Zum Inhalt springen

Vampire-The Masquarade


Empfohlene Beiträge

Hi,

ich interessiere mich schon länger für das Rollenspiel und hab auch das PC-Spiel gespielt und war von der Athmosphäre sehr angetan.

Wenn jemand von euch Erfahrung mit Vampire hat, könnte er mir mal n paar Tips zum Einstieg geben und mal n groben Überblick über den Spielverlauf geben. Ich bin da nämlich n ziemlicher "Newbie" :-O

Dúrin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hm,

das spiel war wirklich ganz in Ordnung :-)

da ich aber das Pen&Paper nie gespielt hab kann ich dazu nix sagen. Aber ich glaub Caivallon spielt das...glaube ich :kratz:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vampire sind immer gut :-)

Ist bestimmt cool.

Also hab es zwar noch nicht gespielt aber einiges darüber im Internet gelesen und das hörte sich gut an.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich hoffe es ist interessant, denn das Material ist verdammt teuer :-(

außerdem muss ich erstmal ne nette Runde finden, die mit mir spielt, wird bestimmt cool

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Muh!

Ich hatte da mal gespielt. 'Ne kurze Runde (4 Abende Pen&Paper), aber mir gefiel es als Live-Rollen-Spiel viel besser. 8-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich spiele Vampire - allerdings nicht "Masquerade", sondern die "Dark Ages".

Wie jedes Rollenspiel kommt es natürlich vor allem auf die Runde an, in der man spielt (!)

Zum System selbst:

1. Das Regelwerk ist sehr anfängerfreundlich, weil nicht zu komplex und sehr gut zu verstehen. (im Gegensatz z.B. zum aktuellen DSA, das mittlerweile eine richtige Detailschlacht geworden ist).

2. Spielwelt :T ja, was soll man sagen: man spielt halt einen Vampir! Sehr friedlich geht's da in der Regel nicht ab... ;-) Spiel & Atmosphäre sind jedenfalls äußerst reizvoll und cool!

Auch ist man als Vampir nicht automatisch ein Bösewicht - das bleibt Dir als Spieler quasi selbst überlassen.

Außerdem ist die Vielfalt an Charakterkombinationen, die man spielen kann, super.

Alles in allem - jedenfalls in meiner Runde - ein düstereres und auch viel "psychologischeres" Rollenspiel als meine andere Fantasyrunde. Die Möglichkeiten für Tragik, Dramatik, Eleganz und tödliche Coolness sind jedenfalls enorm. :-D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Neniel, welche Clans gibt es denn bei Vampie Dark Ages? Gibt es zum Beispiel die Gangrel?

Ich hab mich nun nämlich doch entscieden Dark Ages zu spielen, da mich das Mittelalter mehr reizt! :-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@moka ich meine wenn ich meinen Gangrel mehr ausbauen will würde ich ein Clanbuch brauchen. Ich frage mich nur ob man da auch die von Maquerade nehmen kann?

Ich weiß net ich hab die Clans von Masquerade alle ziemlich lieb gewonnen (besonders Gangrel und Tzimisce-die allerdings ganz schön abartig sind), aber das Mittelalter-Szenario von Dark Ages find ich besser! :-O

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Muh!

Habe damals in der Neuzeit gespielt und mir auch das Gangrel-Clanbuch zugelegt. War schon hilfreich. Meins ist mittlerweile auch auch net mehr aktuell, da die Gangrels ja aus dem Clanzusammenhalt ausgestiegen sind.

Mit DarkAges würde ich mal Neniel löchern. Dazu kann ich nix sagen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@moka ich kenne jedenfalls keinen in unserer Nähe. Hast du eine Ahnung wo man erfahren kann wo es einen in der Nähe gibt?

Gibt es zum Beispiel Rollenspielläden-Ketten wie bei Supermärkten (z.B.: Aldi)? :-O

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Dúrin:

Schön zu hören, dass es noch Dark Ager gibt (die meisten spielen ja in der Tat "Maquerade" oder Live oder beides... :-O )

Aaalso, die Clans der Dark Ages sind:

Assamiten

Brujah

Gangrel

Jünger des Seth

Kappadozianer

Lasombra

Malkavianer

Nosferatu

Ravnos

Toreador

Tremere

Tzimisce

Ventrue

:hehe:

Ansonsten natürlich auch die kleineren Clans, die allerdings meistens jede Menge Ärger haben (Paradebeispiel Salubri).

