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Studiengebühren ?!?


Caivallon

Empfohlene Beiträge

Von den Sparmaßnahmen hier in Niedersachsen haben sicher auch von Euch schon einige gehört. Ab dem nächsten Jahr sollen alleine an meiner Hochschule 3,6 Mio. € eingespart werden. Weiter sollen die Hochschulen auch in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt werden (z.B.: Die Hochschulen entscheiden derzeit selbst, welche Fachbereiche / Studiengänge sie anbieten und welche nicht. Dies soll in Zukunft die Regierung übernehmen.)

b]Wenn die Hochschulen aber weiter eingeschränkt werden, geht die Bildung und das Know-How in Deutschland weiter verloren!! Und grad die Bildung und das Wissen hier in Deutschland hat uns zu dem gemacht, was wir sind: einer der reichsten Staaten der Erde!! (auch wenn es derzeit nicht so aussieht - das deutsche Wissen ist immer noch weltweit gefragt!!)

Deshalb bitte ich Euch ALLE: Helft uns und tragt Euch in die Unterschriftenliste auf http://www.rettet-die-fh-oow.de.vu/ ein!!

Ich weiß, dass es auch hier im Forum viele gibt, die eine negative Einstellung zu Studenten haben - aber seht Ihr denn nicht, dass auch die Studenten die Zukunft sind?? Sie werden später einmal die Firmen aufbauen / leiten, in der IHR Eure Arbeitsplätze haben werdet!!

- Editiert von Caivallon am 23.10.2003, 07:38 -

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Weiter sollen die Hochschulen auch in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt werden (z.B.: Die Hochschulen entscheiden derzeit selbst, welche Fachbereiche / Studiengänge sie anbieten und welche nicht. Dies soll in Zukunft die Regierung übernehmen.)

:kratz: Also wenn man bei uns einen neuen Studiengang einführen möchte oder eine neue Fakultät gründen, dann muss das vom Ministerium genehmigt werden. Wäre also, zumindest in Bayern, nichts Neues.

:kratz:

- Editiert von Mortica am 23.10.2003, 14:35 -

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Ähm, ích glaube das ist anders gemeint...

Es geht nicht darum einen neuen zu gründen sondern die bestehenden anzubieten...was wohl im moment noch in der Entscheidungskraft der Unileitenden steht, aber bald wird das wohl nimmer so sein.

so denk ich das...

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Ich mach da nicht mit ich hasse euch alle blöde Studenten und Niedersachsen is eh nen scheiss Bundesland alles Auslöschen wahhhrr :-O:-O:-O

:L

...

ok ich geh dann mal eben was untrschreiben ....

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@ Elleshar: Um zu verifizieren, dass es sich dabei um real existierende Personen handelt, die man auch überprüfen könnte. Sonst kannst Du ja auch einmal das komplette Telefonbuch eintragen - die Unterschriften müssen halt glaubhaft sein, sonst ist es ja sinnlos.

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Hm, aber kann man sich net einfach ne Anschrift ausdenken?

Hilft doch nix...ob du nun das halbe telefonbuch reinschreibst ohne Adressen oder ob du dir 100 Namen mit Anschrift ausdenkst, bleibt sich doch gleich.

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Naja, es ist halt mehr Arbeit - vor Betrug ist man nie gefeit.

Aber im Prinzip muss jederzeit überprüfbar sein, ob die Person das tatsächlich selbst unterschrieben hat.

Beispielsweise fehlten einer wichtigen Aktion neulich 100 Stimmen - ca. 50 konnten eindeutig als Quatsch identifiziert werden - aber ca.400 waren vollkommen unleserlich -> wurden ebenfalls aus genanntem Grund nicht akzeptiert. Blöd, oder?

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Okay habs auch unterschrieben, weiß allerdings nicht ob die Unterschriften aus Österreich gelten lassen. Aufgrund der EU müßten sie eigentlich. Naja wie auch immer ich habs versucht.

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Ich danke Euch allen ganz herzlich!! :knuddel: @all *riesigfreu*

Falls Interesse besteht, halte ich Euch gerne auf dem Laufenden (z.B. heute nach der Demo).

