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Sequenz 7: Im Gasthaus 'Zum ... / ... / Die Mückenwassermoore


André

Empfohlene Beiträge

Moin Moin allerseits...

... und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Der Herr der Ringe'-Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk von J.R.R. Tolkien basiert.

Dieser Thread widmet sich der Diskussion nur eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Gefährten' (dem ersten der drei Filme) in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 15, 16 und 17 mit den Titeln

Im Gasthaus 'Zum Tänzelnden Pony' / Die Nazgûl / Die Mückenwassermoore

und der Laufzeit (SEE) von 0:56:03 - 1:06:29 (1. DVD)

Eine Übersicht sämtlicher Threads, die sich dieser Filmbesprechung widmen, ist zu finden unter: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6976

Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte in dem Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954

Ich wünsche viel Freude bei der Besprechung :-)

Bearbeitet von Acheros
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Die Ankunft der Hobbits in Bree setzt die düstere Atmosphäre des Films gekonnt fort, wozu auch die Dunkelheit und der Regen beitragen. Bei Sonnenschein mag der Ort ja einladend und freundlich sein, aber so wirkt er einfach nur unheimlich. Die Sache mit der Guckklappe auf Hobbit-Augenhöhe ist ein witziger Einfall :-O. Peter Jackson hat seinen ersten Mini-Auftritt als Mann mit der Möhre ;-).

Butterblume sieht zwar nicht so aus, wie ich ihn mir beim Lesen vorgestellt habe, aber er passt trotzdem ins Bild und macht auf den Zuschauer einen sympathischen Eindruck – im Gegensatz zu etlichen der Gäste, die sich im Gasthaus aufhalten. Die wirken teilweise ziemlich finster und zwielichtig und scheinen dem Düsteren der Szene bewusst angepasst zu sein. Dass Butterblume Gandalf, den die Hobbits ja erwartet haben, im Gasthaus zu treffen, seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen hat, ist nicht nur für die Hobbits, sondern auch für den Zuschauer ein Anlass zur Sorge. Naja, sonst wäre es ja auch zu einfach gewesen ;-).

Interessant und gut gemacht finde ich das erste Auftauchen von Streicher, von dem man zunächst nichts weiter sieht als eine schemenhafte, Pfeife rauchende Gestalt mit Kapuze in einer finsteren Ecke, und kurz seine Augen, während Butterblume Frodo und die anderen vor ihm warnt. Man spürt, dass dieser Streicher offenbar noch eine Rolle spielen wird, sonst wäre er nicht so vorgestellt worden.

Dass Pippin ausplaudert, wer Frodo tatsächlich ist, kann man ihm noch nicht mal verübeln, denn offenbar hat ihm ja niemand gesagt, dass Frodo seinen wirklichen Namen geheim halten soll und für alle nur Herr Unterberg ist. Als Frodo dann stolpert, hinfällt, den Ring verliert und dieser ihm genau auf den Finger gleitet, wirkt das wieder weniger wie ein Zufall als vielmehr vom Ring so gewollt. Wir erhalten einen ersten Blick auf die geisterhafte Zwischenwelt, in der die Nazgûl leben, und die sieht alles andere als einladend aus. Tricktechnisch interessant und faszinierend umgesetzt. Zusammen mit dem kurzen Gastauftritt von Saurons Auge eine gut gelungene Szene.

Streicher nimmt sich Frodo an und scheint genau zu wissen, was dieser bei sich trägt.

Der Torwächter tut mir leid, als die Nazgûl in Bree einreiten. Man spürt deutlich den Schrecken, den sie verbreiten, und wie sie auf Unbeteiligte wirken.

Ziemlich buchgetreu umgesetzt ist die Sequenz, als die Nazgûl später plötzlich vor den Betten der vier Hobbits erscheinen und mit ihren Schwertern darauf einstechen, und dann ihre Verblüffung, als sie feststellen, dass diese leer sind. Durch das Hin- und Herwechseln zwischen den Hobbits, die in einem anderen Zimmer schlafen, zu den Betten, vor denen die Ringgeister stehen, wird geschickt der Eindruck erweckt, diese stächen tatsächlich auf die Hobbits ein. Gute Idee von PJ!

