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Gentechnologie


HdrFreak

Empfohlene Beiträge

Anmerkung Moderation Elentari:

Da sich im Thread "Umfrage Gentechnologie" eine Diskussion ergeben hat, die Interessierte vielleicht weiterverfolgen möchten, ist hier nun der Ort dazu. Es soll von Seiten der Moderation nochmals darauf hingewiesen werden, dass bissige Kommentare nicht erwünscht sind und dass ein gepflegt sachlicher Umgangston zu herrschen hat.

Es ist immer gut eine eigene Meinung zu haben, allerdings ist dieses Thema sehr heikel und erfordert einiges an Hintergrundwissen, bevor man wirklich über den Nutzen von Gentechnik urteilen kann/soll. Der Fragebogen ist mir zu trivial, als dass er wirklich seriös und objektiv mit Gentechnik umgeht. Ich kann nur soviel dazu sagen, dass die Problematik von Diabetes ohne Gentechnik nie gelöst worden wäre.

Klonen von höheren Lebewesen per se finde ich moralisch auch ein wenig fragwürdig; passiert und wird auch nie passieren, weil der Mensch dann quasi seine eigene Art entwürdigt. Gentechnik in Lebensmitteln passiert quer über den Erdball. In manchen Ländern gibt es sehr strenge Richtlinien in anderen wieder nicht. Ich sag nur Monsanto.

Bearbeitet von Elentári
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Klonen von höheren Lebewesen per se finde ich moralisch auch ein wenig fragwürdig; passiert und wird auch nie passieren, weil der Mensch dann quasi seine eigene Art entwürdigt.

Nix für Ungut, aber es ist ein wenig zu naiv gedacht, wenn du vermutest, dass dies nie pasieren wird. Zur Begründung muss ich kurz ausholen: Du redest von "entwürdigen". Die Menschenwürde beinhaltet unter anderen den Grundsatz keinen Unschuldigen vorsätzlich zu töten. Einige realitätsferne deutsche Politiker wollten im Luftsicherheitsgesetz die Möglichkeit verankern, ein durch Terroristen gekapertes Flugzeug abzuschießen, wobei billigend in Kauf genommen werden sollte, dass man die Flugzeuginsassen dabei tötet. Das BVerfG hat dies zurecht abgelehnt.

Schon dieses Beispiel zeigt, dass es einigen Mensch egal ist, was mit der Menschenwürde anderer passiert. Wenn jemand existert, der sich durch Klonen von Menschen Vorteile erhofft, dann wird er vielleicht auch etwas daran setzen, das Klonen durchzuführen - zur Not im Geheimen um der gesetzlichen Verfolgung zu entkommen.

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Danke, ich persönlich habe schon konkrete Vorstellungen, was das bedeutet.

Ich verstehe nur nicht ganz, warum Menschen mit diesem Begriff dauernd hausieren gehen, aber auf Nachfrage keine plausible Definition parat haben. Diese Form des Namedropping sollte einem durchschnittsgebildeten doch eigentlich peinlich sein...

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Halten wir zunächst fest, dass selbst mit Zwinker-Smiley Ironie im Forum nicht funktioniert. Das nur am Rande...

Gewiss ist es machmal angebracht noch eine Definition nachzuliefern, aber hier ist das komplett überflüssig, denn:

Im vorletzten Beitrag äußerte ich mich zu der These: Man wird nie einen Menschen klonen, weil es unwürdig ist. Da ich ohne vollständige Definition von Würde auskommen möchte, ergibt sich hier eine Fallunterscheidung:

1. Annahme: Klonen ist nicht unwürdig (in dem Fall fehlt der These die Begründung, also ein trivialer Fall, und deswegen hatte ich das nicht explizit gennant).

2. Annahme: Klonen ist unwürdig. Für diesen Fall, wollte ich eine Analogie nennen, die zeigen sollte, dass es manchen Menschen egal ist, ob ihre Handlungen Menschenunwürdig oder -würdig sind. Dazu brachte ich mein juristisches Beispiel an, wobei ich lediglich diese eine Vorraussetzung verlangte: "Menschenwürde beinhaltet unter anderen den Grundsatz keinen Unschuldigen vorsätzlich zu töten". Alle im Beitrag folgenden Sätze verlangten keine weiteren Aussagen, welche Punkte darüberhinaus zur Menschenwürde zu zählen sind. Somit ist mein Beitrag für alle Definitionen der Menschenwürde, die meine Vorraussetzung erfüllen, passend.

Wie du, lieber Orald, jetzt hoffentlich erkennst, war es nicht notwendig, dass ich vollumfänglich definiere, was alles zu dem Begriff gehört, da mir der eine Aspekt genügte - und den hatte ich ja wohl klar genug formuliert. Und obendrein fehlt mir einfach die Zeit für derlei Begriffsdiskussion, die bekanntlich schnell ausufern kann.

Diese Form des Namedropping sollte einem durchschnittsgebildeten doch eigentlich peinlich sein...

Und wie es meistens so ist, prallen solch unüberlegten Sprüche gleich wieder ab und dienen höchsten dazu, dass sich der Sprücheklopfer unbeliebt macht.

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Und wie es meistens so ist, prallen solch unüberlegten Sprüche gleich wieder ab und dienen höchsten dazu, dass sich der Sprücheklopfer unbeliebt macht.

Mein letzter Kommentar in diesem OT:

  1. Was mich in einem Forum am wenigsten interessiert, ist der Grad meiner allgemeinen Beliebtheit.
  2. Man muss sich nicht jeden Schuh anziehen. Vielleicht warst du im eigentlichen (ersten) Post zur Menschenwürde gar nicht angesprochen?
  3. Wenn man schon meint sich verteidigen zu müssen, ist ein Wikipedialink das mit am wenigsten Zielführende.
  4. Zu guter letzt: Einerseits "kurz ausholen" um jemand anderen persönlich anzugehen ("Nix für Ungut, aber es ist ein wenig zu naiv gedacht"), andererseits aber auf fehlende Zeit für eine genauere Auseinandersetzung hinzuweisen ("fehlt mir einfach die Zeit für derlei Begriffsdiskussion"), hinterlässt einen durchaus klischeehaften Eindruck. Danke für diesen Einblick.
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1. Du favorisierst es also dich mit einigen anzulegen, indem du Beinahe-Beleidungen eintreust? Ist es das, was du willst?

2. Wenn du direkt nach mir antwortest und keine @-Notation gebrauchtest, wer sollte denn sonst gemeint sein? Ich war doch der erste der den Ausdruck "Menschenwürde" gebraucht hat (Hdr-Freak meint sicher dasselbe, schrieb aber nur von "entwürdigt"). Dann musst du das schon deutlicher machen, wen du eigentlich meinst und dazu hättest du auch bei deiner anderen Äußerung bereits Gelegenheit gehabt...

