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Der Politikstammtisch


Êm Nímíle ét Ënduníel

Empfohlene Beiträge

@Elentari

Klar schießen die jetzt alle schnell, die CDU/CSU hat mächtig Schiss, die Wahlen haushoch zu verlieren...

Aber sagt mal, hier reden alle so baumbartmäßig ("Zerstörer! Eindringlinge! Fluch über sie!") schlecht über den Menschen auf der Erde.

Wir alle sind Menschen, die (wenn wir es können und dürfen) GERNE leben. Wenn wir uns nur als üble Zerstörer und Parasiten sehen und verstehen, die eigentlich keinerlei Daseinsberechtigung auf der Erde haben, können wir uns ja auch alle wie die Lemminge massenweise in den Tod stürzen (damit die Erde uns endlich los ist).

Gehört vielleicht jetzt zwar ins Philosophische, aber: spielt für Euch denn Religion und Ethik des Menschen gar keine Rolle (mehr), haben wir nicht velleicht doch auch eine "Daseinsberechtigung", ja sogar eine Aufgabe? Als Stück in einem großen Puzzle?

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Immer dieses Kontrastsehen... :rolleyes:

Es muss nicht immer automatisch das Gegenteil sein, wenn es etwas nicht ist, bzw. ist es das sogar sehr selten. Natürlich hat der Mensch seine Daseinsberechtigung, aber die Frage die wir uns stellen sollten ist doch ob wir eine Daseinsberechtigung in dem Maße haben wie wir sie ausnutzen.

Ich bin echt der Letzte, der einem, mit der Natur im Einklang lebenden Eingeborenenstamm, seine Lebensfreude nehmen würde. Ich stelle nur die Frage ob wir (also, die in Industirestaaten Lebenden) bei all unserer Lebensfreunde nicht einfach einen Tunnelblick haben, für den wir irgendwann die Konsequenzen ziehen müssen.

Das Hauptproblem ist wohl, dass genau diesen Tunnelblick zu viele Leute gerne haben.

Ich möchte hier Niemanden von meiner Auffassung überzeugen oder darüber diskutieren. Wenn man kurz darüber nachdenkt, reicht mir das vollkommen. Zu seiner Weltanschauung muss Jeder selber kommen.

Hab ich jetzt zu viel philosophiert fürn Politikstammtisch? :kratz:

Ich hätt jetzt gern nen Met. Der Stammtisch ist schon im " Tänzelnden Drachen", oder? :-O

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Themenwechsel wenn das genehm ist. ;P

Libyen, sehr heikel, sehr schwierig. Was tun? Dem Schlachten untätig zusehen? Oder eine Intervention mit unabsehbaren Folgen starten?

Die Entscheidungsträger im Westen sind zurecht nachdenklich, zögerlich, nach den Erfahrungen im Irak. Doch wenn nicht bald eine Entscheidung getroffen wird hat Gadaffi bald der Opposition den Gar ausgemacht und dabei viele Tausende getötet.

Ich möchte die Diskussion dazu mit drei verschiedenen Artikeln anstoßen, welche verschiedene Aspekte beleuchten.

Libyen-Konflikt: Gaddafi lobt Deutschland

Im Libyen-Konflikt bremst Deutschland weiter bei der Frage nach einer Flugverbotszone - anders als etwa Großbritannien und Frankreich. Peinlich für die Bundesregierung: Libyens umstrittener Despot Gaddafi ist jetzt voll des Lobes für das Auftreten Berlins

http://www.spiegel.d...,751119,00.html

Ein Militäreinsatz in Libyen muss uns Sorgen machen

Die leidvollen Entwicklungen in Afghanistan und im Irak zeigen, dass wir einen westlichen Militäreinsatz nicht leichtherzig entscheiden können.

http://www.welt.de/d...gen-machen.html

Libyen: Welch deutliches Signal

Die gesamte internationale Gemeinschaft fordert ein Ende der Gewalt in Libyen. Unterstützung aus dem Ausland haben die Aufständigen bis jetzt noch nicht erhalten, so dass sich dieses Thema bald von selbst erledigt haben dürfte.

http://www.faz.net/s...n~Scontent.html

Erklärt mich für verrückt aber Ich frage mich ja warum die Arabische Liga, die ein Flugverbot ja so vehement fordert und auch in diesem geographischen und kulturellen Gebiet am ehesten verantwortlich ist, dass nicht auch selber durchsetzen kann?

Man könnte sie ja ggf. militärisch mit Aufklärungsflugzeugen unterstützen aber allein Ägypten verfügt über hunderte Kampfflugzeuge, davon allein 155 moderne F-16, da muss doch was möglich sein. Mir ist bewußt das sich das Land selbst noch total im Umbruch befindet, aber das Militär ist eine der wenigen Institutionen die funktionieren nach wie vor.

Aufgrund der Interventionen in Afghanistan und im Irak scheint es nicht ratsam das die NATO nun in Libyen interveniert. Aber der arabischen Liga gemeinsam sollte es doch möglich sein mit den 30-40 noch einsatzfähigen, uralten Sowjetmaschinen über die Libyen verfügt fertig zu werden oder nicht..

Bearbeitet von Grimlock
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  • 4 Wochen später...

Habe es gefunden bei Youtube und ich bin voller unglaublicher Wut!

http://www.youtube.com/watch?v=SXqJD1jSfWg

Was ist da drauf? Ich sehe leider gar nichts.

Ja, jetzt is es da.

