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'Der Hobbit' - Dreiteiler?


Eradûne

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Hallo :)

ich habe gehört und gelesen, dass 'Der Hobbit' in drei Teilen verfilmt werden soll. Der erste kommt ja jetzt im Dezember in die Kinos, der zweite soll Dezember 2013 erscheinen und der letzte dann im Sommer 2014.

Was haltet ihr davon?

Ich finde das eigentlich ganz gut, da man ja generell aus den Tolkien-Büchern viel herausnehmen kann. Das einzige Problem ist natürlich nur das Warten auf den nächsten Teil - aber das macht die Sache ja noch spannender, finde ich :)

Bin gespannt auf eure Meinungen zu dem Thema!

Danke,

Eradûne

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Seitdem ich erfahren habe, dass sie die Strategie von 2 auf 3 Teile wechseln, bin ich skeptisch. Ich rechne mit mind. einem eher langweiligen Teil, wahrscheinlich der zweite.

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Ich teile die Skepsis von Mathias. Wenn man den Bannern des Films glauben darf, könnte der erste Teil mit der Flucht der Zwerge aus der Elebenfstung enden.

Selbst wen man neben dem Eindringen in den Berg und den Gesprächen zwischen Bilbo und dem Drachen Smaugs Angriff auf Seestadt und der Schlacht der fünf Heere im dritten Teil bereiten Raum einräumen wird, kann ich mir kaum vorstellen, was man noch in einem 'Zwischenfilm' unterbringen will, was auch nur im entferntesten mit dem 'Hobbit' zu tun hat.

Bearbeitet von Eriol
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Wenn man den Bannern des Films glauben darf, könnte der erste Teil mit der Flucht der Zwerge aus der Elebenfstung enden.

Selbst wen man neben dem Eindringen in den Berg und den Gesprächen zwischen Bilbo und dem Drachen Smaugs Angriff auf Seestadt und der Schlacht der fünf Heere im dritten Teil bereiten Raum einräumen wird, kann ich mir kaum vorstellen, was man noch in einem 'Zwischenfilm' unterbringen will, was auch nur im entferntesten mit dem 'Hobbit' zu tun hat.

Das wohl angesprochene Banner wurde vor der Dreiteilung von Der Hobbit veröffentlicht und lässt eben jenes Ende vermuten, ja. Nun, da die Geschichte auf drei abendfüllende Filme gestreckt werden wird, kann man von einem deutlich 'früheren inhaltlichen Ende' ausgehen. Die neuesten TV-Spots und auch der neueste Trailer deuten darauf hin, dass Der Hobbit: Eine unerwartete Reise wohl nach dem Angriff der Orks und Wölfe bzw. auf dem Carrock oder sogar kurz vor oder kurz nach dem Besuch bei Beorn enden wird.

Generell ist die Teilung der Story in drei Teile für mich sinnvoller, als die vorgesehene Zweiteilung. Natürlich könnten die Filme, wie es beispielsweise mit den letzten beiden Harry Potter-Filmen geschah, überaus zäh und unnötig in die Länge gestreckt wirken - mit drei Teilen sogar verstärkt. Aber die Chance einer 'erfolgreichen' Verfilmung ist durch die Dreiteilung natürlich gestiegen. Ein Teil einer Trilogie wird immer als etwas oder sogar erheblich 'schlechter' eingestuft. Genau so gibt es immer einen herausragenden Teil. Im Falle der Zweiteilung fiele dadurch die Hälfte dieser Verfilmung in den Schatten des anderen. Bei einer Dreiteilung gibt es jedoch immer noch eine Alternative.

Peter Jackson weiß wie er geradlinige Handlungen erweitern kann - häufig auch mit actionreicheren Sequenzen. Der Hobbit bietet durch seine Grobheit einigen Spielraum was derlei Szenen angeht. Zum Beispiel die Wanderung der Gesellschaft durch die Berge und den vermeintlichen Angriff der Steinriesen. Folglich mache ich mir um den fortwährenden Unterhaltungswert oder den mangelnden Inhalt einiger Szenen der Filme keine Sorgen.

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Folglich mache ich mir um den fortwährenden Unterhaltungswert ... ... Inhalt einiger Szenen der Filme keine Sorgen.

Das ist ganau das, was ich befürchte.

