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Pan's Labyrinth


PippinTuk

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Die Handlungsstränge passen nicht recht zusammen, die eingeschobenen Fantasyelemente stören eher - ansonsten hätte es vielleicht noch ein guter/mahnender Bürgerkriegsrebellenwhatever Film werden können.

Mich haben die Fantasy-Elemente davor bewahrt, die Kröte nachzuahmen.

Denn ansonsten fand ich die Darstellung der Gewalt einfach zu...na nicht übertrieben aber zu unnötig. Man muss nicht überall drauf halten oder andere Geschichte die Kröte so eklig kotzen lassen etc. etc.

Das unterschreibe ich so wie es ist.

Guillermo del Toro

Mit den Comic-Adaptionen "Blade 2" (2002) und "Hellboy" (2004) feierte er bisher seine größten Erfolge. Jetzt kommt er mit dem oscarnominierten Märchen "Pans Labyrinth" in die Kinos.

Wofür steht das Labyrinth in der Geschichte?

Ein Labyrinth lässt viele Deutungen zu. Man glaubt sich zu verirren und die Orientierung zu verlieren, dabei befindet man sich in einer Phase des Übergangs, der Suche – nicht nur nach dem Ziel, sondern nach sich selbst. Das Labyrinth steht hier aber auch für Spanien als Land im Übergang.

Am Anfang ist es schwierig, die Verbindung von Faschismus und fantasievollem Märchen zusammenzubringen.

Für mich ist Faschismus der Moment, in dem uns jemand befielt, wie und was wir denken sollen und uns nur eine einzige Option bleibt, wir gesagt bekommen, du bist entweder mit oder gegen uns. Oft macht nur die Flucht in die Imagination die Wirklichkeit erträglich. Bei der verdammten Botschaft, vom allein seligmachenden Weg geht es doch nur um Machtverteilung in der Politik, eine Botschaft die wir aus allen Ecken der Welt hören. Wer hat eigentlich das Recht, den Irakern zu sagen, was für sie richtig ist? Muss nicht der Aspekt der Menschlichkeit bei politischen Entscheidungen Vorrang haben? Warum vernachlässigen wir die Seele? Aber vergessen Sie nicht den zweiten Fokus im Film, die Familie, für mich als Mexikaner eine Quelle der Kraft, ohne die wir nicht ins Leben entlassen werden können.

Sie nennen Ihren Film ein "düsteres Märchen über den Faschismus". Was bedeuten Ihnen ganz persönlich Märchen?

Märchen reizen mich seit Kindesbeinen, ich sammle sie kontinuierlich, eine richtige Obsession. "Pans Labyrinth" ist für mich auch eine Hommage an Leute wie Lewis Carroll, Hans Christian Andersen oder Charles Dickens. Ich muss allerdings gestehen, ich konnte auch etwas mit den Märchen aus "Tausendundeiner Nacht" anfangen. Für mich existieren zwei Arten: die, wo man zurück in den Mutterschoß kriecht und nichts sehen oder hören will, oder hinaus in die Welt geht und die eigenen Dämonen bekämpft. Es gibt Märchen, die flößen Kindern Angst ein und andere, die ihnen ein Universum der Magie eröffnen. Meine Lieblingsmärchen sind total anarchisch und machen Lust auf Leben und Widerstand. Dagegen hasse ich diese vereinfachende Einteilung in Gut und Böse oder diese Zeigefinger-Geschichten, die uns Strafe androhen, wenn wir aus der Reihe tanzen oder dieses harmonische "…und wenn sie nicht gestorben sind…".

Wie entwickeln Sie diese erschreckende Fantasiewelt?

Ich beginne immer mit akribischen Zeichnungen, die sich dann verselbständigen, ich will immer etwas Neues schaffen, was noch nie jemand gesehen hat. Diesmal kamen Erinnerung an meine Kindheit und deren Alpträume hoch, an das Haus meiner Großmutter, wo ich nachts Gestalten sah und vor Angst immer unter die Bettdecke kroch. Auch die schwarzen Bilder von Goya beeinflussten mich. Das Zeichnen entspannt mich. Manchmal denke ich, ob ich nicht lieber das Metier wechseln sollte. Malen ist weitaus billiger und weniger kompliziert als Filmemachen.

Warum zeigen Sie so drastische Gewaltszenen?

