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RPG-Story: Das Dritte Zeitalter


Elda

Empfohlene Beiträge

Eldanáro kann über das merkwürdige Verhalten des Neuen in der Gruppe nur den Kopf schütteln. Es laufen doch einige merkwürdige Vertreter seines Volkes durch diese Lande, stellt er für sich fest. Zumindest scheint der zuletzt zur Gruppe gestoßene, ein Mensch aus den Wilderlanden, einigermaßen vernünftig zu sein. Eldanáro wendet sich wieder seiner Wache zu.

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"Dann ist ja gut, dass wir die Steine schon in diese Richtung geworfen haben.", sagt der Segler mit einem Grinsen und hebt eines der ehemaligen Geschosse auf. Auf der linken Seite des Tunnels kratzt er mit dessen Hilfe eine Zahl und die Richtung, aus der sie kamen, an den Wandfuß. "Die Zahlen folgen einem einfachem Schema: wir starten mit 7 und multiplizieren mit der Nummer der Markierung. Dann nehmen wir den Rest der Division durch 12 als unsere Zahl. Niemand der unsere Zahlen nicht kennt, wird sich darauf einen Reim machen können. Das ist ein alter Händlertrick um Preise und Warenbestände zu verschleiern, sollte ein Konkurrent auf die Idee kommen, dich auszuspionieren." Als er fertig ist, steckt er den Stein ein.

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  • 2 Wochen später...

In den Orkhöhlen

Schweigend verfolgt Eofor wie die Gruppe leise darüber diskutiert wie der Weg am besten zu markieren ist. Zeichen mit Steinen sind leicht zu machen und Steine wird man in einer Höhle immer finden. Doch dem Seefahrer kann er nicht ganz folgen, da er ein System vorschlägt, dass die Orks nicht nachvollziehen können, aber welches auch er selbst nicht versteht. „Ich vertraue euch, aber glaubt ihr wir müssen solche Kreaturen verwirren? Würden sie nicht einfach den Stein abschlagen oder Zerkratzen, wenn sie unsere Zeichen finden?“ fragt er und schüttelt dann den Kopf. „Es ist unsinnig darüber zu sprechen, die Zeit drängt, wir vertrauen dir, dass du diese Zeichen machst und uns heil wieder aus der Höhle führst, wenn wir die Halblinge retten konnten!“

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Im Krankenlager bei den Ruinen zwischen den Felsen ein Stückchen neben der Straße

Nalas Schlaf ist tief und traumlos, ihr Körper nutzt die ruhigen Minuten um sich zu regenerieren und ihre Kraftreserven wieder aufzufüllen. Sie hat sich gegen die Kälte zu einem kleinen Ball zusammengerollt und die Wolldecke ganz hoch bis halb über das Gesicht gezogen. Mit den verwuschelten Haaren und dem entspannten Gesichtsausdruck wirkt sie in diesem Moment jünger und zerbrechlicher als sie eigentlich ist. Doch die schmerzlich ersehnte Erholung ist nur von kurzer Dauer und anstatt ein, zwei Stunden dringend benötigtem Schlaf, erhält die müde Rohirim schon nach wenigen Minuten einen unsanften Weckruf. Schreie schallen gut hörbar durch das Lager und es schwingt Angst und Besorgnis in ihnen mit.

Ihre Instinkte reißen sie mitten aus der tiefen Schlafphase und sie rappelt sich rasch auf, bereit sich einem vermeintlichen Kampf oder Notfall zu stellen. Kurz wird ihr schwarz vor Augen und schwindelig schwankt sie unsicher, als ihr Kreislauf erst langsam wieder in Gang kommt. Ihre Blicke huschen umher, suchen die Ursache der Schreie. Sind die Orks zurückgekehrt und greifen wieder an? Wurde jemand verletzt? Sind endlich ihre Freunde und Gefährten zurück und brauchen vielleicht Hilfe?

