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Sequenz 8: Das Erbe der Númenorer /... / Entwasser


Acheros

Empfohlene Beiträge

Hallo,

und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Herr der Ringe' -Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk

von J.R.R. Tolkien basiert.

Dieser Thread widmet sich der Besprechung eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Zwei Türme' in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 17, 18 und 19 mit den Titeln

Das Erbe der Númenor / Das Schwarze Tor ist versperrt / Entwasser

und der Laufzeit (SEE) von 0:58:10 - 1:09:48 (1.DVD)

Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte in dem Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954

Dann viel Spass bei der Besprechung :)

Hinweis: Der Thread öffnet sich am Freitag, 05.12. um 16 Uhr

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Huch! Bin ja erster! :schaem:

Heute ist außerdem der hier unterwegs!d042.gif

Hier nun Gandalf, in seinen grauen Umhang gehüllt und den Blick weit in die Ferne gerichtet.

Doch mit scharfem Sinn erklärt er Aragorn warum Saruman und Sauron nun überstürzt losschlagen müssen wenn sie einen vermeintlichen Sieg über die Menschen davontragen wollen. Der Erbe von Númenor ist auf die Bühne des Ringkriegs getreten. Wovon Aragorn aber immer noch nicht überzeugt ist.

Doch als erste Aufgabe setzt Gandalf den Ritt nach Edoras, wo er den von Saruman umnachteten Theoden Wachschütteln will, damit dieser mit seinen Mannen flugs zu Schild und Schwert greift und dem Krieg in seinem Lande eine positive Wendung gibt.

Erfreut ist Gandalf ebenfalls über Aragorns Info, das Sam den lieben Frodo auf seiner Fahrt begleitet. Wir auch!

SCHWUPS!

Schon hängt der Zuschauer zusammen mit Sam, Frodo und Smeagol an einer Felswand.

Den Felsgrat überwunden schauen unsere zwei Hobbits und ihr Führer sowie auch wir auf das furchteinflößende, riesige Doppelflügeltor welches den Eingang zu Saurons Reich öffnet.

Sam spricht aus was alle denken: „Steh uns bei! Mein alter Ohm würde einiges zu sagen haben, wenn er uns jetzt sehen könnte."

Was ich an diesem Satz nicht ganz verstehe ist, wen meint Sam mit „Steh uns bei!"?? Wer soll den dreien beistehen?? Die Valar, die Elben? Warum sagt Sam das dann nicht?

Hört sich so an, und liest sich auch so als sei dieser Satz unvollständig. :kratz:

Nachdem Smeagol von Frodo als guter Reiseführer gelobt wurde kommt man einstimmig zu der Ansicht das es wohl nicht möglich sei das schwarze Tor unbemerkt zu passieren.

Doch plötzlich ertönen mächtige Hörner auf der Brustwehr der beiden Tore. Der Zuschauer erblickt große Trolle, die von Orkpeitschen angetrieben, die beiden Torflügel aufhebeln.

Hier mal schön zu sehen wie die großen Tore auf ihren Drehlagern aufschwingen. Kleiner Einblick in die Technik!

Jetzt wird der Zuschauer auch gewahr warum sich das Tor öffnet.

Ein großes Heer von Ostlingen hat geklingelt.

Sam erkennt die Chance und schiebt sich bis zum Rand des Felsens wo er einen Weg nach unten entdeckt. Doch in diesem Moment löst sich der Vorsprung unter Sam in Wohlgefallen auf und der Hobbit verschwindet unter den Schreckensrufen von Frodo und mit einer Staubwolke hinter sich in de Tiefe.

Vom Staub und dem fallenden Geröll aufmerksam geworden, nähern sich zwei der Ostlinge um zu schauen was der Quell für das Schauspiel sein könnte.

Frodo aber ist schneller. Den Hang runter, Sam gepackt und versucht ihn aus seiner Falle zu befreien, geht nicht, dann den Trick mit dem Elbenmantel.

Die beiden Ostlinge halten das ganze wohl für ein Naturereignis und schließen sich wieder ihrem Heer an.Hier mal wieder ein Lob an WETA. Phantastische Rüstungen. Eigentlich sehen die Ostlinge gar nicht Böse aus.

