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1. Folge "Schatten der Vergangenheit/Shadow of the Past"


Meriadoc Brandybuck

Empfohlene Beiträge

vor 11 Stunden schrieb Roncalon:

Ich bin tatsächlich überrascht, dass ich hier so wenig Negatives vorfinde.

Wer Negatives sucht, wird auch Negatives finden.

Ich finde es immer ein wenig befremdlich, wenn Leute sich selbst zu wahren Kennern der Materie stilisieren, indem sie vorgeblich genau die Kriterien erfüllen, die sie selbst aufgestellt haben - im Unterschied zu denen, die andere Positionen vertreten und gleichgültig, ob diese Kriterien sinnvoll sind oder nicht. Es ist eigentlich eine gute - und ich glaube sogar eine wissenschaftlich etablierte - Tradition, Behauptungen zu belegen und Urteile herzuleiten. Fehlt das (Empfindungen und Erwartungshaltungen zu beschreiben ist noch kein Ersatz für Belege), sind Diskussionen unergiebig und erfüllen keinen Zweck, außer dem, diejenigen, die der gleichen Ansicht sind wie man selbst zu bestätigen. Insofern: mission accomplished.

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Zitat

Ich bin tatsächlich überrascht, dass ich hier so wenig Negatives vorfinde.

Ja mein Gott, es ist eine "TV-Serie (oder was man heutzutage sagt)" zu einem Fantasy Buch. Das ganze ist doch keine wissenschaftliche Abhandlung!

Wer also wirklich anmeckert das "dunkelhäutige Elben" nicht möglich sind (aber Drachen gehen), => Go out get a life!

Ansonsten gestehe ich jedem zu das scheiße zu finden, was er meint :diablo:

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vor einer Stunde schrieb Blauborke:

Wer Negatives sucht, wird auch Negatives finden.

Ich finde es immer ein wenig befremdlich, wenn Leute sich selbst zu wahren Kennern der Materie stilisieren, indem sie vorgeblich genau die Kriterien erfüllen, die sie selbst aufgestellt haben - im Unterschied zu denen, die andere Positionen vertreten und gleichgültig, ob diese Kriterien sinnvoll sind oder nicht. Es ist eigentlich eine gute - und ich glaube sogar eine wissenschaftlich etablierte - Tradition, Behauptungen zu belegen und Urteile herzuleiten.

Würde Amazon eine Serie über einen selbst erfunden und erdachten Inhalt erstellen, gebe ich dir da vollkommen Recht. Nun ist es aber so, dass Amazon einen zentnerschweren Staffelstab aufgenommen hat - und damit auch eine gewisse Verantwortung übernommen hat: Tolkien und seiner erdachten Welt gegenüber sowie den Fans und ihren Erwartungen (auch wenn ich weiß, dass Letzteres in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung verloren hat bzw. mittlerweile an Schadensbegrenzung und Wiedergutmachung bemüht ist, siehe Star Wars).

Schon vor PJ's Verfilmung gab es eine gewisse Fangemeinde von Tolkien. Und diese waren durchaus nicht alle begeistert von der Verfilmung von PJ. Ich verstehe auch viele Kritikpunkte und kann mich einigen davon auch anschließen. Trotzdem ist es so, dass die Herr der RInge-Trilogie an sich einfach verdammt gut Filme sind, was man auch an der Oskarverleihung ablesen kann. PJ hat aber nicht nur gute Filme gedreht, sondern sich außerordentlich darum bemüht, dieser gigantischen Verantwortung von Tolkiens Vermächtnis zu stellen, was keiner zuvor gewagt hatte. Diese Verantwortung hat er in der Hobbit-Trilogie m.E. vernachlässigt.

