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Tolkien & Rassismus


Caivallon

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Ein Punkt den ich auch interessant finde ist (dass hat jetzt mit dem Inhalt der bücher weniger zu tun) die Ablehnung Tolkiens das Buch im Reich Hilters zu publizieren.

Wo hast du etwas über so eine Ablehnung gehört/gelesen?

HdR ist erst nach dem Krieg veröffentlicht worden. Tolkien hat sich geweigert, einen Ariernachweis zu erbringen. Er hielt aber immer große Stücke auf die Deutschen, und sah sie zumindest zeitweise als von einem schlechten Führer missbraucht und fehlgeleitet an. Er hat die Deutschen auch in Leserbriefen verteidigt, als ein anderer Leser am liebsten zu sehr radikalen Maßnahmen gegriffen hätte: Er hätte am liebsten jeden einzelnen Deutschen ausgerottet. Tolkien wies darauf hin, dass die Briten genausowenig das Recht haben, anderen Nationen das Lebensrecht abzusprechen wie die Deutschen.

Was den Rassismusvorwurf angeht, so wird er zumeist von Leuten erhoben, die nur den HdR gelesen haben. Im Silmarillion z.B. spalten sich die Ostlinge in Gruppen, die auf der Seite der Elben und solche, die auf der Seite Morgoths kämpfen, und auch die Elben werden nicht als unfehlbar portraitiert. Bis zur Zeit des HdR hatten sie einiges an Zeit zu lernen. Was zudem übersehen wird, ist dass Tolkiens Werk nunmal eine bestimmte Region Mittelerdes portraitiert, die sich nunmal an Europa orientiert. Damit ist zwangsläufig jeder, der ethnisch aussereuropäisch aussieht jemand von ausserhalb. Treten solche Leute massiv auf, so ist das entweder eine Völkerwanderung oder eine waschechte Invasion. Das ist rein geographisch gegeben, und in beiden Fällen eine Bedrohung für die Einheimischen, sagt aber nichts über Rassen-Charakteristika aus. Nicht mehr, als wenn ein moderner Historiker beschreibt, dass die Mongolen im Mittelalter große Teile Asiens und Osteuropas erobert haben "rassistisch" ist.

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  • 3 Wochen später...

So, jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazugeben :L : Tolkien ist meiner Meinung nach nicht rassistisch, wie Tyelkormo schon gesagt hat, hat er die Deutschen ja sogar verteidigt, und dass obwohl er im Krieg gegen sie gekämpft hat (ich will damit sagen, dass es mich nicht erstaunt hätte, wenn er etwas gegen die Deutschen gehabt hätte). Wenn schon, dann würde ich die Verfilmung viel eher als rassistisch ansehen, als die Bücher. Denn die Orks und Uruks haben fast alle dunkles Kräusel-Haar etc. (während Elben ja vorwiegend blond sind..), aber auch diese Behauptung finde ich ein bisschen weit hergeholt... :-)

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Gast ~Ilúvatar~

Aslo ich finde es einfach nur peinlich und demütigend, Tolkien Rassismuss vorzuwerfen. Wer auch immer solch Behauptungen erfindent, will höchstens Aufsehen erregen - LÄCHERLICH! :grummel:

In fiktiven Welten, wie derer Tolkiens, werden nunmal auch häufig Konflikte geschildert - und da Mittelerde ja möglchst realistisch dargestellt wird, gibt es - wie in der "Echten" Welt auch - Kriege, in denen gegen bestimmte Völker gekämpft wird. Aber in nahezu allen Fantasywelten (nach Tolkien) gibt es Orks, und gegen diese wird meist gemeinsam vorgegangen (z. B. Forgotten Realms etc).

So etwas elementarisches der Fantasy als rassistisch zu bezeichnen, ist, meiner Meinung nach, absolut indiskutabel.

Nehmen wir doch einmal an:

:O Mittelerde. Die Orks und die Menschen und restlichen Elben und Zwerge leben frölich miteinander :bengel: und feiern Feste. Der Ring wird Frodo ins Feuer geworfen, und dabei hilft ihm eine Armee aus Uruk-Hai aus Isengart. :-O

:kratz: Wer will das lesen?!? :wut:

Bearbeitet von ~Ilúvatar~
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Ähem, ich glaube das Thema haben wir mehr als ausführlich diskutiert.