Aufatmen bei den Hobbits!

Nachdem Frodo seinem Sam zum wiederholten Mal erklärt hat das der nicht mitkommen müsse, machen sich beide bereit einen Spurt zum schwarzen Tor hinzulegen bevor es geschlossen wird.

Doch Frodo wird unsanft von Gollum/Smeagol zurückgerissen und unter wildem Geheul und Gezeter darauf hingewiesen das ER im schwarzen Land den Ring doch gern wiederhätte und ebenso der Ring auch IHN gern wiedersehen würde. Frodo blickt Gollum daraufhin erstaunt an und will den nächsten Versuch starten um durch das Tor zu gelangen.

Doch wieder hält Smeagol ihn und Sam zurück mit der Auskunft das er noch einen anderen Weg kenne, zwar nicht so gut ausgebaut wie die Hauptstrasse nach Mordor aber dafür geheimer.

Trotz Sams Warnungen und Beschwörungen Gollum nicht zu trauen, entscheidet sich Frodo eben dies zu tun und weist Gollum an ihn auf den neuen Weg zu führen.

Jetzt weg mit den dunklen Gedanken und wieder in den schönen Fangorn.

Auf einer hellen Lichtung wacht Merry nach einem erholsamen Schlaf auf und schaut seinen Kumpel Pippin beim Trinken aus einer Quelle zu. Dieser erzählt Merry von einem Traum mit Unmengen „Alter Tobi" den sie weggeraucht hätten. Plötzlich ein knarren! Merry schaut mißtrauisch in die Runde bis ihm auffällt das die Geräusche von Pippin stammen, welcher wohl gerade etwas auf Baumisch gesagt hat. :-0

Merry, jetzt noch mißtrauischer, stellt mit Erstaunen fest das Pippin plötzlich größer sei als er. Pippin, darauf angesprochen, tut unschuldig und läßt nebenbei schnell die Wasserschale verschwinden mit der er getrunken hatte. Da dämmert es Merry. Der schnappt sich gleich den bereitstehenden Krug und nimmt erst mal einen tiefen Zug Entwasser. Beide sind so mit dem Krug und ihrer Größe beschäftigt, das sie erst nicht merken das sie von einem der Bäume gepackt werden.

Zu spät!

Merry und Pippin verschwinden unter den Wurzeln des wilden Baums. Doch Hilfe naht! Was wäre Baumbart für ein Baumhirte wenn er seine Schäfchen nicht unter Kontrolle hätte. Kurze aber heftige Beschimpfung seinerseits und der böse Baum gibt die beiden Hobbits wieder frei. Bei Baumbart aufgesessen geht die Reise der drei weiter durch den Fangorn. Auf dem weiteren Weg klagt Baumbart über den Verlust der Entfrauen und das er so lange keine mehr gesehen hat, das er sich nicht einmal mehr an ihr Aussehen erinnern kann. Hier mal wieder ein schönes Beispiel für Pippin und seine bohrende Neugier.

Viel zu lesen, ich weiß! :coffee:

Bis nächste Woche.

:bengel: Imrahil

Bearbeitet von Imrahil
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Wusste ich nicht, dass das "Ostlinge" sind. Ich finde immer, sie sehen aus wie Riesenameisen.

Wenn man sieht, was hinter dem Tor los ist, schließt man sich aber schnell Smeagolls Meinung an, dass Frodo hier nie durchkäme, weder sichtbar noch unsichtbar.

Immer wieder beeindruckend finde ich den Aufmarsch der Trolle. Sie sehen so echt aus, bzw. wenn man sie sieht, hat man den Eindruck, dass Trolle eben nur so aussehen können. Auch ihre Bewegungen wirken so überzeugend.

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Die Szene beginnt mit einem grandiosen Bild. Gandalf mit seinem grauen Mantel steht am Berg und schaut in der Ferne roter Himmel, der das Drohen Mordors ankündigt. Gandalfs Monolog mit Aragorn ist sehr aufschlussreich. Gandalf scheint sehr genau über Sauron Bescheid zu wissen, was sogar Aragorn so zu überraschen scheint, dass er trotz seinen Anstalten nicht zwischenspricht bis er Gandalf ergänzen und erfreuen kann. Gandalf ist in dieser Szene wieder ganz und gar der Zauberer, den ich so genial finde und den man sonst viel zu selten in anderen Geschichten sieht.