@mortica: neue Hochschulstandorte müssen auch hier von der Regierung genehmigt werden. Derzeit sieht es eher so aus, als ob verschiedene Standorte geschlossen werden, um Geld zu sparen. (Dass dabei die Bildung noch mehr vor die Hunde geht, sehen die aber net. *gr* :mecker: ) Derzeit können zumindest Fachhochschulen selbst bestimmen, welche Fachbereiche sie aufbauen, welche Studiengänge sie anbieten und wieder schließen. Hierdurch kann sie sich rel. gut an Veränderungen anpassen. Und dies soll abgeschafft werden...

@illsister: Einige Studenten sind in der Fußgängerzone hier in Wilhelmshaven unterwegs gewesen und da haben auch einige Touristen unterschrieben - wer weiß, woher die kamen? Deshalb seh ich da kein Problem, warum sie Deine Unterschrift nicht gelten lassen sollten.

- Editiert von Caivallon am 24.10.2003, 07:13 -

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Hättet ihr Lust, sowas auch für Hamburg zu starten? :P: Hamburg kommt nämlich sicherlich nicht besser weg... Wir haben laut Statistik das schlechteste Schulsystem Deutschlands, und ich bin da nicht stolz drauf. Ich trage mich ein - Muss ja nicht jedem so ergehen wie uns.

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Wenn so etwas auch in Hamburg losgeht, bin ich die letzte, die mich da net eintragen würde. Es geht dabei ja schließlich net nur um uns, sondern auch um die Zukunft derer, die nach uns kommen...

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  • 2 Wochen später...
  • 1 Jahr später...

Da ich ja (vielleicht) auch mal studieren will, bin ich gegen Studiengebühren, da es 1. sozial total ungerecht ist und ich dann halt nicht sutdieren könnte - ich müsste wahrscheinlich schon Bafög zurück zahlen, da hab ich nicht noch Geld um die Studiengebühren zurückzuzahlen...

Da verdient man dann endlich mal geld und verbringt die ersten 5-10 Jahre noch damit, sein Geld, dass man für die Bildung ausgeben musste, wieder zurück zu zahlen...

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Hm hm hm, das Studiengebühren-Thema...kommt jetzt irgendwie überall wieder auf :kratz:

Ich bin nach wie vor nicht wirklich dagegen, aber auch nicht dafür und es gibt für beide Seiten gute Argumente:

Für Studiengebühren:

Wenn die Unis das Geld bekämen, um mehr Lehrkräfte einzustellen, mehr Seminare anzubieten, damit man sich nicht bei jedem Semester mit doppelt so vielen um halb soviel Plätze prügeln müsste, würde ich gern Studiengebühren zahlen...

Auch fände ich es okay, wenn im Gegenzug auch jeder Bafög bekäme. Wieso wird das elternabhängig gezahlt, Gebühren bezahlen muss aber jeder, der studiert? Es muss und wird nicht jeder das Bafög annehmen, aber die Möglichkeit müsste dann jedem offen stehen...

Gegen Studiengebühren:

Das Geld wird nicht bei den Unis landen (und dabei geht es nicht um Dienstwägen für Lehrstühle, sondern um Leermittel (gerade manche Bibs...ui ui ui) und zusätzliche Lehrkräfte und Lehrveranstaltungen) und sonstwo in der leeren Haushaltskasse verschwinden.

Man hat außerdem das Gefühl, dass der Staat einfach mal wieder Geld brauchte und statt es bei denen zu holen, die Geld haben (und davon gibt es genug), weil man sich bei denen nicht traut, werden eben wieder die Kleinen geschröpft, die Studenten und auch deren Familien. Es ist so...hm, unbegründet irgendwie.