Bearbeitet von Fioridur
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Autor: Güner Yasemin Balci

Das unsägliche Manifest der beleidigten Muslime

Wie schwer haben es Muslime in Deutschland? Werden sie wirklich diskriminiert und ausgegrenzt? Das behaupten jedenfalls die Autoren eines neuen Buches.

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Das "Manifest der Vielen": Keien konkreten Beispiele, keine konstruktiven Vorschläge

Mitten in Deutschland wird gegen Muslime gehetzt, dazu aufgerufen, sie zu verfolgen, zu berauben und zu töten? In dieser Stimmungslage beginnt das Geleitwort zu einem Buch, das sich das "Manifest der Vielen“ nennt und dessen Verfasser nicht erst seit Thilo Sarrazins Bestseller ausgemacht haben wollen: Sie sind in diesem Land permanenter Diskriminierung ausgesetzt.

Der "Spiegel“ soll dabei durch den Vorabdruck einiger Passagen aus Sarrazins Buch "Deutschland schafft sich ab“ "das Signal zum Generalangriff auf den Islam (gegeben haben)“, auf das "ein Dauerfeuer (folgte) …, bei dem sich alle, die geglaubt hatten, Deutschland sei seit 1945 von Chauvinismus, Rassismus und stumpfer Propagandahörigkeit geheilt, nur noch staunend die Augen rieben“.

Das schreibt der Autor Christoph Peters auf den ersten Seiten, denen dann die Beiträge der im Titel genannten "Vielen“ folgen. Diese sogenannten Vielen sind 29 Autoren, unter ihnen muslimische Verbandsvertreter, Journalisten, Schauspieler, Schriftsteller, Wissenschaftler und einige weniger bekannte Namen des Multikulti-Debattier-Betriebes, die unter Aufsicht der Journalistin, Autorin und Bio-Bäuerin Hilal Sezgin ihre wütenden Gedanken zur aktuellen Migrationsdebatte in Deutschland zu Papier gebracht haben.

Was sie verbindet: Sie fühlen sich mit ihrer Zuwanderungsgeschichte im Gepäck in Deutschland von Politik, Medien und Menschen diskriminiert, und das nicht erst seit Sarrazin. Nach besagter Einleitung, die nicht davor zurückschreckt, die aktuelle Islam- und Migrationsdebatte mit der mörderischen Propaganda der Nationalsozialisten zu vergleichen, erwartet man auf den folgenden Seiten, dass Diskriminierungsbeispiele folgen.

Doch dann beschwert sich die Autorin Ferdos Forudastan eher über die ständigen Verallgemeinerungen und Vereinfachungen, denen muslimische Mitbürger in den deutschen Medien ausgesetzt seien. Die aus einem iranisch-deutschen Elternhaus stammende Journalistin kann eine Vita vorweisen, die sich nicht gerade wie die Biografie einer Ausgegrenzten und Entrechteten liest.

Ganzer Artikel

Fähigkeit zur erweiterten Selbstkritik bei den Autoren des Buches? Natürlich Fehlanzeige.

Stattdessen immer nur schön beleidigt und empört sein, ordentlich fordern und anderen die Schuld geben.. Ich kann es nicht mehr hören..

Und Presse- und Meinungsfreiheit gehe ja auch viel zu weit bei uns... -.-

Wenn die Muslime in Deutschland, allen voran die Intellektuellen und Verbände nicht sehr bald ernsthaft und vor allem ehrlich mit diesem Problem umgehen und die etablierten Parteien hier endlich mal ohne immer schon vorher buckelnd einzuknicken klare Kante zeigen, wird auch in Deutschland sehr bald eine Islamkritische Partei wie in Dänemark, Schweden oder Holland in den Bundestag einziehen. Ob das der beste Weg weiß ich nicht, wage ich aber zu bezweifeln.

Außerdem besteht zumindest mittelfristig die Gefahr, dass die katastrophale Variante eintritt und sich Rechtsextreme dieses Themas bemächtigen, wie es etwa gerade in Frankreich zu passieren droht, wo die Probleme noch gravierender und weiter fortgeschritten sind.

Dieses "Manifest" ist als Reaktion jedenfalls, milde gesagt, kläglich.

Bearbeitet von Grimlock
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Texas: Waffen an der Universität Cowboys auf dem Campus

Erfolg für die Waffenlobby: In Texas dürfen Studenten bald Waffen an der Universität tragen - um sich bei möglichen Amokläufen an ihrer Hochschule wehren zu können.

Studenten und Professoren dürfen in Texas demnächst mit einem Revolver in der Hosentasche oder dem Rucksack zu Vorlesungen und Seminaren erscheinen. Ein entsprechendes Gesetz, das Waffen an Universitäten und Colleges des US-Bundesstaates zulassen würde, steht im Kongress in Austin kurz vor der Verabschiedung. Gouverneur Rick Perry, der selbst eine Waffe trägt, will das Gesetz unterschreiben. Damit wäre Texas nach Utah der zweite Bundesstaat in den Vereinigten Staaten, der Waffen selbst an Hochschulen zulässt - ein weiterer Erfolg der mächtigen Waffenlobby in den USA, die Einschränkungen beim Waffentragen seit Jahren vehement und mit durchschlagendem Erfolg bekämpft.

image.jpg Bild vergrößern Studenten in Texas dürfen bald ihre eigenen Waffen mit an die Uni bringen. (© dpa)

Es dürfte kein Zufall sein, dass sich die National Rifle Association, die zentrale Organisation der Waffenlobby, Texas zur Durchsetzung des Gesetzes ausgesucht hat. Die Einstellung zu Waffen ist in dem Bundesstaat noch mehr als in den übrigen USA von der überlieferten Kultur des Wilden Westens geprägt, in der das Tragen von Waffen selbstverständlich war. Ein erster Versuch vor zwei Jahren war indes noch gescheitert. Allerdings haben die Republikaner bei den Wahlen im vergangenen Herbst ihre Mehrheit in Senat und Abgeordnetenhaus des Bundesstaats ausgebaut, so dass nun eine Zustimmung als gesichert gilt. An den 38 öffentlichen Universitäten des Bundesstaats studieren mehr als eine halbe Million Studenten. Viele leben auch in Wohnheimen auf dem Campus. Auch dort soll das Tragen von Waffen künftig erlaubt sein.

