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Der Politikstammtisch


Êm Nímíle ét Ënduníel

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Die Art und Weise, wie der Kaschmir-Konflikt die Entwicklung Indiens beeinflusst ist doch dann im Wesentlichen unabhängig vom Kolonialismus. Es wäre auch egal, ob Pakistan und Indien einen einzigen Staat gebildet hätten oder man die Grenze sonst wohin verlegt hätte, der lokale Konflikt hätte weiterhin bestanden. Oder etwa nicht?

Ich weiß es nicht. Irgendwann waren wir in der Diskussion ja einmal bei dem Thema Vergewaltigungen in Indien. Da wurde dann der Begriff "unzivilisiert" fallen gelassen - eine Beschreibung Indiens, mit der sich hier scheinbar mehr Leute anfreunden können, als mit der Tatsache, dass der Westen aufrgrund des Kolonialismus zumindest irgendwie Einfluss darauf hatte - und da wollte ich einen historischen Bezug herstellen, um den Begriff zu ächten und etwas Einsicht zu erzeugen. Dazu schien mir eine Abhandlung zur heterogenen Bevölkerung Indiens, ab urbe condita, nicht opportun. Das auch regionale Konflikte Einfluss auf die Verhaltensweisen der Menschen haben, ist mir klar.

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Irgendwann waren wir in der Diskussion ja einmal bei dem Thema Vergewaltigungen in Indien. Da wurde dann der Begriff "unzivilisiert" fallen gelassen - eine Beschreibung Indiens, mit der sich hier scheinbar mehr Leute anfreunden können, als mit der Tatsache, dass der Westen aufrgrund des Kolonialismus zumindest irgendwie Einfluss darauf hatte - und da wollte ich einen historischen Bezug herstellen, um den Begriff zu ächten und etwas Einsicht zu erzeugen. 

 

Aus diesem Grund habe ich anfänglich ja auch eingehakt: Bei dir hört sich das so an, als ob jeder Europäer mit einer kolonialen Erbschuld auf die Welt kommt und deshalb nicht das Recht hat, andere Länder als weniger fortschrittlich (ergo: unzivilisierter) zu bezeichnen. Oder geht es dir um die reine Begrifflichkeit, dass dir das Wort "unzivilisiert" sauer auf der Zunge liegt und du es lieber mit politisch korrekten Begriffen umschrieben siehst? 

 

 

 

Jahrtausende, gar keins, einige Jahrhunderte allenfalls. Das Zentrum dieser Entwicklung beschränkte sich dann aber auf die Gegend zwischen Euphrat und Tigris, dem heutigen Irak. Aber du hast Recht, der Orient war dem Westen einmal voraus. Wir sprachen hier aber über Indien und das war ja nur teilweise und für begrenzte Zeit Teil der islamischen Welt.

 

 

Nein, ich meinte schon Jahrtausende. Aus China sind mir Naturwissenschaften von ca. 1000 v. Chr. bekannt und nehmen wir Babylonien dazu, landen wir locker schon bei 2000 v. Chr. Auch aus Indien meine ich noch zu wissen, dass sie zumindest in der Medizin ein Jahrtausend vor Chr. recht weit waren. Unter anderem eben deshalb, weil Ärzte und Priester voneinander getrennt wurden, genau was ich in meinem Post ja bemängelt habe. Da war der Islam noch lange kein Thema.

 

Anderseits war die Philosophie/Wissenschaft, wie sie ab ca 800 v.Chr. in Griechenland entstand und später von den Römern fortgeführt wurde, in der Antike weltweit einzigartig und zB dem vorchristlichen China deutlich überlegen. (Wobei man Griechenland in dieser Zeit natürlich genau so gut zum Orient zählen könnte.)

Bearbeitet von Beleg Langbogen
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Oder geht es dir um die reine Begrifflichkeit, dass dir das Wort "unzivilisiert" sauer auf der Zunge liegt und du es lieber mit politisch korrekten Begriffen umschrieben siehst?

Nein, ich finde den Begriff faktisch falsch und grundsätzlich - besonders aus deutscher Sicht - nicht nutzbar. Ansonsten bin ich durchaus der Ansicht, wie ich sie bisher geschildert habe. Manchen Einschränkungen kann ich mich allerdings durchaus anschließen, wenn ich deren Bedeutung auch geringer bewerte als diejenigen, die sie vorgetragen haben. Da ich aber eine spezielle Intention verfolgt habe, habe ich mich auf die Argumente konzentriert, die dieser Intention dienen, obwohl man das Thema sicher auf einer anderen Ebene diskutieren kann, was aber wiederum nicht meine Intention war. :-)

Bearbeitet von OldNick
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  • 4 Monate später...

Mich nervt, dass solche Diskussionssendungen deutlich eingefärbt sind. Frau Will ist ja allein in den ersten 5 Minuten aboslut nicht objektiv. Weiter hab ich noch nicht geschaut.

 

Davon abgesehen finde ich, dass die Schweizer richtig gehandelt haben. Schließlich geht es nicht darum die Einwanderung ganz zu stoppen sondern darum die Einwanderung zu begrenzen. Äußerst vernünftig als so kleines Land.

 

... Bin fast mit der Sendung durch. Und es haben sich gerade starke Aggressionen gegen Anne Will angestaut. Wie kann es den sein, dass man als Moderator die eigene Meinung so deutlich rausstellt? Absolut unprofessionell!

Bearbeitet von Nimphredil
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Lebt dein pc noch, Nimphredil? ;)

Mal abgesehej davon haben sich bei mir auh kleine spontanaggressionen gebildet...

Ich bin voll auf der seite dee schweizer. Habt ihr jut jemacht ;)

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Also ich finde es wirklich gut!

 

Denn ich finde nicht, dass eine Mulit-kulti Gesellschaft nur Vorteile bringt. Wenn man einfach mal 100-200 Jahre in die Zukunft blickt, werden viele Kulturen verschwunden sein und zu einer Mega-Kultur verschmolzen sein. Das sieht man im Kleinen schon in Deutschland daran, dass viele Dialekte aussterben, weil alle nur noch Hochdeutsch mit minimalen regionalen Unterschieden sprechen. Das liegt daran, dass auch innerhalb Deutschlands die Menschen viel Wandern und Umziehen.