3. Der Wikipedia Link war die Stelle mit der Ironie...

4. Das ich jemanden "persönlich angehen" will, ist freche Unterstellung. Denk mal darüber nach, was du zitierst: "Nix für ungut" bedeutet u.a. das man sich entschuldigt, dass nachfolgende Bemerkung evt. etwas zu hart klingen mag, d.h. man beabsichtigt gerade nicht den anderen zu diskreditieren und legt es nicht auf ein Streitgespräch an. Danach folgt meine durchaus stichhaltige Begründung, dass ein Punkt nicht bedacht worden ist. Wenn ich diese unterschlagen hätte, dann aber nur dann, gebe ich dir recht. Ansonsten sehe ich nicht, warum ich HdrFreak angegangen hätte.

Weiterhin weißt du gar nicht wie umfangreich ich mich zum Begriff Menschenwürde äußern täte. Mir unverständlich, wie du dann derlei Schlussfolgerungen ziehst.

Das wäre dann auch mein letzter Kommentar dazu. Du brauchst nicht auf die von mir an dich gestellten Fragen antworten... Ich ahne ohnehin was du schreiben würdest.

Bearbeitet von mathias
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Gast Dunderklumpen

Hallo Mathias,

mach doch bitte diesen Thread nicht durch Deine zänkischen und arroganten Beiträge kaputt.

Damit hast Du Dich hier eingeführt:

Dieser Thread ist äußerst hässlich zu lesen!!!

Das war schon mal ein sehr brutaler und extrem aggressiver Akt. Wie kann man nur in eine friedliche Diskussion so viel Aggression hineintragen?

Und Dein Vorwurf, dass jemand "naive" Überlegungen äußert, ist ebenfalls ein Kampbegriff, um andere fertig zu machen.

Lass uns hier doch friedlich diskutieren. Gib auch anderen den Raum, sich hier freimütig zu dem doch recht schwierigen Thema zu äußern. Jeder darf hier doch auch ins Unreine seine Überlegungen äußern, oder nicht?

Es gibt keinen objektiven Maßstab, wie andere "korrekt" zu denken und zu empfinden und zu handeln haben.

Es gibt immer böses Blut, wenn jemand sich zum Moralapostel über andere aufschwingt und meint, er wüsste, wie jeder zu sein habe. Und es fegt die Foren leer.

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"Ein wenig zu naiv gedacht" klingt doch nicht wie eine Kampfansage. Jetzt mal ehrlich. Zumal das nur auf den Gedanken bezogen ist, und nicht auf die Person.

Dass sich die Diskussion gerade nicht toll entwickelt, da gebe ich dir klar Recht. Orald und ich haben jeweils aufeinander reagiert, Meinungen etwas harsch ausgetauscht (ich zuletzt wohl noch etwas harscher, als Orald). Aber wir hatten auch beide schließlich geschrieben, dass wir uns nicht weiter äußern wollten, von daher wäre deine Intervention wohl auch nicht mehr zwingend notwendig gewesen. Und warum fängst du wieder mit dem alten Zitat an und untertitelst es mit "brutal und aggressiv"? Dachte das hatten wir geklärt, das dem nicht so war.

Aber jetzt wirklich zurück zum Thema...

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Klonen von höheren Lebewesen per se finde ich moralisch auch ein wenig fragwürdig; passiert und wird auch nie passieren, weil der Mensch dann quasi seine eigene Art entwürdigt.

Nix für Ungut, aber es ist ein wenig zu naiv gedacht, wenn du vermutest, dass dies nie pasieren wird.

Schon dieses Beispiel zeigt, dass es einigen Mensch egal ist, was mit der Menschenwürde anderer passiert. Wenn jemand existert, der sich durch Klonen von Menschen Vorteile erhofft, dann wird er vielleicht auch etwas daran setzen, das Klonen durchzuführen - zur Not im Geheimen um der gesetzlichen Verfolgung zu entkommen.

Tja, wenn es jemand illegal macht, dann passiert es eben illegal, sowas wird es immer in jedem Sektor der Gesellschaft geben. Allerdings verschlingt diese Wissenschaft sehr viel Geld und steht auch sehr streng unter Aufsicht bzw. bewegt man sich in dem Bereich durch einen undurchsichtigen Patentdschungel. Was ich damit sagen will, ist, dass man einen überaus eingeschränkten Handlungsspielraum hat. Aber egal. Hab keine Lust dies jetzt weiter auszuführen.

zum Thema noch kurz ein Satz: Zufällig arbeite ich in dem Bereich und habe Ahnung von Gentechnologie (nicht nur die trivial medial kolporierte, sondern auch wissenschaftliche und fachspezifische), deshalb bin ich klar pro Gentechnologie, weil es der Menschheit ohne sie sehr sehr viel schlechter ergehen würde (bsp. Insulin siehe oben). Analog dazu muss ich auch einen gewissen Teil der durchgeführten Versuche an Tieren befürworten, da es der Menschheit ohne sie noch sehr sehr viel schlechter ergehen würde. In diesem Sinne wünsch ich euch nen schönen Sonntag!

Bearbeitet von HdrFreak
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Passend zum Thema und hat mich doch sehr nachdenklich gemacht (nicht nur, weil ich im Moment öfter in Limburgerhof bin und dort die Versuchsfelder bestaune)...

BASF verlagert grüne Gentechnik komplett in die USA

Schritt sei eine Reaktion auf "fehlende Akzeptanz in weiten Teilen Europas. Standorte werden verlagert, Arbeitsplätze gestrichen

Chemiekonzern stampft die Gentech-Kartoffeln ein und verzichtet auf Einführung seines Gentech-Saatguts in Europa

Der Chemiekonzern gibt die grüne Gentechnik für Europa vorerst auf. Die Standorte der Unternehmenstochter Plant Science werden verlegt oder geschlossen, wichtiger noch: Die Ludwigshafener geben die Weiterentwicklung und Markteinführung der umstrittenen, bereits für den deutschen Markt zugelassenen Stärkekartoffel Amflora sowie diverser weiterer Nutzpflanzen auf.

Wenige Tage vor dem Start der Agrar-Fachmesse "Grüne Woche" in Berlin muss BASF damit eine bittere Niederlage im Agrarbereich eingestehen. "Bedauerlicherweise werden die Rahmenbedingungen für grüne Gentechnik in Europa auf absehbare Zeit nicht besser", begründete der zuständige BASF-Vorstand Stefan Marcinowski die Entscheidung des Konzerns, seine Gentech-Aktivitäten künftig ganz auf die Wachstumsmärkte in Nord- und Südamerika sowie Asien zu konzentrieren. Dafür verlegt der Konzern die Unternehmenszentrale der Plant Science vom deutschen Standort Limburgerhof nach Raleigh im US-Bundesstaat North Carolina. Auch die Standorte in Gatersleben und im schwedischen Svalöv fallen der Entscheidung zum Opfer. 78 Arbeitsplätze gehen ganz verloren, 123 Stellen werden an den neuen Standort oder an Standorte in Berlin sowie in Gent verlegt.

