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1. Folge "Schatten der Vergangenheit/Shadow of the Past"


Meriadoc Brandybuck

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Ich fand die 1.Folge auch sehr gut,Galadriel und Elrond spielen sehr überzeugend. ;-)

Der Prolog mit Galadriel als Kind in Valinor war wunderschön,auch Finrod war toll.

Und ja Gil Galad und Arondir gefallen mir auch..love.

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Könnt ihr so lieb sein und darauf achten Sachen, die erst in späteren Folgen auftauchen, nicht ohne Spoilerwarnung in früheren Folgen zu besprechen? Ich habe bisher nur die erste gesehen und lese hier Details, an die ich mich beim besten Willen nicht erinnern kann. Kann zugegebenermaßen auch an meinem schlechten Gedächtnis liegen, aber achtet doch bitte mal drauf. Klar kann es sein, dass hier eine Frage auftaucht, die dann in einer späteren Folge beantwortet wird und da macht es evtl. Sinn auch hier zu antworten. Aber dafür gibt's ja die Spoilerfunktion.

Danke! 

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Mittlerweile habe ich die erste Folge gesehen. Mein Fazit:

- als Werk "für sich" bzw als Fanfiction betrachtet brauchbar, unterhaltsam und Interesse auf mehr weckend

- als Adaption von Tolkiens Werk (wie erwartet) miserabel

Der Anfang in Valinor mit Klein-Galadriel als Origami-Schiffbauerin, Finrod als guter großer Bruder und dem Licht der zwei Bäume hat mir sehr gut gefallen. Aber was dann kam, war übelste Geschichtsklitterung: Feanor und die Silmaril werden nicht erwähnt (obwohl dies rechtlich möglich gewesen wäre), statt dessen wird der Eindruck erweckt, dass sie Morgoth wegen der Zerstörung der zwei Bäume bekriegt hätten. Galadriel als fähige Kämpferin ist passend, aber sie als verbissen und rachsüchtig darzustellen, wird ihrem Charakter nicht gerecht. Und wo ist überhaupt ihre Familie?

Bei den knuffigen Harfüßen frage ich mich immer noch, warum sie vorkommen (abgesehen von der lächerlichen Begründung "ohne Hobbits würde es sich nicht wie Mittelerde anfühlen"). Auch bei der aufgesetzt wirkenden Liebesgeschichte von Arondir und Bronwyn frage ich mich das.

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vor 45 Minuten schrieb Buchfaramir:

Galadriel als fähige Kämpferin ist passend, aber sie als verbissen und rachsüchtig darzustellen, wird ihrem Charakter nicht gerecht.

Nicht? Bei von Tolkien vergebenen Attributen, wie "stolz", "stark", "eigenwillig" und "darauf brennend, Feanor mit ihrem Zorn zu verfolgen"?

So verschieden können die Meinungen sein. Persönlich mochte ich die kleine Metapher/Anspielung der Steine werfenden Elbenkinder, um das Schwanenboot der zu einem Teil telerischen Galadriel zu zerstören doch sehr. Auch dass die Autoren, anstatt den Tod in der gezeigten Schlacht emotional für ihre inszenatorischen Zwecke zu nutzen, wie beispielsweise Haldirs Dahinscheiden in Helms Klamm, und damit klar der Vorlage widersprechen, die genauen Umstände des Todes Finrods überaus vage lassen.

Natürlich hätte ich selbst mehr Informationen gleich zu Beginn sehr begrüßt, doch verstehe ich auch, dass wohl nicht alles für diese Interpretation des Zweiten Zeitalters und dem Aufbau der Charaktere notwendig sein wird.

Von der Tirharad-Handlung rund um Arondir und Bronwyn bin ich nicht wirklich überzeugt, obwohl mir der Ansatz der konträren Wahrnehmungen und die Graustufen in den elbischen Darstellungen gefallen. Während die "Südländer" darauf drängen, ihre Vergangenheit, in der ihr Volk mit Morgoth paktierte, endlich hinter sich zu lassen, scheinen die Elben einen wahrlich kritischen (und in Ansätzen rassistischen) Blick auf die Bewohner der "Südlande" zu haben. Für einen unsterblichen Elben muss es wie vorgestern scheinen, als sie auch gegen Menschen kämpften, während die Menschen es selbst nur noch als die Untaten weit vorangegangener Generationen betrachten. Eine interessante Perspektive des Privilegs der Unsterblichkeit als eine Art Arroganz oder Ignoranz, noch dazu eine Deutung der Erklärungen Tolkiens für das Verbleiben der Elben in Mittelerde, trotz dem Aufruf nach "Hause" zu kommen. In der Hierachie Mittelerdes sehen sie sich an der Spitze, in Valinor stünden sie am Ende. Solch eine Darstellung elbischer Arroganz könnte meiner Ansicht nach, auch in Anbetracht der Númenorer, in der noch folgenden Handlung zu mannigfaltigen Sichtweisen bei den Zuschauer*innen führen.

@beadoleoma Die Spoiler tun mir leid! Da ich beide Folgen noch in der Nacht quasi im Halbschlaf geschaut habe, wirken die Übergange dazwischen und was genau in welcher Folge geschehen ist, doch sehr verschwommen. Sorry, passe in Zukunft besser auf! ;-)

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Dachte ich mir schon, da ja einige gestern die beiden Folgen am Stück geschaut haben. Wollte nur die Gelegenheit nutzen um daran zu erinnern/neue Nutzer darauf aufmerksam zu machen, dass es im Zweifelsfall die coole Spoilerfunktion gibt. Is ja nix ganz schlimmes gewesen. ;-)

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vor 19 Stunden schrieb Drachentöter:

Nicht? Bei von Tolkien vergebenen Attributen, wie "stolz", "stark", "eigenwillig" und "darauf brennend, Feanor mit ihrem Zorn zu verfolgen"?

Stolz, Stärke und Eigenwilligkeit sind etwas anderes als Rachsucht. Galadriels Motive, im Zweiten Zeitalter in Mittelerde zu bleiben waren Stolz in Verbindung mit dem Wunsch, selbst über ein Reich zu herrschen sowie die Liebe zu Celeborn, der Mittelerde nicht verlassen wollte, aber zu keinem Zeitpunkt Vergeltung für Finrods Tod.

Der in dieser Folge gezeigte Rachefeldzug gegen Sauron und die abgebrochene Reise nach Valinor sind (nicht nur aus geographischen Gründen) gröbere Verfälschungen als z.B. der von Filmfaramir erzwungene Umweg von Frodo und Sam über Osgiliath.

