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Ist die Verfilmung von der Hobbit eine kleine Enttäuschung für euch?


Tolkien Verehrer

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Ich habe das während einer Pause getan, als die Technik des Kinos für 15 Minuten versagt hat.

 

Bei uns haben sich welche ne Pause hergesehnt, da hatte die Technik aber kein Erbarmen :-O

 

 

Der Mensch kann sich imho an so ziemlich alles gewöhnen. So z. B. daran, Opfer oder Täter von Gewalt zu werden.

 

Ich hab keine Ahnung, was du damit sagen willst...dass man sich auch an Filme gewöhnt, die man schlecht findet? Was hat das mit Gewalt zu tun? :kratz:

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Ich kann nicht behaupten, dass ich besonders enttäuscht gewesen bin. Generell hab ich mir, als ich erfahren habe, dass es ein Dreiteiler wird, bereits gedacht, dass es eher ein PJ-Film "nach einer Idee Tolkiens" wird als eine Verfilmung des Romans. Mit dieser Einsicht wird vieles leichter, ich wünschte ich hätte das damals beim Herrn der Ringe auch so locker sehen können.

 

Ich habe mich bereits vom ersten Teil ganz gut unterhalten gefühlt, auch wenn ich ihn jetzt nicht ein zweites Mal sehen müsste. Zufälligerweise hab ich es getan, und der Eindruck ist derselbe - netter Film, unterhaltsam, nicht besonders viel mit Tolkien zu tun... 

 

Gestern hab ich nun den zweiten Teil gesehen, und ja, es hat immer noch nix mit Tolkien zu tun. Aber eigentlich ist es egal, man muss auch als Fan der Bücher PJ nicht immer vorwerfen, dass er die Bücher entstellt. Ich hab ihm beim HdR vieles übel genommen und bin auch weiterhin der Meinung, dass er bestimmte Charaktere, z.B. Aragorn und Gandalf, Merry und Pippin, nicht wirklich verstanden hat, wohingegen er andere perfekt umgesetzt hat, z.B. Sam und Boromir.  Das bedaure ich, weil mir die Filme dann noch mehr gegeben hätten.

 

Bei Smaugs Einöde... nun ja... Wenn man damit anfängt, Vergleiche anzustellen, dann sollte man den Saal besser verlassen. Aber man kann sich auch einfach darüber freuen, dass hier ein weiterer hochwertiger Fantasy-Film produziert wird (einige werden sich vielleicht noch daran erinnern, dass das Genre Fantasy vor HdR in Hollywood weitestgehend aus Trash bestand), der noch dazu einige nette Anekdoten aus Mittelerde übernommen hat. Ja, da kommen plötzlich Charaktere dazu, die man im Hobbit nicht kennt, aber die liefern ein tolles Metzel-Action-Fantasy-Spektakel und das ist unterhaltsam. 


Hier noch eine ziemlich scharfe Kritik der Hobbit-Filme, die jemand in einem anderen Forum geschrieben hat: 
 

Jackson is conducting himself not as a master filmmaker, but as a super fan. Gone is the maestro behind the LOTR trilogy -- the man who knew what to cut, or how to move sequences around in order to achieve maximum narrative impact. He has been replaced by a rabid fanboy -- a man who not only adds things that Tolkien himself relegated to the appendices of his own stories because they weren't necessary for the book to move forward, but he also embellishes minor action beats to an obnoxious degree.


Ganz so hart formulieren würde ich persönlich das nicht, aber da ist imo schon was dran. 

 

 

 

Also, als ich damals HdR 2 & 3 gesehen habe, bin ich im Kino teilweise mit hochrotem Kopf gesessen und hab mich gefragt, ob man Peter Jackson nicht noch einen fähiger Co-Regisseur zur Seite hätte stellen sollen, der Charaktere schaffen kann und nicht nur hohle Figuren. Peter Jacksons HdR sehe ich als tolle Action-Spektakel mit teilweise großartigen Szenen, aber ihn aufgrund dessen als Maestro zu bezeichnen, finde ich überzogen. Eigentlich bleibt er sich komplett treu: Weniger Tiefe, mehr Spektakel, weniger Würde, mehr Tränendrüse (wobei er da beim Hobbit nicht dick aufträgt). Alles beim Alten... ;)

Bearbeitet von Peregrin
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Ich kamn dazu nicht viel sagen ausser: Ich bin voll und ganz der Meinung von Peregrin. Lediglich über die Sache mit dem HdR bin ich anderer Meinung aber das ist der falsche Thread für so ne Diskussion

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Hi

 

Ich bin neu hier und möchte auch etwas zu den Hobbit-Filmen sagen. Aus zeitlichen Gründen werde ich wohl kein Dauerposter, aber ab und an kann ich mich hier ja mal melden und meinem Tolkienwahn fröhnen...