Nala blinzelt mehrfach, während sie die Situation die sie vor sich sieht mit der in Einklang bringt, die die Schreie in ihrer Vorstellung ausgelöst haben. Es gibt gar keinen Kampf, alle sind noch dort, wo sie sich vor kurzem aufgehalten haben und niemand scheint in Eile oder alarmiert. Hat sie die Schreie etwa nur geträumt? Verwirrt streicht sie sich über das Gesicht und hört dann die leise Unterhaltung zwischen Fosco, der ebenfalls müde aussieht und Nodelyn, der seinen Hund streichelt. Es dauert einige Augenblicke bis sie aus dem bösen Blick von Eldanáro und den wenigen gesprochenen Worten zusammensetzen kann, was passiert ist. Kurz steht sie einfach nur ganz still da, regungslos und starr wie ein Felsen, dann ballt sie die Hände zu Fäusten. Im Gegensatz zu ihrer äußerlich ruhigen Fassade, explodiert ihr leicht entzündliches Gemüt innerlich wie ein Vulkan. Nur zu gerne möchte sie diesem unzuverlässigen und hochgradig seltsamen Elben ihre Meinung mehr als deutlich ins Gesicht sagen.

Zuerst sein absonderliches Verhalten bei ihrer ersten Begegnung, seine Worte die scheinbar keinen Sinn ergaben, seine Handlungen die niemand nachvollziehen konnte. Doch haben sie zugestimmt ihn mitzunehmen aus Freundlichkeit und Nächstenliebe, obwohl sie in diesen gefährlichen Zeiten besser als Gruppe unter sich bleiben sollten. Und zunächst scheint er ein guter Gefährte, der ihnen im Kampf beigestanden hat. Auch wenn die Orks vorerst geschlagen wurden, ist im Moment die Gefahr ist keineswegs vorüber. Die Feinde können jederzeit mit Verstärkung wiederkommen oder wilde Tiere vom Blutgeruch angelockt werden. Dennoch ist der Elb in seiner Wache eingeschlafen und dem Stand der Sterne und dem Feuer nach, kann es keine halbe Stunde her sein, dass sie sich selbst hingelegt hat. Sie hat ihn freundlich um die Wache gebeten, er hätte jederzeit ablehnen können, wenn er sich zu müde oder ausgelaugt fühlte. Doch er hat zugestimmt und sie ihn damit als nützliches und vollwertiges Mitglied ihrer Reisegruppe eingeschätzt. Jetzt ist dieser Eindruck wieder verschwunden und sie muss an sich halten, ihren Zorn und ihre Enttäuschung darüber zu verbergen. Jetzt hier herum zu schreien hilft niemanden und würde nur die Verwundeten stören.

Gepresst atmet sie dreimal ein und aus, bevor sich ihre Hände wieder entspannen. Nun sind alle wieder wach, keiner hat sich ausruhen können und ihnen steht eine lange Nacht bevor. Sie wirft sich ihren Mantel wieder um und legt kurz ihre Hand auf die Schulter von Garwulf. Wenigstens er scheint pflichtbewusst an der Seite der Verwundeten ausgeharrt zu haben. Und auch wenn sie ihn erst wenige Stunden kennt, zeigt er sich schon zuverlässiger und hilfreicher. „Danke“ sagte sie gut hörbar zu ihm „Ich mache einen frischen Tee, dann kann ich dich ablösen“ verspricht sie. Am Feuer setzt sie frisches Wasser auf und kocht eine ganze Kanne mit leicht herben Kräutern, die die Aufmerksamkeit steigern und den Kreislauf in Schwung bringen. Eine Tasse bringt sie Eldanáro, der sich einen guten Ort gewählt hat, um alles im Auge zu behalten. Sie reicht das dampfende Getränk nach oben und schenkt ihm ein müdes Lächeln, ehe sie beunruhigt in Richtung der Berge sieht „Sie sind noch nicht wieder zurück, müssen wir uns Sorgen machen?“ fragte sie leise.

Bearbeitet von Thuringwethil
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Mit einem Lächeln nimmt Eldanáro den Tee von Nala entgegen. "Danke, Nala, den kann ich jetzt gut gebrauchen", antwortet er leise. "Ich bin nicht sicher, wie die Gefährten sich schlagen, aber mein Herz sagt mir, dass es ihnen gut geht. Noch mache ich mir keine Sorgen. Dein Bruder, Gror und Sullír sind sehr kampferprobt." Nach einem kurzen Moment fügt er noch hinzu: "Auch Waenhil hat sich inzwischen schon mehr als einmal als tüchtiger Kämpfer erwiesen. Sie passen sicher gut aufeinander auf."