Die Hobbits beschließen, Streicher zu trauen (schließlich bleibt ihnen auch keine andere Wahl), und er führt sie in die Wildnis mit Ziel Bruchtal.

Eine weitere nette, kleine Szene ist die, als Streicher leise das Lied von Beren und Lúthien singt und Frodo fragt, von wem dieses handele. Schön, dass PJ diesen kurzen Moment in den Film übernommen hat.

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Durch das Hin- und Herwechseln zwischen den Hobbits, die in einem anderen Zimmer schlafen, zu den Betten, vor denen die Ringgeister stehen, wird geschickt der Eindruck erweckt, diese stächen tatsächlich auf die Hobbits ein. Gute Idee von PJ!

Naja, vielmehr gute Idee von Ralph Bakshi. Die Szene war von der Idee her bereits in der Zeichentrick-Verfilmung so umgesetzt, nur hat PJ sie sehr viel besser in Szene gesetzt.

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Was mir so spontan einfällt, ist, dass der Brief fehlt. Der Brief, den Gandalf geschrieben und Streicher damit als guten Freund ausweist. Da ist sogar schon das Gedicht drin, das ihn als König bezeichnet, der die Krone verlor. Im Film dagegen müssen die Hobbits noch eine Weile mit der Ungewissheit leben.

Das mit dem Pony und dem Fiesling... wie hieß er? ... Lutz Farning wurde komplett gestrichen. Der Typ hat sie an die Nazgûl verraten, das wiederum finde ich garnicht so überflüssig. Aber okay, es ändert nicht soviel an der Geschichte.

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Das mit dem Pony und dem Fiesling... wie hieß er? ... Lutz Farning wurde komplett gestrichen. Der Typ hat sie an die Nazgûl verraten, das wiederum finde ich garnicht so überflüssig. Aber okay, es ändert nicht soviel an der Geschichte.

Wie Imrahil schon richtig bemerkte, sind Farning und der Südländer kurz zu sehen, oder zumindest sieht man einen schielenden, zwielichtigen Typen, den man dann mit Buchkenntnis dem Südländer zuordnen kann. Wobei ich mir bei Farning unsicher bin, der könnte eigentlich in jede zwielichtige Gestalt im Pony hineininterpretiert werden, auf eine namentliche Erwähnung wurde ja verzichtet, was verständlich ist, da er bis auf Bree und im Kapitel "Die Befreiung des Auenlandes", das im Film ja sowieso nicht vorkommt, keine Rolle mehr spielt. Farning fällt genau wie Bombadil und Maggot der "Komprimierung" zum Opfer, da seine Rolle einfach für den weiteren Geschichtsverlauf eher nebensächlich ist.

Bei Sonnenschein mag der Ort ja einladend und freundlich sein, aber so wirkt er einfach nur unheimlich.

Ich finde hier wurde der Flair einer mittelalterlichen Stadt gut eingefangen. Die Darstellung von Bree gefällt mir sehr gut und ich hätte gerne etwas mehr gesehen, zum Beispiel der Aufbruch der Gefährten bei Tag hätte die Möglichkeit geboten, Bree auch mal bei Tageslicht zu zeigen. In der Nacht wirkt Bree allerdings bedrückend und unheilvoll, wenn man sich in die Hobbits hineinversetzt, die plötzlich im strömenden Regen zwischen riesigen Gebäuden stehen.

Im Buch wird ja bei ihrer Ankunft noch ein Schatten erwähnt, der hinter ihnen über das Tor springt. Später erfährt man dann, dass es Streicher war, der ihnen gefolgt ist, aber zuerst bekommt man beim Lesen den Eindruck, es sei ein Nazgul. Von daher hätte diese Szene sehr gut in den Film gepasst und hätte die unheilvolle Stimmung noch erhöht.

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Hmm? Ich weis nicht recht.

Bree gefällt mir irgendwie nicht so richtig.(die Sequenz vom Tor bis zum Pony) Zu finster und zu beladen mit nur zwielichtigen Gestalten. Das ist ja fast schon ein Hobbit-Tortuga ;-)

Im Pony geht das so weiter. Wo sind denn die lustigen und neugierigen anderen Gäste! Dann noch was merkwürdiges.