Und Tolkien wird nicht Rassismus vorgeworfen, weil er verschiedene Rassen in seinen Büchern auftreten lässt. Der Vorwurf wird gemacht, weil die sog. "Guten" als schön dargestellt werden (sowohl bei Elben als auch bei den Menschen), oft nordischen Idealen entsprechen (z.B. die blonden Rohirrim), etc. Die "Bösen" sind oft entstellt, meist dunkel (es sei dahingestellt ob Hautfarbe oder Haare, kommt beides vor), ... (Wobei man ihm diesen Vorwurf eigentlich nur im Herrn der Ringe machen kann.)

Und man kann den Rassismusvorwurf sicher nicht dadurch entkräften, in dem man sagt: Tolkien mochte aber die Deutschen. ;-)

Ich habe meine Argumente, weshalb ich Tolkiens Werke nicht für rassistisch halte hier oft genug geschrieben. Daher werde ich sie jetzt nicht wiederholen. Wen von den Neuen es interessiert, was hier schon alles zum Thema geschrieben wurde, der soll bitte den Thread nachlesen.

Und wenn die Diskussion wieder aufgenommen werden soll, dann bitte richtig. ;-) (Aber für eine gute Diskussion benötigt man natürlich jemanden, der die andere Seite überzeugend vertritt. :-O )

Bearbeitet von Mortica
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  • 2 Wochen später...

Wie könnte Tolkien ein rassist sein? :wut:

er verbindet verschiedene Rassen die zusammen in den Krieg gegen das Böse gehen. Denn wenn man es genau nimmt müßten dann ja die Zwerge gegen die menschen was haben, die Elben gegen die Hobbits und so weiter. Es ist klar definiert das die Ork´s das böse sind. So ist es nun mal im Fantasy bereich.

Es ist ja auch nicht jeder Schriftsteller ein rassist nur weil er eine geschichte schreibt wo die Amerikaner gegen eine andere macht antreten.

Meiner ansicht nach ist es quatsch Tolkien so zu nennen. Denn dann bin ich auch rassist. :kratz:

Grüße Thomas

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Als ob alle Elben blond und blauäugig wären...... -.- Als ob alle Edain wie Germanen aussehen.... Warum regt ihr euch auf... Die Kritiker haben anscheind keine Ahnung von Tolkiens Welt....

Ich bin Asiat und habe halt relativ andere Schönheitsideale... Wenn ich ein Buch schreiben würde und nur Schönheiten beschreib die asiatisch wirken... Bin ich dann ein Rassist? :/

Bearbeitet von Gwelyth
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Ähem, ich glaube das Thema haben wir mehr als ausführlich diskutiert.

Und Tolkien wird nicht Rassismus vorgeworfen, weil er verschiedene Rassen in seinen Büchern auftreten lässt. Der Vorwurf wird gemacht, weil die sog. "Guten" als schön dargestellt werden (sowohl bei Elben als auch bei den Menschen), oft nordischen Idealen entsprechen (z.B. die blonden Rohirrim), etc. Die "Bösen" sind oft entstellt, meist dunkel (es sei dahingestellt ob Hautfarbe oder Haare, kommt beides vor), ... (Wobei man ihm diesen Vorwurf eigentlich nur im Herrn der Ringe machen kann.)

Der Vorwurf ist tatsächlich wirklich nur in Unkenntnis des Gesamtwerkes zu Mittelerde zu machen, denn im ersten Zeitalter werden zum einen die Elben keineswegs als durchweg gut dargestellt, zum anderen kämpfen die Ostlinge auf beiden Seiten.

