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Tolkien - Neuerscheinungen


Cadrach

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Also ich sehe das ebenso wie Nelkhart: Diese ständigen Tolkien HipHop-Remixes gehen mir gehörig auf die Nerven. Wenn ich das nächste Mal in einen Club gehe und der DJ dort das Hobbit-Hörspiel laufen lässt, zücke ich gleich Anduril und schneide ihm die Hände ab! 

 

:bounce:

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Das kannst Du nicht machen, Herr Langbogen. Diese Disc Jockeys leben von ihrer Fingerfertigkeit. Daran hängt ihre Existenz.
Es muß einen weniger drakonischen Weg geben, diesem Trend entgegenzuwirken.

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  • 1 Monat später...

Ich begrüße es außerordentlich, daß der Fuchs schließlich doch noch das Prinzip der Ironie für sich entdeckt hat. Ganz ohne Augenzwinkern werden wir hier vermutlich nicht weiterkommen.

Es gehört zu den tragischen Widersprüchen unserer Zeit, daß Tolkiens Werke und urbane Subkulturen wie Hip Hop nebeneinander in derselben Welt existieren. Wir müssen diese Diskrepanz irgendwie aushalten.
Zum Glück beschränkt die kulturelle Divergenz beider Themenfelder deren Überschneidungspunkte auf ein genuïn bedingtes Minimum. Im Alltag gehen sich Hip Hop und fiktive Mythologiën meistens stillschweigend aus dem Weg. Und das ist gut so.
Irgendwie scheinen die Leute intuïtiv zu wissen, daß es für Rap und Tolkien keine funktionierende gemeinsame Rezeptionsebene gibt. Auch niederländischer Gabber, Nu Rave und im Grunde sogar Punk disqualifizieren sich in dieser Kombination glücklicher Weise selbst.

Aber nicht alle popkulturellen Stile sind so inkompatibel und ungefährlich für die literarische Synästhesie.

Vor Jahren habe ich ein interessantes Experiment gemacht. Ich las den Herrn der Ringe vier Mal hintereinander, mit jeweils unterschiedlicher musikalischer Untermalung: Mit britischer Independent-Musik der späten 1980er Jahre, mit Frankfurter Hardtrance, verschiedenen Komponisten der Romantik und schließlich mit Sprechgesang der Aggro Berlin Gruppe, Delated Peoples und den Beasty Boys.

Der Versuch endete mit dem wenig erstaunlichen Ergebnis, das Rap samt seiner eingewobenen Funk-, Jazz- und Soulelemente völlig vom Text abprallte. Ähnliche Beobachtungen machte ich mit Indie (bis auf ein paar Ausnahmen im Shoegazer-Bereich) und selbst die klassische Musik erwies sich zu meiner Verwunderung größtenteils als ungeëignet, um den Lesefluß musikalisch zu umschmeicheln.

Die große Überraschung des Tests war für mich, wie sagenhaft sich der Herr der Ringe lesen ließ, wenn ich mich dabei Hardtrance und balearischen House-Tracks aussetzte. Die synthetischen Klangflächen verwoben sich mit den Landschaften Eriadors, Calenardhons und Gorgoroths und ließen meine Vorstellungskraft in ungeahnte Tiefen des Stoffes eintauchen. Zwar nervten mich anfangs die repetitiven Beats, aber gerade deren Regelmäßigkeit half mir, die Bässe schon nach wenigen Seiten auszublenden.
Dann traten aus dem sphärischen Klanggewebe langgezogene Sounds hervor, die mich an die bizarren Laute fremdartiger Urtiere erinnerten. Das künstliche Äonenheulen wurde mir zur Vertonung der Agonie der Zeit bei Tolkien und ließ die historische Tiefe von Orten wie Amon Sûl, Eregion und Moria hörbar werden.


Ich mochte mir zunächst nicht eingestehen, wie sehr diese Synästhesie meine Tolkien-Rezeption bereicherte. Vom popkulturellen Standpunkt her sind Trance und Ibiza-House so ungefähr die uncoolsten Genres, die der Musikmarkt momentan zu bieten hat. Dennoch eignen sich diese Genres vorzüglich als Tolkien-Soundtrack und erweitern mit ein bißchen Glück sogar das geonarrative Verständnis des Lesers.