Welche Clans passen, hängt jeweils von der jeweiligen Kampagne ab: So passt ein Salubri zu einem Nosferatu-Abenteuer immer noch hundert Mal besser als ein Toreador und so weiter.

Mein Charakter ist übrigens Lyssandra von Troja, eine malkavianische Seherin der siebten Generation, die in ihrem Leben ein hellsichtige Apollo-Priesterin im antiken Troja war. Im Zuge der Zerstörung der Stadt durch die Griechen kam sie ums Leben und wurde im letzten Augenblick von ihrer Erzeugerin Antiope von Kolchis "gerettet" (sprich: gezeugt). Dann fiel sie für eine sehr lange Zeit in Starre und erwachte erst wieder 1113 n. Chr (Kampagnenbeginn).

Später im Spiel, nach dem Tod ihres Mündels (und der damit einhergehenden, schlimmen Geistesstörung), nahm sie deren Namen an und zieht nun als Maria di Toledo durch Europa.

Stehe für weitere Fragen zur Verfügung, schieß los! :-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Neniel erstmal danke für die schnelle Antwort :-)

Helfen die Clanbooks bei der Erschaffung des Charakters?

Hast du dier die Hintergrundgeschichte deines Charakters selber ausgedacht und gab es in den Dark Ages schon die Camarilla und den Sabatt (n bisslwas weiß ich schon :-O )

In welchen Teilen der Erde spielt ihr am häufigsten, Europa, Asien......?

Ich hab mir vorgenommen einen Gangrel "großzuziehen" aber ein Tzimisce würde mich auch reizen, obwohl man wenn man diesen Clan spielt eine sehr dunkle Seite von sich selbst entdecken muß-davor habe ich ein wenig Angst, wenn ich an Fleichformen denke!!!!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

„Helfen die Clanbooks bei der Erschaffung des Charakters?“

Ich denke schon, dass sie bei der Erschaffung eines Charakters helfen. Zuerst einmal bekommt man viel Hintergrundinformationen zum Clan – viel mehr, als in den Kurzversionen des Regelbuchs enthalten sind!

Je nach Clan kann das sehr wichtig sein – z.B. bei denen mit wichtigen Clanszielen und übergeordneten Interessen (Ventrue, Tremere u.ä.).

Aber auch ansonsten wird einiges „Feeling“ für den jeweiligen Clan vermittelt. Hat mir bei meiner Malk sehr geholfen!

Natürlich gibt es dann noch (wie in allen solchen Erweiterungen) einige Zusatzfertigkeiten und –disziplinen speziell für diesen Clan, aber die betreffen meist mächtigere Ausformungen.

Ach ja, manchmal wird auch noch auf die clanstypischen Viae eingegangen, das ist auch sehr hilfreich!

Nach zwei Jährchen spielen habe ich für mich festgestellt, dass die Via letztendlich das wichtigste Rollenspielelement geworden ist (jedenfalls für meine Malkavianerin mit der Via Humanitatis) – das Ringen um Menschlichkeit, da lassen sich Drama, Tragik und Läuterung herrlich ausspielen *schwärm*.

Na gut, für den Lasombra unserer Gruppe ist das natürlich kein Thema... *g*

Ach so, ja! Was noch recht hilfreich ist:

In den Clanbüchern sind hinten Beispielcharaktere drin, und das ist interessant zu lesen. Und das vor allem deshalb, weil sie vom üblichen Klischee wegführen! Also nicht immer Brujah=Kämpfer, Ravnos=Gaukler, Nosferatu=Kellerkriecher usw. Das ist wirklich gut zu wissen. Nieder mit den Klischees! *gg* Obwohl’s natürlich auch Spaß macht, solche Prototypen des Clans zu spielen!

„Hast du dier die Hintergrundgeschichte deines Charakters selber ausgedacht...“

Jepp, mit Hilfe des Meisters.

Ich wollte unbedingt eine Seherin spielen, die aus der griechischen Antike stammt. Hatte an eine Kappadozianerin gedacht.

Mein Meister gab daraufhin vor, dass die Generation sehr hoch sein müsse (logisch) und ich die Zeit bis zum Mittelalter in Starre gewesen sei.

