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Hobbit zu kindlich?


Mastran

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Hi!

Bin ein großer Tolkien-Fan und habe auch Das Simarillion öfters gelesen.

Die Herr der Ringe Filme waren grandios, finde ich Abenteuer und Magie at its Best!

Jetzt hab ich aber die Befürchtung, dass der Hobbit-Dreiteiler zu kindlich sein wird.

Was meint ihr? Wird er wieder düster?

Liebe Grüße,

Masi

Bearbeitet von Mastran
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Ich denke, er wird kein Kinderfilm, auch wenn es sich um eine Kinderbuchvorlage handelt.

Jackson wird hier sicher eine Vorgeschichte zum HdR-Flim bringen und das kann dann auch der Kritikpunkt sein, denn der Hobbit hat einfach eine andere Zielgruppe als der Herr der Ringe.

Insgesamt ist es aber Jacksons Ardaption von Tolkiens Werk und wie sowas aussehen kann haben wir ja schon gesehen ;-)

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Also ich hab bis jetzt nur zwei Trailer gesehen, und ich kann nur sagen, dass dieser Film garantiert nicht kindlich wird. Außerdem weiß ich nixht woher solche Befürchtungen kommen der Film könnte kindlich sein. Im Buch werden die Zwerge fast von Spinnen getötet oder von Wargen, Die Truppe wird von Orks angegegriffen und töten einen Drachen. Nur weil Tolkien es in einer leicht verständlichen und nicht allzu hoch gesteckten Formulierung schrieb, heisst das nicht, dass der Film kindlich wird.

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Das wollte ich auch ausdrücken, aber es ging nun mal vornehmlich um den Film, darum hab ich das Buch etwas hinten dran gelassen. Wollte aber nicht sagen, dass es kindlich wäre. ;-)

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  • 2 Monate später...

Der Hobbit ist kein Kinderfilm,aber er ist freigegeben ab 6 Jahren. Ab welchen Alter würdet ihr Kindern den Film sehen lassen?

Bearbeitet von Biaressa
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  • 2 Wochen später...
Der Hobbit ist kein Kinderfilm,aber er ist freigegeben ab 6 Jahren. Ab welchen Alter würdet ihr Kindern den Film sehen lassen?

 

 

Freigegeben ist der Hobbit ab 12 Jahren.

Meine Tochter ist nun 10 Jahre alt und hat ihn gesehen.

Ich habe befürchtet dass der Film zu lange für sie geht, da sie normalerweise immer schnell das Interesse verliert.

Stattdessen saß sie den ganzen Film ganz gebannt vor der Leinwand und hat den Film geschaut.

 

Ich lasse meine Tochter nicht jeden Film gucken, vor allem kein Horror.

Harry Potter, Twilight und Herr der Ringe kennt sie, da ich denke dass die Filme nicht so schlimm sind.

 

Und den Hobbit fand sie total cool. :-)

 

Und auch ich bin total begeistert. Könnte glatt wieder ins Kino gehen.

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Gast Joran aus den Schatten

Die Frage, ob die Verfilmung von "Der Hobbit" zu kindlich ausfällt, lässt sich meines Erachtens eindeutig verneinen. Das Gegenteil ist der Fall.

 

Auch ich bin seit etwa 30 Jahren von Tolkien begeistert.

 

Die Verfilmung vom Herrn der Ringe fand ich in der Gesamtbetrachtung hervorragend, wenngleich ich manche Abweichungen vom Buch unnötig fand. Es wird schwer fallen, den Stoff noch einmal besser zu verfilmen. Deswegen wird es auf lange Sicht vermutlich kaum noch einen Versuch geben. Ich befürchte beim Hobbit wird letzteres nicht anders sein.