Im HdR hat Jackson leider vieles weggelassen, weil die Filme noch länger geworden wären. Jetzt wird vieles hinzugefügt (z.B. Radagast), um drei abendfüllende Filme machen zu können.

Ich persönlich wäre beim Hobbit mit einem Film ausgekommen. Aber vielleicht ist das auch eine Frage der Einstellung.

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Glaubt man dem gerade erschienenen Filmbuch endet der erste Teil nach der Rettung der Zwerge, des Hobbits und Gandalfs durch die Adler.

Das war ungefähr das, was ich sagen wollte. ;-)

Folglich mache ich mir um den fortwährenden Unterhaltungswert ... ... Inhalt einiger Szenen der Filme keine Sorgen.

Das ist ganau das, was ich befürchte.

Im HdR hat Jackson leider vieles weggelassen, weil die Filme noch länger geworden wären. Jetzt wird vieles hinzugefügt (z.B. Radagast), um drei abendfüllende Filme machen zu können.

Ich persönlich wäre beim Hobbit mit einem Film ausgekommen. Aber vielleicht ist das auch eine Frage der Einstellung.

Es heißt ja, dass Tolkien Der Hobbit inhaltlich und stilistisch an Der Herr der Ringe angeglichen hat, um dem Kinderbuch einen ernsteren Anstrich zu verpassen. Sein Wunsch war es, ein mythologisches Gesamkonzept zu schaffen. Der Roman Der Hobbit als eigenständiges filmisches Werk wäre wohl leicht in einen Film zu bekommen.

Nun, da es Tolkiens Der Herr der Ringe als eigenständiges filmisches Werk bereits gibt, liegt es nahe Der Hobbit diesem stilistisch anzugleichen. Heißt: grobe Handlungsstränge werden unterteilt oder mit weiteren Hindernissen gefüllt, so dass spannendere Situationen entstehen, die wiederum zu ausführlicheren Dialogen führen können.

Charaktere werden 'hineingeschrieben', die zwar nicht im Roman selbst auftauchen, aber im 'mythologischen Gesamtkonzept' eine Rolle spielen und zum sachlichen Verlauf beitragen können. (In meinen Augen nicht verwerflich.)

Handlungen, die in der Romanvorlage in ein, zwei Absätzen formuliert und in weniger als einer Minute gelesen sind, können im Film mehrere Minuten ausmachen. Während in einem Buch ständig etwas gesagt werden muss(Erzähler o. Charaktere), kann ein Film auch ohne Worte auskommen. Das muss nicht zwingend den Unterhaltungswert schwächen.

Diese Punkte können die Basis für die Dreiteilung eines einbändigen Romans sein. Es gibt auf jeden Fall Wege und Mittel es unterhaltend umzusetzen, da bin ich mir sicher. Trotzdem gilt es immer noch; Abwarten!

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Gast Dunderklumpen

Es heißt ja, dass Tolkien Der Hobbit inhaltlich und stilistisch an Der Herr der Ringe angeglichen hat, um dem Kinderbuch einen ernsteren Anstrich zu verpassen.

Du meinst vermutlich nicht "Tolkien", sondern Peter Jackson?

Charaktere werden 'hineingeschrieben', die zwar nicht im Roman selbst auftauchen, aber im 'mythologischen Gesamtkonzept' eine Rolle spielen und zum sachlichen Verlauf beitragen können. (In meinen Augen nicht verwerflich.)

Verwerflich natürlich sowieso nicht. Es geht nicht um moralische Kategorien, wenn Zweifel an einer Ausdehnung auf drei Teile auftauchen, sondern um - so glaube und hoffe ich - um rein künstlerische Kategorien. Man muss halt schon das Niveau von Tolkien selber haben - natürlich angewandt auf den Bereich Filmskript - , wenn man die Verfilmung eines Miniromans zu einem Dreiteiler aufbläst und die Ergänzungen tolkienlike sein sollen.

Allerdings sind solche Experimente natürlich spannend. Dass sie tolkienlike werden, erwarte ich nicht im Geringsten.

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Es heißt ja, dass Tolkien Der Hobbit inhaltlich und stilistisch an Der Herr der Ringe angeglichen hat, um dem Kinderbuch einen ernsteren Anstrich zu verpassen.

Du meinst vermutlich nicht "Tolkien", sondern Peter Jackson?

