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Sequenz 9 - Bruchtal / ... / Der Abendstern


Acheros

Empfohlene Beiträge

Moin Moin ...

... und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Der Herr der Ringe'-Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk von J.R.R. Tolkien basiert.

Dieser Thread widmet sich der Diskussion nur eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Gefährten' in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 22, 23, 24, 25 und 26 mit den Titeln

Bruchtal / Viele Begegnungen / Das Schicksal des Rings / Das Zerbrochene Schwert /

Der Abendstern

und der Laufzeit (SEE) von 1:21:08 - 1:33:30 (1.DVD)

Eine Übersicht sämtlicher Threads, die sich dieser Filmbesprechung widmen, ist zu finden unter: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6976

Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte in dem Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954

Dann viel Spass bei der Besprechung :)

Hinweis: Der Thread öffnet sich am Freitag, 22.08 um 16 Uhr

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Bruchtal finde ich sehr überzeugend und treffend dargestellt, so wie man es sich als einen Ort der Schönheit, Ruhe und Harmonie vorstellt. Ich weiß noch, dass ich damals, als ich den Film zum ersten Mal im Kino gesehen habe, beim ersten Blick auf Bruchtal in Kombination mit der fantastischen Musik eine meterdicke Gänsehaut bekam. Was für ein grandioses Bild!

Auch beeindruckend finde ich die Sequenz von Gandalfs Flucht vom Orthanc, auch hier untermalt die Musik sehr passend die beeindruckenden Bilder von dem Adlerflug. Die Motte hat auch wieder einen kleinen Auftritt, und es wird offensichtlich, dass sie auf Gandalfs Geheiß hin den Adler zu seiner Rettung geholt hat.

Sehr schön gemacht und obendrein stimmungsvoll finde ich den Moment, als Frodo Bilbo in Bruchtal wiedertrifft. Bilbo, der ganz allein gedankenvoll mit seinem Buch auf einer Bank hockt. Inzwischen sieht man ihm sein Alter an, da er den Ring nicht mehr hat, der ihn jung hielt. Das kurze Gespräch zwischen den beiden und dass Bilbo Frodo das Buch zeigt, das er geschrieben hat, könnte direkt dem ersten Buch entsprungen sein. Das Ganze ist sehr emotional und stimmig. Hat mir als großem Fan der Bücher damals im Kino zugleich eine Träne ins Auge und ein Lächeln auf die Lippen gebracht.

Das Gespräch zwischen Elrond und Gandalf zeigt dann, wie ernst die Lage ist, und Elronds simple, doch unheilvolle Worte "Der Ring ist hier nicht sicher" untermalen dies deutlich. Nebenbei treffen die späteren Gefährten ein, und man erhascht einen ersten Blick auf Boromir, Legolas und Gimli.

Eine gute Ergänzung finde ich die Szene mit Boromir und Narsil. Zunächst scheint er von dem Schwert fasziniert zu sein, doch schon im nächsten Moment lässt er es achtlos zu Boden fallen, als würde ihm plötzlich klar, dass es für ihn mit unangenehmen Gedanken oder Erinnerungen verbunden ist.

Die Szene mit Aragorn und Arwen auf der Brücke ist nett-kitschig gemacht, und man hört ein bisschen mehr Sindarin; das klingt immer faszinierend.

Alles in allem ist Bruchtal ein Ort, an dem ich gerne mal Urlaub machen würde, da muss man doch super relaxen können ;-). Und wenn man weiß, was später noch kommen wird, möchte man aus Bruchtal eigentlich gar nicht mehr weg.

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Nun auch mal kurz meine Eindrücke...

Zunächst finde, den "Überaschungseffekt", dass Gandalf wieder da ist recht gut gelungen. Die Geschichte, wie er nun entkommen ist kommt ja erst noch. Schön finde ich bei der Rückblende, dass man die Motte noch einmal sieht und sie Gandalf praktisch zeigt, dass Hilfe kommt. Ausserdem wird nun der direkte Bezug des Adlers zur Motte gezeigt.

Der Anblick Bruchtals ist überwältigend. Rechts sieht man einen Reiter auf Höhe der Kamera reiten und unten fast unsichtbar liegt ein golden beschienenes Haus neben einem Wasserfall im Tal.

