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Sequenz 13: Ich möchte, dass du (...) /... / Der Pfad der Toten


Acheros

Empfohlene Beiträge

Hallo,

und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Herr der Ringe' -Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk von J.R.R. Tolkien basiert.

Dieser Thread widmet sich der Besprechung eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Rückkehr des Königs' in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 32, 33, 34 und 35 mit den Titeln

Ich möchte, dass du nicht mehr zweifelst / Der Dwimorberg / Die Heerschau von Rohan / Der Pfad der Toten

und der Laufzeit (SEE) von 1:41:15 bis 1:53:47 (1.DVD)

Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte im Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954

Dann viel Spass bei der Besprechung! :-)

Hinweis: Der Thread öffnet sich am Freitag, 26.06. um 12 Uhr

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Zunächst folgt eine schöne Szene zwischen Onkel und Nichte. Man sieht, dass die beiden ein herzliches Verhältnis zueinander haben. Schade, dass es solch eine Szene zwischen Éomer und Théoden nicht gibt. Théoden gibt sogar seine Nichte die Anweisung, dass sie an seiner Stelle in der Goldenen Halle herrschen möge. Heißt das, dass sie nach seinem Ableben Königin werden soll? :rolleyes: Diese Worte sind jedenfalls ein bisschen mißverständlich.

Allerdings schön, dass Théoden versucht, seine Nichte anschließend noch zu trösten.

Derweil reiten Aragorn und seine 2 Gefährten durch eine unheimliche Felsenschlucht. Legolas weiß so einiges über die Geschichte dieses Ortes. Gut, dass man erfährt, was es mit diesem Pfad der Toten auf sich hat. Aragorn wagt dann den Schritt in die Höhle hinein. Die anderen folgen ihn.

Derweil brechen die Rohirrim auf. Eine großartige Szene mit vielen Pferden und Reitern. Merry soll zurückgelassen werden. Eigentlich vernünftig vom König, denn der Hobbit mit seinem Pony scheint zu klein für alles zu sein. Doch da taucht ein unbekannter Reiter auf und packt Merry auf sein Pferd. Merry erkennt sofort, dass es sich um Éowyn handelt. Schade! Im Buch war er die ganze Zeit der Meinung, es handele sich um einen Mann namens Dernhelm.

Es wird nach Gondor geblendet, wo so langsam Mordors Truppen nach Minas Tirith ziehen.

Zurück zum Pfad der Toten: die unheimliche Atmosphäre in den Höhlen ist sehr gut gemacht. Überall scheinen Geister zu lauern. Dann erreichen Aragorn und Co. die Stadt der Toten. Die schemenhaften Geister und der Totenkönig sehen schön gruselig aus. Dann kommt es zu einem kurzen Schlagabtausch mit dem Totenkönig. In der Kinofassung gibt sich der Totenkönig dann geschlagen und erkennt Aragorn an. Aber hier in der SEE folgt jetzt purer Schwachsinn. Offensichtlich wollte es PJ nochmal spannend machen. Die Geister lachen Aragorn aus und verschwinden. Dann kommt die bescheuerte Schädellawinen. Das sind Szenen, die die Welt nicht braucht. Aragorn steht als Depp da. Kein Wunder, dass er verzweifelt, als er aus der Höhle rauskommt und die Korsarenschiffe sieht, die alles am Anduin zerstören. Plötzlich aber sind die Toten wieder da und wollen nun doch helfen. :uglyvogel:

Insgesamt schöne Szenen bis auf den Schwachsinn in den erweiterten Sequenzen im "Pfad der Toten".

Bearbeitet von Celebne
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Für mich ist die Szene zwischen Théoden und Éowyn eine der schönsten der ganzen Trilogie. Ich glaube, bei dieser Szene hat die Sympathie für Rohan damals bei mir endgültig die Oberhand gewonnen. Leider lässt sie auch sehr vermuten, dass Théoden den Krieg nicht überlebt.

Die Gondorianer sind mit Abstand weniger persönlich, verletzlich und sympathisch dargestellt, dazu gehört auch die pathetischste Szene der Filme Théoden ("Ein Schwerttag, ein Bluttag..." *brr*) und der einzig wirklich schlimme Tod. Für mich ist Théoden der heimliche Held von Teil III, da tritt Aragorn weit in den Schatten. Das liegt vor allem auch an den Geisterberg-Szenen. Während Théoden den größtmöglichen Heldenmut beweist und das so liebgewonnene Volk von Rohan in die Schlacht reitet, spaziert Aragorn erstmal "gemütlich" durch so eine komische Geisterstadt, wird von einer Schädellawine überrollt und hat dann eine unbesiegbare Armee, gegen die alles andere abstinkt... nein, mir gefällt Aragorns Rolle in RotK nicht wirklich.

Es musste ja schon zu Anfang des Films von Théoden behauptet werden, dass Aragorn für den Sieg bei Helms Klamm verantwortlich war. Das sind für mich verzweifelte Versuche, Aragorns Rolle zu stärken, genauso wie das Brimborium mit Anduril und Arwens Dahinsiechen.

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Also kommen wir zuerst zum Positiven in dieser Sequenz:

Da wären zum einen die schöne Szene zwischen Theoden und Eowyn, die ihr ja schon erwähnt habt und zum anderen der Aufbruch der Rohirrim in die Schlacht. Diese riesige Reiterei, die hier wirklich eindrucksvoll dargestellt wird. Doch die Wirkung dieser Szene wird durch die darauf folgende Szene noch gesteigert: Das Aufmarschieren von einer viel größeren Armee Mordors vor Minas Tirith. Ich finde das sehr beeindruckend dargestellt, zuerst die Armee Rohans, die den Zuschauer Hoffnung schöpfen lässt und eine gewisse Zuversicht auf den Sieg bringt; und dann die Armee Mordors, die die Hochstimmung der Rohanszenen wieder nach unten drückt und erstmal für ein erstauntes Luftholen beim Zuschauer sorgt. Dieser Kameraschwenk über Mordors Streitkräfte ist sehr beeindruckend und verfehlt an dieser Stelle seine Wirkung nicht.