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In den Orkhöhlen

Verwirrt lauscht der Schmied dem Seefahrer. Er verstand die Rechnung nicht und fragte sich, ob er sich - im Falle von weiteren Kämpfen - überhaupt noch an die richtige Nummerierung erinnern konnte. Aber Eofor hatte Recht, Sullir würde sich bestimmt daran erinnern. Und der Schmied mochte keinen Gedanken daran verschwenden, dass sie sich vielleicht trennen mussten. "In Ordnung, dann lasst uns weiterziehen - die Zeit drängt"

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Im neuen Lager

 

Nala reibt ihre kalten Hände aneinander, die Nacht wird eisig werden und sie beneidet Eldanáro nicht der weit vom Feuer entfernt auf dem nackten Felsen kauert. Doch von dort oben hat er den besten Überblick und kann Freunde oder Feinde frühzeitig erkennen. Es ist sicher auch keine besonders bequeme Position, doch er beklagt sich nicht. Er scheint ihr in diesem Moment ein völlig anderes Wesen zu sein als der andere Elb der in seiner Woche eingeschlafen ist. Aber eigentlich ist es ein falscher Gedanken anzunehmen, alle aus deren Volk wären gleich. Zeigt es sich doch bei Menschen auch, dass sie auf der einen Seite mitfühlen und aufopfernd sein konnten, doch auch grausam und im höchsten Maße egoistisch. Elben mochten länger leben und ihre Sichtweisen daher anders sein, doch sicherlich waren sie nicht alle gleich.

Nala versucht zuversichtlich zu bleiben, die Worte von Eldanáro machen ihr Hoffnung. Aber es ist nicht leicht, ihre Freunde und ihre Familienmitglieder sind so erschreckend weit entfernt. Irgendwo tiefer im Gebirge umgeben von Dunkelheit und Feinden. Niemand kann ihnen dort helfen und auch wenn sie stark und mutig sind, fürchtet Nala um die Tücke und Brutalität der Orks. „Du hast sicher recht“ antwortet sie ihm ebenso leise. „Das Warten ist nur so schwer, nicht zu wissen wie es ihnen geht.“ Sie seufzte und schüttelt den Kopf. „Ich werde mir etwas zu tun suchen, sonst mache ich mich nur verrückt. Melde dich, wenn du etwas brauchst“ sagte sie ihm und nach einem letzten Blick in die Dunkelheit geht sie zurück zum Feuer.

Kurz wärmt sie ihre Hände und genießt die Hitze auf ihrem Körper. „Leg dich wieder hin Fosco, wir brauchen nicht alle wach zu bleiben. Eldanáro passt gut auf und ich kümmere mich um die Verletzten!“ schickt sie den Halbling zurück auf sein Lager. Es ist unnötig, dass alle auf einige Stunden Ruhe verzichten und am nächsten Tag fällt sicher auch genug zu tun an.

Nala summt leise ein altes Wiegenlied vor sich hin als sie in einem Topf Schnee schmilzt und das Wasser darin dann aufkocht. Sie gibt aus ihrem schwindenden Vorrat etwas Thymian und Lavendelblüten hinein und lässt die Mischung dann abkühlen. Mit dem handwarmen Sud kniet sie sich neben die Verletzen und beginnt sie vorsichtig zu waschen. Neben den großen Wunden haben sie alle kleinere Schnitte, Prellungen und Abschürfungen erlitten, die sie nun mit dieser Lösung behandelt. Sie geht dabei langsam und ganz sanft vor, um niemanden viel zu bewegen und damit Schmerzen zuzufügen. „Garwulf, erzähl mir mehr über dich“ bittet sie den kräftigen Mann und hofft, dass er und die Arbeit sie wach halten.

Bearbeitet von Thuringwethil
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In den Orkhöhlen

Die Männer nicken sich kurz zu und Eofor nimmt seinen Platz am Anfang der Gruppe ein. Sein Schild soll sie nach vorne schützen, wenn sie von Fernkämpfern überrascht würden. Hinter ihm reiht sich der Zwerg ein, der noch immer die Lampe trägt und so den Weg beleuchtet ohne jemanden direkt zu blenden. Als nächstes kommt Sullir, der mit seinem langen Speer nach vorne stechen kann und zum Schluss Waenhil der ihnen den Rücken deckt. Ohne zu zögern und damit weitere Zeit zu verschwenden taucht der Rohirim tiefer in den vor ihnen liegenden Gang ein und wie eine dunkle Schlange verschlingt der Berg die Gefährten weiter in den Windungen seiner Eingeweide.

