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Fan-Film: The Hunt for Gollum


golwin

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Ich kann André voll und ganz verstehen. Ich halte Peter Jacksons Verfilmung des LotR für keine gute Literaturumsetzung (Achtung - ich meine hier wirklich nur, wie die Literatur umgesetzt wird, es geht nicht um die etwaige Güte des Films!). Wenn nun ein Fanfilm exakt den gleichen Stil und die gleiche Atmosphäre aufzubauen versucht wie die LotR-Verfilmung, zusätzlich jedoch weniger Handlung hat, gibt es keinen Grund, diesen zu sehen.

Ich sehe eigentlich genug Gründe den Film dennoch anzuschauen, zumal er ja nur 34 Minuten und nicht einige Stunden dauert.

Ich habe ihn mir gerade zum zweiten Mal angeschaut, diesmal unter dem Aspekt, die Trilogie währendessen möglichst aus dem Kopf zu verbannen. Dabei fiel mir auf, dass der Kurzfilm in sich auch erstaunlich stimmig ist, was für mich immer eines der wichtigsten Eigenschaften eines Films ist. Der Fanfilm ist trotz der Kürze aufgebaut wie ein vollwertiger Film. Eine kurze allgemeine Einleitung, die den weiten Kontext erklärt und den nötigen Hintergrund für den kurzen Handlungsstrang erzeugt ist gefolgt von einer Einleitung der eigentlichen Handlung. Dabei wirkt Gandalf eigentlich genau wie der Berater, der er sein sollte. Aragorns Bild als Waldläufer ist auch sehr gut konstruiert und auch kleine Andeutungen auf den größeren Kontext werden mit der Statue oder der Vision Arwens später eingearbeitet. Der erste Kontakt mit Gollum und die weiteren Dialoge mit ihm kreieren eigentlich beim zweiten Hinsehen für die Kürze und vor dem Hintergrund der schemenhaften Darstellung von zuvor, ziemlich gut einen zwielichtigen und heimtückischen Charakter. Nebenbei wird man auch Zeuge eines einigermaßen komplexen Orkdialogs, in dem man auch indirekt von der weiteren Gefahr der anderen Orks erfährt. Die Lautlosikeit der Waldläufer wird ebenfalls gut inszeniert. Gemäß dem Vorbild vieler Filme ist die größere Gruppe auch schnell zerlegt, nur einer "springt hinters Sofa". Das ist nicht neu aber alt bewährt.

Der verwundete Aragorn wird dann mehr oder weniger durch die Liebe geheilt, womit auch dieser Aspekt im Film auftaucht.

Der zuvor vom Waldläufer erwähnte namenlose Schrecken darf natürlich auch nicht fehlen, ohne jedoch genauer darauf einzugehen um was es sich handelt, was an dieser Stelle auch nicht notwendig wäre. Beendet wird das Ganze recht schnell und mehr oder weniger glücklich für die Handlung des Filmes, denn das Ziel wurde erreicht. Gollum hingegen bildet sich am Ende des Films zu einem neuen Feind für den zu Schützenden heraus und ist in dieser Rolle eigentlich sehr gut mit Bild und Dialog dargestellt.

Dem Film mangelt es auch beim zweite Hinsehen immer noch etwas an Tiefe in der Story, aber auch ganz klar an Masse. Dennoch ist der Film in sich eigentlich ausgefüllt und würde, den Prolog mal ausgenommen, direkt vor der Trilogie funktionieren, wenn man dabei ein Auge zudrückt.

Ich finde es immer wieder interessant, wie unterschiedlich Dinge wirken, wenn man von Vergleichen mit Bekanntem absieht. Ich denke man kann dabei eher dem Weg folgen, den auch die Macher gegangen sind, als bei einem Vergleich, den das Nachkommende eigentlich nur verlieren kann.

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Ohja die Tonspur ist arg leise ich hab trotz voll aufgedrehter Lautstärke einiges schlecht verstanden. Dankenswerterweise gab es Untertitel. The Hunt for Gollum ist ein toller Film.

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Mir gefällt der Film und im Großen und Ganzen wurden auch meine Erwartungen erfüllt.