Natürlich gibt es vorzügliche Gründe, beim Lesen gänzlich auf Musik zu verzichten. Alles ist besser als auf LRP-Getröte, Mittelalterrock und sonstige (selbstverständlich rein subjektiv eingeschätzte) Geschmacksausfälle zurückzugreifen.

Bearbeitet von Nelkhart
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  • 4 Monate später...

»Although the author completed his own translation in 1926, he "seems never to have considered its publication", said Christopher Tolkien today, announcing the Tolkien estate's new deal with HarperCollins to publish Beowulf: A Translation and Commentary on 22 May. The book, edited by Christopher Tolkien, will also include the series of lectures Tolkien gave at Oxford about the poem in the 1930s, as well as the author's "marvellous tale", Sellic Spell.«

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  • 8 Monate später...

Gerade habe ich die Klett-Cotta Vorschau für das Frühjahr 2015 erhalten, und darin entdeckt:

 

J.R.R. Tolkien: König Arthurs Untergang

ISBN:978-3-608-96050-1

21,95€

zweisprachig, Übersetzt von Hans- Ulrich Möhring

erscheint am 21.03.2015

:-) :-) :-) :-) :-)

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Nicht in absehbarer Zeit. Soweit ich weiß liegt das daran, dass Christopher Tolkien nicht zulässt, dass nur einzelne Bände der HoMe übersetzt werden, sondern wenn dann nur als Ganzes. Da ist das Risiko für einen Verlag schon gewaltig, zumal ausgerechnet der dritte Band (der nächste, der veröffentlicht werden müsste) ausschließlich Gedichte enthält, die dann wohl zweisprachig herausgegeben werden müssten.

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Hmm. Ja ein Risiko mag das schon sein aber ich meine es gibt ja so viele begeisterte Tolkienleser im deutschsprachigen Raum dass es wahrlich nicht schaden würde jeweils eine Auflage der Bücher auf den Markt zu bringen. 

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Das sehe ich auch so. Aber die Entscheidung liegt letztlich beim Verlag. Und es wäre wirklich ein extrem aufwändiges Projekt, bei dem es zum größten Teil um die Entwicklung _englischsprachiger_ Texte bis hinein in einzelne Begriffe geht. Man kann durchaus auch der Ansicht sein, dass es sinnfrei ist, so etwas zu übersetzen.

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Braucht man denn diese 10 Bände unbedingt um Tolkiens Welt besser zu verstehen? Ich besitze eben ausnahmslos alles was es auf Deutsch gibt, nur diese 10 Bände habe ich nicht, da mein Englisch nicht besonder gut ist. Verpasse ich denn viel wenn ich sie nicht habe?

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Das Problem ist ja, daß diejenigen Tolkienleser, die sich für weiterführende Literatur wie die HoMe interessieren, generell des Englischen mächtig sind und somit keine Übersetzung brauchen.

 

Habe die HoMe zwar auch noch nicht durch, aber wenn Du Tolkiens Literatur besser verstehen willst, auf jeden Fall.

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Naja also verständigen mit Leuten und Artikel im Internet lesen auf Englisch kann ich mehr oder weniger schon aber nicht so gut das ich ein Buch lesen könnte :)

Bearbeitet von Eisenkrone
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Dann einfach mit dem Hobbit anfangen. Danach mit dem Silmarillion oder Herr der Ringe weitermachen. Und irgendwann reicht es dann auch für die HoMe, zumal Tolkiens Englisch nicht allzu schwierig zu verstehen ist.

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Danke vielmal für den Tipp! Ich habe eh vor bald einen Sprachaufenthalt in England zu machen, mindestens ein halbes Jahr. Da wird mein Englisch bestimmt viel besser werden. Habe nach meiner Schulzeit einen Kurs besucht aber es bringt mir nicht viel, ich denke ein Aufenthalt zu machen würde viel mehr bringen.