Und dann kommen wir leider auch schon zu den negativen Teilen dieser Sequenz: Die Pfade der Toten. Generell ist RotK der Teil der Trilogie, bei dem ich am häufigsten vorspule, weil es hier die meisten Szenen der Verfilmung gibt, die mir nicht gefallen. Zu diesen "Überspul"-Sequenzen gehört eigentlich alles was die Armee der Toten betrifft, sei es die Begegnung mit dem Totenkönig oder der Angriff der Geister in Minas Tirith, da wird bei mir oft gnadenlos vorgespult. ;-)

Kurzum: Ich finde die visuelle Umsetzung der AoD grauenhaft schlecht, weil sie überhaupt nicht mit meinen Vorstellungen, die ich beim Lesen hatte, harmoniert. Generell nervt mich am dritten Teil diese Grün-Versessenheit PJ's was Geister angeht. Zuerst Neon-City aka Minas Morgul (hatten die damals schon Neonlampen? Zugegeben, auch Tolkien hat ein grünes Leuchten bei Minas Morgul beschrieben, aber im Film ist mir das einfach zu aufdringlich) und dann natürlich die Geister, die mir mit ihrem neongrünen Leuchten auch nicht gefallen wollen.

Aber weg vom visuellen Fehlgriff und hin zu einer der unlogischsten Szenen der ganzen Trilogie:

Die Schädellawine. Was sollte dass denn bitteschön werden? Diese Szene strotzt nur so vor unlogischen Aspekten: Wo kommen die ganzen Schädel her und wer hat die alle hinter einer Felswand gesammelt? Und dann natürlich unsere drei Herren, die Felsen in der Brandung, die durch die vorbeirauschenden Schädel waten, was absolut unmöglich ist, da man sich da einfach nicht dagegenstemmen könnte. Und wozu das Ganze überhaupt? Welchen Sinn hat die Szene? Da war die Kinofassung an dieser Stelle hundertmal besser...

Bearbeitet von Fangli
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Die Sequenz beginnt mit einem Gespräch zwischen Théoden und Éowyn, das auch ich sehr schön finde. Der König deutet seiner Nichte an, dass sie künftig über Edoras herrschen solle. Ahnt Théoden hier schon, dass er nicht zurückkehren wird? Jedenfalls zeigt diese Szene, wie herzlich er Éowyn verbunden ist; sein größter Wunsch ist es, dass sie wieder lächeln und froh werden möge. Théoden ist wirklich ein sympathischer Herrscher.

Weiter geht es mit Aragorn, Gimli und Legolas, die sich auf dem Pfad der Toten bewegen. Eine triste und unheimliche Gegend, sehr schön dargestellt. Legolas erzählt die Geschichte, die dahintersteckt. Am Eingang werden die Pferde durch einen plötzlichen Luftzug aus dem Dunkel erschreckt und galoppieren davon. Aragorn lässt sich jedoch nicht erschrecken und durchschreitet das Tor. Legolas folgt ihm sofort und auch Gimli nach kurzem Zögern.

PJ scheint übrigens wirklich eine Vorliebe für Totenschädel zu haben, denn auch rund um das Tor herum sind welche in den Felsen eingelassen.

Die Rohirrim machen sich zum Aufbruch bereit. Théoden teilt Merry mit, dass er zurückbleiben müsse, obwohl dieser unbedingt kämpfen möchte. Merry hat jedoch unerwartet Glück, als er von einem Reiter in den Sattel gezogen wird. Er erkennt zu seiner großen Überraschung die als Soldat verkleidete Éowyn. War es im Buch nicht so, dass Merry bis zum Schluss keine Ahnung hatte, wer der Soldat (Dernhelm?) war?

Das Heer von Rohan reitet los und bietet dabei einen beeindruckenden Anblick.

Schnitt auf die marschierenden Orks. Auch hier wieder ein beeindruckender Anblick – jedoch der beunruhigenden Sorte, da man sofort sieht, dass das gewaltige Heer des Feindes zahlenmäßig weit überlegen ist.

Derweil befinden sich Aragorn und seine Begleiter im Dwimorberg. Legolas sieht wieder mehr als die anderen und merkt, dass die Toten ihnen folgen. Gimli versucht sich auf seine typische Art selbst Mut zu machen, doch man merkt, dass dem Zwerg nicht wohl in seiner Haut ist. Witzig, als er versucht, die nach ihm greifenden Geisterhände wegzupusten. Das lockert diese intensive Szene ein bisschen auf. Und wieder überall Totenköpfe! Von wem stammen die nur alle?

Die Drei gelangen an einen Abgrund, wo sich ihnen der König der Toten offenbart und ihnen den Weg versperrt. Visuell toll umgesetzt finde ich das Erscheinen der Stadt der Toten und der daraus herausmarschierenden Truppen. Der grünliche Schimmer stört mich dabei nicht unbedingt, genauso gut hätte es weiß schimmern können. Der Effekt ist jedenfalls da.

Aragorn fordert den König der Toten auf, seinen Eid zu erfüllen, und dieser erwidert, dass nur der König von Gondor ihm Befehle erteilen dürfe. Als er auf Aragorn losgehen will, macht er Bekanntschaft mit Andúril.

