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Sequenz 20: Die Schwarzen Schiffe / ... / Pippin sieht nach Merry


Acheros

Empfohlene Beiträge

Hallo,

und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Herr der Ringe' -Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk von J.R.R. Tolkien basiert.

Dieser Thread widmet sich der Besprechung eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Rückkehr des Königs' in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 51, 52, 53, 54, 55, 56 und 57 mit den Titeln

Die Schwarzen Schiffe / Schildmaid Rohans / Der Sieg in Minas Tirith / Theodens Tod / Den Eid erfüllt / Die Häuser der Heilung / Pippin sieht nach Merry

und der Laufzeit (SEE) von 0:37:44 - 0:47:49 (2.DVD)

Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte im Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954

Dann viel Spass bei der Besprechung! :-)

Hinweis: Der Thread öffnet sich am Freitag, 14.08. um 12 Uhr

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  • 4 Wochen später...

An der Szene mit den ankommenden Schiffen gefällt mir am besten der dumme Blick des Orks, als statt Korsaren plötzlich Aragorn, Legolas und Gimli über die Reling des Schiffes springen. Aber dann wird es leider mal wieder lächerlich: die Armee der Toten überrschwemmt als grüne Glibbermasse den Pelennor und macht den Feinden den Garaus. Wieder einmal muss ich sagen, dass es im Buch einfach besser war. Da brauchte es keine Geister, um die Mordor-Armeen zu besiegen. Ich finde es schade, dass diese grüne Geisterarmee irgendwie die bisher tapferen Rohirrim alt aussehen lässt.

Es wird zu Éowyn geblendet. Diese Sequenz ist einfach toll, als sie sie sich dem Hexenkönig als Frau zu erkennen gibt und ihm den Garaus macht.

Legolas und Gimil sind wieder beim Wettkampf, wer die meisten Feinde tötet, während der Blumenkohl-Ork auf Éowyn zuhumpelt. Éowyn, die am Boden kriecht, sucht verzweifelt, ein Schwert zu fassen. Zum Glück ist Aragorn schneller und bringt den scheußlichen Kerl endlich um. Aragorn erkennt Éowyn nicht.

Jetzt kommt wieder eine der nervigen Legolas-Szenen: dieses Mal "surft" er auf einem Mumak. Die ganze Szene ist sehr lächerlich. Super-Legolas erledigt das Riesenviech samt Besatzung im Handumdrehen. Gimlis Bemerkung, dass er trotzdem nur als Einer zählt, ist jedoch als Witz gut gelungen.

Théodens Sterbeszene ist gut gelungen. Erinnert voll an Star Wars, als Darth Vader stirbt. Teilweise gleicht auch der Dialog. "Ich werde Euch retten". "Das hast du schon getan." Schöne Hommage! In diesem Fall nicht buch-konform, aber ausnahmsweise eine gelungene Änderung.

Die Schlacht ist vorüber und die Geister haben ihre Schuldigkeit getan. Zum ersten Mal wirkt Aragorn sehr königlich und auch Gandalf verneigt sich kurz vor ihm. Schöne Szene!

Éomer findet seine leblose Schwester und bricht in Tränen aus. Alle scheinen Éowyn für tot zu halten und selbst in Aragorns Augen schimmern Tränen. Doch dann sieht man auch schon die Häuser der Heilung, wo sich Aragorn mit einem nassen Schwamm (?) um Éowyn bemüht. Schade, dass man die Sache mit dem Athelas weggelassen hat. Wichtiger wäre an dieser Stelle eigentlich Faramirs Heilung gewesen, der Aragorn dann als König anerkennt.

Naja, jedenfalls erwacht Éowyn schließlich. Kein Wunder, wenn man die ganze Zeit mit Wasser bespritzt wird. Die Szene konzentriert sich jetzt auf Éowyn und man sieht sie (einige Tage später?) in einem weichen Bett liegen, wo sie in einem weißen Nachthemd erwacht. Als sie ans Fenster tritt, sieht sie zum ersten Mal Faramir, der sofort von ihr bezaubert zu sein scheint.