Zwar sind die Kritikpunkte (Fehlende Tiefe der Story und PJ-Orientierung) durchaus berechtigt, allerdings lohnt sich dieser Film meiner Meinung nach trotzdem. Die Anlehnung an PJ war zu erwarten und eigentlich auch schon in den Trailern zu erkennen.

Bei mir jedenfalls kam Mittelerde-Feeling auf und von Langeweile konnte nicht die Rede sein. Der Film rechtfertigt sich ja schon alleine durch seine tollen Landschaftsaufnahmen.

Schade finde ich nur, dass die Nachtszenen am Ende für meinen Geschmack etwas zu dunkel geraten sind, da kann man abgesehen von der Fackel kaum mehr was erkennen. Vielleicht liegt das aber auch nur an dem Internetstream.

Letztlich ist "The Hunt for Gollum" für mich ein grundsolider Fanfilm, den ich jedem empfehlen würde, dem die HdR-Trilogie gefallen hat.

Ich hoffe jedenfalls weiterhin auf eine qualitativ hochwertigere Version, die zum Download bereitgestellt wird...

Bearbeitet von Fangli
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Das hier erwähnte Lob an die Amateur-Filmcrew, kann ich nur wiederholen. Ich habe rein gar nichts an dem Film auszusetzen. Wer keine Mühen und Kosten scheut, nur um uns, den Fans, etwas zu bieten und dafür 3000 Pfund ausgibt, der hat einfach nur Anerkennung verdient.

Jegliche Kritik, die hier geäußert wurde bzw. Abneigung dem Film gegenüber, resultiert höchstwahrscheinlich aus zu hohen Erwartungen. The Hunt for Gollum ist nicht The Hobbit oder gar The Lord of the Rings. Natürlich ist die Musik, das Design und sogar die Konversation an Peter Jacksons Trilogie angelehnt, aber das zeigt doch umso mehr, wie die Macher die Filme von PJ lieben. Außerdem sehe ich The Hunt for Golum als Hommage, nicht nur an Tolkiens Werk, sondern auch an Peter Jackson Beitrag zum Thema Mittelerde (und das rechtfertigt doch wohl die Ähnlichkeit/Paralellen).

Mein Appetit auf den Hobbit ist durch den Film The Hunt for Gollum ein wenig gestillt wurden, da ich ein glaubwürdiges und überzeugendes Mittelerde besuchen durfte (und das für 0€, wobei Papa und Mama immer sagen, dass nichts auf dieser Welt für umsonst ist. Die Liebe zu Tolkien macht es doch möglich! ;-) )

*PEACE* EUCH ALLEN

Bearbeitet von Drachentöter
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Jegliche Kritik, die hier geäußert wurde bzw. Abneigung dem Film gegenüber, resultiert höchstwahrscheinlich aus zu hohen Erwartungen. The Hunt for Gollum ist nicht The Hobbit oder gar The Lord of the Rings.

Aber das ist es doch gerade, was viele als Kritik anführen: Der Film verrenne sich viel zu sehr darin, dem grossen Jackson-Vorbild nachzueifern, statt wirklich etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Dass ein Fanfilm nicht die formale Qualität und Quantität eines Superblockbusters erreicht, wird ja wohl niemand ernsthaft zu kritisieren haben.

Ich betone nochmals, ich fand den Film gut, teilweise sogar richtig toll für einen Jackson-Fan wie mich. Aber im Endeffekt hätte mich ein Mittelerde-Fanfilm, der eine wirklich gute, spannende und tolkienbezogene Story erzählt, aber dafür meinetwegen nicht ganz so perfekte Masken hat, wahrscheinlich besser unterhalten.

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Wie gesagt; Eine Hommage an die Trilogie. Das The Hunt for Gollum nicht in der selben Liga wie Der Herr der Ringe spielt, ist auch den Machern klar. Folglich werden die auch kaum den Anspruch gestellt haben, mit Jackson in Konkurrenz zu treten. Auf stylistischer Ebene ist vieles ähnlich, klar! Jackson und sein Team haben halt das bestmöglichste aus Orten, Charakteren und Situation herausgeholt, wie es scheint. Und wenn man einen Film dreht, für den man kein Geld bekommt und nebenbei wohlmöglich auch noch arbeiten muss, dann resultiert das Übernehmen von Ideen aus Der Herr der Ringe nicht aus mangelnder Kreativität, sondern sehr wahrscheinlich aus der hohen bzw. höchsten Qualität der Trilogie.