Sie sie umgebende Dunkelheit wird nur durch ihre Laterne durchbrochen, eine kleine Insel goldenes Licht gegen ein Meer aus Schwärze. Gror hält bemüht sich den unebenen Boden zu beleuchten, sodass alles über ihren Köpfen unsichtbar in der Düsternis bleibt. Schritt für Schritt gehen sie voran, der Gang führt leicht abschüssig immer weiter ins Felsmassiv hinein. Zunächst herrscht um sie herum Stille und die wenigen Geräusche, die sie selbst verursachen. Das leise knirschen an losen Steinen und Dreck unter ihren Stiefeln, das Knarzen von Leder und ihre leisen Atemzüge. Doch nach und nach beginnen sie den Berg selbst zu hören, das Gestein das zu murmeln und flüstern schien. Ein Knacken hier, das leise tröpfeln von Wasser dort und dazwischen eine beinahe erdrückende Ruhe.

 

Eofor ist fast froh, als eines dieser Geräusche langsam lauter wird und an Intensität zunimmt. Es ist das Rauschen von fließendem Wasser, eingesperrt in die Felswände die es mit seiner rohen Kraft zum Vibrieren und Summen bringt. Auch die Luft wird immer feuchter und es mischt sich ein dumpfer, modriger Geruch mit hinein. Als sie um die nächste Ecke biegen schlägt ihnen schon ein leichter Nebel entgegen und das Rauschen wird ohrenbetäubend laut. Spritzwasser benetzt ihre Beine und macht den Boden leicht glitschig als endlich zu ihrer rechten ein kleiner, aber heftiger Wasserfall auftaucht. Ein Fluss hat sich seinen Weg durch den Berg gesucht und stürzt hier tosend in ein kleines Becken, bevor er sich weiterschlängelt und wieder zwischen den Felsen verschwindet. Langsam und vorsichtig bewältigen sie diese heikle Stelle. Bevor sie weiter den Gang erforschen wirft Eofor einen Blick zurück. Das Licht der Laterne spiegelt sich auf dem unruhigen Wasser und zaubert abstrakte Reflexe an die Wand und Decke der Felskuppel über ihnen. Wären sie nicht in einer bedrohlichen Situation wären, könnte er diesen Anblick fast genießen. Doch wie sehr dieses Schauspiel eine friedliche Idylle nur vortäuscht merkt der Pferdeherr erst, als er einen zweiten Blick auf die vermeintlichen Knochen im Fluss wirft. Trotz des spärlichen Lichts, kann er die Umrisse von fahlen Knochen erkennen, zumeist die von Tieren doch manche sehen erschreckend menschlich aus. Er vermutet, dass die Orks hier ihre Abfälle vom Fluss wegspülen lassen und damit auch ihre Essensreste. Ein Schaudern läuft ihm den Rücken herunter, der nichts mit der Kälte so nahe am eisigen Fluss zu tun hat, sondern der Vorstellung von diesen Kreaturen verschlungen zu werden.

 

Er gibt das Zeichen weiter zu gehen und hofft inständig, dass sie die Halblinge rechtzeitig finden und ihnen ersparen einmal als Knochen vom Fluss verteilt zu werden.