Als ich ihm von Kassandra von Troja, der wahnsinnigen Seherin Trojas erzählte, meinte er: „Dann mach doch eine Malkavianerin!“

Gesagt, getan, die beste Entscheidung der letzten zwei Jahre. :-O

Kassandra selbst wollte ich nicht sein – das wäre zu hoch gegriffen. Also bin ich nun Lyssandra, ihre leibliche Tochter (frei erfunden), die während des Untergangs der Stadt von Antiope gezeugt wurde (sie hatte das hellseherische Talent meines Charakters erkannt und wollte es für den Clan Malkav erhalten)

„...und gab es in den Dark Ages schon die Camarilla und den Sabatt?“

Nein, die gab es damals noch nicht. Die wurden, glaube ich, erst im 15. Jhr. gegründet.

Wir haben gerade eine Kampagne beendet, die die Anarchenaufstände und das große Clanstreffen in Aachen (Beginn der Camarilla) behandelt. Von Camarilla u. Sabbath weiß ich ansonsten leider nicht viel; Lyssandra hat immer versucht, sich da raus zu halten (sie steht insgeheim auf Seiten der Salubri, die ja von allen verraten und verkauft werden).

„In welchen Teilen der Erde spielt ihr am häufigsten, Europa, Asien......?“

Definitiv Europa! Und zwar nur dort, vornehmlich Polen/Deutschland/Frankreich, aber auch Italien/Spanien.

Das ganze Spiel ist mittelalterbasiert, weite Reisen sind da definitiv nix (weil unglaublich gefährlich für Kainiten).

Ich weiß noch, unsere erste richtig große Kampagne war eine Reise nach Konstantinopel – da denken unsere mittlerweile doch recht mächtigen Charaktere immer noch dran. (In den Wäldern von Werwölfen angefallen worden, in den Karpaten durchgeknallten Tzimiscen ausgewichen, immer wieder fast von der Sonne erwischt worden (weil schlechte Zuflucht) und permanent auf riskanter Blutsuche... ein Gangrel hat mit all solchen Dingen natürlich etwas weniger Scherereien, aber wir bestanden aus einer Malkavianerin (deren Warnungen eh keiner glaubt :mecker: ), einem Lasombrakämpfer („ich rede nicht und verfolge meine eigenen Ziele, von denen ihr nicht das mindeste ahnt...“ :ninja: ), einem Ventruehändler (Gruppensprecher und Organisator :king: ) und einem kürzlich von Baali verfluchten Brujahritter („friedlich wie ein Lämmlein“ :hehe: )

„...aber ein Tzimisce würde mich auch reizen, obwohl man wenn man diesen Clan spielt eine sehr dunkle Seite von sich selbst entdecken muß-davor habe ich ein wenig Angst, wenn ich an Fleichformen denke!!!!“

Gangrels sind ein cooler Clan, war auch mein allererster (Test-)Charakter: Ellen, eine Stammestochter aus Albion (Britannien).

Zu den Tzimisce: Ja, die sind düster, das kann man sagen!

Aber ich kenne auch einen (Spieler-)Tzimisce, der „die Seiten gewechselt hat“ und nun am Hofe eines Ventrue dient. Hier ist der springende Punkt: Er ist ein eiskalter Forscher/Gelehrter, doch von den grausamen Exzessen seines Clans distanziert er sich – damit einher geht auch, dass er „Fleischformen“ nicht gelernt hat und auch nicht lernen will.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Neniel, sorry das ich so lange gebraucht habe mich zu melden! Ich wollte mich bei dir für diese wahnsinnige Informationsflut bedanken, wenn man hört (liest), was du über das Spiel zu sagen hast merkt man deutlich das du ein echter Fan bist, andere hätten wahrscheinlich viel weniger geschrieben!

Da ich auch eher wenig schreibe (wahrscheinlich Faulheit :-O ), verspreche ich dir, wenn ich mich in die Story von Dark Ages eingelebt habe, mache ich nen Dark Ages-RPG-Thread auf, in dem wir dann n bissl diskutieren können, sobald ich mit deinem Wissen mithalten kann :-) .