Das Thema des Endes des Gesprächs dient auch gleich als Überleitung zur nächsten Szene.

Man hört hier ganz beiläufig Sams Bratpfannen und Töpfe klappern, was sofort daran errinnert, dass er die immer noch den ganzen Weg mitschleppt, in der Hoffnung sie zu brauchen. Gollums Reaktion auf das Schwarze Tor ist sehr vielsagend. Er scheint zu versuchen mit seinen Gesten dem Blick des Dunklen Herrschers zu wiederstehen und äussert sehr viel Furcht, während den Hobbits die Gefahr kaum bewusst zu sein scheint.

Die Erscheinung des Schwarzen Tors ist gewaltig. Durch seine spitzen Zinnen, die ernorme höhe und die beiden gewaltigen Türme wirkt es schwerer einzunehmen als manche Hornburg.

Schwere Schritte ziehen die Aufmerksamkeit der Drei auf sich. Eine große Truppe Krieger trifft am Tor ein, die durch ihre äussere Erscheinungsform sehr majestätisch und zivilisiert wirkt. Eigentlich müssten die Ostlinge ja aus der anderen Richtung kommen und nicht aus der Richtung Gondors und Harads, aber das lässt sich dadurch erklären, dass sie vielleicht über Nacht vor dem Tor an einem geeigneten Platz gerastet haben und nicht direkt aus Rhûn kamen.

Sogleich ertönt das Signal des Torwächters und die gewaltige Troll-bediente Maschinerie des Tores kommt in Gang. Die risiegen Trolle sind ein weiteres Zeichen für Uneinehmbarkeit von Saurons Bastion, denn wer sonst sollte diese gewaltigen Torflügel bewegen können?

Man kann auch den Mechanismus des Tores genauer erkennen. Es werden beide Flügel geöffnet, da sie in der Mitte ineinander verzahnt sind und eine einzelne Öffnung nicht möglich wäre. Ein Angreifer müsste also mit vielen Pferden auf beiden Seiten gleichseitig ziehen um das möglicherweise eingenommene Tor für weitere Truppen zu öffnen. Ein beihnahe unmögliches Unterfangen..

Sams Fehltritt bringt die beiden Hobbits in ungeahnte Gefahr und zieht die Aufmerksamkeit zweier Krieger auf sich.

Die Rüstungen mit ihren einzelnen Platten und ihrem goldenen Glanz sind des weiteren durch Schriftzeichen verziert. Die Krieger sind lückenlos bis auf den Seeschlitz vermummt oder gepanzert. Ist einer der beiden Krieger eine Frau? Die Augenpartie wirkt sehr weiblich auf mich.

Der Elbenmantel zeigt, dass er etwas besonderes ist, weil er selbst für den Zuschauer aus der Perspektive der Ostlinge das Versteck der Hobbits wie ein Stein der Umgebung aussehen lässt. Ausserdem ist der Umhang von innen halbtransparent. Will auch haben! :anonym:

Sméagol hält die beiden Hobbits auf in den sicheren Tod, den Ostlingen nach zu rennen und erklärt auch gleich warum und wie beschwerlich die einzige und beste Alternative ist. Interessant ist nun auch, dass Frodo ihn nur noch Sméagol nennt und ihn somit ständig an seinen guten Teil errinnert. Sam ist von Frodos Vertrauen anderer Ansicht.

Dann wären wir auch schon bei der letzten verbleibenden Geschichte-erzählenden Partie, Merry, Pippin und Baumbart.

Der Wald wirkt im Morgenlicht überhaupt nicht mehr unheimlich, sondern sehr warm, einladend und mystisch. Pippin sitzt an einer frischen Quelle, stillt seinen Durst, der nach all den Strapazen riesig sein dürfte und philosophiert über Pfeifenkraut. Den beiden scheint es wahrlich nicht schlecht zu gehen.

