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Tolkien-Genie oder Träumer?


Gast Ulmo

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Die Antworten auf Erunesta finde ich sehr gut. Aber mich würde jetzt mal interessieren:

Sauron=Hitler

Saruman=Mussolini

England=Gondor

Amerika=Rohan

London=Minas tirith

Japan=Rhun

Wo hast du diese Gleichsetzungen her? Ganz abgesehen davon, dass sich Tolkien wirklich mit Händen und Füßen gegen solche Gleichsetzungen gewehrt hat:

Gondor und Rohan sind benachbarte Länder, England und Amerika doch wohl eher nicht. Wie kann das geographisch stimmen?

Und was an London ist so wie Minas Tirith? Ich sehe da jetzt überhaupt keine Ähnlichkeiten.

Auch war Tolkien kein politischer Mensch. Wie der Threadtitel sehr schon sagt: er war ein Träumer. Ihn interessierte der Legendenkönig Arthur mehr als der Premierminister.

In einer Sache gebe ich dir aber trotzdem Recht: Tolkien war nicht unabhängig von der Situation seiner Zeit. Er "las" die Mythen in der Realität - in der Realität waren für ihn die Mythen verborgen. Aber deine Gleichsetzungen solltest du noch einmal überdenken. So war Tolkien nicht drauf.

Bis heute sind ungefähr nur ein drittel von dem gefunden was Tolkien geschrieben

Da wurde ja schon etwas dazu gesagt. Alle seine Papiere waren in seiner Wohnung - Christopher Tolkien musste sie "nur" ordnen. Allerdings glaube ich, dass noch ziemlich viel unter Verschluss ist - nicht nur unwichtige Dinge. Literarische Werke wohl nicht - aber Essays und Reflexionen bestimmt en masse. Und natürlich die Tagebücher.

hat....ganz zu schweigen von dem was er noch im Kopf hatte.

Das stimmt. Er hatte bestimmt noch mehr im Kopf, als er je notiert hat.

Ich glaube sogar, dass er das, was er wirklich im Kopf hatte, nie richtig notiert bekam. Sein Kopf kreiste um irgendein Rätsel, kommt mir immer vor.

Doch er war in seinem Schaffen nicht ganz allein denn er hatte ja seinen Sohn der äußerst viel zu dem Ganzen Beitrug.

Er zeichnete die Landkarten, und er kommentierte zeitweise die neuen Kapitel, die Tolkien immer schrieb. Aber sein Sohn hat ihm nicht beim Schaffen geholfen. Das hätte er nicht gekonnt.

Da er Sprach-Proffesor wäre das erfinden neuer Sprachen rein Theoretisch für ihn auch kein Problem.

Ich denke so: er war für Sprachen begabter als viele Sprachprofessoren - und auch anders begabt als sie. Für ihn war der Klang der Sprache wichtig, und seine eigenen Sprachen schuf er aus dem Klang heraus. Er glaubte, dass die "Ursprache" auch aus dem Klang heraus stammte. Darum denke ich: das ist eine Extra-Begabung.

Er ist auf jeden Fall ein Pionier wenn nicht sogar der Gründer des Fantasie-Genres.

Da wurde ja auch schon was dazu gesagt: denn das Genre der phantastischen Werke ist sehr viel älter. Allerdings hat er dieses Genre erneuert, das stimmt. Nur denke ich, dass das Fantasy-Genre mit seinem Werk wenig zu tun hat. Er hat es darum eigentlich nicht begründet, da er nur sein Ding durchzog.

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Die Antworten auf Erunesta finde ich sehr gut. Aber mich würde jetzt mal interessieren:

Wo hast du diese Gleichsetzungen her? Ganz abgesehen davon, dass sich Tolkien wirklich mit Händen und Füßen gegen solche Gleichsetzungen gewehrt hat

Mich fasziniert immer wieder die Regelmäßigkeit, mit der ich diesen Gleichsetzungen begegne, und die Selbstverständlichkeit, mit der diese lieben Leute sie posten. Und immer wieder sieht es so aus, als ob die lieben Leute meinen, sie wären dabei auch noch auf etwas völlig Neues gestoßen.