"Ihr tragt eine Kleinigkeit bei euch!" Der Zuschauer erfährt leider nicht woher Streicher die Information hat da der Brief von Gandalf nicht erwähnt wird.

Ok, ich stelle das mal unter "Filmische Freiheiten!" :rolleyes:

Die Szenen mit den Nazgul finde ich richtig gut. Was dabei nur wirklich nervt, und das nervt mich ständig bei den Nazgul Szenen, ist deren schrilles Rumgeqieke. Doch genau das soll's ja. Bei den Mückenwassermooren habe ich echtes Mitleid mit allen denn wer schon mal im Sommer in Schweden war weis wie grausam das ist. ;-(

Imrahil

Bearbeitet von Imrahil
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Im Pony geht das so weiter. Wo sind denn die lustigen und neugierigen anderen Gäste!

"Ihr tragt eine Kleinigkeit bei euch!" Der Zuschauer erfährt leider nicht woher Streicher die Information hat da der Brief von Gandalf nicht erwähnt wird.

Dass der Brief und Gandalfs Botschaft gar nicht auftauchen, finde ich gar nicht weiter tragisch. Eigentlich ist doch völlig unwichtig, woher Streicher weiß, dass Frodo der Ringträger ist. Dass man ihm vertrauen kann, merken die Hobbits sehr schnell und das reicht zunächst. Manchmal ist es filmisch ja auch sehr sinnvoll, wenn man erst einmal Dinge im Ungewissen lässt, um sie erst anschließend zu erklären. Eigentlich ist das recht gelungen.

Was den Schatten betrifft, den Frodo vorbeihuschen sieht, so finde ich es gut, dass das weg gelassen wurde. Denn wenn man Streicher zu Anfang so düster gezeigt hätte, hätte vielleicht der Zuschauer nicht mehr ohne weiteres Vertrauen zu ihm gefasst. In dem Fall hätte es dann doch Gandalfs Brief gebraucht. Im Film wird Streicher aber gleich als freundlicher und weiser Helfer dargestellt.

Was die Gäste im Gasthaus betrifft: Noch nie nachts auf einem Bahnhof gewesen? :ugly: Von mir aus ist der Bahnhof von Bielefeld in der Nähe und das ist beim besten Willen kein Ort, an dem man nachts lange bleiben möchte. Ich will sagen, dass es in Bree sehr viele korrupte Leute gibt (das steht ja auch im Buch). Und diese verschlagenen Typen kommen nunmal eher nachts raus. Da kann man kein Kind erwarten, dass fröhlich hüpfen um den Kamin tänzelt. Ich nehme mal an, dass die Hobbits so um Mitternacht in Bree eintreffen und zu der Zeit ist die Stadt nunmal bevölkert mit allen möglichen verschlagenen Typen. Das gefällt mir ausgesprochen gut und ist mehr oder weniger absolut realistisch!

Gerade was die Nazgul betrifft, habe ich einige Lieblingsstellen, die sich vor allem durch die perfekten Bilder auszeichnen. Als Frodo den Ring aufsetzt und die Nazgul sofort Richtung Bree umkehren, reitet einer von ihnen an einem Baum vorbei, hinter dem genau der Mond steht. Eines der schönsten Bilder, die es im Film gibt! :-O

Auch die Szene, in der ein Bürger von Bree hinter dem Pfosten steht und vor Angst zu beten scheint, ruft regelmäßig Gänsehaut hervor. Vor allem ist hier dieses geisterhafte Vorbeiziehen der Nazgul perfekt eingefangen worden. Ich hoffe, es wird klar, welche Szene ich meine, weil sowas ist schwierig zu beschreiben.

Mir leuchtet allerdings nicht ganz ein, wieso die Nazgul nicht merken, dass im Bett im Gasthaus nur Atrappen liegen. Einerseits spüren sie die Anwesenheit des Rings, sodass ein Reiter auf offener Straße anhält (wie in der Szene, als die Hobbits unter der Wurzel sitzen) und dann merken sie nicht, dass der Ring gar nicht da ist, wenn sie genau im Zimmer stehen. Oder war es ihnen in dem Moment egal, wo der Ring ist und sie wollten einfach vorsichtshalber den Ringträger töten?