Wie kann es übrigens sein, dass zwar ein Pfeil durch den Totenkönig hindurch geht, Aragorn ihn jedoch am Hals greifen kann? Und dass das Geisterschwert klirrend auf Andúril trifft? Fehler oder Absicht?

Aragorn fordert die Toten auf, sich ihm anzuschließen und ihre Ehre zurückzuerlangen. Die Antwort ist nur ein höhnisches Lachen, und die Toten verschwinden wieder. War das jetzt ein Ja oder ein Nein?

Die jetzt folgende Schädellawine finde ich auch ziemlich unpassend. Wenn es nur ein paar Schädel gewesen wären, okay, das wäre noch gegangen, aber das sind ja Hunderte, wenn nicht gar Tausende Schädel. Von wem sind die? Vielleicht von den Toten selber? Oder aber das Ganze ist nur eine Art magische Täuschung? Wie auch immer, das hätte in der Form nicht sein müssen. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Dafür finde ich die nächste Szene umso besser. Als Aragorn, Legolas und Gimli aus dem Berg herauskommen, sehen sie eine Flotte von Korsarenschiffen den Fluss hinabkommen. Und sie sehen die brennenden Dörfer an den Ufern. In diesem Moment verzweifelt Aragorn.

Da tritt plötzlich der König der Toten aus dem Berg heraus und verkündet, dass seine Armee in den Kampf ziehen wird.

Alles in allem eine gut gemachte Sequenz, in der ich nur die Schädellawine unpassend finde. Gibt´s hier überhaupt jemanden, der die mag ;-)?

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*Gerüchtemodus an* Wie kann Celebne einen Beitrag um 11:17 Uhr posten, in einem Thread, der um 12:00 Uhr automatisch eröffnet und wie kann Celebne diesen nach einer Minute überarbeiten?

Dafür gibt es eigentlich nur eine mögliche Erklärung: Celebne ist ein Slider! :-O *Gerüchtemodus aus*

Alles in allem eine gut gemachte Sequenz, in der ich nur die Schädellawine unpassend finde. Gibt´s hier überhaupt jemanden, der die mag ;-) ?

Hehe, ja Querdenker Saruman mag diese Szene :baeh: , aber ein Schritt nach dem anderen und zurück zum Anfang:

Aber zunächst kann ich euch noch bedenkenlos zustimmen, denn das Gespräch zwischen Theoden und seiner Nichte Eowyn ist äußerst gelungen. Bernard Hill zeigt hier auch sehr überzeugend, dass Theoden daran zweifelt, dass er überhaupt jemals lebendig zurückkehren wird. Ein Grund mehr, dass er seine Nichte nicht auch noch ins Verderben reiten lassen will.

Der Weg hinauf zu den Pfaden der Toten ist eine erweiterte Szene, die es nicht im Kino zu sehen gab - schade eigentlich, denn visuell ist diese beeindruckend in Szene gesetzt. Alleine schon die Landschaft hier ist perfekt. Die Schluchten mit den Hängen aus Geröll und kantigen Spitzen - alles in einem dumpfen Grauton - sind ein beeindruckendes Naturereignis und perfekt, um einen Pfad in das Reich der Toten darzustellen. Während Legolas die Geschichte der Verfluchten erzählt, leistet auch die Kamera einen hervorragenden Job. Dioe Kameraführung und der Schnitt wirken in perfekter Harmonie mit der Landschaft. Die Charaktere werden häufig von der Kamera umkreist, als würden sie von einer fremden Macht umzingelt werden. Dabei noch geisterhafte Soundeffekte. Diese Szene dient nicht nur dazu, das Reich der Toten einzuleiten, sondern schildert auch gut, weswegen sie verflucht wurden. Der Kinozuschauer kommt zwar auch ohne derlei Erklärungen aus, aber als einleitende Szene wäre diese gar nicht so schlecht gewesen.

Endlich beim Eingang angekommen, schreckt etwas die Pferde auf, sodass diese fliehen. In dieser Szene haben wir dann auch wieder den für den Herrn der Ringe typischen Zwergen-Humor, der aber dank der SEE an dieser Stelle gleich noch weiter ausgeweitet wird. Gimli traut sich nicht unter die Erde zu gehen, aber da Legolas seinem Gefährten Aragorn freiwillig folgt, kann der gute Zwerg das nicht auf sich sitzen lassen. Eine Szene, die jedes Mal zumindest ein Schmunzeln hervorruft. :-O

Aber bevor ist mit den Späßen von Gimli weitergeht, noch ein Blick auf den Aufbruch der Reiterschar von Theoden. Auch Merry will er nicht dabei haben, da eine solche Schlacht nichts für einen Hobbit wäre und in diesem Fall hat er sogar recht, auch wenn Merry, wie auch Pippin, noch ihre Rolle zu spielen haben. Auf seinem kleinen Hottehü wäre er vermutlich eh nicht schnell genug hinterher gekommen. Aber dafür wird er kurzerhand von der verkleideten Eowyn aufgenommen. Sehr gut gefällt mir in dieser Szene, wie stolz die Reiter auf ihren Pferden aussehen. Nicht nur Bernard Hill als Theoden, sondern auch die wahrscheinlich weniger schauspielerisch gebildeten Statisten, die in seinem Trupp reiten. Alleine schon die Haltung dieser Reiter drückt die Entschlossenheit von Rohan aus. Als unterstützendes Mittel kommt dann noch die fantastische Musik hinzu. Visuell beeindruckend ist auch die Perspektive, als wir diese riesige Armee lospreschen sehen - nichts ahnend, dass uns in Minas Tirith noch spektakulärere Bilder erwarten werden.