Der Konzern zieht mit der Entscheidung einen vorläufigen Schlussstrich unter das jahrelange Ringen um Gentech-Agrarprodukte in Deutschland und der EU. Erst vor wenigen Tagen hatte sich BASF-Chef Kurt Bock auf einem Empfang über die mangelnde Akzeptanz der grünen Gentechnik in Europa beklagt. Nun bestätigte Marcinowski, was Analysten schon länger verkündet hatten: "Mit dem Gentech-Saatgut lässt sich in Europa aktuell kein Geld verdienen." BASF hatte sich in Europa auf die Zulassung von gegen Feldkrankheiten resistenten Gentech-Stärkekartoffeln sowie Weizen konzentriert. Die EU hatte der Stärkekartoffel Amflora im Jahr 2010 als erstem Gentech-Saatgut überhaupt die Anbau-Zulassung erteilt, nachdem sich zuvor Umweltschützer und Bauernverbände jahrelang gegen den Anbau in Deutschland gewehrt hatten, und sich mit der Polizei wilde Schlachten um BASF-Versuchsäcker geliefert hatten.

Noch vor einem Jahr hatte der Konzern auf der Grünen Woche für seine Kartoffeln geworben, auch CDU-Forschungsministerin Anette Schavan und der damalige Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hatten sich für den Anbau der Kartoffeln eingesetzt und die EU-Zulassung ausdrücklich begrüßt. Dieser Einsatz der Bundesregierung in dem jahrelangen Streit um Gentech-Saatgut auf EU-Ebene war nun umsonst.

Zwar will BASF laufende Zulassungsprozesse noch abschließen, doch die umstrittenen Kartoffeln werden vorerst nicht weiter entwickelt: "Stärkekartoffeln wie Amflora wurden für die agronomischen Bedingungen in Europa entwickelt, in anderen Erdteilen wird Mais eingesetzt", sagte Marcinowski. Damit schreibt der Konzern Forschungsinvestitionen im hohen zweistelligen Millionenbereich ab. Er nannte die Blockadehaltung von Europas Landwirten und Verbrauchern angesichts massiver Futtermittel-Importe aus Gentech-Anbau "schizophren". Spekulationen darüber, dass sein vorzeitiger Abgang vom Vorstandsposten in diesem Frühjahr mit dem Scheitern des europäischen Gentech-Programms zusammenhängen könnte, wies Marcinowski zurück.

Umwelt- und Verbraucherverbände begrüßten die Entscheidung der BASF gegen die umstrittene Amflora-Vermarktung ausdrücklich: "Es gibt mehrere Alternativen zu den gentechnisch resistenten Stärkekartoffeln", sagte Ralf Bilke von der Umweltschutzorganisation BUND. "BASF und Co haben die ganzen Jahre lang am europäischen Markt vorbei geforscht." Nun gelte es als nächstes, tierische Produkte aus Gentech-Fütterung aus den Regalen der Supermärkte zu entfernen, sagte Bilke. "Die Verbraucher müssen ganz vor der grünen Gentechnik geschützt werden."

Ganzer Artikel

Unabhängig davon, dass wir Auswirkungen auf Ökosystem und den Menschen noch nicht ausreichend kennen, mache ich mir extrem Sorgen um Deutschland als Wissenschaftsstandort, daher finde ich diese Nachricht besonders traurig. Ja, bestimmt geht es dem Großkonzern BASF mitunter auch um Geld, aber was den Wissenschaftlern in Deutschland an Kritik und beinahe schon Aggressivität entgegenschlägt finde ich auch nicht in Ordnung.

Es kann für die Zukunft nicht förderlich sein, wenn Deutschland und Europa bei Weiterentwicklungen außen vor bleiben, enden wird das, wie ich vermute, im Import von gentechnisch veränderten Pflanzen aus den USA, welche dann die Preise diktieren können. Zu schade, dass mit der grünen Gentechnologie auch jede Menge Wissen darüber abwandert, was die Skepsis hierzulange vermutlich noch weiter fördern wird, anstatt dass man bei den Menschen ordentliche Aufklärung betreiben kann.

Mir ist klar, dass es um jede Menge Geld geht, dennoch muss ich sagen, dass von der biologischen Seite nichts gegen Forschung spricht (und nie sprechen kann) und dass manchen Menschen klar sein muss, dass ein "natürlicher" Maiskolben auch nur entstanden ist, weil man sich die besten Gene des Urmais herausgesucht hat.

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Die Forschung, die BASF betreibt, bleibt doch zunächst so geheim wie möglich, weil die Ergebnisse vermutlich stets patentiert werden sollen. Im schlimmsten Fall erfahren wir frühestens in 20 Jahren etwas darüber. In der Zwischenzeit hat vielleicht eine universitäre Gruppe eine bessere Alternative herausgefunden, unabhänig davon. Die Forschung, die im Privaten betrieben wird, ist für die Wissenschaft nicht zwingend hilfreich. Ich mache mir von daher keine Sorgen, wenn dieser Zweig von BASF abwandert. Die Frage, wie das Thema generell an den Universitäten behandelt wird und inwieweit politsche Beschränkungen dort Auswirkungen haben, bleibt allerdings offen.

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Vielleicht etwas naiv und ganz einfach dazu gedacht, wozu brauchen wir gentechnisch veränderte Kartoffeln, wenn es über 200 Kartoffelsorten schon gibt? Warum nicht vorhandene Resourcen schützen und hier weiterforschen? Es ist erwiesen, das allein in Urwäldern unzählige Pflanzen gegen viele Krankheiten wachsen, nur wir werden diese nicht nutzen können da sie bald ausgestorben sind.

Wiso nicht vorhandenes nutzen, auch dies schaft Arbeitsplätz und das in den wirklich armen Ländern.

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Die Forschung, die BASF betreibt, bleibt doch zunächst so geheim wie möglich, weil die Ergebnisse vermutlich stets patentiert werden sollen. Im schlimmsten Fall erfahren wir frühestens in 20 Jahren etwas darüber. In der Zwischenzeit hat vielleicht eine universitäre Gruppe eine bessere Alternative herausgefunden, unabhänig davon. Die Forschung, die im Privaten betrieben wird, ist für die Wissenschaft nicht zwingend hilfreich. Ich mache mir von daher keine Sorgen, wenn dieser Zweig von BASF abwandert. Die Frage, wie das Thema generell an den Universitäten behandelt wird und inwieweit politsche Beschränkungen dort Auswirkungen haben, bleibt allerdings offen.

Nun gut, du darfst aber nicht vergessen, dass Firmen wie BASF über solche Unmengen an Geld verfügen, von denen staatliche Einrichtungen zum Teil nur träumen können und das Geld wird nun eben auch woanders investiert. Ich finde das speziell für den deutschen Forscher-Nachwuchs schon recht traurig.

Geld heißt natürlich nicht automatisch auch, dass dabei die besseren Möglichkeiten herauskommen, komischerweise bekommt man von Innovationen universitären Urpsrungs selten etwas mit, die verschwinden extrem schnell wieder in der Versenkung. Es sei denn, es hängt sich ein Konzern hintendran. Auch das ist traurig, aber nunmal Realität.