Was Bree betrifft, hatte ich übrigens schon einmal die gleiche Idee wie Fangli. Man hätte Bree ruhig einmal bei Tag zeigen können, wenn die Gefährten aufbrechen (mal abgesehen von der kurzen Einstellung beim Aufbruch der Truppe, in der man Bree ganz im Hintergrund sieht). Dass man da Bree sehen kann, ist mir peinlicherweise aber auch erst heute aufgefallen. Auf jeden Fall finde ich Bree faszinierend. Sowohl im Buch hat mir diese Stadt gefallen, als auch bei Herr der Ringe Online und da ist es nur natürlich, dass ich gerne mehr davon gesehen hätte.

Lutz Farning hätte eventuell einen Gastauftritt haben können, wie ihn Bauer Maggot auch hatte, als die Schwarzen Reiter ihn nach dem Weg gefragt haben. Dazu hätte es ja lediglich einen Schwarzen Reiter gebraucht, der gefragt hätte "Wo ist Beutlin?" oder so ähnlich und schön wäre fast klar gewesen, dass Lutz ein Verräter ist. Dass er ihnen auch das Pony verkauft, wäre wiederum unwichtig gewesen, aber den Verrat hätte ich schon wichtig gefunden. Allerdings wird es für den Nicht-Buchkenner völlig logisch dargestellt. Die Ringgeister spüren den Ring und gut ist. PJ hat dem Ring einfach mehr Macht verliehen, als er meiner Meinung nach im Buch hat und das hält er ganz einfach konsequent durch, wie ich schon mal an anderer Stelle geschrieben habe. Da braucht es keine Mithilfe der Menschen mehr und für alle, die das Buch kennen, gibt es ja immer noch genug verschlagene Menschen, die Frodo verraten haben könnten.

Die Mückenwassermoore haben leider nur einen sehr kurzen Auftritt und auch wenn es nur eine erweiterte Szene ist, hätte man ihr mehr Gewichtung verleihen sollen. Sie ist einfach viel zu kurz und wirkt irgendwie gedrungen und gequetscht zwischen den relativ langen Szenen davor und danach. Und schlussendlich stelle ich immer wieder fest: Viggo Mortensen kann sowas von nicht singen, auch wenn ich mir jetzt keine Freunde mache. ;-) Gut finde ich aber trotzdem, dass PJ so ein kleines Schmankerl für Tolkien-Fans mit in den Film gebracht hat. Letztendlich ist das Lied ja etwas, das weit über die Handlung vom Herrn der Ringe hinaus geht.

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Gut finde ich aber trotzdem, dass PJ so ein kleines Schmankerl für Tolkien-Fans mit in den Film gebracht hat. Letztendlich ist das Lied ja etwas, das weit über die Handlung vom Herrn der Ringe hinaus geht.

Schönes Stichwort. Was singt er da gleich, das Lied von Beren und Luthien? Jedenfalls ist es sehr auffällig, dass alle, aber auch wirklich alle direkten Hinweise auf das Silmarillion in den Filmen fehlen. Ich finde, dass das die Geschichte sehr stark verändert. Die Bücher sind romantisch, rückwärtsgewandt, ständig von den goldenen Zeitaltern sprechend, als das Gras noch frisch war, die Wälder alle groß und schön, die Menschen stolz und aufrecht, die Elben schön und tapfer.

Das alles ist ja nichts Neues, viele andere Fantasy Epen bedienen sich dieser Annspielungen, dass es mal etwas viel Größeres gab und jeder in der aktuellen Erzählung nur eine Ameise in einem riesigen Ameisenhaufen ist.

Und die Filme klammern das konsequent aus: Das Romantisch-rückwärtsgewandte weicht dem Aktuellen, dem Hier und Jetzt und der Zukunft. Warum die Elben alle plötzlich nach Valinor verschwinden wird genau so wenig klar, wie die Tatsache, dass Sauron nur ein Diener eines noch viel mächtigeren Bösen ist/war, dass die Númenorer von Sauron herein gelegt wurden etc. pp. All das wird maximal angedeutet. Aragorn ist der "Dúnedain aus Westernis", das ist eigentlich alles, was man erfährt. Dass die Lichtphiole, die Frodo von Galadriel erhält, das unglaublich mächtige Licht eines Silmaril enthält... geschweige denn, dass die Silmaril überhaupt erwähnt werden.