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vor 17 Minuten schrieb Buchfaramir:

Stolz, Stärke und Eigenwilligkeit sind etwas anderes als Rachsucht.

"Stolz", "Stärke" und "Eigenwilligkeit" bezog sich auf "verbissen". Die Rachsucht erkenne ich hier;

Zitat

"Sogar nach dem erbarmungslosen Angriff auf die Teleri und dem Raub ihrer Schiffe, und obwohl sie in der Verteidigung der Sippe ihrer Mutter verbissen gegen Feanor kämpfte, wich sie nicht zurück. Ihr Stolz ließ eine Umkehr nicht zu, sie wollte kein besiegter Bittsteller sein, der um Vergebung bat; vielmehr brannte sie jetzt vor Verlangen, Feanor mit ihrem Zorn zu verfolgen, in welche Länder er auch immer kommen mochte, und ihm auf jede mögliche Weise entgegenzuarbeiten."

- Nachrichten aus Mittelerde, IV Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien

Dass sich diese Rachegefühle bei Tolkien nicht per sé gegen Sauron richten, auch nicht durch Finrods Tod, ist korrekt. Doch die allgemeine Aussage, dass es dem Charakter Galadriel nicht entspricht, meiner Ansicht nach eben nicht. Zumindest sieht Sauron selbst Galadriel im Zweiten Zeitalter als seine größte 'Gegenspielerin';

Zitat

"Er erkannte sogleich, dass Galadriel seine Hauptgegnerin und sein größtes Hindernis sein würde, trachtete deshalb danach, sie zu besänftigen, und ertrug ihre Verachtung mit außerordentlicher Geduld und Höflichkeit."

- Nachrichten aus Mittelerde, IV Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien

Und Galadriel verlässt Mittelerde erst, nachdem Sauron schlussendlich besiegt ist.

Spoiler

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-

vor 17 Minuten schrieb Buchfaramir:

Der in dieser Folge gezeigte Rachefeldzug gegen Sauron und die abgebrochene Reise nach Valinor sind (nicht nur aus geographischen Gründen) gröbere Verfälschungen als z.B. der von Filmfaramir erzwungene Umweg von Frodo und Sam über Osgiliath.

Gemessen an der so unterschiedlichen 'Dichte' dieser beiden Erzählungen, ist es - denke ich - eine Frage der Perspektive und dadurch mMn die Definition einer "gröberen Verfälschung" schwierig. Das eine ist sehr detailliert und präzise, besteht aus Dialogen und einer richtigen Erzählform, wohingegen das Zweite Zeitalter Tolkiens wohl eher mit "I would draw some of the great tales in fullness, and leave many only placed in the scheme, and sketched." zu beschreiben ist. Und Christopher Tolkien sagte über die Geschichte Galadriels:

Zitat

"There is no part of the history of Middle-earth more full of problems than the story of Galadriel and Celeborn, and it must be admitted that there are severe inconsistencies "embedded in the traditions"; or, to look at the matter from another point of view, that the role and importance of Galadriel only emerged slowly, and that her story underwent continual refashionings."

Zitat

"The history of Galadriel and Celeborn is so interwoven with other legends and histories – of Lothlórien and the Silvan Elves, of Amroth and Nimrodel, of Celebrimbor and the making of the Rings of Power, of the war against Sauron and the Númenórean intervention – that it cannot be treated in isolation, and thus this section of the book, together with its five Appendices, brings together virtually all the unpublished materials for the history of the Second Age in Middle-earth (in places inevitably extending into the Third) - those dark years for Men of Middle-earth, but the years of the glory of Númenor."

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Ich denke auch, dass es sich bei dem Fremden um Gandalf handelt. Es gibt ja zwei Versionen, wann Gandalf nach Mittelerde kam. Und da er ein Maia ist kann er sicher zur Not auch mehrmals inkarnieren. Wäre doch denkbar, dass er immer wieder nach Mittelerde geschickt wird, bis ihm sein Auftrag - Sauron aufzuhalten - endlich gelingt ... Oder er ist ein anderer Istari, vielleicht der erste. Und weil ihm allein nicht gelingen wird, Sauron aufzuhalten, werden im Dritten Zeitalter einfach gleich 5 nach Mittelerde entsandt.^^

Es gibt ohnehin Unstimmigkeiten zum Silmarillion. Daher würde es mich nicht wundern, wenn sie Gandalf (aufgrund seiner Beliebtheit) einfach schon im Zweiten Zeitalter nach Mittelerde bringen. Galadriel hätte ja auch schon in diesem Zeitalter nach Valinor zurück dürfen. Von wegen Verbannung der Noldor ... *hüstel*

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Am 3.9.2022 um 16:02 schrieb BasedTolkienist:

Fand irgendjemand die Szene mit dem Schneetroll wirklich überzeugend? 

In Peter Jacksons "Die Gefährten" gibt es die berühmte Szene "Sie haben einen Höhlentroll!" - dort kämpft jeder - Pippin, Sam, Merry, Aragorn, Legolas, Gimli, Gandalf und natürlich Frodo, auf seine Weise. Jeder wird in dieser Szene charakterisiert, jeder darf erst selbst sein.

Hier in dieser Szene sind die Elfensoldaten, die ja sowas wie mehrere tausend Jahre alte Elitekämpfer sind, völlig überfordert. Keiner landet auch nur einen Treffer. Erst als Galadriel sich einschaltet, mit einer wie einstudiert wirkenden Choreographie mit viel Schwertgefuchtel - gibt es wirklich einen Kampf. Ernsthaft? Alle Soldaten unfähig, nur sie hat die nötige Kraft für diesen Troll? 

Das ist für mich der Unterschied zwischen echtem Drama (Die Gefährten) versus Formelhaftigkeit (Rings of Power). Warum überhaupt das Schwert? Sie müsste doch zu dem Zeitpunkt "lorekonform" eigentlich schon beeindruckende magische Kräfte haben, die einen Höhlentroll mit einem Schlag erledigen sollten, oder sehe ich das falsch?

 

 

 

Ich kann die Serie ja leider nicht schauen, aber ich gehe jetzt  mal auf das Video ein, das du @BasedTolkienistgepostet hast. Also Galadriel aus der Serie kämpft genauso wie die bekannten Elben aus den Herr der Ringe Filmen und den Hobbit Filmen von P J, wie  Legolas, Thranduil und Tauriel. Die Szene erinnert mich an Legolas, der völlig alleine einen Olifanten zu Fall bringt und tötet mit samt den auf ihm reitenden Haradrim. Genauso bringt er den Troll in Moria zu Fall oder er tötet im Alleingang Bolg. Thranduil fuchtelt im Hobbit in der Schlacht der 5 Heere genauso mit seinen 2 Schwertern rum. Er tötet auch in einem Schlag alle Orks, die am Geweih seines Elches hängen oder als er danach von seinem toten Elch stürzt, tötet er auch die Orks, die ihn umzingelt haben im Alleingang. Tauriel hat auch einen ähnlichen Kampfstil wie Galadriel in der Amazon Serie. Also da sehe ich schon Parallelen zu den gerade genannten Elben aus den PJ Filmen.

