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Referat Herr der Ringe


Nindarlia

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So.. ich hab ein Problem un bin mir auch nich sicher ob das in dieses Forum rein passt.. Ich soll demnächst ein Referat über den Herrn der Ringe halten.. SChwerpunkt soll der Zusammenhang vom Ringkrieg und dem 2. Weltkrieg sein. Nun ist mir selbst aber auch bewusst dass Tolkien selbst geschrieben hat dass es da keinen gibt( keine Absicht war. (Hab auch die Version des Buches wo das im Vorwort steht) meine Lehrerin sieht das leider nicht ganz ein.. ich soll eben trotzdem zusammenhänge finden.. Allerdings fällt mir nichts ein.. Kann mir da jemand helfen? lg

Bearbeitet von Cadrach
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Hallo Nindarlia,

nur weil Tolkien sagt, dass er keine Zusammenhänge beabsichtigt hat, heißt das nicht, dass nicht Parallelen zu ziehen sind. Da gebe ich deiner Lehrerin voll und ganz recht. Wichtig ist bei der Literaturanalyse häufig nicht die Interpretation des Autors, sondern des Lesers. Und meiner Meinung nach kann man da eine ganze Menge finden.

Die Frage ist: Meinst du den Ringkrieg des Dritten oder des Zweiten Zeitalters? Also die endgültige Vernichtung des Rings, die im Herrn der Ringe beschrieben ist, oder die Geschichte des Letzten Bundes zwischen Elben und Menschen, die Sauron niederwerfen, aber Isildur den Ring nicht vernichtet?

Ich nehme einfach mal an, du meinst die Geschichte aus dem 3. ZA:

Hier haben wir es mit zwei Parteien zu tun, Mordor und Isengard gegen Gondor und die "freie Welt". Dies kann in den direkten Vergleich zwischen der Achse und den Aliierten setzen; theoretisch ist die Auslegung sogar soweit möglich, dass man die (ich nenne mal im Folgenden Sauron und Saruman nur "Sauron" und die Gegenseite "Gondor", obwohl mehrere beteiligt waren) Gondorpartei als Achse interpretieren kann, wenn (und nur wenn) man das Ende des Ringkriegs aus der Interpretation ausschließt: Denn es sieht die ganze Zeit über so aus, als verlöre Gondor den Krieg gegen Sauron (Deutschlands Niederlage war bei Kriegsende unabwendbar), gewinnt ihn am Ende nur durch die von Tolkien so bezeichnete "eukatastrophe", das heißt eine (unerwartete) Wendung zum guten Ende.

Andererseits kann man die Ideale der Parteien betrachten, wobei die von mir genannte Interpretation natürlich sofort ihre Gültigkeit verliert: Saurons erklärtes Ziel ist es, ganz Mittelerde zu unterwerfen, möglicherweise sogar noch Aman, aber das kannst du auslassen; der direkte Vergleich mit Adolf Hitler ist hier sicherlich mehr als nur eine Option. Gondors Ziel ist es dagegen, die Welt Mittelerde von der dunklen Macht Sauron zu befreien, was mit der Ideologie und des Grundes für den amerikanischen Kriegseintritt vergleichbar ist.

Wenn du willst, kannst du sogar so weit gehen, dass du Saruman mit der Rolle der UdssR vergleichst: Erst präsentiert er sich als erklärter Gegner Saurons (Deutschlands/Achsenstreitmacht), doch dann wechselt er (überraschend) die Seiten und übernimmt sogar zeitweise die Kontrolle des Auenlandes (DDR).

Soweit, so gut. Ich denke, dass dir Andere auch noch mehr sagen können, aber das ist erstmal alles, was mir einfällt. :-)

Gruß Eldanor

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Ich finde auch, dass man Parallelen ziehen kann, auch wenn Tolkien schreibt, dass er keine bewusst eingebaut hat. Aber natürlich kannst Du in Deinem Referat sagen, dass der Herr der Ringe oft so aufgefasst worden ist, als ob es einen klaren, von Tolkien auch beabsichtigten Zusammenhang gäbe (in Sauron sahen zum Beispiel viele Hitler), und dass Tolkien in seiner zweiten Auflage nicht zuletzt auch deswegen jeden beabsichtigten Zusammenhang abstritt. Außerdem kannst Du auch zeigen, wo die Parallelen aufhören, also was im Herrn der Ringe zu der Deutung, Tolkien hätte den Zweiten Weltkrieg im Herrn der Ringe verarbeitet, eben nicht passt.