In den Büchern werden zumindest immer mal wieder Kurzfassungen geliefert (Beren und Luthien z.B.), Earendils Fahrt, Númenors Untergang... alles sehr am Rande, so dass es einem wirklich wie ein Mythos innerhalb des Mythos vorkommt. Dass in herr der Ringe schon die Geschichte des Rings als Mythos langt, zeigt wohl, wie unglaublich groß Tolkiens Welt ist. Es zeigt aber auch, dass PJ sich konsequent auf die Ringgeschichte festgelgt hat, die es zu erzählen gilt. Im Gegensatz zum Buch wird das aufklärerische Element "Es sind die Menschen, auf die wir unsere Hoffnung setzen müssen" ganz eindeutig erwähnt: Menschen, jetzt kommt euer Zeitalter, jetzt seid ihr dran, werdet alleine mit euren Problemen fertig und genießt eure Freiheit. Ähnliches wird im Buch erst nach der Schlacht von Minas Tirith von Gandalf erwähnt.

Und jetzt zurück zu der Szene:

Wie viele andere deutet sie gewisse Geschenisse in den Büchern an, quasi als Schmankerl für jene, die sich auskennen, die wissen, wer Beren und Luthien sind. Oder die wissen, wer die Träger der Elbenringe sind... um mal auf die letzte Szene vorzugreifen. Wir haben von Tom gesprochen, der vor Bree fehlte. Zumindest der alte Weidemann wird noch kommen... zwar rettet sie da nicht Tom, aber der Buchleser erkennts... und solche kleinen Anspielungen ziehen sich überall durch die Filme. Ich finde, dass PJ das großartig gemacht hat: Einmal sehr auf Filmhandlung straffen, andererseits die ausgelassenen Kapitel durch kleine Anspielungen verdeutlichen.

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"Ihr tragt eine Kleinigkeit bei euch!" Der Zuschauer erfährt leider nicht woher Streicher die Information hat da der Brief von Gandalf nicht erwähnt wird.

Sagt Streicher nicht tatsächlich "Ihr tragt keine Kleinigkeit bei Euch?" Diese Aussage würde nämlich noch mehr Sinn machen, da sie andeutet, dass Streicher bereits zu diesem Zeitpunkt mehr weiß, als man denken könnte. Und das wiederum deutet für den Zuschauer darauf hin, dass Gandalf ihn schon eingeweiht hat. Ohne den Brief wird das in der Filmszene auf subtile Art deutlich und macht Streicher für die Zuschauer sofort interessant, da man sich unwillkürlich fragt "Wieso weiß der was?" ;-).

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Sagt Streicher nicht tatsächlich "Ihr tragt keine Kleinigkeit bei Euch?" Diese Aussage würde nämlich noch mehr Sinn machen, da sie andeutet, dass Streicher bereits zu diesem Zeitpunkt mehr weiß, als man denken könnte.

Würde Aragorn "keine Kleinigkeit" sagen, ergäbe das aber auch keinen Sinn. Erst einmal bin ich mir rein vom auditiven Verstehen her sicher, dass Aragorn in der Szene "eine Kleinigkeit" sagt und noch dazu wäre es völlig falsch betont, würde er etwas anderes sagen. Die Betonung liegt bei ihm ganz klar auf Kleinigkeit, würde er verdeutlichen wollen, dass der Ring keine Kleinigkeit ist, dann müsste die Betonung auf dem "keine" liegen.

Aber der Hauptgrund, weswegen es auch unklug gewesen wäre, direkt auf den Wert von Frodos Bürde hinzuweisen, ist wohl, dass es im Gasthaus von einigen Menschen wimmelt, die wissen, dass ein Herr Beutlin mit irgendetwas Wertvollem erscheinen wird. Hätte Aragorn gesagt, dass Frodo keine Kleingkeit trage, wären sie wahrscheinlich irgendwann überfallen worden.

Aragorn weist ziemlich klug darauf hin, dass er um den Ring bescheid weiß und lässt sein Wissen trotzdem im Geheimen dank dem Gebrauch der Untertreibung "eine Kleinigkeit".