Bearbeitet von Arwen Mirkwood
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vor 3 Stunden schrieb Arwen Mirkwood:

Die Szene erinnert mich an Legolas, der völlig alleine einen Olifanten zu Fall bringt und tötet mit samt den auf ihm reitenden Haradrim. Genauso bringt er den Troll in Moria zu Fall oder er tötet im Alleingang Bolg.

Bei dem Höhlentroll in Moria würde ich widersprechen. Der wurde von praktisch allen Gefährten bekämpft und erst nach relativ langer Zeit endlich zur Strecke gebracht.

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Da muss ich dir recht geben Arwen , es wird einfach Zuviel gesucht was schlecht ist , es ist halt nicht Game of Thrones .

Als ich die Szene gesehen habe dachte ich eigentlich nur WOW , die Schnecke hat’s drauf 😂 , und das es gut gemacht war , auf die großartige Idee das es unrealistisch ist bin ich nicht gekommen ,da ich wie Arwen auch andere Herr der Ringe Filme kenne wo das auch schon so war . 

zur Serie nach dem zweiten Ansehen kann ich nur sagen .

Die erste Folge ist Langatmig, sie ist gut hat ihre WOW Momente, aber auch Luft nach oben , sie hätten viel mehr Rechte kaufen müssen es fehlt einfach was , wenn man bedenkt was für Möglichkeiten sich jetzt ergeben haben durch den Verkauf von den Rechten kann einem Amazon nur leid tun , aber mit ihren Möglichkeiten denk ich haben sie es nicht schlecht umgesetzt . Von 10 Punkten würde ich ihr eine 6,5 geben .

Die zweite Folge ist dann Mit mehr Action geprägt , Khazad dum mit allem drum und dran wurde gut verkauft bis jetzt bin gespannt ob da noch mehr kommt . Von 10 Punkten würde ich ihr eine 7 geben .

Die Serie ist am Scheideweg, fällt sie die nächsten Folgen nach unten dann haben sie wirklich viel Geld in den Sand gesetzt , bleibt sie auf den gleichen Level können Kleinigkeiten entscheiden wohin die Reise geht .Ich habe mal geschrieben hier im Forum die Serie wird auch wegen der Musik geliebt oder gehasst werden, ich sollte recht behalten , wir sind uns einig eine Meisterleistung haben sie bis jetzt nicht gezeigt was die  Musik angeht sie ist nur Mittelmass teilweise gut dann wieder schlecht oder so naja . Der Ah ,WOW ,Träum , Effekt wie bei der Musik von  PJ Filmen kommt nicht auf .

was mir jetzt noch so Sorgen macht, ist wenn man bedenkt was sie bisher gezeigt haben in den 2 Stunden den a 2 folgen und man bedenkt es kommen nur noch 6 folgen bin ich gespannt wie weit sie kommen in der Story ,es fehlt mir einfach momentan die Tiefe der Story Man schaut die Serie wie ich zweimal und man muss jetzt eigentlich erst überlegen was genau ist den jetzt alles passiert und kommt dann auf den Nenner eigentlich nicht soviel und doch schon ,es geht mir teilweise zu langsam teilweise zu schnell , bin gespannt wie es weiter geht .

 

vor 7 Stunden schrieb Berzelmayr:

Bei dem Höhlentroll in Moria würde ich widersprechen. Der wurde von praktisch allen Gefährten bekämpft und erst nach relativ langer Zeit endlich zur Strecke gebracht.

Der wahr auch größer oder :-) 

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Zitat

Die erste Folge ist Langatmig, sie ist gut hat ihre WOW Momente, aber auch Luft nach oben , sie hätten viel mehr Rechte kaufen müssen es fehlt einfach was , wenn man bedenkt was für Möglichkeiten sich jetzt ergeben haben durch den Verkauf von den Rechten kann einem Amazon nur leid tun , aber mit ihren Möglichkeiten denk ich haben sie es nicht schlecht umgesetzt .

AMAZON hat schon EINIGES an Geld für die Rechte ausgegeben!

Es muss aber nicht nur einen geben der Rechte kaufen will, sondern vor allem auch einen der Rechte VERKAUFEN will, ich glaube da lag das Problem damals :kratz:

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FYI: 

Zitat

 Was bleibt, sind die Addenda zu "Der Herr der Ringe", die in der englischen Taschenbuchausgabe von 1995 knapp 103 Seiten umfassen. Allein dafür hat Amazon den Tolkien-Erben wohl eine Viertelmilliarde Dollar hingeblättert. 

:respekt:

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vor 14 Stunden schrieb Arwen Mirkwood:

 Die Szene erinnert mich an Legolas, der völlig alleine einen Olifanten zu Fall bringt und tötet mit samt den auf ihm reitenden Haradrim. Genauso bringt er den Troll in Moria zu Fall oder er tötet im Alleingang Bolg. 

Höhö, Sorry - es ist wieder Zeit

Spoiler

 

Den Kampf mit dem Troll fand ich zugegebenermaßen cool (Fand den Troll auch optisch sehr gut gemacht) . Wobei es schon wie ne Choreographie gewirkt hat, allerdings dachte ich eben beim ersten Mal schauen "coole Choreographie". Da sind doch viele Legolasszenen in den Filmen um Welten "unrealistischer".

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vor 22 Stunden schrieb Drachentöter:

Die Rachsucht erkenne ich hier;

Zitat

"Sogar nach dem erbarmungslosen Angriff auf die Teleri und dem Raub ihrer Schiffe, und obwohl sie in der Verteidigung der Sippe ihrer Mutter verbissen gegen Feanor kämpfte, wich sie nicht zurück. Ihr Stolz ließ eine Umkehr nicht zu, sie wollte kein besiegter Bittsteller sein, der um Vergebung bat; vielmehr brannte sie jetzt vor Verlangen, Feanor mit ihrem Zorn zu verfolgen, in welche Länder er auch immer kommen mochte, und ihm auf jede mögliche Weise entgegenzuarbeiten."