Ach und da sind wir auch schon. Im gleichen Zuge sehen wir, wie sich auch das Böse auf die Schlacht vorbereitet. Fantastisch, wie der Schlachtruf der Orks erklingt und die Trolle die durchdringenden Kriegstrommeln schlagen. Genial finde ich auch (nicht nur in dieser Szene), wie die realen Orks der Armee mit den computergenerierten Orks im Hintergrund verschwimmen. Da könnte man wirklich fast meinen, die komplette Armee sei real.

Zurück auf dem Pfad der Toten mit einer neuen Szene der SEE, die ich für die SEE eigentlich als gar nicht so schlecht erachte. Es ist dabei aber nicht der sinnvolle Inhalt, denn den gibt es nicht, sondern dass noch etwas auf dem Zwergen-Humor von Gimli herumgeritten wird. Und diese Szene schafft es allemal wieder zur Belustigung beizutragen :-O Deshalb hat Gimlis Gehoppse auf den Totenschädeln oder sein Wegpusten der Geisterhände durchaus eine Daseinsberechtigung für mich. Aber ich habe ja Gimlis Humor durchweg in der ganzen Verfilmung gemocht und liebgewonnen, sodass es für mich ja schon fast eine Enttäuschung wäre, wenn die Zwerge in der anstehenden Hobbit-Verfilmung ernst und stur wären.

Da wir hier aber in einer ausführlichen Filmbesprechung sind, muss ich doch mal kurz auf den Inhalt dieser Szene eingehen: Als die drei Gefährten auf diesen Schädel-Friedhof kommen, sagt Legolas, dass er Pferde, Männer und Banner sehen könne, die aber wir als Zuschauer und die anderen Beiden noch nicht sehen können. Können Elben jetzt neuerdings schon Tote sehen? Oder ist das nur sinnbildlich gemeint? Erklärungsversuche? Ansonsten hätte es Legolas Kommentare an dieser Stelle nicht gebraucht. Der Humor, der von Gimli erzeugt wird, hätte vollkommen ausgereicht, um diese Szene zu rechtfertigen. ;-)

Nun aber wird es wieder ernst und die Drei werden von der Armee der Toten eingekreist und sollen nun für ihren Verstoß gegen die Regeln sterben.

Wie kann es übrigens sein, dass zwar ein Pfeil durch den Totenkönig hindurch geht, Aragorn ihn jedoch am Hals greifen kann? Und dass das Geisterschwert klirrend auf Andúril trifft? Fehler oder Absicht?

War das eine eher rhetorische Frage oder tatsächlich eine Nachfrage, weil die Antwort liegt doch eigentlich klar auf der Hand. :kratz:

Der Pfeil wird von Legolas abgeschossen und wie bei Geistern nunmal üblich, sind diese unsichtbar und der Pfeil fliegt somit durch diese hindurch. Aragorn aber ist der Erbe Isildurs und zukünftiger König, der Isildurs Schwert trägt. Natürlich kann Isildurs Schwert und Isildurs Blut (also Aragorn), die Geister befehligen und verletzen, denn Isildur war ja derjenige, der den Fluch über die Flüchtlinge ausgesprochen hat.

@Fangli: Was hast du denn genau gegen grüne Geister?

Erst einmal rein filmisch betrachtet, sind 50 % der Geister in anderen Grusel-Filmen grün, da diese grüne Farbe nunmal eine größere Bedrohung aufweist. Welche Farbe hätte man den Geistern sonst geben sollen? Eine weiße Färbung hätte an dieser Stelle wohl zu sehr an Casper, den freundlichen Geist, erinnert und im Moment fallen mir auch keine weißen Geister aus anderen Filmen ein, die wirklich furchteinflößend sind. Die sind eigentlich immer grün oder werden ganz normal als Menschen dargestellt.

Außerdem sind diese Geister doch schon alleine dadurch beeindruckend, dass auch hier Schauspieler aufwendig maskiert wurden. Wenn man sich die Gesichter in den Nahaufnahmen anschaut, reicht das doch schon, um wenigstens das Design der Geister zu mögen, selbst wenn man die filmische Umsetzung der Pfade der Toten nicht mag.

Aragorn kann den Totenkönig aber nicht ganz überzeugen und so verschwinden er und sein Gefolge wieder im Nichts. Der Nebel auf dem Boden zieht sich wieder zurück, was wirklich beeindruckend aussieht. Als würde dieser wieder eingesogen.

Danach folgt die Szene, die alle von euch so empört: Die riesige Schädellawine.

Auch ich war beim ersten Mal schauen der SEE alles andere als zufriedengestellt. Im Buch habe ich mir die Pfade der Toten ohnehin ganz anders vorgestellt und dann noch diese komische Schädellawine, die nun keine Buchvorlage mehr erahnen lässt.

Nach dem zweiten Mal aber habe ich versucht, den Film eben als Film anzuerkennen und nicht als 1-zu-1-Umsetzung des Buches und wenn man den Sinn in dieser Schädellawine sucht, dann ist dieser auf jeden Fall zu erkennen. Für mich ist diese Lawine ganz schlicht und einfach ein Test. Aragorn wird einem Test unterzogen, ob er überhaupt fähig ist, die bevorstehende Schlacht zu schlagen und ob er würdig ist, der König zu werden. Möglicherweise wird er sogar einfach nur getestet, ob er tatsächlich der König ist, denn nur weil er das Schwert trägt, heißt es ja nicht, dass er automatisch Isildurs Erbe sein muss.