Bearbeitet von Saruman
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Ooops, ich glaub, ich bin ein bißchen spät dran, es wurde ja schon fast alles gesagt :cool: .

Aber das hindert mich nicht im Geringsten, auch noch einen kleinen Senfklecks dazuzugeben :-O .

Bree wäre sicher im Sonnenschein ein recht nettes, uriges Dörfchen. Dass es in dieser Sequenz

düster, unheimlich und mit komischen Leuten bevölkert ist, erhält die Spannung weiter aufrecht.

Die armen Hobbitse, kommen da triefend nass an, müssen sich in den Straßen von Bree fast über

den Haufen fahren lassen, treffen so ominöse Leute, die nachts an einer Möhre rumnagen (zu

meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die ersten paar Mal PJ überhaupt nicht erkannt habe :schaem: )

und werden dann im Tänzelnden Pony damit überrascht, dass Gandalf seit ewigen Zeiten nicht mehr

da war. Da kann einem doch alles vergehen oder? *vor mitleid trief*.

Und dann er - Streicher. Genauso düster, unheimlich, still und Pfeife rauchend in einer Ecke und

kein Mensch oder auch immer geartetes Getier weiß, was es mit ihm auf sich hat. Sehr gut von PJ

umgesetzt. Dass er den Hobbits nichts Böses will, ist imho nicht gleich auf Anhieb zu erkennen. Erst

im Laufe der nächsten 2 Sequenzen erkennt der nichtsahnende Zuschauer, dass er es gut meint.

Wenn mich einer grob aus dem Kreis meiner Freunde reisst, in ein Zimmer treppaufwärts verschleppt

und mich dann auch noch fragen würde, ob ich Angst hätte, von dem hätt' ich erst mal gar keine so

gute Meinung (abgesehen davon, würd ich ihm wahrscheinlich erst mal dahin treten, wo es am wehesten tut :-O ).

Wenn die restlichen 3 Hobbitse dann auftauchen um Frodo zu retten, muss ich immer ein bißchen schmunzeln.

Ein Stuhl, ein Kerzenleuchter und Fäuste sind schon ein schlagendes Argument gegen einen "Gegner" der doppelt

so groß ist wie sie und dann auch noch ein Schwert hat. Mutig, mutig :-O .

Der Auftritt der Nazgul ist auch wieder superspannend und teilweise gruselig. Wieder sehr gut umgesetzt.

Was ich immer wieder schön finde, ist, als Streicher den Hobbits die Geschichte der Nazguls - wer sie sind,

was sie sind und warum sie so sind - erzählt. Hier wird wieder ein kleines Schippselchen aus der Vorgeschichte

eingeflochten und der "Buch-Unkundige" hat einen kleinen "Aha"-Effekt.

Schade ist ein bißchen, dass der Aufbruch aus Bree untergeht. In der nächsten Szene sieht man die 5 schon

Richtung Wildnis laufen. Dass man Bree im Hintergrund sieht, ist mir bisher auch noch nie aufgefallen :schaem: . Muss

ich nächstes Mal besser aufpassen. Irgendwo in der Szene in den Mückenwassermooren soll lt. Extras ein

Hobbit seine Fußatrappe verlieren. Habe ich aber auch noch nie entdeckt, vielleicht liegt es daran, dass ich

immer erst daran denke, wenn die Szene schon lange vorbei ist und ich dann zu faul bin, zurückzuspulen. Was

mich immer wieder wundert - wie kann es denn bei diesem Wetter in den Mooren noch so viele Mücken geben?

Da ist es doch schon viel zu kalt, als dass diese widerlichen Viecher überleben könnten. Naja, dass sind vielleicht

Mücken mit Fleecewesten oder so :-O . Ist ja auch unwichtig.

Witzig finde ich auch immer, dass Pippin in der Apfelszene so als typisches Klischee eines nur an Essen denkenden

Hobbits dargestellt wird (siehe Prolog) :-O . Bei der Aufzählung der üblichen Hobbitmahlzeiten bekomme ich jedes

Mal Hunger.