Und Amazon macht dort weiter. Ich weiß nicht, inwieweit du dir Fanart zu Tolkiens Werken anschaust - anonyme, noch nicht mal professionelle Künstler, die Figuren, Landschaften, Ortschaften oder Szenen aus dem Silmarillion, Nachrichten von Mittelerde, dem Herrn der Ringe oder dem Hobbit visualisiern, Bilder, Texte und mittlerweile sogar ganze Kurzfilme oder richtige Filme. Alles auf ihre Art und Weise und mit ihrem Verständnis für Tolkien und seine geschaffene Welt. Und die Resultate sind faszinierend und bereichernd für eine Fangemeinde, die sich auf einen Fantasyroman und die gesamten sonstigen Werke stützt. Und den meisten dieser Kunstwerke sieht man das meiner Meinung nach auch an. Und nicht nur ich, sondern jeder aus der Fangemeinde von Tolkien gibt ja mehr oder weniger sein Approvement zu gewissen Adaptionen ab. Pippins Lied gehört nicht zum Kanon und trotzdem hat Billy Boyd ein wunderbares Musikstück verfasst, dem es gelingt, die Magie Tolkiens zum Teil wiederzugeben, was an der Fangemeinde zu sehen ist (77M Views auf die Studioversion und knapp 4M Views auf die Filmszene auf Youtube). "Born of Hope" als Fanfilm kommt auf 23M Views, "Horn of Gondor", ein Fanfiction-Kurzfilm, auf knapp 2M Views und und und ... 

Ich finde, es ist sehr wohl möglich, quasi die Fangemeinde intrasubjektiv in der Lage ist, Adaptionen von Tolkiens Werken nach gewissen Kriterien zu kritisieren oder nicht.

 

Einige Punkte, die du meinen könntest, die ich jedoch durchaus zu kritisieren legitimiert sehe:

- Ich finde die Haare der Elben durchaus an Lächerlichkeit grenzend. Das ist sehr subjektiv, in der Tat. Doch sehe ich, dass Tolkien - wenn er die Haare von Elben beschrieben - nur von langen, feinen Haaren berichtet. Wie pingelig Elben mit Behaarung sind, sieht man m.E. daran, dass Cirdan ausdrücklich als der bärtige Elb bekannt ist.

- Worüber ich mich noch nicht aufgeregt habe, weil es erst in Folge zwei auftaucht:

Spoiler

Wieso trägt Prinzessin Disa keinen Bart? Eine ausdrücklich erwähnte und der Fangemeinde natürlich auch bekannte Beschreibung beim Gespräch zwischen Eowyn, Gimli und Aragorn: Zwergenfrauen tragen Bärte. Warum muss man soetwas ändern?

Und da kommen wir zu meinem Hauptkritikpunkt: Es geht Amazon aus meiner Sicht nicht um eine kohärente Adaption Tolkiens Universums um des Universums Willen. Es geht darum, ein beliebtes Franchise aufzugreifen und nach heutigen gesellschaftlichen Erwartungen zu präsentieren - soweit nicht schlimm! Was schlimm ist, dass dies auf Kosten des Universums geschieht. Und da hört bei mir jegliches Verständnis und jegliche Sympathie auf. Eine starke Frau als Hauptfigur in einer Geschichte, die im Kanon gar nicht wirklich die ihre ist. Eine starke Frau, die nur stark ist, da die Männer um sie herum wie bereits geschrieben verweichlicht und unplausibel inszeniert werden. Eine weibliche Figur darf stark sein, aber Galadriel wirkt auf mich sehr unbeholfen, engstirnig und ich kann wenige ihrer Handlungen nachvollziehen. Disa ohne Bart? Na klar! Sonst würde sie ja an ihrer starken Weiblichkeit verlieren! Lächerlich ...

Wenn Amazon eine unabhängig vom Inhalt gute Serie hinlegen würde, würde ich mich gar nicht aufregen. Aber selbst wenn man inhaltliche Fragwürdigkeiten beiseite lässt, weist die Serie so viele Schwachstellen auf.
Wenn Amazon unabhängig von der Umsetzung die Welt von Tolkien mit jeder Faser rüberbringen möchte, würde ich mich auch gar nicht aufregen.
Nur trifft leider keins von beidem zu...

vor einer Stunde schrieb Blauborke:

Fehlt das (Empfindungen und Erwartungshaltungen zu beschreiben ist noch kein Ersatz für Belege), sind Diskussionen unergiebig und erfüllen keinen Zweck, außer dem, diejenigen, die der gleichen Ansicht sind wie man selbst zu bestätigen. Insofern: mission accomplished.

Nur gehören zu einer Diskussion Pro- und Kontraseiten dazu. Die können, wie beadoleoma schon angemerkt hat, bei einem Kunstwerk, wie es eine Serie nun einmal ist, auch subjektiv ausfallen. Sollte man deswegen nicht über gut oder schlecht, gut gelungen oder schlecht gelungen diskutieren können? Und in diesem Fall, wenn man sich auf eine Vorlage bezieht, nicht auch über richtig oder falsch  (@Frodo - auch wenn es nicht wissenschaftlich sein muss)?