Aber auch beim HdR funktioniert der Vorwurf nicht wirklich. Das Buch beschreibt nunmal eine geographische Region, die Westeuropa ähnelt. Damit ist jeder, der aus dem Süden oder Osten kommt, zunächst einmal ein Fremder. Die beschriebenen Konflikte entsprechen damit fast 1:1 denen der Völkerwanderungszeit. Dabei sind nunmal die "Fremden" Invasoren. Begründet ist das nicht ethnisch, sondern schlicht geographisch. Wenn ein Afrikaner einen Roman schreibt, in dem Weisse in sein Land einfallen, die Bevölkerung versklaven und die Bodenschätze rauben, ist das dann rassistisch oder nicht eher eine Tatsachenbeschreibung? Tolkien streicht das ganze mythologisch an, weil er Mythos schreibt -was er schreibt findet sich aber genauso auch im Hlöðskviða und anderen Sagen. Tolkien übernimmt hier nur Elemente von Sagen. Er gibt hier im Gegenteil den entsprechenden Völkern noch eine Entlastung: Sie sind von Sauron verblendet oder versklavt worden. Wer ihm dabei vorwirft, dies sei Geringschätzung dieser Völker übersieht, dass er den Deutschen mit dem gleichen Argument in beiden Weltkriegen entlastet: Ihre Tugenden seien von schlechten Führern missbraucht worden.

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Als ob alle Elben blond und blauäugig wären...... -.- Als ob alle Edain wie Germanen aussehen.... Warum regt ihr euch auf... Die Kritiker haben anscheind keine Ahnung von Tolkiens Welt....

Wer hat denn jemals gesagt, dass Rassismus dasselbe wie Vergötterung der germanischen Volksstämme ist? Rassismus geht nicht nur von Germanen aus - auch ein Afrikaner kann rassistische Gedanken haben.

Denn wenn man es genau nimmt müßten dann ja die Zwerge gegen die menschen was haben, die Elben gegen die Hobbits und so weiter.

Wieso müssten sie das? Wer sagt, dass Rassisten etwas gegen ALLE anderen Völker haben müssen?

Ich möchte noch einmal sagen, dass in diesem Thread schon sehr viele Theorien belegt nd wieder verworfen worden sind. Es ist sinnlos, manche dieser Theorien einfach mal wieder zu wiederholen, wo sie doch schon ausdiskutiert wurden. Also: Thread lesen und erst DANACH antworten!

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Ich bin Asiat und habe halt relativ andere Schönheitsideale... Wenn ich ein Buch schreiben würde und nur Schönheiten beschreib die asiatisch wirken... Bin ich dann ein Rassist? :/

Es geht beim Rassismus ja nicht nur um Schönheitsideale, sondern um eher um pauschale Verurteilungen wegen einer Rassenzugehörigkeit. Wenn du jetzt ein Buch schreiben würdest, wo nur Asiaten die Guten sind und Europäer oder Afrikaner alle böse dargestellt werden, weil sie halt nicht Asiaten wären, dann wärst du Rassist.

Natürlich ist dem nicht so. ;-)

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Es geht beim Rassismus ja nicht nur um Schönheitsideale, sondern um eher um pauschale Verurteilungen wegen einer Rassenzugehörigkeit. Wenn du jetzt ein Buch schreiben würdest, wo nur Asiaten die Guten sind und Europäer oder Afrikaner alle böse dargestellt werden, weil sie halt nicht Asiaten wären, dann wärst du Rassist.

Natürlich ist dem nicht so. ;-)

Sehe ich wie oben beschrieben nicht ganz so. Es kommt auf die Umstände an. Es ist m.E. ein Unterschied, ob in einem geographischen Gebiet, in dem sie nicht heimisch sind, die einzigen anwesenden Vertreter einer fremden Volksgruppe als "böse" dargestellt werden, dabei aber keine Aussage über die Grundveranlagung dieser Volksgruppe gemacht wird, oder ob eine Aussage über die Volksgruppe als solche gemacht wird. Beispiel: Es ist ein Unterschied, ob ich über die Mongolen als Volk spreche, oder ob ich über die Mongolen spreche, die im Mittelalter als Invasoren nach Europa gekommen sind. Es ist dabei auch ein Unterschied, ob ich verhehle, dass auch Europäer anderswo Invasoren waren oder nicht. Und man muss Unterscheiden zwischen einem modernen Bericht und dem subjektiven (oder fiktiv subjektiven) Eindruck eines Zeitgenossen.

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  • 3 Monate später...