 

Ich habe gestern den Hobbit gesehen. Kurzentschlossen bin ich mit meinen Kindern (meine Tochter wird dieses Jahr 10, mein Sohn 12) ins Kino gegangen, denen ich bereits in den letzten Jahren den Hobbit zweimal und den Herrn der Ringe einmal vorgelesen habe. (Gemeinsames Lesen von Büchern ziehen wir bislang dem Fernsehen vor und das sehen meine Kinder zum Glück genauso wie ich.) Rückbetrachtend muss ich sagen, ich hätte mich doch vorher besser informieren sollen, wie ich es sonst eigentlich immer tue, bevor ich einen Film mit meinen Kindern ansehe. Es war aber eine spontane Entscheidung. Eigentlich wollte ich den Hobbit, nachdem ich Fotos von den Zwergen (und ihren teils lächerlichen Frisuren etc.) gesehen hatte, erst auf DVD sehen.

 

Nun, der Film hat eine FSK von 12. Das bedeutet, Kinder ab 6 können ihn in Begleitung eines Erziehungsberechtigten im Kino sehen.

 

Ich bin kein besonderer Freund der FSK, die ich oft überhaupt nicht nachvollziehen kann. Man hat den Eindruck, jeder noch so harmlose Fantasy- oder Ritterfilm bekommt eine FSK 12, alleine weil darin ein Schwert vorkommt (vgl. etwa die Filme "Ritter aus Leidenschaft" und "Der Drachtöter", die ebenfalls eine FSK 12 haben). Aber - und hiermit werde ich mich vielleicht großer Kritik aussetzen - ich finde die FSK bei der Hobbit unangemessen niedrig. Orks werden nicht nur beiläufig, sondern in Großaufnahme enthauptet oder ihnen wird der Bauch augeschlitzt. Die ganze zweite Filmhälfte wird von (fast ausschließlich von Peter Jackson frei erfundenen) Kampfszenen dominiert, die sich mit kurzen Zwischenspielen aneinanderreihen. Mit dem Buch hat das nur noch sehr wenig zu tun. Hier steht offenbar aus kommerziellen Gründen die für die Geschichte völlig unnötige Darstellung von Gewalt im Vordergrund. Für mich hat das mit Kunst oder einer Adaption von Tolkiens Werk - bei aller Wertschätzung für Peter Jackson - nur wenig zu tun. Zwar versucht Peter Jackson, diese Abweichungen von der Vorlage auf Grundlagen zu stellen, die er aus anderen Teilen von Tolkiens Werk bzw. Hinterlassenschaft entlehnt (z.B. Azog). Letztendlich vermögen diese sehr vagen und mühsam anmutenden Bezüge jedoch nichts daran zu ändern, dass sie meines Erachtens im Ergebnis nur ein Vorwand sind, um Gewaltszenen im Film zu inszenieren, die in der Geschichte "Der Hobbit" keine Grundlage haben und für die Geschichte auch nicht notwendig wären, sie meines Erachtens auch nicht besser machen (wenn das denn überhaupt möglich sein sollte). Die Vielzahl der unsinnigen Abweichungen und Widersprüche dieser erfundenen Handlungsstränge von deren Ursprüngen in Tolkiens Werken gehören nicht an diese Stelle und sollen daher hier nicht weiter ausgeführt werden.

 

Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen:

 

Den Hobbit kann man wohl kaum als eine "kindliche" Verfilmung bezeichnen. Die Action- und Gewaltszenen sind explizit und dominieren letztendlich den Film. Man sollte sich meines Erachtens sehr genau überlegen, ab welchem Alter man ein Kind den Film sehen lässt. (Alleine die Tatsache, dass ein Kind die gesamte Zeit gebannt auf die Leinwand schaut, bedeutet jedenfalls gerade nicht, dass es das Gesehene auch verarbeiten kann. Gerade wenn ein Kind Filme in dieser Länge eigentlich nicht durchhält, sollte man sich meines Erachtens Gedanken machen, warum es hier anders ist. Aber jedes Kind ist selbstverständlich anders und dies ist auch nicht als Kritik gemeint.) Hätte ich den Hobbit zuerst alleine gesehen, wäre ich auf keinen Fall mit meinen Kindern in den Film gegangen.

 

Anders als bei der Verfilmung vom Herrn der Ringe fehlte hingegen (insoweit entsprechend der Vorlage und wie ich finde zutreffend) die "düstere Grundstimmung", die etwa durch die schwarzen Reiter oder den Anblick der Hallen von Moria ausgelöst wurde und immer dann am intensivsten wirkte, wenn sie ohne Gewalt auskam.

