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Pilze in der Hobbit-Verfilmung


Ganduman

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Hallo!

 

Ich weiß nicht, ob es auch euch aufgefallen ist, oder ob ihr es als nicht so wichtig anseht, aber ich hoffe, dass ihr mir mal eine Sache erklären könntet.

 

Und zwar geht es mir um den "Pilzkonsum" von Radagast.  Im Film wird Radagast ja schon fast als drogenabhängig dargestellt - unter Anderem durch Saruman ("Radagast hat zu viele Pilze gegessen --> sein Verstand ist geschrumpft." - oder so ähnlich hatte es Saruman in Bruchtal gesagt.).

 

Wieso wird das so dargestellt?

 

Hat Peter Jackson da irgend einen Grund dafür?

 

Dass Radagast als verrückte Person dargestellt wird, finde ich nicht schlimm, aber wie kommt Peter Jackson darauf, aus Radagast einen von (giftigen) Pilzen abhängigen Junky zu machen?

 

Ich hoffe auf Antworten, da es mein einziger Kritikpunkt an dem Film ist.

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Gast Dunderklumpen

Mich überzeugt diese Idee eigentlich.

Radagar ist ein Istar, ein Maia, der seinen ursprünglichen Auftrag verlassen hat und nicht teilnimmt an der "Rettung" Mittelerdes vor Sauron. Dazu ist er ja ausgesandt worden.

Er besitzt also mehr Fähigkeiten, als er anwendet. Andererseits besitzt er zu wenig Kraft, um den Austrag auszuführen. Er benutzt seine Fähigkeiten dennoch irgendwie.

Insgesamt: er ist ein Wesen in der Zwickmühle, vermutlich nicht wirklich im Reinen mit sich selber.

Im Buch wird nur erwähnt, dass Radagast einen Sonderweg gegangen ist, die Istar-Gruppe verlassen hat.


Was für seelische Folgen das auf ihn hat, wird nicht erwähnt. Das hat Jackson aber durchgespielt. Ein halb göttliches Wesen, das sich zu sehr in die Geschöpfe Mittelerdes vernarrt hat - bei Radagast die Tiere - greift zur Droge, entweder, um seine Sehnsucht nach Aman zu befriedigen irgendwie oder um insgesamt mehr Kraft zu spüren als er wirklich hat, oder auch, um mit seinem "Verrat" klar zu kommen.

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Naja, zum einen mag es sich einfach um eine boshafte Spitze Sarumans handeln.

Zum anderen wissen wir, dass sowohl Saruman als auch Gandalf durchaus dem "alten Toby", also dem Pfeifenkraut der Hobbits zugetan waren. Tabak - wenn auch von unserer Gesellschaft sanktioniert und nicht als Droge angesehen- ist im Grunde ja auch eine solche, die von ihren Konsumenten wegen ihrer anregenden Wirkung genutzt wird. Das Konzept von Radagast als Esser oder Raucher von "Magic Mushrooms" zum Zweck einer Bewusstseinserweiterung ist also nicht gänzlich unvorstellbar. Gleichwohl finden wir bei Tolkien keinerlei Hinweise in diese Richtung.

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Danke, das klingt alles plausibel. Aber 2 kurze Punkte habe ich noch: 1. Die Bemerkung von Saruman war ja offensichtlich dazu da, um Radagast zu verpöhnen. Hätte man das nicht auch anders machen können? 2. Warum gerade Pilze? Wieso nicht irgendwelche Kräuter? - magische Pilze klingt irgendwie komisch... Peter Jackson muss doch auch nen Grund gehabt haben, gerade PILZE zu nehmen, oder? Ich hoffe ich nerve euch nicht mit meinen Fragen...

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Danke @ Dunderklumpen ^^

 

Bei Unterhaltungen über den Film waren einige der Meinung , dass Radagast übertrieben dargestellt sei.