Schöne Grüße,

viator

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@ Nindarlia: Ich fand deinen Beitrag aus verschiedenen Gründen recht interessant. Ich unterrichte selbst an einem Gymnasium Literatur (und Geschichte), definiere Themen für Referate etc. und beurteile die produzierten Ergebnisse.

Im Gegensatz zu Eldanor bin ich der Überzeugung, dass eine so dezidierte Stellungnahme wie die Tolkiens im Vorwort zur 2. Auflage allerhöchste Priorität hat. Tolkien selbst führt einige wenige, aber extrem deutliche Beispiele an, die beweisen, wie sehr sich das Grundkonzept der Handlung des fiktionalen Ringkriegs vom realen Geschehen des Zweiten Weltkriegs unterscheidet. Vergleiche speziell: "If it had inspired or directed the development of the legend, then certainly the Ring would have been seized and used against Sauron; [...]". (Leider habe ich momentan nur eine englischsprachige Ausgabe zur Hand.)

Selbstverständlich wurde Tolkien, wie jeder Autor, von biographischen Erlebnissen und Erfahrungen beeinflusst, was er übrigens im Vorwort erwähnt. In seinem Fall waren das konkret beide Weltkriege, aber sowohl in Hinblick auf den Ersten als auch auf den Zweiten Weltkrieg ist eine 1:1-Zuordnung irgendwelcher historisch realer kriegführender Nationen zu einer der im epischen Werk dargestellten Parteien nicht nur von ihm nicht beabsichtigt, sondern auch bei sorgfältiger Analyse definitiv nicht möglich. Ganz abgesehen vom konkreten Verlauf des Kriegsgeschehens in der Realität gegenüber dem im Roman im Einzelnen.

Etwas anderes ist die Tatsache, dass der Roman von Lesern verschiedentlich in diesem Sinn interpretiert wurde, wie oberflächlich auch immer. Ein Referat darüber würde eigentlich die Rezeptionsgeschichte behandeln.

Ich weiß natürlich nicht, wie es um die tatsächliche Fachkompetenz deiner Lehrerin bestellt ist und kann daher keine eindeutige Empfehlung aussprechen. Grob gesprochen, sehe ich zwei Möglichkeiten:

1. Du ziehst diesen Vergleich durch und weist nach, inwiefern LotR eben nicht eine plumpe Mythologisierung des Zweiten Weltkriegs ist.

2. Du ziehst halt irgendwelche Vergleiche, die dir in den Sinn kommen, und lässt sie so stehen.

Keine Frage natürlich, was leichter ist. :-O

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Wenn es darum geht, solche Zusammenhänge herzustellen, wie sie Tolkien im Vorwort zur zweiten Auflage des Herrn der Ringe explizit ablehnt, dann hat seine Stellungnahme selbstverständlich allerhöchste Priorität. Allerdings tut jemand gut daran, nicht nur diesen einen Punkt zu beachten, sondern auch das, was Tolkien im selben Vorwort sonst noch schreibt. Zum Beispiel schreibt er über die Anwendbarkeit:

Other arrangements could be devised according to the tastes or views of those who like allegory or topical reference. But I cordially dislike allegory in all its manifestations, and always have done so since I grew old and wary enough to detect its presence. I much prefer history, true or feigned, with its varied applicability to the thought and experience of readers. I think that many confuse ‘applicability’ with ‘allegory’; but the one resides in the freedom of the reader, and the other in the purposed domination of the author.

