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Philosphier Thread


Gast Perzman

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Hmm ... ja, offensichtlich dürftest du mich irgendwie falsch verstanden haben. Aber ich glaube, da haben wir einfach unterschiedliche Begriffsdefinitionen (Sprache ist und bleibt ein höchst suspektes und vor allem subjektives Ding). Das was du beschreibst, das mal miteinander Essen gehen und mit einander reden, dabei allerdings eine Sicherheitsdistanz wahren, das würde ich nicht als Freundschaft, nicht einmal als "unechte" bezeichnen. Das wäre bloß eine Bekanntschaft unter zig anderen.

Wenn ich von einer Freundschaft, egal wie tiefgehend (oder auch nicht) sie ist, rede, dann fällt unbedingt diese Sicherheitsdistanz weg. Ich würde einen Freund nie absichtlich auf Distanz halten. Und da wird's jetzt nochmal höchst subjektiv, ich glaub' in der Hinsicht bin ich irgendwo alleine mit meiner Weltanschauung:

Eine Beziehung, wie du sie beschrieben hast, kann ich mir einfach zu jemandem, den ich geliebt habe und der das auch weiß, absolut nicht vorstellen. Entweder ich breche den Kontakt sofort ab und hoffe, dass die Sache irgendwie verheilt, oder ich versuche, eine Freundschaft, ohne Sicherheitsdistanz, aufzubauen. Weil ich diesen Menschen noch immer mag und noch immer die Eigenschaften in ihm sehe, für die ich ihn geliebt habe. Und wenn ich mich dazu entschließe heißt das auch, der Person Vertrauen entgegenzubringen. Soviel Vertrauen, dass ich jemanden, der meine Schwäche kennt, wieder an mich heran lasse. Und das ist in meinen Augen sehr wohl eine Basis.

Ich weiß nicht, das mit der oberflächlichen Bekanntschaft ... ich könnt's einfach nicht. Wofür denn auch? Warum soll ich mich in jemandes Nähe aufhalten, wenn ich doch nur permanent Angst habe, das mich derjenige wieder verletzt? Wo ist der Sinn, den Kontakt mit jemandem aufrechtzuerhalten, zu dem man eine Sicherheitsdistanz einhalten muss? Das ist aus meiner Sicht der Dinge unnötige Quälerei.

Bearbeitet von Ancalagon
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Hmm, ich weiß nicht sooo einfach ist das gar nicht den Kontakt ganz abzubrechen. Ich schätze mal man läuft sich ständig über den weg. Vielleicht ahtte man ja die gleichen Freunde, soll man sich dann von allen abkapseln, wo man auf die betreffende Person stoßen könnte? Da ist es einfacher zu einem neutralen Kontakt zurückzukehren.

Oder stell dir vor, Eltern lassen sich scheiden. Es geht für sie gar nicht, sich nie mehr zu sehen. Irgendwie müssen sie miteinander klar kommen. Es wird wieder einen freundschaftlichen Umgang schon wegen der Kinder geben. Aber eine echte Freunschaft? Ich glaub net das das möglich ist. Vielleicht in ein paar wenigen Ausnahmen. Wenn die Wunden verheilt sind und man verstehen kann, warum der andere einen verletzt hat, wenn so etwas überhaupt verstanden werden kann.

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*sfz*

Dem kann ich eigentlich nichts entgegenhalten. Die Thematik überschreitet mit Heirat, Scheidung und kompletter Abkapselung von einer Person schon irgendwie das Gebiet, in dem ich aus Erfahrung sprechen kann, und zum Mutmaßen hab ich ehrlich gesagt in der Hinsicht keine Lust.

Ich war einfach noch nie in einer Situation, in der ich den Kontakt zu einer Person wirklich komplett abbrechen wollte. Aber ich weiß nicht, ich kann mir irgendwo nicht vorstellen, dass es so unmöglich ist, wenn man es wirklich für angebracht hält (Ok, das war jetzt doch ein bisschen Mutmaßung). Genausowenig kann ich irgendeine vernünftige Aussage im Bezug auf Heirat machen.

Was ich gesagt habe war einfach meine Sicht der Dinge zum Thema, soweit ich eine habe ...

Trotzdem bleibe ich der Ansicht, dass es Freundschaft auch nach so einem verletzenden Zwischenfall geben kann. Naja, lassen wir's ...

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Ich bin kein "Junge" der großen Worte, ich halte mich eher (oder versuche zumindest) schlicht und einfach zu verhalten.

Ich kann niemanden hassen, den ich nicht wirklich kenne. (Chat, Fouren ...etc.)