Schade finde ich nur, dass der Zoom unterbrochen wird. Ein vollständiger Zoom auf Frodo der in Bruchtal steht wäre die Krönung gewesen. *träum*

Frodos Gespräch mit Bilbo ist auch sehr gut gemacht und lässt keine Wünsche übrig. Auch die Hintergrundmusik passt hier sehr gut ins Gespräch.

Im Kontrast dazu steht das Gespräch zwischen Gandalf und Elrond. Dieses Gespräch wird nicht durch Hintergrundmusik aufgelockert und das ernste Thema dominiert durch die beiden kräftigen Stimmen klar die Szene. Und wie schon Melkor sagte ist der Satz "Gandalf. Der Ring ist hier nicht sicher" sehr eindrucksvoll. Kurz, aber dennoch verfehlt er seine Wirkung absolut nicht. Auch Gandalfs Reaktion zeigt dies. Dann setzt Musik ein und die ersten Ratsmitglieder und tw. späteren Gefährten treffen ein.

Schön ist nun, dass im weiteren Gespräch ein kurzer Blick in Elronds Haus nicht verwehrt bleibt.

Elronds Rückblende ist auch sehr schön. Sie zeigt warum er behauptet, die Menschen seien schwach und stellt eine Parallele zu Sam und Frodo am Ende des Films dar.

Nun wird im Gespräch Aragorn erwähnt, ohne dass der Zuschauer weiß wer gemeint ist (wurde im Film noch nicht verraten)

Blende auf Aragorn (Wink mim Zaunpfahl ;-) ) Die Szene mit Narsil ist auch sehr schön gemacht, denn sie stellt Boromir genauer vor. Zunächst denkt man er würde die Klinge bewundern, dann scheint er seine Meinung aber zu ändern, was, wenn man bedenkt welche Rolle er im Film spielt, ihn vorab schon genau charakterisiert. Aragorn hingegen würdigt diese Klinge, obwohl er noch nicht weiß welche Bedeutung sie für ihn haben wird. Während ich zwar in ihrem letzten Auftritt kein Arwen-Fan war, muss ich hier ganz klar sagen, dass sie ihren "Job" echt gut macht. In diese Rolle passt sie super und sie verrät eigentlich auch schon wer Aragorn ist. Auch die nächste Szene ist sehr schön. In dieser Rolle sehe ich Arwen gerne.

Ich finde nur es hätte im Film etwas Erklärung bedurft warum sie als Elbe ein sterbliches Leben wählen kann. Ich hätte dies allerdings erst am Ende eingebaut, kurz bevor sie Elrond Richtung Anfurten verlässt.

Oder gibt's so was? Ich weiß gar nicht mehr genau.

Im Film kommt irgendwie ein Bisschen das Gefühl auf, dass sie ihre elbische kraft aus dem Abendstern bezieht und sie deshalb sterblich wird, weil sie ihn verschenkt. So ganz klar wird es aus dem Film, finde ich, nicht.

Zumindest glaube ich das im Moment ohne genaue Kenntnis der späteren Gespräche.

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Ohen jetzt nochmal reingeschaut zu haben: Ist da nicht auch die Szene, in der Gandalf sagt, dass es die Menschen sind, in die die Hoffnung gesetzt werden muss?

Da wird seeeeeeehr deutlich, was für ein Motiv im Herr der Ringe (Film) herrscht. Die rückwärts gewandten, romantischen Elben vs. der aufklärerischen Idee, dass der Mensch selbst seine eigene Stärke nutzen und diesen Konflikt gewinnen muss ist ein Hauptmotiv im Buch. Dort wird das nie so explizit formuliert. Eigentlich erst, nachdem alles vorbei ist.

Im Film dagegen wird viel stärker auf den Menschen eingegangen. Das macht Gandalfs Aussage sehr deutlich. Mit einer näheren Beschreibung der Elben hätten viele Anspielungen auf das Silmarillion übernommen werden müssen.

"Nun beginnt das Zeitalter der Menschen", nicht wahr?

Und die Elben und auch die legendären Gefährten verschwinden langsam. Zu "weißen Stränden. Und dahinter... ein fernes grünes Land unter einer rasch aufgehenden Sonne!"