Ich hab mich nun doch entschieden nen Gangrel zu spielen ich bin aber erst dabei den geschichtlichen Hintergrund für ihn auszuarbeiten! Mal sehen wenn ich fertig bin, dann kann ichs dir mal erzählen und du kannst mir sagen, was du davon hälst!

Also ist die Hintergrundgeschichte deines Charakters teilweise historisch korrekt und teilweise erfunden?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hab mich nun doch entschieden nen Gangrel zu spielen ich bin aber erst dabei den geschichtlichen Hintergrund für ihn auszuarbeiten! Mal sehen wenn ich fertig bin, dann kann ichs dir mal erzählen und du kannst mir sagen, was du davon hälst!

Au ja, gerne. Ich find es immer interessant, von neuen Charakteren und deren Konzepten zu hören!

Da Du gerade am werkeln bist, poste ich Dir mal hier die Geschichte meiner (recht unkonventionellen) Gangrel, so als Beispiel oder vielleicht sogar Inspiration? Sie musste nämlich (um in die Kampagne zu passen) sehr eng mit den Toreador verbunden sein. *kuriose Story improvisier*

Ich hab den Hintergrund damals richtig als Geschichte verfasst, weil ich sie unserem Meister zumailen musste. Der wollte lieber eine Toreador und mussste überzeugt werden, warum und wie um alles in der Welt ein Gangrel an Toreador-Kontakte und höfisches Benehmen kommt!

Hab die ganzen Sommerferien über einer solchen Vergangenheit gesessen, und dabei ist eine richtige Kurzgeschichte/Erzählung herausgekommen.

Hier der erste Teil (ist nämlich etwas länger, das Ganze :-O ). Bei Interesse Deinerseits kann ich ja auch den nächsten posten... (?)

Kate Chaucer, Gangrel

Geboren wurde ich eintausendsechsundsechzig, im Winter des schicksalsträchtigen Jahres, in dem Wilhelm der Eroberer das Land mit Krieg überzog. Nicht, dass uns das damals berührte – unser Dorf war so klein und unbedeutend, dass selbst die Steuereintreiber des damaligen Barons sich nur alle zwei Jahre zu uns verirrten. Und so erfuhren wir nichts von den Geschehnissen in der großen Welt, lebten weiter wie all die Jahre zuvor. Hirten waren wir und Bauern, Leibeigene allesamt, und ich war nur ein weiteres rotznasiges Bauernbalg auf Albions heiligem Boden.

Vielleicht wäre alles ganz anders gekommen. Vielleicht wäre ich Philipp gegeben worden, hätte acht ebenso dumme Kinder wie mich in die Welt gesetzt und wäre mit zwanzig bei der Geburt des neunten verreckt.

Vielleicht. Aber Gott hatte andere Pläne mit mir.

In unserem Dorf, das noch nicht einmal einem Namen hatte, sonder immer nur "das Dorf" genannt wurde, hatte es nie Glas gegeben, ganz zu schweigen von einem richtigen Silberspiegel. Natürlich, wenn die Alte Margret vom Hof des Barons erzählte, da kamen Silberspiegel vor, und Teller, und buntes Glas an den Fenstern der Kapelle, aber das hat sowieso niemand geglaubt. Die Alte war nicht mehr ganz richtig im Kopf, doch weil sie als einzige aus dem Dorf in der sechs Tagesmärsche entfernten Stadt gewesen war, wussten wir nie, wann sie sponn oder Wahres erzählte.

Aber das war uns ganz gleich. Alles, was von einem knurrenden Magen und der Kälte ablenkte, war willkommen.

Also, auch ohne Silberspiegel wurde mir bald klar, dass ich anders als die anderen Mädchen war.

Am Anfang war es sogar praktisch: ich bekam mehr zu essen und wurde nicht so oft geschlagen wie meine hinterhältigen Geschwister. Dann versteckte mich Mutter jedes Mal im Wald, wenn der Gesandte des Barons ins Dorf kam. Später auch, wenn Vater wieder getrunken hatte. Ich war nicht bloß hübsch wie meine Schwester Nicole, ich war schön, und das brachte mir einen ganzen Rattenschwanz Schwierigkeiten ein. Eine davon war William, der Sohn des einzigen Freibauern Odo.