Man sieht wieder Pippin, der nach Merry auf dem Schlachtfeld sucht. Irritierend ist, dass dies wohl wieder einige Zeit zuvor stattfindet. Schließlich findet Pippin Merry wieder und die Wiedersehensszene ist sehr rührend.

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Diese orkischen Gesichtsausdrücke sind wirklich verdammt gut. Die Orks gehören eigentlich zum Besten an den ganzen PJ-Filmen ^^ Ja, die Geisterarmee stört hier - wobei mich aber das ganze Geister-make-up stört. Die sind irgendwie... ja, wie Celebne schon gesagt hat, 'glibbrig'. Aber wenn man sie ganz weggelassen hätte, wäre die Trilogie um ein Wunder ärmer gewesen, Aragorns Charakter weniger dargestellt, und es hätte einfach etwas gefehlt. Aber die Schlachten in Lebennin auch noch zu verfilmen, hätte dem Film nicht gut getan, zumal das ja im Buch auch nur angedeutet ist, und die Einhaltung von Aragorns Versprechen musste einfach gedreht werden und nicht einfach mal eben erzählt, sonst wären die Geister im Film so richtig überflüssig rübergekommen.

Bei der Szene zwischen Éowyn und dem Hexenkönig weiß ich nie so recht, ob ich sie toll oder "cheesy" finden soll. Die Art, wie sie "Ich bin kein Mann!" sagt... Im Original gefällt mir das Ganze um Einiges besser und so kann ich die Szene auch genießen, wie es mir als emanzipizierter Frau des einundzwanzigsten Jahrhunderts zusteht. :-O Hier auch nochmal ein schnelles Lob für den Blumenkohl-Ork. :daumen:

Hat eigentlich noch jemand ein Problem mit Legolas' Kampfphilosophie? Die lautet nämlich in etwa: Ruf "Orks!", zieh beim Bogenschießen eine Schnute, spring drauf und schieß ihm in den Kopf. Und ich weiß ja, dass Elben leicht sind und übernatürliche Kräfte haben und alles, aber, lieber Mr. Jackson, muss Orlando denn wirklich an Pfeilen rumhangeln? Also, in den Büchern find ich Legolas nen tollen Charakter, aber in den Filmen kotzt er mich wirklich an - nicht, weil Orlando Bloom so schlecht spielt oder so, sondern wegen der ständigen, vollkommen unnötigen und leicht blödsinnig angehauchten Stunts. Erinnere an die Skateboardaktion in Helms Klamm. Und dann wird auch noch der arme Gimli schon wieder als Gefährten-Clown missbraucht. Er gehört wirklich zu den geschundendsten Charakteren der Fim-Trilogie.

Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich LIEBE diesen kurzen Clip von Éomer und Éowyn. <3 Meine Freundin war neulich so dumm, sich von mir zum gemeinsamen Herr-der-Ringe-schauen überreden zu lassen und hätte beinahe Bekanntschaft mit meinen Fingernägeln gemacht, als sie sich darüber ausließ, wie albern Éomer da rüberkäme.

Auch die Szene zwischen den beiden Hobbits ist der Hammer. Irgendwie erinnern die zwei mich voll an meine Brüder ^^

Ja, das mit dem Athelas halte ich eigentlich auch für wichtig... Außerdem hätte ich Ioreth gern gesehen ^^ Aaaaww, Faramir und Éowyn sind so toll zusammen! Wie schade, dass ihnen in der Kinofassung gerade mal ein Bild zusammen vergönnt ist, das keiner je wahrnimmt...

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Auf diesem Bildchen ist angeblich Ioreth zu sehen:

ioreth-1.jpg

Man beachte auch, wen Aragorn da gerade pflegt. Warum uns PJ diese Szene bis heute vorenthalten hat, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.

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Die Korsaren von Umbar treffen ein, die Orks erhalten unerwartet Hilfe, oweh! Ähm, nein... ;-), das sind keine Piraten, die da vom Schiff runterspringen, wie der verblüffte Blick des Ork-Anführers verrät. Aragorn, Legolas und Gimli sind eingetroffen, und mit ihnen die Totenarmee, die sich plötzlich hinter dem auf die Feinde losmarschierenden Aragorn manifestiert. Gut gemacht, wie sie sich unaufhaltsam über die Küste in Richtung Minas Tirith ergießt.