Hinzu kommt für mich persönlich, dass das Leute entschieden haben, die selbst davon profitiert haben, ihr Studium kostenlos bekommen zu haben und vielleicht heute gar nicht dort sitzen würden, wo sie sind, wenn sie Gebühren hätten bezahlen müssen...irgendwie sehr sarkastisch :ugly:

Weiß also nicht so recht, was ich davon halten soll. Werd wohl selbst nur 2 oder 3 Semester zahlen müssen, komme also noch glimpflich davon, aber ich möchte nicht wissen, wie nachfolgende Studenten sich dann verschulden werden, wenn es von 500 Euro aufwärts geht :(

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Da ich ja (vielleicht) auch mal studieren will, bin ich gegen Studiengebühren, da es 1. sozial total ungerecht ist

<{POST_SNAPBACK}>

Ich glaube aber nicht, dass dieses Argument zieht in Anbetracht der Tatsachen, dass es realistisch gesehen in Deutschland besonders in Sachen Studium eine ziemoich große Sozialauslese gibt. In Deutschland ist jetzt schon die Chance ziemlich gering, dass jemand aus den "unteren" Schichten studieren geht. Mehr als in anderen Ländern, trotz all dieser "sozialen" Faktoren wie Bafög etc.

Wenn Studiengebühren kommen würden, dann gehe ich davon aus, dass dann auch diverse finanzielle Möglichkeiten ins Spiel kommen könnten, dass die "unteren" Schichten auch eine Chance haben. Das wäre glaube ich ein großer Vorteil, obwohl es auf den ersten Blick sozial ungerechter aussieht.

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Wenn Studiengebühren kommen würden, dann gehe ich davon aus, dass dann auch diverse finanzielle Möglichkeiten ins Spiel kommen könnten, dass die "unteren" Schichten auch eine Chance haben.

Hm, also ich weiß gar nicht, ob man noch von "kommen würden" reden kann. Einige Bundesländer meinten zwar, dass sie keine möchten, aber ich glaub dass die sehr schnell hinter Bayern und Baden-Württemberg herziehen und dort kommen sie (spätestens so in 2 Jahren)...

Und ja, es gibt schon finanzielle Möglichkeiten in Form von Studentenkrediten, das Problem ist doch dann aber die Verschuldung dieser unteren Schichten und ein Abschluss garantiert einem leider auch keinen Arbeitsplatz mit dem man diese Schulden tilgen könnte. Ich hoffe natürlich nicht, dass es so läuft, aber am Beispiel Neuseeland und auch unsere Nachbarn Österreich, kann man sehen, dass es eben NICHT funktioniert (und die Österreicher zahlen "nur" so um die 300 Euro pro Semester) :-/

Wie gesagt, sind Studiengebühren vielleicht schon angebracht, aber zum Ausgleich müssten dann Bildungsgelder wie Bafög ausgeweitet werden, dafür ist jedoch kein Geld da...weil die Studiengebühren doch schon wieder für was anderes verplant sind. Ich find ja den Ausdruck "Haushaltslöcher stopfen" immer so herrlich, denn bisher hat das noch kein Geld der Welt (im Wahrsten Sinne des Wortes ;-) ) geschafft :-/

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Wenn Studiengebühren kommen würden, dann gehe ich davon aus, dass dann auch diverse finanzielle Möglichkeiten ins Spiel kommen könnten, dass die "unteren" Schichten auch eine Chance haben. Das wäre glaube ich ein großer Vorteil, obwohl es auf den ersten Blick sozial ungerechter aussieht.

Das glaube ich nicht, denn der wichtigste Hinderungsgrund für untere Schichten ist, dass sie nicht den nötigen Schulabschluss haben (siehe PISA-Studie) -sei es, dass sie überhaupt keine Hochschulreife haben, sei es dass sie nicht gut genug für den gewünschten Studiengang ist. GERADE wenn das Geld aber direkt an die Universitäten geht, hilft es wenig, den Leuten aus unteren Schichten ein Studium zu ermöglichen. Dazu kommt, dass nach dem Willen derer, die Studiengebühren fordern, diese ja durch Kredite bzw. private Stipendien bezahlt werden -nicht etwa durch durch die Studiengebühren finanzierte Stipendien der Universität selbst.

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Studiengebühren an sich finde ich auch nicht angebracht. Es währe ja in Ordnung die Gebühren ab dann zahlen müssen, wenn man über dem Grundstudium hinaus ist.