Auf Europa bezogen wird das früher oder später darauf hinauslaufen, dass wir froh sein können, wenn wenigstens die einzelnen Sprachen erhalten bleiben(man sieht ja schon jetzt die vielen Anglizismen in der Sprache ... klar könnte man argumentieren, dass es sowas schon immer gegeben hat.... Erst war es Latein, dann Französisch, jetzt halt Englisch.... Aber zuvor war es nie mit einer derartigen Globalisierung verbunden.) Diesmal könnten wir es also wirklich schaffen, dass wir die Unterschiede(die ja von den ganzen Linken immer als positiv hingestellt werden) früher oder später vernichten. Das finde ich persönlich schade. Denn ich mag meine Kultur und schätze ebenso die Kultur anderer Leute. Wenn aber die Einwanderung auf einem so hohen Niveau ist, dass es die Einwanderer gar nicht mehr schaffen sich anzupassen, sind es irgendwann wir, die uns anpassen (Ghettobildung in deutschen Großstädten. Ich kenne viele Ecken in meiner Stadt wo kaum ein Deutscher freiwillig hinziehen würde). Bzw. beide passen sich an und keiner hat mehr was von seiner alten Kulur... Ja klar gab es Veränderungen schon immer. Aber heutzutage laufen sie so schnell ab, dass kaum mehr jemand hinterher kommt.

 

Außerdem ist die Zuwanderung auf einem Niveau, dass viele Deutsche(in anderen Ländern natürlich auch) damit überfordert sind und Abneigungen/Hass entwickeln. Und da darf man dann nicht gleich die Rechtskeule auspacken und diese Leute als schlecht oder böse hinstellen. Sondern man muss mal nach den Gründen suchen und das Übel an der Wurzel packen. Und damit das niemand falsch versteht. Mit "Übel" sind natürlich nicht die Ausländer an sich gemeint. Sondern die Masse.

 

Daher denke ich, dass eine BESCHRÄNKTE(was ja in den Medien oft unter den Tisch fallen gelassen wird) Zuwanderung allen gut tut. In dem Fall den Schweizern, den Ausländern, die schon einen Schweizer Pass haben und evtl. auch denen die gar nicht erst rein kommen. Denn das Gras ist nunmal auf der anderen Seite des Zaunes nicht unbedingt grüner.

 

 

Und auch nicht zu vergessen: Ich finde es toll, dass die kleine Schweiz in der Mitte Europas sich nicht von Europa diktieren lässt, was sie zu tun und zu lassen hat. Ist schon schlimm genug, dass die EU-Staaten unter der Macht Brüssels einknicken... Wie war das? "Die ich rief, die Geister, Werd ich nun nicht los."

 

 

 

 

Ach und beinah hätte ich nen Punkt vergesse: Ich bin absoluter Befürworter von Volksentscheiden. Oft genug wird man von den Politikern nicht würdig vertreten. Aktuelles Beispiel: Im Koalitionsvertrag steht drin, dass sie die Vorbehalte des Großteils der Bevölkerung gegenüber Gentechnik anerkennen..... Ja und was haben sie gemacht? Sie haben sich enthalten anstatt mit einem Klaren Nein gegen Gentechnik zu stimmen. Das nenn ich keine Volksvertretung!

Bearbeitet von Nimphredil
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Also ich finde es wirklich gut!

 

Denn ich finde nicht, dass eine Mulit-kulti Gesellschaft nur Vorteile bringt. Wenn man einfach mal 100-200 Jahre in die Zukunft blickt, werden viele Kulturen verschwunden sein und zu einer Mega-Kultur verschmolzen sein. Das sieht man im Kleinen schon in Deutschland daran, dass viele Dialekte aussterben, weil alle nur noch Hochdeutsch mit minimalen regionalen Unterschieden sprechen. Das liegt daran, dass auch innerhalb Deutschlands die Menschen viel Wandern und Umziehen.

Auf Europa bezogen wird das früher oder später darauf hinauslaufen, dass wir froh sein können, wenn wenigstens die einzelnen Sprachen erhalten bleiben(man sieht ja schon jetzt die vielen Anglizismen in der Sprache ... klar könnte man argumentieren, dass es sowas schon immer gegeben hat.... Erst war es Latein, dann Französisch, jetzt halt Englisch.... Aber zuvor war es nie mit einer derartigen Globalisierung verbunden.) Diesmal könnten wir es also wirklich schaffen, dass wir die Unterschiede(die ja von den ganzen Linken immer als positiv hingestellt werden) früher oder später vernichten. Das finde ich persönlich schade. Denn ich mag meine Kultur und schätze ebenso die Kultur anderer Leute. Wenn aber die Einwanderung auf einem so hohen Niveau ist, dass es die Einwanderer gar nicht mehr schaffen sich anzupassen, sind es irgendwann wir, die uns anpassen (Ghettobildung in deutschen Großstädten. Ich kenne viele Ecken in meiner Stadt wo kaum ein Deutscher freiwillig hinziehen würde). Bzw. beide passen sich an und keiner hat mehr was von seiner alten Kulur... Ja klar gab es Veränderungen schon immer. Aber heutzutage laufen sie so schnell ab, dass kaum mehr jemand hinterher kommt.

 

Mal abgesehen von der Sprache, ist jede Kultur auch in Europa, aus anderen Kulturen entstanden usw usw, eben durch den Zuwachs an Menschen. Das ist ein fortlaufender Prozess der nicht aufhaltbar ist. Das kann man mögen oder nicht mögen, es passiert.

Mich würde mal gerne ineterssieren welche "linken" welche Unterschiede als positiv hinstellen? Solange das nicht klar ist, kann ich auf die Passage nicht antworten.

 

Das Problem von Ghettobildung habe ich hier bei mir auch in meiner Stadt, ich bin in den kriminelsten Stadteil meiner Stadt groß geworden und kenne das Problem sehr gut, das liegt aber nicht an den Menschen (bis auf paar Ausnahmen) sondern das hat viele Gründe. Und das liegt an vielen Fehlern die in der Vergangenheit gemacht worden sind, diese Ghettos sind deswegen entstanden, weil der Staat Auswanderer isoliert hat. Kann jetzt hier genug Beispiele dafür geben, wenn es ganz schlecht läuft, brauch man nur an Lichtenhagen denken. Armut spielt auch eine Rolle, und wie die wiederum zustande kommt ist auch ein anders Thema. Bei uns gibt es kein Unterschied zwischen deutsch und nicht deutsch. In unseren Stadtteil wollen keine deutschen ziehen, UND Ausländer.

 

Die Schweiz verhält sich wie ein kleines Kind, geht mir nicht in den Kopf wie sich sowas durchsetzt. Aber in Deutschland ist die Lage auch eine völlig andere, würden wir hier sowas durchsetzten, habt ihr mein Wort darauf, das es nicht viele Jahre brauchen würde bis die Wirtschaftliche Lage hier den Bach runtergeht. Viele deutsche, besonders Akademiker verlassen nach gewisser Zeit Deutschland, das fängt schon wegen so Lappalien an, wie das abweißen auf ne Jobstelle. Natürlich wird dann nicht gesagt, das man abgewiesen wird aufgrund der Herkunft, aber ich kenne genug Fälle wo das der Punkt ist. Bei mir selber auch, habe sogar die Fakten dazu afgrund Mitarbeiter die ich z.B kenne, und mir mal gesagt haben wie so ein Personalsachbearbeiter die Leute aussotiert.