Es ist durchaus legitim, die Aussage(n) des Herrn der Ringe auf die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs anzuwenden. Wieweit das im Rahmen eines kurzen Referats in der Schule überhaupt sinnvoll ist, weiß ich nicht, aber letztendlich kann man bei dieser Problemstellung nur mehr das tun:

Du ziehst diesen Vergleich durch und weist nach, inwiefern LotR eben nicht eine plumpe Mythologisierung des Zweiten Weltkriegs ist.

Allerdings befürchte ich, dass die Lehrerin vielleicht tatsächlich solche Zusammenhänge ausgearbeitet sehen möchte, von denen sich Tolkien so deutlich distanziert hat. Was soll man in einem solchen Fall empfehlen? Je nach Grad der Kompetenz bzw. Inkompetenz der Lehrerin kann es für die Benotung besser sein, das vorzutragen, was man auch aufrichtig vertreten kann, oder eben das gewünschte Ergebnis zu liefern, obwohl man dazu absolut nicht stehen kann.

Im ersten Fall ist die Lehrerin einfach nur uninformiert und wird dazulernen und das Referat gut finden. Im zweiten Fall wäre sie eine nicht gerade gute Lehrerin. Was der Fall ist, weiß ich nicht, ich persönlich würde es allerdings für höchst unbefriedigend empfinden, irgendwelche Vergleiche zu ziehen und stehen zu lassen. Denn auf der einen Seite möchte ich nichts vortragen wollen, von dem ich überzeugt bin, dass es ganz grundlegend falsch ist, und auf der anderen Seite halte ich es für katastrophal, wenn nicht die Wahrheit zählt, sondern die Erfüllung von Erwartungen verlangt wird, die nicht erfüllt werden können, ohne unredlich zu sein.

Wenn ich es mir in der konkreten Situation leisten könnte, würde ich versuchen, das zu tun, wozu ich noch stehen könnte: ein wenig über die Rezeption erzählen, Tolkiens Distanzierung vorlesen (sind ja nur ein paar Sätze), die betreffenden Vergleiche vortragen und deren Grenzen aufzeigen.

Schöne Grüße,

viator

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Hallo,

ich bin der Meinung, dass Deine Lehrerin Dir da ein ziemlich besch....eidenes Thema zur Aufgabe gegeben hat.

Von jedem Krieg und auch von jeder Kriegsgeschichte (der HdR spielt ja, wenn auch fiktiv, im Rahmen eines großen Krieges), lassen sich einige Parallelen zum 2. WK ziehen, jedenfalls oberflächlich betrachtet. Jeder Krieg, vom kleinen Bürgerkrieg bis zum Weltkrieg bringt Dinge wie Tod, Elend, Hunger, Flüchtlinge, Armut uvm. mit sich. Natürlich kann man da Parallelen ziehen, aber das würde für ein vernünftiges Referat wahrscheinlich nicht ausreichen, also muss man tiefer in das Thema eintauchen und da wird das ganze dann schon komplizierter, da man dann schon Parallelen aus u.a. militärischer und politischer Sicht ziehen müsste. Spätestens dann würde man merken, dass es leider nicht ganz so einfach ist zu sagen, Gondor/Rohan sind die Alliierten, Isengart die UDSSR, Mordor das Deutsche Reich usw.

Ein ganz einfaches Beispiel an dem man sehen kann, wie weit das doch auseinandergeht...

Angenommen, man setzt Mordor mit dem Deutschen Reich und das westliche Bündnis mit den Alliierten gleich (darauf würde es ja doch hinauslaufen) und betrachtet sich mal das Ende des 2. WK und des Ringkrieges an.

Am Ende des 2. WK war die Wehrmacht geschlagen, die Alliierten und die UDSSR rückten in großer Übermacht nach Deutschland ein. Beim Ringkrieg war es genau umgekehrt, Sauron (der in diesem Beispiel für das DR steht) hatte die deutlich größeren Ressourcen und die Allierten greifen mit dem (mehr oder weniger) letzten Aufgebot an, nicht im Glauben an einen militärischen Sieg, sondern als Ablenkung um das eigentliche Ziel zu erreichen.