Einen Fan-Film gleich nach dem Erscheinen in seine Einzelteile zu teilen, unfair zu bewerten und argwöhnisch oder gar nicht zu Betrachten, weil 'zuviel von Jackson übernommen' sein soll, finde ich nicht nett. Wir dürfen nicht vergessen, dass The Hunt for Gollum kein Kinoschlager sein soll und deswegen auch nicht wie einer betrachtet oder bewertet werden kann.

Zu guter Letzt wollte ich sagen, dass wir uns wohl damit abfinden müssen, dass sich Künstler nun nicht nur bei Tolkien bedienen, sondern auch bei Herrn Peter Jackson. Das ist wie bei Der König der Löwen, Circle of Life oder, um es mit der Tolkiensprache zu sagen; Denn im Auenland schätzt man Dinge, die von Dauer sind. Sie werden von einer Generation an die nächste weiter gereicht...

Ich kann die (harte) Arbeit der Filmcrew sehr gut nachvollziehen und würde den Film nicht kritisieren (können). Zu welchem Zweck? Sie stellen nicht mal den Anspruch, Unterhaltung zu bieten. Und wenn, dann sogar für nichts(kostenlos) und wir sollen sie dann auch noch kritisieren und ihnen ankreiden, bei Jackson geklaut zu haben? Ich auf jeden Fall nicht... ;-)

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Deiner Meinung nach ist jede Kritik, die nicht positiv ausfällt, unfair?

Und bisher haben ja alle, die den Film gesehen haben, in diesem Thread überwiegend positiv geurteilt, also kein Grund zur Entrüstung. Dass die eher negativen Punkte in einer Diskussion überproportional länger nachklingen, ist nur normal. ;-) Und wenn Andre den Film nicht sehen möchte, dann ist das nicht unfair von ihm, sondern seine ehrliche Meinung.

Wir dürfen nicht vergessen, dass The Hunt for Gollum kein Kinoschlager sein soll und deswegen auch nicht wie einer betrachtet oder bewertet werden kann.

Müsste man nicht gerade einen finanziell völlig unabhängigen Film, der keinerlei Rücksicht auf die Nachfrage zu nehmen braucht, viel eher aufgrund Originalität bewerten als einen millionenschweren Kassenschlager, dessen Regisseur von der ersten bis zur letzten Minute zu Kompromissen zwecks Massenverträglichkeit gezwungen ist?

Ich wiederhole nochmals: Die ganze Crew hat Würdigung und Lob verdient, nach dem ganzen Aufwand und dem tollen Resultat. Aber nur weil sie kein Gehalt bekommen haben, ist das - überspitzt gesagt - kein Freischein um jegliche Kritik mundtot machen zu wollen.

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Ich rede davon, dass alles, ja wirklich alles, sofort auf die Goldwaage gelegt wird.

"Da fehlt was! Das passt mir nicht! Dieses hätten sie besser machen können!"

Wir sitzen warm daheim vor unseren PC's und urteilen über ein Werk, das jemand mit seinem Herzen vollbracht hat, nicht wegen Geld, sondern einzig allein aus Überzeugung und der Liebe zu Tolkien. Wir urteilen voreilig, ohne wirklich nachzudenken. Vielleicht ist es auch der Drang, von vornherein gegen eine Euphorie oder den Mainstream zu schwimmen, was ich keinem ankreiden will. Soll aber vorkommen... Kann dann aber zu nicht gut durchdachten Kritiken/Meinungen/Feedbacks kommen.

... sitzen daheim, fordern unterhalten zu werden. Stehen dann auf und protestieren lauthals, weil uns das, was wir gesehen haben, nicht gefällt. Schmeißen mit faulen Tomaten und Salat, dabei haben wir nicht einen Penny dafür bezahlt.