 

Naja ich schweife ab, ich find daran nichts gut.. macht mir die Schweiz eher unsympathisch, dauert noch paar Jahre bis ich da mal übers Wochende vorbei fahre.. :rolleyes:

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Also ich finde es wirklich gut!

 

Denn ich finde nicht, dass eine Mulit-kulti Gesellschaft nur Vorteile bringt. Wenn man einfach mal 100-200 Jahre in die Zukunft blickt, werden viele Kulturen verschwunden sein und zu einer Mega-Kultur verschmolzen sein. Das sieht man im Kleinen schon in Deutschland daran, dass viele Dialekte aussterben, weil alle nur noch Hochdeutsch mit minimalen regionalen Unterschieden sprechen. Das liegt daran, dass auch innerhalb Deutschlands die Menschen viel Wandern und Umziehen.

Auf Europa bezogen wird das früher oder später darauf hinauslaufen, dass wir froh sein können, wenn wenigstens die einzelnen Sprachen erhalten bleiben(man sieht ja schon jetzt die vielen Anglizismen in der Sprache ... klar könnte man argumentieren, dass es sowas schon immer gegeben hat.... Erst war es Latein, dann Französisch, jetzt halt Englisch.... Aber zuvor war es nie mit einer derartigen Globalisierung verbunden.) Diesmal könnten wir es also wirklich schaffen, dass wir die Unterschiede(die ja von den ganzen Linken immer als positiv hingestellt werden) früher oder später vernichten. Das finde ich persönlich schade. Denn ich mag meine Kultur und schätze ebenso die Kultur anderer Leute. Wenn aber die Einwanderung auf einem so hohen Niveau ist, dass es die Einwanderer gar nicht mehr schaffen sich anzupassen, sind es irgendwann wir, die uns anpassen (Ghettobildung in deutschen Großstädten. Ich kenne viele Ecken in meiner Stadt wo kaum ein Deutscher freiwillig hinziehen würde). Bzw. beide passen sich an und keiner hat mehr was von seiner alten Kulur... Ja klar gab es Veränderungen schon immer. Aber heutzutage laufen sie so schnell ab, dass kaum mehr jemand hinterher kommt.

 

Das stimmt so aber nun nicht. "Sprachen verschwinden" nicht so einfach. Klar werden manche geschluckt, und auch "trauen" sich viele Sprachen heutzutage nicht, den Status des Dialektes zu verlassen, aber z.B. in den USA (die ja angeblich alle identisch sprechen, haha) haben sich inzwischen schon Dialekte herausgebildet, die locker ihre eigene Sprache sein könnten, wenn es politisch gewollt wäre (z.B. das New Yorker Englisch, das Cajun aus Louisiana, etc.). Die Spanier schaffen es ja auch nicht, das Baskische sich einzuverleiben (und das seit Ewigkeiten), wie kommst du dann darauf, dass alle europäischen Sprachen am Ende zu einem Mischmasch zusammen fusionieren würden?

 

Für Kulturen gilt dasselbe. Was meinst du, warum die Norddeutschen und die Süddeutschen oft so komisch über einander lästern? Weil sie kulturell unterschiedlich sind, da wurde auch nichts durch irgendeinen Zusammenschluss "aufgefressen".

 

Was du also da oben schreibst, wirkt auf mich wie eine recht unreflektierte, einfache Betrachtungsweise, quasi eine populistische Ansicht, die sich absolut überhaupt gar nicht mit dem deckt, was die Sprach- und Kulturwissenschaft Mal ums Mal untersucht und belegt hat. 

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Also ich finde es wirklich gut!

 

Denn ich finde nicht, dass eine Mulit-kulti Gesellschaft nur Vorteile bringt. Wenn man einfach mal 100-200 Jahre in die Zukunft blickt, werden viele Kulturen verschwunden sein und zu einer Mega-Kultur verschmolzen sein. Das sieht man im Kleinen schon in Deutschland daran, dass viele Dialekte aussterben, weil alle nur noch Hochdeutsch mit minimalen regionalen Unterschieden sprechen. Das liegt daran, dass auch innerhalb Deutschlands die Menschen viel Wandern und Umziehen.

Auf Europa bezogen wird das früher oder später darauf hinauslaufen, dass wir froh sein können, wenn wenigstens die einzelnen Sprachen erhalten bleiben(man sieht ja schon jetzt die vielen Anglizismen in der Sprache ... klar könnte man argumentieren, dass es sowas schon immer gegeben hat.... Erst war es Latein, dann Französisch, jetzt halt Englisch.... Aber zuvor war es nie mit einer derartigen Globalisierung verbunden.) Diesmal könnten wir es also wirklich schaffen, dass wir die Unterschiede(die ja von den ganzen Linken immer als positiv hingestellt werden) früher oder später vernichten. Das finde ich persönlich schade. Denn ich mag meine Kultur und schätze ebenso die Kultur anderer Leute. Wenn aber die Einwanderung auf einem so hohen Niveau ist, dass es die Einwanderer gar nicht mehr schaffen sich anzupassen, sind es irgendwann wir, die uns anpassen (Ghettobildung in deutschen Großstädten. Ich kenne viele Ecken in meiner Stadt wo kaum ein Deutscher freiwillig hinziehen würde). Bzw. beide passen sich an und keiner hat mehr was von seiner alten Kulur... Ja klar gab es Veränderungen schon immer. Aber heutzutage laufen sie so schnell ab, dass kaum mehr jemand hinterher kommt.

 

Das stimmt so aber nun nicht. "Sprachen verschwinden" nicht so einfach. Klar werden manche geschluckt, und auch "trauen" sich viele Sprachen heutzutage nicht, den Status des Dialektes zu verlassen, aber z.B. in den USA (die ja angeblich alle identisch sprechen, haha) haben sich inzwischen schon Dialekte herausgebildet, die locker ihre eigene Sprache sein könnten, wenn es politisch gewollt wäre (z.B. das New Yorker Englisch, das Cajun aus Louisiana, etc.). Die Spanier schaffen es ja auch nicht, das Baskische sich einzuverleiben (und das seit Ewigkeiten), wie kommst du dann darauf, dass alle europäischen Sprachen am Ende zu einem Mischmasch zusammen fusionieren würden?

 

Für Kulturen gilt dasselbe. Was meinst du, warum die Norddeutschen und die Süddeutschen oft so komisch über einander lästern? Weil sie kulturell unterschiedlich sind, da wurde auch nichts durch irgendeinen Zusammenschluss "aufgefressen".

 

Was du also da oben schreibst, wirkt auf mich wie eine recht unreflektierte, einfache Betrachtungsweise, quasi eine populistische Ansicht, die sich absolut überhaupt gar nicht mit dem deckt, was die Sprach- und Kulturwissenschaft Mal ums Mal untersucht und belegt hat. 

