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Zu Valinor oder Tol Eressea?


Artanis

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Wer aber überhaupt nicht in die große Post-Ring-Depression hineinpaßt, ist Celeborn. Für ihn geht es nach der Entmachtung der Drei erst so richtig los. Er teilt sich mit Thranduïl den großen Eryn Lasgalen und gründet das riesige neue Reich Ost-Lórien.

Danach bringt er mit seinen Enkeln das verlassene Rivendell wieder auf Vordermann und zeigt nicht das geringste Heimweh nach Eressëa. Vermutlich, weil eben doch zu viel von einem Iathron in ihm steckt.

 

Tolkien schreibt recht deutlich, daß Celeborn seines neuen Reiches recht schnell überdrüssig wurde und dann nach Bruchtal zu Elronds Söhnen ging. Doch spätestens VZ 120 war auch das bereits wieder verlassen, so daß man Celeborns "vitale" Phase (wenn es denn überhaupt eine war) im 4. ZA m.E. eher nur als kurzlebiges Strohfeuer bezeichnen kann. Und da er spätestens um VZ 120 auch dort nicht mehr war, liegt die Vermutung nahe, daß auch er sich übers Meer aufgemacht hat.

 

Grüße

Tolwen

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  • 4 Wochen später...

Das ist alles furchtbar richtig, erschüttert aber die Kernthese nicht.
 Die Valinor-Migration der Eldalië verlief offenbar kontinuïerlich und wurde durch individuëlle Beweggründe motiviert. Die Entscheidung der Exilanten, zu den Grauen Anfurten zu gehen, hing also nicht zwingend mit dem Schicksal der Elbenringe zusammen.



Auch Celeborn fühlt sich vom Machtverlust Nenyas nicht genötigt, Mittelerde zu verlassen.
 Lange bevor wir Frodo, Sam und Aragorn kennenlernten, wußten wir schon, daß niemand weiß, wann bzw. ob der gute Teleporno nach Valinor ging. Um den Zeitpunkt seiner Abreise offen zu lassen, ersann Tolkien den schönsten und tiefgründigsten Satz im ganzen Herrn der Ringe.

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Das ist alles furchtbar richtig, erschüttert aber die Kernthese nicht.
 Die Valinor-Migration der Eldalië verlief offenbar kontinuïerlich und wurde durch individuëlle Beweggründe motiviert. Die Entscheidung der Exilanten, zu den Grauen Anfurten zu gehen, hing also nicht zwingend mit dem Schicksal der Elbenringe zusammen.



Der kontinuierliche Exodus wurde ja auch nie infrage gestellt - und wurde ursprünglich auch gar nicht näher thematisiert (außer von Dir). Es ging um die postulierte Auswanderungswelle in der "Eldalie-Depressionsphase" nach der Zerstörung des Einen, und deine These, daß Celeborn eine hier "vitale" Ausnahme war. Und ebendiese Behauptung ist textlich kaum haltbar.

Der kontinuierliche "Abfluß" von Elben über das Dritte Zeitlalter (trotz des Einflusses der Drei) wurde auch von mir nicht infrage gestellt, so daß mich die explizite nochmalige Bekräftigung dieses nicht angezweifelten Sachverhaltes etwas wundert.

Die Rolle der Drei hierbei zu diskutieren könnte sich aber schon lohnen :)

Grüße

Tolwen

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Fräulein Tolwen, Ihr eleganter Satzbau und Ihre analytische Präzision sind wirklich eine Wohltat für mich. Dennoch muß ich einen Punkt richtig stellen.

Für mich ist Celeborn hinsichtlich seiner Haltung in der Post-Ring-Ära zweifelsohne eine Ausnahmeerscheinung und sein Abweichen vom Weg der Ringträger sehe ich durch mehrere Punkte als einwandfrei belegt an. Damit soll aber nicht gemeint sein, daß der Teleri-Fürst gleichzeitig die einsame Ausnahme von einem kollektiven elbischen Post-Ring-Exodus darstellt. Celeborn war keineswegs der einzige Hochelb, der nach dem Untergang der Ringe in Mittelerde blieb.

 

Ich schrieb dazu:
„Vieles weist darauf hin, daß das Verhältnis der Eldar zu Mittelerde im Allgemeinen nicht von den Elbenringen abhängt. Viele gehen trotz der Existenz der Enklaven und einige bleiben auch nachdem die Drei ihre Macht verloren haben.“

Dieses Plädoyer gegen die Ringabhängigkeit der Eldalië widerspricht Berenfox, der schreibt, daß die Exilanten unmittelbar nach der Vernichtung des Rings keine andere Wahl hatten, als nach Valinor zu segeln.
Seine Auffassung von der Beziehung zwischen den drei Ringen und den Enklaven veranlaßte mich dann zu meinen Erläuterungen zur Wirkungsweise der Drei in #73 und #74 unter Einbeziehung Mithlonds, das sich als Ring-unabhängige Enklave wunderbar zur Gegenprobe eignet.

Galadriël erscheint die Valinor-Migration tatsächlich als alternativlos, da sie ohne die Integrationswirkung Nenyas eine Marginalisierung der elbischen Kultur in Endor fürchtet und darüber hinaus wohl auch empfindliche Einbußen in ihrem privaten Lebensstandard.
Aber diese Einstellung muß längst nicht für alle Hochelben gelten. Es gab offenbar nicht wenige „Post-Ring-Avari“, denen Mittelerde auch ohne die Ring-Enklaven noch äußerst attraktiv erschien und für diese Gruppe ist Celeborn samt seiner diametral zu Galadriël wirkenden Aufbruchsstimmung ein Paradebeispiel.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Lust bekomme ich, das Mengenverhältnis der Exodus-These ganz auf den Kopf zu stellen. Was wäre denn, wenn sich die Post-Ring-Depression ausschließlich auf die Ringträger beschränkte? Die Zahl der Passagiere, die am Kai von Mithlond auf ihr Schiff warten, während sich die Hobbits verabschieden, ist ja recht überschaubar.
Im Grunde macht es auch wenig Sinn, Mittelerde ausgerechnet nach der Vernichtung des Rings den Rücken zuzukehren. Ich gebe zu, es ist vermutlich etwas zu opportun und unelbisch gedacht, aber niemand könnte es den Exilanten verdenken, die Abreise noch um ein paar Jahrhunderte hinaus zu zögern, um endlich das genießen zu können, wovon sie seit Jahrtausenden geträumt haben: Eine Sauron-freie Mittelerde.

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Elben haben es soweit ich das sehen kann sowiso nie eile gehabt. Wiso sollte man sich als unsterblicher auch hetzen?  man hat ja alle Zeit der Welt. Für einen Elb mag es ja schon als hecktisch gelten wenn im 4. zeitalter nach 1000 - 2000 jahren der letzte elb mittelerde verlässt :-)

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