- Nachrichten aus Mittelerde, IV Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien

Dass sich diese Rachegefühle bei Tolkien nicht per sé gegen Sauron richten, auch nicht durch Finrods Tod, ist korrekt. Doch die allgemeine Aussage, dass es dem Charakter Galadriel nicht entspricht, meiner Ansicht nach eben nicht.

Ja, diese Stelle hätte ich auch zitiert. Außerdem muss man sagen, wenn jemandem Galadriels Rachsucht nicht gefällt, dürfte ihm die Origami-Sequenz eigentlich auch nicht gefallen haben. Denn diese nimmt in harmloserem Maßstab vorweg, was sich später in Forodwaith ereignet. Aber im Kampf gegen die Reste von Morgoths Heer geht es ja nicht nur um Rache, sondern auch um die Sorge, durch Nachlässigkeit ein Wiedererstarken der Gegenseite zuzulassen.

Aber selbst wenn es diese Quelle in Tolkiens Schriften nicht gäbe, denke ich, dass sich Drehbuchautoren bei der Interpretation von Charakteren nicht nur auf das beschränken müssen, was ausdrücklich vom Autor einer Vorlage geäußert wurde. Vieles ist ja nur implizit angelegt. Aus der Beschreibung von Galadriels Verhalten in Wettkämpfen und ihrem Verlangen sich bereits in jungen Jahren möglichst viel Wissen anzueignen, lässt sich durchaus auch Verbissenheit herauslesen, ohne dass Tolkien das Wort selbst hätte niederschreiben müssen.

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vor 6 Stunden schrieb Blauborke:

Ja, diese Stelle hätte ich auch zitiert. Außerdem muss man sagen, wenn jemandem Galadriels Rachsucht nicht gefällt, dürfte ihm die Origami-Sequenz eigentlich auch nicht gefallen haben. Denn diese nimmt in harmloserem Maßstab vorweg, was sich später in Forodwaith ereignet. Aber im Kampf gegen die Reste von Morgoths Heer geht es ja nicht nur um Rache, sondern auch um die Sorge, durch Nachlässigkeit ein Wiedererstarken der Gegenseite zuzulassen.

Wer A sagt, muss noch lange nicht B sagen. Oder anders ausgedrückt: Die allerwenigsten Kinder, die mal wütend über ein zerstörtes Spielzeug waren, führen als Erwachsene Feldzüge aus Rachsucht. Und auch wenn Galadriel lt. Tolkien zornig auf Feanor war, so sind kurzfristige Rachegefühle etwas anderes als eine langfristige Rachsucht, denn aus ihrem Zorn wurden keine entsprechenden Taten. Galadriel hat nie einen Rachefeldzug gegen Feanor geführt (der zu noch zu mehr Sippenmorden geführt hätte) und im Silmarillion-Kapitel "Von den Noldor in Beleriand" hat sie Thingol ganz bewusst nichts von Feanors Verbrechen verraten. Das ist nicht das Verhalten einer Rachsüchtigen.

Dass sie in der Serie nur darauf ist, das Böse zu bekriegen, verengt darübe hinaus ihren Charakter. Ganz wesentlich für Tolkiens Galadriel waren ihr Wunsch, über ein eigenes Reich zu herrschen und ihre Liebe zu Celeborn. Wo zum Henker ist der abgeblieben?

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vor 42 Minuten schrieb Buchfaramir:

Und auch wenn Galadriel lt. Tolkien zornig auf Feanor war, so sind kurzfristige Rachegefühle etwas anderes als eine langfristige Rachsucht, denn aus ihrem Zorn wurden keine entsprechenden Taten. Galadriel hat nie einen Rachefeldzug gegen Feanor geführt (der zu noch zu mehr Sippenmorden geführt hätte) und im Silmarillion-Kapitel "Von den Noldor in Beleriand" hat sie Thingol ganz bewusst nichts von Feanors Verbrechen verraten. Das ist nicht das Verhalten einer Rachsüchtigen.

Wir kennen nun die Darstellung Galadriels aus zwei Folgen und können somit von einer "langfristigen Rachsucht" ausgehen, während das, was Tolkien geschrieben hat als "kurzfristig" gedeutet wird, obwohl es dafür keine Anhaltspunkte im zitierten Text gibt? :kratz:

Überhaupt war die ursprüngliche Frage nicht, ob diese "Rachsucht" in irgendeiner Form Früchte trug, lange anhielt oder gegen Feanor gerichtet war. Die allgemeine Aussage war; "Galadriel als fähige Kämpferin ist passend, aber sie als verbissen und rachsüchtig darzustellen, wird ihrem Charakter nicht gerecht."

Zum Thema Galadriel, Rache und dem angesprochenen Silmarillion-Kapitel Von den Noldor in Beleriand;

Zitat

"Nahe", sagte Galadriel, "doch wurden wir nicht vertrieben, sondern kamen aus eignem Willen und gegen den Willen der Valar. Und durch große Gefahr und den Valar zum Trotz sind wir zu diesem Zwecke gekommen: Rache zu nehmen an Morgoth und zurückzugewinnen, was er gestohlen." - Das Silmarillion, Kapitel XV Von den Noldor in Beleriand

Diese Worte wählt Galadriel im Gespräch mit Melian, und zwar (mit Erwähnung der Erschlagung Finwes durch Morgoth) nach dem Tod Feanors, dem zuvor (lt. Tolkien) die "Rache" Galadriels galt. Manch einer könnte da schon ein Muster erkennen und von "Rachsucht" sprechen.

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vor 10 Stunden schrieb Buchfaramir:

Dass sie in der Serie nur darauf ist, das Böse zu bekriegen, verengt darübe hinaus ihren Charakter. Ganz wesentlich für Tolkiens Galadriel waren ihr Wunsch, über ein eigenes Reich zu herrschen und ihre Liebe zu Celeborn. Wo zum Henker ist der abgeblieben?

Sie hat ja noch ca. 38 Folgen Zeit!

 

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vor 11 Stunden schrieb Buchfaramir:

Wer A sagt, muss noch lange nicht B sagen. Oder anders ausgedrückt: Die allerwenigsten Kinder, die mal wütend über ein zerstörtes Spielzeug waren, führen als Erwachsene Feldzüge aus Rachsucht.

Sicher, manche lernen sich zu beherrschen, so wie Galadriel - in späteren Jahren.

Außerdem ist Rache, wie ich schon angemerkt habe, nicht der einzige Beweggrund. Der Kampf gegen Morgoths Gefolgschaft jedenfalls ist selbstverständlich ein durchgängiges Motiv in Galadriels Handeln. Und das Verlangen, ein Reich zu regieren, widerspricht dem ja auch gar nicht. Was Celeborn betrifft - nun ja, hier stellt sich zunächst die Frage, mit welchem der vielen Celeborns wir es zu tun bekommen? Wenn er nicht unerwartet in Eregion auftauchen sollte, stehen Drachentöters Chancen nicht schlecht, dass sich eine seiner Lieblingstheorien bewahrheiten wird. In welcher der kommenden 38 Folgen auch immer.