 

Heute, einen Tag nach dem Kinobesuch, bin ich in der Summe noch enttäuscht von dem Hobbit und dies unter anderem gerade auch, weil Peter Jackson nicht in der Lage oder Willens war, die kindliche Note, die Tolkien der Geschichte des Hobbits gegeben hat, zu akzeptieren und beizubehalten. Wer Tolkien liebt, schätzt zumeist sowohl den kindlicheren Hobbit als auch den finsteren Herrn der Ringe. Ich persönlich kenne jedenfalls niemanden, der das eine Buch geschätzt und das andere nicht gemocht hätte. Ich glaube, die Tolkien-Fans hätten es Peter Jackson nicht verübelt, wenn er näher an der Vorlage geblieben wäre und überflüssige Gewaltszenen ausgespart hätte. An Tolkien-Fans alleine kann man aber offenbar nicht genug verdienen.

 

Wer hingegen nicht wegen Tolkiens genialen Geschichten, sondern wegen Action, detailliert dargestellter Gewalt und special effects ins Kino geht, wird bei dieser "nicht kindlichen" Verfilmung voll auf seine Kosten kommen ... wie in sehr sehr vielen anderen Filmen eben. Schade nur, dass dafür das Buch Tolkiens herhalten musste und nun mit einer enger am Buch liegenden Verfilmung auf lange Sicht kaum mehr zu rechnen sein dürfte.

 

Die Chance, etwas ganz besonderes zu erschaffen, die Peter Jackson mit seiner Verfilmung des Herrn der Ringe noch ergriffen hat, hat er beim Hobbit meines Erachtens verstreichen lassen.

 

Harsche Kritik an meiner Meinung würde mich allerdings nicht überraschen...

Bearbeitet von Joran aus den Schatten
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Hätte ich den Hobbit zuerst alleine gesehen, wäre ich auf keinen Fall mit meinen Kindern in den Film gegangen.

 

 

Genau das habe ich mir auch gedacht.

Meine Tochter war einen Tag früher mit ihrer Tante und ihrem Onkel im Hobbit.

Ich habe gesagt sollen sie doch lieber Twilight gucken oder von mir aus Tinkerbell. :L

 

Aber als sie begeistert angerufen hatte, wie toll der Film doch ist, hab ich noch gedacht dann wird es wohl so sein.

 

Einen Tag später hab ich mich dann im Film gewundert, warum die Orks und die Kobolde so mega ekelig sind.

Bei HDR waren die Orks und Uruk Hai eher nur hässlich.

Auch von den brutalen Szenen war ich überrascht, denn mit sowas hatte ich auch nicht oder eher weniger gerechnet.

 

Vor allem Azog fand ich echt zum fürchten. :(

 

Trotz allem ist es ein super Film und ich bin froh das meine Tochter das super weggesteckt hat.

Wäre sie nicht 10 einhalb gewesen, hätte ich sie gar nicht in den Hobbit gelassen.

 

Und eins weiß ich jetzt, auch wenn meine Tochter immer älter wird. Ich werde mir jetzt doch wieder lieber vorher die Filme selber angucken und selber entscheiden ob sie das gucken darf. :bengel:

 

Wie haben denn deine Kinder auf den Film reagiert? Hatten sie Angst oder fanden sie den Film gut?

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Gast Joran aus den Schatten

Hallo Europe,

 

nun, man kann ja nicht in ihre Köpfe hineinsehen. Auch schließen sich Angst haben und gut finden nicht aus, wie ja jeder aus eigener Erfahrung weiß.

 

Meine Tochter hat sich schon öfters an mich geklammert, ob vor Aufregung oder Angst weiß ich nicht. Angst wurde zwar bestritten und herausgehen aus dem Kino wollte sie natürlich auch nicht. Aber sicher bin ich mir nicht, wieviel Angst im Spiel war.

 

Mein Sohn hat nur vor einer Szene kurz weggesehen, allerdings mehr in Erwartung dessen was wohl kommen würde. Die eigentlich brutalen Teile dieser Szene hat er dann aber doch angesehen. Es war vor der Szene mit dem Orkkönig. Hier ging er aufgrund des Buches wohl davon aus, dass der Große Ork gespalten würde.