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Mich fasziniert immer wieder die Regelmäßigkeit, mit der ich diesen Gleichsetzungen begegne, und die Selbstverständlichkeit, mit der diese lieben Leute sie posten. Und immer wieder sieht es so aus, als ob die lieben Leute meinen, sie wären dabei auch noch auf etwas völlig Neues gestoßen.

Na ja - wenn jemand neu zu Tolkien gestoßen ist, dann muss er sich ja auch ganz neu einarbeiten. Und muss erst so langsam alles lernen. Insofern gilt dann eigentlich nicht, dass "Generationen vor ihm" das alles schon geklärt haben. Und wenn er dann so eine Gleichsetzung entdeckt irgendwo, dann kann es natürlich sein, dass es für diesen Menschen ganz neu ist. Und er kann auch nicht wissen, zu Beginn, wie Tolkien selber dazu gestanden hat. Insofern finde ich das schon ganz gut, dass es gepostet wird, damit man dann "aufklären" kann.

Allerdings würde mich wirklich interessieren, wo diese Gleichsetzungen herkommen. Die müssen doch irgendwo stehen, wenn sie hier gepostet werden.

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In den Specials zum Herrn der Ringe werden doch glaube ich Bilder von Hitler und den Armeen gezeigt, als es um Saruman geht. Daher könnte schon mal dieser Vergleich stammen. Außerdem wird gesagt, dass Tolkien seine Inspirationen zu den Totensümpfen aus dem Weltkrieg genommen hat.

Entweder meinen die das ernst oder aber sie drücken sich einfach nur unverständlich aus. Vielleicht soll das ja auch nur aussagen, dass sich die Filmemmacher die Inspiration daher geholt haben, was ich eher glaube.

Aber die meisten Fans beginnen ja mit dem Film und deswegen bauen sie zu dem Zeitpunkt nur auf diese Informationen auf, die dort gegeben werden.

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Wenn ich das richtig im Kopf habe, wird in den Specials zwar an ein paar Stellen die Parallele gezogen, aber in der anderen Richtung: Der HdR kann teilweise so interpretiert werden. Aber es wird aber auch ausdrücklich gesagt - wie sich das gehört -, dass dies nicht Tolkiens Intention war.

Wer sich länger über das gedanken macht wird noch mehr übereinstimmungen mit dem Zweiten Weltkrieg finden.

Wer sich länger Gedanken macht wird bei weitem mehr Nicht-Übereinstimmungen finden...

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Nun, Mythen und Sagen enthalten viel Archetypisches, was sicher ein Grund dafür ist, dass sich Menschen davon so angesprochen fühlen. Das betrifft Werke wie die Edda, Beowulf und Kalevala, aber auch, wie ich meine, Tolkiens Werke, obwohl sie Fantasy-Literatur des 20. Jahrhunderts sind. Es ist kein Wunder, wenn man alles Mögliche darin findet und Parallelen zu Kriegen und zum menschlichen Verhalten generell entdeckt.

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Hallo

Diese Parallelen sind mit Sicherheit durchaus beabsichtigt und lassen sich wahrscheinlich auch gar nicht ganz vermeiden. Denn wenn man in einer bestimmten Zeit lebt, bestimmte Elebnisse macht und diese zu verarbeiten versucht, schreibt man ganz unbewußt mit einem gewissen Bezug zur Realität.

Wobei ich hier ganz entschieden Abstand nehmen möchte, von dem Gedanken, Tolkien könnte die Weltkriege nacherzählt haben.

Auch wenn sie durchaus in ihrer Grausamkeit einen gewissen Spiegel im HdR findden.

Allerdings ist mir etwas ganz anderes aufgefallen.

Wenn man mal voraussetzt, daß Tolkien ein hervorragender Kenner der Edda war, dann sieht man schon beim groben Überblättern der einzelnen Verse der Übersetzung von Karl Simrock (dieser hat meines Wissens auch eine englischen Übersetzung erstellt), wo die Namen, die Götter und die Völker herkommen.

