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Lernen für's Leben?


Elentári

Empfohlene Beiträge

Nicht aufgeben, Elentári!!

Ist eine schwere Aufgabe, aber umso wichtiger. Ich geh mit meinen Daten auch viel zu frei um, aber ich weiß dabei wenigstens, was ich mache, bei Siebtklässlern bin ich mir da nicht so sicher...

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Freut mich erstmal, dass so ein Fach an einigen Schulen schon gelehrt wird.

 

Ich kann gut verstehen, dass es sehr schwierig ist dort etwas zu bewegen. Das Blöde beim unreflektiertem Gebrauch des Internets ist, dass die Konsequenzen meist abstrakter Natur sind. Wenn Konzerne die Kundendaten verkaufen, dann spürt man ja erstmal keine direkten Folgen. Oder daran, dass Jahre später ein Arbeitgeber aufgrund eines zweifelhaften Nutzerprofils eine Bewerbung nicht annehmen könnte, denkt doch auch kein Schüler.

 

Aber ich denke, dass wenn sie etwas älter werden und kritischer hinterfragen, sie doch Nutzen aus dem Unterricht ziehen können. Irgendwas bleibt ja immer hängen. Von daher lohnt es sich wahrscheinlich doch am Ende.

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So klarer?

Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch.

Natürlich ist nicht alles richtig, was Schüler sagen und Lehrer dürfen freilich entsprechend intervenieren.

Aber was meinst Du? :ka:

 

Es ist gut, wenn nach der Meinung gefragt wird, aber man kann diese doch nicht bewerten, da sie ja subjektiv ist.

(?)

Natürlich kann man Meinungen bewerten und das werden sie auch ständig. Was sonst machen wir gerade? ;) Wie sonst sollen Unterhaltungen entstehen, wo doch jedwede Meinung subjektiv ist?

Wenn jemand zum Beispiel meint, Hitler wär ein toller Kerl gewesen, dann ist das erschreckend und man sollte versuchen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen (überzeugen, nicht überreden!), aber falsch ist das wohl nicht.

Hier wird's besonders interessant, da Schule mMn damit nicht konstruktiv umgehen kann und solch ein Schüler direkt unten durch ist. Ich weiß leider, wovon ich spreche. Aufgrund meines schwarzen Humors wurden mir tatsächlich Nationalsozialismus, Rechtsradikalismus, Antisemitismus etc. unterstellt, da einige Leute anscheinend nicht zu der entsprechenden Transferleistung fähig genug sind, und das bei solch einer einfachen Metaebene. :rolleyes:

Obwohl ja genug Lehrer folglich der Meinung waren, ich sei ein Nazi, hat dennoch niemand versucht, mit mir das Gespräch zu suchen. Heißt für mich, dass sie es bei tatsächlichen Hitler-Verehrern oder Nazis auch nicht tun würden, da sie ja dachten, ich sei einer. So viel zum Thema der praktischen Geschichtsaufarbeitung an deutschen Schulen, wo doch im Fach Geschichte immer betont wird, welche Verantwortung wir wegen des Dritten Reiches hätten. Den Nazis von ihrem Gedankengut weghelfen, will aber auch irgendwie niemand. Und es wäre imho gar nicht mal so schwierig - insbesondere bei Schülern - da der Nationalsozialismus generell auf emotional-psychischer Basis fußt und zur Religion des jeweiligen Betroffenen wird. Es sollte nicht allzu schwierig sein, Schülern da konstruktiv zu helfen (z.B. Selbstreflexion beibringen), aber welcher Lehrer oder Mitschüler will sich da schon (Vorsicht: Zynismus!) die Hände schmutzig machen...

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Gast Dunderklumpen

So klarer?

Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch.

Natürlich ist nicht alles richtig, was Schüler sagen und Lehrer dürfen freilich entsprechend intervenieren.

Aber was meinst Du? :ka:

 

 

Der Zusammenhang war der, dass Du einerseits behauptet hast, dass man den Lehrern nach dem Mund reden muss (ihnen die eigene Meinung nicht sagen darf), andererseits erklärt hast, dass die Lehrer Euch wurschteln lassen und jede Meinung von Euch einfach so stehen lassen. Du hast doch Frontalunterricht eingefordert, damit die Lehrer dann eben mal Position beziehen. 

Da sah ich einen krassen Widerspruch.

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Wenn es gerade angesprochen wird, dann will ich auch noch einen Kommentar zum Unterricht in Sachsen bzgl. der NS-Thematik geben.

 

Zu meiner Zeit wurden in zeitweise bis zu vier Fächern gleichzeitig und insgesamt jahrelang Quellen zur NS-Zeit durchgeackert mit dem Resultat, dass so mancher nur mechanisch die Fragen des Lehrers beantwortet hatte, ohne dass ihm die ganze Tragik der Verbrechen und des Krieges wirklich ins Bewusstsein dringen konnte. Den meisten ging das Thema irgendwann nur noch auf die Nerven. Ich meine man hätte heir auch gut den Unterrichtsstoff einkürzen können und dafür einen KZ-Besuch durchführen können, was an unserer Schule damals kein Thema war. Privat konnte ich etwa mit 17 Jahren das KZ Mauthausen besuchen und ich fande, dass man dort viel eher die Dimension der Naziverbrechen begreifen kann als im Unterricht.

 

Deswegen meine Nachfrage: seht ihr das auch so? Wart ihr zu Schulzeiten in einem KZ? Sollte man eine derartige Exkursion zum Pflichtprogramm machen?

 

Aber um ein wenig auf seregthaur zurückzukommen; ich finde auch, dass man einer humoristischen Auseindersetzung mit dem Thema nicht pauschal entgegenstehen sollte. Sieht man doch bestens an Serdar Somuncu, der aus Mein Kampf vorlas und dies satirisch kommentierte, dass durch diese Darstellungsform die absurde Gedankenwelt Hitlers besonders deutlich bloßgelegt werden kann und die Figur so effektiv entmystifiziert wird. So eine Herangehensweise kommt bei Schülern sicher auch gut an.

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@ Dunderklumpen

Achso. :-O
Das ist ein scheinbarer Widerspruch. Habe ich da wohl nicht ausreichend genug ausgeschmückt. Hier muss man sehr stark unterscheiden. Wenn es um Diskussionen im Plenum geht, die ein Pflichtthema z.B. behandeln, vermisse ich das Eingreifen der Lehrer, wenn Schüler sich ständig wiederholen oder wirklich nur Schwachsinn labern, um durch Quantität eine gute Note zu bekommen. Viele Lehrer nicken einfach alles ab. Wenn es aber um Diskussionen geht, in denen Lehrer tatsächlich mal ihre Meinung offenbaren oder es um ihre Unterrichtsmethoden geht, dann kann man imho schlecht gegen den Lehrer argumentieren, da man sonst Gefahr läuft, eine 'willkürlich' schlechtere Note zu erhalten. Ich hoffe, das ist jetzt verständlich.
Und ja, ich fordere Frontalunterricht, nämlich solchen, in dem Schüler Leistung erbringen müssen bzw. entsprechend gefordert werden und es später auch selbst wollen, da sie merken, dass sie ansonsten nicht mehr mithalten können. Der Schüler muss für sich begreifen, dass ihm der Unterricht etwas Konstruktives bringt, damit er motiviert bleibt. Durch Kuschelpädagogik etc. verliert Unterricht seinen Wert, da der Schüler in diesem merkt, für eine gute Note keine Leistung mehr erbringen zu müssen, sodass sich Schüler dann auch oft genug erlauben können, die Schule zu schwänzen, da der Unterricht ja eh nicht mehr wertvoll bzw. reichhaltig ist.