Und wie Tyel schon meinte; PKW Fahrer zahlen schon genug an Steuern. Ich fänd Autobahnmaut unangebracht! :O Obwohl, wenn das in die Autobahnen gehen würde währe das ja dann der Aufbau-West :ugly:

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Das glaube ich nicht, denn der wichtigste Hinderungsgrund für untere Schichten ist, dass sie nicht den nötigen Schulabschluss haben (siehe PISA-Studie) -sei es, dass sie überhaupt keine Hochschulreife haben, sei es dass sie nicht gut genug für den gewünschten Studiengang ist.

Ich glaub hier wird was durcheinandergeworfen...es geht nicht um die "intellektuell unteren" Schichten, sondern um die Familien mit vielleicht viel Kindern oder nicht so hohem Einkommen. Meine beiden Eltern sind Lehrer und trotzdem können sie es sich nur leisten, mich Studieren zu lassen. Mein Bruder hat eine Lehre bevorzugt und dadurch hab ich Glück gehabt. Von uns hätte KEINER Bafög bekommen, OBWOHL es nicht gereicht hätte, wenn beide hätten studieren wollen.

Es hat also überhaupt nichts mit der Intelligenz der Kinder zu tun (das hört sich irgendwie an, als hättens die Kinder aus "unteren" Schichten nicht so drauf... :kratz: ) oder mit dem Notendurchschnitt, sondern alleinig mit der Regelung des Mindestverdiensts der Eltern, durch den das Kind dann kein Bafög zugesprochen kommt.

So kann es sich nämlich auch die deutsche "Mittelschicht" es sich nicht leisten, mehr als ein Kind (und mit Gebühren vielleicht nichtmal dieses) studieren zu lassen...

Das heißt ab dem 5. Semester soll man Studiengebühren zahlen?

Ich schätze mal, dass Urubaxi gemeint hat, dass nach der "Regelstudienzeit" Gebühren gezahlt werden soll, also die Langzeitstudiengebühr, die bei uns ja schon länger Praxis ist. :-)

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  • 2 Wochen später...

Weil wir ja doch einige Studenten hier im Forum haben, zur Info:

Pressemitteilung 420 der Bayerischen Staatskanzlei vom 25. Oktober 2005

(Bericht aus der Kabinettssitzung/Auszug):

Bayern führt ab 2007 Studienbeiträge ein

Stoiber: "Studienbeiträge kommen direkt den Studierenden zugute / Kein

Euro geht in den Staatshaushalt" / Goppel: "Neuregelung garantiert

großen Gestaltungsspielraum für Hochschulen sowie soziale Abfederung"

Das bayerische Kabinett hat heute einen Gesetzentwurf für die Einführung

von Studienbeiträgen zum Sommersemester 2007 sowie Eckpunkte für ein

sozialverträgliches Darlehensmodell beschlossen. An Universitäten und

Kunsthochschulen sollen die Studienbeiträge in einem Rahmen zwischen 300

und 500 Euro pro Semester liegen, an Fachhochschulen zwischen 100 und

500 Euro pro Semester. Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber betonte,

dass die Studienbeiträge voll den Studierenden zugute kommen. Stoiber:

"Die Studienbeiträge fließen zu 100 Prozent in die Hochschulen. Kein

Euro geht in den Staatshaushalt. Gleichzeitig bleiben die finanziellen

Leistungen des Staates voll erhalten. Das heißt unter dem Strich: Den

bayerischen Hochschulen steht mehr Geld zur Verfügung." Stoiber betonte,

dass Bayern bei den Studienbeiträgen einer sozialverträglichen

Ausgestaltung hohe Priorität gebe. Stoiber: "Das Hochschulstudium wird

auch in Zukunft nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Dafür sorgt

die soziale Ausgestaltung der Studienbeiträge."

Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel bezeichnete die Studienbeiträge

als wichtige Säule für ein leistungsfähiges und attraktives bayerisches

Hochschulwesen. Goppel: "Die Studienbeiträge sind echte Zusatzeinnahmen

für die Hochschulen über die staatlichen Leistungen hinaus. Sie werden

zweckgebunden für eine gezielte Verbesserung der Studienbedingungen

eingesetzt. Die Studierenden profitieren damit unmittelbar von der

verbesserten Finanzausstattung." Goppel nannte als Beispiele

o eine intensivere Studienberatung,

o eine bessere Betreuung durch zusätzliches qualifiziertes Personal,

o mehr Tutorien und Klausurenkurse,

o mehr Kleingruppenveranstaltungen,

o mehr Projektpraktika,

o eine bessere Ausstattung und längere Öffnungszeiten von Bibliotheken

sowie

o ein verbessertes EDV-Angebot.