;-)

 

Ich habe alle Mittelerde-Bücher von Tolkien gelesen und habe mir schon damals zu Herr der Ringe Zeiten angewöhnt, Filme und Buch zu trennen. Bereits bei den Gefährten gab es einige Punkte, die so gar nicht in meine Tolkienwelt passen wollten: Frodo, der so völlig anders aussah als ich ihn mir bisher vorgestellt hatte, ebenso Streicher, teilweise Humor der platten Sorte (Stichwort: Sch***haufen auf dem Waldboden!) und andere mehr oder weniger seltsam anmutende Szenen. Bombadil fehlte komplett, Gimli mutierte zu einer Art Witzfigur. Den Fall Gandalfs mit dem Balrog fand ich auf Anhieb etwas überzogen. Etwas.  

Und dennoch: Gerade im Fantasybereich stellten und stellen die Herr der Ringe Filme die Referenz dar. Was dem einen Star Wars im Science-Fiction Bereich, würde bald Herr der Ringe für Fantasynarren werden.

 

Beim Hobbit sehe ich das genauso. Mir ist inzwischen bewusst, nicht in einen Tolkienfilm zu gehen, sondern in einen Jackson Film. Und hier gibt es eben völlig überladene und überzogene Szenen. Erinnert ihr euch an King Kong und die Szene mit der Dinostampede?  ;-)

 

So habe ich mir die beiden Hobbitteile angesehen. Vom ersten Teil war ich gleich begeistert. Alleine der Prolog, die Anfangsszenen mit Frodo und Bilbo, die ersten 45 Minuten des Films. Herrlich! Sofort war ich wieder in Mittelerde. Der Dialog (Trialog) zwischen Bilbo und Gollum - seien wir mal ehrlich: Besser kann man diese Szene nicht verfilmen. Ebenso die Schlacht vor den Toren Morias. Super! Es gibt die ein oder andere seltsame Szene, aber das ist eben Jackson. Besonders der Fall der Gruppe in den Orkhöhlen muss hier erwähnt werden. Oder Radagast. Aber das schmälert mein Filmvergnügen nicht. Ich hab ja noch die Bücher. Ja, und selbst Azog hat mir erstaunlich gut gefallen, auch wenn ich hier wahrscheinlich ziemlich alleine da stehe. Als ich mir dann die Extended Edition holte, verstärkte das nur meinen Eindruck, hier eine großartige Verfilmung zu sehen. Jackson bringt in den Extended Editions mehr Tiefe und Buchtreue in die Geschichte mit ein. Die Kinofassungen kamen mir immer massentauglich vor, während die Extended Editions die Fans versöhnlich stimmen. So würde "Eine unerwartete Reise" in der Kinofassung 7,5 von 10, in der Extended Edition 8 von 10 Punkten von mir erhalten.

 

Ja, und dann "Smaugs Einöde". Hier gab es ehrlich gesagt mehr Szenen, die mir seltsam vorkamen. Der von Kritikern meist gelobte Fassritt. Eine Romanze zwischen Elb und Zwerg. Der Goldsurf von Thorin. Auf der anderen Seite: Düsterwald war super. Thranduil - großartig! Alles, was mit Dol Guldur zusammenhängt, war visuell hervorragend umgesetzt. Ich konnte nicht glauben, wie überzeugend man einen magischen Kampf und Kraftakt (wenn auch nicht im Buch vorhanden) auf die Leinwand bringen kann. Smaug war klasse. Jackson wollte ihn als "Psychopathen" charakterisieren. Das ist ihm auf jeden Fall gelungen.