Und ich sehe, daß die Parallelen dahin viel größer sind und ebenso deutlichen Einzug in den HdR finden.

Grüße

Morfaroth

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  • 4 Wochen später...

ah, das is ja n toller thread! *auch mitquatschen will*

ich glaub aber auch, dass es autoren gibt, die ganz bewusst anfangen etwas zu schreiben, das gar keinen zusammenhang mit ihrer realität hat, das komplette gegenteil verkörpert. somit kann man jedoch auch aus solchen texten die eintstellung des autors zur realität herausfinden.. (sry, das war jetzt n bisschen off-topic.. :rolleyes: )

so, hab jetzt zwar keine ahnung, was die edda is *mich da net so gut auskenn*, aba dem, was du da sagst, Morfaroth, stimm ich mal zu. natürlich wollte tolkien manche parallelen mit absicht herstellen. immerhin hat er mittelerde u.a. in der absicht erfunden, dem großbritannien, das seiner meinung nach nicht genügend sagen hätte, eine größere sagenwelt zu verleihen. dass er sich dabei nach und nach von gb ganz in seine eigene fantasiewetlt verirrt haben muss (nur in sachen schreiben natürlich), ist dann wohl nachzuvollziehen. von diesem standpunkt aus, bewundere ich schon, wie hard tolkien am schrifteln geblieben ist. immerhin hat ihn ja kein konkreter auftrag dazu gemahnt.

ansonsten denk ich mal, wird tolkien schon auch unbewusst parallelen zu seinen emotionalsten erlebnissen hergestellt haben, wie eh so viele hier sagen.

Gruß,

Leithian

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  • 2 Wochen später...
Gast Liriel Peredhil

Ulmo:

Also zur Erklärung: Ich bewundere diesen Mann!

Kann jedoch absolut nicht nachvollziehen wie man eine Geschichte schreiben kann, in der man eine neue Welt erfindet mit den eigenen, zum Teil noch nirgends je erwähnten Völkern. Er erfindet Sprachen, er erfindet "Götter", er erfindet einzelne Gruppen unter den Völkern (Bsp.: Elben--> unterteilt in Noldor,... etc.) und alle Völker haben ihre eigene typische Charackterisierung.

Und, all diese Ideen, Einzelheiten, Einzelteile dieser Welt verbindet er so das ein großes Meisterwerk entsteht.

Wie geht das?

Er baut von einem aufs Nächste Ereignis auf und verflechtet sie miteinander und DAS kann ich nicht verstehen.

Was muss man dazu sein, ein Genie oder ein Träumer?

Nun, ich sehe Tolkien als jemanden, der zum einen sehr belesen war. Diese Begeisterung für die Nordische Mythologie und was immer sich noch in dessen „Fahrwasser“ befand, bildet schon mal einen gewaltigen Grundstock an Wissen, um einen Überblick über die Zusammenhänge innerhalb einer Mythologie zu bekommen. Ich denke, gerade bei Tolkien ist relativ gut abzulesen, dass er sich zusammen mit seinem Werk entwickelt hat. Ich meine damit, dass der HdR kein von Anfang an minutiös durchgeplantes Werk war, bei dem nichts mehr dem Zufall überlassen blieb. Es wurde streckenweise so lebendig, dass seine Figuren ein Eigenleben zu führen begannen. Tolkien sagt selbst (haut mich, auf die Schnelle finde ich das Zitat jetzt nicht…), manches hätte sich plötzlich in eine Richtung entwickelt, die er nicht unbedingt vorgesehen habe.

Neben der Belesenheit gibt es aber ja auch seine Bildung, seinen Beruf, seine Begabung, sein Hobby, sich mit Lauten/Sprachen auseinanderzusetzen – und das begann ja bereits in seiner Kindheit. Und da fügt sich natürlich das Wissen um den Aufbau einer Sprache zusammen mit dem Wunsch nach schönen Klängen bzw. ihrer Mutation durch entsprechende Gegebenheiten.