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Im neuen Lager

Beide Beine ausgestreckt hatte Garwulf mit dem Rücken an einem flachen Stein gelehnt dagesessen. Nun, wo er sich nicht mehr bewegte, war die Müdigkeit ein wenig in seine Knochen gekrochen, hatte sich in ihm ausgebreitet und führte erbitterte Kämpfe mit seinem Pflichtbewusstsein.
Alles verläuft ruhig, nur einer der Gefährten schreckt plötzlich hoch. Sein kleines Kreischen durchbricht die Stille der Natur und lässt sofort Adrenalin in seine Adern schießen. Seine Brauen ziehen sich zusammen und er ist schon in der Aufstehbewegung, zu seiner Waffe greifend- als der Grund für den Schrei klar wird. Er bemerkt den wütenden Blick, den ein Elb dem Anderen zuwirft und auch die kleine Nala steht neben ihm mit geballten Fäusten. Dennoch belassen die beiden es bei einigen Worten. Garwulf entscheidet sich ebenfalls dazu, nichts zu sagen. Er will keinen Streit beginnen und dies im Gespräch mit gekränkten Elben zu versuchen ging nach seiner bisherigen Erfahrung meistens schief. Dennoch schickt er einen funkelnden Blick zu dem Albträumer rüber und beschließt, ihn ebenfalls im Auge zu behalten. Seine Art gefiel ihm nicht. 
Das Mädchen fängt an, Tee zu kochen. Das freut den Rhovanier, ein warmes Getränk war etwas, zu dem er nur selten Nein sagte. Er hievt sich hoch und zieht ein kleines, sauberes Tontässchen hervor, welches er in den Tee taucht. Dann setzt er sich neben das Mädchen. Mit ihren zerzausten Haaren hatte sie etwas Wildes an sich.
Auf sich selbst angesprochen dreht Garwulf leicht den bis dahin zum Feuer gewannten Oberkörper in Nahalenas Richtung und schiebt sich die Ärmel hoch.
"Mhh, über mich?"
Er lacht leise und tief.
"Über mich gibt es nicht viel, was von Bedeutung ist."
Er streicht sich mit seiner schwieligen Hand durch den Bart.
"Ich habe mein ganzes Leben in einem Dorf unten beim großen Grünwald- oder Düsterwald, wie man ihn nennt- verbracht. Ist 'n einfaches Leben dort, einfach und ehrlich. Mein Vater war Holzfäller wie viele von meinem Stamm und so bin ichs auch geworden." 
Der Rhovanier streckt die Beine zum Feuer und verschränkt die Arme. 
"Nun ja, so kann man natürlich sein ganzes Leben verbringen, mit Holzfällen, vielleicht heiraten, ein oder zwei Plagen in die Welt bringen, die dann wieder Holz fällen. Könnte man. Wenn man nicht in Rhovanion lebt..."
Er nimmt einen Schluck Tee und verzieht die Lippen zu einem nicht ganz ehrlichen Lächeln.
"Unser Leben in unserem Dorf war immer recht schön...zurückgezogen. Aber dann hat sich irgendwas verändert. Langsam erst, so dass wir und unsere Nachbargemeinden es erst nicht merkten, dann schneller...Arbeiter kehrten nicht mehr nach Hause zurück. Kinder verschwanden plötzlich beim Spielen in den Wäldern...Gerüchte verbreiteten sich.  Irgendwann war es so weit, dass sich niemand mehr ausser Sichtweite der letzten Lichter in den Wald traute. Einst waren wir vertraut mit jeder Ecke im Umkreis von 20 Meilen. Wir liebten die Natur um uns und beachteten sie mit Respekt und Fürsorge als Dank für alles was sie uns gab. Jetzt...jetzt fault alles. Wie ein Pesthauch hat sich ein Schatten ausgebreitet. Manche munkeln, ihr Ursprung liege bei den Hallen des Elbenkönigs, manche bei der alten Festung. Niemand hat es herausgefunden und eigentlich will es auch kaum jemand herausfinden. Wie auch immer, wir haben damit begonnen die Pässe zu bewachen, ebenso wie unser Land. Als die Zahl der Verschwundenen stieg, formierten sich verschiedene Gruppen, bestehend aus Männern, die dazu im Stande und gewillt war, für die Sicherung Rhovaniens zu Sorgen. Ich  habe mich angeschlossen- zum Teil aus Abenteuerlust, zum Teil  aus Notwendigkeit. Ersterer Teil hat sich im Laufe der Zeit immer wieder vermindert während Letzterer immer neuen Auftrieb gewinnt. Anfangs gelang es uns noch einigermaßen, unsere Pfade frei von Unrat zu halten. Jetzt...werden die Orks immer dreister. Angeblich wagen sich mittlerweile sogar Trolle in die Wälder und diese verfluchten Warge_",er spuckt abfällig aus-"sind überall."
Kurz schweigt der Rhovanier, fährt sich mit der Hand übers Gesicht. Dann entspannen sich seine Gesichtszüge. "Nun, ihr seid nur eine Gruppe von vielen die leider nicht viel Nutzen von unseren Wachen hatte. Vielleicht kann  ich das ja wettmachen. 
Nun seid ihr an der Reihe, Nahalena...wie ist eure Geschichte?" 
Der Bart teilt sich zu einem sachten Lächeln und Garwulf schaut seiner Zuhörerin gespannt in die Augen. 
 