Texas dürfte so Vorreiter einer Bewegung werden, die quer durch die USA Anhänger sammelt. In acht weiteren Bundesstaaten sind entsprechende Gesetzesinitiativen eingeleitet, die durch das texanische Vorbild sicherlich Auftrieb erhielten. Auch in Arizona steht ein entsprechender Gesetzentwurf zur Abstimmung an, in dem Bundesstaat hatte ein 22 Jahre alter Student erst Anfang des Jahres sechs Menschen erschossen und die Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords lebensgefährlich verletzt. In Colorado ist es den Hochschulen freigestellt, Waffen auf dem Campus zuzulassen.

Auslöser der Studentenbewaffnung ist paradoxerweise das Massaker an der Virginia Tech, einer großen Universität im US-Bundesstaat Virgina, bei dem ein Student vor vier Jahren 30 Kommilitonen erschoss, ehe er sich das Leben nahm. "Es ist einfach eine Frage der Selbstverteidigung", sagt der texanische Senator Jeff Wentworth, ein Republikaner und Unterstützer des Gesetzentwurfes. Studenten oder Professoren sollten in einem solchen Fall die Chance haben sich zu wehren.

Bildstrecke zum Thema

Das Geschäft mit den Waffen Die Welt rüstet auf Erst im Herbst hatte an der Universität von Texas, der größten Hochschule des Bundesstaats, ein vermummter Student mit einer AK-47 um sich geschossen, er hatte sich aber das Leben genommen, ehe die Polizei eingreifen konnte. "Ich möchte nicht noch einmal erleben, was an der Virginia Tech passiert ist, wo ein verrückter Selbstmörder Studenten wie Tontauben abschießen konnte", so Wentworth. Der Präsident der Universität von Texas, Bill Powers, lehnt das Gesetz indes vehement ab, weil er mehr tödliche Zwischenfälle befürchtet. "Die Mixtur von jungen Leuten, Waffen und Partys am Wochenende ist in meinen Augen hochexplosiv."

http://www.sueddeutsche.de/karriere/waffan-an-der-universitaet-cowboys-auf-dem-campus-1.1063090

Ähm ja? Krass?

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naja irgendwie steckt ja logik dahinter wenn ich damit rechnen muss das mein erstes Amok opfer mich niederschiesst überlge ichs mir vielleicht nochal...

:uglyvogel:

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  • 4 Wochen später...

Was haltet ihr von der ganzen Bin Laden-Diskussion, die gerade anläuft?

Gegen die Äußerung der Kanzlerin ist anscheinend bereits Klage eingereicht worden (ja, die Deutschen klagen gerne :rolleyes: ). Ich bin total zwiegespalten. Ich fand es sehr merkwürdig, als ich feiernde Amerikaner vor dem weißen Haus gesehen hab. Sicher, in einigen Ländern werden auch wilde Straßenfeiern aufgeführt wenn zum Beispiel ein amerikanischer Soldat getötet wurde. Das ist genauso wenig okay, allerdings bleibt die Frage, ob man es besser macht, wenn man sich auf dasselbe Niveau herunter begibt :kratz:

Abgesehen davon, dass ich glaube, dass man Bin Laden sowieso schon längst hätte fassen können, wenn man gewollt hätte und dass ich nicht daran glaube, dass die Welt auch nur einen Hauch friedlicher geworden ist, finde ich es schon gut, dass das Oberhaupt einer Terrororganisation beseitigt wurde.

Aber wenn ich 5. Klässler sehe, die mit simulierten Maschinengewehren auf den Schulfluren "Tod Bin Laden!" rufen, dann wird mir schon wirklich mulmig :-/

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Tjo ich finds auch seltsam irgendwie, ich kann schon verstehen wenn der Staatsfeind nr 1 nach 10 jahren endlich erwischt wird aber das sie den gleich erschossen haben hmm. noch seltsamer ist das feiern auf den strassen in usa kann ich nicht so wirklich verstehen.

Tja die kanzlerin keine ahnung is mir eigendlich egal wenn ich ehrlich bin.

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So Jemand muss man erschießen oder laufen lassen. Ihn gefangenzunehmen wäre mehr als verantwortungslos. Das würde dann das Leben von definitiv Unschuldigeren als ihn gefährden und das ist die Sache auf keinen Fall wert.

Jemanden fragen bevor man so was macht, ist in unserer ach so tollen globalisierten Welt, in der sogar in den Medien ist wenn im Schwarzwald ein Eichhörnchen furzt, auch ein blöder Plan. Ich finde es erschreckend wenn in Deutschland oder sonstwo auf dem Niveau der Terroristen gefeiert wird, aber wenn man seine Freude über den Tod eines Menschen, der zumindest nach offizieller Meinung, den größten Terroranschlag der Geschichte veranlasst hat , zeigt, sehe ich da kein Problem. Wir feiern aus weit unverständlicheren Anlässen als die Ausräumung einer globalen Gefahr.