Um ganz ehrlich zu sein, völlig neu erfunden hat Tolkien seine Völker und Götter etc. nicht. Irgendwo gibt es immer Vorbilder, auch wenn sie noch so unähnlich sind. Seine große Leistung ist die Ausgestaltung dieser Völker und ihrer Geschichten, die trotz Anbindungen an andere Mythologien bzw. Realitäten etwas ganz Eigenes bekommen haben. Und zwar so eigen, dass sie wiederum vielen anderen als Vorbild oder Leitmotiv dienen.

Die vielen Details, Einzelheiten, wie du sagst, das ist wirklich grandios. Dennoch erscheint es mir durchaus nachvollziehbar in dem Moment, wo ich mich mit einem Thema so intensiv befasse, wie Tolkien es getan hat. Und das beste daran war für ihn, dass er sich nicht mit fremder Leut’s Sachen auseinandersetzen musste, sondern seine eigene Phantasie ausschöpfen konnte – mit Anregungen von verschiedenen Seiten, die ihm aber in keiner Weise als „authentisch zu kopieren“ gegenüberstehen mussten.

Was muss in dem Kopf von Tolkien vorgegangen sein?

Sein Kopf musste doch fast explodiert sein, wenn man

soviele Ideen u. Gedanken in ihm hat. Man kann doch

gar nicht so schnell schreiben wie die Ideen da aus dem

Kopf sprudeln müssen!

Ich fürchte eher, dass sein Papierverbrauch nicht ganz ohne war… :-O Und vergiss nicht, er hat im Grunde sein Leben lang an diesen Geschichten gearbeitet, nicht mal eben das eine oder andere Semester. Da kommt schon was zusammen.

Diese Beschäftigung mit seinem eigenen Stoff ein Leben lang, in dem jeder von uns immer wieder neuen und anderen Einflüssen und Erfahrungen unterliegt, beweist meiner Ansicht nach, dass man gerade dieses Werk Tolkiens nicht so platt mit einer Gegebenheit wie hier dem Zweiten Weltkrieg erklären kann. Dazu fließt einfach zuviel anderes mit hinein und es würde Tolkiens Genie, wenn wir bei dem Begriff bleiben wollen, in keiner Weise gerecht.

Gruß

Liriel

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Also ich wiederspreche dem Titel dieses Threads: Genie und Träumer, sage ich :L

Beim Genie bin ich mir nicht ganz sicher, da die Grenze zwischen Genie und Nichtgenie ziemlich unscharf ist. :kratz: Kommt ein wenig drauf an, was man darunter versteht, aber in meinen Augen war Tolkien zumindest ein Genie im Geschichtenerzählen.

Aber beim Träumer behaupte ich einfach mal, dass Tolkien einer war. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Um ganz ehrlich zu sein, völlig neu erfunden hat Tolkien seine Völker und Götter etc. nicht. Irgendwo gibt es immer Vorbilder, auch wenn sie noch so unähnlich sind.
Ja, klar. Etwas (von Qualität!) völlig neu erfinden ist auch sehr schwer, ich mein auch z.B. Rowling hat ihre Geschöpfe nicht frei erfunden. ;-)
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Also ich wiederspreche dem Titel dieses Threads: Genie und Träumer, sage ich :L

Beim Genie bin ich mir nicht ganz sicher, da die Grenze zwischen Genie und Nichtgenie ziemlich unscharf ist. :kratz:

Ich bin auch ein bisschen vorsichtig mit dem Wort Genie. Schließlich ist es der Job eines jeden Schriftstellers, Geschichten erfinden zu können. Wir können nicht jeden Schriftsteller Genie nennen, oder? Ab wann, würdet ihr sagen, ist ein Geschichtenerzähler ein Genie und nicht einfach nur ein Geschichtenerzähler?