@ mathias

 

Wart ihr zu Schulzeiten in einem KZ?

Ich war in noch keinem und schäme mich fast dafür, da es imho zum deutschen Geschichtsbewusstsein dazu gehören sollte.

Sollte man eine derartige Exkursion zum Pflichtprogramm machen?

Nicht unbedingt als Pflicht, sondern als Angebot, das jeder Schüler - so er möchte - wahrnehmen kann. Man sollte mMn auch niemanden zwingen, in ein KZ zu gehen. Das wäre für mich schon Beraubung der Freiheitsrechte. Jedoch darf ausdrücklich auf einen Besuch hingewiesen werden.

[...] So eine Herangehensweise kommt bei Schülern sicher auch gut an.

Mit Humor, insbesondere schwarzen, kann man die Dämlichkeit gewisser Ideologien besonders gut aufzeigen, da in diesem imho alles erlaubt ist, sodass man in dieser Ebene durch die totale Freiheit der Wortwahl den Nationalsozialismus z.B. am besten karikieren und auseinander nehmen kann. Leider sehen das nicht alle Lehrer so und sehen es wohl als amoralisch, über bestimmte Sachverhalte lachen zu können. Hier verwechseln sie aber die Betrachtungsweisen: in einer sachlich-seriösen Darstellung gibt es nichts zu lachen, in einer karikierend-humoristischen darf aber über alles gelacht werden. Leider kommen auch nicht alle Schüler mit diesen Ebenen zurecht, sodass es wohl letzten Endes einem Herrn Somuncu übrig bleibt, das auszusprechen, was ich z.B. nicht aussprechen darf, ohne die Gefahr einzugehen, komplett missverstanden zu werden.
 

Bearbeitet von seregthaur
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Zu meiner Zeit wurden in zeitweise bis zu vier Fächern gleichzeitig und insgesamt jahrelang Quellen zur NS-Zeit durchgeackert mit dem Resultat, dass so mancher nur mechanisch die Fragen des Lehrers beantwortet hatte, ohne dass ihm die ganze Tragik der Verbrechen und des Krieges wirklich ins Bewusstsein dringen konnte.

Dazu eine Anekdote aus meiner Familie: meine Mutter saß in der schriftlichen Deutsch-Abiprüfung und entschied sich für die Gedicht-Interpretation. Im Gedicht kam u.a. jede Menge brauner Erde vor - daraus strickte meine Mutter eine Nationalsozialismus-Interpretation. Ergebnis: Thema nahezu komplett verfehlt, die braune Erde war einfach nur braune Erde und hatte mit dem 1000-jährigem Reich nichts zu tun... Diese Erinnerung aus den 60ern des vorigen Jahrhunderts diente uns oft als lustiger Aufhänger dafür, dass man ab und an mal den Kopf durchlüften sollte, um ebensolche "Mechanismen" loszuwerden.

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Gast Joran aus den Schatten

Die Vermittlung einer "Medienkompetenz" einschließlich einer gesunden Skepsis halte ich auch für sehr wichtig.

 

Nur würde die erfolgreiche Vermittlung und anschließende Umsetzung der Medienkompetenz eine gewisse Reife voraussetzen, die meines Erachtens erst in einem deutlich höheren Alter erwartet werden kann als faktisch der Einsatz der Medien in der Schule und das private Aufrüsten der Smartphones beginnt. Ich glaube daher, dass die vermittelbare Medienkompetenz der Lebenswirklichkeit quasi chancenlos hinterherhinkt. Ich glaube, da steht man als Lehrer von vorneherein auf verlorenem Posten.

 

Meine Kinder bekamen/bekommen bereits in der Grundschule als Hausaufgabe, bestimmte Sachverhalte im Internet zu recherchieren. In den Unterrichtsräumen stehe ebenfalls Rechner mit Internetzugang zur Verfügung. Wenn ich das einmal vorsichtig kritisiere, fühle ich mich immer gleich wie ein Neandertaler unter Homo sapiens sapiens.

 

Liege ich so falsch, wenn ich meine, ein Kind sollte erst einmal den Umgang mit einer Bibliothek und einem verläßlichen, qualitativ hochwertigen Lexikon lernen, bevor es auf die Welt des Internet losgelassen wird? Im Internet kann jeder, der sich nur berufen fühlt, Artikel schreiben, deren Wahrheitsgehalt mitunter nur schwer überprüft werden kann. Da hilft insbesondere bei politisch bzw. ideologisch besetzten Themen häufig auch der Bereich 'Diskussion' nicht mehr wirklich weiter. Der Vorteil des Internets gegenüber den herkömmlichen Medien ginge sehr rasch verloren, wenn man die Ergebnisse der Recherche einer angemessenen Qualitätsprüfung unterziehen würde, die bei entsprechender Fachliteratur zumeist entbehrlich ist. Denn der vermeintliche Vorteil des Internets liegt ja gerade in der Bequemlichkeit. Wer schnell und bequem eine Antwort will, wird selten bereit sein, ein Vielfaches an Zeit dafür aufzuwenden, die Rechercheergebnisse auf ihren Wahreheitsgehalt zu überprüfen.

 

Bedenklich finde ich auch, dass die Lehrer zum einen als selbstverständlich bei jeder Familie einen privaten Internetzugang voraussetzen (hingegen bei Tagesausflügen sich Gedanken machen, ob man denn allen Familien den Preis der Busfahrkarte von ca. 2 € zumuten kann) und zudem unterstellen, dass die Kinder bei ihren Internetrecherchen von verantwortungsvollen Eltern unterstützt, überwacht und geschützt werden. Beides entspricht meines Erachtens nicht durchgängig der Lebenswirklichkeit.

 

 

Ich glaube nicht, dass Schüler von Haupt- oder Realschulen tatsächlich wesentlich öfter Fastfood konsumieren als Schüler von Gymnasien. Da Bildung heute - wie man überall liest - eine soziale Komponente hat und Fastfood regelmäßig vergleichsweise teuer ist, habe ich schon aus diesem Grund Zweifel an der geäußerten These. Nun komme ich hier aus einer Universitätsstadt, aber ich meine, dass gerade Studenten in diesem Bereich nicht eben gering vertreten sind (vor und hinter der Theke). Zu meinen Zeiten war die gesamte Mensa eigentlich nichts anderes, weswegen ich sie auch gemieden habe.

 

Ich fand eigentlich das System aus Hauptschule, Realschule und Gymnasium immer sehr sinnvoll, um den Schülern eine möglichst an ihren persönlichen Neigungen und Stärken orientierte Bildung zu ermöglichen.