Mir ist aber klar warum "die Deutschen" wieder am Rad drehen wenn man mal zurück auf frühere Diskussionen schaut, in denen die Frage war wie es denn sein könne, dass in einigen Straffällen der Täter besser umsorgt wird als das Opfer.

In solchen Fällen, in denen eindeutig geklärt ist, dass Jemand Menschenrechte verletzt und Menschen umgebracht hat, sehe ich die Todesstrafe immer noch als angemessen an, auch wenn man mich für diese Meinung jetzt wohl Einige schief anschauen werden. Alles Andere wäre für Unschuldige nur gefährlicher.

An die, die grade über bin Ladens Tod diskutieren wollen: Leute, denkt mal drüber nach, wer euch wichtiger ist und wen man schützen sollte. Wenn es nur das ist, dass ihr vorher nichts davon wusstet und nicht mitentscheiden durftet, dann denkt mal drüber nach ob es etwas ist was ihr wissen solltet. Wenn ihr Leute seid, die ihre Nacht-und-Nebel-Aktion an die große Glocke hängen, dann könnt ihr wahrscheinlich grade nicht denken und tut am besten gar nix. :-O:anonym:

Gibt natürlich alles nur die Meinung des Verfassers wieder. Es braucht sich jetzt also Niemand angesprochen oder verletzt fühlen.

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Zuerst mal: Good Riddance.

Zu dem Straßenjubel: Ich finde es nicht so skandalös wie in den deutschen Medien nahezu einheitlich mokiert das in den USA einige hundert junge Leute 'gefeiert' haben. Ich würde zwar nicht auf die Idee kommen es Ihnen gleich zu tun aber ich unterstelle auch nicht das die meisten Leute sich dort nur auf Grund der Befriedigung von Rachegelüsten eingefunden haben. Die meisten Leuten die dort gezeigt worden sind waren, wie wir, noch sehr jung als der 11. September passierte und sind durch das Klima in den USA seitdem sehr stark geprägt. Ich habe bei den Interviews eher den Eindruck bekommen, das viele sich die (naive) Hoffnung machen, das damit der dauerhafte Ausnahmezustand in den USA möglicherweise sein Ende finden könnte und die Bedrohung beseitigt ist. Der absurde Vergleich mit feiernden Palästinensern nach dem 11.September (u.a.) sollten jedem selbst als völlig falsche Gleichsetzung einleuchten.

Ich musste recht lange suchen, aber HIER habe ich jemanden gefunden der das Ganze recht vernünftig angeht finde ich.

Auch das Teile der Deutschen Journalie wieder mal schamlos mit Osama sympathisieren, überrascht mich in unsere Täter-Gesellschaft zwar nicht mehr, nervt aber nicht weniger. Da wird Osama im Kommentar vom WDR mal eben vom Massenmörder zum "Familienvater" der brutal in seinem Haus überfallen wurde.

Einen neuen Tiefpunkt erreicht bei diesem Thema die Süddeutsche. Da faselt Karin Gothe - ohne Witz - zwei Seiten darüber ob Osama ins Paradies kommt. Link :wut:

Auch toll ist das überall selbsternannte "Völkerrechtler" aus dem Boden schießen die das ganze sofort als illegal abstrafen auch wenn die Lage weit weniger eindeutig ist (wie die tatsächlich Völkerrechtler dann mehrheitlich mitteilten) und der Vorschlag man hätte Pakistan ja einweihen können (um die "Souveränität nicht zu verletzten") zeugt meiner Ansicht nach von Unverständnis gegenüber lokalen Gegebenheiten in Pakistan.

Von all dem abgesehen wird sich natürlich alles in allem recht wenig ändern.

Auch wenn dank der gefundenen Daten mehr als nur eine Symbolfigur beseitigt wurde, ist islamistischer Terror natürlich letztendlich eine Idee, die wenig Organisationsstrukturen braucht.

Darüber hinaus hat sich wieder einmal und deutlicher als je zuvor offenbart das Pakistan eine der größten Gefahren für die int. Sicherheit generell darstellt und völlig unzuverlässig ist. Der Mix aus fundamentalistischen Moslems die Armee und Geheimdienst durchsetzen, unkontrolliertem Territorium, nahezu alltäglichen Anschlägen auf moderatere Kräfte in Politik und Religion, sehr niedriger Bildungsstand, hohe Radikalisierung in der Bevölkerung und Nukleare Waffen ist ein Rezept für Desaster..

Für die USA stellt sich nun die Frage ob sie die massiven Finanzhilfen für Militär und den Staat abdrehen sollten um dieses Monster nicht weiter zu füttern oder ob man das politische Establishment damit noch leichter zur Beute radikalere Kräfte macht.

Ich würde mich nicht wundern, wenn wir nun aber eine stärkere Bereitschaft in den USA sehen würden, schneller aus Afghanistan abzuhauen und das hat ja vllt. etwas Gutes.

P.S. sie sollten die Fotos veröffentlichen.

Bearbeitet von Grimlock
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Ich habe da letztens eine recht interessante Sendung im Ö1 Mittagsjournal dazu gehört, da wurde auch darüber diskutiert. Ein Experte meinte dann, dass es halt nicht wirklich relevant wäre, im Sinne davon, dass bin Laden keine wirklich wichtige Rolle mehr intus hatte (also auf die Zukunft betrachtet gesehen), da seine wirkliche Zeit vorbei war.