Ok, es gibt schon ein paar, aber diese Menschen haben sich alles selbst zuzuschreiben.

Ich bin ein freundlicher, eher schüchterner Typ. Deswegen sollte man eigentlich mit mir das leben leicht haben.

Lieben........ das ist ein sehr komplexes Wort, man versteht doch eigentlich nur das eine.

Die Zuneigung einer Person zu einer anderen. Stimmt das überhaupt?

Es gibt doch Freundschaft, ist das nicht auch eine Art der Liebe?

Gehen wir mal von den ganzen Foren und so weg.

Was ist wenn ihr einen Freund oder Freundin habt, die euch sehr mag.

Nicht mehr nur als Freund sondern enger, was ihr doch versteht.

Manche werden sagen es kommt darauf an. Was soll sowas?

Freundschaft ist etwas sagen wir mal in meinen Augen, "heiliges".

Man wird doch keine Freunde haben, die man nicht so gern mag.

Jeder Mensch ist in meinen Augen gleich, Mensch ist Mensch, sag ich.

Auch wenn er wo angerennt ist, kann er doch auch nett sein, kann man nicht über Behinderungen oder leichte Geistesfehler hinweg sehen?

Jedoch verlagert sich alles. Lass ma alle dumm und alleine sterben. Das ist das Motto dieser neuen fortschrietlichen Welt.

Es wird (bei mir) immer öfters so was von offensichtlich, das es selbst schon weh tut.

In der Gesellschaft, werden selbst die kleinsten Fehler auf das letzte ausgeschöpft.

Ich befinde mich zwar auf Abwegen, ich will hiermit ein bisschen Hintergrund liefern zu liebe und hass.

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nunja ich sag mal so wen ich hasse den könnte ich ohne weiteres töten ... wenn es da nicht diese ganzen nebenwirkungen gäbe ... knast schlechtes, gewissen es verstöst gegen meine prinzipien u.s.w

jemanden den ich Liebe für den würde ich Sterben. es gibt nur sehr sehr wenige Menschen für die ich Sterben würde nichtmal für alle Mitglieder meiner engsten familie würde ich sterben.

Also wenn ich sage ich liebe jemanden der kann davon ausgehen das ich mich für ihn oder sie opfere ...

Wen ich hasse ( auch davon gibt es sehr sehr wenige ) den könnte ich sofort töten mit blossen händen und er oder sie sollte tunlichst vermeiden in meine nähe zu kommen.

Was die freundschaft angeht .. bis ich jemanden als freund bezeichne muss schon einniges passiren es gibt viele zwischen stufen ein guter freund kann schnell zum schlechten werden und umgekehrt das is bei mir immer eine Fliessende angelegenheit ... ebenso ist es mit bekannten oder leuten die ich grade erst kennenlerne ... man kann mich sehr schnell als kumpel, freund gewinnen aber auch sehr schnell meinen zorn auf sich ziehen.. :-)

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Scheint so als würde leiben und hassen ganz vom Charakter der Person abhängen.

Hasse ich jemanden? Nein. Ich kann einige Leute nicht leiden und zwar absolut nicht. aber ich halte mich einfach fern und dann sind sie mir egal.

Für mich ist Hassen, wenn die negativen Gedanken nur um eine Person kreisen.

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  • 5 Jahre später...

Hier passt es wohl noch am ehersten *Staub abpuste*

Ich wollte eigentlich "nur" mal fragen ob euch die Naturkatastrophen, die Menschen die derzeit um ihre Rechte kämpen, usw. irgendwie nahe gehen? Berüht euch davon etwas? Regt euch etwas davon zum nachdenken an? Nehmt ihr Anteil an Schicksalen oder ist es nur ein weiterer Zeitungsbericht?

Ich habe für mich sehr intensiv gespürt wieviel mehr es mich mitnimmt, wenn ich in dem betroffenen Gebiet Leute kenne, die tiefe Sorge die man plötzlich verspürt, und die Angst und Ungewissheit.

Seltsamerweise hat mich das aber insgesamt wieder wacher werden lassen, ich denke jetzt wieder aktiver über das allgemeine "Weltschicksal" nach, nicht das ich das zuvor gar nicht gemacht habe, aber ich glaube fast jeder kennt das, wenn man täglich in den Medien von den Toten in XY liest, man stümpft seltsam ab. Man denkt sich durchaus wie übel die Situation ist, aber oft ist man Gefühlstechnisch doch eher passiv. Was wohl auch normal ist, denn sonst würde sich der Magen wahrscheinlich ständig umdrehen, wenn man nicht diesen Abstand hätte.