Habt ihr mal die ungläubigen und zweifelnden Blicke der Toten gesehen, als Aragorn ihnen seinen Anspruch auf den Thron erklärt hat und dass er sie nach dem Kampf von ihrem Fluch erlösen wird? Sie glauben nicht daran, dass sie jemals jemand erlösen wird oder dass Aragorn überhaupt der König ist. Der Totenkönig glaubt dies genauso wenig, selbst wenn ihn das Schwert überrascht hat. Für mich ist es also ganz klar der Beweis, dass Aragorn sich als Führer beweisen soll. Übrigens ist ja selbst Aragorn noch nicht hundertprozentig davon überzeugt, dass er König werden will (oder war es zumindest vor wenigen Szenen noch nicht). Wie soll jemand etwas vor anderen vertreten, wenn er selbst nicht ganz davon überzeugt ist? Eine Prüfung, dass man des Postens als Anführer würdig ist, gibt es in zahlreichen Kulturen. Wer weiß, ob genau diese Kultur, der die Toten einmal angehörten nicht solche Stärkebeweise gefordert haben, damit sie ihren Anführer anerkennen.

Ob PJ sich tatsächlich so etwas gedacht hat, als er diese Szene abgedreht hat, steht in den Sternen, aber das ist auch egal, denn die spätere Interpretation einer Szene muss nicht immer mit der tatsächlichen Intention des Regisseurs übereinstimmen. Und in diesem Fall ergibt die Szene für mich einen Sinn - geplant oder nicht geplant.

Zusätzlich kommt hinzu, dass die Schädellawine ein visuell beeindruckendes Ereignis ist! Interessant (und eigentlich irgendwo widersinnig) ist ja auch, dass diese Schädel nicht computeranimiert sind! Es wurden tausende Mini-Schädel angefertigt, um diese aus dem Modell der Geisterstadt rieseln zu lassen! Zusätzlich haben wird noch hunderte Schädel in Originalgröße. Eine solche Liebe zum Detail verdient bei mir ebenfalls Respekt, was die Szene unabhängig von deren Sinn aufwertet!

Allerdings bin auch ich der Meinung, dass es diese Szene weder in der Kinoversion, noch in der SEE unbedingt gebraucht hätte, denn sie weicht einfach zu sehr vom Buch ab. Dennoch kann ich ihren Sinn erkennen und kann mit dieser Szene leben, auch wenn sie nicht zu meinen Favoriten gehört. Schlecht ist sie nicht!

Aragorn und Co. entkommen der Lawine und Aragorn verliert die Hoffnung. Auch hier kann man wieder sehr gut erkennen, dass Aragorn immer noch daran zweifelt, dass er ein Anführer und ein Hauptmann sein kann, der eine Armee anführen kann, die gegen Saurons Streitmächte bestehen wird.

Aragorn hat den Test der Totenarmee allerdings unwissentlich bestanden und der Totenkönig unterwirft sich somit seinem Kommando!

P.S.:

Ich wollte ja noch kurz auf die Frage eingehen, woher die ganzen tausend Schädel kommen:

Erst einmal könnte es sein, dass die Armee der Toten tatsächlich so zahlreich ist, wie es die Anzahl der Schädel zeigen. Auf dem Schlachtfeld von Minas Tirith sieht man ja deutlich, dass die Armee durchaus tausende Mann stark sein könnte. Gezählt habe ich sie noch nicht. :ugly:

Wieso die ganzen Schädel gerade dort im inneren der Stadt gelagert waren, erklärt sich für mich dadurch, dass die Toten eine Art Begräbnisstätte eröffnet haben. Ihr lasst euren Müll ja auch nicht überall im Haus liegen, sondern sammelt diesen in einem Mülleimer. Schlechtes Beispiel, aber ich denke, dass die Toten deshalb ihre Überreste zentral gesammelt haben. Ihr wärt bestimmt auch verstört, wenn ihr ständig über eure Überreste stolpern würdet, weil die einfach mitten in der Höhle rumliegen. ;-)

Bearbeitet von Saruman
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Nein, ich fange jetzt nicht an, mich in die Diskussion einzuklinken - leider reicht meine Zeit dafür momentan nicht aus. Also nur kurz:

Erst einmal rein filmisch betrachtet, sind 50 % der Geister in anderen Grusel-Filmen grün, da diese grüne Farbe nunmal eine größere Bedrohung aufweist. Welche Farbe hätte man den Geistern sonst geben sollen? Eine weiße Färbung hätte an dieser Stelle wohl zu sehr an Casper, den freundlichen Geist, erinnert und im Moment fallen mir auch keine weißen Geister aus anderen Filmen ein, die wirklich furchteinflößend sind. Die sind eigentlich immer grün oder werden ganz normal als Menschen dargestellt.

Um weiße Geister in Filmen zu finden, muss man gar nicht so weit über den Tellerrand schauen. Innerhalb von PJs LotR gibt es da ja noch die Ringgeister, die innerhalb der Geisterwelt weiß erscheinen. Generell scheint PJ eher zu weißen Geistern zu tendieren, wenn ich mich da an "The Frighteners" erinnere ...

Allerdings muss ich sagen, dass mich der Grünton der Armee der Toten nicht gestört hat. Das Design passt gut in ide Gesamt-Visualität der Trilogie - und dann spielt es für mich keine Rolle, dass ich mir die Totenarmee in Tolkiens LotR vollkommen anders vorgestellt habe.

