Zum Inhalt springen

Abitur Präsentationsprüfung - Suche Tipps


Gast slyzzor

Empfohlene Beiträge

Hallo liebe Tolkien-Freunde!

Erstmal ein Lob an dieses tolle Forum, das scheint wirklich eine interessante Wissensquelle zu sein mit der ich mich sicherlich noch eingehender beschäftigen werde. ;)

Nun zum eigentlich Sinn meiner Anmeldung und dieses Threads. In etwa einem Monat stehen mein viertes und fünftes Prüfungsfach im Abitur an. Als fünftes Fach habe ich dabei Deutsch als Präsentation gewählt und folgende Aufgabe erhalten:

Zeigen Sie anhand ausgewählter Textbeispiele -

die Veranschaulichung durch Sequenzen ist möglich -

in J.W. von Goethes "Faust", der Tragödie erster Teil,

die bösen Absichten des Gefallenen Engels auf,

der im Werk behauptet, er sei

"Ein Teil von jener Kraft,

Die stets das Böse will und stets das Gute schafft."

Vergleichen Sie im Anschluss die "böse" Figur

in Goethes Werk mit der in J.R.R. Tolkiens Werk

"Herr der Ringe".

Was motiviert diese Figuren? -

Zeigen Sie Beweggründe der bösen Erscheinungsform auf.

Bei der bösen Figur im Herrn der Ringe handelt es sich natürlich um Sauron, wie sich jeder denken kann, Im Faust selbstverständlich um Mephisto. Ich bin sowohl mit dem Faust als auch mit dem Herrn der Ringe relativ gut vertraut und habe ein wenig Sekundärliteratur anbei (z.B. "Handbuch der Weisen von Mittelerde", "Silmarillion" etc.) falls ihr euch also auf eventuelle Bücher beziehen wollt, kann ich das auch nachlesen sofern das überhaupt notwendig sein wird.

Mich interessieren nun eure Gedanken, da ihr sicherlich mit Tolkiens Welt weit besser vertraut seit als ich. Was ich suche sind Ideen und Denkanstöße aus denen ich mir einen guten Argumentationsaufbau zusammenstellen kann und die meine Ausführungen vielleicht ergänzen können.

Ich freue mich über jeden Beitrag! :)

Bearbeitet von Cadrach
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mir fällt dazu eine Stelle im ersten Buch der verschollenen Geschichten ein.

Ich wäre dabei jedoch vorsichtig, da es nicht um Sauron, sondern um die Schöpfungen seines Meisters geht (Etwas Gutes, das Sauron aus Bösem Willen schafft, fällt mir nicht ein), und die verschollenen Geschichten unzählige Male umgearbeitet wurden, ehe sie zum Silmarillion wurden. In dieser frühen Phase existierte der dunkle Herrscher von Mordor noch gar nicht. Sie sind also vor allem Geschichten und Ideen aus einer früheren Mythologie, die man ohne weiteres nicht an den Herr der Ringe "anschließen" kann. Das ist also nur so ein Gedanke, zeigt aber, das Tolkien zumindest in der frühen Mythologie an etwas, das "Böses will und Gutes schafft" dachte.

Nun sprach Ilúvatar zu Ulmo und sagte: "Siehst du nicht, dass Melko bittere Kälte ohne Maß ersonnen und doch nicht die Schönheit deiner kristallenen Wasse und die Klarheit deiner Teiche zerstört hat? Dort, wo er dachte, vollkommen zu obsiegen, ist Schnee entstanden, Frost hat seine vollkommenen Werke vernichtet, und Eis hat prachtvoll seine Paläste überzogen."

Und wiederum sprach Ilúvatar: "Hitze und Feuer ohne Maß hat Melko ersonnen, und doch ist deine Freude nicht vertrocknet und die Musik der Meere nicht ganz erstickt. Siehe nun statt dessen die hohen prächtigen Wolken, den Zauber, der in Dunst und Nebel wohnt, und lausche dem Geräusch des Regens, der auf die Erde fällt"

Da antwortete Ulmo: "Wahrlich, schöner ist nun das Wasser, als ich es zuvor erdachte. In meinen geheimsten Gedanken habe ich nichts vom Schnee gewusst und von seiner Schönheit, auch wenn nur wenig Musik ihr liegt, der Regen jedoch ist wahrhaft schön, und seine Musik erfüllt mein Herz, so dass ich glücklich bin, dass mein Ohr sie entdeckt hat, wenngleich sie unter allen Dingen das traurigste ist (...)"

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Imrazor,

die Stelle aus den Verschollenen Geschichten kommt in leicht abgewandelter Form auch im Silmarillion vor, sie ist daher eines jener Elemente, die aus den Frühfassungen größtenteils erhalten geblieben sind, zumindest, was ihre grundlegenden Gedanken/ Ideen angeht:

Und Iluvatar sprach zu Ulmo und sagte: "Siehst du nicht, wie hier in diesem kleinen Reich in den Tiefen der Zeit Melkor deine Provinz bekriegt? Bittre, unermessliche Kälte hat er ersonnen und doch nicht die Schönheit deiner Quellen und klaren Teiche vernichtet..."

Ainulindale

@slyzzor,

Zu den Beweggründen Saurons:

Sil.S.360 Akallabeth

"..., und hernach strebte er unablässig nach der Herrschaft über Mittelerde, denn ein König aller Könige wollte er werden und ein Gott für die Menschen."

Saurons Beweggründe sind genau wie die seines Meisters Melkor auf den Wunsch nach Macht zurückzuführen, Macht über andere, Macht über die Schöpfung. Schon Melkor wollte "selber Untertanen und Knechte haben und der Herr genannt werden und über andrer Willen gebieten."

( Sil.S.17 )

Melkor wollte Iluvatar ( Gott ) übertreffen, wollte Dinge in die Welt setzen, die sein eigen sind. Er wollte sich über seinen Schöpfer erheben, strebte nach mehr "Glanz und Macht für die ihm zugewiesene Stimme."

Solcherlei Zielsetzung gilt letztlich auch für Sauron, der seinem Meister den "gleichen Trümmerpfad hinab in die Leere" folgte.

Bearbeitet von Fangli
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Leider enthält Dein Inhalt Begriffe, die wir nicht zulassen. Bitte bearbeite Deinen Inhalt, um die unten hervorgehobenen Wörter zu entfernen.
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...