Aber beim Träumer behaupte ich einfach mal, dass Tolkien einer war. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Ja, das glaube ich eigentlich auch. Das sind alle diejenigen, die phantastische Literatur oder Kunst gemacht haben. Sie gestalten sozusagen Innenwelten als äußere Bilder, und das bedarf der Bereitschaft, Nacht- und Wachträume zu beobachten.

Ich fürchte eher, dass sein Papierverbrauch nicht ganz ohne war… :-O

Das ist eine interessante Überlegung. In Kriegszeiten war ja Papierkanppheit, und darum hat er mitunter erst mit Bleistift geschrieben, später alles ausradiert und dann neu drüber geschrieben. Und auch später noch hat er gerne auf Papiere, die schon beschrieben, aber hinten noch frei waren, benutzt.

Wenn wir in die HoMe gucken, können wir ja seinen Papierverbrauch so in etwa abschätzen. Denn das meiste ist da ja abgedruckt. Ob das eher viel oder eher wenig ist, habe ich mir bisher noch gar nicht überlegt.

Und vergiss nicht, er hat im Grunde sein Leben lang an diesen Geschichten gearbeitet, nicht mal eben das eine oder andere Semester. Da kommt schon was zusammen.

Richtig.

Gruß Wando

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  • 2 Monate später...
Gast Nagar Inaste

Ich bin auch der Meinung er muss ne gaanze Menge Kreativität intus gehabt haben und das alles zu so einem komplexen Gesamtwerk zu formen ist das Werk eines Genies. :anbet:

Aber eine Frage zu der Geschichte---ist euch eigentlich mal aufgefallen, das es sehr viele Paralellen zur Bibel gibt??

Elben--Engel z.B. und die Orks-Dämonen. usw.

Is mir nur ma so aufgefallen. ;-)

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Ich bin auch der Meinung er muss ne gaanze Menge Kreativität intus gehabt haben und das alles zu so einem komplexen Gesamtwerk zu formen ist das Werk eines Genies. :anbet:

Man sollte mit dem Wort Genie nicht so leichtfertig umgehen, finde ich. Sonst erleidet dieser Begriff eine Inflation, wenn wir alle, die uns begeistern, gleich als Genie bezeichnen. Da wäre schon mal sinnvoll, das Wort Genie zu definieren.

Außerdem hat Tolkien ja eben gerade nicht "das alles" zu einem komplexen Gesamtwerk geformt - gerade daran ist er ja gescheitert. Wir haben 12 Nachlassbände mit lauter Fragmenten, widersprüchlichen Gesamtkonzepten, und am Ende hat Tolkien aufgegeben. Wir Nachgeborenen können vielleicht aus all diesen Fragmenten erahnen, was er wollte - aber er hat es selber nicht erkannt.

Aber eine Frage zu der Geschichte---ist euch eigentlich mal aufgefallen, das es sehr viele Paralellen zur Bibel gibt??

Elben--Engel z.B. und die Orks-Dämonen. usw.

Is mir nur ma so aufgefallen. ;-)

Das gehört meines Erachtens nicht in diesen Thread. Es hat ja nichts mit der Frage zu tun, ob Tolkien Genie oder Träumer war. Ob es Parallelen zur Bibel gibt, ja oder nein, darüber ist in anderen Threads schon hefitg gestritten worden. Weiß leider allerdings nicht, wo ich die jetzt finden sollte. Vielleicht versuchst Du es ja mal mit der Suchfunktion? "Bibel" eingeben oder "Christentum" vielleicht.

Nichts für ungut, ich finde nur, Thementhreads sollten nur dieses Thema enthalten nach Möglichkeit.

Grüße Wando

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Um etwas wie den Herrn der Ringe zu schreiben, muss man wohl beides sein, Genie und Träumer zugleich.

Zum einen entwickelte Tolkien, wie schon gesagt, viele verschiedene Völker und dann auch noch die Sprachen. Ich kenne mich mit Sindarin und Quenya aus und muss sagen, dass man ein wahres Genie sein muss, um solche Sprachen zu entwickeln, für die man nach einer Weile ein Gefühl entwickelt und die eine logische Grammatik besitzen - bei anderen erfundenen Sprachen ist das nicht der Fall.