Dann kommt wieder eine nette Einlage um die Stimmung aufzulockern. Sehr schön, dass dabei auch gleich die Wirkung der Entwasser gezeigt wird und dass bei weitem nicht alle Bäume so friedlich sind wie Herr Fangorn persönlich, der auch sofort zur Rettung eintrifft und ein Stück Tom Bombadil mit in den Film bringt.

Er erklärt, dass nicht alle Bäume im Fangorn friedfertig sind und es an den Ents ist Ordnung im Wald zu schaffen.

Auch Baumbart wird hier mal unfreiwillig komisch, wenn es um die Entfrauen geht.

So, zurück nach Meduseld geht's dann nächste Woche.

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So, auch dieses Kapitel wieder etwas verspätet, aber noch am heutigen Tage werde ich euch wieder aufholen :-O

Zunächst die Sequenz mit Gandalf und Aragorn: Die Beiden blicken in Richtung des drohenden Gebirges von Mordor und darüber hängt immer noch die dunkle Wolkensuppe, die seit Teil 1 da hängt. Der rote feurige Schimmer lässt Mordor allerdings immer bedrohlicher erscheinen. Man sieht also wirklich, wie die Macht Mordors langsam, aber unaufhaltsam ansteigt. Genial finde ich hier auch die Soundeffekte, denn just in dem Moment, als Gandalf sagt "der Erbe Numenors sei zurückgekehrt" erschallt ein drohender Donner aus Mordor, der bis zu den Beiden herüberdringt. Gandalf ist hier wieder einmal der weise Zauberer, der kluge Ratschläge parat hat und Aragorn akzeptiert ihn auch sofort wieder als Führer ihrer kleinen Gruppe.

Dann endlich sehen wir Sam und Frodo wieder. Wenn man den Film als Ganzes sieht, ist es eine halbe Ewigkeit, die man auf eine neue Sam-Frodo-Gollum-Szene warten musste. Hier in unserer Filmbesprechung fällt das ja leider nicht so stark auf, aber ich habe mir schon ein paar Mal gewünscht, mehr von Frodo und Sam zu sehen als nur die Totensümpfe und dann irgendwann das Schwarze Tor. Erst zum Ende des zweiten Teils häufen sich deren Szenen. Genial ist hier, auf welche Weise das Schwarze Tor von Mordor präsentiert wird, denn zunächst sieht man bloß den armen Sam einen Steilhang raufklettern, aber man weiß nicht, wo sie sich gerade befinden und dann der Kameraschwenk über die Kuppe hinweg, der das Schwarze Tor offenbahrt! Natürlich haben wir hierzu wieder die passende und faszinierende Musik. An dieser Stelle sollte mal wieder das Design des Tores gelobt werden, denn damals war es ja ein von Menschen geschaffenes Bauwerk und der Buch-Kenner kann dies sogar sehr gut erkennen. Das Grundfundament ist nach wie vor gemauert, aber darauf wurde von den Orks ein eisernes, zackiges Bauwerk gesetzt. Alles aus einzelnen Metallstücken - unförmig und anschließend zusammengenietet, ohne einen Blick für Schönheit. Hauptsache es erfüllt seinen Zweck. Die Zacken wirken dabei sehr bedrohlich. Toll ist hier die Kamerafahrt vorbei am "tutenden Ork", die dann den Blick enthüllt auf den Öffnungsmechanisum des Tores, der von Trollen bedient wird. Hier wurden wieder eine tolle Animationen hingezaubert, denn den Trollen steht die Anstrengung beim Ziehen der Torflügel wirklich ins Gesicht geschrieben. Der arme Gollum sitzt oben auf der Kuppe und ihn schmerzt offensichtlich das geblasene Horn. Möglicherweise wird er hier an die Schmerzen erinnert, die er während seiner Folterung erlitten hat!