Aber naja... jeder darf seine Meinung haben und äußern. Meine lautet; Das haben die sehr gut gemacht! :-O

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Ich hab für den Fan-Film auch Anerkennung. Es ist aber auch blöd wenn man die Dialoge nicht richtig mitkriegt weil die Tonspur zu leise ist.

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Es ist aber doch so, dass man als Macher eines Films mit einem Satz wie "Das haben die sehr gut gemacht" nichts anfangen kann.

Das kann man aus konstruktiver Kritik auch herauslesen, nur eben noch viel mehr.

Ich denke die Schöpfer des Films sind sich bewusst, was sie konnten, was sie nicht konnten und was sie getan haben.

Nun ist es von Interesse, wie ein möglichst breites Spektrum das findet was sie gemacht haben und da bleibt es nicht aus, dass nicht jeder zu 100% zufrieden ist oder sich andere Hoffnungen gemacht hat. Das schmälert die Leistung des Teams keineswegs, sondern zeigt nur auf welche Meinungen es über den Film gibt.

Mir, als Schöpfer des Filmes, wäre es überhaus wichtig, dass mir jemand mehr sagt, als nur "Gut gemacht", denn ich würde ihm nicht glauben, dass ich seinen Geschmack getroffen habe und er zu 100% zufrieden ist mit meiner Umsetzung. Im Gegenteil kann genau das, wie es der andere "besser" gemacht hätte eine Bestätigung für die Macher sein, wenn sie da ganz anderer Meinung sind oder eine völlig andere Absicht damit hatten.

Ich habe also keineswegs voreiligt oder ohne nachzudenken geurteilt, sondern genau das in Worte gefasst, was meine Meinung über den Film im Wesentlichen darstellen soll. Das bedeutet jedoch in keinster Weise, dass ich von diesem kostenlosen Fan-Film auch tatsächlich erwarten könnte, dass man meiner Meinung gerecht wird; hier noch viel weniger als bei großen Filmproduktionen.

Ich kann mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass du alles ganz genau so gemacht hättest und nicht auch Passagen des Filmes lieber anders gesehen hättest.

Der Grund, warum du deine Meinung diesbezüglich zurücksteckst ist dein Problem, aber ich glaube wirklich helfen tust du damit niemand. :anonym:

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Ich rede davon, dass alles, ja wirklich alles, sofort auf die Goldwaage gelegt wird.

"Da fehlt was! Das passt mir nicht! Dieses hätten sie besser machen können!"

Wir sitzen warm daheim vor unseren PC's und urteilen über ein Werk, das jemand mit seinem Herzen vollbracht hat, nicht wegen Geld, sondern einzig allein aus Überzeugung und der Liebe zu Tolkien. Wir urteilen voreilig, ohne wirklich nachzudenken. Vielleicht ist es auch der Drang, von vornherein gegen eine Euphorie oder den Mainstream zu schwimmen, was ich keinem ankreiden will. Soll aber vorkommen... Kann dann aber zu nicht gut durchdachten Kritiken/Meinungen/Feedbacks kommen.

... sitzen daheim, fordern unterhalten zu werden. Stehen dann auf und protestieren lauthals, weil uns das, was wir gesehen haben, nicht gefällt. Schmeißen mit faulen Tomaten und Salat, dabei haben wir nicht einen Penny dafür bezahlt.

Wo wurde denn hier irgendetwas auf die Goldwaage gelegt? Zu dünne Handlung, zu leise Audiospur, zu viel Jackson-Nachahmung. Das sind alles klare Kritikpunkte, die den gesamten Film betreffen, nicht nur kleine Detailfehler.

Was hingegen niemand bemängelt hat, ist der finanzielle Hintergrund des Filmes. Der einzige Punkt, der in diese Richtung geht, ist das Lautstärkeproblem. Allerdings kenne ich mich mit Soundaufnahme ein bisschen aus, und solange kein in die Kamera integriertes Mikrofon verwendet wurde, lässt sich die Audiospur problemlos lauter einstellen. Ein Kritikpunkt, der somit der Filmcrew helfen kann, den Film zu verbessern.