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In den Orkhöhlen

Schweigend wandert die Gruppe langsam vorwärts und mit jedem Schritt wird dem Schmied unwohler. Die beiden Laternen brachten nur wenig Licht und die Dunkelheit um sie schien unendlich zu sein. Er versuchte nicht daran zu denken von Orks eingekesselt zu werden und so kehren seine Gedanken immer wieder zu den Gefährten zurück, die noch am Lagerplatz waren. Was ist, wenn sie erneut von Orks überrascht wurden? Eldanáro wusste zwar bestimmt wie man sich in der Wildnis unauffällig verhaltet. Und nach den anfänglichen Bedenken war der Schmied überzeugt, dass auch Nodelyn Erfahren genug war die Gruppe nicht in Gefahr zu beginnen. Der Elb hatte sich im Kampf nützlich erwiesen und war ihnen tapfer zur Seite gestanden. Aber dennoch wäre die kleine Gruppe machtlos, wenn eine große Gruppe Orks sie aufspürte. Immer wieder denkt er an Nala und er mochte sich nicht ausdenken, dass ihr etwas geschieht. 

Die kleine Gruppe horcht schließlich auf, als sie Wasser hören. War das schon ein Ausgang? Etwas enttäuscht schaut der Schmied einen Moment auf den kleinen Wasserfall, der keineswegs das erwünschte Tageslicht mit sich brach. Der Breeländer überlegt einen Moment, ob sie kurz Rast machen sollten um sich kurz zu erfrischen,  wer weiß wie lange sie hier noch herumirrten. Mit Entsetzen und angewiedert erblickt er schließlich die Knochen die sich in dem Wasser stapeln.

Vorsichtig meistern sie die brisante Stelle und gleichzeitig wirkt es, als hätten alle es eilig. Sie alle scheinen schnell weiter zu wollen.

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Im neuen Lager

Nala bekommt aus den Augenwinkel mit, dass ihr neuer Freund sich an ihrem Tee bedient und ein winziges Lächeln umspielt ihre Lippen. Auch wenn es nicht viel ist, so kann sie ein bisschen was beitragen und dafür sorgen, dass sich die Reisegefährten die Hände und Mägen wärmen können. Oft kommt sie sich wie eine Last für die Gruppe vor, eine Frau die wenig von der Welt kennt und sich nicht richtig zur Wehr setzen kann. Andere halten Wache, kämpfen und Fosco ist selbst im Kochen weitaus besser als sie. Wenigstens mögen alle ihren Tee.

Während sie vorsichtig die vielen kleinen Schnitte und tiefen Kratzer an den Armen des Elben mit ihrem Sud abtupft beginnt Garwulf wirklich zu erzählen. Er ist bis jetzt immer sehr offen gewesen und hat alle ihre Fragen immer beantwortet. Es ist angenehm jemanden zu treffen, der kein Geheimnis um seine Vergangenheit macht und sie trotz ihres jungen Alters und ihres Geschlechts ernst nimmt. Er verändert seine Sitzposition leicht, sodass er weiterhin das Feuer und die Bergkette aus den Augenwinkeln beobachten kann und gleichzeitig spricht er zu ihr. Seine Arme sind dick wie Äste und dicht behaart, nicht so auffällig wie bei Bórgrim, der richtig pelzig war, und doch mehr als bei Waenhil, dem die heiße Esse die Härchen längst versengt hat. Seine Hände zeugen von harter Arbeit die er verrichtet hat, sei es um mit der Axt Bäume zu fällen oder mit dem Schwert Feinde.

