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Die Straße gleitet fort und fort: Die Reise durch Mittelerde - RPG


Ardagast

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Alaric konzentrierte sich auf Pados Gedanken bzw versuchte es. Er wurde aber  durch einen lauten Schrei Ardagasts abgelenkt und fuhr herum, um dem Zauberer zu helfen, sollte dieser...Mahal behüte...ins Feuer gefallen sein oder etwas ähnliches . Verwirrt stellte er fest, dass dem Alten absolut nichts  in der Art geschehen war oder auch nur drohte. Kopfschüttelnd folgte er dem Fingerzeig des Zauberers zu der kleinen Spinne und seufzte. "Ach Arda..." bevor er sich erneut dem Hobbit zu wandte und dessen Hand wieder ergriff, diesmal mit der anderen Hand. Sofort tauchte Arrins Bild auf, auf einem rumpelnden Wagen. Der Zwerg ließ Pados Hand los und die Bilder verblassten rasch. Er griff erneut zu..wieder mit der anderen Hand. Überrascht weiteten sich seine Augen....

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Mirabella war aufgesprungen und hatte ihr Messer gezogen, als Ardagast schrie. Sie rechnete damit, dass eine der monströsen Düsterwald-Spinnen aus irgendeinem Gebüsch hervorkroch. Doch als sie dem Blick des Zauberers folgte und das Spinnchen sah, schaute sie mit verdrehten Augen zu Ilumiel, schüttelte den Kopf und marschierte geradewegs zu der Spinne. Nein, es war keine der wenigen giftigen Arten. Also nahm sie sie einfach auf die Hand und brachte sie zurück zum nächsten Busch. "Guten Nacht, kleine Spinne! Komm besser nicht zurück, wenn dir unsere Gehörgänge lieb sind!" Dann nahm sie den Zauberer bei der Hand und zog ihn wieder auf seinen Sitzplatz. "Alles gut, Ardagast, keine Gefahr! Die Spinne ist weg." Beruhigend strich sie ihm über den Ärmel seiner Robe. 

Dann wandte sie sich an Ilumiel. "Hast du denn eine Idee, wie wir uns darstellen können? Pado ist ja normalerweise als Altertumsforscher unterwegs. Könnte er hier etwas spannendes suchen?"

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Ilumiel nickte nachdenklich. „Das wäre zumindest für euch beide eine gute Legende. Ich bin sicher, es gibt entsprechende Legenden über diese Berge und die Geheimnisse, die sie hüten. Und wo würde man besser mit der Suche nach verborgenen Artefakten beginnen, als in einer Mine!?“

Dankbar sah sie Mirabella an. „Aber wie erklären wir uns andere? Alaric könnte euch hierher geführt haben, aber ich? Und, noch viel schwieriger zu erklären: unser hin und wieder verwirrter Großvater Zauberer.“

Sie zwinkerte, belustigt über ihre eigenen Worte.

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Ardagast betrachtete Mirabellas Vorschlag skeptisch und schüttelte mit dem Kopf. ''Ich glaube, dass ein so persönlicher Grund eher für mehr Nachfragen sorgen würde, wenn wir überhaupt so weit kämen. Weil, warum sollten sie uns dafür überhaupt Zugang gewähren? Stattdessen würden sie uns vermutlich eher sofort wegschicken. Und das würde dann bedeuten, dass wir etwas anderes sagen müssten und damit würden wir uns schon gleich unglaubwürdig machen und kein Vertrauen aufbauen können. Ich denke es wäre sinnvoller, wenn wir uns stattdessen zum Beispiel etwas offiziell klingendes ausdenken, was aber nichts mit der eigentlichen Sache zu tun hat'', erklärte der Zauberer und zuckte dann aber mit den Schultern. ''Aber eine Idee, was das sein könnte, habe ich jetzt auf die Schnelle auch nicht und außerdem haben wir dafür auch keine Beweise. Ich bezweifle nämlich, dass die uns überhaupt in die Mine lassen, wenn wir nichts offizielles vorlegen können, wie zum Beispiel das Schriftstück, dass du bekommen hast!''