Zu dünne Handlung ist ein Punkt, der sich nachträglich nicht mehr verändern lässt. Hierbei handelt es sich aus meiner Sicht im Übrigen um ein Problem, das bereits bei Jacksons LotR-Verfilmung vorhanden ist. Es gibt Filme, die brauchen nicht viel Handlung, da sie von sich aus eine ganz bestimmte Atmosphäre beinhalten. Bei anderen Filmen resultiert die Atmosphäre teilweise aus der Handlung. Das ist aber ein rein subjektives Empfinden. Wong Kar-wais "My Blueberry Nights" hat beispielsweise in meinen Augen wenig Handlung, mehr Handlung würde aber auch stören. Christopher Nolans "The Dark Knight" hat Handlung nötig, und liefert diese auch. Peter Jacksons "The Lord of the Rings" ist ebenfalls auf Handlung angewiesen, kann diese aber leider nicht durchgehend liefern. "The Hunt for Gollum" hat das gleiche Problem, da er insgesamt sehr Jackson-lastig ist.

Nun kommt bei "Hunt for Gollum" noch ein weiteres Problem hinzu: Jacksons LotR-Interpretation ist für mich allein deshalb ein (wenn auch nicht übermäßig) guter Film, weil er so gigantisch ist, und das auf ganzer Linie. Und hierfür ist zum einen eine gewisse Laufzeit und zum anderen ein gewisses Budget nötig. Beides kann Jackson liefern, "Hunt for Gollum" hingegen nicht.

Ich prangere nicht an, dass zu wenig Budget vorhanden war. Aber ich prangere an, dass die Filmcrew sich nicht mit dem geringen Budget abgefunden hat, und unbedingt versuchen musste, etwas "Gigantisches, Episches" zu erschaffen. Das finde ich sehr schade.

Ich liebe Independent-Filme und ich mag überproduzierte Hollywood-Streifen. "Hunt for Gollum" ist nichts von beidem.

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  • 1 Monat später...

Ich verstehe nicht ganz, warum die PJ-Orientierung so schlimm ist. Wenn sie ihr Werk zu sehr von der Trilogie entfernt angesetzt hätten, dann bekämen sie Kritik 'nicht vereinbar mit den PJ-Filmen' oder 'keine gute Athmosphäre' oder so.

Wo wurde der Film eigentlich gedreht?

Ich bewundere die Crew. Ehrlich. Ich hätte niemals die Ausdauer dazu, so ein Projekt zu planen, durchzuziehen und es dann auch noch der Öffentlichkeit auszusetzen. Ich finde auch, dass sie die Probleme, die auftreten - zum Beispiel die Darstellung von Gollum - sehr gut gelöst haben; primitiv, aber gut. Athmosphäre kommt definitiv rüber und man hat hinterher irgendwie das Gefühl, dass es einen weitergebracht hat. Ich kann es nicht besser beschreiben. Ich habe mich mit der Suche nach Gollum nie so sehr beschäftigt, aber nachdem ich den Film gesehen hatte, kam es mir wie ein essentieller Bestandteil vor. Der es vielleicht auch ist, das zu entscheiden, überlasse ich anderen.

Übrigens finde ich auch die Rollen gut besetzt. Als ich mich erst einmal an den Aragorn-Schauspieler gewöhnt hatte, kam mir Viggo Mortensen danach übertrieben vor, so von der Mimik und so. Aber das bin bloß ich, ich bin da manchmal recht komisch mit solchen Umstellungen ^^

Ich hatte eigentlich nur wenig auszusetzen. Nämlich am Inhalt: Die Neun überschritten den Fluss gar nicht, bis sie zum Auenland aufbrachen. Und die Tonspur natürlich, aber das wurde ja schon allzu oft gesagt.

Im Großen und Ganzen ein sehr gelungener Fanfilm!

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Ich verstehe nicht ganz, warum die PJ-Orientierung so schlimm ist.

Antwort:

[...] Peter Jacksons "The Lord of the Rings" ist ebenfalls auf Handlung angewiesen, kann diese aber leider nicht durchgehend liefern. "The Hunt for Gollum" hat das gleiche Problem, da er insgesamt sehr Jackson-lastig ist.