Bearbeitet von Roncalon
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vor 57 Minuten schrieb Roncalon:
vor 2 Stunden schrieb Blauborke:

Wer Negatives sucht, wird auch Negatives finden.

Ich finde es immer ein wenig befremdlich, wenn Leute sich selbst zu wahren Kennern der Materie stilisieren, indem sie vorgeblich genau die Kriterien erfüllen, die sie selbst aufgestellt haben - im Unterschied zu denen, die andere Positionen vertreten und gleichgültig, ob diese Kriterien sinnvoll sind oder nicht. Es ist eigentlich eine gute - und ich glaube sogar eine wissenschaftlich etablierte - Tradition, Behauptungen zu belegen und Urteile herzuleiten.

Würde Amazon eine Serie über einen selbst erfunden und erdachten Inhalt erstellen, gebe ich dir da vollkommen Recht.

Du meinst, die Tatsache, dass Amazon eine Adaption macht, gibt dir das Recht zu allem, was ich zuvor kritisiert habe? Erstaunliche Logik. Wird aber durch alles, was du in deinem wortreichen Beitrag sonst noch geschrieben hast, bestätigt. Na ja, whatever it takes to confirm your narrative.

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vor einer Stunde schrieb Roncalon:
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Wieso trägt Prinzessin Disa keinen Bart? Eine ausdrücklich erwähnte und der Fangemeinde natürlich auch bekannte Beschreibung beim Gespräch zwischen Eowyn, Gimli und Aragorn: Zwergenfrauen tragen Bärte. Warum muss man soetwas ändern?

Spoiler

Vielleicht weil dies nur eine Filmszene aus Die Zwei Türme von Peter Jackson ist, die sich auf Anhang A - III Durins Volk in Der Herr der Ringe bezieht und im Film mit Aragorns Reaktion dann daraus einfach einen "Gag" gemacht wird?! Peter Jackson ≠ J.R.R. Tolkien

Zitat

"Gimli versichert, dass es noch einige Zwerginnen mehr gebe, wahrscheinlich aber nur ein Drittel ihrer Gesamtzahl. Sie gehen selten auf Reisen, es sei denn in Notlagen, und dann sind sie den männlichen Zwergen in Stimme, Erscheinung und Kleidung so ähnlich, dass sie für andere Völker von ihnen nicht zu unterscheiden sind." Anhang A - Durins Volk, Der Herr der Ringe

Interessant ist, dass hier nicht Tolkien spricht, sondern "Gimli versichert". Auch das Wort "Bärte" fällt in diesem Zusammenhang nicht. Und so sind, wie so oft bei Tolkien, mehrere Interpretationen möglich und genaues Hinsehen lohnt sich.

Carl F. Hostetter schrieb im Auftrag Christopher Tolkiens und wohl sehr bewusst in Nature of Middle-Earth bezogen auf Bärte der verschiedenen Völker; "All male Dwarves had them."

Aber auch hier lohnt sich genaues Hinsehen;

KwKhqSy.jpeg

In Nature of Middle-Earth steht zum Thema "Bärte" übrigens auch - Bezug nehmend auf J.R.R. Tolkiens Aussagen aus den 70ern - dies;

Zitat

“Men normally had them when full-grown, hence Eomer, Theoden and all others named. But not Denethor, Boromir, Faramir, Aragorn, Isildur, or other Numenorean chieftans.

Bearbeitet von Drachentöter
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Btw. gibt es ja auch genug Leute die Christopher Tolkiens Veröffentlichungen kritisieren, weil sie ja "nur" seine Interpretation sind und nicht JRR TOLKIEN :girl_flag_of_truce:

Aber um es mal sehr direkt zu sagen, AMAZON ist nicht die Heilsarmee und hat für die Rechte ne MENGE Geld ausgegeben, was auch wieder eingespielt werden will und auch noch was verdient werden MUSS.

Ist doch klar, das sie da nicht ne Serie für eine Handvoll Freaks machen, sondern auch den Mainstream ansprechen müssen, und mit diesem Hintergedanken finde ich das Ergebnis echt großartig!