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vor 12 Stunden schrieb Blauborke:

Sicher, manche lernen sich zu beherrschen, so wie Galadriel - in späteren Jahren.

Warum erst in späteren Jahren und nicht schon im Zweiten Zeitalter? Ich würde meine ursprüngliche Aussage dahingehend modifizieren, dass Rachsucht nicht dem Charakter Galadriels im Zweiten Zeitalter gerecht wird. Die Zitate über den Zorn auf Feanor und die Rache an Morgoth beziehen sich auf eine deutlich jüngere Galadriel. Danach hatte sie aber in ihrer Zeit in Doriath viel von Melians Weisheit gelernt und ihr Charakter hat sich weiter entwickelt.

Nun werdet ihr vielleicht einwenden, dass Galadriels Charakterentwicklung im Laufe der Serie noch nachgeholt werden könnte. Das ist möglich, aber ich bin aus folgendem Grund skeptisch: Die Serie orentiert sich nicht an dem, was Galadriel lt. Tolkien im Zweiten Zeitlater getan hat, sondern erzählt eine völlig andere Geschichte. Von Galadriels Leben im Zweiten Zeitalter gibt es bei Tolkien verschiedene Versionen, aber in keiner davon hat sie einen Rachefeldzug für Finrod geführt oder eine Schiffsreise nach Valinor angetreten und wieder abgebrochen.

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Zitat

Von Galadriels Leben im Zweiten Zeitalter gibt es bei Tolkien verschiedene Versionen, aber in keiner davon hat sie einen Rachefeldzug für Finrod geführt oder eine Schiffsreise nach Valinor angetreten und wieder abgebrochen.

So richtig viel hat sie ja auch laut Tolkien nicht gemacht :kratz:  Er hat sie nach Lothlórien "abgeschoben" und dann hatte er Ruhe vor ihr :coffee:  Sie war halt immer eine seiner kompliziertesten Figuren :girl_devil:

 

Ich rechne ja bei Galadriel damit, dass sich bei ihr durch den Elben-Ring einiges ändern wird, auch ihr Kampfstyle.

Glaube man wird sich da die Chance nicht entgehen lassen, und die Wandlung von der Schwertkämpferin zur "Magierin" sehr deutlich thematisieren.

Mir schwant ja schon ein Fight Galadriel vs. Sauron, Nenya vs. Der Eine Ring, Wasser vs. Feuer vor :schmachtiline:

:yo-yo:

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vor 21 Stunden schrieb Buchfaramir:

Danach hatte sie aber in ihrer Zeit in Doriath viel von Melians Weisheit gelernt und ihr Charakter hat sich weiter entwickelt.

Das ist eine interessante Fragestellung: war Melians Einfluss auf Galadriel so groß, dass er zu einer gravierenden Verhaltensänderung führte? Das können wir durch Textexegese überprüfen. Finden sich also in Tolkiens Beschreibungen von Galadriels Aufenthalt in Doriath Hinweise, die diese Hypothese stützen?  

Im Grunde genommen muss man nicht lange suchen, es gibt dazu ja nur sehr wenig Verschriftlichtes. In den wenigen Stellen im Silmarillion, in denen Galadriels Verhältnis zu Melian erwähnt wird, finde ich nun allerdings keinen Eintrag, der beschreibt, wie Melians Vorbild sich mäßigend auf Galadriel auswirkt oder wie sich Galadriels Charakter weiterentwickelt. Allerdings gibt es hier und anderenorts viele Einträge, die Galadriels Bemühungen erwähnen, eine Gegenmacht zu Sauron aufzubauen und ihn - auch militärisch - zu bekämpfen.

Was ich aber darüber hinaus kenne, ist ein Eintrag in der History of Middle-earth, Band 11: „Yet Galadriel his (i.e. Felagund’s) sister dwelt never in Nargothrond, but remained in Doriath and received the love of Melian, and abode with her, and there learned great lore and wisdom concerning Middle-earth.“ Diese Version hat es zwar nicht ins veröffentlichte Silmarillion geschafft, aber was wichtiger ist, aus „great lore and wisdom concerning middle-earth“ lässt sich durchaus auf dazu gewonnene Kenntnisse von Überlieferungen und (überliefertem) Wissen Mittelerde betreffend schließen, aber nicht unbedingt darauf, dass Galadriel sich hier zu einer Weisen entwickelt hätte.

Nach meinem bisherigen Verständnis ging die Wandlung Galadriels mit dem Schwinden der Macht der Elben in Mittelerde und einer zunehmend melancholischen und defensiven  Haltung einher, war also ein Phänomen des DZ.

In Anhang 5 zu Über Galadriel und Celeborn aus den Nachrichten aus Mittelerde steht z. B.: „… und in Laurelindórinan 'Tal des singenden Goldes' […] klingt bewusst der Name des Goldenen Baumes wieder, der in Valinor wuchs, nach dem, wie leicht zu begreifen ist, Galadriels Sehnsucht von Jahr zu Jahr wuchs, bis sie schließlich zu einem überwältigenden Schmerz wurde.“ Das trägt vieles zu der Erklärung bei, wie aus der Galadriel des EZ die des DZ wurde - und nebenbei bemerkt auch, warum der Prolog der ersten Folge, der die Geschehnisse ja aus Galadriels Sicht und mit ihren Worten schildert, nicht ganz falsch ist.