 

Beide fanden den Film natürlich auch toll. Ich habe nach dem Film erklärt, dass ich den Kinobesuch als einen Fehler betrachte und in die Teile zwei und drei wohl nicht mit ihnen gehen werde. Meine Tochter hat daraufhin zu mir gesagt: "Es war wohl ein Fehler, dass Du mit mir in diesen Film gegangen bist, aber ein noch größerer Fehler wäre es, wenn Du in den zweiten und dritten Teil nicht mit mir gehen wirst!"

 

Schlechte Träume hatte offenbar keiner, obwohl wir auch noch in die Vorstellung um 19.00 Uhr (Ende gegen 22.30 Uhr) gegangen sind, weil es die einzige in 2D war.

 

Ganz allgemein habe ich mich schon oft gewundert, was meinen Kindern Angst einflößt (ich aber für recht harnlos gehalten habe) und was sie ganz locker wegstecken (ich aber für schweren Tobak hielt). Da denken Kinder offenbar vielfach ganz anders als Erwachsene.

 

Ich hoffe also, die beiden haben es gut weggesteckt. Ich bin gespannt, ob, in welchem Zusammenhang und mit welchen Zwischentönen der Film wohl in den nächsten Tagen von ihnen noch zur Sprache gebracht wird. Das lässt dann vielleicht etwas klarer sehen.

 

Selbst wenn ich keine nachwirkenden Auswirkungen feststelle, bleibe ich aber bei meiner Meinung: nochmal würde ich sie in diesem Alter nicht mitnehmen.

 

Meine Kinder drängen mich seit mehr als einem Jahr, auch mit ihnen ein Rollenspiel zu beginnen. Ich habe das bislang hinausgezögert, will jetzt aber mit "Der Eine Ring" beginnen. Das System hatte ich mir nach langem hin und her ausgesucht, weil ich keine "Powergamer" aus ihnen machen will. Es sollte das Geschichtenerzählen und die Entwicklung der Persönlichkeiten der Charaktere (nicht ihrer Werte) im Vordergrund stehen. Ich frage mich, ob der Kinobesuch mir da einen Strich durch die Rechnung machen wird... :mecker:

 

Liebe Grüße zurück!

Bearbeitet von Joran aus den Schatten
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Ich kann gut verstehen, dass der ein oder andere entäuscht ist, dass der Hobbit kein Film geworden ist, der uneingeschränkt für Kinder geeignet ist. Überrascht hat es mich aber nicht, muss ich sagen.

War es nun ein Fehler Kampfszenen einzubauen? Man kann zumindest nicht behaupten, dass sie völlig willkürlich auftauchen und erfunden wären. Z.B. sind die Kampfszenen unterm Berg zwar nicht detailiert beschrieben, aber immerhin schrieb Tolkien (siehe [1] bis [4]) mehrfach, dass der Orkhäuptling gespalten wurde (was im Thread auch schon erwähnt wurde) und etliche andere Orks mit Schwertern getötet wurden, u.a. während der Verfolgung der Zwerge. Wenn diese Schilderungen im Buch auftauchen, kann man dann den Machern vorwerfen diese Kampfhandlungen auch darzustellen?

Und dominieren sie im Film? Nun, es dauerte eine Stunde bevor die Zwergen-Bilbo-Gandalf-Truppe überhaupt Bilbos Wohnhöhle verlassen hatte, zudem verliefen auch die Bruchtal-Szenen oder das Rätselraten eher ruhig ab. Da ist ein wenig Action-Kontrast zunächst abwechslungsreich. Sicher, die Action-Szenen dominieren die zweite Hälfte des Films, aber insgesamt betrachtet, also über die gesamte Filmlänge, sind die Kampfhandlung doch verhältnismäßig kurz.

Meiner Meinung nach, sind die Kampfszenen im Film weder wesentlich gewaltätiger als die Andeutungen im Buch (die Vorstellung wie ein Ork gespalten wird, finde ich nicht harmloser als die Darstellung im Film), noch dominieren sie den Film zu sehr, obwohl sie stärker ausgebaut sind als bei Tolkien.