Die Wirklichkeit des Faschismus ist nicht nett und lieb, sondern menschenverachtend. Die Leute sind heute an fernsehkompatible Kriegsbilder gewöhnt, Soldaten und explodierende Panzer. Ich weiß, was Gewalt ist, bin damit aufgewachsen, habe als Vierjähriger die erste Leiche gesehen und wie sich Menschen in meinem Viertel gegenseitig umbrachten. Mein Vater wurde gekidnappt, und mir nicht nur einmal ein Revolver an den Kopf gehalten. Gewalt hat viele Gesichter, nicht nur diese cartoonhafte in Action-Filmen. Wir finden sie überall - in Sexualität, im Machismo, in Diskriminierung.

Warum hängt sich die Mutter ausgerechnet an so einen Schlächter?

Frauen leben oft in erniedrigenden Partnerschaften. Traurigerweise brauchen manche Menschen dominante Partner, weil sie nie lernen, sich durchzusetzen oder Nein zu sagen. Die weibliche Filmfigur erinnert mich in ihrem Charakterzug an viele mexikanische Frauen. Die kämpfen wie eine Löwin für ihre Kinder, aber nicht für sich. In einer sehr traurigen Szene sagt die Mutter ihrer Tochter, wir sind nicht mehr allein. Sie zog es vor, ein Monster zum Mann zu haben als gar keinen Mann.

Woher resultieren die religiösen Momente im Film?

Ich bin katholisch geboren und aufgewachsen. So eine Erziehung kriegt man nicht aus den Knochen raus. Einmal katholisch, immer katholisch. Wir schleppen dieses Schuldgefühl mit uns herum, diese Regeln, wie man sich zu verhalten hat. So kriegt das Mädchen auch immer Ratschläge, die sie jedoch nicht befolgt. Märchen und Bibel hatten den gleichen Einfluss auf mich. Die Parabel vom Senfkorn aus der Bibel war für mich genauso wichtig wie die Geschichte von der schlafenden Prinzessin.

Was können wir von Ihnen in nächster Zeit erwarten?

Ich muss aufpassen, dass mir nicht irgendwelche Studio-Erbsenzähler die Kreativität einschränken oder Ideen verwässern, aber das heißt nicht, dass ich mich aus dem Mainstreamgeschäft raushalte. Als nächstes steht die Realisierung von "Hellboy. The golden Army" an. Aber nach "Devil's Backbone" und "Pans Labyrinth", die nach dem Bürgerkrieg in der Franco-Ära spielen, plane ich noch den dritten und letzten Teil meiner Trilogie über Spanien.

Quelle

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  • 4 Wochen später...

Mir hat der Film sehr gefallen.

Nach den Kritiken hatte ich auch mehr Fantasy und weniger Gewalt erwartet - v.a. hatte ich nicht erwartet, dass dieser Film so traurig ist (wenn ich ihn mit einem Wort zusammenfassen müsste, wäre es das: traurig).

Ich glaube, die gewalttätige Wirklichkeit braucht es, damit man versteht, wieso Ofélia sich gerade in so eine Fantasiewelt flüchtet. Damit einem der Faun, als er ihr nochmals eine Chance gibt, wie sie eingesperrt ist, regelrecht sympathisch vorkommt und man ihre Erleichterung, ihn zu sehen, versteht.

Viele der Figuren sind verzweifelt; Realität ist von Ausweglosigkeiten geprägt. In der Fantasie gibt es Aufgaben, die zwar schwierig und sogar tödlich gefährlich sind, aber sie sind bewältigbar. Und es gibt Regeln, rein sachliche "nichts essen, die Zeit einhalten" und auch moralische: Wenn man sich daran hält, gelingt die Aufgabe. Ich glaube, dass die Fantasiewelt insofern einen Ausweg zur Realität darstellt, dass sie in dem Sinne "fair" funktioniert: Es ist zwar alles schwierig, aber nicht so ausweglos und ungerecht wie in der Realität; man kann durch eigene Initiative etwas erreichen.

Und dann noch etwas, ein Detail, wieso ich den Film irgendwie als "typisch spanisch" empfinde: Er hat was von Goya - dieser Künstler hat gewaltige und unpathetische Kriegsszenen genauso dargestellt wie Mythisches - das Bild des "Pale Man", der die Elfchen verschlingt, ist kein Zufall, sondern genau bei einem Motiv von Goya abgeschaut ("Saturn(?) verschlingt seine Kinder" oder so ...)

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Mir hat der Film gut gefallen.