 

Ich habe aber den Eindruck, dass heute nicht mehr wie früher die Schulform nach den Neigungen der Schüler ausgewählt werden. Wer heute einen Realschulabschluss macht, hat schon nur vergleichsweise schlechte Berufaussichten. Der Anteil der Gymnasiasten nimmt stetig zu. Die durchschnittlichen Abiturnoten werden trotzdem immer besser. Ich unterstelle, dass die Kinder heute nicht nennenswert intelligenter sind als noch vor 20 Jahren. Der Fehler liegt meines Erachtens darin, dass man den Realschulabschluss und den Hauptschulabschluss gesellschaftlich nicht als eigenständiges aliud zum Abitur gewertet hat, sondern als ein "weniger". Und so sind heute infolge der "verbliebenen" Schülerauswahl dann leider oft auch die Zustände auf den Realschulen und Hauptschulen, die ein sinnvolles Arbeiten, wie es früher an diesen Schulen normal war, für die Lehrer mitunter unmöglich machen. Der Unterrichtsalltag scheint mir an diesen Schulen heute viel zu stark durch die Überwindung von Sprachhürden, kulturellen Hürden und individuellen Problemen der Schüler geprägt zu sein, als dass die Lehrer ihrer eigentlichen Aufgabe noch angemessen nachkommen könnten. Welcher Lehrer will heute schon noch an einer Real- oder Hauptschule unterrichten? An Hauptschulen werden hier offenbar zunehmend junge Grundschullehrer zum Einsatz gebracht. Das wird den Lehrern wie den Schülern kaum gerecht.

Bearbeitet von Joran aus den Schatten
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Es ist gut, wenn nach der Meinung gefragt wird, aber man kann diese doch nicht bewerten, da sie ja subjektiv ist.

(?)

Natürlich kann man Meinungen bewerten und das werden sie auch ständig. Was sonst machen wir gerade? ;) Wie sonst sollen Unterhaltungen entstehen, wo doch jedwede Meinung subjektiv ist?

 

Ich meinte damit, dass eine "Meinungsfrage" in einer Prüfung gestellt wird und die dann bewertet wird, also es eine Note drauf gibt.

 

Deswegen meine Nachfrage: seht ihr das auch so? Wart ihr zu Schulzeiten in einem KZ? Sollte man eine derartige Exkursion zum Pflichtprogramm machen?

 

Aber um ein wenig auf seregthaur zurückzukommen; ich finde auch, dass man einer humoristischen Auseindersetzung mit dem Thema nicht pauschal entgegenstehen sollte. Sieht man doch bestens an Serdar Somuncu, der aus Mein Kampf vorlas und dies satirisch kommentierte, dass durch diese Darstellungsform die absurde Gedankenwelt Hitlers besonders deutlich bloßgelegt werden kann und die Figur so effektiv entmystifiziert wird. So eine Herangehensweise kommt bei Schülern sicher auch gut an.

 

Wir waren damals mit der Schule im KZ Dachau, ich glaub, das ist Tradition bei uns am Gymnasium. Ich würde es jedem empfehlen, mal eines zu besuchen, aber niemanden zwingen und immer die Entscheidung lassen "bis hier hin und nicht weiter", denn das Gezeigte ist nicht ohne und kann durchaus an den Nerven kratzen.

 

Ich finde den Ausdruck, wir Deutschen hätten eine Verantwortung gegenüber der Geschichte, falsch.

Natürlich ist es wichtig zu wissen, was damals passiert ist und sowas soll auch nie wieder passieren, aber das ist kein deutsches Problem, zumal Hitler ja auch garkeiner war. Das ist ein generelles Problem, das auch überall anders passieren hätte können und immernoch passieren könnte.

Aber es darf uns nicht eingebläut werden, dass wir daran schuld wären, was damals passiert ist. Ich meine, meine Oma trug zu der Zeit fast noch Windeln und ihre Enkel sollen sich jetzt noch dafür verantworten? Das finde ich nicht richtig. Da kommt dann nur sowas raus, wie bei Halorins Mutter.

 

Zu "Mein Kampf": einer meiner Dozenten beschreibt den Schreibstil ungefähr so:

Hitler kann kaum einen Gedanken über zwei Zeilen halten, was bei Sätzen, die mindestens eine halbe Seite lang sind, das Verständnis etwas problematisch macht.

 

Ich habe aber den Eindruck, dass heute nicht mehr wie früher die Schulform nach den Neigungen der Schüler ausgewählt werden. Wer heute einen Realschulabschluss macht, hat schon nur vergleichsweise schlechte Berufaussichten. Der Anteil der Gymnasiasten nimmt stetig zu. Die durchschnittlichen Abiturnoten werden trotzdem immer besser. Ich unterstelle, dass die Kinder heute nicht nennenswert intelligenter sind als noch vor 20 Jahren. Der Fehler liegt meines Erachtens darin, dass man den Realschulabschluss und den Hauptschulabschluss gesellschaftlich nicht als eigenständiges aliud zum Abitur gewertet hat, sondern als ein "weniger". Und so sind heute infolge der "verbliebenen" Schülerauswahl dann leider oft auch die Zustände auf den Realschulen und Hauptschulen, die ein sinnvolles Arbeiten, wie es früher an diesen Schulen normal war, für die Lehrer mitunter unmöglich machen. Der Unterrichtsalltag scheint mir an diesen Schulen heute viel zu stark durch die Überwindung von Sprachhürden, kulturellen Hürden und individuellen Problemen der Schüler geprägt zu sein, als dass die Lehrer ihrer eigentlichen Aufgabe noch angemessen nachkommen könnten. Welcher Lehrer will heute schon noch an einer Real- oder Hauptschule unterrichten? An Hauptschulen werden hier offenbar zunehmend junge Grundschullehrer zum Einsatz gebracht. Das wird den Lehrern wie den Schülern kaum gerecht.

 

Diesen Eindruck habe ich auch. Ich habe so das Gefühl, die Viertklässler heute so einem Druck ausgesetzt sind, aufs Gymnasium zu kommen, bekommen Nachhilfe noch und nöcher nur um laut Übertrittszeugnis eine Erlaubnis unter Vorbehalt für das Gymnasium bekommen... Natürlich nicht alle, ist klar, gibt immer noch viele, die spielend die Anforderungen schaffen oder einfach nicht aufs Gymnasium wollen. Und das, wo es doch heute kein Problem mehr ist, später noch das Abi nachzuholen!

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wir Deutschen hätten eine Verantwortung gegenüber der Geschichte, falsch.

Wer hat hier von "Verantwortung" geredet?

Natürlich ist es wichtig zu wissen, was damals passiert ist und sowas soll auch nie wieder passieren, aber das ist kein deutsches Problem

Hierum geht es auch gar nicht. Denn das ist ziemlich offensichtlich.

Aber es darf uns nicht eingebläut werden, dass wir daran schuld wären, was damals passiert ist.

Sind wir auch nicht.

Da kommt dann nur sowas raus, wie bei Halorins Mutter.

Das ist nochmal eine andere Problematik, die Hallorin beschrieben hat.

Hitler kann kaum einen Gedanken über zwei Zeilen halten, was bei Sätzen, die mindestens eine halbe Seite lang sind, das Verständnis etwas problematisch macht.

Könnte hinkommen. Habe nicht mal ein Sechstel durchgehalten, von den ca. 750 Seiten Schund.

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Gast Dunderklumpen

Und das, wo es doch heute kein Problem mehr ist, später noch das Abi nachzuholen!

 

 

Viele Eltern sind durchaus der Meinung, dass das Abitur nicht unbedingt notwendig ist - aber sie wollen ihre Kinder auf keine Realschule oder gar Hauptschule gehen lassen, weil es da soziale Probleme ohne Ende gebe.

 

Schon auf bestimmten Gymnasien ist das Drogenproblem und das Alkoholproblem riesig; vor allem auf Klassenreisen wird gesoffen wie nix. Die Lehrer gucken weg.