Der Vergleich Hitler - Sauron hinkt meines Erachtens nach auch. Klar, beide waren machtgierig, wollten die Welt unterwerfen, wollten große, alleinherrschende Reiche gründen.... aber sind das nicht Eigenschaften eines jeden Diktators?

Hitler hat sich umgebracht, als er seine entgültige Niederlage eingesehen hat, Sauron hatte gar keinen Grund dazu, schließlich fühlte er sich bis zu dem Moment, an dem der Ring in der Lava landet, überlegen.

Hitler wurde, je schlechter der Krieg lief, mehr und mehr von seinen eigenen Offizieren korrumpiert. Es gab nicht nur das Stauffenberg-Attentat, es waren weit mehr geplant und es gab etliche Pläne ihn zu stürzen. Korruptiun und Distanzierung vom Regime setzten der Wehrmacht von innen heraus stark zu. Als wohl bekanntestes, aber nicht einzigartiges Beispiel, sei hier Oskar Schindler genannt, der eindrucksvoll gezeigt hat, was mit Geld oder Luxusgütern an den richtigen Stellen möglich war.

Letzteres wird es wohl auch bei Saurons Leuten gegeben haben, allerdings kann ich mich nicht erinnern, dass im Buch Pläne zum Putsch oder für Attentate erwähnt werden. Ausserdem, was hätte es schon gebracht, da wäre ja immer noch der Ring...

...und da wären wir schon beim nächsten Punkt. Das entscheidende im Ringkrieg ist der RING. Es gab in der Realität nie einen solchen Gegenstand. Da war nichts, was man hätte vernichten können, damit das gesamte Deutsche Reich zusammenbrach, oder das die Macht hatte, den Gegner zu unterwerfen und möglicherweise selbst die 'Weltherrschaft' zu ergreifen... Hätte es etwas gegeben, dann hätten wohl beiden Seiten versucht es für sich zu nutzen. (Womit wir bei Tolkiens Aussage wären.)

Das sind nur ein paar offensichtliche Punkte, die mich zweifeln lassen, ob man überhaupt richtige Parallelen zwischen diesen beiden "Geschichten" ziehen kann. Wie schon gesagt, oberflächlich betrachtet, natürlich, es gab einen Diktator, der die Weltherrschaft wollte, ein westliches Staatenbündnis, Hunger, Not, Elend, Tod, usw., aber das hätte bei uns damals nicht für eine vernünftige Zensur gereicht. Also muss man tiefer in die Geschichte eindringen und da wird es dann eben schwierig.

Da Tolkien sich von Parallelen distanziert hat, sollte man das einfach als Fakt nehmen. Sicherlich verarbeitet jeder Autor unterbewusst eigene Erlebnisse, aber wir wissen nicht welche. Man könnte also nur spekulieren. Dagegen gibt es eine klare Aussage von Tolkien selbst. Für mich eine klare Sache...

Für Dein Referat ist das wahrscheinlich kein besonders hilfreicher Beitrag, aber wie schon gesagt, für ein Referat finde ich das Thema eher suboptimal...! Für eine Argumentation, wo man mit pro und contra arbeiten kann fände ich es genial, aber was weiß ich schon...? :kratz:

MfG Mithrandir

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Lieber Mithrandir,

ich glaube, du machst hier einen grundlegenden Fehler, was die Analyse betrifft.

Man kann überhaupt nicht erwarten, dass man den 2. WK 1 zu 1 auf den Ringkrieg beziehen kann. Denkst du, hier hat irgendjemand das Factum des Ringes vergessen? Denkst du, hier weiß irgendjemand nicht, dass Sauron sich nicht umgebracht hat, was anders ist als Hitler?

Wenn man etwas vergleicht, legt man nicht nur Gemeinsamkeiten offen, sondern auch Unterschiede. Das ist sogar extrem wichtig. So wie sich das bei dir anhört, wäre es nur möglich, einen Vergleich zwischen Tolkiens Herrn der Ringe und dem 2. WK zu ziehen, wenn Tolkien den 2. WK selbst beschrieben hätte (als Zeitzeugenbericht oder Ähnliches).