Nun kommt bei "Hunt for Gollum" noch ein weiteres Problem hinzu: Jacksons LotR-Interpretation ist für mich allein deshalb ein (wenn auch nicht übermäßig) guter Film, weil er so gigantisch ist, und das auf ganzer Linie. Und hierfür ist zum einen eine gewisse Laufzeit und zum anderen ein gewisses Budget nötig. Beides kann Jackson liefern, "Hunt for Gollum" hingegen nicht.

Ich prangere nicht an, dass zu wenig Budget vorhanden war. Aber ich prangere an, dass die Filmcrew sich nicht mit dem geringen Budget abgefunden hat, und unbedingt versuchen musste, etwas "Gigantisches, Episches" zu erschaffen. Das finde ich sehr schade.

Ich liebe Independent-Filme und ich mag überproduzierte Hollywood-Streifen. "Hunt for Gollum" ist nichts von beidem.

:kratz:

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Ich habe das gelesen, auch ohne Zitat. Ich lese meistens, bevor ich eine Frage stelle. Ich verstehe es bloß immer noch nicht.

Natürlich kann man mit dem geringen Budget keinen Kinoklassiker schaffen. Aber das ganze trotzdem an den Stil der Filmtrilogie anzulehnen ist doch nicht falsch oder? 'Episch' kommt es nicht rüber, weil die Handlung nicht viel Episches hat. Aber rüber kommt es doch irgendwie.

Bearbeitet von Raumoriel
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Ich verstehe nicht ganz, warum die PJ-Orientierung so schlimm ist. Wenn sie ihr Werk zu sehr von der Trilogie entfernt angesetzt hätten, dann bekämen sie Kritik 'nicht vereinbar mit den PJ-Filmen' oder 'keine gute Athmosphäre' oder so.

Ich finde auch, dass sie die Probleme, die auftreten - zum Beispiel die Darstellung von Gollum - sehr gut gelöst haben; primitiv, aber gut.

Ich glaube, das was die Meisten von uns kritisiert haben (wie ja auch Cadrach es geschrieben hat), dass der Film zu PJ-lastig war. Das heißt nicht, wie du es beschreibst, dass wir kritisieren, dass "The Hunt for Gollum" an dem Stil der Trilogie angelehnt wurde. Sondern für diesen Fan-Film wurden ja ganz gezielt ganze Szenen mehr oder weniger kopiert. Wenn ich da an den Endkampf gegen den Ober-Ork denke... das ist doch exakt so, wie am Amon Hen. Die Szenen im Gasthaus zum Tänzelnden Pony (die mit den trinkenden Leuten) sind exakt so, wie in "Die Gefährten", die Liebensszenen zwischen Arwen und Aragorn und die Traumszene ist exakt so wie in "Die zwei Türme". Man hat hier ganz gezielt versucht, dem PJ-Film so nah wie möglich zu kommen, dabei wären eigene Ideen deutlich effektiver gewesen. Gerade wenn man eine solch wichtige Handlung verfilmt, wie die um Smeagol, hätte man eigene Ideen mit einfließen lassen müssen. Gleiches Aussehen, ähnliche Musik und Design waren ja gegeben und das war auch alles gut. Das hätte aber auch schon ausgereicht, um diesen Fan-Film an der Trilogie anzulehnen. Alles weitere hätte man etwas freier handhaben können und das ist es, was ich kritisiere. Ich hatte mir bei diesem Film keine Buchadaption erwartet, aber eben auch keinen Abklatsch vom HDR, sondern eine Nebengeschichte, die den Hauptfilm ergänzen und nicht kopieren würde.

Was die Darstellung von Gollum betrifft, erachte ich sie auch als gut gelöst, bis zu eben dieser Endszene, als er in Nahaufnahme gezeigt wird. Das hätte man doch besser gelassen, aber dazu hab ich mich ja schon mal geäußert. Auch hier wäre es sinnvoller gewesen, hätte man Gollum weiterhin nur auf Entfernung gezeigt.