 

Ich glaube lediglich, dass es früher oder später darauf hinauslaufen wird, dass einige Sprachen und auch einige Kulturen verschwinden werden. Ob ich damit Recht habe, wird man erst in vielen zich oder hundert Jahren sehen.

Das Baskische gibt es genau deshalb noch, weil die Basken extrem stolz auf ihre eigene Kultur und Sprache sind und auch alles dafür tun um das zu schützen(Ich war mal in Zuge eines Schüleraustausches im Baskenland). An der Schule wird in Baskisch utnerrichtet. Sie singen Lieder, die ungefähr bedeuten, dass man Baskisch sprechen soll (irgendwas mit der Kultur kam da glaub ich auch noch drin vor. Ich erinner mich aber nicht genau). Und nicht umsonst wollen viele Basken(und auch Katalanen) eigentlich lieber unabhängig von Spanien sein. Dass sie ihre Sprache noch haben kommt also nicht von ungefähr. Die Frage ist wie lange sie das noch schaffen.

 

Die Sprach- und Kulturwissenschaften haben überhaupt keine Belege wie sich so eine extreme Globalisierung langfristig auswirkt. Denn so etwas ist in dem Ausmaß vor unserer Zeit noch nie vorgekommen. Studien hin oder her. Das sind immer nur Momentaufnahmen

Ich interessiere mich sehr für Sprachen und es macht mir wirklich Spaß neue zu lernen. Und wenn ich dann sehe, dass ich eine fremde Sprache besser spreche als die dortigen Zuwanderer, die dort schon seit JAhren leben und ich hatte das nur ein paar Semester an der Uni, dann stimmt ja wohl was nicht.

 

Als populistisch würde ich mich nicht betrachten. Eher als pessimistisch.

 

Genau genommen sehe ich persönlich für Europa genau 2 Optionen wenn sich nicht bald was ändert:

a) Linkes, totalitäres System,

b) Europa zerfällt unter Führung der Rechten Kräfte

 

Denn überall in Europa ist zu beobachten, dass sich die Menschen Radikalisieren. Beispiel Schweden. Das ja eigentlich immer als Vorzeigeland für Toleranz und Gleichberechtigung steht:

Die Linke Partei (Vänsterpartiet) und Rechte Partei (Sverigedemokraterna) haben beide ca. 10 Prozent in den Umfragewerten. Was meiner Meinung nach ein ziemlich hoher Wert ist für ein Land, dass sich nach außen hin als modern und tolerant verkauft. Aber Viele der Menschen sind damit irgendwann übefordert und wählen rechts(wobei man sagen muss, dass die Sverigedemokraterna weniger extrem sind als Bspw. unsere NPD) oder sie sehen die rechten Srömungen mit Sorge und wenden sich daher dem Linken Lager zu.

Man kann das beurteilen wie man will, aber ich denke, dass das über kurz oder lang in ganz Europa so laufen wird... Nennt mich pessimist.

 

 

 

Noch ganz kurz zum anderen beitrag. Muss eigentlich los zur Uni:

Wirtschaftlich braucht Deutschalnd die Zuwanderer. Das ist unumstritten. Aber das ändert nichts daran, dass das in der Bevölkerung Ängst und Unmut auslöst. Und wie gesagt, geht es ja auch in der Schweiz nicht um einen Zuwandererstop, sondern nur um ein Begrenzung.

 

Und ja, alle Sprachen und Kulturen ändern sich mit der Zeit. Mein Problem damit ist nur, dass es momentan in einem Tempo abläuft, dass viele Menschen nicht mehr hinterherkommen.

 

Ich denke nicht, dass man die Schweiz als kleines Kind hinstellen kann. Klar sind die aus unserer Sicht manchmal etwas seltsam.... Aber dafür auch eines der friedlichsten Länder der Welt. Davon können wir noch was lernen

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Mich nervt, dass solche Diskussionssendungen deutlich eingefärbt sind. Frau Will ist ja allein in den ersten 5 Minuten aboslut nicht objektiv. Weiter hab ich noch nicht geschaut.

 

Davon abgesehen finde ich, dass die Schweizer richtig gehandelt haben. Schließlich geht es nicht darum die Einwanderung ganz zu stoppen sondern darum die Einwanderung zu begrenzen. Äußerst vernünftig als so kleines Land.

 

... Bin fast mit der Sendung durch. Und es haben sich gerade starke Aggressionen gegen Anne Will angestaut. Wie kann es den sein, dass man als Moderator die eigene Meinung so deutlich rausstellt? Absolut unprofessionell!

Ob es wirklich ihre Meinung ist, oder ob sie nur die Meinung einer gewissen Meinungselite opportunistisch adaptiert, ist auch fraglich. Jedoch ist es eindeutig, daß sie das Mitglied der AfD vorführen will.

 

Ich finde es sehr schade, daß genau der Punkt ignoriert wird, der von dem Mitglied der AfD herausgestellt wurde, nämlich daß es uns nicht zusteht, zu beurteilen, ob die Schweizer richtig oder falsch gehandelt haben - solange nicht irgendwelche allgmeinen Menschenrechte nach internationalem Recht verletzt werden (und ich kenne keinen Fall, in dem eine Basisdemokratie diese Rechte verletzt hat. Alle menschenverachtenden Urteile stammen von einzelnen Person in nichtdemokratischen Systemen - oder irre ich da?).

Darüber hinaus würde ich es begrüßen, derart negativ konnotierte Begriffe wie "populistisch" in einer sachlichen Diskussion nicht zu benutzen. Die Medien schmeißen mit solchen Begriffen um sich, um z.B. die AfD, die ja laut Medien rechtspopulistisch - und weiß der Kuckuck was alles noch - sein soll, kleinzuhalten. Wer differenziert diskutieren will, sollte auf solche Begriffe verzichten. (Das ist nicht als Angriff auf Tinuthir zu verstehen, sondern schlicht meine persönliche Vorliebe, das heutige 'Niveau' der Medien nicht aufzugreifen.)

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Ich finde es sehr schade, daß genau der Punkt ignoriert wird, der von dem Mitglied der AfD herausgestellt wurde, nämlich daß es uns nicht zusteht, zu beurteilen, ob die Schweizer richtig oder falsch gehandelt haben

 

 

Sowas in der Art wollte ich eigentlich auch noch schreiben. Das ist in meinem Schreib- und Argumentierwahnsinn leider unter den Tich gefallen.

Da stimmt ich dir absolut zu. Ich frag mich manchmal für wen wir uns eigentlich halten, dass wir es uns rausnehmen über andere Länder negativ zu urteilen, nur weil es nicht der selbe Weg wie bei uns ist.

 

Deswegen fand ich auch die Frage von Frau Will an die Sprecherin der AfD aboslut dreist... Klar wollte Frau Will gerne hören, dass  die AfD-Politikerin sagt, dass so und so viel % Ausländer zu viel seien. Aber wie soll sie das als Nicht-Schweizerin denn jemals beurteilen können? Schließlich geht es bei Problemen mit Einwanderern nicht um irgendwelche Zahlen sondern viel mehr um die Auswirkungen auf die Gesellschaft. Und die sind nunmal überall unterschiedlich.