In einem späten Aufsatz Tolkiens, der in den Nachrichten aus Mittelerde wiedergegeben wird, heißt es außerdem:
„Noch immer bewegte sie der Stolz, als sie am Ende der Altvorderenzeit nach dem endgültigen Sturz Morgoths die Vergebung der Valar für alle, die gegen ihn gekämpft hatten und in Mittelerde geblieben waren, zurückwies. Es mussten noch zwei weiter lange Zeitalter vergehen, bis ihr schließlich alles in die Hände fiel, was sie sich in ihrer Jugend ersehnt hatte: Der Ring der Macht und die Herrschaft über Mittelerde, von der sie geträumt hatte: Doch ihre Klugheit war zu Weisheit geworden, und sie wies alles zurück […].“

In den Nachrichten aus Mittelerde wird außerdem eine Anmerkung auf der Rückseite einer Schilderung über die Auswahl der Istari durch die Valar im DZ wiedergegeben:
„An der endgültigen Niederwerfung Saurons waren Elben handelnd nicht wirklich beteiligt. […] Galadriel, die bedeutendste der überlebenden Eldar Mittelerdes, war hauptsächlich an Klugheit und Güte mächtig, als Lenkerin und Beraterin im Streit, im Widerstand unüberwindlich (besonders in der Gesinnung und der seelischen Kraft), doch zur strafenden Tat unfähig. In ihrem Maße war sie mit Rücksicht auf eine größere umfassende Tat Manwe ähnlich geworden.“

Während das erste Zitat Galadriels Veränderung in ihrer Zeit Lórien behandelt, sind die beiden letzteren Zitate Beschreibungen Galadriels, die rückblickend von ihrer Wandlung sprechen und die Auswirkungen auf ihr Handeln im DZ beschreiben. Als sich endlich die Wünsche ihrer Jugend zu erfüllen schienen, bedeuteten sie ihr nichts mehr, denn sie war sie eine andere geworden. Und als es daran ging, im DZ den wiedererstarkenden Sauron zu bekämpfen, war sie nicht mehr die, die ihn zuvor bekämpft hatte. Vergleichbare Schilderungen Galadriels aus dem ZZ gibt es nicht.

Bislang kann ich mit den Freiheiten, die sich die showrunner nehmen, gut leben. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich es akzeptabel finde, wenn Autoren aus erzählerischen Gründen Veränderungen an einer Vorlage vornehmen - jedenfalls so lange ich es nachvollziehen kann.

Bearbeitet von Blauborke
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Ich stoße etwas verspätet hinzu, habe vor lauter Staub den Login-Knopf nicht rechtzeitig gefunden.

Ich bin tatsächlich überrascht, dass ich hier so wenig Negatives vorfinde. Hätte ich echt nicht gedacht. Vielleicht habt ihr die ganzen Teaser und Trailer vorher schon geschaut und konntet eure Erwartungen etwas zurückschrauben. Um mal ein wenig neues Feuer hier rein zu bringen: Ich bin maßlos enttäuscht von der Serie. Der Reihe nach:

1) Das Erste, was wir sehen, ist ein Blick nach Valinor, wunderschön anzuschauen - und sofort zanken sich Elbenkinder wie Kinder auf dem Schulhof nebenan?! Wow, nicht nur optisch haben die Elben in der Serie an Tolkiens Glanz verloren.

2) Dann eine inhaltliche Sache, die sich durch bisher jede einzelne Folge zieht: Ständig behilft sich Amazon mit sog. "mystery boxes" - Geheimnissen, die mal eine Folge lang, mal über mehrere Folgen lang geheimgehalten und schließlich auch für den Zuschauer gelüftet werden. Was für eine Kunst des Regisseurs ist es, dem Zuschauer einen gewissen Inhalt vorzuenthalten und später das Geheimnis zu lüften? Dass Frodo vom Höhlentroll doch nicht getötet wurde ist eine der wenigen Szenen des HdR, die mir einfällt, wo solches auch dort zutrifft. Doch diese wurde wunderbar und sorgfältig aufbereitet und ist immer noch, jedes Mal erstaunlich anzuschauen. Finrods "Geheimnis" an seine kleine Schwester, wie man Gut und Böse voneinander unterscheiden kann... kein Geheimnis, auf das ich scharf bin. Der Meteor-Mann dagegen ist doch eine super Sache! Aber warum muss die Serie bespickt sein mit solchen "mystery boxes"? Einfach nur schwaches Storytelling aus meiner Sicht.

3) Wo wir beim nächsten Punkt angekommen sind. Das Storytelling wirkt wie ein schlechter Hollywoodfilm, bei dem man sich ärgert, Geld fürs Kino ausgegeben zu haben. Galadriel zieht Aragorn, Legolas und Gimli nachahmend auf eine Hetzjagd mit ihren Gefährten. Sie schlagen sich durch Gefahren hindurch, überstehen extreme Witterungsbedingungen und trotzen Wind, Wetter, Hunger und Feinden - nur damit die netten Jungs mit ihren freshen Haarschnitten ihrer Anführerin sagen, dass sie plötzlich genug haben. Nachvollziehbar...
Zum werkübergreifenden Storytelling halte ich mich zunächst mal zurück. Ich teile da bisher die Ansichten @Buchfaramir  aber hoffe inständig, dass Amazon ihre Protagonistin noch ein plausibler gestalten und inszenieren werden. BIsher ist das für mein Empfinden (nicht nur in Hinblick auf die Lore) nicht der Fall.

4) Den Kampf gegen den Schneetroll sehe ich ähnlich wie @BasedTolkienist.  Die Elbenkämpfer wirken behilfslos und unerfahren im Kampf, werden zerschmettert und schauen mit staunendem Mund Galadriels nettem Showoff zu. Der Stoß mit dem Dolch durch den Trollschädel hätte auch nicht sein müssen. Es ist der erste wirkliche "Kampf", den wir in der Serie an der Seite unserer Protagonistin miterleben könnten, und dann werden wir damit abgespeckt, dass Galadriel die coolsten Moves drauf hat und den Troll wie ein Badass noch kurz Zeit gibt, einen fallenden Balrog zu imitieren und jemanden mit in den Tod zu ziehen, nur um ihm natürlich einen Schritt voraus zu sein und ihn spektakulär zu töten. So inszeniert man die Protagonistin doch auf eine schmackhafte Weise...

Am 4.9.2022 um 21:06 schrieb Arwen Mirkwood:

Ich kann die Serie ja leider nicht schauen, aber ich gehe jetzt  mal auf das Video ein, das du @BasedTolkienistgepostet hast. Also Galadriel aus der Serie kämpft genauso wie die bekannten Elben aus den Herr der Ringe Filmen und den Hobbit Filmen von P J, wie  Legolas, Thranduil und Tauriel. Die Szene erinnert mich an Legolas, der völlig alleine einen Olifanten zu Fall bringt und tötet mit samt den auf ihm reitenden Haradrim. Genauso bringt er den Troll in Moria zu Fall oder er tötet im Alleingang Bolg. Thranduil fuchtelt im Hobbit in der Schlacht der 5 Heere genauso mit seinen 2 Schwertern rum. Er tötet auch in einem Schlag alle Orks, die am Geweih seines Elches hängen oder als er danach von seinem toten Elch stürzt, tötet er auch die Orks, die ihn umzingelt haben im Alleingang. Tauriel hat auch einen ähnlichen Kampfstil wie Galadriel in der Amazon Serie. Also da sehe ich schon Parallelen zu den gerade genannten Elben aus den PJ Filmen.