Als ich zwölf wurde, war klar, dass wir einander versprochen würden. Das war an sich eine gute Nachricht, bedeutete es doch, dass ich bald nicht mehr im Berg die Schafe würde hüten müssen und einen vollen Magen, warme Füße und nicht allzu viele Schläge bekäme, denn William war ein guter Mann.

Doch wie gesagt hatte Gott andere Pläne mit mir, und dazu bediente er sich meiner spitzgesichtigen Schwester Nicole.

Eifersucht ist eine Todsünde, so sagte es wenigstens immer Margret, und die war schließlich als einzige jemals in einer richtigen Kirche gewesen. Ich war zwar stets die Schönste gewesen, doch Nicole bei weitem die Schlaueste.

Sie muss sofort die Gelegenheit erkannt haben, als in einer kalten Sommernacht eins der Lämmer im Moor verschwand und wir beide es suchen gingen.

Mit einem Mal lag ich in einem Sumpfloch und versank unbarmherzig im dunklen Schlamm. Natürlich schrie und zappelte ich, und machte dadurch alles nur noch schlimmer. Und Nicole stand dabei und beobachtete mich schweigend aus kalten Augen.

Ich ertrank im Sommer des Jahres eintausendzweiundachzig und wäre damit auch beinahe am Ende meiner belanglosen Lebensgeschichte angelangt, wenn – ja, wenn mich nicht Finnegan Chaucer wie eine tote Katze aus dem Loch gezogen und mir den Kuss gegeben hätte. Constance war darüber nicht sehr erbaut (so drückte sie es später aus), aber Finn war ebenso wie ich niemand, der wirklich nachdenkt, bevor er handelt...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Neniel, die Geschichte klingt richtig professionell (Frage mich ob ich auch sowas hinbekommen könnte), wo hast du eigentlich die ganzen Hintergrundinfos über Albion und das Leben im mittelalterlichen England her?

Natürlich musst du jetzt auch den restlichen Teil posten, damit ich mitbekomm wie das nun mit den Toreador zusammenhängt! Ansonsten ist die Geschichte super, klingt wie gesagt richtig richtig gut! :-O

Noch ne Frage, wie könnte man die Gangrel am besten mit den Tzimisce zusammenbringen? Gangrel sind Einzelgänger, haben sich mit dem vampirischen Dasein am besten abgefunden und streifen alleine durch dunkle Wälder-eventuell könnte man da die Tzimisce einbringen, die in den Wäldern um die Elbe und Oder leben.

Wenn du ein paar Vorschläge hast, wie man einen Gangrel am besten anlegt, wäre ich für alle Sachen sehr dankbar!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Freut mich, dass Euch die Geschichte gefällt :-):schaem:

Also, dann ersteinmal Fortsetzung und Ende der Vorgeschichte:

...Somit war Constances angehendes Lieblingskind also plötzlich eine Gangrel, welch Verschwendung an Schönheit und so weiter. Natürlich konnte sie es nicht lassen, mich dennoch zu erziehen. Sie ignorierte einfach, dass ich keine Toreador war, so wie sie alles ignorierte, was nicht in ihre Pläne passte.

Zwanzig Jahre dauerte es, bis die launische Constance aus einer dreckigen Bauerngöre endlich die Person geformt hatte, die sie als ihr Kind bezeichnen wollte.

Ich war ganz ihr Werk, und sie betrachtete mich mit dem selben Besitzdenken, das sie auch ihrer restlichen, üppigen Habe entgegenbrachte. Ich war ein glitzernder Edelstein in ihrer Sammlung, Zierde ihrer Eitelkeit. Finn wäre es nie in den Sinn gekommen, ihr zu widersprechen – sie hätte es sowieso ignoriert. Er nutzte einfach die langen Monde, in denen sie bei Hofe war, um mich zu unterweisen.

Damals war ich noch nicht soweit, als dass Constance mich an einen Court d’Amour mitgenommen hätte, aber selbst wollte sie auf solch erlesene Vergnügungen natürlich nicht verzichten. Folglich hatte Finn reichlich Gelegenheit, mir die Wege der Gangrel nahe zu bringen. Er war wesentlich zufriedener mit mir als Constance, und ich verstand auch viel besser, was er von mir verlangte.

Es ist wohl einfacher, aus einer Hirtin eine Jägerin zu machen, als ihr die höfische Etikette beizubringen. Und richtig prügeln konnte ich mich schon immer.