Soweit ich informiert bin, hat Tolkien Der Hobbit nachträglich umgeschrieben - auch um 'ihn' stilistisch Der Herr der Ringe gleichzusetzen.

Charaktere werden 'hineingeschrieben', die zwar nicht im Roman selbst auftauchen, aber im 'mythologischen Gesamtkonzept' eine Rolle spielen und zum sachlichen Verlauf beitragen können. (In meinen Augen nicht verwerflich.)

Verwerflich natürlich sowieso nicht. Es geht nicht um moralische Kategorien, wenn Zweifel an einer Ausdehnung auf drei Teile auftauchen, sondern um - so glaube und hoffe ich - um rein künstlerische Kategorien. Man muss halt schon das Niveau von Tolkien selber haben - natürlich angewandt auf den Bereich Filmskript - , wenn man die Verfilmung eines Miniromans zu einem Dreiteiler aufbläst und die Ergänzungen tolkienlike sein sollen.

Um moralische Kategorien geht es nur bedingt, das stimmt. Vielen Fans ist es wohl egal, wie buchnah die Verfilmung letzten Endes ist. Jedoch starte ich nicht ein solch großes Projekt, nur um damit einigen wenigen Fans eine Freude zu bereiten.

Meine Grundaussage war, dass Peter Jackson sich darum bemüht, die Filme in Tolkiens Sinne zu verfilmen, selbst wenn das bisweilen widersprüchlich zu sein scheint. Die Dreiteilung der Geschichte und die Hinzunahme weiterer Handlungen, kann zur Vorstellung Tolkiens des 'mythologischen Gesamtkonzeptes' beitragen.

Warner Bros. kommt eine Trilogie wohl sehr recht, um das Ganze komplett auszuschlachten. ( - erster Gedanke, als von einer möglichen Dreiteilung die Rede war.) Jedoch muss man sich auch die Frage stellen, ob es nicht auch einen anderen Hintergrund dafür gibt, beispielsweise einen künstlerischen Antrieb - wie Du auch erwähnst.

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Gast Dunderklumpen

Es heißt ja, dass Tolkien Der Hobbit inhaltlich und stilistisch an Der Herr der Ringe angeglichen hat, um dem Kinderbuch einen ernsteren Anstrich zu verpassen.

Du meinst vermutlich nicht "Tolkien", sondern Peter Jackson?

Soweit ich informiert bin, hat Tolkien Der Hobbit nachträglich umgeschrieben - auch um 'ihn' stilistisch Der Herr der Ringe gleichzusetzen.

Das wäre mir jetzt ganz neu. Kannst Du Dich vielleicht erinnern, wo Du das her hast? Ich weiß nur von einem Kapitel, das er umgeschrieben hat, und das ist das Gollum-Kapitel. Aber nicht, weil er den Kinderbuch-Stil ändern wollte, sondern weil die Gollum-Figur im HdR böser und verschlagener geworden war. In der alten "Hobbit-"Fassung war Gollum eher gutmütig und hat Bilbo auch den Weg nach draußen gezeigt. Das passte nicht mehr zu der späteren Entwicklung des Ringes.

Der Stil des "Hobbit" ist ja nun gerade sehr anders als der des LotR, auch wenn das Ende des "Hobbit" ernster geworden ist. Aber so war es von Anfang an.

Die Veränderungen von der ersten Überarbeitung an bis zur letzten ist ja durch die Ausgabe von Anderson dokumentiert. Allerdings bin ich da erst sicher, wenn ich die Faksimile-Ausgabe der Erstedition in Händen halte.

Jedoch starte ich nicht ein solch großes Projekt, nur um damit einigen wenigen Fans eine Freude zu bereiten.

Sehe ich schon auch so. Mir ging es ja um den künstlerischen Wert. Ich kenne überhaupt keinen Filmregisseur, der irgendwelchen Fans eine Freude bereiten will, sondern - im Falle einer Buchvorlage - diese entweder adäquat umsetzen will oder nach künstlerischen Gesichtspunkten neu entwerfen will.

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Soweit ich informiert bin, hat Tolkien Der Hobbit nachträglich umgeschrieben - auch um 'ihn' stilistisch Der Herr der Ringe gleichzusetzen.