 

Ich empfand das eigentlich nicht so (mal abgesehen von  den Karniggeln vorm Schlitten^^)

 

Radagast hatte ich mir auch immer als etwas "der Welt entrückt" vorgestellt , aber Du hast das in prima Worten zusammengefasst^^ ;-)

 

Edit: In den NamE heißt es Zitat : Denn Radagast , der Vierte  , wurde von den vielen Tieren und Vögeln , die in Mittelerde lebten ,BEZAUBERT ,und er verließ Elben und Menschen und verbrachte seine ´Tage unter wilden Lebewesen.  Und auch der Name Aiwendil (Liebhaber der Vögel)  bezieht sich eigentlich mehr auf Tiere ,als auf Kräuter und Pilze^^

 

 

Übrigens sagte Saruman in der Herr der Ringe-Verfilmung so etwas ähnliches auch schon zunGandalf:  Ich entsinne mich nicht an den genauen Wortlaut aber da fiel der Satz : "Du hast wohl zuviel vom Kraut der Halblinge geraucht"

 


PS  Das Pfeifenkraut heißt doch im original pipe-weed ,oder? :kratz:

Bearbeitet von mormegil
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1. Die Bemerkung von Saruman war ja offensichtlich dazu da, um Radagast zu verpöhnen. Hätte man das nicht auch anders machen können? 2. Warum gerade Pilze? Wieso nicht irgendwelche Kräuter? - magische Pilze klingt irgendwie komisch... Peter Jackson muss doch auch nen Grund gehabt haben, gerade PILZE zu nehmen, oder?

 

 

Kann mir das bitte noch mal jemand erklären?

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Vielleicht ist die Antwort auch ganz einfach. Für die breite Masse ist es wahrscheinlich plausibler oder leichter verständlich das der gute Radagast durch Pilze ein bisschen "Verdreht" ist als durch Kräuter oder die Liebe zu Tieren. Was im Roman steht hat Jackson außer acht gelassen und hat für den Mainstream einfach diese Pilzgeschichte erfunden.

Bearbeitet von Morinehtar
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Letztendlich finde ich diese Pilz-Sache sogar sehr passend, so wie der Hobbit nun angelegt wurde. Der erste Hobbit-Teil wirkt unheimlich märchenhaft und da würden Kräuter zu seriös wirken. Pilze passen eben besser in eine Märchenwelt, finde ich. Außerdem wird Radagast ja dermaßen verschroben dargestellt, dass normale Kräuter einfach nicht zu ihm passen würden, denn wie schon durch Avor schon angemerkt, haben die anderen beiden Zauberer Gandalf und Saruman ja ebenfalls eine Vorliebe für das Rauchen von Kräutern. Kräuter wären für Radagast dann einfach zu normal gewesen - zumindest für den Radagast, den der Film uns präsentiert.

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2. Warum gerade Pilze? Wieso nicht irgendwelche Kräuter? - magische Pilze klingt irgendwie komisch... Peter Jackson muss doch auch nen Grund gehabt haben, gerade PILZE zu nehmen, oder?

 

Radagast ist doch ein zurückgezogen, in der Natur aufgehender, Tiere liebender, wunderbar charmanter (wie ich finde), verschrobener Charakter. Er hat etwas von einem Schamanen. Da haben Pilze eine gewisse Tradition. Sie passen also gut ins Bild, das Jackson von Radagast zeichnet. Ich empfinde es als plausibel.

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Gast Dunderklumpen

"Gleichwohl finden wir bei Tolkien keinerlei Hinweise in diese Richtung."

 

Über das Rauchkraut hatte ich auch schon hinweisen wollen, hab es dann aber wieder gelöscht, weil es mir zu ausführich schien.

 

Aber die Verbindung ist für mich auf jeden Fall da. Dass wir bei Tolkien keinerlei Hinweise finden, ist wohl davon abhängig, was man als Hinweis ansieht. Wir wissen, dass Gandalf im LotR das Paffzeuch braucht, um zu Lösungen zu finden (in Moria, wo er die Richtung verloren hat). Also pafft er.

 

Insgesamt hat die Tatsache, dass Tolkien offenbar nicht genug davon kriegen kann, im LotR über das Pfeifenkraut zu reden - sogar über dessen Anbau und ursprüngliche Herkunft (aus Tol Eressea eventuell sogar, wenn ich mich nicht täusche), mir eigentilch immer das Gefühl gegeben, dass dieses Kraut mehr kann als unser Tabak. Es schien mir tatsächlich das hinzukriegen, was Du oben geschrieben hast, Avor: das Bewusstsein zu erweitern.

 

 

 

"Übrigens sagte Saruman in der Herr der Ringe-Verfilmung so etwas ähnliches auch schon zunGandalf:  Ich entsinne mich nicht an den genauen Wortlaut aber da fiel der Satz : "Du hast wohl zuviel vom Kraut der Halblinge geraucht""

 

Das war mir auch eingefallen, mormegil. Allerdings weiß ich nicht, ob das im Buch so steht. Ich glaube aber, ja.

 

 

Er hat etwas von einem Schamanen.