Ich will nicht sagen, dass Tolkien Rassist war bzw. mehr Rassist war als die damalige Gesellschaft, die tendentiell sicher rassistischer war als heute, aber diese Stelle hat mich schon befremdet (Silmarillion, Seiten 210-211):

Es heißt, zu dieser Zeit seien die ersten Dunkelmenschen nach Beleriand gekommen. Manche standen bereits unter der geheimen Herrschaft Morgoths und kamen auf sein Geheiß; doch nicht alle, denn das Hörensagen über Beleriand, seine Lande und Wasser, seine Kriege und Schätze, drang nun weit hinaus, und die Blicke der wandernden Menschen in jenen Tagen waren stets gen Westen gerichtet. Diese Menschen waren klein und stämmig, mit starken, langen Armen, die Haut dunkel oder gelblich und das Haar dunkel wie ihre Augen. Ihrer Geschlechter waren viele, und manche hatten mehr Neigung für die Zwerge aus den Bergen als für die Elben.

Ja, die Bösen unter den Menschen haben eine schwarze oder gelbe Hautfarbe...?

Ich beziehe mich auf die aktuelle Taschenbuchausgabe des Silmarillions in der Übersetzung von Wolfgang Krege.

Bearbeitet von viator
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Tolkien war vllt. etwas sonderbar aber sicher kein Rassist!

Und ihm verzeihen wir doch alle Sonderlichkeiten oder :-)

Eh. Ich will auf keinen Fall aus einer solchen Stelle Rassismus ableiten, sondern wirklich nur mein Befremden bekunden. Tolkien war auch ein Kind seiner Zeit und mir erscheint das irgendwie typisch für seine Zeit zu sein. Nur eines muss man auch bedenken: wenn der Mainstream rassistisch ist, was damals wohl der Fall war, dann ist jemand, der dem Mainstream darin folgt, natürlich auch rassistisch. Ich denke aber nicht, dass er auf irgend eine Weise rassistischer war als das, was damals dem Mainstream entsprach. Tolkien war sicher kein Unmensch und ich will das nicht überbewerten.

Derartige Passagen sind definitiv nicht das, was man heute unter political correct versteht, was ich bitte nicht als Vorwurf verstanden haben will, sondern einfach als nüchterne Feststellung. Es ist nur so, dass wir eben auch durch unsere Zeit geprägt sind, weshalb uns derartige Stellen auffallen, was früher vermutlich gar nicht aufgefallen wäre.

Ich zähle Tolkien zu meinen Lieblingsautoren. Ich sehe ungeachtet dessen aber keinen Grund, Tolkien in den Himmel zu heben und alles Negative, das mir auffällt, zu verdecken. Tolkien ist für mich eben kein Religionsersatz, sondern ein genialer Schriftsteller, der (wie alle anderen Menschen eben auch) sowohl positive als auch negative Seiten hatte.

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Wie in dieser Textstelle erwähnt wird, sind zweifelsohne nicht alle dieser Menschen böse.

Es besteht ein Unterschied zwischen "Alle dunklen sind böse" und "Alle bösen sind dunkel". Dass sieh sich mehr zu den Zwergen hingezogen fühlen ist halt geschmackssache. Sicher glichen sie sich in Verhalten und Aussehen eher ihnen als den Elben.

Außerdem erinnere ich mich an den Dialog (eigentlich nur Monolog :kratz: ) zwischen Faramir und Frodo, im Buch als auch Film. Es geht dabei um den getöteten jungen Haradrim. War er wirklich böse oder welche Versprechungen, Zwänge und Lügen trieben ihn in den Krieg? Du weist welche Stelle ich meine? ich denke hier zeigt sich ebenfalls recht gut, das Tolkien nicht rassistisch ist/war.

Bearbeitet von Grischnách
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Fantasy ist das Genre, in das man am meisten Rassismus hineininterpretieren kann. Man muss sich dabei nur an einen Punkt halten.

Sind die Bösen in der Fantasy böse, schlecht, minderwertig usw. weil sie

1. so sind

oder

2. weil man sie dafür hält (warum auch immer.)