Alles in Allem fand ich den ersten Teil einen Ticken besser, weil weniger überzogen. Doch ich denke, auch hier wird die Extended Edition einiges rausreißen, und ich kann mir vorstellen, dass Jackson hier wieder an die halbe Stunden Marke rankommen wird:

- Beorn wird sicherlich erweitert werden

- Möglicherweise dauert die Schlacht gegen die Spinnen länger. Mir kam das etwas gekürzt vor.

- Thranduil bekommt garantiert auch einige neue Zeilen

- Ich hoffe auf eine weitere Szene des weißen Rates

- Möglicherweise werden Saurons Gefolgschaft und Absichten näher charakterisiert

- Ein paar Szenen mehr mit Bilbo - er kam etwas kurz bei "Smaugs Einöde"

"Smaugs Einöde" bekäme in der Kinofassung von mir nur 7 von 10 Punkten, ich bin mir aber fast sicher, dass die Extended einiges rausholen wird.

 

Und so muss ich sagen, dass mir die Filme wirklich gefallen. Anders als Herr der Ringe. Aber viele "Schwächen" der Hobbitfilme gab es damals auch schon zu bemängeln, und wesentlich mehr lässt sich aus dem Hobbitstoff nun wirklich nicht rausholen.

 

Teil Drei wird gigantisch. Davon bin ich überzeugt und freue mich jetzt schon drauf!

 

Grüße, Isdrasil

Bearbeitet von Isdrasil
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Danke Aikanàro!

 

Azog fand ich sogar wirklich sehr gut gelungen...ich muss dazu sagen, dass ich mir die Filme erst gar nicht in HFR angesehen habe. Eventuell spielt das auch eine Rolle. Zumindest waren gerade die Szenen in der Schlacht vor den Toren Morias fantastisch anzusehen!

 

Einzig und allein der Irrsinn, dass Azog sich den ganzen Film über bemüht, sich an Thorin zu rächen, und dann bei der gebotenen Gelegenheit einen anderen Ork vorschickt - das hätte nicht sein müssen! Von mir aus können in einem Fantasy oder auch SciFi Film gerne mal die Gesetze der Physik ausgehebelt oder interpretiert werden, aber charakterliche Logik sollte bewahrt werden.

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Einzig und allein der Irrsinn, dass Azog sich den ganzen Film über bemüht, sich an Thorin zu rächen, und dann bei der gebotenen Gelegenheit einen anderen Ork vorschickt - das hätte nicht sein müssen! Von mir aus können in einem Fantasy oder auch SciFi Film gerne mal die Gesetze der Physik ausgehebelt oder interpretiert werden, aber charakterliche Logik sollte bewahrt werden.

 

Wenn ich es richtig verstanden habe, sollte Azog der Heerführer der Armee des Nekromanten werden. Da hatte er sicherlich andere Aufgaben als einem Zwerg und seiner Truppe nachzurennen. Ich sehe da keinen wirklichen Bruch in der Charakterzeichnung. Zumal er ja gleich dafür gesorgt hat, das ein wirklicher 'Zwergenhasser' unter den Orks, Bolg, die Verfolgung aufnimmt.

 

 

Wen ich absolut super fand war Radagast, aber da stehe ich hier wohl alleine.

 

Radagast hat mir schon im ersten Teil gut gefallen. Ich mag diesen skurillen Zauberer. Aber im zweiten Teil hatte er ja kaum Szenen, und wenig geistreichen Text. Sehr schade eigentlich. Ich bin sehr gespannt, ob er Gandalf im dritten Teil aus Dol Guldur herausholt´.

Bearbeitet von Torshavn
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So frisch aus dem Kino. So objektiv wie möglich betrachtet ein guter Film mit Schwächen in der Dramaturgie.

Einiges ist einfach zu ausgewalzt obwohl ich mich nie wirklich gelangweilt habe bestes Beispiel die Heilsszene.

Eitel, Aggro, Slayer, Legolas,  I am back bitches hat mir sehr gut gefallen. Der Apfel fällt nicht weit vom Sthranduil.

Weniger Humor tat dem Film gut , frei nach Nitzsche Lachen tötet, ebenso das die Handlung aufgespillert wurde.

Und Smaug hat all meine Erwartungen übertroffen.