Geht man von dem Punkt aus und greift man das ganze Gejubel auf:: Es ist ein reines Symbol, mehr nicht. (Darüber kann man aber hoffen und jubeln. )Deshalb wird nicht weniger "Terror" in der Welt herrschen, im blödersten Fall gibt es wieder mehr, da es nun einen Grund gibt, wieder was zu tun ("Ihr habt unseren bin Laden getötet", wurscht ob er nun noch wichtig war oder nicht, er kann dadurch wieder eine Wichtigkeit erlangen, da er erschossen wurde, brizzelig so gesehen.). Für viele Menschen hingegen ist es ein Symbol, dass der "Kampf gegen Terror" wirklich stattfindet, dass man nicht alles ungestraft tun kann?, dass es Gerechtigkeit gibt?

In Wirklichkeit stimmt es so nicht, aber Symbole waren immer schon wichtig und daran festgehalten haben sich die Leute auch immer gerne. Es gibt halt Hoffnung und der Mensch ist halt ein Hoffnungstier.

al-Qaida, hieß es in der Sedung, wären langsam auch müde und ausgebrannt, d.h. es könnte eventuell irgendwann zu Verhandlungen kommen, was wohl aber eher a; weder einfach von statten ginge noch b; ohne Opfer geschehen wird, laut der Runde.

Die Frage ist für mich eine andere: Kann man Terror "bekämpfen"? Sicher, wenn ich den Leuten die gerade meine Familie ausgelöscht habe, die Hand reiche und ihnen Tee anbiete, werden sie mich nicht zwingend verschonen, sprich, dass das der realistische Weg ist: "Halt ihnen die andere Backe auch hin, wenn sie dir eine pfeffern", halte ich für eher rosaroten Brillenoptimismus, aber nicht wirklich für Realismus. Aber indem wir kämpfen und andere Leute niedermetzeln, wird es dadurch wirklich weniger? Das ist doch die programmierte Endlosschleife? Ihr tötet einen von uns, wir tötet einen von euch, ihr tötet drei von uns, wir fünf von euch,... Geht das solange, bis beide Seiten absolut erschöpft sind und umkippen? Nur was ist dann noch übrig?

Auch wenn wir alle Terroristen der Welt kriegen würden, wäre das doch nie das Ende davon, denn es gibt weiterhin Menschen, und irgendwer hat dann wieder eine Idee, oder sieht eine der Waffen die es vom früheren Kampf noch gibt und macht irgendwas. Ich frag mich halt einfach nur wohin wir gehen, wird es wirklich besser, wenn mehr erwischt werden, oder wird es eben immer irrer, weil es dann nur noch Aug in Aug, Zahn in Zahn geht?

Und nein, Rezept habe ich auch keines. Man kann die Leute natürlich nicht einfach walten lassen und reihenweise Leute umbringen lassen, natürlich nicht!

Dinge wie "Prozium", sind ja auch nicht so der Renner ;-) Ich frag mich nur eben, wohin das Kämpfen gegen Kämpfe, Gewalt, Angst und Co. hinführen sollen.

Die Menschen sind teilweise einfach abartig, wenn sich so anhört, dass z.B. nach Erdbeben, dann in den Camps frisch fröhlich rumvergewaltigt wird, anstatt das die Menschen sich etwas auf Menschlichkeit besinnen und nicht alles noch grusliger machen. Auch die USA hat da in meinen Augen einen Vogel, dieses einerseits leicht an Waffen kommen lassen, aber bei Nackigkeit kriegt man schnell die Krise, was sind das für Werte, mein Kind wird auf der einen Seite vor nackten Hintern "geschützt", aber auf der anderen Seite wird es jeden Morgen in der Schule geflizt, damit niemand niedergeschossen wird? Das präsentiert doch unter anderem ganz schön den Wahnsinn der sich weltweit abspielt (ja, das Beispiel ist alt und abgelutscht. :-) )

Wobei das ist wohl die Frage: Was ist Menschlichkeit eigentlich genau? ;-)

Man kann auch nicht sagen, wäre ein Phänomen von heute, der Mensch verhält sich seit langem so und kontinulierlich immer und immer wieder gleich. Die Waffen werden halt immer irrer und weitgreifender.

Vielleicht kann man mal ein Serum "Menschlichkeit" erzeugen. ;-)

Bearbeitet von Êm Nímíle ét Ënduníel
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Der Mensch kann sich ändern, die Menschheit wohl nicht.

Ich denke aber, dass grade für die US-Amerikaner das Symbol entscheidend war für ihre großen Feiern. Das Attentat hat sie damals schwerer getroffen als alles andere, denn es war eine Art kriegerische Handlung auf eigenem Boden von ausserhalb. Das hat es vorher ja in der Art ja noch nicht gegeben. Von daher ist das für sie wohl etwas anderes als es für uns wäre. Wobei ich mir eigentlich auch genug Deutsche so vorstellen könnte...

Ob bin Laden nun noch wichtig für das Terrornetzwerk war spielt da m.E. überhaupt keine Rolle, denn es wahr wohl eher eine Art Vergeltungsakt als eine Prävention.

Terror kann man bekämpfen aber sicher nicht besiegen. Dass man wegen des Todes neue Attentate startet glaub ich nicht. Auch Terroristen haben Ziele mit dem was sie tun und ich denke nicht, dass man einen Sinn darin sieht aus diesem Grund Unruhe zu stiften. Die werden schon andere Gründe finden.

