich Kinder, die von früh auf von diesen seltsamen Worten oder Klängen heimgesucht werden, deren Bedeutung sie erst nicht verstehen. bis sie dann allmählich dahinter eine ganze fremde Welt wittern, die sie dann erkunden.

Klang ist ja auch in der Ainulindale der Anfang der Schöpfung. Tolkien holt sich aus dem Klang ganze Welten. - Prosaisch nennt er das denn "Philologie". Aber wir wissen doch, dass ein Philologe alles andere tut als auf Wörter horchen und deren magischen Sinn dann zu gestalten. Deshalb muss man verstehen, denke ich, dass Tolkien mit diesem Wort etwas ganz anderes meint als das, was man an der Uni studiert und an der Uni lehrt.

Das sage ich jettz nicht, um irgendjemandem von euch zu widersprechen, sondern eher assoiativ. Das, was er bei seinem "Sprachenerfinden" trieb, war zu keinem Zeitpunkt "Philologie" im normalen Sinn.

Grüße

Inken

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Aber wenn wir gucken, was Tolkien praktisch gemacht hat bzw. wovon er geleitet war, dann war das sogar in dieser Frühstufe genau das, was man normalerweise "dichten" nennt.  Er guckte sozusagen hinter die Wörter. Er ließ sich vom Klang leiten. Und der Klang wiederum eröffnete ihm eine quasi-magische Welt, die er dann genauer imaginierte.

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Das hast Du schön gesagt. :-)

Und ich stimme Dir völlig zu, wenn Du sagst, auch in der einfachsten Aussage Tolkiens über sich und sein Werk gibt es, wenn man will, oft viel zu entdecken.

Meine Aussage mit dem

Die Erfindung der Sprachen bilden die Grundlage.

Die 'Geschichten' schaffen eher eine Welt für die Sprachen als umgekehrt.

Was gibt es da misszuverstehen?

bezog sich lediglich auf dies hier

Das stimmt so nicht. Der Professsor schreibt zwar in einem seiner Briefe: "The invention of languages is the foundation. The "stories" were made rather to provide a world for the languages than the reverse." (Letters/165)

Man kann es glauben oder nicht, gesagt hat er es, wie man an deinem Zitat sehen kann. Wie man es interpretiert, ist eine ganz andere Frage.

dessen Ausganspunkt dies hier war:

Wusstet ihr schon, dass Tolkien selbst sagte, dass er Mittelerde nur erfunden hat, damit jemand seine fiktiven Sprachen sprechen kann?

:kratz:

Wo war ich?

Ach, vergesst es. :-O

*reih ein unter 'sinnloseste Diskussionsbeiträge 2005' :anonym:

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Wo war ich?

Ach, vergesst es.  :-O

*reih ein unter 'sinnloseste Diskussionsbeiträge 2005'  :anonym:

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Nöö. War schon sinnvoll. Ich habe das Zitat von dir auch nur als Ausgangspunkt von ein paar Überlegungen gewählt. Auf was genau du da geantwortet hattest, wusste ich gar nicht mehr - ich hab das nur als Anlass genommen, auf das momentane Hauptthema - war Tolkien Schriftsteller oder Philologe - einzugehen. Ich wollte zeigen, dass man das nicht gegeneinander ausspielen kann, wie es mitunter gemacht wird. Aber ich wollte nicht sagen, dass du oder ein anderer Konkreter das gemacht hat.

Auf jeden Fall freue ich mich über die Unterstützung.

Gruß

Inken

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Wusstet ihr schon das Herr der Ringe eigentlich wieder ein Kinderbuch wie der kleine Hobbit werden sollte. Aber da Tolkien an sich viel lieber das Simmarilon geschrieben hätte und Herr der Ringe überhaupt nur auf drängen seines Verlages hin geschrieben hat, ist es dann am Ende doch düsterer geworden als geplant.

Wusstet ihr schon das Tolkien auch ein super Maler ist? Er hat zu Herr der Ringe wie zum Hobbit jede Menge Bilder gemalt, die der Verlag aber aus Kostengründen nie in die Bücher mit aufgenommen hat. Es gibt mittlerweile aber ein Buch in dem man all seine Kunstwerke bewundern kann und die sind wirklich einfach nur noch genial.

Bearbeitet von Luesera
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Wusstet ihr schon das Herr der Ringe eigentlich wieder ein Kinderbuch wie der kleine Hobbit werden sollte. Aber da Tolkin an sich viel lieber das Simmarilon geschrieben hätte und Herr der Ringe überhaupt nur auf drängen seines Verlages hin geschrieben hat, ist es dann am Ende doch düsterer geworden als geplant.

Wusstet ihr schon das Tolkin auch ein super Maler ist? Er hat zu Herr der Ringe wie zum Hobbit jede Menge Bilder gemalt, die der Verlag aber aus Kostengründen nie in die Bücher mit aufgenommen hat. Es gibt mittlerweile aber ein Buch in dem man all seine Kunstwerke bewundern kann und die sind wirklich einfach nur noch genial.

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Es heißt "Tolkien", verzeihung, aber du müsstest dir nur den Forum Titel durchlesen, wo riesig "Tolkien Forum" steht! :wut:

Wusstet ihr schon, das es Tolkien bis zuletzt interessierte, warum es "ein großer grüner Drache" heißt, und nicht "ein grüner großer Drache".

Ich finds ganz interessant, weil er ja eigentlich Philologe ist.

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Wusstet ihr schon das Tolkien auch ein super Maler ist? Er hat zu Herr der Ringe wie zum Hobbit jede Menge Bilder gemalt, die der Verlag aber aus Kostengründen nie in die Bücher mit aufgenommen hat. Es gibt mittlerweile aber ein Buch in dem man all seine Kunstwerke bewundern kann und die sind wirklich einfach nur noch genial.

Nun ja, teilweise wurden in den ersten Ausagben zumindest auch einige wenige Illustrationen mitveröffentlicht, wie die Karte im "Hobbit", Bucheinbände etc.

Er war ein guter Zeichner und Aquarellist und hat eigentlich Zeit seines Lebens gemalt.

Das Buch , das du meinst, Luesera, ist sehr schön und wirklich zu empfehlen, aber auch darin ist leider nur ein kleiner Teil seiner Werke abgebildet. Jedem, der sich für den Professor interessiert, kann man es aber wirklich nur ans Herz legen. Es gibt zusätzlich noch Ausgaben seiner unterschiedlichen Werke wie "Roverandom", die er selber bebildert hat , oderauch eine Ausgabe der " Letters of Father Christmas", die er für seine Kinder gezeichnet hat. ( Meist allerdings nur in englischer Ausgabe.)

Mensch, Aredhel - hast du dich noch nie vertippt? ;-) Mir passiert das ständig.

Wusstet ihr schon, dass Tolkien in seinen Father-Christmas-briefen für seine Kinder ein eigenes Code-alphabet entwickelt hat?

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