Du darfst nicht vergessen, dass Parallelen keine Spiegelbilder sind. Es sind Parallelen zwischen Mittelerde und unserer Welt zu ziehen- das heißt nicht, dass Mittelerde gleich der unsrigen Welt ist.

Grüße Eldanor

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Hallo Eldanor,

also, ich kann nur von meiner Schulzeit ausgehen, die ist zwar noch nicht ewig lange her, aber ein paar Jahre sind es doch. Möglicherweise hat sich da ja inzwischen was geändert. Hier noch mal die Aufgabenstellung:

Ich soll demnächst ein Referat über den Herrn der Ringe halten.. SChwerpunkt soll der Zusammenhang vom Ringkrieg und dem 2. Weltkrieg sein.

... ich soll eben trotzdem zusammenhänge finden..

Du schreibst:

Wenn man etwas vergleicht, legt man nicht nur Gemeinsamkeiten offen, sondern auch Unterschiede. Das ist sogar extrem wichtig.

Wenn es in der Aufgabe darum ginge, die Geschichten einfach nur zu vergleichen, würde ich Dir durchaus beipflichten, aber in dieser Aufgabe geht es darum Zusammenhänge zu finden, eben keine Unterschiede.

Wie schon gesagt, ich kann nur von meiner Schulzeit ausgehen, aber da hätte es geheißen: 0 Punkte, Thema verfehlt!

Ich habe lediglich gesagt, dass die Gemeinsamkeiten, Zusammenhänge, Parallelen oder wie man es auch nennen möchte, nur oberflächlich zu finden sind. Wenn Du Dir Deinen ersten Beitrag zu diesem Thread durchliest, wirst Du feststellen, dass Du nichts anderes gemacht hast. Du hast zwar den einzelnen ME - Parteien die jeweiligen realen Partner zugeordnet, hast aber gleich schon mal klar gemacht, dass man das Kriegsende davon ausschließen muss, ebenso die Ideale der jeweiligen Parteien.

Desweiteren auszuschließen sind Dinge wie Werdegang, Machtergreifung, militärische und politische Vorgehensweise und und und...

Musst Du nicht selber zugeben, dass die gezogene Parallele da doch recht kurz wird?

Natürlich ist mir klar, dass man die Geschehnisse nicht 1:1 übertragen kann, aber es handelt sich bei der Aufgabe um ein Referat und das sollte meines Wissens nach objektiv geschrieben sein und auf Fakten beruhen. In dem Moment wo Du anfängst aufzuschreiben, wie Du das gelesene für Dich interpretierst, wird es subjektiv, was wieder zu Punktabzügen führt.

Ein Referat zu halten, bedeutet ja nicht nur sich vor der Klasse hinzustellen und einen Text vorzulesen, im Allgemeinen muss man sich anschließend noch den Fragen seiner Mitschüler stellen. Was nützt es also, sich irgendwelche Zusammenhänge rauszusuchen, die man sich, eben weil es 1:1 nicht geht, so zurechtgestutzt hat, dass da ein schlüssiger Text bei herauskommt, dieser aber mit ein paar simplen Fragen völlig auseinandergenommen werden kann?

Noch einmal zu Deinem ersten Beitrag...

Du schreibst, Gondor führt Krieg, um Mittelerde von Sauron zu befreien. Von dem Standpunkt aus, kann man es tatsächlich mit den Gründen des amerikanischen Kriegseintritts vergleichen, aber...

ich bin eher der Meinung, dass Gondor in diesen Krieg gedrängt wurde und sich einfach nur seiner Haut wehrt, um das eigene Überleben und die eigene Freiheit zu sichern. Sicherlich, das geht nur durch Saurons Vernichtung, das heißt aber auch, dass es lediglich das gleiche Ziel ist, nicht aber der gleiche Grund. Die USA waren zum Zeitpunkt ihres Kriegseintritts nicht konkret bedroht, jedenfalls nicht von Seiten der Deutschen...