Aber bei all der Kritik betone ich noch einmal: Ich mag diesen kleinen Fan-Film, aber er erfüllt nicht meine Erwartungen und ermöglicht es mir auch nicht, diesen Kurzfilm im Hauptfilm dazwischen zu schalten, um die Trilogie zu ergänzen.

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Okay, jetzt verstehe ich und kann es auch absolut anchvollziehen.

Ich stand irgendwie auf dem Schlauch. Szenenkopie ist natürlich nicht unbedingt das, was man sich so erwartet als Fan.

Danke für die Erklärung!

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Mir ging es eigentlich nicht explizit um die exakten Kopien, sondern um den Stil insgesamt. Zum Einen meine ich, dass dieser ein hohes Budget voraussetzt, zum Anderen bin ich der Meinung, dass keine zwei Künstler exakt den gleichen Geschmack haben.

Hunt For Gollum wirkt phantasielos und künstlerisch uninspiriert, da der Regisseur es nicht gewagt hat, eigene Ideen zu entwickeln.

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Hunt For Gollum wirkt phantasielos und künstlerisch uninspiriert, da der Regisseur es nicht gewagt hat, eigene Ideen zu entwickeln.

Ich habe mir auch das Making-of angesehen. Es war nicht gewollt, Eigenes zu schaffen, sondern Peter Jacksons Verfilmung möglichst nahe zu kommen, und zwar was die Optik betrifft, was die Atmosphäre betrifft, Kostüme, Filmmusik. Die haben bewusst die Motive der Filmmusik Howard Shores für die einzelnen Charaktere verwendet usw. All das, was Du - meiner Meinung nach völlig zurecht - kritisierst, war Programm. Das ist wirklich schade, aber da war von Anfang an der Wurm drinnen.

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Vielen Dank für den Hinweis, viator. Ich war mir nicht ganz sicher, ob der PJ-Abklatsch bewusst oder unbewusst stattgefunden hat. Einen Unterschied macht das für mich in diesem Fall allerdings nicht.

Ich habe durch "Hunt for Gollum" die Befürchtung, dass kaum jemand mehr in der Lage zu sein scheint, Tolkiens LotR visuell anders zu interpretieren als PJ ...

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Ich habe durch "Hunt for Gollum" die Befürchtung, dass kaum jemand mehr in der Lage zu sein scheint, Tolkiens LotR visuell anders zu interpretieren als PJ ...

Die Befürchtung habe ich auch, aber nicht nur, was die künstlerischen und kommerziellen Interpretationen betrifft, sondern vor allem, was die Vorstellungswelt vieler Leser betrifft. Ich fürchte, dass sehr viele Leser beim Lesen Tolkiens nur mehr die Interpretation Peter Jacksons vor dem inneren Auge haben und damit sehr viel verloren gegangen ist. Die Verfilmung hat sicherlich auch viele zu Tolkien gebracht, aber die Kehrseite ist leider, dass damit auch eine gewisse Verarmung eingetreten ist.

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  • 3 Wochen später...

Es gibt jetzt eine YouTube-Fassung, die bei aktiviertem HD eine deutlich bessere Bildqualität (und signifikant höhere Auflösung) hat. Außerdem gibt es jetzt auch den Soundtrack zum Herunterladen, falls das jemanden interessiert.

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Ui, klasse! :-O

Das mit dem Soundtrack interessiert mich sogar sehr. Die Musik war wirklich toll!

Da werde ich doch gleich mal reinhören, während ich jetzt endlich mal die Filmbesprechung aufarbeite.

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  • 2 Wochen später...

Habe den Film auch schon ein bischen rumgezeigt und es waren viele erstaunt, was so ein paar Fans (oder ein paar mehr) so auf die Beine stellen können.

Das sieht man auch im tollem Making-of.

Auch wenn er schön rüber gebracht wurde, ich kann mich nur der Meinung anschließen, dass es was ganz anderes ist, als die große Verfilmung von PJ.

Aber da muss man versuchen darüber hinweg zu sehen. Der Film hat nun nicht die riesen Story und hält sich sehr klein.

Es ist aber trotzdem ein Film der mit viel Liebe gemacht wurde.

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