Ganz davon mal abgesehen habe ich immer noch Zweifel, ob bin Laden überhaupt hinter dem Attentat steckt. Dem vormaligen US-Präsidenten trau ich nämlich keinen Meter übern Weg.

Man müsste mal an dieses geheime Buch der Präsidenten drankommen...:anonym:

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Dass man wegen des Todes neue Attentate startet glaub ich nicht. Auch Terroristen haben Ziele mit dem was sie tun und ich denke nicht, dass man einen Sinn darin sieht aus diesem Grund Unruhe zu stiften. Die werden schon andere Gründe finden.

Es gab wohl schon Drohungen in die Richtung, dass Rache verübt werden wird/werden könnte. Ob sie den Grund dann wirklich verwenden, oder nicht ist glaube ich auch belanglos. Selbst wenn sie ihn nur vorschieben und in Wirklichkeit ihre anderen Gründe haben - sie haben ihn, falls sie ihn benützen wollen, ob sie den Grund dann nur als Deckmantel benützen ist schlussendlich doch belanglos, wenn es wieder in mehr Toten resultiert.

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Viele reden auch darüber das er noch lebt, was ich für Quatsch halte. Er hat zwar seine Doppelgänger aber das er tod ist ist für mich ein Fakt. Nicht nur das er eine Gefahr des Terrors ist, er hat auch ne Menge gewusst über die Bush Familie bzw ist es wahrscheinlich die Beziehung waren ja ne Zeit lang gut.

Ich denke auch das wenn sie es gewollt hätten das er tod ist. Wo Osama gestorben ist... Umgeben von Militär und co das ist für mich interessant. Die Leute reden über den Tod, natürlich meiner Meinung nach hätte er die Todesstrafe verdient! Nur bitte auch mit ein Gerichtsurteil wie bei Saddam z.B.

Es tut mir leid aber wie sich die Leute gefreut haben? Ähm was feiern die? Den Tod von Osama na und? Was ändert sich jetzt? Nichts. Das ist einfach nur 0 Niveau.

Hydra-X.gif

Und jetzt wird wieder gedroht mit Anschlägen und Rache? Das wird schon seit 10 Jahren gemacht es ist einfach nichts neues.

Und was in Libyen abgeht geht wieder in den Medien unter...

Bearbeitet von LinkeFaustMelkors
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@ Emi: Ich wollte damit eigentlich sagen, dass es auch kein Schutz vor solchen Aktionen gewesen wäre wenn man ihn hätte laufen lassen, weil sie einfach auch andere Gründe für so was haben. Wie gesagt, nur die Gefangennahme sehe ich als total doofe Lösung an, aber da hat man sich ja offensichtlich dagegen entschieden.

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Einen neuen Tiefpunkt erreicht bei diesem Thema die Süddeutsche. Da faselt Karin Gothe - ohne Witz - zwei Seiten darüber ob Osama ins Paradies kommt. Link :wut:

Ja, das ist mehr als daneben und ich glaube (hoffentlich) nur eine Reaktion darauf, dass in der Hinsicht "mal wieder was los ist" und jeder seinen Senf dazu geben will...

Auch total daneben finde ich die Kritik einiger Muslime, dass eine Seebestattung für Muslime nicht angebracht ist. Ist es denn angebracht für Menschen, egal welcher Religion den Feuertod in einem Bürogebäude zu sterben oder durch den Einsturz des WTC oder durch eine Bombe in einer Bar in Bali?

Es ist ja wohl unverschämt, für denjenigen, der sich zu all diesen Toden bekannt hat, irgendetwas zu fordern :grummel:

Ein Experte meinte dann, dass es halt nicht wirklich relevant wäre, im Sinne davon, dass bin Laden keine wirklich wichtige Rolle mehr intus hatte (also auf die Zukunft betrachtet gesehen), da seine wirkliche Zeit vorbei war. [...]

Für viele Menschen hingegen ist es ein Symbol, dass der "Kampf gegen Terror" wirklich stattfindet, dass man nicht alles ungestraft tun kann?, dass es Gerechtigkeit gibt?

Nun ja, auch Bin Laden ist eben eine Art Symbol gewesen und auch wenn die Aktivitäten (scheinbar, wer weiß was uns die Medien erzählen) nachgelassen hat, war er als Symbol doch stets präsent...

Die Leute reden über den Tod, natürlich meiner Meinung nach hätte er die Todesstrafe verdient! Nur bitte auch mit ein Gerichtsurteil wie bei Saddam z.B.

Das wäre hier tatsächlich der ganz falsche Weg gewesen. Ein Journalist, der Sadams Hinrichtung verfolgt hat, meinte, dass man deutlich gespürt hat, dass auch sein eigenes Volk ihn gehasst hat und diese Hinrichtung quasi auch benötigte, um das Kapitel abzuschließen.