Die Gewalt fand ich total gerechtfertigt. Es ist Krieg, die Menschen sind so. Auf der einen Seite in Massenabschlachtfilme gehen in denen ein Irrer rumrennt und alles niedermetztel und das ist nicht schlimm und wenn dann Gewalt realistisch dargestellt wird ists schlimm? Ich fand es passend. Natürlich ist es absolut ekelhaft und abartig. Ich finde die Menschen wiederlich die zu so etwas im Stande sind, aber sie sind es nunmal, es ist menschlich und nicht übertrieben dargestellt, es ist eine Zeit in einem Krieg und von daher für mich eben passend dargestellt... Schön ist es 100% nicht, es wiedert mich an, aber es ist für mich eben realistisch dargestellt, so sind Menschen eben teils nunmal...

Ich fand auch die Mischung zwischen Fantasy und Rest gut gemacht, der Film hat für mich gepasst. Die Kröte war vielleicht nicht unbedingt so der überhammer oä. aber nunja... ich fand sie jetzt nicht massiv störend, sie hätte mir halt auch sicher nicht gefehlt wenn sie nicht dagewesen wäre, quasi ;)

Es war auf der einen Seite eben der Krieg und die Menschen die darin verwickelt waren, auf der anderen Seite ein Mädchen, das etwas fantastisches erlebt oder sich in etwas fantastisches hineinflüchtet, je nachdem was man glauben möchte. Ich fand das gut gemacht, es sind diese beiden Seiten die sich gegenüber stehen, aber dennoch zusammen gehören.

Alles in allem, hat mir der Film gefallen, er war mal wieder etwas anderes von der Stimmung her, er hatte defintiv eigenartige Stellen aber in sich hat er gepasst.

Was mich gestört hat, waren die Logikfehler, weiss jemand ob das original ein Buch ist? Das würde manches erklären, ich finde es wirkte teils einfach wie eine Buchverfilmung, da passieren ja meist so Logiksachen die im Buch völlig klar sind.

Was z.B. einfach eigenartig war war,dass die Leute einfach mitten in der Nacht immer unbemekrt wegkonnten... ja, klar die Wachen merken nicht, wenn man das Gelände des Nachts verlässt, fällt nicht auf wenn sich ne Frau un der Arzt davonschleichen... das war schon so etwas... auf der einen Seite immer so, ja wir sind aufmerksam auf der anderen Seite dann immer: Ich springe jetzt mal davon und treffe mich mit euren Feinden, bis späääääääääter (ja, das ist übertrieben dargestellt, das ist mir schon klar, aber zum Teil wirkte es ein wenig so ;) )

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Und dann noch etwas, ein Detail, wieso ich den Film irgendwie als "typisch spanisch" empfinde: Er hat was von Goya - dieser Künstler hat gewaltige und unpathetische Kriegsszenen genauso dargestellt wie Mythisches - das Bild des "Pale Man", der die Elfchen verschlingt, ist kein Zufall, sondern genau bei einem Motiv von Goya abgeschaut ("Saturn(?) verschlingt seine Kinder" oder so ...)

Du meinst vermutlich das hier, oder? Das mit Goya wusste ich vorher gar nicht, sehr interessant. Der Pale Man war für mich das (aus der Fantasy-Ebene) gruseligste überhaupt im Film. Obwohl ich es irgendwie immer noch schwierig finde, einen Menschen bzw. "Man" in ihm zu sehen, aber ich denke gerade die Tatsache, dass dieses Monster, das nur auf lebendes, junges Blut und Fleisch zu wittern scheint, menschliche Merkmale hat, macht es noch viel unheimlicher/abstossender.

Im Grunde ist das, wenn man drüber nachdenkt, fast eine Paralelle zu den Faschisten :kratz: Immerhin verkörpern sie auch eine totale Unmenschlichkeit in menschlicher Gestalt.

@Êmi: Ich glaube, wenn das bei Wikipedia richtig steht, nicht, dass das auf nem Roman beruht, aber das nächste was ich an Info dazu gefunden hab, war was über die Einflüsse:

