Und was ist daran schlimm?
Ich sage so was öfter, aber etwas, was auf etwas Anderem basiert (wie eine neue Serie auf einem alten Buch) hat nicht die Verpflichtung, sich Buchstabe für Buchstabe an die Vorlage zu halten. Die Vorlage bietet Möglichkeiten, die eigene Phantasie zu nutzen und etwas Neues zu schaffen.
In der Antike wurden dieselben Mythen immer wieder im Theater aufgeführt. Trotzdem sind die Dramen von Sophokles, Aischylos, Aristophanes … alles einmalige Aufführungen gewesen. Im Wortsinn. Sie wurden nicht wiederholt. Wie hat das funktioniert? Durch Emulation. Die allen bekannte Vorlage (z. B.: Ödipus) wurde verwendet und etwas Neues daraus geschaffen, dass das Publikum bis dato noch nicht gesehen hatte. Dass dann am Ende möglicherweise der König seine eigene Mutter geheiratet und seinen eigenen Vater getötet hatte, wusste jeder Zuschauer vorher, aber hat sie das abgehalten, ins Theater zu gehen? Oder hat es sie im Gegenteil abgehalten, dass es anders war als die Vorlage? Nein! Weil es darum ging, zu sehen, was mit und aus der Vorlage gemacht wurde.
Wer also bitte schön nur die Vorlage will, der soll sich die Serie einfach nicht angucken. Bitte Tolkiensche Werke lesen und weitergehen. Wer etwas Neues sehen will, der ist herzlich eingeladen, die neue Serie zu genießen (oder zu verachten – Mist kann es immer noch werden )