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Aber mit dem Buch hat das für mich nichts mehr zutun.

 

Ich verstehe es immer noch nicht warum eine Buchverfilmung sich storytechnisch immer so nahe am Buch halten muss? Nehmen wir mal an er würde ich sich tatsächlich stark am Buch orientieren und die Geschichte so wiedergeben wie sie im Buch steht, dann wäre es doch noch lange kein besserer Film! Ich habe manchmal den Eindruck viele von euch wollen in wirklichkeit nichts weiter als eine visualisierung des Buches mit demselben Ablauf und so wenig wie möglichen änderungen. So das man während des Filmes sagen kann, "ach jetzt kommt das und gleich kommt diese Szene und dann......", Gerade die künstlerische Freiheit die man einem Regisseur gibt macht es doch gerade reizvoll so einen Film zu sehen da man gespannt sein kann wie er die vorgegebenen Szenen umsetzt. Ob sie einem dann gefallen steht auf einem anderen Blatt, aber gerade deshalb gehe ich doch in den Film um mal was anders zu sehen und nicht das vorher gelesene 1 zu 1 noch mal zu betrachten. Nicht falsch verstehen die 2 Teile sind nicht perfekt, haben aber keine so vernichtenden Wertungen wie von dem ein oder anderen verdient.So ein Film muss allein bestehen können unabhängig vom Buch und das können sie meiner Meinung nach ganz gut.

Bearbeitet von Morinehtar
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Gestern gesehen (eine Nacht drüber geschlafen), und ich war angenehm überrascht. Es war lange nicht so schlimm wie ich befürchtet hatte - allerdings hatte ich meine Erwartungen auch auf ein Minimum heruntergeschraubt. Besonders furchtbar fand ich dennoch die Fässerfahrt (auch ohne Buchvergleich einfach nur lächerlich) und die anschliessenden Verbiegungen in Seestadt und Erebor.

Tauriel als zusätzlichen Charakter fand ich gut (die Romanze mit Kili nehme ich mal als Konzession ans Massenpublikum). Thranduil hat viele Leute, und da einem oder zwei Namen und Bedeutung zu geben ist absolut in Ordnung und gerechtfertigt.

Insgesamt ist es mir sehr gut gelungen, den Film als Fortsetzung des ersten Filmes ohne den dauernden Vergleich mit dem Buch zu sehen. Aber selbst so betrachtet hat er m.E. deutliche Schwächen und Längen.

Alles zusammengenommen bin ich von einem soliden und technisch exzellenten Fantasyfilm unterhalten worden, der sich lose an Tolkiens "Hobbit" anlehnt. Ich gebe ihm 6 von 10.

Grüße

Tolwen.

Bearbeitet von Tolwen
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Ich habe den Film auch vor ein paar Tagen gesehen und bin nicht übermäßig enttäuscht, aber es wird immer deutlicher, dass PJ weit unter dem Niveau seiner Herr der Ringe Trilogie agiert. Mir kommt immer das Wort blutleer in den Kopf.

 

Für mich persönlich ist es eine Bankrotterklärung wenn Charaktere, denen das Buch ein Kapitel widmet praktisch weggelassen werden, und stattdessen ein neuer Charakter hinzugefügt wird, der mit der Geschichte gar nichts zu tun hat. Im Film ist Beorn ja nur eine Bestie, die stark an den Hulk erinnert.

 

Ich finde gerade die Episode in der die Zwerge nach und nach bei Beorn auftauchen, während Gandalf ihre Geschichte erzählt, hätte gut als Rekapitulation von Teil 1 dienen können.

ar ni

Der Film verändert ohne Not viel und versucht einer epischen Geschichte gerecht zu werden, die es im Grunde gar nicht ist.

 

Das Casting hat mir allerdings gut gefallen. Bard ist super, hier hätte ich mir nur eine etwas rauhere Synchronstimme gewünscht. Und auch Beorn ist ganz gut getroffen.

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Sehe ich ähnlich dem Hobbit fehlt der Pathos der die Herr der Ringe Filme getragen hat. Hier geht es halt nur um einen Berg und nicht um das Ende der Welt.

Auch wenn ich als  Fan es super finde das der Gol Dulgur Plott gezeigt worden ist hätte man ihn genauso gut weglassen können.