Die Hochschulen erheben die Studienbeiträge als Körperschaftsaufgabe.

Goppel wies darauf hin, dass die Hochschulen innerhalb des vorgegebenen

Rahmens die Höhe der Beiträge eigenständig festlegen können, entweder

einheitlich für alle ihre Studiengänge oder differenziert nach

Studiengängen. Goppel: "Der flexible Beitragsrahmen stärkt die

Eigenständigkeit der Hochschulen und gibt ihnen einen großen

Gestaltungsspielraum. Gleichzeitig fördern wir den Wettbewerb zwischen

den Hochschulen." Der Gesetzesvorschlag sieht vor, dass die Studierenden

an der Entscheidung über die Verwendung der Einnahmen beteiligt sind.

Goppel: "Als 'Kunden der Hochschule' erhalten die Studierenden mit ihrem

Beitrag auch ein zusätzliches Mitspracherecht."

Nach den Worten Goppel setzt Bayern auf eine "mehrfache soziale

Abfederung" bei den Studienbeiträgen. Neben einer im internationalen

Vergleich moderaten Beitragshöhe von maximal 500 Euro pro Semester werde

es sozialverträgliche Darlehen, Befreiungsmöglichkeiten und Stipendien

geben:

1. Sozialverträgliche Darlehen

Mit der Einführung der Studienbeiträge verbunden ist die Möglichkeit für

Studierende, besonders sozialverträgliche Finanzierungen in Anspruch zu

nehmen. Eckpunkte einer entsprechenden Darlehensregelung werden in einer

Rechtsverordnung festgelegt. Die weitere Konkretisierung soll in einem

Vertrag zwischen der LfA Förderbank Bayern und der Kreditanstalt für

Wiederaufbau (KfW) erfolgen. Nach dem bayerischen Konzept soll das

Darlehen EU-weit allen Studierenden bayerischer Hochschulen

elternunabhängig, ohne Sicherheiten und ohne Bonitätsprüfung gewährt

werden. Zurückzuzahlen ist es erst nach Abschluss des Studiums zu

sozialverträglichen und einkommensabhängigen Bedingungen. Goppel: "Die

allen offen stehende Darlehensmöglichkeit kommt den Interessen der

Studierenden und der Hochschulen entgegen: Die Hochschulen erhalten die

Beiträge sofort, die Studierenden müssen die Darlehen aber erst nach dem

Studium zurückzahlen." Die Lösung berücksichtige zudem, dass Studierende

von der Ausbildung an der Hochschule einen besonderen Nutzen haben:

Akademiker haben im Schnitt ein geringeres Arbeitslosigkeitsrisiko und

ein höheres Einkommen. Die Rückzahlung des Darlehens soll in moderaten

monatlichen Raten möglich sein und vom Erreichen einer bestimmten

Einkommensgrenze nach dem Studium abhängen. Auch während der

Rückzahlungsphase eintretende Änderungen der Einkommenssituation sollen

berücksichtigt werden. Eine zinsfreie Stundung von Darlehensforderungen

sei zum Beispiel möglich für unverheiratete Hochschulabsolventen ohne

Kinder mit einem Monatseinkommen von weniger als 1060 Euro netto oder

für allein verdienende, verheiratete Absolventen mit zwei Kindern und

einem Monatseinkommen von weniger als 2.410 Euro netto. Außerdem setzt

Bayern bei BAföG-Empfängern eine Verschuldensobergrenze fest: Die

Darlehensschuld ist insoweit auf 5.000 Euro begrenzt zuzüglich der

Höchstgrenze für die Rückzahlung des BAföG-Darlehens von derzeit maximal

10.000 Euro. Für die Sicherstellung sozialverträglicher

Studienbeitragsdarlehen wird ein "Sicherungsfonds" eingerichtet, der mit

10 Prozent des Beitragsaufkommens gespeist und von der LfA Förderbank

Bayern verwaltet wird.