Unter erstem Gesichtspunkt sieht man Fantasy als eine vollkommen Fiktion an, in der es das absolut böse gibt. In diesem Fall wäre es moralisch und unter jedem anderen Gesichtpunkt falsch, es positiv darzustellen oder zu dulden. Eine Rassismusvorwuf hat hier nichts zu suchen

Als Anhänger von 2. muss man Tolkien und viele viel andere seiner geistigen Nachfahren als Rassisten ansehen. Das Böse ist dann nämlich nicht absolut böse, sondern hat auch andere Seiten, soll aber trotzdem rückhaltlos bekämpft werden.

Also entscheidet euch.

Gruß, Felix

P.S. Wer 1. für rassistisch hält, sollte seinen Kindern niemals Märchen vorlesen. Die sind nämlcih dann rassistisches Gedankengut erster Klasse!!!

Bearbeitet von Felix
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P.S. Wer 1. für rassistisch hält, sollte seinen Kindern niemals Märchen vorlesen. Die sind nämlcih dann rassistisches Gedankengut erster Klasse!!!

Die "Bösen" im Märchen gehören aber oft keiner anderen Rasse an. Nehmen wir zum Beispiel Aschenputtel: Die Bösen sind die Stiefmutter und die Stiefschwestern. Alle drei sind Menschen und kommen aus dem gleichen Land (und gehören somit wohl der gleichen Rasse an) wie das Aschenputtel. Zumindest wird nirgends erwähnt, dass die Bösen einer anderen Rasse angehören.

Oder nehmen wir Schneewittchen. Die Stiefmutter ist ebenfalls ein Mensch, wenngleich sie auch über hexerische Fähigkeiten verfügt, also eine Hexe ist. Aber von der "Rasse" her ist sie ein Mensch wie Schneewittchen, und gehört vermutlich sogar dem gleichen Volk an.

Ich sehe also nicht, wo Du hier Deinen Vorwurf "Alle Märchen sind rassistisch" festmachen willst. :kratz:

Ein Beispiel für Deine Theorie wäre allerdings das Märchen "Tischlein deck Dich". Dort ist der Hauptbösewicht eine Ziege und gehört damit definitiv einer anderen Rasse an. ;-)

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(Die meisten) Märchen leben von einer absoluten schwarz-weiß Malerei und Stereotypen, die so weit gehen, dass man in gewisser Weise von Rassen sprechen kann. Die Prinzessin, der König, die böse Hexe usw. sind nämlich die Idee der Prinzessin, die Idee eiens Königs, die Idee einer Hexe. Demnach representieren alle Einzelpersonen Personen-/Volksgruppen. und die widerum sind entweder gut oder böse, differenzierte Darstellungen gibt es nicht.

Kannst du es jetzt nachvollziehen?

Ich sehe also nicht, wo Du hier Deinen Vorwurf "Alle Märchen sind rassistisch" festmachen willst. :kratz:

Ich habe nie gesagt, dass Märchen rassistisch snd, nur das sie (und auch Herr der Ringe) unter einem Betrachtungspunkt als rassistisch angesehen werden KÖNNEN. Das deckt sich aber nicht mit meiner Meinung.

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Ich möchte mich der Meinung von Felix anschließen.

Wenn man vollkommen pedantisch und überzogen dahergeht, sucht und auch finden will, dann kann man auch in den HdR und alle anderen Fantasy-Romane, ja sogar und ganz besonders auch in die historischen Romane Rassismus finden.

Dieser wird allerdings häufig durch Schubladendenken ausgelöst.

Aber gerade Tolkien, es gibt da einen Brief den er 1941 an seinen Sohn Micheal schickt, verurteilt den Rassismus und die damit verbundene Verunglimpfung der deutschen bzw. germanischen Geschichte.

Übrigens, gerade Aschenputtel ist - wenn man so will - als extrem rassistisch zu deuten, denn schließlich sind Stiefmutter und -schwestern nur Zugereiste (Ausländer?) ;-)

Grüße

Morfaroth

Bearbeitet von Morfaroth
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(Die meisten) Märchen leben von einer absoluten schwarz-weiß Malerei und Stereotypen, die so weit gehen, dass man in gewisser Weise von Rassen sprechen kann. Die Prinzessin, der König, die böse Hexe usw. sind nämlich die Idee der Prinzessin, die Idee eiens Königs, die Idee einer Hexe. Demnach representieren alle Einzelpersonen Personen-/Volksgruppen. und die widerum sind entweder gut oder böse, differenzierte Darstellungen gibt es nicht.