Das Tor wird überhaupt nur geöffnet, weil eine Armee von Ostlingen eintrifft. Die Rüstungen sind wirklich wundervoll gearbeitet und man hat bewusst einen fremdlichen Rüstungsstil verwendet, da die Ostlinge Einwanderer aus einem weit entfernten Land sind und das wird hier wirklich wundervoll gezeigt. Die Rüstungen sind mit keiner anderen Rüstung im Film vergleichbar und auch ihre Formen sind etwas Besonderes. Der goldene Farbton gibt dem Ganzen auch etwas sehr Orientalisches und ich glaube sowohl für Amerikaner als auch für Europäer ist das der Rüstungsstil schlechthin, der am Befremdlichsten wirkt und deswegen war das die beste Lösung, die Ostlinge so einzukleiden. Bedrohlich wirkt deren Armee noch dazu, weil sich alle in einem perfekten Gleichschritt bewegen - also eine perfekt organisierte Kampf-Armee.

Sam spielt hier mal wieder den Tollpatsch und krabbelt auf einen Felsvorspung, um mehr sehen zu können und dieser bricht unter seinem Gewicht ein. Sam rutscht darauf hin den Felshang hinunter, was eine Staubwolke aufwirbelt, die die Ostlinge entdecken. Frodo erkennt die Gefahr und versucht den feststeckenden Sam zu befreien, doch schafft es nicht rechtzeitig und so gebraucht er den Elbenmantel, um sich zu tarnen. Schade finde ich hier, dass der Elbenmantel ohne eine Erklärung verwendet wird. Man hat bisher an keiner Stelle erfahren, dass dieser Mantel die Fähigkeit besitzt, sich an seine Umgebung anzupassen. Der Nicht-Buch-Kenner bleibt hier mal wieder auf der Strecke, was eigentlich schade ist. Hätte man doch gut in einem Nebensatz beim Einkleiden in Lorien erwähnen können... Für den Buch-Kenner ist dies natürlich ein schönes Schmankerl. Beim ersten Mal Film-Schauen habe ich übrigens die beiden getarnten Hobbits gesucht, aber nicht gefunden. Das sah einfach zu sehr nach einem Stein aus, sodass ich dachte, dass das nicht die Hobbits sein könnten. Daran merkt man mal wieder, welch gute Arbeit hier geleistet wurde!

So ist es nicht verwunderlich, dass auch der Ostling nur den Stein vor sich sieht. Der Ostling ist übrigens tatsächlich eine Frau! Das erfährt man irgendwo im Making Of. Das ist auch eine sehr gute Idee, da kämpfende Frauen diesen Stamm der Ostlinge noch mehr von allen anderen abheben. Die Ostlinge reihen sich wieder ein und betreten Mordor.

Frodo will unbedingt hinterher, da er keinen anderen Weg sieht, aber Gollum hält ihn auf mit dem Hinweis auf einen anderen Weg. Sam ist überhaupt nicht begeistert, aber Frodo stimmt diesem geheimen Weg zu. Zum ersten Mal sieht man hier sehr schön, wie Sam langsam zu bemerken scheint, dass Frodo Gollum mehr vertraut als ihm. Sam ist sichtlich erschüttert, als Frodo Smeagol befiehlt, ihnen den Weg zu zeigen.

Dann gelangen wir zurück in den Fangorn-Wald, der jetzt bei Tag mehr aussieht wie Lorien. Die Stelle versprüht ebenfalls dieses Mystische, das man auch bei "Galadriels Spiegel" hatte. Das Alter des Waldes wird hier sehr schön unterstützt durch die großen knorrigen Bäume und den weitreichenden Moosbewuchs. Eine kleine Quelle sprudelt unablässig und anbei sitzen die beiden Hobbits Merry und Pippin. Im Buch erfährt man, dass sie sich zu der Zeit in Baumbarts Haus aufhalten. Entweder wollte der Film gar nicht zeigen, dass sie hier in Baumbarts Haus sind oder es wird einfach nur schlecht gezeigt, aber wenn man die Szene so sieht, dann kommt lediglich die Idee, dass sie auf einer Lichtung sind, aber wie ein Haus sieht das hier ganz bestimmt nicht aus. Allerhöchstens die Bäume, die sich wie ein Dach über die Lichtung neigen, könnten die Vermutung aufkommen lassen.

Pippin trinkt auf jeden Fall von dem Quellwasser und wächst dabei und spricht Teile auf "baumisch". Ich finde, dass das eine Szene ist, die man sich hätte sparen können, auch wenn das Wachsen im Buch erwähnt wird, aber die Präsentation dessen im Film wirkt unpassend und sehr gequetscht, als hätte man eigentlich für diese Szene keine Zeit gehabt, aber hätte das Thema trotzdem unterbringen wollen. Das Erzähltempo ist hier einfach zu hoch! So auch bei dem lebendigen Baum!