Und die Ansicht der sehr extremen Gentechnologie-Gegner, die sich über die Abwanderung freuen, kann ich auch nicht nachvollziehen. Welchen Vorteil genau hat Deutschland nun davon, dass diese Sparte mehr und mehr ausgelagert wird? Die Menschen glauben doch nicht wirklich, dass sie dadurch in Deutschland in Zukunft gentechnikfreie Lebensmittel bekommen werden... :kratz:

Und dass die Forschung so lange "geheimgehalten" wird hat doch mitunter auch damit zu tun, dass europäische Kommisionen so strenge Richtlinien haben, dass diese zum Teil jahrzehntelang überprüft werden. Die Amflora hat glaube ich 13 Jahre gebraucht, bis sie ihre Zulassung bekam. Gut, auch ich denke, man sollte lieber ausführlicher prüfen als zu nachlässig, wenn ich aber bedenke, dass es bei dieser Sorte in der Diskussion hauptsächlich um das Markergen mit Antibiotika-Resistenz ging und gleichzeitig kein Mensch hinterfragt, was Ärzte täglich an Antibiotika in die deutsche Bevölkerung werfen, dann finde ich die Diskussion etwas scheinheilig.

Vielleicht etwas naiv und ganz einfach dazu gedacht, wozu brauchen wir gentechnisch veränderte Kartoffeln, wenn es über 200 Kartoffelsorten schon gibt? Warum nicht vorhandene Resourcen schützen und hier weiterforschen?

Wenn die schon vorhandenen 200 Kartoffelsorten aber dafür sorgen, dass Felder überdüngt werden und Pestizide en masse in der Natur verteilt werden, kann man ja schonmal überlegen, wie man das ändern kann. Das war nicht der Hintergedanke der Amflora, aber für mich ist es die Richtung, in die Gentechnologie gehen soll/muss.

Bearbeitet von Elentári
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Ich persönlich stehe genetisch veränderten Lebensmitteln kritisch gegenüber und weine der Abwanderung keine Träne nach. Naturmais hat eine lange Evolution hinter sich und ich hege Zweifel, dass der Mensch es besser machen kann. Wenn etwas nicht kaputt ist muss man es auch nicht reparieren. In Deutschland arbeiten heute ca. 1 % der Menschen in der Landwirtschaft und die produziert mehr denn je. Sogar so viel, dass die EU Bauern subventioniert, damit sie Felder nicht bestellen, um den Weltmarktpreis nicht zu sehr zu drücken. Dass da Felder überdüngt sein sollen, mag ich da nicht so recht glauben, zumal Nachhaltigkeit kein Merkmal ist, welches sich in den Genen wieder findet, sondern in der Art wie man erntet und da sind wir in Deutschland sehr fortschrittlich.

Wenn die Amerikaner sich mit den Minimargen, die in der Lebensmittelbranche abfallen begnügen, dann haben sie meinen Segen. In Europa, wo essen als kultureller Akt einen höheren Stellenwert genießt, werden es solche Produkte weiterhin schwer haben. Solange wir bei den Investitiongütern führend bleiben, dürfen die Amerikaner gern die - von mir aus auch genetisch veränderten - Krümel auflesen. :-O

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Naturmais hat eine lange Evolution hinter sich und ich hege Zweifel, dass der Mensch es besser machen kann.

Als Evolution kann man das meiner Meinung nach nicht wirklich bezeichnen. Es gibt leider nicht soviel tolle Bilder im Netz, aber es muss einem klar sein, dass "Naturmais" so wie auf dem Bild ganz links aussehen würde, wenn der Mensch eben NICHT versucht hätte es besser zu machen.

220px-Teosinte.png

Irgendwann gab es durch Mutation mal einen Kolben, der etwas größer war, also haben Menschen mit diesem Kreuzungen durchgeführt, um desse Gene in die Nachkommen einzubringen. Macht man das über genug Generationen, dann hat man irgendwann das Ergebnis rechts, das Leute heute als Naturmais bezeichnen. Genauso hat man es seit Menschengedenken mit Zuchtpflanzen, Schlachttieren, Haustieren und so ziemlich allem gemacht, was der Mensch in die Finger bekommen hat. Sicher dauert das alles länger als bei der heutigen Gentechnik, das Ganze aber als Evolution zu bezeichnen, halte ich dennoch für falsch. Es sei denn, man führt den Menschen als Evolutionsfaktor ein, was er vermutlich inzwischen auch viel zu sehr ist...

Ich verstehe Bedenken und bin auch nicht unkritisch dem Thema gegenüber, aber mir ist nicht so ganz klar, wo manche Menschen die Grenze ziehen. Eine Katze zu "züchten", die aufgrund ihrer Kopfform kaum atmen kann oder Hunde so zu kreuzen, damit ein Haustier mit Falten herauskommt, die sich ständig entzünden oder ohne Fell, das dem Tier Schutz bieten würde, das würden die meisten Menschen niemals mit Gentechnologie in Verbindung bringen, auch wenn es nichts anderes ist als eine Auslese von Genen in eine bestimmte richtung (zu einem, in diesem Fall, absolut sinnlosen Zweck).

Wenn aber Forscher seit 20 Jahren daran tüfteln, Reis mit einem erhöhten Vitamin A-Gehalt herzustellen, um die Kindersterblichkeit und Erblindungsrate in Indien zu senken, dann wird das verteufelt und das ist mir nicht ganz klar. Ja, die Gentechnologie kann auch seltsame Blüten treiben, die vielleicht nicht von besonders großem Nutzen sind und ausschließlich auf Profit angelegt sind. Ich persönlich bin aber ein hoffnungsloser Optimist und sehe, was man damit alles Gutes bewirken kann.

Und um mal vom Thema Lebensmittel wegzukommen: Gentechnik kann ja auch heute schon sehr viel Positives zur menschlichen Gesundheit beitragen. Das schon oft erwähnte Insulin würde immer noch aus Rindern und Schweinen kommen und in der Krebsmedizin wäre man auch längst nicht so weit, wenn man Gentechnik verbannen würde.

Dass da Felder überdüngt sein sollen, mag ich da nicht so recht glauben, zumal Nachhaltigkeit kein Merkmal ist, welches sich in den Genen wieder findet, sondern in der Art wie man erntet und da sind wir in Deutschland sehr fortschrittlich.

Wenn ich hier von 2010 zitieren darf:

Die Bundesregierung stellt im Indikatorenbericht 2010 fest: "Während luftgetragene Stickstoffeinträge aus Verkehr und Industrie von 1990 bis 2004 abgenommen haben, weisen die Ammoniakemissionen und daraus folgende Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft bislang keinen Abwärtstrend auf." Im Jahr 2020 sollen keine empfindlichen Ökosysteme mehr durch Überschreitung der Critical Loads für Stickstoff belastet werden.