2. Befreiung von Studienbeiträgen

In verschiedenen Fällen sieht die Neuregelung auch eine vollständige

Befreiung von der Beitragspflicht vor. Befreiungen werden beispielsweise

erteilt für

o Urlaubssemester,

o Praktikumssemester,

o das Praktische Jahr im Medizinstudium,

o Promotionsstudiengänge (bis zu sechs Semester) sowie auf Antrag für

o Studierende mit Kindern unter 10 Jahren oder behinderten Kindern,

o Studierende, deren Unterhaltsverpflichtete für drei oder mehr Kinder

Kindergeld erhalten, und

o im Rahmen einer Härtefallklausel für Studierende, für die die

Studienbeiträge trotz der Möglichkeit der Aufnahme eines Darlehens

aufgrund besonderer Umstände des Einzelfalls eine unzumutbare Härte

darstellen.

3. Stipendien

Darüber hinaus sollen die Hochschulen auch die Möglichkeit erhalten, bis

zu 10 Prozent der Studierenden für besondere Leistungen von der

Beitragspflicht zu befreien. Goppel: "Wir wollen eine Hochschulkultur

unterstützen, die besonderes Engagement und Können in besonderer Weise

honoriert. Dafür geben wir den Hochschulen Freiräume. Sie können zum

Beispiel Studierende befreien, die hervorragende Prüfungsleistungen

erzielen, die Tutorien für andere Studierende übernehmen oder die sich

im Bereich der studentischen Mitwirkung in der Hochschule besonders

engagieren."

Zusammenfassend charakterisierte der Wissenschaftsminister die

Einführung von Studienbeiträgen als konsequente Fortsetzung einer

Politik für ein starkes Hochschulwesen in Bayern. Die bayerischen

Universitäten erreichten in nationalen Rankings etwa der Deutschen

Forschungsgemeinschaft oder der Zeitschriften Focus und Spiegel bereits

jetzt Spitzenplätze. Diese national hervorragende Position wolle man

ausbauen und mit modernen und gut ausgestatteten Hochschulen auch

international noch weiter nach vorne rücken. Goppel: "Der Freistaat gibt

ein klares Bekenntnis zur nachhaltigen Unterstützung von Forschung und

Lehre an den bayerischen Hochschulen ab. In diesem und im nächsten Jahr

verzeichnet der Hochschulhaushalt den höchsten Zuwachs im gesamten

Staatshaushalt. Gleichzeitig haben wir im Innovationsbündnis den

Hochschulen die Einnahmen aus den Studienbeiträgen ohne die Kürzung

staatlicher Mittel an anderer Stelle garantiert."

In den nächsten Wochen erhalten zunächst die Hochschulen, die

Studierendenvertretungen und die betroffenen Verbände Gelegenheit zu

Stellungnahmen und Einwendungen. Nach Abschluss des Anhörungsverfahrens

und der Beratungen im Bayerischen Landtag soll das Gesetz Mitte 2006 in

Kraft treten.

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Stoiber:

"Die Studienbeiträge fließen zu 100 Prozent in die Hochschulen. Kein

Euro geht in den Staatshaushalt. Gleichzeitig bleiben die finanziellen

Leistungen des Staates voll erhalten. Das heißt unter dem Strich: Den

bayerischen Hochschulen steht mehr Geld zur Verfügung." Stoiber betonte,

dass Bayern bei den Studienbeiträgen einer sozialverträglichen

Ausgestaltung hohe Priorität gebe. Stoiber: "Das Hochschulstudium wird

auch in Zukunft nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Dafür sorgt

die soziale Ausgestaltung der Studienbeiträge."

Wenn diese Aussagen stimmen, dann wäre ich schon dafür. Aber ich persönlich glaube nicht, dass die Bayern das so schaffen werden. Sie fahren im Moment ja einen Einsparkurs und wollen als einziges Bundesland einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Außerdem geht Stoiber eh nach Berlin. Sein Nachfolger, ob es nun Huber oder Beckstein ist, wird sich bestimmt nicht an diese Worte gebunden fühlen.

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