Pippin und Merry werden von dem mächtigen Baum eingequetscht und können sich nicht mehr befreien. Wenn man hier schon einen "Verwandten" des Alten Weidenmannes zeigen wollte, dann hätte man dem einfach auch mehr Zeit geben sollen. Als dann Baumbart auftaucht und die Beiden mit dem Tom Bombadil-Spruch befreit, raubt das dieser Szene das letzte Bisschen Atmosphäre. Erstens spricht Baumbart viel zu schnell! Zweitens ist die Betonung des Spruches völlig falsch (es sollte mehr wie ein Gedicht wirken)! Dritrtens wird das Erretten der Hobbits viel zu schnell abgehandelt! Immerhin erkennt man hier aber, dass die Bäume ein zunehmendes Eigenleben entwickeln. Da diese Szene eine neue Szene der SEE ist, sei PJ aber verziehen, denn er wollte den Fans ja hauptsächlich Tom Bombadil bieten, den sie hier zumindest ansatzweise zu sehen bekommen, dennoch wirkt diese Szene lieblos hingeklatscht.

Danach sitzen die beiden Hobbits auf Baumbart und er trägt sie Richtung Versammlungsplatz der Ents und erzählt dabei von den Ent-Frauen. Im Film wirkt diese Szene einfach nur urkomisch - vor allem mit Pippins Blick, als Baumbart erzählt, dass er vergessen hat, wie die Entfrauen aussehen. Im Buch hingegen ist diese Szene supertraurig und mich reißt es immer komplett mit, wenn ich die Geschichte der Entfrauen lese und dass sie plötzlich alle verschwunden gewesen wären... Eine Buchstelle, die mich nach wie vor total unbefriedigt zurücklässt und dieses Gefühl ist einfach toll. Ständig überlege ich mir, wo und wer die Entfrauen sein könnten. Aber da wir ja hier nicht bei der Buch-Besprechung sind: Im Film passt eher das Witzige in der Szene und diese Interpretation ist für mich auch okay. Um diese Szene traurig wirken zu lassen, hätte man zu sehr ausholen müssen und das hätte wohl den einen oder anderen gelangweilt - zumindest bei Baumbarts Erzählgeschwingkeit.

Wir sehen uns gleich wieder bei der nächsten Besprechung. Jetzt bin ich gerade so schön im Textfluss. :-O

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  • 4 Wochen später...

Melkors kleine Romanstunde, nächste Runde :-O.

Gandalf erkennt am Anfang dieser Sequenz etwas, das Saruman in seiner Überheblichkeit und Verblendetheit wohl nie erkennen würde, nämlich, dass Sauron keinen Rivalen neben sich dulden wird. Soll heißen, Saruman hat gar keine Chance, sein eigenes Süppchen zu kochen. Aragorn sieht nicht glücklich aus, als Gandalf ihm mitteilt, dass Sauron schon gerüchteweise gehört habe, dass der Erbe Númenors erwacht sei. Soviel Aufmerksamkeit hat er sich bestimmt nie gewünscht. Wär er doch ein einfacher Waldläufer geblieben ;-)...

Interessant ist, wieviel Gandalf inzwischen weiß. Er hat Ahnung von vielen Dingen, Hintergründen und Zusammenhängen, so dass sich der Zuschauer fragt, ob sein Fall wohl ein Sturz auf den Kopf war und ihm deshalb gleich ein ganzer Lampenladen aufgegangen ist :-O.

Besonders aufschlussreich ist Gandalfs Reaktion, als Aragorn ihm mitteilt, dass Frodo nicht allein unterwegs ist, sondern dass Sam ihn begleitet. Gandalf wirkt nicht nur so, als ob er erleichtert ist, dass Frodo einen Gefährten dabei hat, sondern so, als ob er wisse, dass Sam ein wichtiger Teil der Geschichte ist oder sein wirkt. Oder kommt nur mir das so vor?