Bearbeitet von Nimphredil
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Was mich an der ganzen Sache stört, ist folgendes:

Wir sagen immer, jeder Mensch sei frei, er dürfe jedem Beruf nach gehen, den er ausüben will und auch da wohnen, wo er will. Für uns fodern wir diese Rechte auch immer vehement ein und regen uns riesig auf, wenn wir z.B. die Greencard(hieß doch so oder?) in den USA nicht kriegen.
Wenn es dann aber darum geht, anderen die gleichen Rechte einzuräumen, halten wir uns oft auffallend zurück. Das gilt auch für internationale Handelsbeziehungen und -barrieren. Hier liegt eine Doppelmoral vor, die das Resultat einer Differenz zwischen unserem Eigenen Interesse und den logischen Folgen unserer Eigenen Forderungen und Postulaten ist!

Außerdem halte ich es mindestens für fragwürdig, ob es überhaupt noch gerecht ist in einer globalisierten Welt jede Vernetzung und jeden Austausch und Transport zu akzeptieren, überall hin gehen zu dürfen, aber dann die eigenen Grenzen zu schließen; wenn auch nicht vollständig, aber wieso sollte der eine Zwilling das Recht haben herein zu kommen, und der andere nicht? Weil eine Quote erreicht ist und der zweite zu spät war?)

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Ja, es stimmt, dass eine Doppelmoral vorliegt. 

Aber ich finde es völlig ok, wenn andere Länder uns nicht reinlassen. Daher finde ich persönlich, dass wir damit klar kommen müssen, wenn wir halt nicht in den USA arbeiten dürfen. Daher begrüße ich ja auch ganz uneigennützig die Entscheidung der Schweiz. Auch wenn das bedeutet, dass ich theoretisch vielleicht nicht reinkommen würde, wenn ich es versuchen würde. Aber das ist immer noch deren Land. Da haben wir gar nix zu melden.

 

Die westlichen Länder sind nunmal DIE Einwanderungsländer überhaupt. Ich glaube, dass viele andere Länder genauso reagieren würde, wenn wir da in so einer Masse anrücken würden. Nur hatten sie es bisher nicht nötig. Aber wenns drauf ankommt vertrauen die Menschen nur dem was sie kennen und sind Fremden gegenüber misstrauisch. Und das sollte man nicht überstrapazieren.

 

Und was ist schon gerecht? Ist es gerecht einzuwandern und sich nur bedingt anzupassen? Ist es gerecht in westlichen Ländern Salafisten-Netzwerke aufzubauen, obwohl wir sie gastfreundlich aufgenommen haben? Ist es gerecht, dass ein Einwanderer, der sein Leben lang hier gelebt hat irgenwann plötzlich ausgewiesen wird? Ist es gerecht, dass einige von Haus aus genug Geld haben und andere fürs Studium schwer ackern müssen? Wäre es gerecht Leuten, die mehr haben, das Geld wegzunehmen? Ist es gerecht, dass Frauen hierzulande alle Rechte haben, in arabischen Ländern aber nicht? Ist es gerecht .... das könnte Stundenlang so weiter gehen. Was ich damit sagen will: Die Welt ist nunmal nicht gerecht und wird es niemals sein. Wir können nur versuchen den Schaden zu begrenzen.

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Ich muss sagen, dass ich es schon ein bisschen witzig finde, wie die Medien in In- und Ausland auf dieses Votum reagieren. Dass britische Medien gelassen bleiben, ist klar, aber dass Frankreich und Deutschland die Überraschten spielen, ist schon echt ulkig. "Weltoffen" war für mich noch nie das Adjektiv, das mir zur Schweiz als Erstes eingefallen ist :-O

 

 

Denn ich finde nicht, dass eine Mulit-kulti Gesellschaft nur Vorteile bringt. Wenn man einfach mal 100-200 Jahre in die Zukunft blickt, werden viele Kulturen verschwunden sein und zu einer Mega-Kultur verschmolzen sein. Das sieht man im Kleinen schon in Deutschland daran, dass viele Dialekte aussterben, weil alle nur noch Hochdeutsch mit minimalen regionalen Unterschieden sprechen. 

 

Ich hoffe ich trete dir nicht zu nahe, aber ich glaube, dass die Menschheit in 100-200 Jahren ganz andere Probleme zu bewältigen hat als ein paar verlorengegangene Dialekte. Ich habe auch Sprachen studiert und finde die Entwicklung auch sehr spannend, aber wenn ich in die Zukunft blicke, dann muss ich sagen, dass mir mein naturwissenschaftliches Studium glaub wichtigere Sichtweisen beigebracht hat. Nicht falsch verstehen, natürlich sind Kultur und Sprache wichtig, wenn nicht die wichtigsten Merkmale der Menschheit. Aber sie werden nicht die grundlegenden Bedürfnisse erfüllen und die Probleme der Zukunft lösen können wie Überbevölkerung und damit einhergehender Nahrungs- und vor allem Wassermangel, Energienutzung und nachhaltiger Umgang mit der Natur. Das sind für mich die Themen der Zukunft. Sind diese Bedürfnisse nicht erfüllt, wird es der Menschheit ziemlich schnuppe sein, mit welcher Sprache man sich anspricht...

 

 

Und ja, alle Sprachen und Kulturen ändern sich mit der Zeit. Mein Problem damit ist nur, dass es momentan in einem Tempo abläuft, dass viele Menschen nicht mehr hinterherkommen.

 

Es haben sich aber eigentlich noch nie Menschen an Sprachen angepasst sondern umgekehrt. Sprachen sind unwahrscheinlich flexibel, dienen zur Kommunikation und müssen sich deshalb auch wandeln können. Ein völlig normaler Vorgang, den es so schon immer gegeben hat. Ich finde, das stets das Umfeld darüber entscheiden sollte, was gebraucht wird und was nicht. Nicht nur sprachlich, auch kulturell. Würde in unserer heutigen Welt Ablasshandel noch nötig sein? Da wir mittlerweile gut aufgeklärt sind, lautet die Antwort nein, also wurde er abgeschafft. Einige Dinge (wie z.B. Weihnachten, die Zeiteinteilung, die Benennung der Wochentage) halten sich hingegen sehr lange. Manche Traditionen bleiben länger, andere weniger lang erhalten. Man sollte dem nicht hinterhertrauern. Es möchte heute ja auch niemand mehr leben wie im Mittelalter und sonntags zur Hexenverbrennung gehen - mal sehr übertrieben gesagt ;-)

 

 

 

Und auch nicht zu vergessen: Ich finde es toll, dass die kleine Schweiz in der Mitte Europas sich nicht von Europa diktieren lässt, was sie zu tun und zu lassen hat. Ist schon schlimm genug, dass die EU-Staaten unter der Macht Brüssels einknicken... Wie war das? "Die ich rief, die Geister, Werd ich nun nicht los."