 

Auf anderen Gymnasien wird gestohlen wie nix Gutes. Ein Schüler sagte mir, dass kein Tag vergeht, wo nicht irgendetwas von ihm gestohlen wird, und seien es nur Kleinigkeiten wie Füller etc.

 

Ich selber weiß von Realschulen und Hauptschulen so gut wie nichs, aber die Eltern sagen mir, dass sie ihre Kinder dort nicht lassen können, sie würden zugrunde gehen.

 

 

Zum Schulthema "Nazizeit":

Ich bin etwas überrascht über die Aussagen hier, denn von den Schülern, die ich kenne, höre ich nie, dass das Thema zu viel behandelt wird. Im Gegenteil, ein sehr hoher Anteil hat das Dritte Reich zu seinem persönlichen Spezialgebiet gewählt, sie lesen viel daüber, leihen sich Bücher in den Büchereien aus, lesen alles über Anne Frank etc.

 

In den ersten beiden Jahrzehnten nach der Nazizeit würde man in den Schulen damit überfüttert, das ist wahr. Aber dass das heute der Fall ist, habe ich echt noch nie gehört. Den Schülern, von denen ich sprach, ist das in der Schule viel zu wenig. Es wird immer nur angetippt, meinen sie, man geht nicht wirklich in die Tiefe.

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Gast Joran aus den Schatten

@ Dunderklumpen

 

Ich habe einen anderen Eindruck: In den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Krieg wurde die NS-Zeit eher wenig bis garnicht behandelt, wenn ich meinen Eltern glauben schenken darf. Es gab in der ersten Zeit noch garkeine Schulbücher. Der Geschichtsunterricht beschäftigte sich mit derartig jungen Zeiträumen nicht. In der Nachkriegspolitik waren bekanntermaßen viele Politiker mit NS-Vergangenheit tätig, die vermutlich keinerlei Interessen an einer intensiven Auseinandersetzung mit diesem Thema in den Schulen hatten. Erst die 60er brachten meine ich das Thema langsam zunehmend und im Sinne einer ernsthaften Auseinandersetzung in die Schulen.

 

Bei mir war es in der Schule in den 80ern genau so, wie Mathias es geschildert hat: Die NS-Vergangenheit wurde in der Mittelstufe in den Fächern Geschichte, Politik, Deutsch (wiederholt) und Religion behandelt. In der Oberstufe in Deutsch und GeSo. Wenn man in einem Fach mit dem Thema durch war, fing man im nächsten wieder damit an. Ich war es damals auch irgendwann ziemlich leid, selbst wenn die NS-Zeit immer wieder unter anderen Aspekten beleuchtet wurde. Einen KZ-Besuch hielte ich ansich auch für sinnvoll. Bei uns hat es den nicht gegeben. Andererseits stelle ich es mir für einen Lehrer nicht ganz einfach vor, mit einer so großen Gruppe ein KZ zu besuchen und der Sache gerecht zu werden. Und auch hier stellt sich für mich die Frage, ab welchem Alter man Schüler der Erfahrung eines KZ-Besuchs aussetzen kann bzw. sollte.

 

Heute scheint das Thema in der Schule verglichen mit meiner Schulzeit eher wieder weniger oft behandelt zu werden. So zumindest mein Eindruck aus Erzählungen einer Nichte.

 

 

Zur Haupt- und Realschule: Das glaube ich sofort, dass Eltern heute Angst davor haben, Ihre Kinder auf die Haupt- oder Realschule zu schicken. Das ist ja das Problem. Die Kinder solcher Eltern, die sich kümmern wollen oder können, fehlen dadurch zunehmend in solchen Schulen. Die Auswahl der Schüler, die noch auf die Haupt- oder Realschule gehen, wird immer mehr durch Umstände dominiert, die nichts mit der eigentlichen Lern- und Leistungsfähigkeit der Schüler oder deren Neigungen und Begabungen zu tun hat, sondern mit Problemen, für die die Schulen kaum eine adäquate Lösung bieten können. Diese vielfältigen Probleme der Schüler, die zumeist in der Familie oder Herkunft begründet liegen, müssten meines Erachtens schon "vor" der Schule gelöst werden, damit ein sinnvolles Lernen möglich ist.

 

Alkohol und Feiern spielt bei den Schülern heute eine wesentlich größere Rolle als noch bei uns. Hier ist es inzwischen üblich, dass die Abiturjahrgänge eine ganze Woche lang in der Schule feiern, jeden Tag zu einem Motto verkleidet. In der Phase sind wir hier aktuell. Gestern sprach mich ein ehemaliger Lehrer von mir an, als ich meine Tochter aus der Grundschule im gleichen Gebäude wie das Gymnasium abholte. Er lief zwischen den Schülern mit einem großen Müllsack umher und sammelte leere Bierflaschen etc. ein (wirkte damit ein bischen wie ein Obdachloser). Der ganze Schulhof roch nach Bier. Etwas verlegen blickte er mich an und meinte, so etwas - insbesondere den Alkohol in der Schule - hätte es zu meiner Zeit nicht gegeben. Das konnte ich nur bestätigen. Unser Rektor hätte wohl das Überfallkommando gerufen.

Bearbeitet von Joran aus den Schatten
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Bei uns in der Schule wurde das dritte Reich auch verhältnismässig oft behandelt (inkl KZ-Besuch, Visionierung von Schindlers Liste etc) und es gab auch einige Schüler die davon die Nase voll hatten. Ein Grund war aber sicherlich auch, dass sich Schweizer da tendenziell weniger betroffen fühlen. 

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Alkohol und Feiern spielt bei den Schülern heute eine wesentlich größere Rolle als noch bei uns. Hier ist es inzwischen üblich, dass die Abiturjahrgänge eine ganze Woche lang in der Schule feiern, jeden Tag zu einem Motto verkleidet. In der Phase sind wir hier aktuell.

Dito! Ich glaube aber nicht, dass meine Generation (bin 19) mehr trinkt als die Generationen früher. Gesoffen wurde schon immer und überall, außer bei religiösen Querulanten, die sich dafür zu 'cool' sind/waren/sein werden. Der Unterschied besteht wohl darin, dass erstens meine Generation es auch extravagant an speziellen Tagen öffentlich vor der Schule z.B. macht und zweitens, dass es bei uns die ganz wenigen gibt, die sich ins Koma saufen, was die Medien dann schön transportieren können, so als ob die heutigen Jugendlichen alle nicht mehr mit Alkohol umgehen könnten. Das ist imho kompletter Blödsinn. Die meisten können es, nur weil ein paar aus der Reihe tanzen, ist nicht auf die große Masse zu schließen. (Zumal es auch genug gibt, die ganz wenig bis gar nichts trinken.)

Zur Mottowoche: eig. ist das ganz lustig und interessant, ist jetzt auch bei uns, ich bin aber (noch) nicht hin (aber aus Gründen, die hier nicht zu erläutern sind). Was gibt es an der Mottowoche auszusetzen? Bei meiner Schule ist das so, dass zumindest von Donnerstag auf Freitag in einen Club gegangen und quasi durchgefeiert wird, um am nächsten Tag die Abizulassung abzuholen, die Schule traditionell 'auf den Kopf zu stellen' und mittags dann noch was mit den Lehrern zu machen.

Zum NS-Thema:

Ich finde ja eher die Herangehensweise ziemlich schlecht. Hitler wird direkt als böse dargestellt, ohne den Schüler erarbeiten zu lassen, warum er bzw. der Nationalsozialismus böse war bzw. ist.