Schnitt auf eine waghalsige Kletterpartie und damit auf Frodo, Sam und Gollum. Welch grandioser erster Blick auf das Schwarze Tor von Mordor! Der erste Gedanke ist: wie wollen die da nur durchkommen?

Ein Trupp von ihrer Rüstung her fast orientalisch oder japanisch anmutende Krieger trifft ein; es sind Ostlinge. Das Tor wird geöffnet, wobei gleich mal ein paar arme Trolle schuften dürfen. Ob die dafür bezahlt werden :-O? Als der Trupp kurz vorm Tor ist, hat man einen schönen Größenvergleich: das riesenhafte Tor und diese winzig kleinen Gestalten. Optisch sehr eindrucksvoll.

Ich finde die Rüstungen der Ostlinge in Kombination mit ihrem Make-Up sehr gelungen. Sie sehen tatsächlich nicht böse aus, sondern eher sogar elegant. Dass da auch weibliche Krieger drunterstecken, ist eigentlich naheliegend.

Leider steigt Sam mit beiden Füßen voran in den größten Fettnapf, der rumsteht, und stürzt mit einem abbrechenden Stück Felsen ab. Frodo natürlich sofort hinterher. Dann geschieht etwas sehr Seltsames: einer der Krieger hält an und starrt auf die Geröllhalde, in die plötzlich Bewegung gekommen ist – man sieht Steinchen rollen. Es ist aber niemand zu sehen. Erst als Frodo zu Sam rennt, erkennt man, dass dieser bis zur Brust im Geröll feststeckt – wie hat der Unglücksrabe das nur hinbekommen? Frodo versucht ihn rauszuziehen, während sich zwei neugierige Krieger nähern. Nun kommt wieder ein bisschen Elbenmagie ins Spiel, als Frodo reflexartig seinen Mantel über sich und Sam breitet. Schwuppdiwupp, schon sind die beiden Hobbits unsichtbar bzw. verschmelzen mit ihrer Umgebung, und die Krieger suchen umsonst. Feine Sache das :-). Kaum dass sie weg sind, entpuppt sich der unschuldig daliegende Felsen als Frodo und Sam.

Frodo sieht die Chance, durch das Schwarze Tor kommen, dahinschwinden und will losstürzen, als Gollum eingreift und Sam und ihn zurückreißt. Hier hat Gollum mal was Richtiges getan, denn es wäre wahrscheinlich wirklich Selbstmord gewesen, hinter dem Trupp herzurennen in der Hoffnung, doch irgendwie ungesehen mit durchschlüpfen zu können. Gollum wirkt auch regelrecht erleichtert, dass er die Hobbits zurückhalten konnte. Irgendwie nimmt man ihm seine Reaktion hier auch ab. Aber von was für einem dunklen, geheimen Weg redet er? In Bezug auf ihn weckt das gleich wieder Misstrauen.

Weiter geht es mit Merry und Pippin. Fangorn sieht im Morgenlicht faszinierend aus, richtig märchenhaft und nicht bedrohlich. Pippin erzählt Merry von dem Traum, den er gehabt habt, und ich würde sagen, dass das ein Pippin-typischer Traum war :-O. Auf der sonnenabgewandten Seite wirkt der Wald allerdings wieder düsterer und unheimlicher. Das Licht macht´s. Pippin fängt an, sich seltsam zu benehmen und „baumisch“ zu sprechen, außerdem fällt Merry auf, dass er offenbar über Nacht gewachsen ist. Schnell kommen die beiden auf den Trichter, dass das Wasser der Ents dafür verantwortlich ist, und Merry entwickelt spontan einen Mordsdurst :-O. Sofort wird es aber wieder ernst, als die beiden Hobbits von einem aggressiven Baum verschluckt zu werden drohen. Zum Glück ist Baumbart zur Stelle und zeigt mal eben seine Baumhirten-Qualitäten ;-). Ähnlich wie Tom Bombadil den Alten Weidenmann bezwungen hat, bringt er den Baum dazu, Merry und Pippin freizulassen.

Die Sequenz, in der Baumbart Merry und Pippin von den Entfrauen erzählt, ist rührend und putzig. Ich hätte ja zu gerne mal Entfrauen gesehen... aber vielleicht gibt es da, wie bei den Zwergen, auch keine Unterschiede, wer weiß?