Gerade bin ich aus dieser "Passivität" allerdings eben etwas hochgeschreckt, erst Neuseeland mit Christchurch wo ich doch ein Weilchen war und liebe Leute habe und nun Japan, wo ich zwar noch nicht war, aber ein paar Leute kenne.

Bei Neuseeland hatte ich das große Glück sofort zu wissen, wie es "meinen" Leuten geht. Das mindert das allgemeine Drama keineswegs, aber man ist doch erleichtert und froh, dass es den speziellen Menschen "gut" geht. Bei Japan weiß ich nichts und kann aktuell nur hoffen, bis ich hoffentlich etwas von den Menschen dort erfahre.

Was mich aktuell etwas nachdenklich stimmt ist die allgemeine Frage nach Bedeutung? Wohin streben wir eigentlich die ganze Zeit? Wir wünschen uns immer mehr, das ist sehr menschlich, oder wie ein Arzt letztens mal zu mir meinte: "Wenn es einem auf der einen Stelle besser geht, will man aber natürlich noch, dass es einem auch auf der anderen Stelle besser geht." (Sinngemäß zitiert, dazu hat er sehr nett gegrinst, es war so eine indirekte Rüge bzw. eher weniger Rüge als Erinnerung, was nett angebracht war.)

Er hat recht, man vergisst schnell, was eigentlich aktiv da ist.

Aber warum? Sind wir so verwöhnt, dass einfach immer alles mehr sein muss? Wieso schaffen wir es nicht viel mehr im jetzt zu leben und das jetzt zu genießen, warum leben wir immer schon in der Versuchung im übermorgen zu sein?

Ja, das sind keine neuen Fragen, aber gerade wenn einfach so etwas passiert, wo auf einen Schlag ein Haufen Leben nur noch in der Vergangenheit existiert, ist es vielleicht ein gerechtfertiger Zeitpuntk diese Frage zu stellen.

Was würde man ändern und wie würde man leben wenn man nur noch X Tage hätte?

Und banal gesagt: Man hat ja nur X Tage, nur weiß man freilich nicht wieviel diese X Tage sind. Damit meine ich absolut nicht, dass man dauernd Panik schieben soll, dass es vorbei sein soll. Nein, natürlich nicht! Man soll positiv denken, keine Frage! ;-) Aber eben auch mehr im jetzt und daran denken was man jetzt hat, damit meine ich auch nicht, dass man das morgen vergessen soll, aber sollte die große Wertigkeit nicht auf dem "jetzt" liegen, anstatt, dass wir immer mit hängenden Zungen nach übermorgen zu düsen versuchen?

Sich bisschen mehr freuen an dem was man hat und sich auch hier und da mal Gedanken machen, was würde ich machen, wenn ich wüsste ich hätte nur noch so und soviele Tage? Damit meine ich eben nicht, Panik schieben, lediglich was würde ich wohl in meinem Leben ändern, wenn ich wüsste es ist nur noch ein gewisser Zeitraum vorhanden. Wo lägen dann meine Prioritäten? Was würde ich noch unbedingt tuen? Und was würde ich z.B. manchen Menschen noch unbedingt sagen wollen? Usw.

Denkt ihr manchmal drüber nach wie es wäre wenn der Zeitrahmen bewußt beschränkt oder ist es euch völlig egal? Gäbe es etwas, dass ihr wohl bereuen würdet nicht getan zu haben, wenn ihr wüsstet es ist jetzt vorbei? Oder ist alles "erledigt"?

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Hallo Emi,

nein, du hast durchaus Recht. Man stumpft sehr gegen diese Arten von Nachrichten ab. Das geschieht meiner Meinung nach zu einem Teil zum Selbstschutz. Wir würden vermutlich alle in Lethargie verfallen, wenn uns diese Ereignisse so nahe gingen, wie sie könnten.

Dennoch bringen sie mich durchaus zum Nachdenken. Gerade das Erdbeben in Christchurch, aber noch mehr die Aufstände in Nordafrika haben mir gezeigt, wie viel Leid es eigentlich noch immer in unserer gemeinsamen Welt gibt.

Es erschreckt mich zu sehen, dass es Menschen gibt (Gadafi, Ben Ali, Mubarrak), die bewusst ihr Volk unterdrücken oder gegen es militärisch vorgehen. Es erschreckt mich noch viel mehr zu erfahren, wie viele Existenzen durch Naturgewalten in wenigen Stunden zerstört werden können.

Ich weiß nicht woran es liegt, dass mir gerade die jüngsten Ereignisse besonders nahe gehen. Ich habe Bekannte in Tunesien, die von den Unruhen dort direkt betroffen waren und immer noch sind. Ich kenne zwar niemanden persönlich in Japan. Doch es hat mich unglaublich erschüttert, als ich in den Nachrichten sah, wie verheerend und wie weitreichend der Tsunami sich nach dem Beben ausgebreitet hat.