Auf meiner Schule kann ich mich nur an meinen Reli-Lehrer erinnern, der das mMn entsprechend gemacht hat. Er hat aus der Sicht eines Holocaust-Leugners argumentiert und wir sollten seine Argumente entkräftigen. Da wir in der sechsten waren, war es für uns besonders schwierig, dagegen zu halten. So etwas z.B. halte ich für sehr konstruktiv, um die Gedankengänge dieser Ideologie mal aufzuzeigen und zu versuchen, warum man selbst sie überhaupt für schlecht hält. Aber einfach etwas vorauszusetzen, ist imho nicht nur langweilig, sondern auch ziemlich undifferenziert.

Bearbeitet von seregthaur
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Schon auf bestimmten Gymnasien ist das Drogenproblem und das Alkoholproblem riesig; vor allem auf Klassenreisen wird gesoffen wie nix. Die Lehrer gucken weg.

 

Darf ich kurz nachfragen, was du mit "Die Lehrer gucken weg" genau meinst? Ich fühle mich dadurch als Lehrer nämlich doch ziemlich angegriffen. Meinst du, dass die Lehrer es sehen, aber nichts tun oder dass das Thema nicht im Unterricht behandelt wird oder was genau?

 

Was speziell Klassenreisen betrifft, könnte ich inzwischen ganze Bücher verfassen, also immer her mit den Argumenten ;-)

 

Die Auswahl der Schüler, die noch auf die Haupt- oder Realschule gehen, wird immer mehr durch Umstände dominiert, die nichts mit der eigentlichen Lern- und Leistungsfähigkeit der Schüler oder deren Neigungen und Begabungen zu tun hat, sondern mit Problemen, für die die Schulen kaum eine adäquate Lösung bieten können.

 

Ganz interessant dazu: Wir haben erst gestern eine Rundmail vom Kultusministerium bekommen, in welcher bemängelt wird, dass aufgrund der vermehrten Abiabgänger es in absehbarer Zeit zu einem Fachkräftemangel (wie ich dieses Wort hasse!) in den nichtstudierten Berufen geben werde. Ich krieg bei sowas ehrlich gesagt nur noch einen Hals. Ich weiß nicht wie es in anderen Bundesländern ist, aber in BW murksen immer mehr Leute einen immer größeren Mist zusammen. Angefangen hat das ganze mit dieser unsäglichen Pisa-Geschichte, auf welche die Einführung von G8 und komplette Umstellung des Bildungsplans stand. Erstmal nicht schlecht (das mit dem Bildungsplan), der war eh überfällig.

Okay, dann hatten wir letztes Jahr den ersten Doppeljahrgang (G8 und G9) gerade erst durchs Abi als es hieß, dass über Wiedereinführung von G9 nachgedacht werde. Dazu hat man das Abitur extrem verwässert, damit es nicht heißen kann, dass die G8er einen Nachteil haben. Aber gut, also vlt doch wieder G9.

 

Mal abgesehen davon, dass die wenigsten dieses Doppeljahrgangs, der da einfach so durchgepeitscht wurde, studierfähig sind,  weiß ich von eltichen, die gar keinen Studienplatz bekommen, weil es einfach zuviele Abiturienten gab/gibt. Aber ganz davon abgesehen muss ja auch nicht jeder studieren, ich weiß nicht, wo dieser Irrsinn herkommt.

 

So und dann gehts ja auf einmal ruckzuck. Unsere Schule ist eine sog. Modellschule, in der seit diesem Schuljahr parallel ab Klasse 5 G8 und G9 unterrichtet wird.

Nun fragt mich nicht, was da soll. Grundsätzlich finde ich es nicht schlecht, den Schülern ein Jahr mehr Zeit zu geben. Wenn ich sehe, welche Schüler in einem Monat Abitur machen bei uns, ist das schon merkwürdig, weil diese zum Teil wirklich noch sehr sehr jung sind. Aber gut. Auf jeden Fall ist das parallele Anbieten von G8 und G9 dank der (seit diesem Schuljahr weggefallenen Grundschulempfehlung) nun ein Grund für alle (wirklich alle!) Eltern, ihr Kind aufs Gymnasium zu schicken, ohne zu schauen, was dem Kind gerecht wird. Schließlich hat es dann ja ein Jahr mehr Zeit (quasi das G9 als neue Realschule...)

 

So, UND NUN, nachdem wir Gott und die Welt durchs Abitur geschoben haben, damit die Statistiken mit den skandinavischen Lädnern übereinstimmen heißt es auf einmal hoppla, da fehlen uns später Leute in Berufen, in denen man kein Abi braucht. Ach nein, sag bloß!

 

Lösung unserer Ministeriums: nicht etwa, die Real- und Hauptschulen zu stärken und zu dem guten Ruf bringen, den sie früher einmal hatten. Nein, nun müssen wir am Gymnasium ein neues Fach einführen, welches sich "Wirtschaft und Berufsorientierung" nennt, das dann den Schülern die Arbeitswelt abseits von Studium vermitteln soll. Was für ein Unsinn. Nicht falsch verstehen, das Fach mag sinnvoll sein. Es ist aber glaube ich nicht das, was unser Bildugnssystem braucht, weil sich damit noch mehr aufs Gymnasium verlagert und das, was an unserem Land alle anderen so beneiden oder beneidet haben, das dreigliedrige Schulsystem mit Durchlässigkeit plus das Berufsschulwesen (das ist so immens wichtig), wird in den Abgrund gefahren. Aber ich sag nichts mehr, ich rege mich täglich über dieses System und die, die dadurch auf der Strecke bleiben auf.

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Gast Joran aus den Schatten

Das sehe ich genauso wie Du Elentári: Es muss nicht jeder studieren und es wird auch nicht jeder glücklich mit einem Studium, selbst wenn er die erforderlichen Fähigkeiten für ein Studium hat und einen guten Abschluss macht. Es ist ein großer Unsinn, dass ein handwerklicher Beruf nicht individuell genauso befriedigend sein kann wie ein akademischer. Auch der Verdienst ist heute nicht notwendig ein dem einen Bereich besser als im anderen (erst recht nicht, wenn man die Kosten und Verdienstausfälle der Studienjahre einrechnet). Gleiches gilt für die Aussichten überhaupt eine Stelle zu bekommen.

 

Aber weil seit Jahrzehnten der Eindruck vermittelt wird, eine akademische Ausbildung und ein akademischer Beruf seien etwas besseres, haben wir heute auf der Real- und Hauptschule ganz überwiegend solche Schüler, die aus den angesprochenen Gründen den Sprung zum Gymnasium nicht schaffen.