 

Das trifft es, Torshavn.

 

 

Nachtrag:

Die Zitierfunktion funktioniert bei mir nicht, darum habe ich die Zitate in Anführungszeichen gesetzt.

Bearbeitet von Dunderklumpen
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Gast Joran aus den Schatten

Ich persönlich empfinde Radagast als überzeichnet und die Verfilmung insgesamt nicht als "märchenhaft".

 

Aus der Literatur wissen wir, das Radagast jedenfalls "anders" war. Ich glaube dennoch kaum, dass Tolkien ihn sich als dümmlichen Pilz-Junkie vorgestellt hat. Selbst ein Zug aus Gandalfs Pfeife bringt Radagast im Film schon dazu, die Augen zu verdrehen. Gerade wegen seiner Herkunft und Macht halte ich diese Darstellung für wenig überzeugend.

 

Ich meine auch - bitte berichtigt mich, wenn es nicht stimmt -, man kann Tolkien nur entnehmen, dass Radagast sich von den Menschen und Elben ab- und den Tieren zugewandt hat. Ich habe immer angenommen, Radagast sei von den Menschen und Elben, ihren Kriegen und Machtgelüsten enttäuscht. Dass sich Radagast von den anderen Zauberern distanziert hätte, wäre mir neu. Gandalf jedenfalls hatte offenbar gelegentlichen Kontakt mit Radagast. Auch Beorn. Radagast hat auch geholfen, den Geisterbeschwörer zu vertreiben oder habe ich das falsch in Erinnerung?

 

Auch kenne ich keinen Beleg dafür, dass Radagast sich der Rettung Mittelerdes vor Sauron nicht mehr verpflichtet fühlen würde. Denn gerettet werden soll die gesamte Schöpfung, zu der auch die Tiere Mittelerdes gehören.

 

Auch scheinen Gandalf und Saruman, die sich offenbar alleine intensiver mit dem Schicksal des einen Ringes befasst haben, als erste zu erkennen, dass Sauron zurückkehrt. Die Identität des Geisterbeschwörers etwa war zur Zeit des Hobbits doch noch garnicht erkannt worden, oder? Möglicherweise hat Radagast seine Aufgabe nach dem Triumpf von Isildur bis zur vor Ausbruch des Ringkrieges auch für "ruhend" oder sogar erfüllt erachtet.

 

Im HdR-Film wird glaube ich einmal von Gandalf zu Gimli gesagt, die Zwerge würden kaum Hilfe senden können, denn der Krieg habe diese vermutlich bereits erreicht. Wir wissen nichts darüber, welche Rolle Radagast möglicherweise in diesen Ländern während des Ringkrieges gespielt haben mag. Ähnliches gilt für die beiden namentlich unbekannten Zauberer im Osten.

 

Was Tolkien - selbst Pfeifenraucher - mit dem Pfeifenkraut verband (man bedenke auch die Zeit in der er lebte und den Hobbit bzw. HdR schrieb), dürfte wohl eher ein Gefühl von Heimat, Gemütlichkeit und Frieden gewesen sein, weswegen er den "Old Toby" (schon der Name strahlt Gemütlichkeit aus) aus dem Auenland kommen lässt und das Pfeiferauchen als unter den Hobbits sehr populär darstellt. Die Hobbits waren aber ein besonders bodenständiges, konservatives Völkchen, in dessen Weltbild "bewusstseinserweiternde Drogen" kaum einen Raum gehabt hätten. So etwas hört sich für mich verdächtig nach "Abenteuer" an. Regelmäßige Konsumenten mögen das anders sehen.

 

Sich Radagast als eine Art Schamanen vorzustellen, halte ich für denkbar. Aber auch irdische Schamanen sahen den Konsum von Drogen - wenn er dort überhaupt stattfand - als ein heiliges oder magisches Ritual an, welches nicht dem Zeitvertreib diente. Ich glaube kaum, dass Schamanen unter den Einheimischen ein hohes Ansehen genossen hätten, wären sie ständig bekifft durch die Gegend gelaufen oder hätten bereits bleibende geistige Schäden durch den Drogenkonsum erlitten.

 

Mir gefällt die Darstellung Radagast daher zu Beginn (solange er sich im Düsterwald aufhält) noch einigermaßen. Der Kaninchen-Schlitten und sein späteres Auftreten gefielen mir hingegen garnicht.