Und schlussendlich stelle ich immer wieder fest: Viggo Mortensen kann sowas von nicht singen, auch wenn ich mir jetzt keine Freunde mache. ;-)

Als einer der Mädels aus dem Viggo-M-Fan-Thread müsste ich dich jetzt steinigen *stein herricht*. Als letztes über-

lebendes Mädel hier in diesem Thread muss ich dir leider recht geben :schaem: (die Fan-Gilde möge mir verzeihen). Dieses

Gebrummel noch als Gesang zu bezeichnen, greift schon etwas sehr hoch.

Aber die Idee von PJ wieder ein kleines - wie so schön gesagt - Schmankerl für die Buchkenner einzubauen, war

sehr schön.

So, genug Senf *letzer Rest aus Tube gedrückt hab*.

Viel Spaß weiterhin

Eure

Imhi

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Wenn mich einer grob aus dem Kreis meiner Freunde reisst, in ein Zimmer treppaufwärts verschleppt und mich dann auch noch fragen würde, ob ich Angst hätte, von dem hätt' ich erst mal gar keine so gute Meinung.

Ich fand die Art, wie Aragorn und Frodo im Film erstmals in Beziehung treten immer etwas seltsam (so als alter Buch-Fanatiker). Das Verbindungsglied Nummer eins - das Lied von der Kuh, die übern Mond spring - fehlt. Darauf kann man verzichten, keine Frage, aber es ist irgendwie Kult. Und dann dieses plötzliche am Kragen schnappen und mitschleppen...

Irgendwie ist das nicht Streicher-Art. Noch nicht. Es passt in den Film, denn damit wird alles beschleunigt, ist ja eine sehr brenzlige Situation, und das mit den Nazgul vor dem Tore... Aber ich muss ehrlich sagen: Mich hat die Szene immer ein wenig enttäuscht. Streicher kommt hier einfach nur düster vor. Da fehlt noch ein wenig das mystische und weise.

Das kommt erst später.

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Ich fand die Art, wie Aragorn und Frodo im Film erstmals in Beziehung treten immer etwas seltsam (so als alter Buch-Fanatiker). Das Verbindungsglied Nummer eins - das Lied von der Kuh, die übern Mond spring - fehlt. Darauf kann man verzichten, keine Frage, aber es ist irgendwie Kult. Und dann dieses plötzliche am Kragen schnappen und mitschleppen...

Irgendwie ist das nicht Streicher-Art. Noch nicht. Es passt in den Film, denn damit wird alles beschleunigt, ist ja eine sehr brenzlige Situation, und das mit den Nazgul vor dem Tore... Aber ich muss ehrlich sagen: Mich hat die Szene immer ein wenig enttäuscht. Streicher kommt hier einfach nur düster vor. Da fehlt noch ein wenig das mystische und weise.

Das kommt erst später.

Ja, aber teilweise finde ich das gar nicht so schlecht. Aragorn zeigt sich hier von der Seite, die wochenland durch die Wildnis wandert und dabei alles böse was ihm über den Weg läuft, tötet, nicht den Weisen, 80-Jährigen Dúnedain, der er ist.

Was mir allerdings nicht gefällt, ist dass sie nicht in der kleinen Stube mit dem Feuer wie im Buch, sondern in richtigen Schlafräumen übernachten. Schade eigentlich^^

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Besser spät als nie, aber ich machs auch relativ kurz.

In diesen Szenen ist eigentlich alles mehr oder weniger für den Film gut gelöst. Die Klappe in der Tür auf Hobbitgröße ist eine sehr schöne Andeutung, dass Bree nicht so weit vom Auenland entfernt sein kann, wenn man sich auf das Volk vorbereitet. Auch Butterblüm ist stolz darauf das kleine Volk bewirten zu können. Der Torwächte lässt sie vermutlich ohne weitere Fragen ein, da er den Hobbits Vertrauen schenkt und sie ohnehin nicht als Diener des Feindes oder als gefählich ansieht,

Bree wirkt durch die großen dunklen Gestalten sehr düster und passt sehr gut zu dem Ambiente, das zuvor geschaffen wurde.

Das tänzelnde Pony wirkt dagegen relativ einladend und auch Butterblüm wirkt vertrauenerregend.