Als Fazit kommt der Indikatorenbericht zu folgendem Ergebnis: Um dieses Ziel zu erreichen, seien "künftig große Anstrengungen erforderlich. Insbesondere im Bereich der Landwirtschaft müssen Ammoniakemissionen weiter reduziert werden. Dies kann u. a. durch angepasste, stickstoffreduzierte Fütterungsverfahren, geeignete Lagerung, emissionsarme Ausbringung und möglichst kurze Einarbeitungszeiten von Wirtschaftsdüngern erreicht werden."

Und das zunehmende Verlangen nach billigen Lebensmittel und viel Fleisch wird sich auch weiterhin extrem kontraproduktiv darauf auswirken.

In Europa, wo essen als kultureller Akt einen höheren Stellenwert genießt, werden es solche Produkte weiterhin schwer haben. Solange wir bei den Investitiongütern führend bleiben, dürfen die Amerikaner gern die - von mir aus auch genetisch veränderten - Krümel auflesen. :-O

Aber in Deutschland setzt sich doch auch immer mehr die Billig-Esskultur durch. Hauptsache im Wohnzimmer steht der neueste Fernseher plus Spielekonsole, was auf dem Teller landet, muss ja nicht besonders gut sein. Da sind wir doch seit Jahren Schlusslicht in Europa.

724px-Lebensmittelpreise-2.png

Anteil der Lebensmittelkosten an den Lebenshaltungskosten in einigen europäischen Ländern 2004. Hellrot markiert der Durchschnitt.

http://upload.wikime...telpreise-2.png

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Irgendwann gab es durch Mutation mal einen Kolben, der etwas größer war, also haben Menschen mit diesem Kreuzungen durchgeführt, um desse Gene in die Nachkommen einzubringen. Macht man das über genug Generationen, dann hat man irgendwann das Ergebnis rechts, das Leute heute als Naturmais bezeichnen. Genauso hat man es seit Menschengedenken mit Zuchtpflanzen, Schlachttieren, Haustieren und so ziemlich allem gemacht, was der Mensch in die Finger bekommen hat. Sicher dauert das alles länger als bei der heutigen Gentechnik, das Ganze aber als Evolution zu bezeichnen, halte ich dennoch für falsch. Es sei denn, man führt den Menschen als Evolutionsfaktor ein, was er vermutlich inzwischen auch viel zu sehr ist...

Ja so macht der Mensch das seit 50.000 Jahren. Eine Zeit die man auswerten kann und deren Effekte man nun beobachten und beurteilen kann. Am elementaren Bauplan des Lebens basteln wir Menschen keine 50 Jahre herum und die Materie ist wesentlich komplexer als ne neue Maisart zu züchten.

Wenn aber Forscher seit 20 Jahren daran tüfteln, Reis mit einem erhöhten Vitamin A-Gehalt herzustellen, um die Kindersterblichkeit und Erblindungsrate in Indien zu senken, dann wird das verteufelt und das ist mir nicht ganz klar.

Verteufelt wird das nicht nur fände ich persönlich es optimierungsbedürftig, wenn diese Kinder weitere 20 Jahre später an Krebs stürben, weil dieser genetisch veränderte Reis möglicherweise unkontrolliertes Zellwachstum hervorruft, was man mangels Langzeiterfahrung bei Erschaffung dieses Reises nicht vorhersehen konnte.

Auch der Landwirtschaftsbericht ruft in mir jetzt nicht den Eindruck hervor, dass unsere unmittelbarer Lebensmittelversorgung bedroht ist. Die Stickstoffbelastung scheint sich günstig zu entwickeln und gegen die Ammoniakbelastung werden allerhand Gegenmaßnahmen aufgeführt, die nicht die genetische Veränderung von Pflanzen beinhalten.

Man muss sich im Klaren sein, dass wir diesen Geist nicht mehr in die Flasche bekommen, wenn wir ihn einmal rauslassen. Neben der Gefahr von Pandemien für Menschen stellt die industrielle genetische Veränderung unserer Nahrungmittel ein Risiko für unsere Nahrungsmittelversorgung dar. Ich will mir gar nicht ausdenken was passiert wenn der mit besten Absichten genetisch veränderte Vitamin-A Reis mutiert, für Menschen ungenießbar wird und in Asien die nahrhaften, genießbaren Reisarten verdrängt.

Aber in Deutschland setzt sich doch auch immer mehr die Billig-Esskultur durch. Hauptsache im Wohnzimmer steht der neueste Fernseher plus Spielekonsole, was auf dem Teller landet, muss ja nicht besonders gut sein. Da sind wir doch seit Jahren Schlusslicht in Europa.

Das ist die logische Folge der stagnierenden Löhne in Deutschland. Da sind wir in den letzten 20 Jahren nämlich auch Schlusslicht in Europa. Die Antwort auf die relative Verarmung mancher Menschen in diesem reichen Land bei relativer Bereicherung anderer ist sicher nicht die genetische Veränderung von Lebensmitteln, um sie noch billger zu machen. Abgesehen davon finde ich es ekelhaft, kleinkariert und niveaulos sich das Recht rauszunehmen armen Menschen ins Wohnzimmer zu schauen und ihnen vorzuhalten wofür sie ihr Geld ausgeben.

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Ja so macht der Mensch das seit 50.000 Jahren. Eine Zeit die man auswerten kann und deren Effekte man nun beobachten und beurteilen kann. Am elementaren Bauplan des Lebens basteln wir Menschen keine 50 Jahre herum und die Materie ist wesentlich komplexer als ne neue Maisart zu züchten.

Ja, es ist komplexer. Züchtung muss aber nicht immer Jahrtausende dauern, es wird mit Äpfeln, Tomaten und Kartoffeln fortwährend gemacht und zum Teil mit nicht viel geringerem Budget als es der Gentechnik zur Verfügung steht.

Und woran genau kann man die Effekte der Züchtung von Mais heutzutage ausmachen? Gibt es irgendwelche Untersuchungen dazu, wie sich der Urmais im Vergleich zum heutigen Mais im menschlichen Körper auswirkt? Vielleicht ist die Aufspaltung der Nährstoffe aufwendiger und überhaupt nur möglich, weil sich der Körper daran angepasst hat.

Ähnlich wie beim Milchtrinken, das dem Menschen nur durch die Mutation eines Gens möglich geworden ist. Vielleicht züchten wir uns also unsere eigenen, auf die gezüchteten Lebensmittel passenden Genome heran, wer weiß ;-)

Verteufelt wird das nicht nur fände ich persönlich es optimierungsbedürftig, wenn diese Kinder weitere 20 Jahre später an Krebs stürben, weil dieser genetisch veränderte Reis möglicherweise unkontrolliertes Zellwachstum hervorruft, was man mangels Langzeiterfahrung bei Erschaffung dieses Reises nicht vorhersehen konnte.