Bearbeitet von Ardagast
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„Das können wir nicht zeigen, solange wir nicht wenigstens eine Ahnung haben, wer vielleicht beteiligt sein könnte an dem Unglück. Vielleicht…“

Ilumiel nickte dorthin, wo Alaric und Pado noch immer saßen, und meinte dann: „Wir könnten ihn vorschicken. Als jemand, der dort unten ein Familienmitglied verloren hat und jetzt die Überreste zu bergen versucht. Oder etwas in der Art.“

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Ardagast nickte vorsichtig. Das klang schon zielführender. ''Das könnte in der Tat funktionieren, vorausgesetzt sie wollen keine genaueren Details zu diesem Familienmitglied wissen. Vielleicht können wir in der Siedlung ein wenig mehr über etwaige Opfer und deren Angehörige herausfinden. Das könnte uns für eine derartige Geschichte sicher helfen, wenn wir bei der Mine ankommen. Da wären Händler oder ein Gasthaus sicherlich die besten Quellen für Informationen!''

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Alaric bekam von dem Gespräch nichts mit, zu sehr konzentrierte er sich auf Pado. Sollte es soooo einfach sein? KONNTE es so einfach sein??? Er schüttelte den Kopf, er konnte es nicht fassen. "Ich glaub es nicht!" murmelte er ungläubig in seinen Bart.

 

 

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Pado wackelte mit den Fingern, weil Alaric die ganze Zeit zupackte und wieder loslies, zupackte, loslies, die andere Hand verwendete. "Ehm, Alaric! Ist das irgendein besonderes Ritual, ein Handdrückcode? Falls ja, verstehe ich ihn aber nicht!"

Doch Alaric reagierte nicht, sondern zog jetzt den Handschuh auf die andere Hand und probierte nochmal die ähnlichen Dinge. 

Der Hobbit beobachtete ihn jetzt ganz genau und plötzlich ging ein Grinsen über sein Gesicht.

"So, und jetzt gehen du und ich und das Seil zu diesem Baum dahinten, das Seil und ich fesseln dich. Dann halten du, der Handschuh und ich Händchen und ich darf dich pieksen! Nur sicherheitshalber!"

Er beugte sich vor und sagte leise: "Bevor wir den anderen die gute Nachricht überbringen!"

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Alaric nickte auf Pados Worte hin. "Das tun wir! Aber ich bin mir jetzt schon sicher!  Wieso bin ich bloß die ganze Zeit nicht drauf gekommen?" Es war einfach nicht zu fassen...

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Ilumiel sah wieder zu den anderen beiden hinüber. Pado schien Alaric noch einmal zu fesseln. Fragend sah sie Ardagast an.

“Was ist das nur los? Sicher wird Alaric es uns gleich erzählen.“ 

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Nun, Pado und Alaric hatten ihren Test erfolgreich hinter sich gebracht. Alaric war wieder befreit, Pado rollte gerade das Seil auf, da kam ihm ein Gedanke: "Sollen wir die anderen ein bisschen schocken?" Auf Alarics fragende Miene fuhr er fort: "Wir machen das Ganze nochmal, ohne Seil direkt vor den anderen. Bei allen ohnmächtigen Wandertauben, das wird ein Spaß!" 

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Alaric nickte grinsend, wurde dann jedoch schlagartig ernst. "Du vertraust mir?" er schluckte. "Du vertraust mir wirklich...nach all dem, was passiert ist?" 

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"Na, sonst würde ich den Vorschlag wohl kaum machen, Strohkopf!", meinte Pado und schubste den Zwerg Richtung Feuer. 

Dort angekommen, musterte er die drei Verbliebenen und nickte ihnen kurz zu: "Alaric und ich sind der Meinung, wir müssen jetzt mal den Ernstfall üben. Er hat schon mit Ilumiel geübt, mit mir gerade eben und jetzt muss er mal zeigen, was er gelernt hat. Ungefesselt und hier vor allen. Als Generalprobe für morgen, wenn wir in den Ort kommen." Demonstrativ legte er das Seil weg. "Tata! Jetzt geht's los!" Gezielt ignorierte er die kritischen Blicke, die zwischen Ilumiel und Ardagast hin und her schwirrten und das Stirnrunzeln, mit dem Mirabella seine Ankündigung quittierte. 

Er fasste Alaric an der einen Hand. "Ihr habt jetzt lange genug mitbekommen, wie Alaric aussieht, wenn er eine Vision hat, oder?"
Mirabella nickte kichernd: "Oh, ja, da sieht er immer aus wie Onkel Bilbo, wenn er an einem schönen Sommerabend Rauchringe in den Himmel pustet! Jetzt zum Beispiel!" Sie zeigte auf Alarics Augen, die ein bisschen umwölkt in die Ferne zu schauen schienen. Pado musste ebenfalls lachen. Auf diese Beschreibung wäre er nicht verfallen. Aber er verstand genau, was die junge Hobbit damit sagen wollte.