Éowyn hat inzwischen immer noch mit dem Hexenkönig zu tun. Sie liegt verletzt am Boden, und der Hexenkönig packt sie an der Kehle und verkündet prahlerisch, dass kein Mann ihn töten könne. In diesem Moment greift Merry ein und verwundet den Hexenkönig mit seinem Messer. Das bringt diesen für einen Moment aus der Fassung, in welchem Éowyn den Helm abnimmt, sich ihrem Angreifer gegenüber als Frau zu erkennen gibt und diesem kurzerhand das Schwert ins nicht vorhandene Gesicht rammt. Bingo! Daraufhin haucht der Hexenkönig sein Leben aus.

Interessant wäre hier zu wissen, ob Éowyn von der Prophezeiung wusste, dass kein Mann den Hexenkönig wird töten können, oder ob sie in diesem Moment erst davon erfahren hat und eine reelle Chance auf den Sieg gesehen hat. Vielleicht hat sich also der Hexenkönig hier selber um Kopf und Kragen geredet. Wie auch immer, jetzt isser hin :-O.

Während sich Aragorn, Legolas und Gimli ins Kampfgetümmel stürzen und mächtig austeilen, kriecht Blumenkohl-Ork widerlicherweise hinter der verletzten Éowyn her, um ihr den Garaus zu machen. Éowyn versucht verzweifelt, an ein Schwert zu kommen, was jedoch misslingt. Doch da greifen Aragorn und Gimli ein und machen Blumenkohl-Ork mit vereinten Kräften platt. Hurra!

Legolas darf mal wieder ein paar coole Aktionen zeigen, in denen er es unerschrocken mit einem der Mûmaks aufnimmt, wobei er auch noch locker die Pfeile zählt, die er verschießt. Naja... eigentlich müsste er Superkleber unter den Schuhen haben, um da nicht runterzufallen. Elben sind halt manchmal kleine Angeber :rolleyes:;-). CGI-mäßig ist die Szene gut gemacht, aber ob sie nötig war... lieber hätte ich Gimli mal eine richtig tolle Aktion gegönnt!

Wesentlich cooler finde ich die Aktion der Totenarmee, die wie ein grüner Pesthauch über einen der Mûmaks kommt und diesen niederringt. Das arme Tier.

Éowyn nimmt in einer sehr emotionalen und anrührenden Szene Abschied von ihrem Onkel, der schwerverletzt unter seinem Pferd liegt. In Théodens letzten Momenten wird noch einmal die Liebe deutlich, die er für seine Nichte empfindet. Hier sagen Blicke mehr als Worte. Gut gespielt von Bernard Hill und Miranda Otto. Weinend wirft sich Éowyn über ihren toten Onkel.

Die Schlacht ist zugunsten der Guten beendet. Gandalf und Pippin werden Zeuge, wie Aragorn die Totenkrieger aus ihrer Pflicht entlässt und ihren Eid als erfüllt ansieht, worauf diese vom Wind davongeweht werden.

Der Moment, in dem Éomer Éowyn auf dem Schlachtfeld entdeckt, ist nur kurz, aber sehr emotional, da er zeigt, wie sehr Éomer seine Schwester liebt. Es muss für ihn ein Schock gewesen sein, nicht nur herauszufinden, dass sie mitgekämpft hat, sondern sie auch noch scheinbar leblos daliegen zu sehen. Sehr schön gespielt von Karl Urban.

Später hält Éomer in den Häusern der Heilung neben Éowyns Lager Wache, während Aragorn sich pflegenderweise um diese kümmert. Als es Éowyn dann besser geht, kann sie auch schon aufstehen und nach draußen schauen. Hier wird sie zum ersten Mal von Faramir bemerkt.

Die nächste emotionale Szene: Pippin sucht auf dem Schlachtfeld nach Merry, nachdem er erst dessen Umhang gefunden hat. Schließlich entdeckt er ihn im Schatten eines gefallenen Mûmak. Auch hier sagen Blicke wieder mehr als tausend Worte, und auch die wenigen Worte verfehlen ihre Wirkung nicht. „Du wirst mich doch nicht verlassen?“ „Nein, Merry, ich werde mich um dich kümmern!“ Sehr schön.

