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Private Krankenversicherung


Walburga

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Hallo Leute,

ich habe darüber nachgedacht eine private Versicherung zu wählen! Ich bin allerdings "nur" Arbeitnehmer, aber ich habe die Pflichtversicherungsgrenze überschritten! Dann müsste sich das doch auch lohnen, oder?

Leider weiß ich nicht wirklich viel über dieses Thema, da es vorher nie infrage kam! 

Könnt ihr mich vllt etwas beraten? Wer von euch ist oder war auch in so einer Situation? Welche Private ist zu empfehlen?

Liebe Grüße

Bearbeitet von wm
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Wenn du die Wahl hast: machs nicht ;-)

Ich muss die private Versicherung nehmen, da ich 50% Beihilfe bekomme und gesetzliche KVs nicht zu 50% versichern.

Da ich mich nur zu 50 % versichern muss, sind die Beiträge für mich einigermaßen okay (etwa wie gesetzlich Versicherte mit meinem Gehalt, vlt sogar etwas weniger). Wenn du jung bist, sind die privaten auch mit 100% Versicherung recht günstig, aber das wird so schnell in die Höhe schießen, dass du gar nit gucken kannst. Deshalb werden junge Leute oft mit recht niedrigen Beiträgen geködert :-/

Auch sonst finde ich die private Versicherung mehr als unpraktisch. Ja, man hört überall, dass man schneller einen Termin bekommt oder schneller dran kommt. Das mit dem schnellen Termin erlebe ich recht selten, dass man schneller drankommt ab und zu tatsächlich. Aber was mir sehr auffällt und extrem unangenehm aufstößt ist, dass ich immer das Gefühl habe, ausgenommen zu werden. Jeder Zahnarzt will unbedingt noch dies und das machen (was dann schon öfter im Nachhinein nicht von der Kasse übernommen wurde und ich aus eigener Tasche zahlen musste) und selbst bei Vorsorgeuntersuchung werden immer noch zusätzliche Untersuchungen gemacht, bei denen ich manchmal nicht so wirklich sicher bin, ob sie von Nutzen sind.

Vielleicht sollte einen das freuen, vielleicht wird man tatsächlich besser untersucht. Mein Problem ist, dass ich die Rechnung immer selber bezahlen muss und hinterher noch nichtmal sicher sein kann, dass das alles erstattet wird. Und die Rechnungen sind meist echt happig, wenn man bedenkt, dass auf alles der 2,3fache Satz gerechnet wird.

Da beneide ich manchmal schon die Leute, die einfach so zum Arzt spazieren und ihr Kärtchen zücken. Ich überlegs mir inzwischen immer 3mal, bevor ich zum Arzt geh (und checke vorher auf jeden Fall den Kontostand)...

Aber vielleicht gibts ja auch glühende Verfechter der PKVs. Ich finde das System sehr merkwürdig und würde es für sinnvoller und sozialer halten, wenn alle in die GKV einzahlen.

Bearbeitet von Elentári
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Ich empfinde das größte Problem (war mal Privatpatient, bin jetzt in der Gesetzlichen) als etwas, das Ei jetzt nur implizit genannt hat: Als Privatpatient trittst du in Vorkasse. Für jeden Arztbesuch bekommst du eine Rechnung (und die ist wirklich verdammt hoch, immer dreistellig, selbst bei der Vorsorge - unabhängig davon, ob die Untersuchungen "sinnvoll" sind oder nicht), die musst erstmal du bezahlen, und dann musst du auch noch dem Geld bei der Beihilfe und der Versicherung hinterherlaufen und hast nicht mal garantiert, dass du das ganze Geld dann zurückbekommst.

Das ist schon ein großes Problem. Die Vorteile der Privatversicherung liegen auf der Hand (Einzelzimmer im Krankenhaus hab ich damals bekommen, Termine waren bei den Fachärzten meist innerhalb von drei Tagen), aber eigentlich kann man das nur machen, wenn man permanent Geldreserven im Wert von 1500 Euro aufwärts oder so hat. Mindestens so hoch wird die Geldfluktuation nämlich sein, wenn du mal von einem Arzt zum anderen überwiesen wirst und du eventuell ein teures Medikament im Vorfeld selber zahlen musst. Und wenn richtig was anliegt, geht es noch weiter in die Höhe. Deine Versicherungsprämie musst du natürlich trotzdem auch noch bezahlen.

Ich bin froh, in der Gesetzlichen zu sein und zahle lieber die nervige Praxisgebühr.

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ich habe darüber nachgedacht eine private Versicherung zu wählen! Ich bin allerdings "nur" Arbeitnehmer, aber ich habe die Pflichtversicherungsgrenze überschritten! Dann müsste sich das doch auch lohnen, oder?

Leider weiß ich nicht wirklich viel über dieses Thema, da es vorher nie infrage kam! Ich habe mich dann etwas im Netz kündig gemacht und bin auf diese Seite gestoßen: http://www.privatekr...e-versicherten/

Könnt ihr mich vllt etwas beraten? Wer von euch ist oder war auch in so einer Situation? Welche Private ist zu empfehlen?