 

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vor 40 Minuten schrieb Blauborke:

Du meinst, die Tatsache, dass Amazon eine Adaption macht, gibt dir das Recht zu allem, was ich zuvor kritisiert habe? Erstaunliche Logik.

Alles was du zuvor kritisiert hast? Ich habe die Folge auf Inhalt in Bezug zu Tolkiens Werken, Figurenaussehen und Form kritisiert. Und alles ich von dir zu hören bekomme ist, dass ich eigene Standards und Kriterien setze. Wenn du dir bei Storytelling und bei Inhalten einer Adaption keine Standards und Kriterien setzt und erwartest, dann freue ich mich für dich und wünsche dir viel Spaß bei der Serie! Dann wird es zwischen uns beiden in der Tat nichts zu diskutieren mehr geben.

 

vor 31 Minuten schrieb Drachentöter:
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"Gimli versichert, dass es noch einige Zwerginnen mehr gebe, wahrscheinlich aber nur ein Drittel ihrer Gesamtzahl. Sie gehen selten auf Reisen, es sei denn in Notlagen, und dann sind sie den männlichen Zwergen in Stimme, Erscheinung und Kleidung so ähnlich, dass sie für andere Völker von ihnen nicht zu unterscheiden sind." Anhang A - Durins Volk, Der Herr der Ringe

Interessant ist, dass hier nicht Tolkien spricht, sondern "Gimli versichert". Auch das Wort "Bärte" fällt in diesem Zusammenhang nicht. Und so sind, wie so oft bei Tolkien, mehrere Interpretationen möglich und genaues Hinsehen lohnt sich.

Was bleibt denn übrig von "Erscheinung" übrig, wenn man die biologisch vorhandene Größe von Zwergen und die Kleidung wegdenkt? Nase, Augen, Ohren - alles trivial. Haben Zwergenmänner sonstige markante äußere Erscheinungen? Bis auf die hervorgehobenen Bärte würde ich meinen, nein.

 

vor 21 Minuten schrieb Frodo:

Ist doch klar, das sie da nicht ne Serie für eine Handvoll Freaks machen, sondern auch den Mainstream ansprechen müssen, und mit diesem Hintergedanken finde ich das Ergebnis echt großartig!

Der Mainstream kann in der Tat schon seine Freude dran haben.

Bearbeitet von Roncalon
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vor 15 Minuten schrieb Roncalon:

Was bleibt denn übrig von "Erscheinung" übrig, wenn man die biologisch vorhandene Größe von Zwergen und die Kleidung wegdenkt? Nase, Augen, Ohren - alles trivial. Haben Zwergenmänner sonstige markante äußere Erscheinungen? Bis auf die hervorgehobenen Bärte würde ich meinen, nein.

Ich würde meinen, wie auch in vielen anderen Bereichen, sind hier verschiedene Interpretationen durchaus möglich. Für mich persönlich ist das das Spannende an Tolkien, dass er oftmals die Rolle des Autors verließ und die eines "Beobachters" einnahm, indem er einige Dinge immer wieder nur andeutet, um damit auch die individuellen Imaginationen der verschiedenen Leser*innen anzusprechen.

Aber da Du nicht einmal eingestehen kannst, dass deine Behauptung über die Bärte bei Zwergenfrauen nur auf die Filme zurückzuführen ist und eben nicht explizit von J.R.R. Tolkien stammt, was du mit "Eine ausdrücklich erwähnte und der Fangemeinde natürlich auch bekannte Beschreibung beim Gespräch zwischen Eowyn, Gimli und Aragorn: Zwergenfrauen tragen Bärte." implizierst, sprechen wir wohl unter zwei völlig unterschiedlichen Prämissen.

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vor 17 Minuten schrieb Drachentöter:

Aber da Du nicht einmal eingestehen kannst, dass deine Behauptung über die Bärte bei Zwergenfrauen nur auf die Filme zurückzuführen ist und eben nicht explizit von J.R.R. Tolkien stammt, was du mit "Eine ausdrücklich erwähnte und der Fangemeinde natürlich auch bekannte Beschreibung beim Gespräch zwischen Eowyn, Gimli und Aragorn: Zwergenfrauen tragen Bärte." implizierst, sprechen wir wohl unter zwei völlig unterschiedlichen Prämissen.