"Und, Alaric, hat Mirabella Recht?" fragte er sicherheitshalber den Zwerg.

 

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"Hat sie!" nickte Alaric und vertiefte sich dann wieder in Pados Gedanken. "Potzblitz, dieser Onkel hat aber ein ansehnliches Häuschen mit Garten! So unter der Erde, das könnte sogar mir gefallen! Und abends auf der Bank sitzen, eine Pfeife rauchen und übers Tal schauen... nicht das schlechteste Leben bei euch Hobbits!"

Bearbeitet von Alaric Skaldorson
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Pado grinste und ließ Alaric los. "Ja, genau! Ich weiß gar nicht, warum ich immer meine, das Auenland verlassen zu müssen." Dann nahm er Alarics andere Hand, die immer noch Arrins Handschuh trug und sah ihm kurz in die Augen. "Na, dann wollen wir mal mit Blut arbeiten." Er hatte sein Messer schon bereit in der Rechten und  verpasste dem Zwerg einen leichten Schnitt in den Unterarm. "Komm, du alter Giftzwerg, zeig, wie du ausrasten kannst!"

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Alaric zuckte zusammen und schloss kurz die Augen. Als er sie wieder öffnete, sah er Mirabella mit leicht ängstlichem Gesichtsausdruck zurück weichen, offenbar in Erwartung eines Ausbruchs. Er verschränkte seine Hand noch fester mit der des Hobbits und erwiderte Pados prüfenden Blick, ohne sich zu bewegen. 

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Pado nickte und hob kurz die Augenbraue. "Komm elende, Zwergenbrut!" Er verpasste dem Zwerg eine schallende Ohrfeige, was ihn selbst innerlich zusammenzucken ließ. Immerhin wusste er, wie fies das brannte. Und seine Hand sirrte auch, was nur recht und billig war. 

Mirabella, die in sicherem Abstand stand, runzelte nach einem Moment die Stirn. "Ilumiel, schau mal genau hin!" Sie ging vorsichtig näher. "Arda, du auch!" Dann sah sie von Pado zu Alaric und wieder zurück. "Wie habt ihr das hinbekommen?"

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Alaric hatte sich nicht gerührt, als Pados Hand seine Wange traf. Noch immer hielt er Pado fest, seine freie Hand bewegte er jetzt bedächtig zu seiner feuerrot anlaufenden Wange und fuhr vorsichtig darüber. "Dafür, dass du nur eine halbe Portion bist, hast du nen ganz schön harten Schlag!" er grinste  Pado schief an. "Aber ich schätze, die hab ich verdient!" In Anbetracht dessen, dass er Pado vor einigen Tagen fast umgebracht hätte, war das wohl recht und billig. 

Bearbeitet von Alaric Skaldorson
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"Puh," Pado atmete tief aus. "Es sollte ja auch echt sein, damit der rote Alaric zum Vorschein kommen konnte, wenn er wollte!" Er sah auf die rot leuchtende Wange, die Blutstropfen auf dem Unterarm, die Blutkrusten von vorherigen Übungseinheiten und wurde selbst etwas rot. "Es tut mir Leid, dass ich dir diesmal wirklich wehgetan habe. Verdient hast du nichts von alledem, denn du hast dir ja diese Gabe nicht ausgesucht." 

Grinsend wandte er sich zu den anderen: "Wir müssen also unserem Zwerg jetzt einen Satz Handschuhe kaufen! Das sollte ja in einer Minenstadt kein Problem sein!" 

Bearbeitet von Padogas Tuk
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Zufrieden nickte der Zauberer und wand sich dann wieder seiner neu entzündeten Pfeife zu. Dann hatten sie ja in diesem Dorf noch einiges vor.