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@Eisenkrone: Die Frage ist natürlich, was du dir von der HoMe erhoffst. Wenn du das "Buch der Verschollenen Geschichten" gelesen hast, weißt du in etwa, was dich erwartet. Es ist ein häufiges Missverständnis, dass viele Leser eine Art "Geschichte von Mittelerde" vom Ersten bis zum Vierten Zeitalter in Romanform erwarten. Das ist NICHT so. Die HoMe besteht aus Fragmenten und Textfetzen, die veranschaulichen, wie sich das literarische Werk Tolkiens mit der Zeit entwickelt hat, von den frühesten Skizzen in den Verschollenen Geschichten über die Entwicklung des HdR bis kurz vor seinem Tod, wo er unermüdlich am unfertigen Silmarillion herumgedoktort hat. Und das alles unterbrochen und zusammengehalten von Chriszopher Tolkiens langen wissenschaftlichen Kommentaten. Das ist schwere Kost und definitiv nichts für Leute, die nur Romane lesen wollen. Um Tolkien und sein Werk zu verstehen ist sie aber unerlässlich.

Bearbeitet von Berenfox
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Ich mag die beiden Bücher "Verschollenen Geschichten" sehr. Ich finde sie sogar besser als die Romane. Das sind die anderen 10 anderen Bände genau das richtige für mich. Es kommen da einfach dinge vor die im Silmarillion nicht vorhanden sind. 

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Dann würde ich raukos Tipp folgen und einfach mal mit einem englischen Werk anfangen, das zu schon auf Deutsch kennst. Man liest sich wirklich schnell ein, und wenn man dann einmal drin ist liest man es nie wieder in Übersetzung. Und sobald du Hobbit, LotR und Sil geschafft hast bist du auch in der Lage, dich mit der HoMe auseinanderzusetzen. Klar, das dauert natürlich, bis du so weit bist, aber im Moment ist es der einzige Weg. Aber er lohnt sich, und es läuft ja auch nichts weg.

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Stimmt, es läuft nichts weg, für sowas hat man ja reichlich Zeit. Aber ich denke ich sollte besser zuerst meinen Sprachaufenthalt machen bevor ich ein Englisches Buch lese. 

Mir geht es Hauptsächlich darum neue Geschichten und Informationen wie beim "Verschollenen Geschichten" zu lesen, welche Bände würdet Ihr da empfehlen?

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Naja, HoMe halt ;) aber des steht ja bis jetzt noch außer Frage bei dir, so wie ich das rausgelesen habe. Hast du schon einmal Nachrichten aus Mittelerde gelesen? Oder Geschichten aus dem gefährlichen Königreich? Die gibt es auf Deutsch. Obwohl wenn du schon das Sil und die verschollenen Geschichten gelesen hast wird evtl nicht allzuviel neues drinnsten, weiß es aber nicht genau. Is schon zu  lange her als ich die beiden Bücher das letzte mal gelesen habe, um zu sagen, ob wirklich etwas neues drin vorkommt das du noch nicht kennst. Aber die Geschichten aus dem gefährlichen Königreich hat nicht wirklich was mit HdR zu tun, spielt aber schon im HdR Universum. Es ist eher als Märchenbuch zu betrachten und wer auf Märchen steht wird auf jedenfall seine Freude daran haben.

 

Ich hoff ich konnte dir vllt ein bisschen weiterhelfen. LG

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Aber die Geschichten aus dem gefährlichen Königreich hat nicht wirklich was mit HdR zu tun, spielt aber schon im HdR Universum. Es ist eher als Märchenbuch zu betrachten und wer auf Märchen steht wird auf jedenfall seine Freude daran haben.

 

Weil das Buch jetzt schon mehrfach erwähnt wurde, hier kurz der Inhalt der deutschsprachigen Ausgabe:

Roverrandom

Bauer Giles von Ham

Die Abenteuer von Tom Bombadil

Der Schmied von Großholzingen

Blatt von Tüftler

 

Bis auf Tom Bombadil alles keine Mittelerdegeschichten. Wichtig ist die Erzählung 'Blatt von Tüftler', die es lange nicht mehr in Übersetzung gegeben hat.

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Der "Schmied von Großholzingen" ist ebenso wichtig. Beide Geschichten ("Schmied" und "Tüftler") setzen sich mit Tolkiens Verständnis von Fantasie auseinander, weisen interessante Parallelen zum Mittelerde-Legendarium auf und sind einfach wunderschöne Geschichten! Unbedingt lesen!

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