Der bringt halt kein Drama mehr zumindest wenn man die HDR-Filme schon kennt.

Zudem gelingt nicht dieser gefühlter Spagat zwischen die "Vorlage ist ein Kinderbuch" und das zeigen wir auch und

tiefgründiger Unterhaltung.

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Editiert Elentari, Grund: Wortwahl

Ich liebe alle Szenen!!!

Ich war and er Premiere und auf Englisch ist der Film noch 1000mal besser!!!

Bearbeitet von Elentári
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Ich war dabei als der Replikant Roy Batty in seiner Sterbestunde den Erzfeind Harrison Ford verschonte und dadurch menschlich wurde. Ich war auch Zeuge als James Cole in Twelve Monkeys sich selbst am Flughafen sterben sah. Aber nie zuvor habe ich auf der Kinoleinwand ein Wesen gesehen, daß so würdevoll und schrecklich schön inszeniert worden ist wie der Elbenkönig Thranduïl.

Ich glaube fast, seine eisige Anmut hat mir das Herz gebrochen.

 

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**ACHTUNG SPOILER ENTHALTEN**

 

Dieser Film ist für mich nicht nur eine kleine, sondern eine äußerst große Enttäuschung. Bevor ich den Film besuchte, hatte ich mir schon vorab einige spoilerfreie Reviews durchgelesen, die unisono darüber berichteten, wie toll der Film ist und es Pflicht sei, diesen Film unbedingt anzusehen. Leider drehte sich das Kinoerlebnis für mich komplett auf die Kehrseite eines tollen Kinobesuches. Warum?

Zuerst eine kleine Randnotiz für Tolkien Fans (wozu ich mich auch zähle). Ich dachte schon damals, dass "Eine unerwartete Reise" stark von der Buchvorlage abweicht, aber die Geschichte zu "Smaugs Einöde" wirkt beinahe so, als hätten die Produzenten und Script Schreiber, das Buch gar nicht richtig gelesen, geschweigedenn verstanden. Es wird mit der Brechstange versucht der Handlung eine vollkommen andere Richtung zu geben und die Szenen, auf die die meisten Tolkien-Hobbit-Fans vermutlich gespannt gewartet haben wurden in weniger als fünf Minuten zusammengeschnitten und um viel zu viele überflüssige und absurde Kapitel erweitert.

Der Film fühlt sich nicht nur schlecht für diejenigen an, die das Buch gelesen haben; weiters frage ich mich, welches Zielpublikum der Film ansprechen soll. Abschnittsweise bedient er nur die Coolness für 15jährige Jungs, wo man alle 30 Minuten Zeuge von lustigen Enthauptungen von Orks ist, und alle zehn Minuten supercoole überlange Actionsequenzen über sich ergehen lassen muss. (Fässer Szene sage ich nur: God Modus Legolas und Tauriel mit unendlichen Pfeilen im Köcher). Nur zur Erinnerung, der Angriff der Orks auf Seestadt - actionüberladen, überflüssig.

Darunter leidet natürlich die individuelle Charakterentwicklung. Die Zwerge interagieren kaum bis überhaupt nicht, wirken im Düsterwald dümmer als ein Stück Brot und Bilbo verkommt im Laufe des Films als Nebendarsteller. Er wirkt wie das fünfte Rad am Wagen und die rührende Szene am Ende von AUJ zwischen Thorin und Bilbo, welche die Beziehung zwischen diesen Protagonisten eigentlich vertiefen sollte, wird in DOS wertlos.

Nun zum (kann nur aus meiner Sicht sprechen) schmerzvollsten Teil von DOS. Diese an den Haaren herbeigezogene Liebestriangel. Diese Szenen sind einfach nur peinlich und eine Beleidigung. Schlimmstes klischehaftes Hollywoodkino. Tauriels Heilungsszene in Seestadt bereitet mir noch immer Kopfschmerzen.