Zum zweiten gehört schon eine große Portion Träumerei dazu, weil es ja eine Geschichte ist, die Tolkien aus seinen Ideen gemacht hat. Man muss sich überlegen, was als nächstes passieren könnte, was hätte passieren können, etd. Und dann auch noch die Vorgeschichte von Mittelerde mit den Valar, den ersten Elben, usw. ... um etwas wie das niederzuschreiben, muss man seine Gedanken schweifen lassen und ein bisschen träumen, wie ich meine.

Alles in allem kann man von Tolkien wohl behaupten, dass er Genie und Träumer zugleich war, und mit Sicherheit einer der besten Fantasyautoren, da er die Geschichte von Mittelerde so detailliert beschreibt...

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  • 11 Monate später...

ich bin der Meinung, er muss ein großes Genie gewesen sein..ich kann weine gedankengänge nicht nachvollziehen..(ich binja auch kein genie..)

aber ich glaube er muss auch zu einem gewissen anteil ein täumer gewesen sein....

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ich bin der Meinung, er muss ein großes Genie gewesen sein..ich kann weine gedankengänge nicht nachvollziehen..(ich binja auch kein genie..)

Wenn Du selber kein Genie bist, aufgrund von was beurteilst Du dann ein Genie? Ich habe weiter oben schon mal geschrieben, dass das zu einer Inflation des Begriffes führt, wenn man alles, was man selber nicht hinkriegt, als Erzeugnis eines Genies bezeichnet.

Um etwas wie den Herrn der Ringe zu schreiben, muss man wohl beides sein, Genie und Träumer zugleich.

Wieso? Der Herr der Ringe ist nun sicher von vielen anderen literarischen Werken übertroffen worden, und trotzdem bezeichnet man nicht jeden Schriftsteller, der einen Roman hinkriegt, als Genie. Vielleicht sollte man wirkich mal Genie definieren.

Und was bedeutet jetzt Träumer? Das wäre sicher auch mal interessant zu untersuchen.

Zum einen entwickelte Tolkien, wie schon gesagt, viele verschiedene Völker und dann auch noch die Sprachen. Ich kenne mich mit Sindarin und Quenya aus und muss sagen, dass man ein wahres Genie sein muss, um solche Sprachen zu entwickeln,

Schon wieder Genie. :kratz: Bloß weil jemand Sprachen entwickelt hat? Er hat sie ja noch nicht mal erfunden, sondern aus anderen Sprachen sich die Regeln zusammengesucht.

Zum zweiten gehört schon eine große Portion Träumerei dazu, weil es ja eine Geschichte ist, die Tolkien aus seinen Ideen gemacht hat.

Welcher Schriftsteller tut das nicht? Das gehört zum Wesen von Literatur, dass sie eine Geschichte ist, die aus Ideen entwickelt wurde. Das gilt für den letzten Schund-Autor.

Man muss sich überlegen, was als nächstes passieren könnte, was hätte passieren können, etd. Und dann auch noch die Vorgeschichte von Mittelerde mit den Valar, den ersten Elben, usw. ... um etwas wie das niederzuschreiben, muss man seine Gedanken schweifen lassen und ein bisschen träumen, wie ich meine.

Das reicht aber bei weitem nicht, um ein Genie zu kennzeichnen.

Jede Amateur-Erzählung ist so entstanden.

Na, nix für ungut.

Wando

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Gast Gil-Galad

Ich hab mal in einem Duden nachgeschaut was über Genie steht: "1. überragende schöpferische Geisteskraft. 2. hervorragend begabter, schöpferischer Mensch."

Ein kluger Mensch war Tolkien sicher. Er war ja Proffessor. Und dass er sehr schöpferisch ist... da müssen wir ja nicht lange überlegen. Für mich war er eindeutig ein Genie.

Ich bin jedoch auch der Meinung, das er ein Träumer war. Wahrscheinlich hat er in den Weltkriegen ständig über seine Geschichten nachgedacht.