Auch ich bin wie Elentari nur teilweise vom Kostenproblem betroffen (Beihilfeberechtigter). Tinuthir hat auch andere bedenkenswerte Punkte genannt.

Jetzt wirst Du wahrscheinlich mit niedrigen Prämien und den Vorzügen der PKV umworben. Die Prämien werden steigen - das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Und die Steigerungen sind echt happig. Jährlich sind im Schnitt um die 6-8% üblich, aber auch 10-20% sind je nach Versicherung und Deinen Umständen inzwischen möglich. Und Du musst dir bewusst sein, daß es sehr wahrscheinlich eine Entscheidung fürs Leben ist. Der Rückweg in die GKV ist dir nach der gegenwärtigen Rechtslage verbaut, und Du bist in der PKV auf Gedeih und Verderb gefangen. Gerade später im Alter wirst Du dann wahrscheinlich Unsummen zahlen und hast kaum eine Chance, da wieder rauszukommen. Jetzt zahlt Dein Arbeitgeber noch bis zu 50% der Beiträge (kann aber auch weniger sein!), doch in der Rente ist das vorbei, und Du musst die vollen PKV-Kosten selber aufbringen. Das können dann problemlos 800, 1000 oder mehr Euro pro Monat sein. Der inzwischen angebotene Basistarif ist zwar preislich gedeckelt, doch damit bist du noch mehr gekniffen. Erstattet bekommst Du nur ungefähr den GKV-Satz, doch Privatpatienten werden wie oben gesagt teurer abgerechnet. Dann musst du dem Arzt vorher sagen, daß du Basistarif hast und selber aushandeln, daß nur wie bei der GKV abgerechnet wird. Das ist für den Arzt finanziell unattraktiv und dementsprechend sind Basistarif-Patienten nicht wirklich gern gesehen. Im Zweifelsfall bleibst du auf den höheren Kosten sitzen, da der Basistarif wie gesagt nur GKV-Leistungen erstattet.

Zudem ist es schwieriger, wenn Du dich mit der Versicherung streitest. In der GKV sind die Sozialgerichte zuständig, wo die Klage kostenlos ist. Die PKV ist rechtlich ein privater Vertrag, und bei Streitigkeiten sind die normalen Zivilgerichte zuständig. Rechtsschutzversicherungen schliessen derartige Klagen i.d.R. von ihren Leistungen aus und der Instanzenweg ist häufig langwierig (die PKVen haben auch mehr Geld für lange Prozeße und Anwälte...).

Mein Rat: Bleib' in der GKV! Falls Du doch in die PKV willst, informiere dich ausgiebig weiter, in die PKV kannst Du jetzt ja jederzeit - nur halt nicht zurück, wenn's mal zu teuer werden sollte (was in Deiner Konstellation fast schon garantiert ist)...

Der Wikipedia-Artikel bietet schon einige gute Anlaufpunkte.

Auch der folgende Link biette interessante Informationen: http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/0,2828,835904,00.html

Grüße

Tolwen

Bearbeitet von Tolwen
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Wikipedia meint aber auch:

"Die privaten Versicherer sind gesetzlich verpflichtet, Versicherten im Rentenalter einen Tarif zu gleichen Kosten und Leistungen wie in der GKV anzubieten, der den durchschnittlichen Höchstbeitrag der GKV für Einzelpersonen (150 % davon bei Ehepaaren) nicht übersteigen darf. Dies gilt auch für Personen, welche über 55 Jahre alt sind und sich in Altersteilzeit befinden (§ 257 Abs. 2a SGB V)." [1]

Damit gibt's also eine Deckelung.

Bist du männlich oder weiblich? Frauen zahlen typischerweise 60-70 % mehr bei der PKV. [vgl 2]

Familie? DIe GKV bieten ja Familienversicherungen an, das Mitversichern von Familienmitgliedern in der PKV wird glaub ich nicht angeboten oder ist teurer.

Bearbeitet von mathias
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Familie? DIe GKV bieten ja Familienversicherungen an, das Mitversichern von Familienmitgliedern in der PKV wird glaub ich nicht angeboten oder ist teurer.

Meines Wissens kann man Familienmitglieder auch in der PKV mitversichern. Zumindest war ich bis zu meinem 25. Lebensjahr über meine Mutter in ihrer Versicherung zu 20% versichert, also sehr günstig (Kinder bekommen 80% Beihilfe)...und Partner kann man soweit ich weiß auch mitversichern, ob das teurer ist, weiß ich aber nicht.

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PKV-Familienmitversicherung ist Standard, da hat Ei recht. Bis 25 eben.

Die Mehrkosten für Frauen in der Krankenversicherung wurde gesetzlich unterbunden, es muss nur noch umgesetzt werden (s. auch hier), das sollte also keinen Unterschied mehr machen.