 

Ich glaube an Morinethars These: Es ging wohl einzig darum, was die Zuschauer mit dem Konsum von Pilzen assoziieren. Auch die anderen "Erfindungen" von Peter Jackson - wie die vielen Kampfszenen, die jeder litarischen Grundlage entbehren - dienten ja offenbar ausschließlich dazu, ein Publikum anzusprechen, dass sich Action, Gewalt und special effects wünscht. Für die Geschichte "Der Hobbit" war all dies weder erforderlich noch - meines Erachtens - nützlich.

Bearbeitet von Joran aus den Schatten
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Muss denn die Verfilmung überhaupt märchenhaft sein? Letztlich stellt der Film eine Interpretation von Tolkiens Werk dar und darf als solches gerne mal vom Buch abweichen, ja sogar einen anderen Grundtenor einlegen, eine andere Sichtweise aufzeigen. Zugegeben der Kaninchenschlitten ist grenzwertig, aber den Versuch, komische Elemente im Film unterzubringen und dafür eben z.B. die Figur des Radagasts zu überzeichnen, finde ich legitim.

Letztlich, möchte ich gerne etwas neues sehen. Ein Film, der in aller Exaktheit das Buch umsetzt, reizt mich nicht wirklich. Mit der bisherigen Umsetzung bin ich eigentlich ziemlich zufrieden.

Bearbeitet von mathias
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Gast Joran aus den Schatten

Natürlich sind Abweichungen legitim und lassen sich mitunter garnicht vermeiden, weil ein Film und ein Buch eben unterschiedliche Medien sind.

 

Einen Film, der "in aller Exaktheit das Buch umsetzt", hat sicher niemand erwartet. Davon ist Jackson allerdings auch sehr, sehr weit entfernt. Die Erfindung ganz zentraler neuer Handlungsstränge (insbes. Azog) ist auch wohl nicht mehr eine "Interpretation von Tolkiens Werk", sondern eben eine ganz eigene Erfindung Jacksons (sei sie gut oder schlecht). Wenn man vor allem "etwas neues" zeigen will, ist es vielleicht nicht so geschickt, ein derart bekanntes und beliebtes Buch umzusetzen, denn zu viel Freiheit mag den einen oder anderen Liebhaber der Buchvorlage eben befremden. Die Bewertung des Films polarisiert dann jedenfalls vielleicht mehr als sonst.

 

Auch muss der Hobbit natürlich nicht märchenhaft sein. Dass ich den Film als nicht märchenhaft bezeichnete, war nicht als Kritik, sondern als Feststellung gemeint. In einem märchenhaften Kinderfilm hätte ich diese Darstellung von Radagast nur vielleicht sogar noch okay gefunden, hingegen passte er - für meinen Geschmack - absolut nicht in Jacksons Film. Dieses Bild von Radagast gerade in der Geschichte, die und wie sie Jackson erzählt, erscheint mir gänzlich fehl am Platze. Um es etwas plastischer und überspitzt zu formulieren (bitte nicht zu ernst nehmen!): Diesen Radagast gegen den Azog und seine Orks antreten zu lassen, fühlte sich für mich an, als wäre SpongeBob plötzlich im Highlander aufgetaucht und gegen Cogan angetreten. Hätten manche vielleicht als den Lacher überhaupt empfunden, ist aber eben nicht mein Humor.

 

Aber wie gesagt: Jedem das seine. Wem die Kinofassung gut gefallen hat, dem seis von Herzen gegönnt. Ich persönlich hoffe weiterhin wenigstens auf Verbesserungen durch eine Langversion und bin mir bewusst, damit hier im Forum wohl auf einsamen Posten zu stehen. Aber wäre ja auch langweilig, wenn alle immer das selbe mögen würden, oder?

Bearbeitet von Joran aus den Schatten
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Gast Dunderklumpen
Letztlich, möchte ich gerne etwas neues sehen. Ein Film, der in aller Exaktheit das Buch umsetzt, reizt mich nicht wirklich.

 

Das hätte jetzt fast ich schreiben können. Ich möchte eine neue Sicht auf das Buch, auf die Charaktere, auf den philosophischen Background, aus dem heraus die Charaktere handeln und de Ereignisse sich ereignen.

 

Neue Figuren sind für mich kein Problem, da sie immer für etwas stehen. Und wenn sie für etwas stehen, das das Konzept vertieft, dann bin ich damit einverstanden. Wenn nicht, dann nicht.