Eine gesellschaftliche Stellung entspricht also einer Rasse? Interessant! (Ja, Du hast geschrieben in gewisser Weise. Aber ich kann dem trotzdem nicht zustimmen.)

Es gibt im Märchen gut und böse, das ist klar. Und ja, Märchen leben von diesem Konflikt zwischen gut und böse. Aber in dem einen Märchen ist der König böse, im anderen ist der König gut. Im einen Märchen gibt es eine gute Fee, im anderen gute und böse Feen oder nur böse Feen, und ja, wenn eine Hexe mitspielt ist sie meist böse.

Es gibt Kämpfe zwischen gut und böse, aber im Märchen werden "Rassen" meist außen vor gelassen.

Und Rassismus hat etwas mit Rassen zu tun. Die Märchen sind, zumindest in meinen Augen, eher als gesellschaftlicher Spiegel der jeweiligen Zeit zu sehen.

@Morfaroth: Woher nimmt Du die Gewissheit, dass die Stiefmutter von Aschenputtel "Ausländerin" war?

Als der Winter kam, deckte der Schnee ein weißes Tüchlein auf das Grab, und als die Sonne im Frühjahr es wieder herabgezogen hatte, nahm sich der Mann eine andere Frau.

Die Frau hatte zwei Töchter mit ins Haus gebracht, die schön und weiß von Angesicht waren, aber garstig und schwarz von Herzen.

Er nahm sich eine andere Frau, aber ob diese aus der gleichen Stadt, einer anderen Stadt oder gar aus einem anderen Land stammte, geht in meinen Augen aus dem Märchen nicht hervor. :kratz:

Bearbeitet von Mortica
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Eine gesellschaftliche Stellung entspricht also einer Rasse? Interessant! (Ja, Du hast geschrieben in gewisser Weise. Aber ich kann dem trotzdem nicht zustimmen.)

[...]

Und Rassismus hat etwas mit Rassen zu tun. Die Märchen sind, zumindest in meinen Augen, eher als gesellschaftlicher Spiegel der jeweiligen Zeit zu sehen.

Die Frage ist, was ist eine Rasse.

Sind Juden als Rasse zu bezeichnen? Sind Orks eine menschliche Rasse? Wenn nicht, dann stehen sie nicht mit Juden auf einer Ebene, die zumindest im 3. Reich als minderwertige Rasse angesehen werden.

Eine Ziege ist übigens keine Rasse, es kann aber sein, dass es Ziegenrassen gibt.

Für mich ist der Begriff "menschliche Rasse", nichts mehr als eine abstrakte Idee, die Menschen ob ihrer Herkunft, ihrer Geschichte, ihres Aussehen, aber auch (und das vergisst man oft, was aber in Bezug auf das dritte Reich zutrifft) ob ihres geistigen und religiösen Hintergrundes zu Gruppen zusammenfasst.

Das geschieht auch im Märchen und mann kann daher von Rassen reden, auch wenn es etwas befremdlich klingt, hier von Rassismus zu reden. Vielleicht besser: Diskriminierung.

Es gibt im Märchen gut und böse, das ist klar. Und ja, Märchen leben von diesem Konflikt zwischen gut und böse. Aber in dem einen Märchen ist der König böse, im anderen ist der König gut. Im einen Märchen gibt es eine gute Fee, im anderen gute und böse Feen oder nur böse Feen, und ja, wenn eine Hexe mitspielt ist sie meist böse.

Es gibt Kämpfe zwischen gut und böse, aber im Märchen werden "Rassen" meist außen vor gelassen.

Es ist nie ein König teils böse, teils gut. Es wird nicht differenziert und das ist das Problem im Märchen, wenn man es unter dem Aspekt "Rassismus" betrachtet. Geht man also davon aus, (siehe meinen ersten Beitrag) dass auch die Bösen nicht durch und durch böse sind, kann man in Märchen diskriminierende, rassistische Aspekte finden, wenn man es denn darauf anlegt.