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Wikipedia meint aber auch:

"Die privaten Versicherer sind gesetzlich verpflichtet, Versicherten im Rentenalter einen Tarif zu gleichen Kosten und Leistungen wie in der GKV anzubieten, der den durchschnittlichen Höchstbeitrag der GKV für Einzelpersonen (150 % davon bei Ehepaaren) nicht übersteigen darf. Dies gilt auch für Personen, welche über 55 Jahre alt sind und sich in Altersteilzeit befinden (§ 257 Abs. 2a SGB V)." [1]

Damit gibt's also eine Deckelung.

Da die Leistungen ähnlich der GKV sind, würde es mich nicht überraschen, wenn hier ein ähnliches Problem wie im Basistarif (Leistungen nur auf GKV-Niveau, d.h. keine erhöten Sätze wie bei Privatversicherten üblich) entstehen kann. Das müsste man aber mal nachsehen, so genau kenne ich mich da nicht aus.

Meines Wissens kann man Familienmitglieder auch in der PKV mitversichern. Zumindest war ich bis zu meinem 25. Lebensjahr über meine Mutter in ihrer Versicherung zu 20% versichert, also sehr günstig (Kinder bekommen 80% Beihilfe)...und Partner kann man soweit ich weiß auch mitversichern, ob das teurer ist, weiß ich aber nicht.

Aber formal ist es ein eigener Vertrag, da auch für das Kind ein separater Beitrag (ist aufgrund von 80% Beihilfe natürlich ziemlich gering; bei nicht Beihilfeberechtigten ist der Kinderbeitrag deutlich höher) entrichtet werden muss. Abrechnungstechnisch läuft das aber i.d.R. über den Vertrag des Hauptversicherten, so daß es wie eine Familienversicherung aussieht. Eine Familienversicherung ohne Extrakosten wie in der GKV gibt es in der PKV aber prinzipbedingt nicht.

Grüße

Tolwen

Bearbeitet von Tolwen
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meine vorredner haben ja schon sehr viel zur privaten kv gesagt...ich bin auch beihilfe-berechtigte, d.h. 50%versichert...hab z.b. im moment eine sehr kostenintensive Zahnarztsache laufen (gerad die Rechnung über 1.800 Euro eingetütet) und hoffe jetzt ganz stark, das meine versicherung und die beihilfestelle pünktlich überweisen. das ist leider ehr selten der fall. hatte gerade erst das vergnügen, mal eben 6 wochen auf die erstattung von 500 euro zu warten, bei nem zahlungsziel von vier wochen hatte ich also zwei wochen lang das nachsehen.

ich muss wie elentari diese versicherung haben, sonst hätte ich mir das freiwillig nicht angetan. neulich gabs nen interessanten artikel (bin mir nicht mehr sicher ob im stern oder im spiegel) zum thema pkv und rente...einige leute sind schon in den basistarif gewechselt und haben sich trotzdem doll und dämlich gezahlt. und beim arzt war man schon ehr patient zehnter klasse...eine frau hat berichtet, der arzt hätte auf dem flur die diagnose gestellt, weil er für die notwendige zeit im behandlungszimmer keinen "angemessenen" satz erstattet bekommen hätte. ob das wahr ist, sei jetzt mal dahin gestellt, aber zum nachdenken kann es einen schon bringen.

wenn du dich trotzdem für die pkv entscheidest, guck dir die verschiedenen tarife und versicherungen sehr genau an, denn ein wechsel zwischen den verschiedenen pkv ist nachher auch sehr schwer bzw. oft mit verlusten verbunden (stichwort altersrückstellungen)

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Dieser Link gibt eine gute Übersicht zum Standardtarif. Wie angenommen bietet er nur geringere Erstattungen als die normale PKV. Es ist zwar etwas höher als der GKV-Satz, aber auch deutlich weniger als die üblichen Sätze für Privatpatienten. Also ist auch hier Verhandlung vor der Behandlung angesagt...

Grüße

Tolwen

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  • 7 Monate später...
hab z.b. im moment eine sehr kostenintensive Zahnarztsache laufen (gerad die Rechnung über 1.800 Euro eingetütet) und hoffe jetzt ganz stark, das meine versicherung und die beihilfestelle pünktlich überweisen

 

Deshalb soll man ja auch bei der PKV immer einen Heil- und Kostenplan einreichen. Denn ist dieser erstmal abgesegnet, muss man auch nicht mehr zittern.

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  • 1 Monat später...

Da Eirien einen Link zur Rückkehr in die Krankenversicherung brachte, wollte ich noch einen passenden Hinweis geben für alle, die vorhaben auszuwandern: Bevor man des Land verlässt, muss man sich in Deutschland beim Einwohnermeldeamt abmelden und eine Bestätigung aufbewahren. Sollte man nämlich doch nach Deutschland zurückkehren, dann besteht wieder Versicherungspflicht und man muss der Krankenkasse beweisen, dass man in den Jahren, die man nicht in Deutschland gelebt hat, nicht versicherungspflichtig war. Sonst werden die Beiträge für diese Jahre eingefordert, egal ob man im Ausland krankenversichert war. Die Abmeldung beim Meldeamt dürfte die einzig anerkannte Nachweismöglichkeit sein.

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