Hier ein Bild von John Howe, das meiner Buch-Vorstellung der Armee der Toten recht nahe kommt: http://www.john-howe.com/portfolio/gallery...hp?image_id=111

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Ja, die Nazgul sind zwar auch weiß, allerdings ist das für mich etwas Anderes, da diese auch in einem ganz anderen Zusammenhang dargestellt werden. In der realen Welt sind die Geister ja dank ihrer Umhänge schwarz und die Farbe schwarz steht ja auch für das Böse. In der Wahrnehmungsebene, in die man durch den Ring gelangt, erscheinen sie dann weiß und man sieht verschrobene und entstellte Könige. Diese Geistererscheinung wirkt hier aber weniger durch deren Färbung bedrohlich, sondern durch die sonstigen Effekte. Die Soundeffekte wirken entsprechend und die Nazgul werden in dieser Ebene verzerrt dargestellt.

Die Armee der Toten aber hätte man ganz normal darstellen müssen, weil diese ja auch in der sichtbaren Welt für alle zu sehen sind. So wie das Design im Film ist, hätte eine weiße Färbung dann wohl nicht gewirkt, sondern dann wie in "The Frighteners" ausgesehen, was aber auch kein ernstzunehmender Geisterfilm ist, sondern eine Horrorkomödie. Und für sowas funktioniert eine weiße Färbung wunderbar (wie ja auch in Casper oder Disney-Cartoons).

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Ich kann das sogar noch toppen: Laut meiner Anzeige hat Celebne schon um 10:17 Uhr gepostet. ;-)

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@Fangli: Was hast du denn genau gegen grüne Geister?

Sie passen einfach nicht. Ich finde die im Buch gegebene Beschreibung einfach viel stimmungsvoller als diese Neon-Viecher im Film. Ich hatte sie mir immer wie eine Art Nebel vorgestellt, der über das Land zieht, und in dem grobe Umrisse zu sehen sind. (Dass man das schön atmosphärisch darstellen kann, sieht man in "Der 13. Krieger"). Eine tolle Stelle im Buch ist auch die Beschreibung der Armee der Toten, die mit rot glimmenden Augen bei Pelargir am Ufer des Anduin steht. Da kommt eine "Grusel-Stimmung" auf, bei PJ's Geistern nicht.

Für mich ist diese Lawine ganz schlicht und einfach ein Test. Aragorn wird einem Test unterzogen, ob er überhaupt fähig ist, die bevorstehende Schlacht zu schlagen und ob er würdig ist, der König zu werden.

So nach dem Motto: "Ob der wohl eines Königs würdig ist? Komm wir probieren's aus, kippen wir unsere Gebeine über ihn!" :-O

Naja, für mich ist das keine wirklich zufriedenstellende Erklärung. ;-) Man denkt sich ja oft die verschiedensten Erklärungen aus, um sich leicht merkwürdig anmutende Szenen wieder zurecht zu legen, aber diese Szene ist wirklich so haarsträubend schlecht, dass selbst die phantasievollsten Erklärungen nicht wirklich etwas daran ändern können, zumindest für mich.

Bearbeitet von Fangli
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:auslach:

[offtopic-modus an] Celebne ist kein Slider (was das auch immer sein mag). Euere Forums-Uhr geht ganz einfach falsch. Ich vermute mal, dass der Thread sich bereits am Donnerstag um Mitternacht öffnet, denn am Freitag Vormittag ist es eigentlich immer möglich, bereits vor 12 Uhr zu posten. :-O [off-topic-modus aus]

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*Gerüchtemodus an* Wie kann Celebne einen Beitrag um 11:17 Uhr posten, in einem Thread, der um 12:00 Uhr automatisch eröffnet und wie kann Celebne diesen nach einer Minute überarbeiten?

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Ich kann das sogar noch toppen: Laut meiner Anzeige hat Celebne schon um 10:17 Uhr gepostet. ;-)

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Mir fehlt grade leider irgendwie die Motivation für die Besprechung. :-/ Und das wo ich schon 3 Wochen hinterherhinke.

Vielleicht kommt sie ja wieder.

Dazu wollte ich nur mal kurz was sagen um es dann hoffentlich zu beenden:

Der Unterschied 10:17 und 11:17 liegt daran ob man eingeloggt ist. Beim Einloggen nimmt er die deutsche Zeit (sommerzeitkorrigiert), sonst die Normalzeit also die MEZ+1.

Ich stelle die Threadfunktion immer auf 11:00 im Sommer, da ich dachte, dass er sich dann im eingeloggte Zustand um 12 öffnen würde. Die Frage ist, wann er sich öffnet. Da ich nie zu diesem Zeitpunkt da bin kann ich das nicht überprüfen und eigentlich ist es auch egal. :-) Nen Beitrag innerhalb einer Minute zu verändern ist kein Problem wenn es sich bspw. um nen Tippfehler handelt.

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  • 2 Wochen später...

So, ich hab mal wieder etwas Zeit eine Sequenz nachzuholen und fange am Besten vorne an...

Zunächst mal finde ich es irgendwie schön, dass Théoden Éowyn tröstet, aber viel mehr gibt's dazu auch nicht zu sagen...

Zunächst erzählt Legolas Gimli die Vergangenheit und den Fluch des Totenheers, doch noch während der Erzählung scheint es zu einer Art Porphezeiung zu werden. Ich kann nicht genau sagen was das bezwecken soll, aber irgendwie leitet es sehr gut hin zum Eintritt in das Totenreich.