Und dass ihre Moves ähnlich sind wie die von Legolas, Tauriel oder Thranduil in der Hobbit-Trilogie, spricht ebenfalls Bände. Ich würde nur wenige Kampfszenen der Trilogie als mitreißend oder gut beschreiben. Im HdR lösen Legolas' Spektakel ein wenig von der unglaublichen Spannung, die jeweils in den Schlachten von Helms Klamm und auf den Pelennor-Feldern zuvor aufgebaut wurde.

5) Elrond bzw. die Elben generell. Dem Schauspieler vermag ich nichts vorzuwerfen, da ich nicht weiß, inwieweit die Figur einfach so geschrieben wurde. Aber Elrond, der Herold von Gil-Galad, der spätere Träger von Vilya, späterer Leiter des Weißen Rats, künftiger Herr von Bruchtal ... DAS soll er sein? Ich finde, der Figur fehlt es an jeglichem Stolz, jeglicher Anmut, jeglicher Magie, welche die Elben im HdR innehaben (von Celebrimbor ganz zu schweigen). Wenn man im Silmarillion von den Elben liest, wenn man im HdR von ihnen liest, selbst im Hobbit: Elben haben etwas, was uns anzieht, wir aber nicht fassen können. Wie das Licht der Sterne. Wie Feen und Elfen in keltischen Märchen und Sagen. Jackson ist es mMn im HdR eindrucksvoll gelungen, diesen "Schleier" - der bei Tolkien über den Elben liegt und genauso viel über ihr Wesen offenbart, wie er auch bedeckt - in Bild und Ton darzustellen. Was macht "The Rings of Power"? Jeder zweite Elb könnte bei meinem Friseur nebenan als Werbemodel zu sehen sein. Und die andere Hälfte müsste der Barbierzunft angehören, um die ganzen freshen Haarschnitte aufrechtzuerhalten. C'mon, was ist das?! Einfach nur lächerlich! Elben, die man nicht ernst nehmen kann! Und die, die man ernst nehmen könnte, wie Gil-Galad z.B., gehören anscheinend der Kategorie "alter, weißer Mann" an. Wie schlecht kommt Gil-Galad bitte weg? Führt er im Silmarillion zusammen mit den Númenorern den Kampf gegen Sauron an, wird er hier wie ein ignoranter, konservativer Stiefvater charakterisiert, der zudem die Macht hat, die verbannten Noldor einfach doch nach Valinor zurückzuschicken, um sich damit auch noch dem Willen der Valar zu widersetzen...

6) Langweilige Dialoge: Das Gespräch zwischen Galadriel und Elrond ist wie so viele Dialoge träge, uninteressant in Bezug auf Hintergrundinformation oder zusätzlicher geschichtlicher Kontext aus der Lore und hat nur wenig Mehrwert für die Handlung. Freundin hier, du darfst das nicht tun dort, du bildest dir das nur ein, verweigere dich nicht der Pflicht ... Galadriel scheint wie eine starke Frau aufzutreten. Doch tatsächlich werden alle (Männer) um sie herum einfach nur kurzsichtig und unplausibel inszeniert.

7) Der Sprung von Galadriel und die Flucht vor Valinor: Habe ich mich vorhin bei der Trollkampfszene beschwert, dass Amazon keinen dramatischen Aufbau beherrscht? Jap! Wurde der Sprung von Galadriel vom Schiff dramatisch aufgebaut? Jap! Sollte ich mich deswegen korrigieren? Nope! Wie unnötig und wie lange möchtest du eine offensichtliche und erwartbare Handlung dramatisieren? Amazon: Ja! Kein Mensch der Welt hat auch nur für einen Bruchteil einer Sekunde geglaubt, dass Galadriel nach Valinor reisen wird. "Oh, Galadriel scheint unsere Protagonistin zu sein. Oh nein, sie bekommt die Ehre zugeteilt, nach Valinor zu reisen, dann wird sie ja für immer oder zumindest für mehrere hundert Jahre dort bleiben. Nun gut, dann geht es eben erstmal ohne unsere Protagonistin weiter..." Es macht mir Hoffnung, dass Amazon zumindest in der Lage ist, überhaupt Dramaturgie einzubauen. Nur bitte dann auch an den Stellen, die auch einen dramatischen Aufbau erfordern? Und nicht in Szenen, die unsere Protagonistin wie die größte Deppin dastehen lässt. Es hätte doch von wirklicher Stärke bezeugt, wenn sie Gil-Galad ins Gesicht gesagt hätte, dass sie nicht eher wiederkommen wird, ehe der Feind besiegt ist. Bam - schon hat man eine zwar klischeehafte, hollywoodreife Spannung erzeugt, aber man sieht bei der Protagonistin einen eisernen Willen und ist gespannt, wohin sie dieser Wille tragen wird, der zudem wunderbares Potenzial zur Charakterentwicklung birgt. Was bekommen wir von Amazon präsentiert? Galadriel heult sich bei Elrond aus, tötet den Hohen Elbenkönig mit ihren Blicken und fährt dann letztlich trotzdem wie ein braves Schoßhündchen mit, nur um AM ARSCH DER WELT mit Meilen um Meilen von irgendeinem Fleckchen Land entfernt vom Boot zu springen. Ganz im Ernst, habt ihr euch nicht verarscht gefühlt, als Galadriel ins Wasser gesprungen ist, das Boot verschwunden ist und sie dann einfach munter drauf los schwimmt? Ich kriege schon beim Schreiben wieder nen Puls.

 

Allerdings hatte die Folge für mich auch einige Lichtblicke:

- Arondir hat zwar keine langen Haare aber beweist, dass mit der richtigen Schauspielerwahl Elben auch im Jahr 2022 edel, anmutig und stolz wirken und einen unnahbaren Schein bewahren können. Auch wenn diese Beren-Luthien-Liebesstory 3.0 mir auch ein wenig sauer aufstößt, aber ich kann nichts gegen den bisher einzig akzeptablen Elben der Serie sagen - er ist alles was ich habe.
- Landschaft: Solange kein Inhalt und keine Charakter involviert sind, kann sich die Amazonserie mit der neusten Technik und all ihrem Geld zeigen lassen. Zumindest die Naturbilder bringen einen Duft von Tolkiens Magie mit sich.