Das wäre mir jetzt ganz neu. Kannst Du Dich vielleicht erinnern, wo Du das her hast? Ich weiß nur von einem Kapitel, das er umgeschrieben hat, und das ist das Gollum-Kapitel. Aber nicht, weil er den Kinderbuch-Stil ändern wollte, sondern weil die Gollum-Figur im HdR böser und verschlagener geworden war. In der alten "Hobbit-"Fassung war Gollum eher gutmütig und hat Bilbo auch den Weg nach draußen gezeigt. Das passte nicht mehr zu der späteren Entwicklung des Ringes.

Das nehm ich. Es ist zwar von einer stilistischen und inhaltlichen Umschreibung die Rede([...]"and in the 1960s, Tolkien began rewriting The Hobbit more in the style and tone of The Lord of the Rings, adjusting the journey and landmarks to fit the later story, but ultimately abandoned the effort."), doch nicht von expliziten Beispielen - abgesehen vom Kapitel Rätsel in der Finsternis.

Auch wenn meine Umschreibung eine weitaus größere Veränderung vermuten lässt, beschreibt es doch den Sinn dieser Aussage. Für ihn war Der Hobbit nicht in Stein gemeißelt, sondern nur Teil eines großen Ganzen. Er nahm gern Veränderungen in Kauf und diese werden aktzeptiert, weil John Tolkien sie selbst verfasste. Jackson probiert sich nun daran, indem er die Geschichte des Hobbits zu vervollständigen versucht. Für mich ist das Rechtfertigung der 'Teilung' genug, wenn diese überhaupt von Nöten wäre.

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Da wirfst Du zwei verschiedene Überarbeitungen durcheinander. Die inhaltliche Anpassung, insbesondere des Kapitels Riddles in the Dark, fand 1947 statt, also noch vor der Veröffentlichung von LotR. Die 1960er Überarbeitung war als kompletter Neustart geplant und kam über die ersten zweieinhalb Kapitel nicht hinaus. Hier hat Tolkien den Ton des Hobbits an den des LotR angepasst, aber recht schnell gemerkt, dass dies nicht ohne Weiteres möglich sei, woraufhin er das Projekt abbrach.

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Da wirfst Du zwei verschiedene Überarbeitungen durcheinander. Die inhaltliche Anpassung, insbesondere des Kapitels Riddles in the Dark, fand 1947 statt, also noch vor der Veröffentlichung von LotR. Die 1960er Überarbeitung war als kompletter Neustart geplant und kam über die ersten zweieinhalb Kapitel nicht hinaus. Hier hat Tolkien den Ton des Hobbits an den des LotR angepasst, aber recht schnell gemerkt, dass dies nicht ohne Weiteres möglich sei, woraufhin er das Projekt abbrach.

Man kann immer etwas dazu lernen. Danke für die Information. ;-)

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Gast Dunderklumpen

Er nahm gern Veränderungen in Kauf und diese werden aktzeptiert, weil John Tolkien sie selbst verfasste. Jackson probiert sich nun daran, indem er die Geschichte des Hobbits zu vervollständigen versucht. Für mich ist das Rechtfertigung der 'Teilung' genug, wenn diese überhaupt von Nöten wäre.

Eine Rechtfertigung für eine Umarbeitung, Ergänzung, Veränderung - egal, ob zum "Guten" oder "Schlechten" - ist keinesfalls notwendig. Bei uns herrscht die künstlerische Freiheit. Solange Werke verfasst wurden, solange wurden sie auch anschließend verändert, bis hin zur Unkenntlichkeit.

Allerdings ist der Anspruch, tolkienlike zu verfilmen, sich also auf Tolkien zu berufen, wenn man aus einem kleinen Roman einen Dreiteiler macht, meines Erachtens nicht zu halten. Wo je hätte Tolkien alle Nachfolger autorisiert, im Namen Tolkiens die Bücher von Tolkien umzudichten?

Du begründest das damit, wenn ich das richtig lese, dass Tolkien selber immer wieder sein Werk bearbeitet hat. Das wäre - wenn ich das richtig verstehe -, für Dich ein Freibrief an alle anderen Menschen dieser Erde, das Werk Tolkiens im Namen und Geiste Tolkiens "zu vervollständigen".

