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Kurzgeschichtenserie


Elda

Empfohlene Beiträge

Hallo liebe Forenfreunde,

ich habe vor kurzem eine Kurzgeschichte zum im Titel genannten Thema verfasst. Da ich von meiner Freundin eine sehr positive Rückmeldung darüber erhalten habe, hatte ich die Idee, daraus eine Serie zu machen, wie eine Fernsehserie, nur in literarischer Form (ich schreib nunmal lieber, außerdem hab ich weder Zeit noch Geld für einen Film, und Lust sowieso nicht ;-) )

Dabei geht es genauer um folgendes:

Ein Priester wird eingezogen, im Ersten Weltkrieg an der französischen Front zu dienen. Er verfasst in unregelmäßigen Abständen Briefe an seine Schwester, die in Deutschland auf seine und auf ihres Ehemannes Heimkehr wartet. Dabei dienen die Briefe auch als Annalen aus geistlicher Sicht.

Nach einem Ereignis, das ich an dieser Stelle noch nicht näher erläutere, beschließt er, die Front illegalerweise hinter sich zu lassen, und macht sich auf eine beschwerliche Reise bis zurück nach Deutschland. Die Abenteuer, die ihm dabei widerfahren, hält er in den Briefen weiterhin fest, gleich, ob er sie abschicken kann oder sie mit sich herumträgt.

Soweit, so gut. Ich möchte diese Serie gerne durchführen, und ich würde sie auch gerne hier veröffentlichen.

Meine Frage ist allerdings, ob es hier genügend Interessenten für eine solche Serie gibt. Ich hätte hier zum Beispiel gerne den ersten Brief bereits veröffentlicht, wenn ich ihn dabeihätte (bin nicht zuhause und habe ihn blöderweise nicht auf USB-Stick gezogen).

Darum stelle ich die Frage mal an die Allgemeinheit.

Ich betone an dieser Stelle den NICHT-Fantasy-Inhalt, weswegen ich es nicht in jenen Bereich gepostet habe; sollte dieser Bereich falsch sein, so bitte ich um Entschuldigung und Verschieben an die entsprechende Stelle seitens der Moderatoren.

Ich danke vielmals für die Aufmerksamkeit und eure hoffentlich bald folgenden Antworten und gehe jetzt Salat putzen. :-)

Eldanor

PS: Ihr habt doch nicht geglaubt, dass ich euch völlig ohne Kurzgeschichte lassen würde, oder?

Ich habe eine hier, die zwar nichts mit dem obigen Inhalt zu tun hat, aber vielleicht für den Fan von Thrillern ganz spannend sein könnte.

Viel Spaß beim Lesen!

Der Mann springt mir in den Weg und breitet die Arme aus.

Dramatisch.

„Tun Sie das nicht!“, ruft er.

Ich hebe meine Pistole und feuere ihm in die Schulter.

Er schreit auf, stürzt. Ist mir aus dem Weg.

Unbeirrbar gehe ich weiter.

Genieße es.

Die Menschen starren mich an, als sei ich ein vergessener Dämon, der nicht mehr auf der Erde wandeln sollte.

Eine Frau schreit irgendwo.

Ich lache mein höhnisches Lachen, erfreue mich an ihrer Angst.

Schieße einen weiteren Mann an, der gerade einen Alarmknopf betätigen will. Nicht mit mir.

Ich erreiche den Schalter, stehe vor einer Auszubildenden, die totenbleich geworden ist. „Sie sind noch jung“, stelle ich fest. „Aber das macht nichts. Sie wissen sicher aus zahllosen, hirnrissigen Hollywoodfilmen, dass Sie jetzt meinen Koffer mit Geldscheinen zu füllen haben. Also machen Sie sich an die Arbeit!“

Die Frau gehorcht, mit vom Weinen geröteten Augen.

Meine eigenen Augen schließe ich für einen Augenblick, weide mich an diesem Moment. An einem Glücksgefühl, wie ich es noch nie verspürt habe.