 

G8 konnte mich nicht überzeugen. Wir sind in NRW auch schon auf dem Rückmarsch. Mein Sohn geht bereits auf ein "Retro-G9-Gymnasium", eben weil ich meine, dass der "Ernst des Lebens" auch so schon früh genug anfängt. Ich möchte meinen Kindern ein Jahr mehr Zeit auf der Schule lassen, um ihre Interessen und Neigungen zu entwickeln und zu erforschen, bevor sie sich im Ergebnis für den Rest ihres Lebens auf einen Beruf festlegen. Heute werden die Kinder schon deutlich jünger eingeschult als wir. Bei uns überspringen trotzdem nicht ganz selten Kinder eine Klasse in der Grundschule. Die machen dann bei G8 mit 16 Abitur und würden beispielsweise bei einem Jurastudium ab 22 Jahren ohne jede ernsthafte Lebenserfahrung fertig ausgebildet auf dem Richterstuhl sitzen und Urteile über Straftäter fällen etc. oder mit 19 ihr Referendariat als Grundschullehrer beginnen. Die Regelstudienzeiten wurden durch unterschiedlichste Maßnahmen in den letzten 20 Jahren ja auch deutlich verkürzt. Mich kann diese Raffung der Bildung nicht überzeugen. Klar, es ist gut für die Rentenkassen und öffentlichen Haushalte, aber es bleibt auch vieles dabei auf der Strecke.

 

Das Fach "Wirtschaft und Berufsorientierung" mag ansich ja ganz sinnvoll sein. Aber solche Schritte sind doch weitere Sargnägel für die Real- und Hauptschüler. Sie schaffen für die Abgänger dieser Schulen eine zusätzliche Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, weil sie die Bereichte aufgreifen, in denen sich früher die Real- und Hauptschule profilieren bzw. absetzen konnten. Das fing vor zwanzig Jahren schon mit den Berufspraktika an. Solche Berufspraktika wurden ursprünglich grundsätzlich nur nur von Haupt- und Realschüler angeboten. Die Betriebe konnten sich auf diese Weise einmal unverbindlich die künftigen Schulabgänger ansehen und die Schüler erhielten einen Einblick in die Betriebe. Nicht selten ergab sich aus einem solchen Praktikum ein Ausbildungsvertrag für die Zeit nach dem Schulabschluss. Dann fingen hier die Gymnasien an, ebenfalls solche Betriebspraktika zu organisieren, mit der Folge, dass zunehmend Haupt- und Realschüler keinen Praktikumsplatz, insbesondere nicht in den von Ihnen gewünschten Berufen, finden konnten. Der Gymnasiast, den die Betriebe kennengelernt hatten, ging dann studieren. Der Haupt- oder Realschüler hatte eine Chance verpasst, sich ein Bild über seinen Wunschberuf zu machen und hier Kontakte zu knüpfen. Ich weiß nicht, ob das vorstehend geschilderte Problem heute noch besteht, aber mit dem Fach "Wirtschaft und Berufsorientierung" und dessen Zielsetzung scheint mir ein ähnlicher Weg eingeschlagen zu werden.

 

 

@ Seregthauer

Natürlich haben nicht alle Schüler heute ein Alkoholproblem. Das wollte ich auch nicht sagen.

 

Im übrigen muss ich Dir aber widersprechen:

 

Dass in der Schule kein Alkohol konsumiert wurde, hatte weder etwas mit religiösen Querulantentum noch mit Coolness zu tun. Es war einfach die Regel und anerkannter Konsens. Wenn überhaupt wäre "Coolness" ein Argument gewesen, sich über diese Konvention hinwegzusetzen.

 

Solche Auftritte, wie ich sie in den letzten Jahren am benachbarten Gymnasium immer wieder sehe, wären zu meiner Schulzeit auch von den Schülern schlicht als peinlich und stillos empfunden worden.

 

Was heute an Alkoholkonsum schon ganz offen zur Schau gestellt wird, hat es zu meiner Schulzeit auch nicht im Verdeckten gegeben. Mir ist aus meiner Schulzeit kein einziger Fall von "Komasaufen" eines Mitschülers bekannt. Und jeder Einzelfall scheint mir einer zu viel. Aber vielleicht gab es da ja damals schon regionale Unterschiede. Mich irritiert die Selbstverständlichkeit, mit der der Konsum von Alkohol und die Zurschaustellung von Trunkenheit geschieht. Heute morgen zogen die Schüler teils schon betrunken um 7.30 Uhr mit der Bierflasche in der Hand und mit Megaphon bewaffnet zur Schule, damit auch ja kein Zweifel über den aktuellen Pegel des Blutalkohols aufkommen konnte... Da vermochten die teils recht guten Kostüme an dem Gesamteindruck auch nichts mehr zu ändern.

 

Bei uns gab es auch Aktionen, die beschränkten sich aber auf die ersten Stunden des letzten Schultages. Nach der Zehnuhrspause konnte der Schulbetrieb für alle anderen wieder normal aufgenommen werden. Eine ganze Woche brauchten wir dafür nicht; manchmal kann weniger auch mehr sein. Es wurde nichts absichtlich beschädigt etc. Witzige Ideen waren gefragt, auch wenn das nicht immer gleich gut gelang. Wenn (wie gestern hier) Bier, Eistee etc. mit Wasserpistolen auf andere Schüler verschossen wird, empfinde ich das persönlich als nicht besonders einfallsreich und als Grenzüberschreitung gegenüber den jüngeren Schülern, die in solcher Kleidung dann den Rest des Tages bis ca. 16 Uhr verbringen müssen. Was daran lustig sein soll, erschließt sich mir nicht. Aber das ist vielleicht ein Generationenproblem und ich verfüge möglicherweise einfach nicht über die erforderliche Art von Humor...

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Zur NS:

Meine Schule hatte es irgendwie geschafft, Leute zu organisieren. Zum einen einen ehemaligen KZ-Häftling (Autor von "Als Gott und die Welt schliefen", Autobiographie über seine Gefangenschafft) und eine gute Freundin der Frau Schindler (mit der Liste). War beides sehr interessant und gibt einen weiteren Einblick neben der Behandlung um normalen Unterricht und dem KZ-Besuch.

Wir haben uns mit dem Thema eingehend beschäftigt, aber ich würde nicht sagen, dass wir zu viel Input bekamen (habe 2010 mein Abi gemacht).

 

Zum jungen Abschluss:

Ich sehe es auch so, dass die Kinder immer früher rauskommen sollen. Ich wurde späteingeschult und habe gerade noch das G9 erlebt (Bayern). Aber die Tendenz geht zu "immer schneller fertig werden".  Aber wie will man in kürzerer Zeit mehr Qualität liefern? Vor allem, wenn sich Leute mit den Reformen beschäftigen, die seit 20 Jahren in keiner Schule mehr waren!

 

So, mehr Zeit hab ich jetzt nicht, sonst würd ich noch mehr schreiben. Vielleicht später...

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Gast Dunderklumpen

Schon auf bestimmten Gymnasien ist das Drogenproblem und das Alkoholproblem riesig; vor allem auf Klassenreisen wird gesoffen wie nix. Die Lehrer gucken weg.

 

Darf ich kurz nachfragen, was du mit "Die Lehrer gucken weg" genau meinst? Ich fühle mich dadurch als Lehrer nämlich doch ziemlich angegriffen.

 

Bist Du denn auf diesen "bestimmten Gymnasien", von denen ich geredet habe?

Wenn Du Dich angegeriffen fühlst, weil bestimmte Lehrer auf Klassenreisen nichts dagegen tun, wenn sich die Schüler betrinken, dann kann ich das irgendwie nicht ändern.

 

Meinst du, dass die Lehrer es sehen, aber nichts tun oder dass das Thema nicht im Unterricht behandelt wird oder was genau?

 

Woher soll ich denn wissen, wie genau die Lehrer das nicht verhindern, dass die Schüler sich - wahrscheinlich nachts - betrunken machen? Ich weiß das von Schülern selber. Sie sagten, dass die Lehrer weggucken. Sonst wäre es ja wohl auch nicht möglich, oder?