[und noch einmal die Anmerkung: Ich bin der Meinung, dass man in Märchen und Fantasy Rassismus finden kann, wenn man eine gewisse Einstellung zu "gut und böse" hat. Für mich persönlich trifft dies aber nicht zu.]

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Gut, eine Ziege ist eine Tierart. In jedem Fall gehört sie nicht zur Spezies Mensch!

Die Frage ist, was ist Rasse und Rassismus? Wir haben alle in der Schule gelernt, dass es bei den Menschen eigentlich keine Rassen gibt, sondern nur verschiedene Erscheinungsformen (sog. Phänotypen).

Als Rassismus bezeichnet man, zumindest im herkömmlichen Sinn, wenn jemandem aufgrund seiner Rasse (oder besser aufgrund seiner Zugehörigkeit zu einem bestimmten Phänotyp) bestimmte Eigenschaften zu- oder abgesprochen werden. Eine Aussage also aufgrund eines Vorurteils getroffen wird. Und diese Vorurteile sind meist negativer Art. Die Aussage "Alle Schwarzen sind tolle Basketballer" ist zum Beispiel rassistisch, obwohl sie eigentlich nicht wirklich negativ ist.

Ein König jedoch ist ein König aufgrund seiner gesellschaftlichen Stellung, er gehört üblicherweise keinem anderen Phänotyp an als seine Untertanen.

In Märchen wird auch nicht gesagt: Der Mann ist böse, denn er ist ein König. Die Aussage ist überlicherweise "Er ist ein guter (oder böser) König." Diese Aussage lässt Platz für die Überlegung, dass es auch andere Könige als diesen geben muss. Vielleicht mit anderen Eigenschaften.

Und ja, Märchen erzählen meist von Stereotypen. Etwas anderes habe ich auch nie behauptet. Eine Person ist meist gut oder böse, Zwischenformen sind sehr sehr selten. Aber außer den Figuren der Hexe und der Stiefmutter (wenn ich nicht irre), sind die Figuren nicht bereits im Vorfeld durch ihren Status als gut oder böse festgelegt.

Es gibt in einem Märchen einen guten König, in einem anderen ist der König böse. In manchem Märchen ist die Prinzessin launisch und herrisch, im anderen eine herzensgute und edle Person.

P.S. Orks sind keine menschliche Rasse. Sie wurden von Morgoth aus gefangenen Elben gezüchtet, wenn ich nicht sehr irre. ;-)

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Bin auch der Meinung das die Werke keine rasstistischen Inhalten besitzen, ob Tolkien einer war kann ich nicht beurteilen, dazu weiß ich zu wenig biografisches über ihn. :rolleyes:

Wie jeder es haben sollte hatte auch er mit Sicherheit eine Politische Meinung und äußert diese vll auch versteckt in seinem Werk, doch muss man bedecken das keine jener Rassen außer der der Menschen in Wirklichkeit existiert.

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Ich habe nicht viel zeit, deswegen nur eine ganz kurze Antwort:

Die Frage ist, was ist Rasse und Rassismus? Wir haben alle in der Schule gelernt, dass es bei den Menschen eigentlich keine Rassen gibt, sondern nur verschiedene Erscheinungsformen (sog. Phänotypen).

Als Rassismus bezeichnet man, zumindest im herkömmlichen Sinn, wenn jemandem aufgrund seiner Rasse (oder besser aufgrund seiner Zugehörigkeit zu einem bestimmten Phänotyp) bestimmte Eigenschaften zu- oder abgesprochen werden.

Das ist nicht ganz richtig.

Beispiel: 3.Reich, Juden. Was im Tierreich mit Phänoypen zu tun hat, muss man bei Menschen weiterfassen.

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Das ist nicht ganz richtig.

Beispiel: 3.Reich, Juden. Was im Tierreich mit Phänoypen zu tun hat, muss man bei Menschen weiterfassen.

Ja, ich hatte noch überlegt ob ich meinen Post noch mal editieren soll, hatte dann aber keine Zeit (und keine große Lust). Der Begriff "Rassismus" wird auch im Hinblick auf Vorurteile gegenüber den Angehörigen von verschiedenen Völkern verwendet.

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