Wo aber steht geschrieben, dass das Werk Tolkiens zu vervollständigen sei? Was genau soll vervollständigt werden? Nun also jetzt mal am "Hobbit". Ich sehe es als rund und vollständig an. Woran fehlt es? Ist nicht alles durchdacht und an seiner richtigen Stelle? Zeigt es nicht deutlich, worum es geht im Leben: sich nicht vom Zauber des "Habenwollens" einfangen zu lassen? Wird ein ergreifender Dreizeiler eines Gedichtes dadurch "vollkommener", dass man daraus einen Dreihundertzeiler macht? In der Kürze liegt echt oft die Würze.

Noch mal: jeder hat das Recht, mit dem "Hobbit" anzufangen, was immer er mag. Aber wenn er den Anspruch erhebt, im Namen Tolkiens an dem Buch rumzufingern - dann verhebt er sich.

Er muss es schon in seinem eigenen Namen tun und die Verantwortung selber auf sich nehmen.

Also für mich ist der Hobbit eine vollständige Geschichte.

Joo, Eriol, das hast Du knapper als ich zu sagen hingekriegt.

Bearbeitet von Dunderklumpen
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Wo je hätte Tolkien alle Nachfolger autorisiert, im Namen Tolkiens die Bücher von Tolkien umzudichten?

Du begründest das damit, wenn ich das richtig lese, dass Tolkien selber immer wieder sein Werk bearbeitet hat. Das wäre - wenn ich das richtig verstehe -, für Dich ein Freibrief an alle anderen Menschen dieser Erde, das Werk Tolkiens im Namen und Geiste Tolkiens "zu vervollständigen".

Zunächst einmal ist von einer 'Umdichtung' eines Buches nicht die Rede. Diese 'filmische Interpretation' wird Tolkiens Geschichte nicht verändern.

Der von Dir genannte Begriff 'tolkienlike' beschreibt es wohl besser, als das übliche 'in Tolkiens Namen' oder 'im Geiste Tolkiens'. Wenn es also heißt, dass die Dreiteilung des Hobbits 'tolkienlike' ist, da er selbst um Tiefe und ausschweifende Details bemüht war, ist das doch in Ordnung. Ob es Tolkien gefallen hätte, ist eine andere Frage und wird eine ungeklärte bleiben.

Wo aber steht geschrieben, dass das Werk Tolkiens zu vervollständigen sei? Was genau soll vervollständigt werden? Nun also jetzt mal am "Hobbit". Ich sehe es als rund und vollständig an. Woran fehlt es? Ist nicht alles durchdacht und an seiner richtigen Stelle? Zeigt es nicht deutlich, worum es geht im Leben: sich nicht vom Zauber des "Habenwollens" einfangen zu lassen? Wird ein ergreifender Dreizeiler eines Gedichtes dadurch "vollkommener", dass man daraus einen Dreihundertzeiler macht? In der Kürze liegt echt oft die Würze.

Natürlich ist Der Hobbit in sich vollständig, das habe ich damit nicht sagen wollen. Er hat einen Anfang, Mittelteil und ein Ende. Die Vervollständigung bezog sich viel mehr auf die Verfilmung als Gesamtkosmos durch die Hinzunahme anderer Handlungsstränge. Das Wort 'erweitern' wäre wohl passender gewesen und hätte weniger Fragen aufgeworfen. Ich muss mich wohl prägnanter ausdrücken. Sorry.

Wie Du sagst, Dunderklumpen, ist die Aufteilung der einbändigen Geschichte ein Experiment, das interessant werden könnte.

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Gast Dunderklumpen

Hallo Drachentöter,

ich glaub, jetzt haben wir uns besser verstanden. :-)

Zunächst einmal ist von einer 'Umdichtung' eines Buches nicht die Rede.

Natürlich nicht. Ich habe nur Deine eigenen Worte aufgegriffen - so wie ich diese verstanden hatte -, dass Tolkien selber andauernd umgedichtet habe und damit die, die ihn ebenfalls umdichten, Tolkien auf ihrer Seite hätten. Nur dem wollte ich widersprechen. Denn Tolkien hatte andere Gründe für dieses Umdichten als die, die in einer Interpretation jede Menge hinzufügen wollen.