Pippin trinkt auf jeden Fall von dem Quellwasser und wächst dabei und spricht Teile auf "baumisch". Ich finde, dass das eine Szene ist, die man sich hätte sparen können, auch wenn das Wachsen im Buch erwähnt wird, aber die Präsentation dessen im Film wirkt unpassend und sehr gequetscht, als hätte man eigentlich für diese Szene keine Zeit gehabt, aber hätte das Thema trotzdem unterbringen wollen.

Ich finde auch, dass man die Szene entweder im Verlauf des Films an geeigneter Stelle oder aber am Ende hätte unterbringen sollen. So ist es ein bisschen zu offensichtlich, dass das Wasser für Pippins Wachstum verantwortlich ist, und das nimmt der Szene ein bisschen die Magie, finde ich. Diesen Ent-Zauber hätte man sich für später aufheben können.

Als dann Baumbart auftaucht und die Beiden mit dem Tom Bombadil-Spruch befreit, raubt das dieser Szene das letzte Bisschen Atmosphäre. Erstens spricht Baumbart viel zu schnell! Zweitens ist die Betonung des Spruches völlig falsch (es sollte mehr wie ein Gedicht wirken)! Dritrtens wird das Erretten der Hobbits viel zu schnell abgehandelt!

Schnell ist die Szene schon, aber ich finde nicht, dass sie die Atmosphäre allzu sehr zerstört. Baumbart wirkt hier zwar fast hektisch, aber andererseits wusste er wohl, dass er sich keine Zeit lassen durfte, die Hobbits zu retten, zumal er den bösen Baum offenbar kannte. Manchmal erfordert die Situation halt eine gewisse Schnelligkeit, auch für einen Ent :-).

Die gesamte Szene ist jedenfalls ein gutes Beispiel dafür, wie schnell etwas von Beschaulichkeit über Witz ins Dramatische abfallen kann.

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Die gesamte Szene ist jedenfalls ein gutes Beispiel dafür, wie schnell etwas von Beschaulichkeit über Witz ins Dramatische abfallen kann.

Da muss ich dir allerdings recht geben. Das ist hier wirklich sehr gelungen, dass man eben erst noch Witz und Humor gesehen hat und dann gleich wieder zurück in die Realität geholt wird. Das überrascht nicht nur Merry und Pippin, sondern auch den Zuschauer! In so fern ist die Szene wirklich gelungen.

Gandalf wirkt nicht nur so, als ob er erleichtert ist, dass Frodo einen Gefährten dabei hat, sondern so, als ob er wisse, dass Sam ein wichtiger Teil der Geschichte ist oder sein wirkt. Oder kommt nur mir das so vor?

Ich denke nicht, dass Gandalf so vorrausschauend ist, dass er Sams Rolle überblicken kann, selbst wenn er das bei Gollum konnte, aber er selbst sagt (in Teil 3), dass er Frodo in der Ferne nicht mehr erblicken kann und ich denke, gerade jetzt, wo Sauron an Macht gewinnt, fällt es ihm immer schwerer, Dinge vorrauszuahnen.

Ich denke, Gandalf war einfach ein guter Beobachter und weiß von Sam, dass er ein überaus treuer Hobbit ist, der seinen Herrn Frodo niemals alleine lassen würde (was er ja auch im Buch in Lothlorien bewiesen hat) und im Film gibt es ja auch genügend Anhaltspunkte dafür. Gandalf weiß, dass Frodo in Sam einen Freund hat, der ihn unterstützen und beschützen wird. Viel braucht er da nicht mehr vorrauszusehen, da er so schon wissen kann, dass es Frodo in jedem Fall gut tun wird, wenn er Sam bei sich hat.

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Ausserdem war es ja auch laut Sam Gandalf direkte Anweisung, dass Sam Frodo nivht alleine lassen soll.

Ich denke Gandalf ahnt wie schwer es sein muss der Macht des Ringes zu widerstehen und dass es für Frodo alleine wohl nicht möglich wäre den Ring tatsächlich unter diesem Einfluss zu vernichten.

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