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*senftube aufmach*

Hach ja, Bruchtal. Isses nicht schön? Eine wunderbare Umsetzung des Buch-Bruchtals *schwärm*. Genau wie

Acheros hätte ich gerne noch mehr von diesem schönen Anblick gesehen. Nach den düsteren vorangegangenen

Szenen ist Bruchtal ein Balsam für die Augen und für die Seele. Ein Ort, wo jeder gerne sein möchte. Wieder

einmal unterstreicht die geniale Filmmusik die Szene harmonisch.

Wenn Frodo in einem sonnendurchwirkten, mit warmen Farben durchsetzten Zimmer aufwacht und zu seiner

Freude Gandalf an seinem Bett sieht, zaubert es mir ein Lächeln ins Gesicht. Die Geschichte von Gandalfs Flucht

vom Orthanc wird wieder meisterlich von McKellens Mimik unterstrichen. Hach. Dann der "erste" Auftritt von

Elrond - väterlich, weise. Ich weiß gar nicht, warum viele meinen, Hugo Weaving war eine Fehlbesetzung. Ich

fand ihn wunderbar.

Schön gemacht ist auch die Szene, in der sich die 4 Hobbits wieder in den Armen liegen und Frodo seinen Onkel

wieder sieht. Die Freude über den Anblick von Bilbo spiegelt sich in der Mimik von Frodo deutlich wieder. Und

wieder zaubert es ein Lächeln in mein Gesicht.

Dann wird es ernst. Das Gespräch Elrond - Gandalf. Wieder erfährt der Zuseher ein bißchen was von der Vor-

geschichte. Elrond wird als der Krieger erkannt, der im Prolog die Elbenarmee anführt. Der "unkundige" Seher

erfährt, warum der Ring nach dem Sieg über Sauron nicht vernichtet wurde und er erfährt auch, dass es

eigentlich keinen gibt, der diesmal Sauron (und Saruman) Einhalt gebieten wird. Gandalf widerrum setzt seine

ganze Hoffnung in die Menschen. Elrond zweifelt (noch zu Recht). Als Gandalf erwähnt, dass es einen Menschen

gibt, der alle vereinen kann und gleich darauf Streichers Gesicht gezeigt wird, weiß sogar der einfach gestrickte

Zuseher, dass hinter Streicher (dass dieser Aragorn heißt, wird ja erst später im Rat verraten) nicht nur ein einfacher Waldläufer steckt.

Das war schon kein Zaunpfahl mehr, das war ein Wink mit dem Brückenpfeiler :-O .

Selbst meine Freundin, die nie irgendetwas kapiert, hat es sofort gecheckt - und das heißt echt viel *g*.

Bei der Begegnung Boromir - Streicher staune ich immer wieder über das sagenhafte Wandbild, das den Kampf

mit Sauron zeigt. Grandios.

Die erste Szene Boromirs fällt nicht gerade zu seinen Gunsten aus. Er wird als arroganter, von sich sehr eingenommener

Mensch eingeführt und ist nicht gleich sympathisch, was in den nächsten Szenen noch stärker betont wird. Im

Gegensatz dazu Streicher. Ruhig, er lässt sich von Boromir nicht provozieren und man merkt gleich, dass Narsil für

ihn eine größere Bedeutung hat, als ein herkömmliches Schwert.

Dann erscheint Arwen. Es wird so schön kitschig. Ich liebe es :-O . Da kommen die romantischen Seelen auch zu

ihrem Recht. SeufZZZZ. Mein Bruder hat nur gemeint: "Na toll, jetzt kommt ja auch noch ein Geknutsche". Daraufhin

mußte ich ihn körperlich züchtigen :-O . Beim Gespräch Arwen - Aragorn erfährt man wieder, dass es vor

dem HdR etwas geben muss, weil sie sich schon kannten und einander schon begegnet sind. *doppelhach*

Welches weibliche Wesen unter 80 wäre da nicht anstelle Arwens gestanden und hätte Aragorn vernagt? *sabber*

Alles in allem wunderschöne Bruchtalszenen, eine hinreissende Liebesgeschichte und eine hervorragende Filmmusik.

Noch was zum Schluß:

Ich finde nur es hätte im Film etwas Erklärung bedurft warum sie als Elbe ein sterbliches Leben wählen kann. Ich hätte dies allerdings erst am Ende eingebaut, kurz bevor sie Elrond Richtung Anfurten verlässt.