Del Toro has said the film has strong connections in theme to The Devil's Backbone and should be seen as an informal sequel dealing with some of the issues raised there.[20] In 2004, del Toro said: "Pan is an original story. Some of my favorite writers (Borges, Blackwood, Machen, Dunsany) have explored the figure of the god Pan and the symbol of the labyrinth. These are things that I find very compelling (remember the labyrinth image on Hellboy?) and I am trying to mix them and play with them." However, in 2007, del Toro admitted to the striking similarities between his film and C. S. Lewis's Chronicles of Narnia: both films have similar child-age principal characters, mythic creatures (particularly the fauns), and themes of "disobedience and choice." Says del Toro: "This is my version of that universe, not only 'Narnia,' but that universe of children's literature."[21] In fact, del Toro was asked to direct The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe but turned it down for Pan's Labyrinth.[21] Some of the other works he drew on for inspiration include Jorge Luis Borges' Labyrinths, Arthur Machen's The Great God Pan and The White People, Lord Dunsany's The Blessing of Pan, Algernon Blackwood's Pan's Garden and Francisco Goya's works.[22] The movie also borrows from themes popular in Spanish and Mexican culture and literature, including loss of innocence and the idea of magic existing as long as you believe.

Quelle: wikipedia.com

Ich find es sehr interessant, dass Del Toro eventuell "Narnia" machen sollte... ich glaube, der Film hätte sehr spannend werden können...

Bearbeitet von PippinTuk
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Ich mein irgendwo auf der offiziellen Seite (beim Sketchbook wenn ich mich recht erinner) gibt es einen Audiokommentar von Del Toro, in dem er sagt, dass er bereits seit den 90ern Ideen gesammelt hat.

Daher wird das ganze wohl seiner Feder entstammen.

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  • 3 Monate später...

Wollt nur mal kurz durchgeben, dass seit vorgestern auch die DVD draußen ist. Gibt sie glaub ich in zwei verschiedenen Versionen, ich hab mir das Digipack mit den 3 DVDs geholt und muss sagen, bin damit von der Aufmachung her sehr zufrieden (wirkt meiner Meinung nach edler als die SEEs von HdR selbst aus den Sammlerboxen;), was die Specials angeht bin ich aber noch nicht dazu gekommen, mir die anzusehen.

Ansonsten ist in dieser Ausgabe noch ein 100seitige Heft mit Storyboards dabei, was auch sehr schön kommt.

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  • 2 Wochen später...

Ich habe mir den Film gestern ausgeliehen und ich bin sehr froh, dass ich dafür nicht ins Kino gegangen bin.

Die Idee, ein Kind vor den Schrecken eines Krieges in eine Fantasiewelt flüchten zu lassen und damit die Grausamkeit des Krieges zu kritisieren, ist sicher nicht schlecht. Sie ist nur sehr kläglich umgesetzt worden: Weder die Handlung, welche den Kampf gegen die Rebellen beschreibt, noch die, welche die drei Aufgaben des Pan beschreibt hat wirklich Tiefe. Das wäre nicht so schlimm, wenn beide Handlungsstränge im Zusammenspiel überzeugen würden. Doch das ist nicht der Fall. Man bekommt zwei halbe Filme zu sehen, die leider kein Ganzes ergeben.

Am ehesten hätte noch die Geschichte des Rebellenkampfes überzeugen können.

Der Fantasieteil jedoch bleibt trotz der teilweise kreativen Gestaltung oberflächlich und wenig überzeugend. Fast hat man den Eindruck, dieser Teil wäre eingeflochten worden, weil man wußte, dass ein Fantasiefilm sich besser verkauft als ein kritisches Drama.

Bearbeitet von Pegasus
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Ganz großartiger Film, habe ihn auf DVD wirklich genossen.

Die Geschichte ist toll erzählt und in die Szenerie des autoritären Spaniens eingebettet.

Ich denke ich werde ihn mir beizeiten nochmal anschaun.

Da er zwar sehr gut war ich ihn aber nicht zu den besten filmen aller Zeiten zählen würde gibts ne

1- ©by Grimlock´s rating system

Bearbeitet von Grimlock
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  • 6 Monate später...

Also ich muss sagen, dass ich nicht verstehen kann, wie er der Film des Jahres im Forum geworden ist. keine Frage, ein toller Film mit guter Story, aber so überagend, wie er hier oft dargestellt wird fand ich ihn nun nicht.

Sie ist nur sehr kläglich umgesetzt worden: Weder die Handlung, welche den Kampf gegen die Rebellen beschreibt, noch die, welche die drei Aufgaben des Pan beschreibt hat wirklich Tiefe. Das wäre nicht so schlimm, wenn beide Handlungsstränge im Zusammenspiel überzeugen würden. Doch das ist nicht der Fall. Man bekommt zwei halbe Filme zu sehen, die leider kein Ganzes ergeben.

So ähnlich, wenn nihct ganz so krass sehe ich das auch.