[1] "Suddenly a sword flashed in its own light. Bilbo saw it go right through the Great Goblin [...]." (Kapitel: Over hill and under hill)

[2] "'Draw your sword, Thorin!' [...] The ones in front dropped their torches and gave one yell before they were killed." (Kapitel: Over hill and under hill)

[3] "In the flash which killed the Goblins that were grabbing him [bilbo] he [Gandalf] had nipped inside the crack, just as it snapped to." (Kapitel: Out of the frying-pan into fire)

[4] "[...] they had killed the Great Goblin and a great many others besides [...]" (Kapitel: Out of the frying-pan into fire)

Bearbeitet von mathias
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Gast Joran aus den Schatten

Hallo Mathias!

 

Ich pflichte Dir darin bei, dass der Anfang im Auenland nett gemacht war. Hier fand man viele Szenen und Bilder, die mir sehr gut gefallen haben. Ich bin auch der Meinung, dass Peter Jackson die nicht ganz einfache Aufgabe sehr gut gelöst hat, die Sehnsucht der Zwerge, die in dem Lied von Thorin in Beutelsend zum Ausdruck kommt, zu vermitteln. Soweit besteht Konsens.

 

Ich gebe Dir auch Recht, dass Tolkien im Hobbit Kampfszenen hatte, soweit der Film inhaltlich reicht aber eben nur die eine unter den Nebelbergen in den Orkhöhlen. Das kann jedenfalls nicht als Begründung für den Umfang und die Brutalität der Gewaltszenen im Hobbit-Film herhalten.

 

Weder haben die Zwerge ernsthaft gegen die Trolle gekämpft (mit Ausnahme von einem kurzen Schlagabtausch zwischen Thorin und den Trollen unter Einsatz eines brennenden Astes), noch gab es irgendeine Auseinandersetzung mit Orks oder Wargen vor der Höhle in den Nebelbergen. Azog ist zwar nicht frei erfunden, er hat mit der Geschichte des Hobbits aber nichts zu tun.

 

Die Szenen in Bruchtal (ebenfalls weitgehend erfunden) wirkten für mich einerseits wie eine Retorte von Material aus dem HdR, andererseits als notwendiger Füllstoff, um zwischen den Kampfszenen auch noch einmal etwas anderes zeigen zu können. (Auf die "künstlerischen Freiheiten" in diesen Szenen soll hier nicht eingegangen werden.)

 

Auch pflichte ich Europe bei, dass die Orks im Hobbit wesentlich furchteinflößender wirkten, als im HdR. Das liegt schon darin begründet, dass mit Azog einem Ork ein eigenes Gesicht und ein Charakter gegeben wurde.

 

Das Verhältnis von Gewalt und Abenteuererzählung des Films hat nichts mehr mit dem Buch zu tun. Es macht bereits einen Unterschied, ob eine Handlung (wie von Tolkien) schriftlich in einem Satz abgehandelt oder in aller Detailgetreue im Bild dargestellt wird. Selbst von einer solchen bildlichen Umsetzung ist der Film aber - wie gesagt - weit entfernt.

 

Es macht, glaube ich, kaum einen Sinn, den Anteil der Kampfszenen im Film in Minuten oder Prozent zu messen. Hierauf kommt es wohl nicht an. Auf mich jedenfalls wirkten in einer Gesamtschau die Kampfszenen absolut dominierend und (unnötig) brutal. Das mag auf jemanden, der Filme mit viel Gewalt bevorzugt und ständig ansieht, schon ganz anders wirken. Möglicherweise ändert sich mein Gesamteindruck auch mit etwas mehr zeitlichem Abstand zum Film und die anderen Teile treten in der Erinnerung wieder mehr in den Vordergrund. Wie lange ist es her, dass Du den Film gesehen hast? Hat sich Deine Wahrnehmung im Laufe der Zeit gewandelt? Vielleicht sehe ich den Film auch schon anders, wenn ich ihn ein zweites mal angeschaut habe. Manchmal ist das ja so. Hast Du den Hobbit mehrmals gesehen?