 

Nun ja, das Problem, das ich hier sehe ist, dass die Schweiz Europa braucht und zwar mehr als sich die Eidgenossen manchmal eingestehen wollen. Es geht innerhalb Europas nunmal einfach nicht, sich vom Rest abzuschotten. Die Briten schaffen das auf ihrer Insel gedanklich noch recht gut, aber selbst denen ist klar, dass eine geografische Abgrenzung noch lange keine politische und wirtschaftliche darstellen kann und sollte.

Die Schweiz kann nicht ohne Europa, hat aber immer wieder enorme Probleme Zugeständnisse zu machen. Warum, weiß ich nicht genau, in der Vergangenheit war meine Vermutung, dass es den Schweizern gut, vielleicht zu gut geht. Dass dies bei Abschottung nicht mehr so sein wird, ist einigen dabei wohl nicht so ganz klar.

 

Gleiches gilt natürlich auch für Deutschland.

 

 

Ich denke nicht, dass man die Schweiz als kleines Kind hinstellen kann. Klar sind die aus unserer Sicht manchmal etwas seltsam....

Ich glaube nicht, dass das mit dem Kind so wörtlich gemeint war. Es geht auch nicht darum, ein Land seltsam oder toll zu finden (ich find viele Länder "seltsam" :-O ), aber es geht insofern um "erwachsenes" Verhalten, als dass ich Kompromissbereitschaft zeigen kann und das ist bei der Schweiz leider nicht sehr oft der Fall. Ich bin ja an der Schweizer Grenze aufgewachsen und könnte so ein paar Beispiele nennen, aber das würde hier vielleicht ausufern.

 

 

Aber dafür auch eines der friedlichsten Länder der Welt. Davon können wir noch was lernen

Krieg kann ja auf unterschiedliche Weise geführt werden und nur weil ein Land sich nach außen gerne als neutral verkauft, spricht das nicht unbedingt für enorme Friedfertigkeit.

 

Auch darf man die Miliz der Schweiz nicht unterschätzen. Ich glaub erst vor paar Monaten hat sich die Mehrheit der Schweizer (diesmal glaub über 70%) für den Erhalt der Wehrpflicht ausgesprochen. Da in der Schweiz diese Wehrpflichtigen ihre Waffe mit nach Hause nehmen können (oder sollen? Bin da rechtlich nicht so auf dem Laufenden), hat die Schweiz auch eine sehr hohe Waffendichte. Inzwischen kann man die wohl in so ner Art Waffenhaus deponieren, das ist aber keine Pflicht und viele Schweizer bunkern die Waffen und Munition zuhause.

 

Ein realtiv aktuelles Thema sind auch Söldnerfirmen, die von der Schweiz aus operieren und in Kriegsgebieten wie Afghanistan und Irak tätig sind und von den Schweizern geduldet bzw. sogar ins Land geholt werden - kann man ja auch ne Menge Geld damit machen ;-)

 

Ich möchte die Schweiz hier nicht an den Pranger stellen, ich glaube es gibt kaum ein Land, das sich besser verhält. Aber wie schon gesagt sind es zwei Paar Stiefel, wie man sich nach außen präsentiert und wie man sich dann tatsächlich verhält. Da finde ich manchmal Länder wie die USA, die keinen Hehl aus ihrer weltweiten "Hilfsbereitschaft" machen, fast besser einzuschätzen. Bei denen weiß man, wann es knallt :-O

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Nicht falsch verstehen, natürlich sind Kultur und Sprache wichtig, wenn nicht die wichtigsten Merkmale der Menschheit. Aber sie werden nicht die grundlegenden Bedürfnisse erfüllen und die Probleme der Zukunft lösen können wie Überbevölkerung und damit einhergehender Nahrungs- und vor allem Wassermangel, Energienutzung und nachhaltiger Umgang mit der Natur. Das sind für mich die Themen der Zukunft. Sind diese Bedürfnisse nicht erfüllt, wird es der Menschheit ziemlich schnuppe sein, mit welcher Sprache man sich anspricht...

Was das angeht hast du so gesehen natürlich Recht. Ich bin sowieso ner Meinung, dass sich die Menschheit irgendwann selbst ausrottet(oder zumindest zu großen Teilen), wenn sie das mit der Überbevölkerung nicht ganz schnell in den Griff kriegt.

Ich stelle mir halt nur die Frage: Was passiert bis dahin? Also bis wir wirklich Probleme im Bereich Nahrung, Wasser und Energie kriegen? Und solange wir es nichtmals schaffen mit Verhältnismäßg kleinen Problemen wie Einwanderung und Integration umzugehen. Wie sollen wir dann die wirklich großen Probleme jemals in den Griff bekommen?

Und sind wir, wenn es soweit ist, noch das Land / das Europa das wir kennen? Vielleicht haben bis dahin die Rechten Kräfte Überhand genommen. Und wer weiß wie sie dann mit den Problemen umgehen.

Es geht also nicht nur um Sprache und Kultur. Sondern vor allem darum die Ängste der Menschen ernst zu nehmen und auch auf deren Bedürfnisse einzugehen. Und sollte das Bedürfnis weniger Einwanderung heißen, so muss das nicht schlecht sein. Es gibt noch so viele schlecht Integrierte. Da liegt sowieso noch genug Arbeit vor uns.

 

 

Nun ja, das Problem, das ich hier sehe ist, dass die Schweiz Europa braucht und zwar mehr als sich die Eidgenossen manchmal eingestehen wollen. Es geht innerhalb Europas nunmal einfach nicht, sich vom Rest abzuschotten. Die Briten schaffen das auf ihrer Insel gedanklich noch recht gut, aber selbst denen ist klar, dass eine geografische Abgrenzung noch lange keine politische und wirtschaftliche darstellen kann und sollte.

 Die Schweiz schottet sich ja auch nicht komplett ab. Sie macht nur deutlich, dass sie immer noch ein souveräner Staat sind in dem das Volk die Entscheidungen trifft. Und ich finde das sollte Europa auch akzeptieren ohne irgendwelche Muskeln spielen zu lassen. Freunde sollte man akzeptieren. Und ihnen nicht die eigene Meinung aufdrücken. die Schweiz hat ja nichts aggressives oder beleidigendes gemacht. Also meiner Meinung nach aboslut unnötig, dass Europa so nen Terz macht. Da find ich Mrs. "F*** the EU" wesentlich beleidigender. DAS ist ein Grund zur Aufregung. Denn da akzeptiert uns jemand nicht.