Ich bin ja selber jemand, der dem, der sich über eine moderne Theaterinszenierung empört, weil damit "das Werk des Autors" zerstört werde, immer sage: 'Sie können noch immer das Reclam-Heft kaufen. Es ist nicht verbrannt worden'

Trotzdem - füge ich jetzt hier hinzu - ist natürlich ein filmisches Werk, das über den halben Globus geschickt wird, wirkungsstärker als eine einzelne Inszenierung, die nicht mal abgefilmt wurde. Die Filme verändern im Bewusstsein der Bevölkerung schon sehr das Bild von Tolkien. Aber das ist nicht zu ändern. Jeder hat die Möglichkeit, die Bücher zu lesen und sich - hoffentlich - von den Filmbildern zu befreien.

da er [Tolkien] selbst um Tiefe und ausschweifende Details bemüht war

Um diesen Punkt ging es mir. Tolkien war keineswegs im Sinne von einigen Fans um Tiefe und ausschweifende Details bemüht. "Tiefe" bedeutet für ihn immer "Andeuten" und gerade eben nicht vervollständigen.

Und was die ausschweifenden Details betrifft:

Selbst die lange Tabak-Ausführung (über den Anbau von Tabak), die Tolkien aus dem Hauptteil in die Anhänge verbannt hat, ist kein "ausschweifendes Detail", sondern wirft ein bezeichnendes Licht auf die dichterische Funktion von Rauchen im LotR (und auch "Hobbit").

Mein Appell geht also in die Richtung, sich nicht hinter Tolkiens Schürze zu verstecken, sondern selbstbewusst zu sagen: Ich mache mein eigenes Ding, was Tolkien "wollte", ist mir dabei wurscht und davon habe ich auch keine Ahnung.

Die Vervollständigung bezog sich viel mehr auf die Verfilmung als Gesamtkosmos durch die Hinzunahme anderer Handlungsstränge. Das Wort 'erweitern' wäre wohl passender gewesen und hätte weniger Fragen aufgeworfen. Ich muss mich wohl prägnanter ausdrücken. Sorry.

Meinst Du jetzt, dass PJ seinen eigenen Filmkosmos erweitern will? Das hätte ja nichts mit Tolkien zu tun. Insofern muss PJ da nicht verteidigt werden. :-O

Hört sich jetzt zwar wieder so an, als ob ich Dir nur widerspreche, aber ich stimme Dir eben darin zu, dass eine Verfilmung ganz frei ist zu tun, was sie für richtig hält. Ich stimme Dir nur darin nicht zu, dass man damit Ergänzungen im Sinne Tolkiens macht.

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Trotzdem - füge ich jetzt hier hinzu - ist natürlich ein filmisches Werk, das über den halben Globus geschickt wird, wirkungsstärker als eine einzelne Inszenierung, die nicht mal abgefilmt wurde. Die Filme verändern im Bewusstsein der Bevölkerung schon sehr das Bild von Tolkien. Aber das ist nicht zu ändern. Jeder hat die Möglichkeit, die Bücher zu lesen und sich - hoffentlich - von den Filmbildern zu befreien.

Auf jeden Fall wird Der Hobbit keine Bücherverbrennung nach sich ziehen, da bin ich mir ziemlich sicher. ;-) Jeder Mensch hat einen freien Willen. Obwohl schon Nietzsche damals sagte;

„Ich lache eures freien Willens und auch eures unfreien: Wahn ist mir das, was ihr Willen heißt, es giebt keinen Willen.“

Die Vervollständigung bezog sich viel mehr auf die Verfilmung als Gesamtkosmos durch die Hinzunahme anderer Handlungsstränge. Das Wort 'erweitern' wäre wohl passender gewesen und hätte weniger Fragen aufgeworfen. Ich muss mich wohl prägnanter ausdrücken. Sorry.

Meinst Du jetzt, dass PJ seinen eigenen Filmkosmos erweitern will? Das hätte ja nichts mit Tolkien zu tun. Insofern muss PJ da nicht verteidigt werden. :-O

Die Verteidigung von meiner Seite impliziert wohl eher einen Aufruf zu einer verfeinerten Aufnahme verschiedener Neuigkeiten bezüglich des Hobbits. Nicht auf meinem ersten Gedanken zu verharren, sondern ihn stets in Frage zu stellen. Mich selbst zu fragen, ob nur der Film meiner Vorstellung meinen Erwartungen gerecht werden kann oder ich bereit wäre mich auf etwas Neues einzulassen.