Bearbeitet von Dunderklumpen
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Gast Joran aus den Schatten

Vielleicht sollte ich das noch einmal klarstellen: Auch ich erwartete keine absolut wortgetreue Umsetzung des Buchs von einem Film. Gegen neue Charaktere, vielleicht nicht gerade mit einer Hauptrolle, ist auch nicht grundsätzlich etwas einzuwenden. Ein pilzsüchtiger Waldmenschen-Schamane meinetwegen, na ja, was soll's? Aber Radagast war nicht wirklich ein "neuer" Charakter. Und da gefiel mir die lächerliche Darstellung eben nicht, aber das ist selbstverständlich eine Frage des Geschmacks. Ich persönlich halte sie auch weiterhin nicht für eine überzeugende andere Vorstellung von der Person des Radagast (und mehr ist es ja nicht). Das wollte ich ausdrücken und begründen. Aber, da Tolkien den Film nicht mehr gesehen hat und wir nicht wissen, wie er sich hierzu geäußert hätte, bleibt dies in jedermanns Belieben gestellt. Vielleicht ist selbst die Überlegung, was Tolkien hiervon wohl gehalten hätte, ja ebenfalls bereits im Kern völlig überflüssig.

 

Wenn mir der Film - was die Inhalte des Films mit deutlichen Abweichungen zum Buch betrifft - eine "neue Sicht auf das Buch" eröffnet haben sollte, wäre das im wesentlichen eine sehr gewalttätige, die ich persönlich mit dem Buch nicht verbinden mag. Der besondere Charme der Erzählung liegt für mich gerade in anderen Elementen. Aber ich glaube und hoffe, dass ich beim Lesen des Hobbit künftig nicht die Szenen mit Azog oder Radagast vor meinem inneren Auge sehen werde, ich den Film also irgendwann als eine eigenständige Erzählung Jacksons gänzlich losgelöst von der Erzählung Tolkiens betrachten kann.

 

Auch dies ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Und ich wollte hier sicherlich keine Diskussion beginnen, ob man sich bei einer Literaturverfilmung jede Freiheit erlauben kann, ob und welche Verantwortung man gegenüber dem Urheber hat - insbesondere wenn der sich nicht mehr einmischen kann - oder wie weit man gehen darf. Eine solche Diskussion bliebe rein akademisch und fruchtlos. Das war absolut nicht meine Absicht. Täte mir leid, wenn das falsch herübergekommen sein sollte.

Bearbeitet von Joran aus den Schatten
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  • 2 Monate später...

Zitat Saruman:  "Radagast. Erzähl mir nichts von Radagast dem Braunen. Er ist ein Einfältiger Narr. "

 

Zitat Gandalf:    "Nun ja, er ist Seltsam, das gebe ich zu. Er führt ein Einsames Leben. "

 

Saruman:          "Daran liegt es nicht. Es liegt vielmehr an seinem Maßlosen Verzehr von Pilzen. Durch sie, ist sein Hirn weich geworden und seine Zähne gelb.

 

Ich habe ihn gewarnt. Es ziemt sich nicht für einen Istari in einem solch......"

 

Dann schweift das Gespräch ab zu Galadriel wie sie telepathisch mit Gandalf redet.

 

Plus den Fehler...Saruman sagt Istari. Richtig wäre ja gewesen: Istar

 

Ich mag den Braunen... Sogar sehr. Und die Tatsache dass er Pilze konsumiert finde ich auch nicht verkehrt. Passt sehr gut in diese Welt.

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Bin gerade über diese Stelle gestolpert:

 

Auch scheinen Gandalf und Saruman, die sich offenbar alleine intensiver mit dem Schicksal des einen Ringes befasst haben, als erste zu erkennen, dass Sauron zurückkehrt. Die Identität des Geisterbeschwörers etwa war zur Zeit des Hobbits doch noch garnicht erkannt worden, oder? Möglicherweise hat Radagast seine Aufgabe nach dem Triumpf von Isildur bis zur vor Ausbruch des Ringkrieges auch für "ruhend" oder sogar erfüllt erachtet.

 

Radagast kommt erst um 1000 DZ nach Mittelerde, Isildurs Sieg über Sauron war aber schon Ende des zweiten Zeitalters. Daher kommt dieses Argumant wohl kaum in Frage.

Nach Jacksons Interpretation (zumindest in Teil 1) ist Radagast aber durchaus noch im Kampf gegen Sauron, er ist es ja, der Dol Guldur aufsucht und Gandalf daraufhin das gefundene Nazgul-Schwert überbringt.

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  • 9 Monate später...

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