Ich glaube, in diesem Abschnitt haben wir die meisten kurz aufeinanderfolgenden emotionalen Szene des ganzen Films ;-).

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  • 2 Wochen später...

Als ich gerade eure Beiträge gelesen habe, habe ich bemerkt, dass ich mal wieder hier den Querdenker spielen muss und häufig gegenteiliger Meinung bin (aber hey, sonst wär's ja auch langweilig). ;-)

Los geht es mit den andockenden Corsaren-Schiffen, doch herunter springen nur unsere drei Helden.

Wie Raumoriel bereits feststellte, sind die verdutzten Gesichtsausdrücke der Orks einfach beeindruckend. Das Ork-Design ist erstklassig und auch gerade, wenn man andere Filme mit maskierten Schauspielern schaut, merkt man schnell, wie verwöhnt man doch ist.

Siegessicher rennen die drei Helden auf die Orks zu und plötzlich erscheint die grüne Geisterarmee hinter ihnen und überholt sie. Die Geister finde ich weder glibberig, noch unpassend, noch lächerlich, sondern hervorragend designt, eingefärbt und authentisch in Szene gesetzt. Auch wenn die Geister mehr über ihre Gegner hinwegfliegen, um sie zu töten, anstatt wirklich mit dem Schwert zuzuschlagen, bleibt die Gesamtgestaltung ihrer Bewegungsabläufe doch realistisch - so realistisch, wie man das überhaupt bei Geistern beurteilen kann. Auch halte ich es für äußerst treffend, dass die Geister aktiv in die ganze Schlacht eingebunden werden - ja sogar für den Sieg über Mordors Truppen verantwortlich sind. Mit der Schlacht um Minas Tirith hat uns PJ ein riesiges Schlachtfeld voll mit 100.000en von Orks + Nazgul + Mumakil + Ostlinge geliefert. Irgendwie scheint ein Sieg alleine durch Menschenhand fast schon unrealistisch. Wenn man sich die Bilder in Erinnerung ruft, als die Rohirrim eintreffen (und auf welche Gegneranzahl sie dort noch stoßen), dann muss man eingestehen, dass ein Sieg unmöglich schien. Da ist es nur realistisch, dass die Geister ordentlich was wegschaffen.

Ich persönlich habe aber auch etwas zu meckern: Der Sieg kommt viel zu schnell! Die Geister überschwemmen ja wirklich sofort die Ebene und legen alles um, was nicht niet- und nagelfest ist. Da kommt eigentlich keine Spannung mehr auf, obwohl das hier ja die Spitze der Schlacht sein müsste. Schließlich läuft die Schlacht nun schon seit einer Filmstunde und da erscheint ein ruppiges Ende innerhalb von wenigen Minuten einfach unpassend.

Schnitt auf Eowyn, die vom Hexenkönig bedroht wird. Merry rettet sie, indem er dem Hexenkönig in die Wade sticht. Gelungen ist hier, wie sofort die Kälte oder der Tod des Hexenkönigs durch den Dolch hinüber zu Merry kriecht. Nun folgt eine stark gespielte Szene von Miranda Otto, indem sie den Hexenkönigs tötet, da sie eine Frau und kein Mann ist. Optisch sind die nachfolgenden Effekte wirklich gelungen. Als Eowyn das Schwert herausreißt, entsteht eine kleine Druckwelle, als sei die Macht und die Bedrohung des Hexenkönigs von der Ebene gewichen. Danach implodiert er. Eine gute Idee, dass der Hexenkönig implodiert und eigentlich eine logische Schlussfolgerung, da der Hexenkönig als Geist ja auch aus Nichts besteht. Dieses Nichts kann also nicht explodieren.

Allerdings hat diese Szene die Soundabteilung versaubeutelt. Wieso haben die Damen und Herrschaften denn bloß einen Luftballon benutzt, um die hereinströmende Luft zu verdeutlichen. Wer eine normale Kindheit gehabt hat, kennt das Spiel mit dem Luftballon, mit dem so schön quietschen kann, wenn man die Luft heraus lässt. So etwas Banales fast 1:1 als Soundeffekt zu übernehmen wirkt lächerlich.