Ich bedaure, dass es so viel Leid in so kurzer Zeit gibt. Und auch wenn ich die Menschen nicht kenne, die leiden müssen, fühle ich doch mit ihnen. Und ich halte es für sehr wichtig, sich ab und an bewusst zu machen, wie unendlich gut es uns eigentlich geht.

Ein persisches Sprichwort sagt: "Ich weinte, weil ich keine Schuhe hatte. Dann traf ich einen Mann, der keine Füße hatte."

Die aktuellen Ereignisse in der Welt zeigen mir, wie wahr dieses Sprichwort ist.

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Jupp, das mit dem Selbstschutz schrieb ich ja, ich denke sonst würde man einfach leicht irre werden, also ist es recht selbstverständlich, dass man eines errichtet.

Nur, denke ich mir: Es ist auch wichtig, dass man nicht hin und wieder vergisst dieses mal zu senken und dahinterzugucken, einfach damit man nicht in eine wirkliche Gleichgültigkeit fällt.

Mh, nein erschreckt, wieviel Leid in der Welt ist bin ich nicht, das war finde ich vorher genauso klar, aber vielleicht liegt das auch an meinem Umfeld.

Auch was es für Menschen gibt, überrascht mich nicht, ich finde es enorm traurig, das ja. Aber überraschend? Leider nein. Ich würde allerdings gerne bejahen, denn angenehm ist der Gedanke nicht was so rumkreucht und fleucht. Ich würde gerne wissen was in manchen Menschen vorgeht. Wie diese Menschen denken, die so aktiv über Leichen gehen, denen scheinbar jegliche Moralvorstellung außer die eigene Moral abhanden gekommen ist.

Bei den Naturkatastrophen bin ich ein zwiegespaltener Mensch: Seite 1: Ja, es ist tragisch, was in einem Moment geschieht, wieviele Menschen ihr Leben verlieren, wieviel zerstört wird. Man verspürt erschrecken, Trauer, keine Frage. Ich will nicht wissen wie man sich fühlt, wenn gerade die Heimat verschwunden ist, die liebsten Menschen tot sind, usw. Ich wünsche es auch keinem, das je erfahen zu müssen.

Seite 2: Wir behandeln die Natur derart dreckig, dass es rein objektiv gesehen unserem Ego wohl nicht schadet, wenn wir hin und wieder sehen, dass wir die Natur noch nicht ganz beherrschen. Für die Natur an sich ist es nicht so tragisch, sie verändert sich, es gehen vielleicht Dinge verloren, aber lagfristig gesehen kann die Natur mit Erdbeben und Co. umgehen.

Und wenn mir jetzt jemand kommt mit: Die Natur interessiert mich aber nicht: Schwachsinn! Ohne könnten wir schlichtweg nicht exisitiern, also muss sie uns immer interessieren. Den Menschen immer so gekonnt über alles stellen, ist eines der Probleme.

Das Sprichwort kenne ich und ich denke es vermittelt recht gut die relative Wichtigkeit und ist eine gute Erinnerung an "was ist wichtig". Fakt ist aber auch: Solange ich etwas nicht selbst erlebt habe, werde ich immer Schwierigkeiten haben, mich in etwas hineinzuversetzten. Wir werden nie ganz nachvollziehen können, was ein Stück Brot bedeuten kann. Ich kann meinem Stück Brot mehr Bedeutung zumessen und aktiver realisieren was ich besitze, aber die reine, simple Grundbedeutung verstehen? Was es für ein Glück sein kann, eines zu haben? Nein, das kann ich nicht.

Wir streben nach mehr, wenn man das Stück Brot hat, will man die Butter, hat man die Butter, will man die Wurst, und zur Wurst wäre ein Gükchen ja auch nicht verkehrt.

Im Prinzip ist das streben nach mehr, ja nichts zu verurteilendes. Zu verurteilen ist allerdings die Maßlosigkeit die irgendwann gewinnt.

Man vergisst was man hat, und damit meine ich nicht, dass man dauernd daran denken soll, dass man Brot zum leben hat, nein, damit meine ich, dass man oft so konzentriert auf mehr ist, dass man einfach nicht mehr genießt was da ist. Ich muss noch da und da hin und ich muss das und das noch haben. Anstatt sich einfach mal entspannt zurückzulehnen und zu sagen: Fein, was ich alles habe!