 

Martin Freeman ist wieder top als Bilbo, geht aber in diesen gnadenlosen Actionfeuerwerk unter. Einzig und allein die Eröffnungsszene mit dem Erwachen von Smaug ist sehr eindrucksvoll. Smaug als Filmcharakter ist sehr imposant. Das hat mir sehr gefallen. Leider sind diese Szenen dann schon wieder viel zu lange, sodaß man im Kinosessel schon wieder ungemütlich wird. Diese kindische Verfolgungsjagd durch die Stollen, nach dem Prinzip, "Fang mich doch du dummer Drache! Schaffst es eh nicht!", ist eine Beleidigung für Smaugs Romanfigur.

 

Unterm Strich muss ich bei aller harter Kritik sagen, dass das optische Erlebnis durch 3D und HFR den Kinobesuch schon schmackhaft machen. Die LOTR Teile habe ich alle unzählige Male gesehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Hobbittrilogie lange nicht mehr oder maximal nur noch einmal ansehen werde. Smaugs Einöde war einmal genug für mich.

 

Insgesamt ist es wieder ein Beweis dafür, dass PJ nicht an den Hype von LOTR anschließen kann, weil eine knapp 300 Seiten Vorlage einfach nicht für ein Trilogie geeignet ist. So funktioniert das einfach nicht.

Bearbeitet von HdrFreak
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Diese kindische Verfolgungsjagd durch die Stollen, nach dem Prinzip, "Fang mich doch du dummer Drache! Schaffst es eh nicht!", ist eine Beleidigung für Smaugs Romanfigur.

/sign.

Smaug - als einziger Höhepunkt im Film - wird sofort zu einem Hampelmann degradiert.

Ich verstehe nicht, was man an diesem Film gut finden kann. Das einzige, was er bietet, ist CGI, Actionszenen en masse, recht gute Musik und - sofern man diese Bildqualität mag - eindrucksvolle Bilder.

Der Rest ist einfach so lieblos hingeklatscht, dass ich mich auch frage, an welches Publikum sich dieser Film wendet. Wahrsch. an all jene, die bei Filmen generell nicht mitdenken wollen und in der absurden Oberflächlichkeit ein großartiges Kinoerlebnis sehen.

 

Bearbeitet von Moderation (Elentári), Grund: Forenregeln

Bearbeitet von Elentári
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Gestern war ich im Kino und habe mir endlich Smaugs Einöde angesehen. HdrFreak hat es meiner Meinung nach sehr gut zusammengefasst... Der Film hätte Jacksons Einöde heißen sollen.

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Naja, ich würde mich nicht als „denkfaul“ bezeichnen und trotzdem finde ich den Film mehr als nur gut. :-)

Ich bin nicht gerade „perfektionistisch“ veranlagt.

Ich kenne die LOTR Bücher und das Hobbit Buch und natürlich die Filme, aber Hintergrundwissen etc. habe ich nicht.

 

Ich würde auch niemals die Bücher mit den Filmen vergleichen.

Nicht das ich dazu zu faul wäre, denn ich sehe die Filme eher als Eigeninterpretation bzw. Kunstwerk.

 

Wäre alles zu 100% wie im Buch, wäre der Film sicherlich etwas langatmiger und vielleicht auch nicht so spannend.

Ich habe nicht die leiseste Ahnung was man hätte besser machen können.

Für mich ist der Film ein Meisterwerk. :love:

 

Ich kann trotzdem alle verstehen, die vielleicht eine andere oder höhere Erwartung hatten.

Da bin ich ehrlich gesagt froh, dass ich leichter zu beeindrucken bin. ;-)

Ich gehe ins Kino, genieße den Film und erfreue mich daran ohne an die Logik und Fehler zu denken.

Bearbeitet von Europe
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Ich hatte vor vielen Monaten mal geschrieben, dass der 2. Teil vielleicht der langweiligste wird. Als ich das Kino verließ dachte ich mir dann: langweilig war er ja nicht. Aber gefallen hat er mir trotzdem nicht. Ehrlich gesagt empfinde ich den Film als belanglos und gerade mal durchschnittlich gut. Ich kann viele Punkte, die HdrFreak anführt, genau so unterschreiben.

 

Naja, der 3. Teil wird bestimmt besser. Hoffentlich.

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Naja, der 3. Teil wird bestimmt besser. Hoffentlich.

Schlechter kanns nicht werde.

:kratz: habe ich das nicht schon nach dem ersten Teil gesagt? :-o

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