 

Die Fragen, die ich mir stelle, sind:

 

Hätte es dem Film geschadet, das Zusammentreffen mit den Trollen so darzustellen wie es war?

 

Ist der gesamte erfundene Handlungsstrang der Verfolgung durch Azog notwendig oder hilfreich für die Erzählung der Geschichte des Hobbit?

 

Mussten die Kampfszenen so explizit ausgeführt werden?

 

Ich meine: Nein!

 

Ob einem der Film insgesamt bzw. die Kampfszenen gefallen haben, ist reine Geschmacksache. Wer die Darstellung von Gewalt in Filmen mag, kommt wie gesagt, voll auf seine Kosten. Ist auch nicht verboten. Es wird ja auch auf Erden - wie wir gerade wieder gehört haben - die Ansicht vertreten "The only thing that stops a bad guy with a gun is a good guy with a gun!". Und im Fantasy-Genre hat diese These - anders als in der Realität - eine gewisse Berechtigung. Dafür gibt es genug Beispiele auch in der Literatur. Nur kann man diese Gewaltfülle und -dominanz der Hobbit-Verfilmung eben nicht auf Tolkien zurückführen. Peter Jackson hat schlicht den Markt (sehr reichhaltig) bedient, auf dem sich Gewalt gut verkaufen lässt. Wirtschaftlich ist dies sein gutes Recht.

 

Schade finde ich es als Tolkien-Fan trotzdem.

 

Gerade auch weil die Hobbit-Verfilmung, die ich mir gewünscht hätte, die aber vermutlich einen kleineren Markt bedient hätte, damit in weite Ferne gerückt sein dürfte.

 

Und dieses Bedauern empfinde ich ganz losgelöst von der Frage, ob der Film "uneingschränkt für Kinder geeignet" ist. Die Frage, ob der Hobbit kindgerecht ist, war aber der Aufhänger dieses Thread. Natürlich muss man bei einer Literaturverfilmung nicht wortgetreu an der Vorlage bleiben. Aber, was ich vorgestern gesehen habe, ging mir persönlich dann doch erheblich zu weit. Und ich verstehe es einfach nicht, weil ich nicht glauben kann und glauben mag, dass der Film durch diese Note, die ihm Jackson gegeben hat, gewonnen hat. Peter Jackson hat in den Langversionen der HdR-Filme - meiner Meinung nach - gezeigt, dass er es besser kann.

 

Es gibt ja tatsächlich auch heute noch Leute, die nur die Filme kennen und die Bücher noch immer nicht gelesen haben. Was bekommen die für ein Bild? Werden solche Kinobesucher ihren Kindern den Hobbit noch zum Lesen geben? :buch:

 

Letztendlich muss diese Fragen aber natürlich jeder für sich beantworten. Ich wollte den Film nicht brandmarken, sondern nur meine Meinung zu der eingangs des Thread gestellten Frage abgeben und davor warnen, den Film ohne vorherige sorgfältige Überlegung mit Kindern anzusehen. Vielleicht stimmen wir darin überein.

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Ach naja, also ich bin eigentlich kein Fan von Gewalt in Filmen, bzw. es ist mir egal. Hauptsache die Handlung ist interessant. Mich stören solche Szenen aber einfach generell nicht - und das wird wohl auch der Ursache sein, warum die Szenen unterschiedlich prägnant auf uns wirken. Gut, ich habe auch Bücher wie die Ilias und Odysee gelesen, wo die Kampfszenen teils sehr drastisch beschrieben werden, vielleicht bin ich da abgestumpft. Mag sein.

 

Direkt nach dem Film dachte ich, dass er zu action-lastiger sei. Das liegt aber wohl daran, dass das Ende stärker im Gedächtnis verhaftet war. Das relativierte ich aber nach einiger Zeit wieder und ich kam daher zur Einschätzung, dass sie es mit der Action eigentlich nicht übertrieben hatten.

 

Zuletzt gesehen habe ich den Film kurz vor Silvester. Ich werde ihn mir noch mal in Kürze anschauen.