Bearbeitet von Ardagast
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Ilumiel zog die Augenbraue hoch. Ein Paar Handschuhe? Wenn es so einfach wäre… Sicher, das konnte die Visionen zurückhalten, wenn Alaric an den Händen berührt wurde und vorbereitet war - Was geschehen würde, wenn er in einer hektischen Situation, unerwartet, womöglich ganz woanders Körperkontakt bekam, darüber wollte anscheinend niemand hier nachdenken. Sie war nicht überzeugt, aber dennnoch freute sie sich mit den anderen. Immerhin hatten die Tests nun einige Lösungsansätze hervorgebracht. Und ausserdem stand mittlerweile ohnehin ausser Frage, dass Alaric sie begleiten würde - der Zwerg hatte ihr das Leben gerettet. Keinen Wunsch der Welt würde sie ihm jetzt noch ausschlagen! *Bis auf einen!* erinnerte ihr Unterbewusstsein sie an dessen Bitte von vor einigen Tagen und in Gedanken nickte sie. *Ja, bis auf einen.*

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Der Rest des Abends verlief ohne besondere Vorkommnisse und schon brach der nächste Morgen an, an welchem sie dann den Aufbruch in Richtung der Siedlung starteten.

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Schon gegen Mittag näherten sie sich der Siedlung. Sie war nicht sehr groß, eine einzige Straße schlängelte sich durch den Ort, der aus bescheidenen Häusern und Schuppen bestand. Im Tal waren Äcker angelegt, auf denen bereits zartes Grün spross, Ponys und Widder weideten auf kleinen Koppeln, in einer Schmiede wurden Werkzeuge gehämmert und in der Mitte der Ansiedlung zeigte ein geschmiedetes Schild einen Keiler und einen Bierhumpen. "Gasthaus zum Wilden Eber" entzifferte Alaric die Runen am Türstock und grinste Pado vielsagend an. "Na hoffentlich haben wir nicht deren Wappentier erlegt!" Neugierige Blicke folgten der kleinen Gruppe.

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Was zuvor geschah: Anariel erreichte Isengard und begann den Aufstieg in den Turm. Sie wachte auf dem Schlachtfeld auf und bemerkte, dass alle Orks tot waren und sie gerade so überlebte. Mit letzter Kraft hievte sie sich auf ihr Pferd, das einen Unterschlupf suchte.

Post 4

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Die Frau befand sich in schwindelerregender Höhe und hielt sich mit Händen und Füßen an den spitzen, herausragenden Zacken Orthancs fest. Zwischen ihr und dem sicheren Erdboden war bereits eine große Distanz, sodass sie ein Fall sicherlich umbringen würde. Eine falsche Bewegung, ein Ausrutscher und es wäre vorbei! Zum Glück erreichte sie jedoch bald schon ein offenes Fenster. Unter diesem befand sich eine Art Gitter, sodass sie sich daran hochziehen, und dann in den Turm einsteigen konnte. Endlich war sie an ihrem Ziel angelangt. Beinahe jedenfalls, denn nun galt es das Licht am Ende des Tunnels zu finden. In der Schwärze des Turms, den weißen Zauberer! Saruman!

Nachdem sie so leise sie es vermochte - und Anariel war geübt darin, mucksmäuschenstill zu sein - durch die Gänge und Zimmer des Turms schlich, führte sie ihr Weg immer weiter nach unten, ehe sie am Ende einen großen Raum erreichte, zu dem sie von einer Art Empore, die eigentlich nichts weiter als ein Fenster war, herabsah. Es war zweifellos das Herzstück des Turms. In der Mitte des Raumes befand sich ein schwarzes Podest, das der Form nach in etwa der des Turms entsprach. Darauf ruhte eine kleine, schwarze Steinkugel, die ihr sehr bekannt vorkam: ein Palantír!

Vom Podest aus, in gerader Linie an der Wand gegenüber, war ein weit in die Höhe reichender, übergrößer Thron, auf welchem der weiße Zauberer still saß. An die Wand gelehnt daneben, befand sich sein langer, schwarzer Zauberstab, mit der unverwechselbaren, weißen Kugel in der gezackten Krone. Was Saruman dort machte, konnte Anariel nicht ausmachen. Aber er schien sie bisher nicht bemerkt zu haben. Das Blut in ihren Fingern begann zu brodeln. Sie fasste langsam an ihren Gürtel und zog vorsichtig einen Dolch hervor. Egal wie, sie musste ihre Waffe in ihr Ziel bohren und diesem Scheusal, das sie alles gekostet hatte, ein für alle Mal ein Ende bereiten! Sie war so kurz davor! 