 

 

Ein realtiv aktuelles Thema sind auch Söldnerfirmen, die von der Schweiz aus operieren und in Kriegsgebieten wie Afghanistan und Irak tätig sind und von den Schweizern geduldet bzw. sogar ins Land geholt werden - kann man ja auch ne Menge Geld damit machen pf_smilie_1.gif

Ja das liebe, alte Geld. Verdirbt den besten Charakter ;) Hat uns nicht das Geld(Bankensystem) in die letzte Krise gebracht? Nur leider ist niemand gegen die Verlockungen des Geldes immun.

Bearbeitet von Nimphredil
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Es geht also nicht nur um Sprache und Kultur. Sondern vor allem darum die Ängste der Menschen ernst zu nehmen und auch auf deren Bedürfnisse einzugehen.

 

Hm, da kann ich dir nicht ganz zustimmen. Sicher sollte man Ängste ernst nehmen, aber man sollte eher darauf hinarbeiten, Menschen diese Ängste zu nehmen und was Parteien wie die SVP tun ist eben eher, diese zu schüren. Populistische Parolen sind immer einfacher an die Leute ranzubringen als vernüftige Argumentation, sonst wäre es glaube ich nicht zu diesem Ergebnis gekommen und würde auch in anderen Ländern nicht diese Tendenzen zeigen.

 

 

Freunde sollte man akzeptieren. Und ihnen nicht die eigene Meinung aufdrücken. die Schweiz hat ja nichts aggressives oder beleidigendes gemacht. Also meiner Meinung nach aboslut unnötig, dass Europa so nen Terz macht.

 

 

 

Also für mich beruhen Freundschaften immer auf Gegenseitigkeiten. Ich sehe auch nirgends, wo anderen Meinungen aufgedrückt werden, es geht doch stets um Verhandlungen miteinander und da gehört Kompromissbereitschaft dazu. Als damals das bilaterale Abkommen mit der Schweiz verhandelt wurde, wurden bestimmte Inhalte festgelegt. Die Schweiz hat wirklich enorm davon profitiert. Man frage z.B. mal die deutschen Bauern an der Schweizer Grenze in Süddeutschland wie es um den Kauf von Ackerland bestellt ist, seit Schweizer Bauern nach dem Freihandelsabkommen dort die Ländereien aufkaufen und die Ernte zollfrei über die Grenze bringen dürfen. Nur ein Beispiel, ich hätte noch n paar persönlichere ;-)

 

So, nun ist in diesen Verträgen im Gegenzug aber auch die Personenfreizügigkeit geregelt, die von Schweizer Seite erfüllt werden musste. Ist dies nun nicht mehr der Fall, finde ich es völlig logisch, dass über die anderen Abkommen neu verhandelt werden muss. Sonst müsste man ja in Zukunft keine Abkommen mehr treffen/einhalten und jeder tut was er will.

 

Das hat also weniger mit "Meinung aufdrücken" zu tun als damit, dass dies einfach die logische Konsequenz ist, für die sich die Schweizer leider entschieden haben. Es macht ja auch niemand "Terz", man macht nur klar, dass das eine eben leider auch das andere bedingt und es dies zu bedenken gilt. Und ich glaube dass sich da ganz viele Schweizer nicht informiert haben. Aber das wäre bei uns wie schon gesagt glaub auch nicht anders. Populistische Parolen sind nunmal einfacher und kommen besser, schneller und leichter bei den Leuten an. Schade drum.

 

Nach einer Umfrage sprechen sich im Übrigen 70 Prozent für den Erhalt der Verträge mit der EU aus. Keine Ahnung was da genau gefragt wurde, aber schade, dass diese Leute wohl nicht zur Volksabstimmung gegangen sind ;-)

 

Ich finds total schade, welche Nachrichten man da immer wieder lesen muss, ich habe die Schweiz als Kind wirklich geliebt und verbinde sie eigentlich nur mit schönen Erinnerungen. Ich bin dort geboren und war auch in der Jugend sehr oft auf der anderen Seite des Rheins. Aber in den letzten...sagen wir 10 Jahren hab ich immer mehr Ungerechtigkeiten mitbekommen, persönliche wie politische, sodass mein persönliches Bild der Schweiz schon arg gelitten hat.

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Also für mich beruhen Freundschaften immer auf Gegenseitigkeiten. Ich sehe auch nirgends, wo anderen Meinungen aufgedrückt werden, es geht doch stets um Verhandlungen miteinander und da gehört Kompromissbereitschaft dazu. Als damals das bilaterale Abkommen mit der Schweiz verhandelt wurde, wurden bestimmte Inhalte festgelegt. Die Schweiz hat wirklich enorm davon profitiert. Man frage z.B. mal die deutschen Bauern an der Schweizer Grenze in Süddeutschland wie es um den Kauf von Ackerland bestellt ist, seit Schweizer Bauern nach dem Freihandelsabkommen dort die Ländereien aufkaufen und die Ernte zollfrei über die Grenze bringen dürfen. Nur ein Beispiel, ich hätte noch n paar persönlichere ;-)

 

So, nun ist in diesen Verträgen im Gegenzug aber auch die Personenfreizügigkeit geregelt, die von Schweizer Seite erfüllt werden musste. Ist dies nun nicht mehr der Fall, finde ich es völlig logisch, dass über die anderen Abkommen neu verhandelt werden muss. Sonst müsste man ja in Zukunft keine Abkommen mehr treffen/einhalten und jeder tut was er will.

 

Es kann gut sein, dass hier(weit weg von der Schweizer Grenze) ein völlig anderes Bild ankommt. Da kann ich wirklich nicht viel zu sagen.

Dass der Vertrag völllig neu verhandelt werden müsste, macht schon Sinn. Bin gespannt wie das weiter geht. Aber wenn ich sehe wie da ein Freihandelsabkommen zu einem gewissen Unmut führt, graut es mir vor dem TTIP...Wozu wir natürlich auch wieder nicht gefragt werden.

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Am traurigsten finde ich ja, wie die "gelebte Demokratie" bejubelt wird und gleichzeitig von einer hohen Wahlbeteiligung von 56% gesprochen wird. Dass also nichtmal 30% darüber bestimmen, was 100% zu tun haben, finde ich auch ne komische "Mehrheitsentscheidung". Aber da sind die Eidgenossen ja im Prinzip auch selbst dafür verantwortlich, kann man nich ändern. Keine Meinung zu haben geht aber manchmal echt daneben (siehe auch deutsche Regierung und Genmais, eieieiei:-( )

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Am traurigsten finde ich ja, wie die "gelebte Demokratie" bejubelt wird und gleichzeitig von einer hohen Wahlbeteiligung von 56% gesprochen wird. Dass also nichtmal 30% darüber bestimmen, was 100% zu tun haben, finde ich auch ne komische "Mehrheitsentscheidung". Aber da sind die Eidgenossen ja im Prinzip auch selbst dafür verantwortlich, kann man nich ändern. Keine Meinung zu haben geht aber manchmal echt daneben (siehe auch deutsche Regierung und Genmais, eieieiei:-( )

 

Ich habe mich mal mit einer Schweizerin über die Volksentscheide unterhalten. Und sie meinte viele Schweizer gehen nur wählen, wenn sie sich ihrer Meinung sicher sind und gut informiert sind(oder sich für gut informiert halten). Es könnte also demnach sein, dass viele bewusst zu hause geblieben sind, weil sie lieber gar keine Stimme abgeben als eine Falsche. Ist jetzt aber nur ne Vermutung. Die gute, alte Faulheit ist bestimmt auch nicht zu unterschätzen ;-)

 

Was den Genmais angeht ist ja das Schlimme, dass die Regierung eingentlich eine Meinung hätte haben müssen. Zumindest wenn sie sich als Vertreter des deutschen Volkes sieht.