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Ein kluger Mensch war Tolkien sicher. Er war ja Proffessor. Und dass er sehr schöpferisch ist... da müssen wir ja nicht lange überlegen. Für mich war er eindeutig ein Genie.

Nun, wenn Du Dich auf Wandos Beitrag beziehst, so geht es Wando meinem Verständnis nach nicht darum, Tolkien das Genie abzusprechen, sondern darum, dass die Kriterien dafür, wer wann als Genie gelten soll, nicht allzu verwässert werden. Und wenn ich Kriterien lese, nach denen jeder, der eine Geschichte schreibt, ein Genie sein muss, dann kann mit den Kriterien einfach etwas nicht stimmen - unabhängig davon, ob Tolkien ein Genie war oder nicht.

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Gast Gil-Galad

Nun, wenn Du Dich auf Wandos Beitrag beziehst, so geht es Wando meinem Verständnis nach nicht darum, Tolkien das Genie abzusprechen, sondern darum, dass die Kriterien dafür, wer wann als Genie gelten soll, nicht allzu verwässert werden. Und wenn ich Kriterien lese, nach denen jeder, der eine Geschichte schreibt, ein Genie sein muss, dann kann mit den Kriterien einfach etwas nicht stimmen - unabhängig davon, ob Tolkien ein Genie war oder nicht.

Ich wollte Wando auch nicht wiedersprechen. Aber weil gesagt wurde, man solle das Wort Genie definieren habe ich das halt gemacht.

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Ich bin ganz der Meinung von Gil-Galad!!

Tolkien war ein Genie und "das Silmarillion", "der Hobbit" und die Trilogie von "Der Herr der Ringe" sind der Beweis dazu!!

Noch nie gab es jemanden, der eine so reale und fantastische welt erschuf....Tolkien war der Erste und er wird auch der Einzige bleiben!!

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Irgendwie wird hier nur behauptet und nicht begründet und nicht nachgewiesen. Soll in diesem Thread jeder einfach nur sagen "Tolkien war das größte Genie, weil, er hat so tolle Sachen geschrieben"?

Muss es wirklich auf dieser untersten Ebene von Diskussionsqualität ablaufen? Ich will ja nicht beleidigen, aber es ist echt eine Zumutung. Das hat Tolkien nicht verdient. :schaem:

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Man sollte mit dem Wort Genie nicht so leichtfertig umgehen, finde ich. Sonst erleidet dieser Begriff eine Inflation, wenn wir alle, die uns begeistern, gleich als Genie bezeichnen. Da wäre schon mal sinnvoll, das Wort Genie zu definieren.

Ich finde auch, der Begriff Genie wird viel zu inflationär benutzt. Genie bezeichnet in meinen Augen eine der höchsten Formen des natürlichen Künstlertums. Die Definition von Kant ist in meinen Augen sehr treffend: Genie ist das Talent ( Naturgabe ), welches der Kunst die Regel gibt. Da das Talent, als angeborenes produktives Vermögen des Künstlers, selbst zur Natur gehört, so könnte man sich auch so ausdrücken: Genie ist die angeborene Gemütsanlage ( ingenium ), durch welche die Natur der Kunst die Regel gibt.

Folgt man dieser Definition, denke ich, kann man Tolkien das Genie sogar absprechen. Er hat weder der Kunst ( neue ) Regeln gesetzt- er folgt in meinen Augen eher alten literarischen Traditionen ( der Romantik ), denen er mit seinen Werken ( HdR, Hobbit, Sil ) zu neuer Geltung verholfen hat- noch schöpft er aus sich selbst heraus ( findet sich zwar nicht bei Kant; gehört aber meiner Meinung nach zur Definition ). Tolkien nutzt eher Versatzstücke, macht Anleihen, interpretiert, fügt hinzu, erweitert um Mittelerde und seine Geschichten zu schaffen.

Ich glaube auch, es gehörte zu Tolkiens Selbstverständnis als Professor ein brauchbarer Schriftsteller zu sein ( die entsprechende Quelle habe ich gerade nicht griffig ).