Oder gibt's so was? Ich weiß gar nicht mehr genau.

Im Film kommt irgendwie ein Bisschen das Gefühl auf, dass sie ihre elbische kraft aus dem Abendstern bezieht und sie deshalb sterblich wird, weil sie ihn verschenkt. So ganz klar wird es aus dem Film, finde ich, nicht.

Zumindest glaube ich das im Moment ohne genaue Kenntnis der späteren Gespräche.

Soweit ich weiß, kommt da nix, warum Arwen wählen kann. Dass sie ihre elbische Kraft aus dem Abendstern bezieht, habe

ich eigentlich noch nie so gesehen. Das kann allerdings daran liegen, dass ich die Bücher ja schon vor dem Film kannte.

Wenn man allerdings unvoreingenommen den Film sieht, kommt wirklich ein bißchen das Gefühl auf, dass es an dem

Abendstern liegen könnte.

*senftube zumach*

:-D

Imhi

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Ich habe den Film gesehen, bevor ich die Bücher kannte, und habe die Kette nicht so richtig mit der Unsterblichkeit in Verbindung gebracht. Ich hatte es erst so verstanden, dass Arwen ihre Unsterblichkeit an Frodo "verschenkt", wegen ihres Satzes: "Die Gnade, die mir zuteil, möge auf ihn übergehen." (oder so ähnlich). Erst später wird ja deutlich, dass sie ihre Unsterblichkeit noch hat, als sie dann die Entscheidung treffen muss.

Das ist schon ziemlich Wischi-waschi gemacht, aber so richtig wird mir das auch erst jetzt bewusst, wo ich mal wirklich drüber nachdenke. :kratz:

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Ich habe den Film gesehen, bevor ich die Bücher kannte, und habe die Kette nicht so richtig mit der Unsterblichkeit in Verbindung gebracht. Ich hatte es erst so verstanden, dass Arwen ihre Unsterblichkeit an Frodo "verschenkt", wegen ihres Satzes: "Die Gnade, die mir zuteil, möge auf ihn übergehen." (oder so ähnlich). Erst später wird ja deutlich, dass sie ihre Unsterblichkeit noch hat, als sie dann die Entscheidung treffen muss.

Das ist schon ziemlich Wischi-waschi gemacht, aber so richtig wird mir das auch erst jetzt bewusst, wo ich mal wirklich drüber nachdenke. :kratz:

Arwen hat Frodo ihren Platz auf dem Schiff nach Valinor geschenkt, das ist der ganze Trick dabei.

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Ja, ich weiß, aber im Film wohl auch nicht, sonst würde sie doch nicht noch mit dem Elbenzug los reiten und erst durch die "Vision" von ihrem Sohn umgestimmt werden, oder?

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Naja, das mit der Vision finde ich eh reichlich dämlich. PJ hat irgendwie versucht, die traurige Stimmung des Anhangs über den Film zu verteilen. Es wäre bei der ganzen Sorgfalt, die sonst darin liegt, schon bemerkenswert, wenn ausgerechnet da der Fehlerteufel drin liegt und Arwen trotz des verschenkten Platzes noch losreitet.

In der Ardapedia ist die Änderung an der Arwen-Story ganz gut beschrieben:

http://ardapedia.herr-der-ringe-film.de/index.php/Arwen

Es sieht also eher so aus, dass Arwen anderweitig eingebaut werden sollte (Helms Klamm) und das "Große Zögern" garnicht geplant war, deshalb die Inkonsistenz.

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Mir gefällt in dem Abschnitt der Dialog zwischen Gandalf und Frodo bei Frodos erwachen in Bruchtal ungemein gut.

Frodo:"Wo bin ich?" Gandalf:" Du bist in Elronds Haus-(kurze Pause)-und es ist 10:00 Uhr am Morgen des 24sten Oktober wenn du es genau wissen willst!" :-O

Da mußte ich doch mal Lachen! Wie Gandalf das betont, als wenn Frodo zu spät zur Arbeit gekommen wäre.

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Soweit ich weiß, kommt da nix, warum Arwen wählen kann. Dass sie ihre elbische Kraft aus dem Abendstern bezieht, habe ich eigentlich noch nie so gesehen. Das kann allerdings daran liegen, dass ich die Bücher ja schon vor dem Film kannte.