Eine perfekte Choreographie erleben wir, als Eowyn von Blumenkohl-Ork bedroht wird und Aragorn ihm den Arm abschlägt, Gimli und er ihn dann ihm Teamwork niederstrecken und dann beide noch zur gleichen Zeit je einen normalen Ork töten. Sowas ist eine ausgeklügelte Kampfanordnung :-)

Auf Legolas rast nun ein Mumakil zu. Nun folgt eine neue Heldentat für Legolas. Zunächst sei gesagt: Mir gefällt die Szene! Legolas' Lauf über den Mumak ist ausgeklügelt und ausgereift. Visuell erleben wir hier beeindruckende Bilder und das trotz eines fast ausschließlich animierten Legolas! Weta hat hier wirklich Großes geleistet! Aber mir gefällt nicht das Visuelle, sondern die Musik spielt hier zur Höchstform auf. Die Musik hier gehört zu meinen liebsten Stücken überhaupt. Aber auch Legolas' Heldentat an sich muss ich loben. Wie ich schon beim Höhlentroll im Teil 1, den Heraufschwingen auf das Pferd und der Surfbrett-Nummer gesagt habe, finde ich gut, dass man diese Heldennummer konsequent bis zum Ende durch zieht. Und da hat Legolas als Held für diese spektakulären Dinge eben auf noch einmal einen würdigen Höhepunkt verdient. Lediglich das Surfbrett hatte mir nicht gepasst, weil das zu modern war, aber ansonsten gefallen mir diese kleinen Heldeneinlagen richtig gut. Auch wenn ich kein Orli-Beschwärmer bin, sieht es einfach fantastisch aus, wie er am Ende über den Rüssel gerutscht kommt und genau vor Gimli auf beiden Füßen landet. Wie würde der Amerikaner sagen? "Very cool!" Irgendwie braucht es manchmal halt solche kleinen übertriebenen Einlagen.

Nicht zuletzt hat wohl auch Gimlis Spruch hier für das meiste Gelächter überhaupt gesorgt. Da bleibt kein Auge mehr trocken :-)

Nun kommt Theodens Todesszene, die ihr in hohen Tönen lobt, als muss ich ja anders rum. ;-) Erstens finde ich es hier unpassend, dass das Schlachtgetümmel so abruppt endet (wie ja schon gesagt). Wir finden uns von einer Sekunde auf die andere bei sanfter Musik und emotionalen Szenen wieder. Ich persönlich kann mich darauf nie so schnell einstellen. Auch Bernard Hills Schauspiel bei seinem Tod finde ich jetzt nicht herausragend. Wirklich sterbend kommt er zumindest vor. Irgendwie lässt mich Theodens Tod deshalb immer recht kalt. Das tote Pferd, das über ihm liegt, ist wie schon die getoastete Pferdeleiche aus Teil 2 nicht sehr realistisch. Irgendwie wirken die Pferde immer viel zu steif.

Der König der Toten steht indes vor Aragorn und verlangt, dass Aragorn endlich den Fluch von ihnen nimmt. Gimli aber meint, dass sie noch zu gebrauchen wären und Aragorn deshalb noch warten soll. Diese Worte von Gimli regen einen so schon auf und noch viel mehr, wenn man weiß, weshalb Gimli das sagt. Urplötzlich in Teil 3 fällt Mr. PJ ein "Mönsch, der Zuschauer könnte nicht verstehen, wieso Aragorn die Geister jetzt frei lässt. Also lassen wir Gimli mal besser den Einwand bringen, dass sie eigentlich noch zu gebrauchen wären, sodass der Zuschauer sich nicht wundert, dass Aragorn das gar nicht bedacht hätte."