Diese Idioten, denke ich, die glaubten, sie könnten mich aus dem Vorstand schmeißen. Nun, jetzt werden sie ja sehen, was sie davon haben.

Lachend schlage ich den prall gefüllten Koffer mit Geldscheinen zu, lasse die Zahlenrädchen sich munter drehen.

Zu.

Ich grinse, hocherfreut.

„Sehr schön. Junges Fräulein, Sie haben sich ausgesprochen gut verhalten. Ich finde, dafür verdienen Sie eine Belohnung. Mitkommen!“ Ich richte die Pistole auf ihre Brust. Bin mir sicher, dass inzwischen jemand die Polizei alarmiert hat.

Die Frau wird mir als Geisel dienen.

Hinweis: Dieser Text ist das geistige Eigentum von Eldanor und darf nicht ohne vorherige ausdrückliche Erlaubnis reproduziert, kopiert, bearbeitet, veröffentlicht oder auf anderen Webseiten wiedergegeben werden. Ausgenommen hiervon sind Zitate im vom Urheberrecht erlaubten Umfang sowie Kopien für den eigenen Gebrauch, z.B. auf der eigenen Festplatte.

Bearbeitet von Eldanor
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eine weitere Kurzgeschichte aus meiner Feder. Ich hoffe, sie kommt gut genug an, damit mal jemand etwas kommentiert. Ansonsten werde ich das Posten von Kurzgeschichten hier einstellen, lohnt sich dann ja weder für mich noch für euch.

Ich stehe auf einem Hügel, beobachte still die Stadt zu meinen Füßen. Diese Stadt war einst mein. Doch nun bin ich ihr fern.

Meine Aufmerksamkeit gilt einer Gruppe Menschen auf einem Friedhof. Sie sind zwar weit weg, doch ich kann sie wunderbarerweise sprechen hören. Ich kann ihre Trauer fühlen.

Meine Verlobte steht da und wirft eine Rose auf den Sarg, der im Begriff ist, in diesem Erdloch zu verschwinden.

Ein Sarg, der niemanden beerdigt. Er ist leer.

Doch wer weiß das schon außer mir und ihr.

Die Menschen dort unten sind meine Verwandten und Freunde, und der Mensch, den sie für beerdigt halten, bin ich. Doch ich stehe hier oben und lebe.

Oder etwa nicht?

Ich weiß nicht, was ich bin.

Weiß nicht, was auf mich zukommt.

Ich weiß nur, dass ich gezwungen bin, mein altes Leben hinter mir zu lassen.

Sie steht plötzlich neben mir.

Ich habe sie nie geliebt, fühlte mich von ihr nie angezogen.

Nicht auf diese Weise.

Und doch stehen wir nun hier, ihre Hand in meiner Hand.

Beobachten schweigend die kleine Prozession, die nun den Friedhof verlässt.

Werden sie meiner bald vergessen?

Oder werden sie einst ihren Kindern von mir erzählen?

Wird sie Kinder haben?

Mit wem?

Ich weiß es nicht.

„Lass uns gehen.“

Sie blickt mich an. „Bist du bereit?“

„Ich glaube schon.“

Ich blicke sie an, und sie lächelt.

Wir wenden uns ab.

Ohne noch einmal zurückzublicken, beginnen wir unser neues Leben.

Hinweis: Dieser Text ist das geistige Eigentum von Eldanor und darf nicht ohne vorherige ausdrückliche Erlaubnis reproduziert, kopiert, bearbeitet, veröffentlicht oder auf anderen Webseiten wiedergegeben werden. Ausgenommen hiervon sind Zitate im vom Urheberrecht erlaubten Umfang sowie Kopien für den eigenen Gebrauch, z.B. auf der eigenen Festplatte.