Ich gebe zu, dass ich die Passage aus den Filmen für Buchinhalt gehalten habe. Dann tut es mir Leid, diesen Punkt genannt zu haben, welcher auch vernachlässigt werden kann.

vor einer Stunde schrieb Roncalon:

"Gimli versichert, dass es noch einige Zwerginnen mehr gebe, wahrscheinlich aber nur ein Drittel ihrer Gesamtzahl. Sie gehen selten auf Reisen, es sei denn in Notlagen, und dann sind sie den männlichen Zwergen in Stimme, Erscheinung und Kleidung so ähnlich, dass sie für andere Völker von ihnen nicht zu unterscheiden sind." Anhang A - Durins Volk, Der Herr der Ringe

Dennoch ist für mich fraglich, was Gimli sonst hiermit gemeint haben soll.

Es geht mir auch wie schon so oft gesagt nicht darum, dass alles so zu sein hat, wie PJ es in seiner HdR Trilogie getan hat oder wie ich es in meinem Kopf habe. Auf keinen Fall! Es geht mir nur darum, warum die Serie auf manche Dinge Wert legen und manche eben nicht. Das Fazit, welches ich daraus ziehe, ist das oben genannte, welches ich als Fan bedauere.

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vor 3 Stunden schrieb Roncalon:

alles ich von dir zu hören bekomme ist, dass ich eigene Standards und Kriterien setze. Wenn du dir bei Storytelling und bei Inhalten einer Adaption keine Standards und Kriterien setzt und erwartest, dann freue ich mich für dich und wünsche dir viel Spaß bei der Serie!

Vor allen Dingen mache ich mir die Mühe meine Aussagen zu belegen. Aber für die meisten Menschen ist das wohl eher unwichtig, wenn nicht sogar störend. Insofern ...

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Am 14.9.2022 um 01:22 schrieb Roncalon:

Was für eine Kunst des Regisseurs ist es, dem Zuschauer einen gewissen Inhalt vorzuenthalten und später das Geheimnis zu lüften? Dass Frodo vom Höhlentroll doch nicht getötet wurde ist eine der wenigen Szenen des HdR, die mir einfällt, wo solches auch dort zutrifft.

Mir fallen da noch ein paar mehr ein...

  • Hat Saruman Gandalf im Orthanc getötet? (FotR)
  • Wurden die Hobbits von den Nazgul in Bree im Schlaf getötet? (FotR)
  • Merry und Pippin wurden von Eomer und seinen Rohirrim getötet? (TT)
  • Baumbart lädt Merry und Pippin bei "Saruman" ab? (TT)
  • Arwen fährt nun doch in den Westen? (TT)
  • Aragorn stürzt eine Klippe hinunter(wortwörtlich ein Cliffhanger)? (TT)
  • Faramir fällt im Pfeilhagel der Orks in Osgiliath! Doch nicht... oder doch? (RotK)
  • Eowyn liegt leblos auf den Pelennor Feldern? (RotK)
  • Gollum stürzt in den Tod? (RotK)
  • Kankra tötet Frodo... laut Sam? (RotK)
  • Der Feind nimmt Frodo den Einen Ring im Turm von Cirith Ungol ab? (RotK)
  • Der Schicksalberg explodiert. Sind Frodo und Sam nun tot? (RotK)

Peter Jackson - der Meister der "Mystery Box"! Und er musste nicht einmal dafür sorgen, dass die Zuschauer auch nächste Woche wieder einschalten.

vor 19 Stunden schrieb Roncalon:

Eine starke Frau als Hauptfigur in einer Geschichte, die im Kanon gar nicht wirklich die ihre ist.

Und was wäre hier der "Kanon"?

Persönlich bin ich mehr an dreidimensionalen Hauptfiguren interessiert, die auch eine Entwicklung durchmachen und manchmal erst "fallen"/Fehler machen müssen, um sich dann "erheben" zu können.

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Am 14.9.2022 um 08:22 schrieb beadoleoma:

1) Fand ich im ersten Moment auch seltsam. Aber wer sagt denn, dass Elben so edel und schön geboren werden? Ich finde die Idee eigentlich gut, dass Charaktere wie die Elben im HdR, die ja schon endlos alt sind und schon alles gesehen haben, sich ihre Abgeklärtheit gewissermaßen "erarbeitet" haben. Dass sie genauso wie (oder eigentlich mehr als) Menschen dazulernen und sich zu einer besseren Version ihrer selbst entwickelt. Das macht für mich die Elben eigentlich interessanter: jemand der weise und gut per Geburt ist, beeindruckt mich nicht.