Da frag ich doch zurück: "Hallo? Piept's? Wie doof sollen denn die Zuschauer sein, vor allem, da wir schon viel anspruchsvollere Stellen erlebt haben und diese ist es kein bisschen!" Als ich das im Making Of... erfahren habe, dachte ich, ich lese nicht richtig... Da hält PJ den Zuschauer doch tatsächlich an dieser Stelle für dumm. Reicht es denn nicht etwa, dass Aragorn sein Versprechen gegeben hat und das nun als ehrenhafter König einlösen wird? Nein, der Zuschauer braucht ja unbedingt noch eine Erklärung... Sehr schlimm finde ich hierbei auch, wie Gimli es sagt und wie grummelig er ist, als er seinen Willen nicht bekommt. Das lässt den Zwerg sehr unehrenhaft und unsympatisch herüber kommen und Zwerge sind eine Rasse, die sich an ihre Versprechen halten! Gimli, sowohl der aus dem Film als auch der aus dem Buch hätten solche Worte niemals in den Mund genommen! Peinlich, dass PJ ihm diese Worte in den Mund gelegt hat und peinlich, dass John Rhys-Davies sowas mitgemacht hat. In diesem Fall war wohl nicht der Zuschauer kindisch, sondern PJ...

Kommen wir aber wieder zu erfreulichen Stellen: Die Häuser der Heilung

Eowyn wird von Aragorn versorgt. Zunächst wird sie mit einem nassen Lappen gewaschen.

@Celebne: Es wird allerdings schon deutlich, dass Eowyn nicht von dem Wasser aufwacht, sondern erst, als Aragorn seine heilende Hand auf sie legt. Statt Athelas hat man hier also einen Handaufleger eingebaut - stört mich aber nicht, da Aragorn ja wirklich heilende Hände hat, wobei das im Buch wohl eher symbolisch zu verstehen ist. ;-)

Interessant ist hier auch noch, dass Liv Tyler den Song gesungen hat, den man als Begleitung hört. Deshalb hier auch noch mal Daumen hoch für Liv Tylers Gesangkunst.

Als Pippin den verletzten Merry auf dem Schlachtfeld sucht, sehen wir im Hintergrund eine Mumakil-Leiche, die in Originalgröße designt wurde. Anders als die Pferde halte ich diese "Puppe" für sehr gut gelungen.

Bearbeitet von Saruman
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  • 2 Wochen später...

So, weiter geht's...

Gleich schon wegen der ersten Einstellung, ich kanns nicht oft genug sagen, liebe ich diesen Film. So ganz nebensächlich bekommt man einen wahnsinns Blick vom Pelagir auf die Seite von Minas Tirith über das Schlachtfeld des Pelennors auf dem sich noch unzählige Orks, Menschen und einige Mûmakil tummeln.

Eine kleine Orktruppe erwartet die Verstärkung aus Umbar, die m.E. aber wohl auch nicht mehr viel für Mordor rausgerissen hätte.

Die verdutzten Gesichter der Orks sind in der Tat eine Belustigung. Die Armee der Toten gefällt mir immer noch gut, weil sie einfach wunderbar geisterhaft wirkt. Sie fegt unaufhaltsam und übernatürlich über das Schlachtfeld. Ihre Existenz auf diesem Schlachtfeld sagt mir zwar auch nicht 100% zu, aber es ist schon richtig, dass man sie schwer bei den Kriegen im Süden hätte zeigen können. Sie gar nicht kämpfen zu lassen hätte die Frage aufgeworfen warum Aragorn sie dann überhaupt holt. Sie gänzlich wegzulassen hätte dem Film eine wichtige Entwicklungsstufe Aragorns zu König Elessar beraubt. So untreu das sein mag ist es dennoch die beste Variante die Geister einzuarbeiten.

Wieder bei Éowyn geht es an das Ende des Hexenkönigs. Der Film löst dies sehr geschickt, denn Éowyn hat eigentlich gegen ihn verloren und Merry ist es der ihm den ersten Schaden zufügt. Er lässt also offen ob Éowyn ihn wirklich alleine besiegen hätte können weil sie eine Frau ist. Ich glaube, dass Éowyn es nicht geshafft hätte ohne den Dolch den Merry von Galadriel erhalten hat, denn diese Dolche wurden mit Zaubern belegt und setzen den Geistern ordentlich zu. Allerdings wird auch Merry von der Macht des Hexenkönigs beim Stich geschwächt. Éowyn ergreift nun die Gelegenheit und vernichtet den Hexenkönig. Die Frage ob sich der Hexenkönig mit dem Verraten der Prophezeihung selbst vernichtet hat ist sehr interessant. Die Frage in wie fern die Propheziehung überhaupt eine Rolle gespielt hat und in wie weit eigentlich Merry für seine Vernichtung verantwortlich war ist aber viel entscheidender und ebensowenig beantwortbar.