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Beide fanden den Film natürlich auch toll. Ich habe nach dem Film erklärt, dass ich den Kinobesuch als einen Fehler betrachte und in die Teile zwei und drei wohl nicht mit ihnen gehen werde. Meine Tochter hat daraufhin zu mir gesagt: "Es war wohl ein Fehler, dass Du mit mir in diesen Film gegangen bist, aber ein noch größerer Fehler wäre es, wenn Du in den zweiten und dritten Teil nicht mit mir gehen wirst!"

 

Hahaha, deine Tochter ist ja süß!

 

Meine Tochter hat ganz schön verdutzt geguckt als ich gesagt habe, "Hätte ich das alles vorher gewußt, hättest du den Hobbit nicht sehen dürfen".

Wenn es nach ihr ginge würde sie den Film gerne nochmal sehen.

Kann ich gut verstehen. :-O

 

Wie mathias schon schrieb, der Hobbit ist keineswegs Kinder geeignet, hatte ich auch schon vermutet.

Aber ich habe wirklich nicht damit gerechnet, das "sowas" dabei rauskommt.

Der Film ist halt nicht wie HDR, sondern gruselig-gut. :L

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Gast Joran aus den Schatten

Hallo Mathias,

 

dann hast Du ja jedenfalls nach dem ersten Besuch des Films ähnlich wie ich gedacht.

 

Eben habe ich mich am Spieleabend mit einem befreundeten Paar unterhalten, die ebenfalls im Hobbit waren. Beide sind eher keine Tolkien-Fans. Auch sie empfanden die Gewalt als zu ausgeprägt. Sie waren der Ansicht, die zweite Hälfte des Films sei hierdurch im Ergebnis langweilig gewesen. Das fand ich zuerst etwas befremdlich angesichts der Action-Lastigkeit, aber bei genauerer Betrachtung ist das garnicht so falsch, denn viel Inhalt hatte die zweite Hälfte des Films tatsächlich nicht: Rennen, kämpfen, rennen, kämpfen, rennen, .....

 

Ich lehne Gewalt in Filmen auch nicht generell ab. Nur finde ich sie im Hobbit völlig unnötig, überzogen und absolut nicht mehr mit der Werkvorlage vereinbar. Bei Filmen wie "Gladiator" oder "Spiel mir das Lied vom Tod" bin ich eher bereit, dies zu akzeptieren (beide haben allerdings FSK 16). In diesen Filmen hatte ich anders als im Hobbit nicht den Eindruck, dass die Gewalt Selbstzweck war. In solche Filme würde ich aber eben auch nicht mit meinen Kindern reingehen.

 

Aber ich werde der Hobbit-Verfilmung wohl eine zweite Chance geben. Habe mich eben mit einem anderen Freund zu einem Besuch der 3D-Fassung in den nächsten Wochen verabredet. Wäre ja schön, wenn sich meine Meinung doch noch ändern würde. Außerdem soll es ja auch zum Hobbit künftig Langfassungen geben, wie ich gehört habe, in denen die Gewalt dann hoffentlich mehr in den Hintergrund tritt.

 

Was Deinen Vergleich mit Ilias und Odyssee angeht, habe ich Zweifel, ob dieser tragfähig ist. Dies zu vertiefen, würde den vorliegenden Thread aber wirklich sprengen. Könnte aber sehr interessant sein...

 

 

Liebe Europe,

 

Deine Überraschung, dass "sowas dabei rauskommt" habe ich wie gesagt geteilt und ich glaube viele andere Kinobesucher (Eltern oder nicht) auch.

 

Vielleicht wird man durch eigene Kinder auch aufgrund anderer Alltagserfahrungen ein wenig kritischer, was den gegenwärtigen Umgang der Medien mit Gewalt angeht.

 

Liebe Grüße von Joran

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  • 1 Jahr später...

WAAAAAAS, auf keeiiinen fall ist der Hobbit...äähhhhh naja, zumindest ist der Hobbit 2 KEIN Kindlicher Film!!!!

 

 

Edit Avor:

Da die restlichen Aussagen dieses Posts nicht wirklich zur Diskussion des Titelthemas beigetragen haben und zumindest teilweise missverständlich aufgefasst werden konnten, wurden sie von der Moderation entfernt.