Ich fand die zankenden Elbenkinder sehr süss. Fand das hat sehr gut gepasst. Ausserdem verstehe ich das Bild nicht ganz, von Elben die nur anmutig und wohlerzogen sind. Wurden die Zwerge und Bilbo von den Elben nicht mit unsinnigen Liedern begrüßt. Die haben sich über die Gruppe lustig gemacht und "lächerliche" Lieder gesungen. Warum sollten sich Elbenkinder dann nicht zanken können, wenn sich Erwachsene auch "daneben" benehmen? 

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vor 6 Minuten schrieb Meriadoc Brandybuck:

Wurden die Zwerge und Bilbo von den Elben nicht mit unsinnigen Liedern begrüßt. Die haben sich über die Gruppe lustig gemacht und "lächerliche" Lieder gesungen. Warum sollten sich Elbenkinder dann nicht zanken können, wenn sich Erwachsene auch "daneben" benehmen? 

Stimm. Jetzt wo du es erwähnst erinnere ich mich auch wieder daran, dass zwischen den Hobbit-Elben und den HdR-Elben ein riesiger Unterschied besteht.  

Ich finde meine Interpretation, dass zwischen Baby-Galadriel und HdR-Galadriel so viel Zeit vergangen ist dass man das ihrem Verhalten auch anmerken darf, trotzdem gut. ;-)

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Am 15.9.2022 um 09:38 schrieb Drachentöter:

Mir fallen da noch ein paar mehr ein...

  • Hat Saruman Gandalf im Orthanc getötet? (FotR)
  • Wurden die Hobbits von den Nazgul in Bree im Schlaf getötet? (FotR)
  • Merry und Pippin wurden von Eomer und seinen Rohirrim getötet? (TT)
  • Baumbart lädt Merry und Pippin bei "Saruman" ab? (TT)
  • Arwen fährt nun doch in den Westen? (TT)
  • Aragorn stürzt eine Klippe hinunter(wortwörtlich ein Cliffhanger)? (TT)
  • Faramir fällt im Pfeilhagel der Orks in Osgiliath! Doch nicht... oder doch? (RotK)
  • Eowyn liegt leblos auf den Pelennor Feldern? (RotK)
  • Gollum stürzt in den Tod? (RotK)
  • Kankra tötet Frodo... laut Sam? (RotK)
  • Der Feind nimmt Frodo den Einen Ring im Turm von Cirith Ungol ab? (RotK)
  • Der Schicksalberg explodiert. Sind Frodo und Sam nun tot? (RotK)

Peter Jackson - der Meister der "Mystery Box"! Und er musste nicht einmal dafür sorgen, dass die Zuschauer auch nächste Woche wieder einschalten.

Und dann setze diese Mystery Boxes mal in ein zeitliches Verhältnis mit den Filmlängen. Zudem sind mehrere von deinen genannten "Mystery Boxes" von Tolkiens Büchern übernommen worden ("Tod" von Merry und Pippin, Baumbart bringt die zwei Hobbits zu "Saruman", Faramirs Beinahtod, Frodos "Tod" durch Kankra).

"Mystery Boxes" sind ja per se auch nichts schlechtes. Sie bauen Spannung auf. Allerdings nur, wenn sie sinnvoll ins Storytelling einbaut sind. Und da fehlt es mir bei der Serie oft am nötigen Pacing, die Handlung zu erzählen und richtige Schwerpunkte zu setzen.

vor 20 Stunden schrieb Meriadoc Brandybuck:

Ich fand die zankenden Elbenkinder sehr süss. Fand das hat sehr gut gepasst. Ausserdem verstehe ich das Bild nicht ganz, von Elben die nur anmutig und wohlerzogen sind. Wurden die Zwerge und Bilbo von den Elben nicht mit unsinnigen Liedern begrüßt. Die haben sich über die Gruppe lustig gemacht und "lächerliche" Lieder gesungen. Warum sollten sich Elbenkinder dann nicht zanken können, wenn sich Erwachsene auch "daneben" benehmen? 