Nach sechsunddreißig Jahren war ich in Constances Augen endlich würdig, den Court d’Amour zu besuchen.

Wider aller Erwartung wurde dies keine bodenlose Peinlichkeit, Constance hatte ganze Arbeit geleistet. Ich hatte mir sogar angewöhnt, zu starren – die vollkommene Toreador, schön und anmutig, die geschmeidigste Tänzerin der Nacht.

Als ich also den Hof zum ersten Mal besuchte, besaß ich nicht nur bessere Manieren als der Baron meines Dorfes, sondern war auch eine richtige Schauspielerin geworden.

Constance strahlte vor Stolz auf ihr Werk und ließ es auch nicht aus, auf meine geringe Herkunft und ihre großartige Erziehung zu verweisen, wenn ich zur allgemeinen Erbauung Gedichte rezitierte. Und es wäre gelogen, behauptete ich, all die Schönheit und Kultur habe mich nicht im Innersten berührt.

Dennoch war und blieb ich ausgeschlossen aus dieser Welt, nicht im Äußeren, sondern im Inneren, und wie das Heulen des Wolfes spürte ich die Wildheit in meinem Herzen.

Nach dem Einstand in Winchester hatte ich im Clan meines Erzeugers keinen leichten Stand. Ich wusste gar nicht, welch hohen Status Finnegan inne hatte, bis ich ihn seinen Ruf in die Waagschale werfen sah, um mir den Weg zu ebnen.

Diese neue Prüfung war hart und gnadenlos, doch auch diesmal müsste ich lügen, behauptete ich, die Jagd habe nichts in meinem Innersten geweckt. Niemand, wirklich niemand mehr aus Finns Clan hat meiner als Schoßhündchen der Toreador gespottet, nachdem ich aus dem Feenkreis zurückkehrte und Hugh die Kehle aufriss.

Doch die kleine, leise Stimme, die immer wie Constances spöttelndes Flüstern klingt, blickte mit Abscheu auf meine Wildheit und lachte verächtlich über soviel Barbarentum.

So verging die Zeit, und ich wurde zu einer Reisenden. Mal an den Höfen der Liebe, mal in der Wildnis, durchstreifte ich zunächst Albion, dann auch den Kontinent. Ich machte mir einen guten Ruf, denn dem Clan Toreador erwies ich oft wertvolle Dienste als absolut zuverlässiger Bote, und den Gangrel war ich Ohr und Zunge an den verhassten Höfen der kainitischen Gesellschaft.

In Wirklichkeit war es jedoch die innere Zerrissenheit, die mich von Hof zu Hof, von Land zu Land trieb, und die das Feuer meiner Unrast stets von neuem anfachte.

Constance ist längst zu Asche zerfallen, doch wie ich sie kenne, wird es zweifellos weiße, duftende Asche gewesen sein.

Was aus Finnegan wurde, weiß niemand so genau, nur dass die Baali ihre Klauen mit im Spiel hatten. Sollten sie mir jemals vor die meinigen kommen, werde ich sie dafür zerreißen, jeden einzelnen und jede einzelne, und ihr fauliges Blut den Waldgeistern überlassen.

Ob ich meine Erzeuger geliebt habe?

Es ist, auch nach all der Zeit, schwierig, Constance trotz all ihrer Fehler nicht zu mögen, denn sie war eine Toreador und hat uns mit ihrem Charme stets um ihren entzückenden kleinen Finger wickeln können. Dennoch habe ich sie in all den Jahren kein einziges Mal vermisst.

Finn – Finn war mein Erzeuger, und er hat sehr viel für mich getan. Die Nachricht von seinem Tod hat mich tief getroffen. Ja, ich denke, ich habe ihn geliebt, aber sicher bin ich mir nicht, es sei denn, der schwelende Wunsch nach Vergeltung für seinen Tod ist ein Ausdruck von Liebe.

Und was wurde aus Nicole? Die schwarze Feder an meiner Schläfe wird mich stets an sie erinnern. Keine der beiden Töchter des Hirten Jake, weder die Schöne noch die Kluge, kehrte je mit dem Lämmlein aus dem Moor zurück.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

:anbet:

Wunderschön, Neniel!