Ich glaube richtig ist der Mittelweg: Wünsche und Träume haben, ist wichtig! Aber eben differenzieren zwischen: Nur noch wild rumhetzten und glauben man versäumt etwas, oder auch zwischendurch aktiv annehmen und sich daran erfreuen was man hat. Das wird vergessen.

Ich höre soviel gemotzte, was nicht alles saublöd ist. Und ja, einiges ist saublöd. Ich bin auch nicht frei von motzen, keineswegs. Und manchmal tut motzen einfach gut und danach geht es einem einfach besser, da man das Ventil kurz geöffnet hat, auf dieser Ebene finde ich motzen eigentlich gar nicht verkehrt.

Tragisch finde ich allerdings das dauermotzen, das Selbstmitleid, dass man ja so arm wäre und, dass alle anderen ja viel besser dran wären. Das finde ich in unserer Gesellschaft relativ banane.

Natürlich: Es gibt auch hier Schicksale, die das zu recht sagen könnten, aber ganz oft schaffen die es seltsamerweise dann noch etwas zu machen. Natürlich kommen auch Totalabstürze vor, auch das ist traurig.

Aber die meinte ich nicht, ich meinte jene, denen es an sich gar nicht schlecht ginge, die aber prinzipiell immer nur das negative herauskehren. Was macht man dann mit 80? Guckt man auf sein Leben zurück und bereut, dass man soviel Zeit mit jammern vergammelt hat, oder ist man dann so in seinem Jammertal gefangen, dass man das immer weiter durchzieht? (Ja, ich weiß die Antwort ist indiviudell ;-) )

Wie gesagt: Mir ging es gerade eher um die Gedanken des Wertes. Was ist wieviel wert, was schätze ich, was halte ich für Selbstverständlich. Was würde ich noch erledigen wollen und was sagen wollen. Wo würde es mir leid tun, dass ich vielleicht manche Menschen wenig umsorgt habe, usw.

Ich nehme ein Beispiel: Mein Opa und ich hatten z.B. in den letzten Jahren kaum Kontakt. Nachdem seine Lebensgefährtin gestorben war, habe ich noch eine ganze Weile gebraucht, bis ich es geschafft habe in regelmäßig zu besuchen. Ich weiß nicht warum ich eine Weile gebraucht habe, vielleicht weil der Bezug fehlte? Keine Ahnung.

Schlussendlich habe ich dann aber regelmäßig Besuche bei ihm aufgenommen. Und wir haben in einem Jahr noch eine schöne Beziehung zueinander entwickelt, er hat sich einfach wirklich gefreut wenn ich gekommen bin und alleine das hat mir persönlich genug gegeben.

Nachdem ich nur ihn als "Opa" hatte, da mein anderer vor meiner Geburt gestorben ist, ist es umso schöner, dass wir noch etwas zueinander aufgebaut haben, nach Jahren in denen wir uns kaum gesehen haben. Ich bin jetzt sehr froh darüber und konnte so bei seinem Tod auch einfach anders trauig sein, denn wir haben die Zeit nochmal miteinander genützt. Aber ich weiß, ich würde es bereuen wenn ich die Besuche nicht aufgenommen hätte, denn dann hätte ich das versäumt.

Das mag kein absolut tolles Beispiel sein, aber ich meine damit nur: Man weiß nicht wieviel Zeit man hat. Ich wollte auch einer lieben Verwandten immer noch ein "Danke" schreiben und sie nochmal besuchen, ich habs halt verschoben. Schlussendlich ist es heute zu spät, da sie letztes Jahr gestorben ist. Damit hatte niemand gerechnet, da sie sehr fit war, aber das sind so Dinge: Warum verschieben wir immer alles?

Wie gesagt: Man soll nicht dauernd in Angst leben, natürlich nicht.

Aber vielleicht etwas weniger verschieben und etwas mehr einfach machen. Einfach etwas mehr aktiv da sein. Und Dinge die man noch zusagen hat, auch einfach öfter mal sagen, damit sie nicht so liegen bleiben.

Oft denken wir doch auch, ist eh alles selbstverständlich, aber man freut sich doch auch immer sehr, wenn man etwas nettes hört, auch wenn man es vielleicht weiß.

Und wenn man es nicht weiß, dann meist umso mehr.

Man soll z.B. natürlich den Menschen nicht dauernd um den Hals fallen, das nervt auch irgendwann, aber so hin und wieder schadet es ja sicher nicht. Das tut gut. Sehr sogar. Beiden Seiten, würde ich sagen. :-)

Und ja, ich bin auch teils ein Held was verschieben betrifft. Keine Frage. Primär ein dämliches Verhalten.

Bearbeitet von Enduniel
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