Man wird es schwer herrausfinden, aber das Ergebnis bleibt das gleiche.

Die Aulöschung des Hexenkönig finde ich auch nicht schön in Szene gesetzt. Mir hat noch nie gefallen wie kitschig es ihm die Maske verbeult und wie es ihn zusammenzieht wie einen Luftballon. Ich hätte es eher so animiert, dass die Maske und der Umhang zu Boden fällt also wäre plötzlich der Inhalt verschwunden und dann eine Art Druckwelle wie bei Sauron entstanden wäre oder so ähnlich.

Die neu angekommenen Helden werden kurz in Aktion gezeigt um in die Vernichtung von Gothmog überzuleiten. Der Junge ist nämlich, wie für einen Held typisch nicht einfach draufgegangen sondern hinters Sofa gesprungen. :anonym:

Nach einem kurzen Moment der Spannung und Angst um Éowyn wird er ohne viele Worte von unseren Helden zerlegt und somit stimmt die Regel doch, dass Helden nur von Helden getötet werden. :-O

So, zu Legolas' Stunt. Wenn man es genau nimmt ist er hier kein Angeber, denn er wird von Aragorn dazu aufgefordert den Mûmak zu töten. Viel unspektakulärer wäre es in einer Einmannaktion für einen Bogenschützen echt nicht gegangen.

Machbar ist die Aktion durchaus, denn die Pfeile stecken tief genug in der Haut um den leichtfüssigen Elb, der sogar über Schnee gehen kann zu halten. Die Kill-Counts gehen natürlich auch wieder weiter und diesmal sind es eindeutig Menschen, die getötet werden, Orkwürde hin oder her. Im Vergleich zu Faramirs Worten beim toten Haradrim eigentlich unterste Schublade.

Tja, aber Krieg ist Krieg und ich glaube in so einer Situation ist es wirklich schwer das gute im Gegener zu suchen und ihn nicht herabzuwürdigen. Krieg war schon immer grausam und immerhin hat man ihn als Elb oder Zwerg nicht angefangen.

Legolas trennt die Halterungen des Kampfturms ab und dieser wird sofort, nachdem er zu Boden gestürzt ist von den Toten bearbeitet. Legolas schnappt sich 3 Pfeile und schießt diese mit so einer Wucht in den Schädel des Tieres, dass es sofort stirbt. Immerhin ein schneller Tod. Lustig finde ich das leichte Zucken mit dem Kopf nach dieser Aktion. Schaut fast aus wie: "Naja, das hab ich auch schon mal besser hingebracht" :-O Gimlis Kommentar passt hier auch super. Ich denke die Angeberei des Elben hat schon irgendwo seinen Witz. Immerhin ist es einer der wenigen Elbenhelden im Film.

Während Aragorn suchend schaut und in seiner Nähe keine Feinde mehr finden kann, darf man im Hintergrund beobachten, wie leicht die Toten einen Mûmak erlegen. Anschließend befreien sie die Stadt, wie es keine andere Armee schneller gekonnt hätte.

Der Tod Théoden ist wirklich sehr ergreifend dargestellt. Ich glaube Théoden ist einfach froh über die Art seines Endes, denn er hat seine geliebte Nichte noch einmal sehen können und weiß auch, dass sie die Schlacht überlebt hat. Er hat sein Volk in den Sieg in Helms Klamm und Gondor geführt und all seine Schmach während der Besessenheit von Saruman wieder gut gemacht.

Er ist ruhmreich im Kampf gegen einen übermächtigen Gegner gestorben. Eigentlich genau der Tod, den man sich als ruhmreicher Herrscher wünscht. Man macht sich nun höchstens Gedanken, was er zuletzt noch sagen wollte, aber ich glaube Éowyn weiß es ganz genau.