Ich muss sagen, dass hat mein Interesse geweckt. Nur ich glaube nicht, dass bei uns in der Umgebung ne RPG-Runde gibt *grummel*

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

:schaem: :schaem:

wo hast du eigentlich die ganzen Hintergrundinfos über Albion und das Leben im mittelalterlichen England her

Vieles einfach improvisiert, aber vor allem aus dem Roman "Die Säulen der Erde" von Ken Follet.

Ansonsten hab ich mich in der Handlung sehr von den Liedern "The Bonny Swans" (McKennitt) und "Two Sisters" (Clannad) inspirieren lassen, die beide einen Schwestermord aus Eifersucht besingen.

Noch ne Frage, wie könnte man die Gangrel am besten mit den Tzimisce zusammenbringen? Gangrel sind Einzelgänger, haben sich mit dem vampirischen Dasein am besten abgefunden und streifen alleine durch dunkle Wälder-eventuell könnte man da die Tzimisce einbringen, die in den Wäldern um die Elbe und Oder leben.

Wenn du ein paar Vorschläge hast, wie man einen Gangrel am besten anlegt, wäre ich für alle Sachen sehr dankbar!

Ich hatte ja wie gesagt ein ähnliches Problem (Gangrel und Toreador zusammen bringen), und hab's (s.o.) nach diesem Schema gelöst:

Eigentlich wäre der Charakter ein perfekter Kandidat für den anderen Clan gewesen (Toreador), und wurde auch schon von einem zeugungswilligen Vampir (Constance, Toreador) beobachtet.

Doch dann passiert irgendein Unfall, und als "lebensrettende" Maßnahme (wer gerade tot ist, kann durch den Kuss noch ins Unleben zurückgerufen werden), rettet mich der Geliebte/Diener der Vampirin (Finn, Gangrel), so nach dem Motto: "Ich versuche, meiner Herrin einen Gefallen zu tun, indem ich ihren Liebling rette."

Das geht zwar auch oft nach hinten los (Constance hätte mich einfach zurückweisen und vernichten können), aber als Spieler hat man ja ein bisschen Entscheidungsfreiheit bei der Vorgeschichte).

Vielleicht kannst Du ja so ein (ähnliches?) Schema auf Deine Figur übertragen, wenn es in Dein Konzept passt.

Zu Lyssandra, meiner Malkavianerin:

Also ist die Hintergrundgeschichte deines Charakters teilweise historisch korrekt und teilweise erfunden?

Richtig.

Ein Teil entspricht der "Ilias" von Homer (Kassandra, Zerstörung Trojas), der Rest ist frei erfunden (Kassandra hat eine Tochter, die Lyssandra heißt etc.)

Natürlich ist die "Ilias" sehr alt, und mehr Legende als historische Geschichte, aber gerade diese Crossovers aus Geschichte und Erfindung machen riesigen Spaß.

Worauf ich mich am meisten freue:

Falls Lyssandra das nächste Abenteuer überlebt, werden wir die Gruppe (weil zu mächtig) zur Ruhe setzen, sprich: jeder bestimmt selbst, wie es in den nächsten Jahrhunderten mit ihm/ihr weiter geht.

Lyssandra (die den Tod ihres Mündels Maria nie überwunden hat und sie immer noch tief und innig liebt) wird 1792 in Wien sein.

Dort wird sie eines sehr späten Abends ihren Ghul mit viel Geld zum Haus eines totkranken, armen Komponisten schicken, um ein Requiem in Auftrag zu geben...

Historische Anmerkung:

1791 starb W.A. Mozart in Wien, über seinem letzten Werk:

ein Requiem, bestellt von einem maskierten Mann, das - für die damalige Zeit sehr unüblich - im Voraus bezahlt wurde (und sogar recht großzügig)...

*freu*

Also lautet in unserer Vampire-Welt eine heimliche Wahrheit:

Eines der größten Werke der Musikgeschichte, Mozarts Requiem, wurde im Auftrag einer Vampirin komponiert, zum Zeichen der tiefen Liebe zu ihrem seit mehr als 600 Jahren toten Mündel.

So etwas macht Spaß! :-D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Leider enthält Dein Inhalt Begriffe, die wir nicht zulassen. Bitte bearbeite Deinen Inhalt, um die unten hervorgehobenen Wörter zu entfernen.
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...