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Hm, da kann ich dir nicht ganz zustimmen. Sicher sollte man Ängste ernst nehmen, aber man sollte eher darauf hinarbeiten, Menschen diese Ängste zu nehmen und was Parteien wie die SVP tun ist eben eher, diese zu schüren. Populistische Parolen sind immer einfacher an die Leute ranzubringen als vernüftige Argumentation, sonst wäre es glaube ich nicht zu diesem Ergebnis gekommen und würde auch in anderen Ländern nicht diese Tendenzen zeigen.

Das ist ein interessanter Punkt. Das klingt für mich ein bisschen nach Herrschaftswissen nach der Devise: "wenn die Menschen wüssten, was die Politiker wissen, dann würden sie auch dafür stimmen".

 

Ich bin der Überzeugung, dass die Menschen genau die Vor- und Nachteile kennen und sich erlauben persönlich ein anderes Fazit zu ziehen. In den Ländern mit repräsentativer Demokratie, werden diese Menschen einfach ignoriert, was das Aufkommen von radikalen oder radikaleren Parteien zur Folge hat. Das Risiko besteht in der Schweiz nicht, weil dort das Volk - Wahlbeteiligung hin oder her - entschieden hat. Als die Schweiz damals entschied nicht der EU beizutreten hieß es auch, dass das eine schlechte Entscheidung sei und damit der wirtschaftliche Niedergang der Schweiz nahe sei. Tatsächlich hat sich die Schweiz wirtschaftlich besser entwickelt als die EU. Ich glaube auch, dass sich die Auswirkungen dieser Zuwanderungsbeschränkung eher in Grenzen halten werden.

Die Schweiz hat einen Ausländeranteil von fast 25% und alles was beschlossen wurde ist, dass die Zuwanderung begrenzt werden soll. Wie großzügig diese Grenzen sein werden, ist jetzt noch gar nicht abzusehen.

 

Grundsätzlich stehe ich der EU skeptisch gegenüber. Die europäischen Länder sind zu unterschiedlich, um in einem Superstaat zusammengeführt zu werden. Und weil die Länder zu unterschiedlich sind, ist auch die Freizügigkeit ein Problem. Nehmen wir die Sozialstandards. Es hätte bevor man einen Wirtschaftsraum gründet eine Harmonisierung der Sozialstandards stattfinden müssen. Und zwar auf einem Niveau bedeutend unter dem der Deutschen, weil sich fast kein Land in Europa so einen Sozialstaat leisten kann. Ich könnte mir vorstellen, dass man in Deutschland mit Hartz 4 einen besseren Lebensstandard hat, als ein Polizist in Sofia oder ein Klempner in Bukarest. Welchen Anreiz haben diese Menschen noch in ihrer Heimat zu bleiben, wenn man sich mit Nichtstun so gut steht, geschweige denn wenn man IT-Spezialist oder Arzt ist? Nach der Wende konnten wir das innerhalb von Deutschland sehen. Damals sind zig Millionen Menschen in den Westen gegangen und heute sterben dort die Dörfer aus. weil nur noch die Alten zurück bleiben, die nicht mehr umziehen können. Sicher ist nicht alles so schwarz und weiß, aber es gibt strukturelle Probleme in der EU. die mit dem Mantra "Die EU ist gut, die Freizügigkeit ist gut, alles ist gut" tot gesummt werden.

 

Man muss einsehen, dass die Zusammenführung so vieler unterschiedlicher Staaten ein Generationenprojekt ist, in dem man manchmal vielleicht auch einen Schritt zurück (in Richtung Nationalstaatlichkeit) gehen muss, bevor man zwei Schritte nach vorne (in Richtung EU) geht.

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Das ist ein interessanter Punkt. Das klingt für mich ein bisschen nach Herrschaftswissen nach der Devise: "wenn die Menschen wüssten, was die Politiker wissen, dann würden sie auch dafür stimmen".

 

Ich bin der Überzeugung, dass die Menschen genau die Vor- und Nachteile kennen und sich erlauben persönlich ein anderes Fazit zu ziehen.

 

Das kann gut sein, dagegen sprechen allerdings ein paar andere Stimmen, auch aus der Schweiz:

 

 

Aus Sicht der Sozialdemokraten (SP) kommt eine neue Volksabstimmung in Betracht, sobald die bilateralen Verträge mit der EU gekündigt werden müssten. Das Volk müsse wählen können zwischen der Umsetzung der Initiative und der Sicherung des bilateralen Wegs, sagte SP-Chef Christian Levrat der "Sonntagszeitung". Die Eidgenossen hätten die Initiative am 9. Februar angenommen im Glauben, sie sei mit den bilateralen Verträgen vereinbar. Nach einer repräsentativen Umfrage des "Sonntagsblicks" sind 74 Prozent der Schweizer für die Beibehaltung dieser Verträge mit der EU.

Quelle

 

Es scheint also vielleicht tatsächlich so gewesen zu sein, dass die Menschen dachten, das es außer der Beschränkung der Einwanderung keine Konsequenzen gäbe und das hieße wiederum, dass sie falsch oder nicht genügend informiert waren.

 

Oder von diesen 74 Prozent sind viele nicht zur Wahl geganen, das kann auch sein.

 

Ich glaube auch nicht, dass wenn "die Menschen wüssten, was Politiker wüssten" (wie du es sagst), das Ergebnis unbedingt anders aussehen würde. Politiker sind ja nochmal von ganz anderer Seite beeinflusst, was da an Lobbyarbeit geleistet wird, ist ja unvorstellbar. Ich denke also, dass Politiker oft TROTZ besseren Wissens handeln, wie sie es tun.

Nichtsdestotrotz glaube ich, dass die Informationslage einfach oft sehr einseitig an die Leute rangetragen wird. Eben weil sich manche Botschaften leichter und schneller transportieren als andere. Oder weil bestimmte Gruppen es besser verstehen Menschen anzusprechen als andere.

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was da weiter passiert und hoffe, dass ein Weg gefunden wird, mit dem beide Seiten zufrieden sein können.

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