Die Antäuschung vom Gerstenmann lässt den unwissenden Zuschauer zunächst glauben Gandalf hätte es doch irgendwie geschafft. Auch die anschließende Enttäuschung der Hobbits finde ich gut dargestellt. Dass Frodo versäumt hat den beiden Neuankömmlingen von seinem Decknamen zu erzählen würde erklären warum sich Pippin keiner Schuld bewusst ist. Interessant finde ich, dass der Ring Frodos Sinne zu schärfen scheint, obwohl er ihn nicht einmal an hat. Dies zeigt wieder einmal, dass Jackson dem Ring mehr Macht verleiht als er im Buch hatte. Ich finde das aber für den Film recht gut gelöst, da somit der Ring ein zentralerer Gegenstand wird.

Es braucht im Film keine Menschen, die Frodo verraten, denn der Ring hat seinen eigenen Willen und will gefunden werden.

Dass Streicher sehr düster und fast als potenzieller Feind dargestellt wird lässt den Zuschauwer nicht damit rechnen, dass er es sein wird, der ihnen später helfen wird. Dass er eine Rolle spielen wird, ist aber klar, da er sonst nicht vorgestellt werden würde.

Aragorn wird gut als zwielichtige Gestalt gezeigt, von der man schwer erkennen kann ob er nun vertrauenswürdig ist.

Der Einzug der Nazgûl nach Bree mit passender Begleitmusik (klingt doof :-O ) wirkt sehr machterfüllt.

Was mir nun nicht gefällt ist, dass die Beschreibung der Nazgûl von ihrem Verhalten abweicht. Aragon sagt, dass sie die Gegenwart des Rings spüren. Während der "Bett-Szene" (kling auch doof :-O ) scheint dies aber nicht der Fall zu sein. Wenigstens nachdem sie sehen, dass sie den Ringträger nicht gefunden haben, hätten sie weiter nach ihnen suchen müssen. Wenn sie die Macht des Ringes spüren, hätten sie sie finden müssen. Aber die Nazgûl werden leider häufiger auf Kosten des Heldenbonus relativ dumm dargestellt.

Ist aus filmischer Sicht auch schwer anders zu lösen.

Die Schreie der Nazgûl sind für mich eines der Dinge, die sie so unheimlich machen.

Wo das Pony herkommt spielt keine Rolle beim Aufbruch her kommt spielt für den Film keine Rolle.

Die Szene mit der Rast der Hobbits zeigt, dass sie die Gefahr immer noch nicht richtig realisiert zu haben scheinen nun aber von Streicher vor ihrer Dummheit geschützt werden. Ausserdem ist es noch einmal eine super Gelegenheit, die Hobbits weiter zu chrakterisieren, v.a. Merry und Pippin und einen Gag einzubauen. Gags zum auflockern der Handlung sind in Filmen wichtiger Bestandteil uns stören durch ihre Kürze meist auch nicht.(auch wenn sich bei Gimli und Legolas die Meinungen teilen, aber dazu später) Das Streicher trotz der relativ großen Entfernung die Gespräche der Hobbits verfolgt macht ihn ein Stück "übermenschlicher". Das Reiseziel, das Sam erklärt, dass er Sam mit Namen anspricht und die fehlende Kapuze lassen Streicher nun deutlich freundlicher wirken.

Dass Frodo Aragorns elbisches Lied zu verstehen scheint, zeigt erneut, dass er zu den gebildeteren Hobbits gehört. Aragorn scheint auch darüber überascht zu sein und nicht darüber, dass er wach ist.

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Ja, aber teilweise finde ich das gar nicht so schlecht. Aragorn zeigt sich hier von der Seite, die wochenland durch die Wildnis wandert und dabei alles böse was ihm über den Weg läuft, tötet, nicht den Weisen, 80-Jährigen Dúnedain, der er ist.

Klar. Dem Film ist das auf jeden Fall dienlich: SPANNUNG! *lol*

Aber ich vermisse den richtigen Aragorn an dieser Stelle ein wenig (sozusagen als Aragorn-Fanatiker des Buches^^).

Aber alles in allem gut gelöst. Irgendwo muss der Filmemacher ja anknüpfen.

Was mir allerdings nicht gefällt, ist dass sie nicht in der kleinen Stube mit dem Feuer wie im Buch, sondern in richtigen Schlafräumen übernachten. Schade eigentlich^^

Ja, das hätt ich auch gern gesehen! :-)

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