Selbstverständlich ist mein erster Gedanke bei einer Teilung eines einbändigen Romans: die wollen Geld machen und das Tier samt Eingeweide und Knochen ausschlachten. Für mich als Fan kann dies natürlich von Nachteil sein, sollten die Filme dadurch an Schwung und Antrieb verlieren. In diesem Punkt kann ich nur Jackson vertrauen, dass er genügend nützliches Material hat, um drei Filme zu machen UND dabei trotzdem Der Hobbit als zentrale Geschichte nicht aus den Augen verliert. Aber Jackson wird sich damit lange und gründlich auseinandergesetzt haben. Des Weiteren spielt der Schneideprozess eine wichtige Rolle. Damals sprach Jackson auch bei Der Herr der Ringe von buchfernen Veränderungen, die letzten Endes jedoch immer wieder zu Tolkiens ursprünglichen 'Worten' führten. Mal guckn!

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Gast Dunderklumpen

Die Verteidigung von meiner Seite impliziert wohl eher einen Aufruf zu einer verfeinerten Aufnahme verschiedener Neuigkeiten bezüglich des Hobbits. Nicht auf meinem ersten Gedanken zu verharren, sondern ihn stets in Frage zu stellen. Mich selbst zu fragen, ob nur der Film meiner Vorstellung meinen Erwartungen gerecht werden kann oder ich bereit wäre mich auf etwas Neues einzulassen.

Vielleicht noch etwas zu dieser Deiner Ausführung, Drachentöter:

Ich sehe keinen Grund, mich auf alles, was sich als neu verkauft, anzupassen und mich selber zu ändern, statt ein Filmwerk zu kritisieren.

Einen Maßstab zu entwickeln, mit dem man künstlerische Werke misst, entsteht bei vielen ja nun auch nicht über Nacht, sondern über viele Jahre.

Für mich als Fan kann dies natürlich von Nachteil sein, sollten die Filme dadurch an Schwung und Antrieb verlieren. In diesem Punkt kann ich nur Jackson vertrauen, dass er genügend nützliches Material hat, um drei Filme zu machen UND dabei trotzdem Der Hobbit als zentrale Geschichte nicht aus den Augen verliert.

Du kannst als Fan natürlich einem Regisseur "vertrauen". Für mich aber hat dieses Vertrauen eine gewisse religiöse Komponente. Ich höre von vielen Fans andauernd das Wort, dass man PJ "vertraue". Mir ist das ganz fremd. Und darum ist mir auch das fremd, was Du in dem ersten Zitat geschrieben hast: dass man sich selber verändern solle, statt etwas "Neues" abzulehnen. Das klingt für mich auch quasi-religiös: 'Gott wisse schon, was er tut, verändere deine Erwartungen, lass dich auf Gott ein.'

Ich überziehe etwas, aber das Wort "Vertrauen" in diesem Zusammenhang macht mich skeptisch. Ich habe keinerlei Anlass, irgendeinem Regisseur dieser Erde zu vertrauen, dass er ein Werk hinkriegt.

Ich spüre bei vielen Fans die Tendenz, PJ am laufenden Band zu entschuldigen und die eigenen Erwartungen - die ursprünglich da waren - herabzuschrauben.

Man will offenbar einen Filmgenuss, und um den bloß nicht zu gefährden, wirft man Qualitätsmaßstäbe über den Haufen und versucht zu vermitteln, dass PJ schon wisse, was er tue, dass also mit dem eigenen Maßstab was nicht stimmen müsse - den man dann verändert. Und gleichzeitig ruft man die anderen Fans auf, das Gleiche zu tun.

Aber Jackson wird sich damit lange und gründlich auseinandergesetzt haben.

Klar. Jeder Regisseur tut das. Nur: Womit genau hat er sich lange und gründlich auseinandergesetzt? Reine Fleißarbeit ist kein Grund für ein Vertrauen. Und auch kein Grund, dass man nicht kritisch dem Unternehmen gegenübersteht. Immerhin war auch die LotR-Verfilmung rein stofforientiert - und die Ausdehnung auf einen Dreiteiler lässt Ähnliches vermuten.

Des Weiteren spielt der Schneideprozess eine wichtige Rolle. Damals sprach Jackson auch bei Der Herr der Ringe von buchfernen Veränderungen, die letzten Endes jedoch immer wieder zu Tolkiens ursprünglichen 'Worten' führten. Mal guckn!

"Buchnähe" vom rein stofflichen Aspekt her ist ja eher ein Grund für nicht gelungene Verfilmung. Eine Nachahmung der Worte des Buches ist ja noch keine "Ver"filmung.