Bearbeitet von Finrod Felagund
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  • 2 Monate später...

So, nun will ich auch mal etwas zu "Pans Labyrinth" sagen:

Mir hat der Film etwas besser als "sehr gut" gefallen. Also ich war vollauf begeistert, filmisch, inhaltlich und vom Anspruch her.

Natürlich vermag der Film auch zu verstören und durch seine Drastiztät durchaus zu bewegen und nachdenklich zu stimmen, vor allem natürlich im Hinblick auf die Darstellung von Gewalt (welche hier "verständlicherweise" hart und gnandenlos transferiert wird).

In meinen Augen ist "Pans Labyrinth" ein wunderbar gefilmter Genremix aus Fantasy, Drama, Antikriegsfilm und sogar vereinzelt Horrorelementen. Er hat, wie ich im Gegensatz zu einem Vorredner finde, sehr viel Tiefgang und emotionale Vielfalt.

Er greift sehr tief, denke ich; und wagt dabei auch einiges, nämlich schlichtweg, nicht "mainstreamtauglich" zu sein.

Was die Drastizität und explizite Gewaltdarstellung betriffe, so sehe ich diese gleichsam als passend im Sinne der Authentizität und dem Realismus an wie auch als trotz allem als etwas "überreitzt".

Die anfängliche Stelle beispielsweise, wo Capitan Vidal seinen Sadismus in vollen Zügen an einem hilflosen Mann zur Schau trägt, würde ich für etwas zu gewaltätig und brutal, schlicht abscheulich bezeichnen.

Zudem hat mich sowohl der Genremix als auch die Mischung und Bearbeitung der verschiedenen Parallel-Handlungsstränge vollauf überzeugen können.

So kann ich eigentlich nur Lob aufbieten. Mein einziger Kritikpukt bleibt die Drastizität von ein bis zwei Gewaltstellen. Ein paar mehr Szenen der "Fantasywelt" im Vergleich zu den niederschmetternden, unendlich traurigen der "Realwelt" hätten dem Film außerdem nicht geschadet, denke ich.

Nichts desto trotz ist der Film in meinen Augen ein zeitloses Meisterwerk und Kunstwerk, welches auf poetische Art und Weise in visuell glänzender Optik eine sowohl verstörende, traurige und nachdenklich stimmende Geschichte erzählt. Schreckliches und Wunderschönes sind hier miteinander "harmonisch" verbunden. Äußerst anspruchsvoll und wertvoll, meines Erachtens.

Der Film zählt überdies sogar zu meinen zehn Lieblingsfilmen und ich würde ich durchaus als einen der sowohl besten als auch "interessantesten" Filme aller Zeiten bezeichnen.

Allerdings, es steht außer Frage, vor allem letzterer Punkt ist und bleibt eine Geschmackssache und relativ im Subjektiven verortet.

Denn, es mag sicher einige geben, die vor allem aufgrund der Gewaltdarstellungen nicht bereit sein würden, diesen Film als "gut" zu bewerten.

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  • 6 Monate später...

Das Erstaunliche für mich ist, dass dieser Film nahezu keine Lücke zwischen der Fantasy-Welt und der Realität aufweist, was, wie ich finde, noch kaum einem Regisseur gelungen ist. Außerdem ist das ganze Design des Films prägend und Guillermo del Toro hat ganze Arbeit geleistet.

Mich würde mal interessiern, vielleicht wisst ihr da Genaueres, ob Guillermo del Toro sich die Geschichte ausgedacht hat. Als ich nämlich geforscht habe, bin ich darauf gestoßen, dass er die Story selbst geschrieben hat, aber so richtig glauben kann ich das nicht. Das wäre ja ein Geniestreich.

Ist Pan's Labyrinth also aus Guillermo del Toro's Feder?

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Ich zitier mal von einer Seite weiter vorne im Thread ;-)

Ich mein irgendwo auf der offiziellen Seite (beim Sketchbook wenn ich mich recht erinner) gibt es einen Audiokommentar von Del Toro, in dem er sagt, dass er bereits seit den 90ern Ideen gesammelt hat.

Daher wird das ganze wohl seiner Feder entstammen.

Schau dich mal auf der offiziellen Seite um, die ist in der Hinsicht sehr interessant :-)

www.panslabyrinth.com

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Alle Achtung, der Mann ist wirklich kreativ. Danke für die Auskunft. Ich werde die Seite bestimmt einmal besuchen. ;-)

Bearbeitet von Drachentöter
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