Bei Osama wäre es hingehen vermutlich ins genaue Gegenteil umgeschlagen, man hätte ihn als Märtyrer hingestellt und das GAnze auch noch zelebriert. Einen Gerichtsprozess? Undenkbar, man überlege sich mal, dass er von Anhängern jubelnd umringt zum Gericht gebracht wird...das darf nicht sein, daher ist dieser Weg eigentlich auch der einzig richtige gewesen...aus den Augen, aus dem Sinn ;-)

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Bei Osama wäre es hingehen vermutlich ins genaue Gegenteil umgeschlagen, man hätte ihn als Märtyrer hingestellt und das GAnze auch noch zelebriert. Einen Gerichtsprozess? Undenkbar, man überlege sich mal, dass er von Anhängern jubelnd umringt zum Gericht gebracht wird...das darf nicht sein, daher ist dieser Weg eigentlich auch der einzig richtige gewesen...aus den Augen, aus dem Sinn ;-)

Nun ja, wenn wir von Gerechtigkeit sprechen, ist es doch irrelevant was diese begrenzt gebildeten Menschen denken, oder? Wir müssen doch nach unseren moralischen und juristischen Standards handeln und nicht nach deren. Mir personlich bereitet es jedenfalls Bauchschmerzen, dass in so einer Nacht und Nebel Aktion ein unbewaffneter Mann ermordet wurde. Nicht, dass Bin Laden mein Mitleid hätte, aber dieses Prozedere schockiert mich schon.

Die Problematik einer Gerichtsverhandlung besteht sicher nicht in der Unterbringung Bin Ladens, es ist ja durchaus üblich verdächtige Personen mit Fluchtgefahr in U-Haft zu nehmen. Das eigentlich Problem liegt in der Beweisführung.

Ich persönlich bin der Ansicht, dass Bin Laden überhaupt nicht so einfach zu verurteilen gewesen wäre, nach rechtstaatlichen Prinzipien. Offiziell gibt es genau eine Videobotschaft, in der er sich zu diesen Anschlägen bekennt. Das kann aber durchaus jeder sagen. Alle übrigen "Beweise" entstammen Geheimdienstinformationen auf die die Öffentlichkeit bisher keinen Zugriff hatte. In einem Prozess wären diese Informationen und schlimmer noch, die Art und Weise wie sie gewonnen wurden, veröffentlicht worden, was das Ansehen der USA sicherlich nicht zum Besseren verändert hätte. Viel schlimmer aber noch könnte die Vermutung sein, dass es gar keine belastbaren Beweise gegen Bin Laden gibt. Das ist zugegeben eine Vermutung meinerseits, nach dem Fiasko im Irak - und meiner kindlich naiven Annahme nach, dass ich nicht vom amerikanischen Staat belogen werde - hat dort die Aufklärung auch versagt, was das Vorhandensein von Massenvernichtungswaffen anbelangt.

Eine Gerichtsverhandlung wäre also eine Lose-Lose Situation gewesen für die USA. Entweder man hätte sich in einem Schauprozess entbößt, oder man hätte zugeben müssen, mit Bin Laden eine Person zur Galeonsfigur des "Krieg gegen den Terror" gemacht zu haben, die überhaupt nicht so Tief in diese Operation eingebunden war.

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Ich zitiere mal unverschämterweise den ganzen Artikel, weil ich das kaum glauben konnte:

Säure-Opfer will sich an Peiniger rächen

VON NILS DIETRICH - zuletzt aktualisiert: 13.05.2011 - 16:09

Düsseldorf (RPO). Ein zurückgewiesener Verehrer zerstörte das Leben der Iranerin Ameneh Bahrami, als er sie mit Säure übergoss und ihr das Augenlicht nahm. Am Samstag wird sie nach islamischem Recht die Gelegenheit bekommen, sich an dem Täter zu rächen.

Am Samstag wird Ameneh Bahrami zusammen mit ihrem Bruder ins Justizkrankenhaus in Teheran fahren. Eine Stunde vor dem Vollstreckungstermin soll sie dort erscheinen. In einem Raum wird Madschid Mowahedi auf sie warten, festgeschnallt auf einer Liege und betäubt. Ameneh kann ihn nicht sehen, denn sie ist blind.

Dann wird sie Rache nehmen für die Dinge, die Mowahedi ihr angetan hat. Mit einer Pipette wird die 32-Jährige ihrem einstigen Peiniger Säure in die Augen träufeln. Lange hat sie auf diesen Moment gewartet, fast drei Jahre: "Irgendwann wird er schreien. Wenn er wieder aufwacht. So, wie ich jeden Morgen schreie, wenn ich meine Augen öffnen möchte und es nicht kann."

Doch ihre eigene Leidenszeit hält schon viel länger an. Es war 2004, an einem Herbsttag zur Fastenzeit. Ameneh war ein junges, hübsches Mädchen von 24 Jahren. Sie hatte in Teheran Elektrotechnik studiert, hatte beste Perspektiven für ihr zukünftiges Leben.

Madschid Mowahedi zerstörte alles. Seit über einem Jahr buhlte er vergebens um ihre Liebe und Zuneigung. Schließlich sagte sie ihm, dass sie einen Verlobten habe und er sie in Ruhe lassen solle. Doch damit konnte sich der Zurückgewiesene nicht abfinden, kein anderer Mann sollte Ameneh haben.

Schließlich übergoss er sie in einem Park mit Säure, er habe sie nur erschrecken wollen, sagte er später vor Gericht. Die Flüssigkeit zerfraß das Gesicht der schönen, jungen Frau und raubte ihr das Augenlicht. Sie erlitt Verbrennungen an Brust, Gesicht, Armen und Händen – die Säure griff überdies auch Speiseröhre und innere Organe an. Über 20 Operationen musste sie seither über sich ergehen lassen. Ihr Gesicht ist entstellt. Schon für den 30. Mai ist ein weiterer Eingriff in Barcelona geplant, wo sie seit einiger Zeit lebt.