Für mich wäre das kein Grund, die Forschung am golden rice einzustellen. Eine Krankheit wie Krebs wird durch so vielschichtige Ursachen ausgelöst, dass das Risiko den Hintergedanken für mich nicht aufwiegen kann. Weichmacher verursachen erwiesenermaßen auch Krebs und dennoch werden Hammer mit Gummigriffen nicht aus Baumärkten entfernt oder Tupperdosen verboten. Man wird Risiken niemals ausschließen können, auch wenn sich Menschen immer mehr in Sicherheit wiegen wollen. Ich sehe wie gesagt zunächst mal die positiven Effekte.

Trotzdem bin ich natürlich auch nicht für unkontrollierten Einsatz und verurteile jegliches kommerzielle Interesse an solchen Projekten. Wären sie anders aber nicht durchführbar, dann würde ich die Finanzierung durch Konzerne trotzdem unterstützen.

Auch der Landwirtschaftsbericht ruft in mir jetzt nicht den Eindruck hervor, dass unsere unmittelbarer Lebensmittelversorgung bedroht ist.

Das Problem ist auch nicht direkt die Lebensmittelversorgung, sondern dass der Stickstoffkreislauf so viele unterschiedliche Stufen beinhaltet, dass Auswirkungen ganz schwer zu beurteilen sind. Im Prinzip dasselbe Prinzip wie bei gentechnisch veränderten Pflanzen, wo man eben auch noch nicht genau sagen kann, wie sie sich auswirken. Nur wieso tut man das eine schon seit Jahrzehnten ohne darüber nachzudenken oder es zu kritisieren und gegen das andere geht man massivst vor? :kratz:

Man muss sich im Klaren sein, dass wir diesen Geist nicht mehr in die Flasche bekommen, wenn wir ihn einmal rauslassen.

Meiner Ansicht nach darf man die Flasche aber nicht zulassen, das ist aber selbstverständlich Ansichtssache.

Ich will mir gar nicht ausdenken was passiert wenn der mit besten Absichten genetisch veränderte Vitamin-A Reis mutiert, für Menschen ungenießbar wird und in Asien die nahrhaften, genießbaren Reisarten verdrängt.

Ein durchaus vorstellbares Szenario. Das könnte aber genauso mit allen anderen Nahrungsmitteln passieren, die angebaut werden, das Risiko dafür wäre genau gleichgroß. Und bei den heutigen Monokulturen wäre da auch für Europäer ruckzuck nichts genießbares mehr da.

Das ist die logische Folge der stagnierenden Löhne in Deutschland. Da sind wir in den letzten 20 Jahren nämlich auch Schlusslicht in Europa.

Sicher, auch das ist ein Grund. Die Frage bleibt allerdings offen, in was ein Zuwachs an Lohn investiert würde...

Abgesehen davon finde ich es ekelhaft, kleinkariert und niveaulos sich das Recht rauszunehmen armen Menschen ins Wohnzimmer zu schauen und ihnen vorzuhalten wofür sie ihr Geld ausgeben.

Ich hoffe, dass deine Ausdrucksweise nicht auf mich persönlich gemünzt ist, weil ich unter diesen Umständen nicht weiterdiskutieren möchte und werde, auch wenn ich das auf einem sachlichen Niveau sehr gerne tue. Ich werde es mir nicht nehmen lassen, nachdenklich zu werden, wenn mir ein Schüler im Unterricht zum Thema "sports and hobbies" ein Bild mit 3 Videospielkonsolen und einem ipad malt, als Pausenbrot aber eine Tüte Chips und eine Flasche Cola auspackt. Die Leute sollen ihr Geld ausgeben wofür sie wollen, aber ich kann Bauern verstehen, wenn sie ihre Milch lieber in den Ausguss kippen, weil viele nichtmal einen Euro dafür zahlen wollen.

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Ich denke, dass man die Forschung auf jedenfall weitertreiben sollte. Nur ist es zugleich die Aufgabe der Politiker aufzupassen, dass die kommerziellen Interessen nicht im Vordergrund stehen. Letztlich lieber 10 Jahre länger mit wenig Budget forschen, als schnell, aber mit gewissen Risiko (d.h. Verzicht auf Sicherheitsvorkehrung zugunsten von Profit) Erkenntnisse zu gewinnen.

Auch ein Problem, wo die Gentechnik ansetzen könnte: Die fehlende Resistenz heutiger Kulturgetreidesorten gegen widriges Wetter. Die Klimaerwärmung findet statt und mit ihr wird sich in einigen Regionen das Wetter extremisieren. Von daher wären Forschungsansätze in dieser Richtung auf jedenfall begrüßungswert. Damit man wenigstens einen Notfallplan hat, wenn z.B. in Indien mal der Monsun ausfällt und eine Millarde Menschen keinen Reis haben... So schlimm wird's wohl nicht kommen, aber genau wissen tut's keiner.

Ich frage mich auch, wie man feststellen kann, ob gentechnisch verändertes Material menschliche Zellen schädigt. Selbst wenn das mit Zellen im Reagenzglas nachweisbar/widerlegbar ist, heißt dies nicht zwingend, dass man das Ergebnis auf dem Gesamtorganismus übertragen kann. Bleibt da nur der direkte Test am Menschen? (nachdem alle mögl. Labortest bestanden sind.) Bei Medikamenten muss man ja schließlich auch immer zuletzt am Menschen testen um sicher zu sein, dass das Mittel auch wirkt und nicht zu arg nebenwirkt. Nun tritt Krebs aber manchmal erst nach Jahrzehnten auf, was bedeutet, dass es ziemlich lange dauert, bis wir einigermaßen sicher wissen, ob Gen-Food unbedenklich ist.

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Ich frage mich auch, wie man feststellen kann, ob gentechnisch verändertes Material menschliche Zellen schädigt. Selbst wenn das mit Zellen im Reagenzglas nachweisbar/widerlegbar ist, heißt dies nicht zwingend, dass man das Ergebnis auf dem Gesamtorganismus übertragen kann. Bleibt da nur der direkte Test am Menschen? (nachdem alle mögl. Labortest bestanden sind.) Bei Medikamenten muss man ja schließlich auch immer zuletzt am Menschen testen um sicher zu sein, dass das Mittel auch wirkt und nicht zu arg nebenwirkt. Nun tritt Krebs aber manchmal erst nach Jahrzehnten auf, was bedeutet, dass es ziemlich lange dauert, bis wir einigermaßen sicher wissen, ob Gen-Food unbedenklich ist.

Das ist aber eines der großen Probleme. Es wird einfach ungern am Menschen getestet, dadurch ist auch es mit neuen Medikamenten schwierig. Es gibt einige Medikamente die wir z.B. noch nicht in ihrerer tatsächlichen Wirksamkeit beurteilen können, da wir nicht wissen wie sie zum "rechten" Zeitpunkt am Menschen wirken würden. Meistens werden sie einfach (nach den anderne Test) erstmal dann am Menschen eingesetzt, "wenn eh schon alles andere egal ist", was aber auch gleichzeitig heißt, dass das Resultat nur mäßig aussagekräftig ist.