Dein Vergleich Saruman/UDSSR ist nur mit sehr viel Vorsicht zu genießen. Zunächst mal war die UDSSR nicht von Beginn an erklärter Feind der Deutschen, im Gegenteil. Auch die Wende gegen Hitler war alles andere als überraschend. Die UDSSR ist als eine der Siegermächte nach Berlin eingezogen, Saruman hingegen ist nach der völligen Vernichtung seiner Armee als Bettler ins Auenland gezogen und hat dort aus Rache noch möglichst viel Schaden angerichtet. Den Vergleich Auenland/DDR lasse ich jetzt einfach mal ganz außer acht...

Mein Fazit ist:

Mann kann sicherlich Zusammenhänge finden, da diese aber oberflächlich sind, muss man damit rechnen, dass das ganze Referat mit ein paar simplen Fragen umgeworfen wird...

Vielleicht kann Ailinel uns da weiterhelfen, als Lehrerin für Literatur und Geschichte ist sie für diesen Thread ja eigentlich die Optimalbesetzung... :anbet:

MfG Mithrandir

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Hi!

Also ich bin sehr interessiert an Geschichte und finde das eigentlich ein super Thema, auch wenn die Aufgabenstellung, wie schon oben erwähnt, ein wenig "schwammig" ist. An deiner Stelle würde ich mich aber nicht zu sehr auf das versteifen, was die Lehrerin (die den HdR wahrscheinlich noch nie gelesen hat) bezüglich Zusammenhang gesagt hat. Meisten wissen die Lehrer doch selbst nicht was sie wollen. Ich wäre, wenn ich so ein Referat mache dürfte, sogar noch etwas über die Aufgabe hinaus gegangen und hätte nicht nur die Zusammenhänge von 2. WK und dem Ringkrieg, sondern gleich die Zusammenhänge des gesamten 20. Jhdts. (aus militärischer Sicht) und den beiden großen Kriegen Mittelerdes aufgezeigt. Im folgenden findest du eine kleine Aufstellung wie das meiner Ansicht nach ausgesehen hätte:

1. WK / Krieg des letzten Bündnisses:

  1. Bündnis zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien

    1. Im Fall des Kriegs des letzten Bündnisses wäre das ein Bündnis zwischen Mordor (Deutschland) und den Ostlingen und Haradrim (Österreich-Ungarn). Italien fällt in diesem Fall weg.

[*]Deutschlands Sturm auf Frankreich

  1. Im Fall des Kriegs des letzten Bündnisses: Mordor lässt seine Armee auf Gondor (Frankreich) los

[*]Deutschlands Armee gerät in Frakreich ins Stocken --> Stellungskrieg, USA treten in den Krieg ein --> Wendepunkt

  1. In Mittelerde versucht Gondor alles um den Feind aufzuhalten und stellen mit Hilfe der Elben und Zwerge (beide vergleichbar mit den USA) eine Streitmacht auf um gegen den Feind zu kämpfen

[*]In der Hundert-Tage-Offensive überrennen die Alliierten Deutschland und Österreich-Ungarn

  1. In Mittelerde musste die Armee des letzten Bündnisses Mordor zwar 7 Jahre lang belagern, aber es ist das selbe Ergebnis --> Sauron wird besiegt

[*]Friedensverträge von Versailles mit Deutschland und St. Germain mit Österreich-Ungarn

  1. Sauron kann dank den Ring weiter existieren (vergleichbar mit dem "Scheinfrieden" von Versailles, ich weiß jetzt nicht ob das Bündnis mit Sauron auch für die Ostlinge und Haradrim Folgen hatte aber wenn ja dann kann es auch mit dem Friedensvertrag von St. Germain mit Österreich-Ungarn verglichen werden)

Zwischenkriegszeit:

  1. Die Alliieren (in ME Menschen, Elben und Zwerge) wurden hochmütig und kümmerten sich um ihre eigenen Probleme und schenkten den Probelmen ihrer vorherigen Feinde, wie die großen wirtschaftlichen und sozialen Probleme im deutschen Sprachraum keine Beachtung (in ME breiten sich die Schatten immer weiter aus).
  2. Sie bemerkten auch nicht dass ihr einstiger Verbündeter Italien (vergleichbar mit Isengard) sich mit ihren Feinden zusammentut bzw. schenken dem keine Beachtung.
  3. Außerdem sehen sie tatenlos zu als der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich von Statten geht (Österreich wieder mit Ostlingen bzw. Haradrim zu vergleichen)

2. WK - Ringkrieg:

Um zusammenzufassen:

  • Achsenmächte / Sauron und seine Verbündeten:

      • Österreich / Ostlinge und Haradrim

  • Italien / Isengard

[*]Alliierte / Freie Völker Mittelerdes

  • Frankreich / Gondor

  • Großbritannien / Rohan

  • USA / Zwerge und Elben (kommen immer erst wenn alle schon glauben es ist verloren ;-))

  • Russland / von Russland passt nichts in mein Schema :grummel:

Deutschland / Mordor

Ich glaube beim Vegleich des Zweiten Weltkriegs wurden oben schon genug Beispiele genannt (außerdem bin ich schon ein wenig zu müde :schnarch: , weiteres folgt vielleich morgen)

lg Fanya

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Mithrandir, ich stimme dir natürlich zu.

Was sollte ich wohl von historischen Verrenkungen und intellektuellen Tiefflügen in der Art dieser "Interpretation" von Eldanor halten?

Erstens:

Hier haben wir es mit zwei Parteien zu tun, Mordor und Isengard gegen Gondor und die "freie Welt". Dies kann in den direkten Vergleich zwischen der Achse und den Aliierten setzen;

Also offensichtlich (trotz etwas unklarer Grammatik): *Hitlerdeutschland und das faschistische Italien gegen die Alliierten*. Das ist übrigens die gängige 1:1-Interpretation, die Tolkien von sich gewiesen hat.

Aber dann zweitens:

theoretisch ist die Auslegung sogar soweit möglich, dass man die (ich nenne mal im Folgenden Sauron und Saruman nur "Sauron" und die Gegenseite "Gondor", obwohl mehrere beteiligt waren) Gondorpartei als Achse interpretieren kann,

Wow, also die "Gondorpartei" als "Achse"? Also die "Gondorpartei" als *Hitlerdeutschland plus faschistisches Italien* ??

Und weiter:

wenn (und nur wenn) man das Ende des Ringkriegs aus der Interpretation ausschließt: Denn es sieht die ganze Zeit über so aus, als verlöre Gondor den Krieg gegen Sauron (Deutschlands Niederlage war bei Kriegsende unabwendbar)

Tja, in dieser Interpretation also ungefähr: *Hitler und Konsorten hart bedrängt*, oder wie oder was ?

Und letztlich:

gewinnt ihn am Ende nur durch die von Tolkien so bezeichnete "eukatastrophe", das heißt eine (unerwartete) Wendung zum guten Ende.

Na so was! Da hat Tolkien also seine Vision vom siegreichen Hitlerdeutschland hier verewigt! Die Gefährten als siegreiche Nazis! Obwohl eine "eukatastrophe" in diesem Sinne in der dürren, realen Geschichte nicht eingetreten ist ?? Und in der Realität hat sich leider kein "gutes Ende" sprich Sieg Hitlers ergeben ???

Ach, was soll's.

Ich hoffe zumindest, dass Nindarlia genug Durchblick hat, um in ihrem Referat derartige Abstürze zu vermeiden.

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Hallo

erstmal vielen dank, dass sich so viele gemeldet haben.. Ich werd mal sehen wie mit eurer Hilfe hier mein Referat zusammenbasteln kann..ein wenig zeit hab ich noch. Vielen dank!

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Hallo

erstmal vielen dank, dass sich so viele gemeldet haben.. Ich werd mal sehen wie mit eurer Hilfe hier mein Referat zusammenbasteln kann..ein wenig zeit hab ich noch. Vielen dank!

Wenn du es fertig hast könntest du es ja vielleicht hier reinstellen ?!?!?

Würds dann nämlich gerne lesen :-O

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