Wenn man allerdings unvoreingenommen den Film sieht, kommt wirklich ein bißchen das Gefühl auf, dass es an dem Abendstern liegen könnte.

So, dann will ich mal meine verpassten Szenen aufarbeiten, jetzt wo der PC wieder heile ist:

Ich habe ja, wie vielleicht mittlerweile bekannt ist, den ersten Film-Teil zu erst gesehen und die Bücher erst danach gelesen. Ich dachte schon, dass Arwens Unsterblichkeit mit ihrem Anhänger zusammen hängt und sie die Unsterblichkeit aufgibt, wenn sie ihre Liebe zusammen mit dem Anhänger verschenkt. Im Nachhinein klingt das wirklich blöd, aber ich finde, dass es uns der Film so präsentiert. Und ehrlich gesagt halte ich das auch gar nicht für schlecht, denn so kommt beim Laien keine Verwirrung auf, wieso sie dadurch sterblich wird, dass sie Aragorn liebt. Für mich war damals die schlichte Erklärung, dass ihre Unsterblichkeit in dem Anhänger liegt und gibt sie ihn weg, ist sie halt sterblich - so einfach ist das. Und wenn man einmal weiter denkt, spinnt der Film diese Theorie eigentlich so ein bisschen weiter. Wer im Teil 3 die Bücher noch nicht kennt, könnte meinen, dass Arwens Sterben mit dem Anhänger zu begründen ist, denn dieser verblasst zum einen und zum anderen zertrümmert dieser auf dem Boden in der Traumszene, was bedeutet, dass Arwen sterben könnte.

Nachdem man das Buch gelesen hat, weiß man es natürlich besser und die "Ich-verschenke-mein-Schuckstück-Szene" wird dadurch trotzdem nicht schlechter, da der Abenstern jetzt einfach ein normales Geschenk aus Liebe ist. Dafür wird jedoch diese Traumszene aus dem dritten Teil zu einer der schwachsinnigsten Szenen des ganzen Filmes. Macht euch auf was gefasst, wenn wir da (hoffentlich) irgendwann mal angekommen sind.

Aber back to the beginnig:

Mir gefällt dieses Zurückkehren in die Realität so was von gut. :-O Es ist fantastisch wenn man hier zu Hause (oder im Kino) mit dem Surround-Sound sitzt und zunächst die Sprache komplett um einen herum und irgendwie unwirklich erscheint, als würde man zusammen mit Frodo aufwachen und dann werden plötzlich das Bild und die Sprache klarer und man erlebt ein Wiedersehen mit Gandalf.

Der Flug mit Gwaihir ist eine typische Gänsehaut-Szene, zu der die Musik einen Großteil beiträgt.

Wenn man bedenkt, dass Bruchtal ebenfalls zu großen Teilen nur eine Miniatur ist, dann empfindet man wieder absoluten Respekt vor den Designern. So eine Wertarbeit gibt es selten in einem Film und wer die Dokus gesehen hat, weiß wie riesig trotz allem die Miniatur war und wieviele Arbeitsstunden dafür drauf gegangen sind. Toll sind hier vor allem die Kameraflüge und die Ausleuchtung der Stadt. Mir gefällt dieses Herbstliche, das Burchtal versprüht und dessen Aussage, dass die Zeit der Elben vorüber ist und alles mehr oder weniger in Verfall- und Aufbruchstimmung ist.

Die Rückblende zum Schicksalsberg ist gut gelungen, denn dass Elrond an der Schlacht teilgenommen hat, hat der Laie natürlich in der Prolog-Sequenz nicht bermerken können. Außerdem wird halt diese schon erwähnte Parallele zur Schlussszene mit Frodo gezogen. Bei dem Blick von Isildur bekommt man außerdem regelrecht eine Gänsehaut, als er sich umdreht und geht.

Und vielleicht schaue ich ja zu viele Actionfilme oder spiele zu viele Videospiele, aber wieso hat Elrond ihn nicht einfach von hinten umgebracht. Er hätte ihm doch einfach nur das Schwert in den Rücken stoßen müssen und Isildur hätte es wahrscheinlich noch nicht mal schnell genug gemerkt, so besessen wie er vom Ring war.