 

 

Was speziell Klassenreisen betrifft, könnte ich inzwischen ganze Bücher verfassen, also immer her mit den Argumenten ;-)

 

 

Welche Argumente? Wenn Du Bücher darüber schreiben könntest, dann mach es doch. Das könnte bestimmt hilfreich sein.

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Bist Du denn auf diesen "bestimmten Gymnasien", von denen ich geredet habe?

Wenn Du Dich angegeriffen fühlst, weil bestimmte Lehrer auf Klassenreisen nichts dagegen tun, wenn sich die Schüler betrinken, dann kann ich das irgendwie nicht ändern.

 

Interessant. Da du normalerweise  extrem auf deine Wortwahl achtest, finde ich es bemerkenswert, dass du das Thema der Verallgemeinerung nun durch das Wort "bestimmt" erklärst. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass alle Lehrer dieser "bestimmten" Gymnasien ihrer pädagogischen Aufsichtspflicht nicht nachkommen. Oder sind auch das nur "bestimmte" Lehrer?

 

Es tut mir leid, aber ich muss mir fast täglich Vorwürfe von Elternteilen und auch von der Schulleitung anhören, die zumeist noch nichtmal mich betreffen. Da würde ich mir öfter etwas Differenziertheit wünschen. Und wie Schüler davon berichten, ist klar. Es sind meist "die Lehrer".

 

Woher soll ich denn wissen, wie genau die Lehrer das nicht verhindern, dass die Schüler sich - wahrscheinlich nachts - betrunken machen? Ich weiß das von Schülern selber. Sie sagten, dass die Lehrer weggucken. Sonst wäre es ja wohl auch nicht möglich, oder?

 

Ich bitte dich. Als wüssten Schüler ab Klasse 7/8 nicht ganz genau, wie sie was anstellen können, wenn sie möchten. Das weiß ich noch aus eigenen Schülerzeiten und das hatte nichts damit zu tun, dass "Lehrer weggucken". Eine 24h-Überwachung ist schlicht nicht möglich, selbst das Durchsuchen von Taschen ist nicht mehr möglich (was ich grundsätzlich auch in Ordnung finde). Was dazu führt, dass den Schülern ein gewisses Maß an Verantwortung übertragen werden muss und auch das ist, was zu einer Klassenfahrt dazugehört.

Meinetwegen müsste sowas nicht mehr stattfinden, es ist sowas von anstrengend, man zahlt dafür meist mit seinem eigenen Geld und danach ist man immer total urlaubsreif und danken tut es einem kein Mensch. Für die Klassengemeinschaft mag es allerdings wichtig sein, man bekommt die Schüler (und die Schüler sich selbst) auf eine andere Art mit, durch die man einiges lernen kann. Meiner Meinung nach gehören auch negative Erfahrungen dazu, so blöd es klingt. Habe ich damals als Schülerin auch gemacht und trotzdem finde ich Klassenreisen wichtig.

 

Und getrunken werden kann grundsätzlich überall. Ich glaube nicht, dass Jugendliche weniger trinken würden, wenn es keine Klassenfahrten gäbe.

Hmmm...interessantes Thema für eine Studie. Vielleicht werden Klassenfahrten dann doch noch abgeschafft :-O

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Gast Dunderklumpen

Es tut mir leid, aber ich muss mir fast täglich Vorwürfe von Elternteilen und auch von der Schulleitung anhören, die zumeist noch nichtmal mich betreffen.

 

Das könnte Deine Bissigkeit mir gegenüber erklären.

In diesem Forum tauschen wir aber Eindrücke und Erfahrungen aus. Wir müssen hier keine Fronten zwischen Lehrern und Schülern aufbauen, und auch nicht zwischen User und User.

 

 

 

Da würde ich mir öfter etwas Differenziertheit wünschen. Und wie Schüler davon berichten, ist klar. Es sind meist "die Lehrer".

 

Und deshalb rede ich mir den Mund fusselig, wenn mir die Nachhilfeschüler ständig erklären, dass die Lehrer an ihren schlechten Noten schuld sind. Ich mache ihnen ohne Ende bewusst, dass sie das auf ihre eigene Kappe zu nehmen haben. Ich weise ihnen auch nach, wo sie schwächeln und dass die Noten berechtigt sind (wenn sie es sind, und in der Regel sind sie es).

 

Etwas anderes ist es, wenn die Schüler während der Klassenreisen besoffen sind. Und davon habe ich gesprochen. Ich weiß, nicht wenige Lehrer sind mit den Nerven fertig. Und dann könenn eben auch sie nicht mehr differenzieren. Ich sprach lediglich von den genannten Situationen. Und da sind, aus meiner Sicht,  eindeutig die Lehrer schuld. Den Schülern ausgerechnet da "die Verantwortung" zu überlassen, habe ich umschrieben mit "weggucken".

Bearbeitet von Dunderklumpen
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@ Joran

 

Dass in der Schule kein Alkohol konsumiert wurde, hatte weder etwas mit religiösen Querulantentum noch mit Coolness zu tun. Es war einfach die Regel und anerkannter Konsens.

Ups, ein starkes Missverständnis. Der Teil mit den religiösen Querulanten habe ich nicht auf Deine oder sonst eine Generation bezogen, sondern war eig. nur eine Nebenbemerkung, dass eig. in allen Zeiten die Menschen Alkohol trinken, außer eben z.B. religiöse Querulanten (siehe z.B. Mönche, Nonnen in ihrer vita contemplativa), also jene, die sich in Abstinenz & Askese üben. Auf damalige Schüler wollte ich mich damit nicht beziehen. Mein Fehler wahrsch., mich nicht hinreichend ausgedrückt zu haben.

Mir ist aus meiner Schulzeit kein einziger Fall von "Komasaufen" eines Mitschülers bekannt.

Aus meinem Umfeld kenne ich auch niemanden. Soweit ich weiß, gab es aber schon vor dem 21. Jahrhundert Komasaufen. Es kann aber echt gut sein, dass das heute doch ein wenig mehr vertreten ist. Schwierig zu sagen.

Wenn (wie gestern hier) Bier, Eistee etc. mit Wasserpistolen auf andere Schüler verschossen wird, empfinde ich das persönlich als nicht besonders einfallsreich und als Grenzüberschreitung gegenüber den jüngeren Schülern, die in solcher Kleidung dann den Rest des Tages bis ca. 16 Uhr verbringen müssen. Was daran lustig sein soll, erschließt sich mir nicht. Aber das ist vielleicht ein Generationenproblem und ich verfüge möglicherweise einfach nicht über die erforderliche Art von Humor...

Okay, das finde ich auch nicht mehr lustig. Da kann ich Dich vollkommen verstehen. Ich habe die Mottowoche verteidigt, da es eig. lustig ist, sich zu verkleiden und weil die letzte Woche inoffiziell komplett für die Katz ist, ist es eig. gleich, was die Schüler machen. Wenn bei Dir z.B. die Abiturienten besonders negativ auffallen, ist das wohl doch noch was anderes. Wenn Abiturienten derart auf ihre Umgebung - da letzte Woche - sche****, kann ich das auch nicht mehr unterstützen. Da wäre dann aber auch fraglich, inwieweit die Schule dafür verantwortlich ist. Ein autoritäres Machtwort sprechen, kann nicht schaden... aber letzten Endes weiß ich da jetzt nicht weiter. Ich würde erst mal empfehlen, hiesige Schüler-Barbaren zu ignorieren. ;)

 

p.s.
Ich hoffe, seregthauer war ein Tippfehler. ;-)
 

@ Dunderklumpen

Du scheinst Dich ja mit Schule auszukennen und mit ihr zu tun zu haben. Darf man fragen, ob Du Lehrer, Dozent, Therapeut etc. bist?