Ich bin mir nicht einmal sicher, ob Tolkien sich selbst als Künstler bezeichnet hätte. Auch bei seinem Gedanken des Sekundär- Schöpfers, würde ich die Betonung eher auf Sekundär legen. Der Professor war nicht wirklich ein Schöpfer.

Tolkien ist kein Genie, aber ein guter Schriftsteller, der mich mit HdR, Hobbit, Sil immer wieder tief berührt. Ein Träumer war er ganz bestimmt, wie jeder Schriftsteller, egal ob Realist oder Phantast. Nur wovon sie träumen ist unterschiedlich.

Beste Grüße

Torshavn

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Okay...du willst Gründe??

Ich sage dir welche!!

1. Er hat eine echt glaubwürdige und fast reale Welt erschaffen!

2. Er hat Sprachen miteinander vermixt und so neue Sprachen erfunden

3. Er war Professor an der Universität in Oxford, was nicht gerade leicht ist dort einmal hinein zu kommen!

......

Ich glaube, du hast damit niemanden beleidigt, sondern uns eher geholfen! Du hast recht, wir haben immer nur gesagt, er ist ein Genie oder ist keins....über das Warum und Wieso haben wir nie nachgedacht!!

:daumen:

Danke

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Hmm, ich weiß ja nicht. Jedes Kind kann sich in seiner Phantasie eine Imaginärwelt ausdenken oder eine Geheimsprache entwickeln. Hat doch fast jeder als Kind mal gemacht. Tolkien hat das halt nur fast sein Leben lang gemacht und das ganze zu Papier gebracht, statt im Alter von 8 oder 9 damit aufzuhören :-)

Und Grund 3 würde ja bedeuten, dass jeder Professor in Oxford ein Genie ist :kratz: Oder vielleicht jeder Professor überhaupt? Man sollte solche Titel nicht überbewerten :-)

Tolkien ist kein Genie, aber ein guter Schriftsteller,

Wobei man darüber ja auch streiten könnte :-) (vielleicht lieber in einem eigenen Thread dann?)

Es stellt sich natürlich die Frage, was man unter 'guter Schriftsteller' versteht... gerade beim HdR wird ja deutlich, dass Tolkien eher etwas konzeptlos drauf losgeschrieben hat (man denke nur an die verschiedenen Versionen). Das würde ich von einem 'guten Schriftsteller' aber nicht erwarten. Bei Tolkien hat sich die Geschichte ja eher während des Schreibens entwickelt. :kratz:

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Es stellt sich natürlich die Frage, was man unter 'guter Schriftsteller' versteht... gerade beim HdR wird ja deutlich, dass Tolkien eher etwas konzeptlos drauf losgeschrieben hat (man denke nur an die verschiedenen Versionen). Das würde ich von einem 'guten Schriftsteller' aber nicht erwarten. Bei Tolkien hat sich die Geschichte ja eher während des Schreibens entwickelt. :kratz:

Meiner Meinung nach disqualifiziert das Tolkien nicht unbedingt als guten Schriftsteller. Es gibt große Unterschiede in den Arbeitsweisen verschiedener Schriftsteller und ich würde nicht sagen, dass Tolkiens Arbeitsweise schlechter ist als die anderer Schriftsteller, sondern lediglich anders als so manch andere Arbeitsweise. Es kommt auf das Ergebnis an. Es gibt Schriftsteller, die jedes Detail der Handlung planen und dann das Werk niederschreiben, es gibt andere, die nur grob skizzieren. Wenn die Figuren beim Schreiben ein Eigenleben entwickeln (wie bei Tolkien), dann sind sie wenigstens lebendig, denn tote Figuren können kein Eigenleben entwickeln. Ich bezweifle aber, dass es viele oder überhaupt Schriftsteller gibt, die sich einfach so hinsetzen und eine fertige Geschichte niederschreiben, um es einmal bewusst drastisch zu formulieren.

Schöne Grüße,

viator

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