Jetzt kommt der brutale Schläger in mir ans Licht :bengel:

Die Idee kommt mir immer deshalb, weil Elrond weise genug war, um zu wissen, dass wenn der Ring jetzt nicht vernichtet würde, Sauron eine Chance hat, weiter bestehen zu können und sich zu erholen. Elrond wusste doch, wie stark Sauron tatsächlich ist und hätte eigentlich auf keinen Fall zugelassen, dass er noch mal die Macht erlangen könnte. Wieso also hat er nicht einfach um den Ring gekämpft und ihn selbst vernichtet? Schließlich waren die beiden doch auch nicht befreundet, wie Frodo und Sam, denn Sam hätte seinen Herrn natürlich niemals etwas antun können.

Mir ist klar, dass ich hier jetzt Kritik an der Handlung des Buches verübe, denn dort steht es ja genau so, aber gerade die Szenen des Films bringen mich immer auf diese Frage. Solche Was-wäre-wenn-Fragen sind zwar im Grunde überflüssig, da die Handlung ja eindeutig anders verlaufen ist, aber der Film stellt für mich die Situation einfach so dar, dass ich sagen würde, dass Elrond den Ring unbedingt vernichtet wissen will, aber sich nicht traut, Isildur anzugreifen und genau das passt irgendwie nicht so richtig zu dem, was Elrond bereits weiß, was passieren könnte. Einzige Erklärung wäre für mich, dass Elrond damals den Menschen so sehr vertraut hat, dass er gehofft hatte, sie könnten den Ring für immer beschützen, aber war Elrond damals wirklich so töricht? Denn im Nachhinein wird Elrond ja als grundernster Elb dargestellt (im Film).

Aufgrund der Textlänge halte ich mich bei den anderen Szenen mal etwas kürzer: Elronds Ernstigkeit passt sehr gut in den Film und deswegen denke ich nicht, dass Hugo Weaving eine Fehlbesetzung war, denn er hat als Schauspieler einfach diesen ernsten Blick. Im Zusammenhang mit Elronds Leichtfertigkeit am Ende des 2. Zeitalters jedoch gefällt mir der Film-Elrond nicht recht. Der Buch-Elrond ist irgendwie lockerer und freundlicher und trotzdem weise und sich der Gefahr bewusst, die über Mittelerde liegt. Aber so wie PJ Elrond interpretiert hat, gebe ich mich damit zufrieden, weil er einfach gut in die ernste Stimmung des Films passt. Das Buch ist bei weitem nicht so ernst wie der Film.

Auch dass die Anhänge für die Haupthandlung benutzt wurden, gefällt mir ausgesprochen gut. Tolkien hat gemerkt, dass sie in die Handlung des Buches nicht hinein passen, aber ein Film hat die Möglichkeit öfters zwischen Orten hin und her zu wechseln, was ein Buch nicht unbedingt kann und so passte diese Liebesgeschichte als kleine Auflockerung ziemlich gut! Da wird auch nichts übertrieben (wie in Titanic), sondern man hat eine handfeste, aber doch für die Handlung nebensächliche Liebesstory.

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Ich denke es passt sehr gut zu Elrond und meiner Vorstellung der Elben, dass er nicht gewaltsam in die Vernichtung des Rings eingreift. Die Vernichtung des Ringes ist nicht Elronds Aufgabe, sondern die Aufgabe dessen, der ihn erlangt hat und das war nun mal Isildur. Es passt für mich nicht zu Elrond, dass er gegen sein Grunddenken handelt um der Welt einen Gefallen zu tun.

Somit finde ich seine Entscheidung zur Passivität sehr gelungen und auch filmisch gut umgesetzt.

P.S.:

Macht euch auf was gefasst, wenn wir da (hoffentlich) irgendwann mal angekommen sind.

Ich gehe stark davon aus, dass wir da einmal ankommen. An mir soll's nicht liegen. ;-)

Ich lasse das Projekt so Lange laufen bis irgendwann Keiner mehr etwas zu den Abschnitten schreibt um denen, die wollen nicht die Moglichkeit zu nehmen. Leider scheint die Zahl derer die Wollen etwas zu sinken. Aber war ja auch grade Urlaubszeit. Vielleicht tut sich da noch nachträglich was. Ich muss ja auch noch die nächsten beiden Abschnitte nacharbeiten... :bengel:

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