Bearbeitet von seregthaur
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Gast Dunderklumpen

@ sereghtaur

 

Die Referendarzeit habe ich gemacht - vor Urzeiten -, mich aber geweigert, danach in den Schuldienst zu gehen. Einmal, weil die Benotung im Deutsch- und Philosophieunterricht für mich nicht tragbar war, zum anderen, weil es mich zum Theater zog.

 

Seit einiger Zeit gebe ich Nachhilfe, meine Kenntnisse aus dem aktuellen Schulgeschehen stammen fast ausschließlich von den Schülern und deren Eltern. Da ich das jetzt aber auch schon 15 Jahre mache, hat sich da einiges an Einblicken angehäuft. Die Eltern der Schüler sind übrigens nicht selten selber Lehrer, sodass ich auch noch aus dieser Perspektive viel erfahre.

 

 

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Das könnte Deine Bissigkeit mir gegenüber erklären.

 

Danke für die konstruktive Kritik. Ähnliches könnte ich auch vorbringen, wenn ich mir so manche Posts mir gegenüber durchlese.

 

Bist Du denn auf diesen "bestimmten Gymnasien", von denen ich geredet habe?

Wenn Du Dich angegeriffen fühlst, weil bestimmte Lehrer auf Klassenreisen nichts dagegen tun, wenn sich die Schüler betrinken, dann kann ich das irgendwie nicht ändern.

 

Woher soll ich denn wissen, wie genau die Lehrer das nicht verhindern, dass die Schüler sich - wahrscheinlich nachts - betrunken machen?

 

Ich weiß das von Schülern selber. Sie sagten, dass die Lehrer weggucken. Sonst wäre es ja wohl auch nicht möglich, oder?

 

 

 

 

In diesem Forum tauschen wir aber Eindrücke und Erfahrungen aus. Wir müssen hier keine Fronten zwischen Lehrern und Schülern aufbauen, und auch nicht zwischen User und User.

 

Richtig. Was ich schilderte sind Eindrücke. Meine ganz persönlichen Eindrücke. Ich wüsste nicht, dass ich irgendwelche Fronten aufgebaut hätte und ich hoffe, dass schon klar wird, dass es mir in meinen Postings um das Wohl der Schüler geht. Und ich würde auch die meisten Kollegen, die diesen Beruf ergriffen haben, in der Hinsicht verteidigen, dass es ihnen genauso geht. Wo Schüler Mist bauen, bauen aber nunmal Schüler Mist und ausnahmsweise nicht Lehrer. Wo andere Mist bauen, da bauen die anderen Mist.

 

Etwas anderes ist es, wenn die Schüler während der Klassenreisen besoffen sind. Und davon habe ich gesprochen. Ich weiß, nicht wenige Lehrer sind mit den Nerven fertig. Und dann könenn eben auch sie nicht mehr differenzieren. Ich sprach lediglich von den genannten Situationen. Und da sind, aus meiner Sicht,  eindeutig die Lehrer schuld. Den Schülern ausgerechnet da "die Verantwortung" zu überlassen, habe ich umschrieben mit "weggucken".


Tut mir leid, ich verstehe überhaupt nicht wovon du sprichst. Es wird doch den Schülern keine Verantwortung überlassen, wenn es ums Thema Alkohol geht. Das Thema Alkohol ist grundsätzlich und egal bei welcher Art von Klassenreise strikt verboten und das wissen die Schüler auch. Zur Verantwortung gehört dazu, dass den Schülern klar sein muss, dass das auch dann verboten ist, wenn die Lehrkraft keine Möglichkeit zur Kontrolle hat (wie nachts oder wenn die Schüler alleine unterwegs sind). Das hat auch nichts mit Differenzieren zu tun. Wenn ich einen erwische, wird er nach Hause geschickt und die Eltern haben die Kosten zu tragen. Ist seit jeher so bei Klassenfahrten bei uns.

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@ Dunderklumpen

:-)
Würdest Du sagen, dass sich Deine Schulkritik mit der meinen weitestgehend deckt, oder warum hast Du dann abgebrochen?

 

Wenn ich einen erwische, wird er nach Hause geschickt und die Eltern haben die Kosten zu tragen. Ist seit jeher so bei Klassenfahrten bei uns.

Korrekt. Kann ich auch nur unterstützen. In welchem Alter sind die, die dann nach Hause gegangen werden?

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Tut mir leid, ich verstehe überhaupt nicht wovon du sprichst. Es wird doch den Schülern keine Verantwortung überlassen, wenn es ums Thema Alkohol geht. Das Thema Alkohol ist grundsätzlich und egal bei welcher Art von Klassenreise strikt verboten und das wissen die Schüler auch. Zur Verantwortung gehört dazu, dass den Schülern klar sein muss, dass das auch dann verboten ist, wenn die Lehrkraft keine Möglichkeit zur Kontrolle hat (wie nachts oder wenn die Schüler alleine unterwegs sind). Das hat auch nichts mit Differenzieren zu tun. Wenn ich einen erwische, wird er nach Hause geschickt und die Eltern haben die Kosten zu tragen. Ist seit jeher so bei Klassenfahrten bei uns.

 

Ich glaube, dass Dunderklumpen im Prinzip genau das meint, dass Lehrer eben nicht immer die Möglichkeit der Kontrolle haben und die Schüler das ausnutzen. Dann gibt es wahrscheinlich auch einige Lehrer, die (leider) nicht so konsequent sind wie du, vor allem jüngere Lehrer in so einer Situation zu gnädig sind, oder aber überfordert sind. Bestimmt nicht alle, aber es gibt bestimmt solche. Man merkt als Schüler, wann sich ein Lehrer unsicher ist und es gibt genügend, die das schamlos ausnutzen.

 

Das Problem mit Alkohol (aber auch anderen Drogen, bei Zigaretten angefangen) ist meiner Meinung nach, dass sowas heute nur verboten wird, statt einen gesunden Umgang damit zu lehren. Ich will damit nicht sagen, dass man Drogen legalisieren soll, ganz im Gegenteil, aber halt nicht bloß mit dem erhobenen Zeigefinger dastehen und sagen "Neinnein, das darf man nicht", sondern eben ... anders... Ich kenn das ultimattive Erfolgsrezept leider nicht.

 

Ich kann nur aus meiner eigenen Kindheit berichten:

Meine Eltern trinken Alkohol und rauchen Zigaretten, aber von uns drei Kindern raucht keines und mit Alkohol können wir auch umgehen. Sprich, wir wissen, wo unsere Grenzen sind.

Das kommt, glaube ich, daher, dass unsere Eltern uns das nie verboten haben, eher das Moto hatten, die merken schon, dass es nicht gut tut, wenn's ihnen schlecht wird. Bei den Zigaretten hats garnicht soweit kommen müssen und wie gesagt, mit Alkohol pflegen wir durch diese Erziehung einen kontrollierten Umgang.

Ich hoffe, ich werde das bei meinen Kindern, wann auch immer das sein wird, auch schaffen...

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