Ich habe nichts von "wohlerzogen" gesagt. Ich spreche vom Bild der stolzen, anmutigen und edlen Elben. Und gerade zum Stolz passt das "lustig machen" und "lächerliche" Schmählieder über die Zwerge doch ganz okay?

Ich habe mich auch in meinem Freundeskreis privat viel ausgetauscht und sehe ein, dass die Elben aus der PJ-Trilogie wenig hergeben würden, um als Protagonisten uns rund umd die Uhr zu begleiten und filmisch gut einsetzbar sind. Sie sind recht unflexibel und man könnte ihnen von der Charakterentwicklung wohl nicht viel zufügen. Daher muss wohl oder übel ein wenig vom "Perfektionismus" der Elben in Wesen und Handeln abgezogen werden, damit sie Serientauglich sind. Und vielleicht soll die Serie ja sogar bewusst einen Gegenentwurf zu den schier unerreichbar anmutigen Elben der HdR-Trilogie darstellen.

Ich entschuldige mich noch einmal ausdrücklich für meinen schieren Rage-Modus, mit dem ich hier auch ein wenig die Suppe zum Kochen gebracht habe. Persönlich wollte ich eigentlich nicht werden, ich hatte mich nur auf einen regen, ehrlichen Austausch gefreut, um auch andere Perspektiven und Argumente zu hören, die mich Freude an der Serie finden lassen. Folge 2 und 3 gefallen mir z.B. ziemlich gut vom Storytelling hier, Folge 4 sah bisher auch vielversprechend aus.

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vor 34 Minuten schrieb Roncalon:

"Mystery Boxes" sind ja per se auch nichts schlechtes. Sie bauen Spannung auf. Allerdings nur, wenn sie sinnvoll ins Storytelling einbaut sind. Und da fehlt es mir bei der Serie oft am nötigen Pacing, die Handlung zu erzählen und richtige Schwerpunkte zu setzen.

Ich denke das ist so etwas was wieder in den Bereich Geschmackssache gehört. Manche stört so was und andere überhaupt nicht. Kann man wochenlang drüber streiten oder es ganz lassen oder halt was dazwischen. Wenn wir es allerdings lassen würden, wäre dieses ganze Unterforum hier irgendwie sinnlos. ;-)

 

vor 37 Minuten schrieb Roncalon:

...dass die Elben aus der PJ-Trilogie wenig hergeben würden, um als Protagonisten uns rund umd die Uhr zu begleiten und filmisch gut einsetzbar sind. Sie sind recht unflexibel und man könnte ihnen von der Charakterentwicklung wohl nicht viel zufügen.

Ein wichtiger Punkt, den du da ansprichst. Wieso sollte man wochenlang fiebern was ein total perfekter Charakter dieses Mal wieder perfektes anstellt? (obwohl, ich erinnere mich da an die eine oder andere Serie aus den 80ern, bei der ich mich heute fremdschämend würde, wenn ich sie noch mal anschauen müsste...) Wie die meisten hier (glaube ich) finde ich die jüngeren, wilderen Elben gut. Und ich finde es auch total schlüssig: die Elben in der fernen Vergangenheit, die im Sil geschildert wird, sind einfach noch anders drauf. Und in der Serie sehen wir gewissermaßen den Weg vom einen zum anderen.

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vor 1 Stunde schrieb Roncalon:

Und dann setze diese Mystery Boxes mal in ein zeitliches Verhältnis mit den Filmlängen. Zudem sind mehrere von deinen genannten "Mystery Boxes" von Tolkiens Büchern übernommen worden ("Tod" von Merry und Pippin, Baumbart bringt die zwei Hobbits zu "Saruman", Faramirs Beinahtod, Frodos "Tod" durch Kankra).

Ob diese "Mystery Boxes" nun von Tolkien stammen oder nicht, ist unter deiner Frage "Was für eine Kunst des Regisseurs ist es, dem Zuschauer einen gewissen Inhalt vorzuenthalten und später das Geheimnis zu lüften?" doch irrelevant, da Peter Jackson sie dankend aufgegriffen und sogar noch viele mehr hinzugefügt hat. Unzählige Male möchte er den Zuschauer*innen weiß machen, dieser oder jener Charakter wäre nun tot.