Bearbeitet von Avor
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Ich persönlich bin ja auch erst 15 und war mit meinem kleinen Bruder in dem Film (er ist 12).......Ouha. Also ich fand den Film jetzt persönlich weniger erschreckend als andere Filme die ich kenne aber ich bin was diese Sachen angeht auch relativ abgehärtet. Jedenfalls war mein Bruder am Ende zwar absolut begeistert von dem Film (wie ich) aber während dem Film gab es schon Momente wo sich seine hand in meine gegraben hat oder er zzsammengezuckt ist. Also bei Teil 2 hat er dann so lang gequengelt bis ich mit ihm da rein bin (meine Mutter ist kein Action-Fantasy Fan und mein Papa wohnt nicht bei uns) und er hat das alles erstaunlich locker "verkraftet" im Gegensatz zu meiner Schwester ( die ist vor zwei Tagen zwölf geworden)die irgendwann auf meinen Schoß gekrabbelt ist.

 

[Edit] Dieser Beitrag wurde von der Moderation bearbeitet.

Bearbeitet von mathias
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WAAAAAAS, auf keeiiinen fall ist der Hobbit...äähhhhh naja, zumindest ist der Hobbit 2 KEIN Kindlicher Film!!!!

 

Also wenn ich das richtig verstehe, hältst du den Film für kindlich?

Das müsstest du dann bitte tatsächlich mal erklären, HotThranduil. Ich würde mich weigern, mit meinem zehnjährigen Nachbarsjungen in den Film zu gehen, ganz zu schweigen von noch jüngerem Kindern.

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Als ich den Herrn der Ringe gesehen habe, war ich 8 Jahre alt. Ich hab ihn zusammen mit meinem Bruder angeguckt,

der mir leider zuerst den zweiten Teil gezeigt hat, sodass ich kaum was davon verstanden habe, weil ich die Figuren nicht kannte.

Den Hobbit hätte ich in dem Alter sicherlich auch angeschaut, da die Orks für mich derart übertrieben dargestellt sind, dass sie zwar nicht

kindlich sind, aber einfach nur lächerlich. Besonders den Großen Ork habe ich mir viel furchteinflößender vorgestellt. Der im Film ist ja einfach

nur eklig und fett!

Der Hobbit ist definitiv kein kindlicher Film (wie hier schon öfter erwähnt würde), aber wie viele andere auch hätte ich mir gewünscht, dass er

einer ist. Das Buch ist schließlich ein Kinderbuch! Und zudem eine spannende Geschichte!

Wozu also den ganzen Kram dazuerfinden, Orks mit ekligen Gesichtern zeigen (die durch die Animation einfach auch nicht echt aussehen) und

aus einem schönen Fantasyfilm einen Actionfilm machen?

Ich hab gestern wieder mal den 2. Herr der Ringe geschaut. Alles sah so unglaublich echt aus!

Schade, dass das im Hobbit nicht gelungen ist. Die Magie fehlt einfach!

Und als Kind würde ich viel viel lieber einen magischen, als einen einfach nur überzogenen und unechten Film sehen!

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 Orks mit ekligen Gesichtern zeigen (die durch die Animation einfach auch nicht echt aussehen)

Ich hab gestern wieder mal den 2. Herr der Ringe geschaut. Alles sah so unglaublich echt aus!

Schade, dass das im Hobbit nicht gelungen ist.

Und als Kind würde ich viel viel lieber einen magischen, als einen einfach nur überzogenen und unechten Film sehen!

Da muss ich dir widersprechen. Meiner Meinung nach ist gerade das CGI in dem Film umwerfend gut, auch wenn es durch die teilweise völlig überzogenen 3D-Effekte zum Teil kaum wahrnehmbar ist.

 

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Schade, dass das im Hobbit nicht gelungen ist. Die Magie fehlt einfach!

:daumen:

Die Hobbit Verfilmung ist kindlicher als das "Kinderbuch", da die Filme keinerlei Tiefgang und nicht die Magie Tolkiens & seine Poesie besitzen.

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