Gleichzeitig, ging es hier doch mal um Menschenwürde, wo setzt man da an? Gebe ich Leuten die sonst sowieso verrecken lieber Essen, das vielleicht ein Riskio birgt und finde so dann über kurz oder lang auch raus, ob es denn Leuten in der westlichen Welt auch passt? Dass ich dann kein Heiliger bin, wenn ich so agiere ist klar. (Auch wenn sich sicher einige als genau das verkaufen würden) Aber bin ich gut, oder bin ich schlecht? Gibt es da überhaupt eine eindeutige Antwort?

Ich gucke Leuten sicher nicht ins Wohnzimmer, finde es aber auch irgendwo pervers, dass es immer der neuerste Kram sein muss, aber bei Essen dann möglichst das billigste. Da stimmt für mich persönlich die Relation einfach eindeutig nicht. Die Priorität sollte definitiv mehr bei Ernährung liegen, wenn man logisch darüber nachdenkt. Einfach sachlich betrachtet. Was jeder tut, ist sowieso Eigenverantwortung.

Allgemein könnten wir ohne dem ganzen "Genkram" heute nicht mehr. Zumindest nicht, wenn wir unseren Standard leben wollen. Alleine Medikamente und dergleichen sind einfach viel Genetik, ob man will oder nicht. Warum mozt eigentlich jeder über die veränderten Pflanzen, aber das wir dauernd andere Organismen manipulieren ist egal? Wer sagt denn, dass wir nicht irgendwann ein Superbakterium kreieren, dass dann die Weltherrschaft an sich reißt? ;-)

Was will ich damit sagen? Mir ist die ganze Sichtweise meist einfach zu kleinkariert. Natürlich muss und soll man aufpassen. Natürlich muss und soll man hinterfragen und kritisch bleiben. Das steht außer Frage. Ich sage auch nicht, dass ich begeistert bin von dem was zum Teil abläuft. Ich bin da einigem gegenüber recht kritisch. Gleichzeitig wird mir oft einfach zu sehr an einem Punkt festgehalten. Wir kennen viele Auswirkungen nicht, ergo müssten wir allgemein viel vorsichtiger agieren. Aber tun wir nicht. Ganz ehrlich, aktuell mache ich mir mehr Sorgen mit dem was wir in der Gesamtheit in der Umwelt anrichten, als bei den veränderten Pflanzen. Das ist ein Pünktchen. Der zu beachten ist - ja! Denn defacto hat es ja bereits teilweise Auswirkungen im Sinne dessen, dass sich veränderte Pflanzen mit ursprünglichen vermischen.

Wir wissen nicht wohin wir gehen, ich glaube das ist eines der größten Probleme. Ich glaube das Hauptproblem ist, dass der Mensch aktuell selbst nicht genau weiß wohin er will.

Der Mensch manipuliert seit Ewigkeiten. Ne Kuh hat auch nicht so ein Euter, uswusf. Der Stil wird halt einfach immer schneller, und dadurch irgendwo massiver.

Aber pervers ist der Mensch auch nicht erst seit gestern, wir züchten seit langem Dinge, da sie uns gefallen/wir sie als sinnvoller erachten. In der Natur würden einige unserer Haustiere sehr zackig der Selektion erliegen, denn was soll ein Hund der z.B. keine Luft kriegt, nix hört usw. für Chancen haben? Das sind Defekte und über kurz oder lange unterliegen die natürlich häufig, da sich das besser funktionierende nunmal eher erhält. (Inseln sind da immer so schöne Beispiele.)

Der Mensch ist auch nicht seit gestern schuld, dass die Artenvielfalt flöten geht, auch das betreiben wir seit geraumer Zeit. Es ist ziemlich erschreckend was in den letzten Jahren ausgestorben ist oder aktuell sehr bedroht ist/ausstirbt.

Nein, das macht nix besser. Es sollte eher aufmerksam machen und einen zum nachdenken anregen. Aber wer von euch ist denn irgendwo bereit seinen Lebensstil anzupassen? Die Nachfrage bestimmt den Markt. Wir wollen immer alles zu jeder Zeit. Wir wollen immer ausreichend. Wir wollen es möglichst billig. Wir wollen Komfort.

Irgendwo entstehen Abstriche.

Es hilft nix auf Facebook via seinem Profilbil zu sagen man ist gegen AKWs. Da rennt der PC und Co. immer noch.

Das betrifft auch Nahrung und dergleichen. Bin ich bereit auf manches zu verzichten? Bin ich bereit mich eher auf lokal zu beschränken?

Wieviele die gegen vieles sind, achten dennoch nicht drauf? Es geht nicht nur darum, ob die Milch aus meinem Land kommt, sondern auch was die Kuh zu fressen kriegt. Und mein Schnitzel kostet dann vielleicht auch entsprechend mehr. Und da sind wir wieder dabei den Leuten ins Wohnzimmer zu gucken. Solange Nahrung möglichst billig sein muss, braucht man über manch anderes nicht zu diskutieren. Dafür sind wir mittlerweile einfach zuviele.

Zu sagen, lieber zehn Jahre länger forschen und weniger auf Profit als auf Forschritt achten. Halte ich für ein sehr utoptisches Denken. Der Mensch funktioniert nicht so. Das ist ein schönes Ideal, aber leider ist unsere Welt nicht so aufgebaut. Man muss nur in einige dritte Welt Länder gucken - da gibt es genügend Armut die nicht sein müsste, da z.B. in den Ländern selbst genügend vorhanden wäre. Wenn es bei Dingen bei denen es um massig viele Menschenleben geht nicht funktioniert, bezweifle ich, dass es woanders besser hinhaut. Wäre schön, aber halte ich für einen Traumgedanken.

Bearbeitet von Êm Nímíle ét Ënduníel
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Zu sagen, lieber zehn Jahre länger forschen und weniger auf Profit als auf Forschritt achten.

Aber was sollen wir machen? Wir müssen Profit- und Konsumgier einschränken. Denn beides führt momentan zu exponentiell steigenden Ressourcenverbrauch, bei exponentiell wachsender Bevölkerung. Das funktioniert höchstens noch ein paar Jahrzehnte. Je zeitiger die Menschen von sich aus ihre Gier einschränken desto besser - irgendwann haben wir keine Wahl mehr. (lieber eine allmähliche Adaption statt radikalem Umbruch, der meist zu Krieg führt...) In diesem Zusammenhang stellt sich noch eine andere Frage: Ist es klüger (auch) das Bevölkerungswachstum zu begrenzen? Einfach durch Aufklärung/kostenlose Verhütungsmittel in Entwicklungsländern... Denn es stimmt keineswegs, wie man manchmal hört, dass viele Kinder erwünscht wären, damit die Eltern im Alter versorgt sind. Tatsächlich sind viele Schwangerschaften schlicht ungewollt.

Aber jetzt schweife ich schon arg vom eigentlichen Thema ab.