Jedoch ist der direkte Vergleich der Serie zu den Filmtrilogien nicht nur bezuglich der relativ konkreten Vorlagen(Der Hobbit, Der Herr der Ringe) schwierig. Filme bestehen meist aus drei Akten, weshalb PJ wohl auch die "Säuberung des Auenlands" aus seiner Geschichte strich. Damit hat er im Grunde genommen sogar den "Schlussakkord" der Erzählung Tolkiens vollkommen verändert, denn so kehren die Hobbits nicht wie im Buch als Helden, die sich dann ein weiteres Mal beweisen müssen, ruhmreich in ihre Heimat zurück. Stattdessen scheinen die Bewohner des Auenlandes nichts von ihren Taten mitbekommen zu haben. Für sie ist es so, als wäre nie etwas passiert.

Tolkien hat teilweise ganze Handlungsstränge komplett auserzählt, bevor er "in der Zeit zurücksprang" und sich dann dem nächsten widmete. Diese Struktur haben die Autor*innen von Der Herr der Ringe dann verständlicherweise aufgebrochen, um sich in erster Linie dem Medium Film unterzuordnen, welches bestimmten (anderen) "Regeln" unterliegt. Das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach mehr als sehen lassen.

Eine Serie hat aber noch mal eine ganz andere Struktur und die zugrunde liegende Vorlage - im Gegensatz zu den Geschichten von Der Hobbit und Der Herr der Ringe - keinen roten Faden/klare Aufgabe a lá Böser Ring muss zerstört oder die Heimat der Zwerge muss zurück erobert werden. Im Zweiten Zeitalter passiert in den ersten 1500 Jahren so gut wie nichts oder wie es in der Synopsis der Serie heißt; „Die Serie beginnt in einer Zeit des relativen Friedens[...]". Äußerst vage, aber so sagt es die Vorlage. Der rote Faden der Serie ist somit wohl zunächst (nur) mit "Es schlummert etwas in Mittelerde" zu beschreiben, was für einige Zuschauer*innen dann nicht "greifbar" genug scheint - kann ich in gewisser Weise nachvollziehen, obwohl es mir persönlich gefällt.

Am 14.9.2022 um 01:22 schrieb Roncalon:

Ich bin tatsächlich überrascht, dass ich hier so wenig Negatives vorfinde. Hätte ich echt nicht gedacht. Vielleicht habt ihr die ganzen Teaser und Trailer vorher schon geschaut und konntet eure Erwartungen etwas zurückschrauben.

Wenn wir das schon in "Schubladen" unterteilen, hätte hier gerne meine eigene gehabt. Ich habe jegliches Promomaterial zur Serie verschlungen, aber darauf folgend meine Erwartungen eben nicht "herunter geschraubt" - so etwas soll es tatsächlich auch geben. Peter Jacksons HdR-Trilogie ist meiner Ansicht nach das Beste, was die Filmindustrie je hervor gebracht hat. Doch wieso sollte dieser Umstand mir dann andere Interpretationen madig machen? Wieso sollte ich - bei solch einer Nebensache - alles in einer Arena gegeneinander antreten lassen? Wie kann die Serie gegen meine (idealisierten) Erinnerungen an die "alten Filme", die über zwanzig Jahre bei mir entstehen und wachsen konnten, dann auch nur den Hauch einer Chance haben?

vor 1 Stunde schrieb Roncalon:

Daher muss wohl oder übel ein wenig vom "Perfektionismus" der Elben in Wesen und Handeln abgezogen werden, damit sie Serientauglich sind. Und vielleicht soll die Serie ja sogar bewusst einen Gegenentwurf zu den schier unerreichbar anmutigen Elben der HdR-Trilogie darstellen.

... oder die Serienmacher orientieren sich an Tolkiens eigenen Worten;

Zitat

"There cannot be any 'story' without a fall – all stories are ultimately about the fall – at least not for human minds as we know them and have them. So, proceeding, the Elves have a fall, before their 'history' can become storial." - J.R.R. Tolkien

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vor 1 Stunde schrieb Roncalon:

Ich entschuldige mich noch einmal ausdrücklich für meinen schieren Rage-Modus, mit dem ich hier auch ein wenig die Suppe zum Kochen gebracht habe.

Ach, solang Du auch stets Töften (und Kaninchen) dabei hast, ist das doch legitim! ;-)

Bearbeitet von Drachentöter
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