2008 erstritt sie vor einem iranischen Gericht das Recht, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Im November war das, bis vor den obersten Gerichtshof ist sie gezogen. Sie hätte auch eine Ausgleichszahlung in Höhe von 40.000 Euro annehmen können. Doch Kisas sind nach dem islamischen Recht möglich und Amene bestand auf ihrem Recht. "Auge um Auge, Zahn um Zahn", steht im Alten Testament. Ein archaisches Prinzip, das mit modernen Wertevorstellungen nicht in Einklang zu bringen ist.

Die Behörden taten sich selbst im Iran schwer, versuchten Ameneh umzustimmen. Das Urteil hatte international für Aufsehen gesorgt. Es dauerte lange, bis der ersehnte Anruf der iranischen Justizbehörden kam. Man teilt der Frau in knappen Worten mit, dass sie am Samstag, dem 14. Mai, um 12 Uhr das Urteil vollstrecken darf.

Armeneh ist sich sicher, dass sie dies auch persönlich tun wird. "Ich mache das nicht für mich, sondern für die gesamte iranische Bevölkerung. Ich möchte nicht, dass sich so eine Tat noch einmal wiederholt. Das ist keine Vergeltung, sondern eine Lehre", sagte Amene.

In ihrem Buch "Auge um Auge" ließ sie die Vollstreckung im vergangenen Jahr noch offen. Dort zitierte sie ihren Großvater, der ihr riet: "Den Wettstreit um die Menschlichkeit gewinnt, wer verzeiht. Nicht der, der nimmt oder zerstört."

QUELLE

Sowas hab ich ja noch nie gehört...die Rechtsgrundlagen des Iran würden mich mal brennend interessieren :anonym:

Auch wenn ich nichts widerlicher finde als das, was der Mann der jungen Frau angetan hat, weiß ich nicht so wirklich, was es bringen soll, ihm nun nach fast 7 Jahren ähnliches anzutun... :kratz: Und wenn das eine Art gerichtlich festgelegte Vergeltungsaktion sein soll, warum darf er dann betäubt sein? Und was, wenn er nicht erblindet oder sonstwas? Nachtröpfeln? Ich weiß nicht so recht, äußert seltsam.

Als Opfer auf der anderen Seite vielleicht ein Stück Genugtuung, es kann einer jungen Frau wohl kaum Schlimmeres passieren... :kratz:

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Intressant ,,, bisschen höhlenmensch mässig aber wiso nicht. abschrekend isses allemal denke ich. Ausserdem kommt er ja noch gut dabei weg schlieslich wird ihm nur das augenlicht genommen und nicht noch teile seiner Haut speiseröhre usw...

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Grauslich. Beides. Er sowieso, wenn man sowas tut, sollte man schleunigst eine Therapie aufsuchen. Wobei das die Sicht aus unserer Gesellschaft ist, ich weiß nicht wie ehrenverletzend es für einen Mann im Iran ist, abgewiesen zu werden.

In Therapie würde ich ihn aber auf jeden Fall stecken und wenn es nur ist um ihm zu vermitteln, dass sowas irre ist. ;-)

Sie: Mh, ihr geplanten/gewünschtes Leben ist ja mehr oder weniger komplett im Eimer, das ist sicher nicht einfacher. Aber, dass es wirklich besser wird, wenn sie ein anderes nun auch beeinflusst? Ob sie dadurch wirklich glücklicher wird und ihren Frieden findet? :kratz: Kann nicht sagen, dass ich ihr Bedürfnis gut finde, verstehen kann ich natürlich auch nicht, aber ich denke, das kann man erst wenn man drinnen steckt. Richtig finde ich es aber definitiv nicht. Aug in Aug, Zahn in Zahn, ist für mich nicht zukunftstragend. Die Rechtslage würde mich aber auch interessieren. ;-)

40.000 Euro finde ich aber im übrigen wenig, als Ausgleichzahlung. Ich weiß nicht wieviel man im Iran im Schnitt verdient (als Frau? ), aber hochgerechnet auf ihre verlorene (Arbeits-) Zeit, wäre es hier sehr wenig, wieviel es dann dort ist, ka. Aber Unmengen wohl auch nicht?

Bearbeitet von Êm Nímíle ét Ënduníel
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Intressant ,,, bisschen höhlenmensch mässig aber wiso nicht.

Ich kann dir schon sagen, wieso nicht: Weil Selbstjustiz in einem Rechsstaat strikt verboten ist. Der Staat hat nämlich das Gewaltmonopol und darf dieses selbst bei noch so üblen Straftätern nicht zur körperlichen oder geistigen Schädigung, sondern nur zum Freiheitsentzug einsetzen. Alles andere öffnet Folter und Todesstrafe Tür und Tor.

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Sie hat ja offenbar das Gesetz auf ihrer seite also wiso nicht...

Beleg ich kann dir sagen wenn der staadt versagt und ich keine Gerechtigkeit bekomme... ja dann ... mir doch egal !

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Wirklich grauslich. Ich kannte ihre Geschichte bis eben nicht. Wenn ich mich in ihre Situation versetze, dann verstehe ich ihre Rachegedanken absolut. Dennoch wünsche ich mir (oder eher ihr), dass sie sich selbst den Gefallen tut und von ihren Racheplänen absieht. (Was ich „nach neustem Stand“ allerdings bezweifle).

Die Rechtslage versteh ich nicht wirklich, aber es ist – wenn man es von einer anderen Seite betrachtet - zumindest ein Schritt in Richtung Gleichberechtigung, wo auch Frauen ihre Rechte einfordern können.

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