Der Eingang selbst ist fast schon genial versteckt. Ich frage mich ob man ihn ohne Wissen, dass es ihn gibt überhaupt zu finden vermag. Gimli spricht ausnahmsweise in Rätseln will aber eigentlich nur sagen, dass er höllische Angst hat. :-O

Legolas' Blick schweift über die Malereien am Eingang während er den eingemeistelten Spruch vorliest, der eindringlich davor warnt einzutreten. Die Pferde fürchten sich und reißen aus. Erst jetzt spricht Aragorn seit dem Einritt ins Gebirge. Er wirkt ohnehin sehr in Gedanken und doch ist er sehr entschlossen im Angesicht des Eingangs den Toten entgegenzutreten.

Legolas folgt ihm ohne zu zögern, Gimli zögert kurz und folgt dann Aragorn m.E. als Freund und nicht wie er vorgibt um seinen Ruf zu wahren. Schon hier am Eingang sind viele Schädel aufgebaut oder eingelassen.

Die Rohirrim wirken beinahe als hätte sie verschlafen. Es ist schon recht hell und herrscht übertriebene Eile unter den Soldaten. Théoden hingegen lässt es scheinbar etwas ruhiger angehen. Théoden macht Merry relativ unsensibel klar, dass er trotz des formalen Eintritts in sein Heer, nicht an der Schlacht um Minas Tirith teilnehmen wird. Merry hingegen ist entschlossen seinen Freunden gleichzutun und wird dann auch flux auf Éowyns Pferd gehievt. Im Gegensatz zum Buch erkennt Merry sofort, um wen es sich beim maskierten Reiter handelt. Meines Erachtens ist das auch absolut sinnvoll, da ich mir kaum vorstellen kann, dass man während eines Dreitagesritts nicht merkt, dass man zusammen mit einer Frau und nicht mit einem Mann auf dem Pferd sitzt. Allein schon an der Stimme dürfte das Erkennen kein Problem sein. Sie mag ihre Identität vielleicht unter vielen Reitern geheimhalten können aber sicher nicht vor einer Person, die sich immer in ihrer Nähe befindet.

Der letzte Schwenk auf den Ausritt nach Gondor zeigt eine riesige Reiterei, die wohl das Größte darstellt was man an Armeen des Guten zu Zeiten des Ringkriegs gesehen hat. Man bekommt Hoffnung, Hoffnung, dass die Rohirrim stark genug seien Mordor im Bündnis mit Gondor zu besiegen. Filmisch sehr gut gelöst, wird genau diese Hoffnung schon nach der nächsten Blende vernichtet oder wenigstens relativiert. Ein gewaltiges Heer maschiert auf den Pelennor auf. Die Leitern aus Helms Klamm werden hier in erweiterter Form mitgeführt: Mächtige robuste Türme, für die die Mauern kein Hindernis darstellen.

Zwischen den Fluten an Fußvolk ragen riesige Trolle in den Himmel, die die Truppen mit Trommeln anspornen. Kurzum: Man sieht, dass das verdammt heftig wird...

Zurück auf den Pfaden der Toten dringen die drei altbekannten Gefährten weiter in den Berg ein.

Schon jetzt herrscht fahlgrünes Licht vor, das selbst von Aragorns Fackel ausgeht bzw. das diese überlagert oder verfälscht. Der Boden ist mit Schädeln übersät, die ich ganz klar denen zuordnen würde, die von den Toten auf dem Weg zum Inneren des Bergs aufgehalten wurden, jene, die man nie wieder sah. Legolas' Elbenauge kann die Toten bereits sehen, die gekommen sind um auch sie aufzuhalten. Aragorn trägt sein Schwert offen und kampfbereit. Seine Scheide hängt ohnehin noch an Brégos Sattel.

Zunächst macht es Gimli ganz gut, wie er versucht seine Angst zu überspielen, aber dann macht man ihn leider wieder mal etwas zum Deppen. Ein Pusten hätte wirklich gereicht...

Hingegen finde ich dieses fast schon unwirkliche Greifen der Nebelhände richtig gut. Es wirkt wie eine Art erste Warnung oder erster Angriff auf die Einfringlinge und verstärkt die Präsenz der Geister. Legolas macht sogar den Eindruck, als würden die Hände tatsächlich Einfluss auf ihn ausüben und er müsse gegen sie ankämpfen.

Aragorn macht den Alleweltsfehler eben auf das hinzuweisen, was man nicht tun sollte. Wie immer funktioniert es natürlcih prima und macht dem ohnehin schon schwer entmutigtem Gimli noch mehr das Halten seiner Zwergenwürde schwer.

Das Knacken der Knochen tritt in den Vordergrund und verdeutlicht, wie es Gimli gerade wahrnimmt.

Dann kommen sie im Herz der Berges an und stehen vor der Totenstadt. Aragorn wirkt so überrascht, wie ich beim Serious Sam spielen als ich in einen Raum ohne Gegner kam. :-O Das Letzte was er erwartet hatte war wohl, dass nichts passieren würde. Die Frage ist, ob er davor Angst hat, dass die Armee plötzlich auftauchen würde oder, dass sie nicht (mehr) existiert und somit die Hoffnung auf Verbündete dahin ist. Ich tippe in diesem Moment eher auf Letzteres.

Der kommende Auftritt der Toten ist eines meiner Highlights im Film. Der Totenkönig strahlt so derart viel Macht aus, dass er fast schon den Hexenkönig in den Schatten stellt. Man sieht die Drei aus der Vogelperspektive, wenn der Totenkönig beginnt zu sprechen. Seine Stimme hat eine raumfüllende Dominanz. Erst während er spricht offenbart er sich den Lebenden an einer sehr heroischen Stelle. Der König ist in seiner Erscheinung wohl mit Abstand der beste Geist, den ich je in einem Film gesehen habe. Erstens: Mir gefällt das Grün absolut gut, weil es eine Art Bindeglied zwischen dem Sein und dem Nicht-Sein darstellt. Das fahle Grün wirkt geisterhaft und doch kommt es der Farbe nahe, die auch die sterblichen Überreste der Toten haben. Die Helligkeit gibt enorme Macht wieder und zeigt irgendwie doch, dass es keine Geister mit tiefschwarzen Seelen sind. Ausserdem besteht die Projektion des Geists aus mehreren Ebenen. So sieht man bspw. teilweise das Gebiss, die Augenhöhlen und das Nasenloch, wie man es bei Toten sehen kann und teilweise die fast lebendige Fassade seines früheren Aussehens oder eben Zwoschenstufen davon. Einfach nur genial!