Dann verging die Stille. ''Ich habe dich bereits erwartet'', sprach die tiefe Stimme des Zauberers, ohne, dass dieser sich zu ihr umdrehte, sie ansah, oder augenscheinlich entdeckte. Für Anariel fühlte es sich aber so an, als wären alle Blicke auf sie gerichtet und die Stimme dröhnte in ihrem Kopf, als hätte er wieder Besitz von ihr ergriffen. Wie eine gewaltige Orgel hallte die Stimme in diesem hohen Raum. Ihr Echo wurde von allen Seiten reflektiert und auf sie wie ein Pfeilhagel gefeuert. Saruman hatte sie sicherlich entdeckt und ihr Überraschungsmoment war dahin! Ein eisiger Schauer lief ihr den Rücken herunter und sie spürte ein Gefühl der Angst in ihr aufkochen. Große Angst! Sie schloss ihre Augen...

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...und öffnete diese wieder. Sie fand sich erneut in einer unbekannten Situation und an einem unbekannten Ort wieder. Unter ihr war jedoch etwas Bekanntes: der warme und weiche Rücken ihres Pferdes. Sie umklammerte es fest, als gäbe es ihr irgendwie Lebenskraft zurück. Sie erinnerte sich nun auch, was zuvor passierte. Ihr treuer Begleiter hatte sie vom Schlachtfeld aus in Sicherheit gebracht und ein geschütztes, sicheres Lager für sie gefunden. ''Danke'', sagte sie schwach. Es war das erste Wort, dass ihr seither über die Lippen kam und es war mit großer Anstrengung verbunden.

Das Erste und Lebensrettende, was Anariel danach tat, war ihr letztes Proviant herunterzuwürgen und einen großen, einzigen Schluck von ihrem Wasserschlauch zu nehmen. Danach waren alle ihre Vorräte aufgebraucht. Aber das spielte nun keine Rolle, denn wenn sie überleben wollte, dann musste sie jetzt alles daran setzen und konnte nicht rationieren. Wenn sie überlebte, dann würde sie später noch die Gelegenheit bekommen, alles wieder aufzufüllen. Die Dunkelheit hatte bereits eingesetzt, da spürte sie hinter all den Schmerzen und der Kraftlosigkeit, dass doch ein wenig Leben in sie zurückgekehrt war und sie nutzte dies, um ein kleines Feuer zu machen.

Nun saß sie zusammen mit ihrem vierbeinigen Begleiter am wärmenden Feuer und zog ihr Schwert aus den Flammen heraus. Die Spitze glühte in tiefem orange und eine kleine Flamme tanzte auf der Klinge. Sie hielt das kalte, spiegelklare Ende vor ihr Gesicht und musterte sich kurz in dessen Glanz. Sie erkannte zwischen all dem getrockneten Dreck und Blut, die sich beide in ihrem Gesicht auch wie eine Bemalung vermischt hatten, lediglich eine lange Wunde, die an ihrer Stirn begann, durch ihr Auge und dann schräg an der Wange herunterlief und etwa in der Mitte aufhörte. Zum Glück war diese nicht zu tief und blutete nicht mehr. Sie würde aber sicherlich eine Narbe hinterlassen. Mittlerweile war der Schmerz, den sie zuerst im ganzen Köper fühlte, verschwunden und sie begann einzelne, eher gezielte Schmerzen zu empfinden. Ihr Körper glich einem Schlachtfeld. Weiter unten an diesem spürte sie einen sehr starken Schmerz, der wahrlich nichts Gutes erahnen ließ! Sie zog ihr zerfetztes Unterhemd bis unter die Brust hoch und erschrak. Drei tiefe und lange Wunden klafften schräg ihren Bauch entlang und bis zu ihrer Hüfte. So tief, dass es einem Wunder gleich kam, dass sie wieder aufgewacht war. Es war ein noch größeres, dass sie es bis hierher geschafft hatte!

Sie hielt einen Moment inne und presste die glühende Spitze des Schwertes nacheinander gegen die Wunden, schrie nach jedem Mal noch lauter, bis alle geschlossen waren. Dann wand sie sich an Ihr Reittier und meinte sarkastisch: ''Ich glaube, dass nun kein Mann mehr möchte, dass ich ihm ein Kind schenke!'' Daraufhin konnte sie ihr Schwert nicht mehr halten und es fiel auf den Boden. Anariel sackte zusammen und blieb regungslos neben Ross und Feuer liegen.
 

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