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Schöne Geschichte. Ich wundere mich nur darüber, dass der Heimkehrer eigentlich ein Priester ist. Soweit ich weiß, waren Geistliche damals vom Kriegsdienst befreit. Zumindest ist es heute so und damals war man ja noch klerikaler.

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Nein, im ersten Weltkrieg existierte das Recht, den KD zu verweigern, noch nicht. Unmittelbar danach wurde das aber eingeführt (in einigen Staaten, siehe Wikipedia).

Freut mich, dass sich doch noch jemand gefunden hat, der so etwas lesen möchte. Ich bereite die Geschichte vor, sodass ich sie morgen spätestens online stellen kann.

Liebe Grüße

Eldanor

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Kurzgeschichtenserie:

Erster Brief

Freitag, 25. Dezember 1914

Liebste Marie,

ich schreibe dir, um dir mitzuteilen, dass wir später nach Hause kehren werden als erwartet. Die Situation hier an der Front ist schlechter als ich gedacht hatte.

Doch von gestern und heute habe ich Gutes zu berichten.

Es scheint wie ein Wunder- die vergangenen Wochen haben wir uns bekämpft und bekriegt, heute aber schweigen die Gewehre und Haubitzen. Keine Kugel fliegt über den Graben, keine Granate schlägt neben uns ein und beendet wieder das Leben eines edlen Kameraden.

Die Franzosen haben mit uns etwas beschlossen, was wir vor den Generälen und dem Kaiser verschweigen - ein Waffenstillstand, der die Feiertage überdauern soll. Gestern Abend sangen wir einträchtig Weihnachtslieder, ich hielt die Messe für die Gefallenen. Ich danke Gott, dass du die Gesichter nicht siehst- Kummer und Sorge spiegeln sich darin, eine Müdigkeit, die vom Krieg herrührt, und die unsere Majestät wohl niemals zu sehen bekommen wird. Doch gestern Abend war es anders:

Ein Licht schien in diesen Männern, die gekommen waren, um die Geschichte um die Geburt unseres Herren Jesus Christus zu hören. Und da waren nicht nur meine Kompanie und unsere Kameraden, sondern auch Französische Soldaten kamen, um der Weihnachtsgeschichte zu lauschen, wie aus einem Munde klang "Stille Nacht", und der Becher mit Messwein (aus der letzten Flasche) ging von deutschem zu französischem Munde et vice versa. Meine gute Marie, ich sage dir, etwas herrlicheres ist im ganzen Krieg nicht zu finden gewesen. Auch heute und morgen werden die Waffen weiterhin ruhen. Es war ein befremdliches Gefühl, mit diesen Menschen zu reden, die wir in den letzten Wochen wie Todfeinde behandelt haben. Ich sprach mit einem französischen Leutnant, und er sagte zu mir: "Mir graut vor dem Tag, an dem die erste Kugel wieder fliegt, denn es heißt, viele neugewonnene Freundschaften auszuradieren, als habe sie es nie gegeben."

Als ich diesen gebildeten Ausspruch vernahm, rührte sich mein Herz, denn dies sind Menschen wie wir, haben die selben Sorgen und Nöte, die selben Feste und die selben Freuden. Worum wir kämpfen, wissen wir nicht. Gewiss ist nur eins- übermorgen beginnen wir, das Neue Jahr zu begrüßen, doch nicht mit Feuerwerk, sondern mit unseren Gewehren, und wir werden sie nicht gen Himmel richten. Ich bete, dass euch dieses finstre Schicksal nicht erreicht und dass Gott uns wieder nach Hause begleitet, wenn dieser Schrecken vorüber ist.

Bitte grüße deinen Mann von mir, so du ihm Nachricht senden kannst, denn mir bleibt hier der Kontakt zu Freunden verwehrt; nur nach Hause dürfen wir schreiben, denn Papier und Stifte sind rar, wie alles in diesen Tagen. Ich erhalte demnach keine Unterrichtung über seinen Verbleib.

In ewiger Freundschaft und Treue

dein Bruder Erik

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