Dann folgt eine weiter Demonstration der Macht: Die bisher im Dunkel verborgene Stadt wird durch die Bewohner zum Leben erweckt und bringt die ganze Höhle zum Leuchten. Mit geisterhafter Geschwindigkeit werden die Eindringlinge umzingelt, sodass jede Flucht unmöglich ist. Der Totenkönig wiederholt die Mahnung am Eingang, für Jene, die nicht hören wollten und zeigt weiter, dass er der Chef im Ring ist. Seine Stimme geht dabei nicht von seiner Gestalt aus sondern klingt im ganzen Raum, als wäre er überall zugleich.

Legolas, der nicht gerade Fan solcher Situationenn zu sein scheint, ergreift die Initiative auf die Todesdrohung hin und schießt einen Pfeil ab, der durch den Totenkönig spurlos hindurch und hörbar hinter ihm scharf abgebremst zu Boden fällt.

Aragorn erzürnt ihn mit seiner Aufforderung und der König legt an Dominanz noch eingiges zu. Das ist so die Art Geist, vor der ich auch Angst hätte. ;-)

Aragorn erwidert dies indem er sein Schwert präsentiert, dessen eingravierter Schriftzug eine Warnung für die Feinde darstellt:

Ich bin Andúril und war Narsil, das Schwert von Elendil. Mögen die Sklaven Morgoths vor mir fliehen.

Dazu hört man ein ähnliches Singen wie es Glamdring im Kampf gegen die Flamme von Udûn aussandte. Eindeutig ein Zeichen für Magie in den Waffen aus meiner Sicht.

Der Totenkönig holt zum Streich aus und seine Geisterklinge trifft auf die matallene Klinge von Andúril. Das Letzte womit er gerechnet hatte in seiner Siegesicherheit. Aragorn setzt noch eins drauf und zeigt ihm, dass er ... jo... :-O ihn töten könnte?

Keine Ahnung was passieren würde wenn er es täte aber der König scheint schwer beeindruckt, dass man ihm in seiner unnahbaren Situation was tun könnte.

Während Aragorn sein Versprechen wiederholt kann man die ungläubigen Gesichter einiger Geistersoldaten sehen, die wohl zu realisieren scheinen, dass das nach all den Jahren ihre Erlösung sein könnte.

Dann beginnt der König zu lachen, markerschütternd und hämisch möchte man meinen. Ich interpretiere das anders. Ich sehe das Lachen als Lachen der Freude endlich die Erlösung von diesem schrecklichen Fluch vor Augen zu haben und Ruhe finden zu können, denn er weiß, dass Aragorn sein Versprechen halten kann.

Nach dem vollständigen Verschwinden der Geister verschwindet auch der geisterhafte Nebel und die Heimat der Toten, die nun nicht mehr von Nöten ist stürzt in sich zusammen und gibt die sterblichen Überreste der Toten frei.

In dieser Szene muss ich immer fast lachen wenn ich den "Och-nööö-Blick" von Aragorn sehe.

Jedenfallst hat auch die Dominanz des fahlgrünen Lichts nachgelassen und alles geisterhafte ist aus den Höhlen des Erech verschwunden.

Und jetzt kommt der Kritikpunkt, der offensichtlich auch euch nicht entfallen ist: Die Schädellawine. Mich stört daran nicht einmal ihre Existenz. Wenn die Schädel aus der Wand gerollt wären und in der Mitte des Raumes geendet hätten, okay, aber diese riesige Menge an Schädeln wirkt so was von kitschig und unrealistisch, dass es echt weh tut. Das sind die Köpfe von Zigtausenden Soldaten, die so nie hätten ein Heer bilden können...

Diese übertriebene Effekthascherei einer Schädelverfolgungsjagd ist absolut unnötig, deplatziert und passt so gar nicht zum Rest des Filmes (wie schon die im Nazgûl steckende Fackel oder später Denetoast)

Ich nehm die Lawine halt hin aber gafallen tut sie mir in dieser übertribenen Form nicht. Wie gesagt, mein Entschärfungsvorschlag steht oben.

Die Drei verlassen den Berg auf der Rückseite und erblicken die branschatzenden Korsarenschiffe, gegen die sie zu dritt machtlos sind und die Minas Tirith den Untergang bringen. Aragon stehen im Angesicht seiner Machlosigkeit die Tränen in den Augen und jede Hoffnung verschwindet aus seinem Gesicht. (btw: Sehr gut gespielt!)

Dann tritt der König der Toten angekündigt von einem Wehen durch die Felswand, dominant wie zuvor und stellt sich mit einem einfachen "Wir kämpfen" gegen die Armeen Mordors.

Alles in Allem, genial gemacht, wenn nur diese übertriebene Lawine etwas dezenter wäre...

Uns was für eine Spannung hier aufgebaut wird...

EDIT: Hui! Jetzt ist es viel später geworden als das beabsichtigt war. Eigentlich wollte ich vor ner Stunde fertig sein... :-O

Bearbeitet von Acheros
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