Für mich ist immer der Maßstab: Erkenne ich durch die Verfilmung neue Aspekte - nie geahnte Aspekte - des zugrundeliegenden Werkes. Beim LotR sah ich nichts dieser Art.

Allerdings scheint mir der "Hobbit" um ein Vielfaches leichter zu verfilmen zu sein, und vielleicht hat PJ sich ja auch verändert. Alles möglich.

In diesem Sinne dann gebe ich Dir Recht, Drachentöter: Man soll jedem immer wieder neu eine Chance geben.

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Ich sehe keinen Grund, mich auf alles, was sich als neu verkauft, anzupassen und mich selber zu ändern, statt ein Filmwerk zu kritisieren.

'Stets in Frage stellen' bedeutet für mich nicht, sich in irgendeiner Weise dem Dargebotenen bzw. seine Bedürfnisse diesem anzupassen. Natürlich ist Kritik von Nöten. Wenn ich jedoch als Fan aus einer gewissen Verbundeheit (oder Sympathie) dem Projekt und seinem Regisseur gegenüber(welche auf Dich 'religiös' wirkt), eine subjektive Meinung bilde, ist das die Antwort des Thread-Titels.('Der Hobbit-Dreiteiler? Was haltet ihr davon?') Genauso ist es die Antwort, sollte ich eine eher kritische Meinung zur filmischen Dreiteilung von Der Hobbit haben.

Man will offenbar einen Filmgenuss, und um den bloß nicht zu gefährden, wirft man Qualitätsmaßstäbe über den Haufen und versucht zu vermitteln, dass PJ schon wisse, was er tue, dass also mit dem eigenen Maßstab was nicht stimmen müsse - den man dann verändert. Und gleichzeitig ruft man die anderen Fans auf, das Gleiche zu tun.

Wäre eine traurige Feststellung. ;-)

Des Weiteren spielt der Schneideprozess eine wichtige Rolle. Damals sprach Jackson auch bei Der Herr der Ringe von buchfernen Veränderungen, die letzten Endes jedoch immer wieder zu Tolkiens ursprünglichen 'Worten' führten. Mal guckn!

"Buchnähe" vom rein stofflichen Aspekt her ist ja eher ein Grund für nicht gelungene Verfilmung. Eine Nachahmung der Worte des Buches ist ja noch keine "Ver"filmung.

Ich spreche nicht von irgendeiner Ideallösung, sei es nun die 'Buchnähe' oder die freie Interpretation. Als Teilnehmer dieser Diskussion kann ich mich nur irgendwo dazwischen platzieren und meine (subjektive) Meinung kund tun. Manche mögen das dann als 'religiös' ansehen oder mit vollkommen anderen Maßstäben messen, vielleicht auch, weil sie dieser Produktion und ihren 'Gegebenheiten' nichts abgewinnen können - das wäre auch eine Meinung.

Die Qualität des Endprodukts kann in keiner Einheit gemessen werden. Ob es eine 'gelungene Verfilmung' ist oder nicht, dass wird jeder selbst für sich entscheiden.

Um auf die Thread-Frage zurückzukommen; Meiner Meinung nach gewinnt Der Hobbit durch sein Dreiteilung an Wert und Interesse. Charaktere können ausführlicher vorgestellt, sehnlichst erwartete Szenen ausgekostet und Filmabende um beinahe das doppelte erweitert werden. :-O

Edit: Falls das Interesse einer erweiterten Ausführung dieser Diskussion besteht, biete ich auch den PN-Dienst an, um die thematischen Grenzen dieses Unterforums nicht zu sehr zu strapazieren. Würde mich freuen! ;-)

Bearbeitet von Drachentöter
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Gast Dunderklumpen

Ich denke, in einer Diskussion darf jeder seine Art der Antwort auf die Threadfrage geben. Reagiert habe ich, Drachentöter, auf Deine Aufforderung an die anderen, mal über den eigenen Schatten zu springen oder so ähnlich und den Maßstab zu verändern. Kann sein, dass Du das so nicht gemeint hast, aber ich habe da keinen PN-Austausch-Bedarf. Es wird hier eh fast gar nicht über den neuen Film diskutiert. Lasst uns also ölffentlich die Dinge betrachten und nicht für noch mehr Leere sorgen. Einverstanden?

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