Dann legt sich die gewaltige Stille nach dem Kampf auf das Schlachtfeld und ein einsamer Wanderer sucht den neuen König auf, der gerade dabei ist sein Versprechen einzulösen. Gimli möchte lieber noch etwas abwarten und hat damit eigentlich Recht. Aragorn hat ihnen sein Wort gegeben sie zu befreien, wenn sie für ihn kämpfen, aber keineswegs, dass es das direkt nach der nächsten Schlacht täte. Theoretisch hätten die paar Tage bis zum völligen Sieg in der Ewigkeit des Fluches auch keine große Rolle mehr gespielt, aber irgendwie ist es gut, dass Aragorn so aufrichtig ist, denn es hätte den Film langweilig gemacht.

Nun sieht man auch ein Teil der Magie Mittelerdes, denn das einfach Wort Aragorn reicht aus, dass die Geister Ruhe finden. Der König der Toten wirkt sichtlich erleichtert, dass all das ein Ende hat.

Gandalf verneigt sich vor der Aufrichtigkeit Aragorn und wahrscheinlich auch davor, dass er sein Amt endlich akzeptiert.

Die Siegreichen suchen nach überlebenden auf dem Schlachtfeld und die Helden nach ihren Liebsten. Für Éomer ist der Schock groß, als er seine Schwester leblos am Boden liegen sieht, wo er wohl geglaubt hatte, dass sie sich sicher in Rohan befände. Auch Aragorn zeigt stille Trauer um sie. So richtig freuen kann sich niemand über den Sieg, denn er war von großen Verlusten begleitet, das sieht man auch Gandalf an.

Die Heilung Éowyn gefällt mir sehr gut. Durch die vielen Mischbilder wirkt die Heilung wirklich wie ein Prozess zunächst mehrer Stunden und nicht wie eine Aktion von fünf Minuten. Aragorn pflegt sie gesund. Ich glaube er tut das, weil er sie wirklich mag, nur eine Beziehung konnte er nie mit ihr anfangen. Auch Éomers Verhalten passt hier sehr gut. Er wirkt sehr besorgt und trägt im Gegensatz zu Aragorn immer noch seine Rüstung. Das zeigt, dass er seit er sie gefunden hat nicht von ihrer Seite gewichen ist. Die Heilung Faramirs spielt im Film zwar keine große Rolle und auch das Kennenlernen zwischen ihm und Éowyn wird nicht gezeigt, aber der Blick der beiden ersetzt das Ganze absolut glaubwürdig.

Pippin, der Merry scheinbar nicht so leicht finden kann, was ich eigentlich nicht verstehe, denn er müsste ja direkt neben dem Hexenkönig, Théoden und Éowyn gelegen haben, sucht bis spät in die Nacht, was sein Verhältnis zu Merry zeigt.

Er findet ihn schließlich von einem Ork verdeckt neben dem Kadaver eines Mûmak und kümmert sich um ihn.

Ich finde hier eigentlich schade, dass man sich hier nur um die Helden gekümmert hat. Die Bergung einiger verwundeter Soldaten

hätte das Ende der Schlacht etwas aufgewertet und wieder etwas Leben in das tote Schlachtfeld gebracht.

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Ach, das lange Gehen über das Schlachtfeld, um einen bestimmten Verwundeten oder Toten zu suchen, ist ein alter literarischer Topos. Ich erinnere mich z. B. an die Sage von eine gewisse Edith Schwanenhals, die nach der Battle of Hastings mit ein paar Getreuen ihren Gliebten, den unterlegenen König Harold, sucht. Darüber gibt es Balladen. die musste auch lange suchen, obwohl es der König war. Und Karl den Kühnen von Burgund musste sie auch suchen, dessen Leiche war schon von Wölfen angefressen, als sie ihn endlich fanden - das ist historisch! Insofern finde ich die suche Pippins nach Merry als völlig realistisch. So ein Schlachtfeld ist ja ganz schön groß, und alles zu Fuß!

Bearbeitet von Fioridur
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  • 1 Jahr später...

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