Ich persönlich finde die medizinische Anwendung von Gentechnik tendentiell positiv, im Bereich der Ernährung bin ich noch sehr gespalten. Warum ist das so? Ich habe schon von einigen Leuten Details zum Zulassungsprozess für Medikamente gehört, und vertraue einigermaßen darauf, dass dies funktioniert. Aber die Nahrungsindustrie? Denen würde ich nicht mal etwas glauben, wenn sie im Namen Ilúvaters schwören. Man schaue sich doch ein beliebiges Supermarkt Produkt an: Nehmen wir "Schwarze" Oliven. Auf der Rückseite steht etwas von Eisen-II-Gluconat - letztlich ein Färbemittel, welches den Oliven den schwarzen Anstrich verleiht. Die erwarteten naturgereiften Oliven bekommt man hier nicht. Jeder weiß, dass mithilfe von für Laien unverständliche Bezeichnungen im Einklang mit merkwürdigen EU-Regeln, den Kunden sehr oft Mogelpackungen untergejubelt werden. Beachtet man zusätzlich die medial übersteigerten Lebensmittelskandale, dann ist sonnenklar, warum kaum jemand Vertrauen in diese Unternehmen steckt, wenn es darum geht die Gentechnik sicher einzusetzen.

Wenn man Rückhalt für Gentechnik in der breiten Bevölkerung sucht, muss man sicherlich dieses Problem mit anpacken.

Bearbeitet von mathias
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Aber was sollen wir machen? Wir müssen Profit- und Konsumgier einschränken. Denn beides führt momentan zu exponentiell steigenden Ressourcenverbrauch, bei exponentiell wachsender Bevölkerung.

Wenn man ehrlich ist, ist das aber das unwahrscheinlichste Szenario, dass Konsum eingeschränkt wird. Wer möchte schon freiwillig auf den Wohlstand verzichten, den man in den Industrienationen heute hat?

Ist es klüger (auch) das Bevölkerungswachstum zu begrenzen? Einfach durch Aufklärung/kostenlose Verhütungsmittel in Entwicklungsländern... Denn es stimmt keineswegs, wie man manchmal hört, dass viele Kinder erwünscht wären, damit die Eltern im Alter versorgt sind. Tatsächlich sind viele Schwangerschaften schlicht ungewollt.

Ich persönlich glaube, dass sich die Bevölkerungszahl irgendwann sowieso einpendeln wird. Habe erst neulich einen Wissenschaftler gesehen, der meinte, es sei nicht dramatisch, wenn sich die Menschheit in Zukunft eben bei 7 Milliarden oder auch nur 2 oder 3 Milliarden einpendeln wird. Durch vermehrte hormonelle Verhütung und damit einhergehender Zunahme der Unfruchtbarkeit von Männern sind wir sowieso schon auf dem besten Weg dorthin. Gesellschaften werden sich daran eben anpassen müssen, das wird dann wohl die nächste Mammut-Aufgabe sein.

Ich persönlich finde die medizinische Anwendung von Gentechnik tendentiell positiv, im Bereich der Ernährung bin ich noch sehr gespalten. Warum ist das so? Ich habe schon von einigen Leuten Details zum Zulassungsprozess für Medikamente gehört, und vertraue einigermaßen darauf, dass dies funktioniert. Aber die Nahrungsindustrie? Denen würde ich nicht mal etwas glauben, wenn sie im Namen Ilúvaters schwören.

Natürlich geht es immer um Vertrauen. Wenn man sich die Skandale der letzten Jahrzehnte anguckt, muss man aber sagen, dass sich sowohl die Pharmaindustrie als auch die Lebensmittelindustrie da nicht besonders viel geben und man eigentlich in beides kein Vertrauen mehr haben dürfte - würde der Mensch nicht nur in unheimlich kurzen Zeitspannen denken.

Contergan, gefährliche Hormonersatztherapien für Frauen oder Todesfälle aufgrund der Einnahme von Verhütungsmitteln und Impfstoffen gegen Gebärmutterhalskrebs, genauso wie der EHEC-Erreger in Sprossen oder Dioxin in Hühnereiern sind doch schon längst nicht mehr im Gedächtnis des Verbrauchers präsent und vielleicht ist das ja sogar gut, weil man dann weder etwas essen noch medikamentöses zu sich nehmen wollte.

Ich verstehe Gentechniker-Gegner und deren Argumente schon, die Vehemenz, mit der gegen alles, was in diese Richtung geht, vorgegangen wird, ist mir allerdings schleierhaft. Man überlege sich nur mal was wäre, wenn in der Gentechnik wirklich der Schlüssel zum bewussteren Umgang mit der Natur liegt, man ganze Ökosysteme vor chemischen Eingriffen schonen könnte oder neue Therapiemöglichkeiten für Volkskrankheiten finden könnte.

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Ein durchaus vorstellbares Szenario. Das könnte aber genauso mit allen anderen Nahrungsmitteln passieren, die angebaut werden, das Risiko dafür wäre genau gleichgroß. Und bei den heutigen Monokulturen wäre da auch für Europäer ruckzuck nichts genießbares mehr da.

Nö wäre es nicht. Wenn soetwas hätte passieren sollen, wäre es doch schon in den letzten zig tausend Jahren passiert in denen wir Nahrungsmittel züchten. Der Veränderung des Genoms wohnt eine ganz andere Dynamik inne.

Oben erwähnst du noch 200 unterschiedliche Kartoffelarten, hier sprichst du nun von Monokulturen. Wenn es so viele Kartoffelarten gibt, scheint es mit derProblematik um Monokultur nicht so weit her zu sein.

Ich hoffe, dass deine Ausdrucksweise nicht auf mich persönlich gemünzt ist, weil ich unter diesen Umständen nicht weiterdiskutieren möchte und werde, auch wenn ich das auf einem sachlichen Niveau sehr gerne tue. Ich werde es mir nicht nehmen lassen, nachdenklich zu werden, wenn mir ein Schüler im Unterricht zum Thema "sports and hobbies" ein Bild mit 3 Videospielkonsolen und einem ipad malt, als Pausenbrot aber eine Tüte Chips und eine Flasche Cola auspackt. Die Leute sollen ihr Geld ausgeben wofür sie wollen, aber ich kann Bauern verstehen, wenn sie ihre Milch lieber in den Ausguss kippen, weil viele nichtmal einen Euro dafür zahlen wollen.

Ja es war auf dich gemünzt, weil ich solche Kommentare öfter bei dir lese. Du hast viele Möglichkeiten den geringen Stellenwert von Nahrung in diesem Land deutlich zu machen. Es gibt erfolgreiche Unternehmer, die mangels Zeit in der Burgerbude futtern oder den berühmten Porschefahrer, der bei Aldi kauft. Alles schon gesehen und gehört. Aber bei dir finde ich eine unausgewogene Konzentration darauf, was arme Menschen sich an elektischen Geräte leisten, worin ich einen gewissen Sozialneid zu erkennen glaube. Wonach es denen gefälligst schlechter zu gehen hat, damit du dich in deinem Job wohler fühlst. Vielleicht überinterpretiere ich hier ja.

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