Spoiler

- Das Mysterium um den Meteor-Mann: Klassisches Element einer guten "mystery box" in einer Serie. Simple aber eben wirkungsvoll und an dieser Stelle schlicht und ergreifend gut eingesetzt! Bin gespannt, als was er sich entpuppt. Auch wenn hier bereits wieder missmutige Zweifel mitschwingen. Wie oben ja bereits diskutiert, könnte es laut Tolkiens Werken nicht Gandalf sein. Da Amazon aber eh nicht so viel Wert auf Tolkiens Gedankengut zu legen scheint, ist es meiner Meinung nach ziemlich klar Gandalf: Das Aussehen ähnelt von allen bekannten Figuren Gandalf am meisten; Er fühlt sich wie von Natur aus dem Feuer verbunden ("Ich bin Diener des Geheimen Feuers" und "Flamme von Anor"); der Moment, wo das Licht verebbt, die Bäume sich niederbäumen und der Meteor-Mann hingegen aufbäumt erinnert stark an Gandalfs "Streitschlichtung" mit Bilbo ("Bilbo Beutlin! Halte mich nicht für jemanden, der mit faulen Zaubern arbeitet! Ich will dich nicht berauben, ich will dir helfen!").

 

Ich will hier weder meinen Unmut stupide freien Lauf lassen noch euch die Stimmung versauen. Ich gebe zu, dass es mir schwer fällt, meine Meinung zur Serie objektiv und neutral kundzutun, aber ich bin dennoch interessiert an einem kontroversen Austausch und wollte zu dem sonst sehr positiven Eindruck der meisten noch ein paar andere Perspektiven entgegenhalten.

Bearbeitet von Roncalon
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Ich bin zwar nicht in allen Punkten deiner Meinung, kann aber deine Argumente verstehen. 

Nur ein paar schnelle Anmerkungen:

1) Fand ich im ersten Moment auch seltsam. Aber wer sagt denn, dass Elben so edel und schön geboren werden? Ich finde die Idee eigentlich gut, dass Charaktere wie die Elben im HdR, die ja schon endlos alt sind und schon alles gesehen haben, sich ihre Abgeklärtheit gewissermaßen "erarbeitet" haben. Dass sie genauso wie (oder eigentlich mehr als) Menschen dazulernen und sich zu einer besseren Version ihrer selbst entwickelt. Das macht für mich die Elben eigentlich interessanter: jemand der weise und gut per Geburt ist, beeindruckt mich nicht.

2) Da hast du schon irgendwie Recht. Ist halt wahrscheinlich der Serienstruktur geschuldet und der Tatsache, dass möglichst viele Leute dranbleiben sollen. Hätte man sparsamer einsetzen können. Vielleicht wird es ja noch besser ...

3) Stört mich bisher nicht so sehr. Dein Beispiel ist schon nicht so richtig elegant, aber: die Zuschauer lernen die junge krasse Galadriel kennen (viele kennen halt nur die PJ-Version) & wenn die Jungs ihr noch weiter gefolgt wären, hätte das der Handlung auch nix genützt. Aber man hätte das gleiche Ziel sicher auch anders erreichen können.

4) Das ist glaube ich der Punkt, bei dem du die meiste Zustimmung bekommst. Ich fand die Moves cool aber unnötig. Wie bei Legolas halt.

5) Finde ich jetzt nicht so schlimm. Und hat sich bisher für mich sogar gebessert. Entweder ich gewöhne mich mehr an die etwas andere Optik oder die Charaktere werden tatsächlich langsam ein wenig runder. (An Elrond stört mich persönlich, dass er entfernt jemandem ähnlich sieht, den ich kenne. Das ist schräg!) Und was das Frisuren in Form haben angeht: vielleicht gehört das zur elbischen Überlegenheit dazu, dass die nie einen bad-hair-day haben. ;-) 

Das ist halt so eine Sache: wir haben erstens Bilder im Kopf und die sind (bei den meisten) stark von der PJ-Optik beeinflusst. Den neuen Style kann man mögen, muss man aber nicht. Das fällt für mich einfach in die Kategorie Geschmackssache.

6) Manche Dialoge finde ich auch etwas hölzern. Und manche sind einfach lächerliche Fantasy-Klischees (Wie war das noch mal: "where even sunlight doesn't dare to tread" oder so?) Aaaber: ich finde es fast gut, dass nicht so schnell so viel Hintergrundinfo kommt. Ich schaue die Serie mit Leuten die nur den HdR kennen und bemerke, dass die ganz gut in die Story reingeholt werden ohne gleich in der ersten Folge ständig "wer ist das?" "wo ist das?" und "warum ist der/die da?" fragen zu müssen. In Folge 3 gab es die ersten Nachfragen ...

7) Ja, war für mich auch ein wenig zu sehr in die Länge gezogen. Aber ich finde es macht Sinn, dass sie Gil-Galad nicht die Stirn geboten hat, sondern erst mal mitgefahren ist: man sieht, dass ein Teil von ihr nach Valinor WILL. Aber am Ende ist der Teil, der ihren Rachefeldzug gegen das Böse zu Ende führen will halt stärker. Hätte man meiner Meinung nach aber echt ein bisschen schneiden können die Bootsszene.

Arondir wächst mir auch zusehend ans Herz. Und über die Panoramaszenen kann man echt nicht meckern! Die Musik finde ich übrigens auch sehr schön. 

Du magst Recht haben, dass ich im Vorfeld ein wenig befürchtet habe es könnte schrecklich werden und die Serie mich daher bisher eher positiv überrascht. Das hat mit Sicherheit einen Einfluss darauf, dass ich vieles gar nicht so schlimm finde. Vielleicht bin ich da auch einfach im Alter lockerer geworden. :-O Als der HdR ins Kino kam habe ich mich über Dinge aufgeregt, an die ich mich längst gewöhnt habe. Diesmal habe ich vielleicht einfach den Aufreg-Schritt übersprungen.

vor 5 Stunden schrieb Roncalon:

Ich will hier weder meinen Unmut stupide freien Lauf lassen noch euch die Stimmung versauen. Ich gebe zu, dass es mir schwer fällt, meine Meinung zur Serie objektiv und neutral kundzutun, aber ich bin dennoch interessiert an einem kontroversen Austausch und wollte zu dem sonst sehr positiven Eindruck der meisten noch ein paar andere Perspektiven entgegenhalten.

Ich finde du hast deine Meinung nachvollziehbar begründet und ich halte es auch für überhaupt nicht nötig bei einer Fernsehserie objektiv zu sein. Außerdem ist deine Kritik ja sehr differenziert. Mich stören nur solche "Ich hab eine feste Erwartung was ich sehen will und wenn die nicht zu 100% erfüllt wird, find ich halt alles doof"-Meinungen.

Und natürlich solche, die sich einfach an der Hautfarbe von Elben und so was stören ...:rolleyes1:

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