Garwulf lacht über ihr Interesse an ihm und beginnt dann aber doch mit einer sehr tiefen Stimme zu berichten. In ihrem Dorf hätte man ihn sicher zu Herwar geschickt, einem alten Mann, der gerade in den Wintermonaten ein gern gesehener Gast in jedem Haus ist, da er wunderbare Geschichten erzählen kann. Nicht nur, dass er scheinbar unendlich viele unterschiedliche kennt, er kann Orte, Personen und Gegebenheiten mit seinen Worten zum Leben erwecken, bis die Augen der Kinder glänzen und die Erwachsenen ganz versunken sind. Auch er hat eine voll tönende, tiefe Stimme, ruhig aber fesselnd.
Gespannt lauscht sie wie Garwulf über sein bisheriges Leben spricht, wobei sie immer nur hin und wieder zu ihm sieht und ihre Patienten weiter behandelt. Er zeichnet ein Bild eines schlichten, aber ehrlichen Lebens, geprägt von harter Arbeit aber auch Zusammenhalt unter Familien und Nachbarn. In gewisser Weise ist es faszinierend, denn obwohl sie so weit voneinander entfernt aufgewachsen sind, unter unterschiedlichen Herren leben, in Gegenden die sich unglaublich unterscheiden – tiefer Wald und Felsen zu einem Meer aus Gras und sanften Hügel – klingt es erschreckend vertraut. Der Vater lernt den Sohn sein Handwerk, die Gemeinschaft erwartet die Familiengründung und Nachwuchs, schwere Zeiten die zusammenschweißen und unbekannte Gefahren vor der eigenen Haustüre.

Auch die Veränderung die er beschreibt, welche sein Land ergriffen hat und langsam zu ersticken droht, deckt sich mit Berichten von vielen Reisenden, denen sie begegnet sind und Erfahrungen die sie machen mussten. Diese Dunkelheit in deren Rattenschwanz Getier wie Orks und Warge auftauchen, scheint sich wie eine schwarze Seuche auszubreiten, zunächst unerkannt und viel zu selten mit Nachdruck bekämpft. Doch scheinbar hat sich sein Dorf und andere Gemeinden darum herum zu einer Art Miliz zusammen geschlossen, um das zu schützen was ihnen lieb und teuer war. Um Handelswege offen zu halten, Wanderern die Passage zu ermöglichen und einfach nicht ergeben hinzunehmen, wenn sich alles zum schlechteren wandelt. In jedem seiner Worte schwingt die Liebe zu seinem Land mit und der Wunsch es zu bewahren und von jenen zu Säubern, die es zu verderben drohen.

Er schweigt einen Moment und Nala merkt erst jetzt, das sie in ihrer Arbeit inne gehalten hat. Schnell deckt sie den Verwundeten wieder zu, damit ihn die Nachtluft nicht völlig auskühlt und hört dann mit Verwunderung, wie Garwulf sich halb dafür entschuldigt, dass ihre Wachen ihnen nicht hatten helfen können. Es klingt fast als gäbe er sich und seinen Leuten die Schuld dafür, dass dieser Überfall geschehen konnte. Doch ihn trifft keine Schuld, allein diese Wesen sind es, deren Blutdurst und Brutalität sie dazu anstacheln Unschuldige zu überfallen und zu töten.

Dann bittet er sie um ihre Geschichte und sieht sie ganz unverblümt fragend an. Sie legt das durchtränkte Tuch beiseite und auch den Topf, ehe sie sich ihren Mantel wieder enger um die Schultern zieht. Sie sucht sich ein trockenes Plätzchen neben ihm, sodass sie auch etwas von der Wärme des Feuers genießen kann und zuckt dann entschuldigend die Achseln. „Ich kann leider auch nicht mit einer sehr spannenden Geschichte aufwarten, aber da ihr so freundlich wart über euch zu sprechen, werde ich den Gefallen erwidern und euch berichten wie es ein junges Mädchen aus Rohan auf diesen eisigen Berg verschlagen hat.“ meinte sie und schlug die Beine untereinander, sodass sie im Schneidersitz war und ihr Mantel ihren ganzen Körper einhüllen konnte. „Ich war...wohl kein ganz leichtes Kind, oder besser gesagt keine vorbildliche Tochter, all das was die anderen Mädchen lernen wollten und sollten hat mich wenig interessiert. Kochen, Wolle spinnen, Wäsche waschen – es erschien mir immer so langweilig. Das alles braucht ewig und drei Tage, nichts davon geht schnell oder ist spannend.“ meinte sie und sah dabei aus wie eine Frau die wusste, sie sollte sich schlecht fühlen, sich aber nicht wirklich wegen ihrem Desinteresse grämte. „Also bin ich ausgebüchst wann immer ich konnte, wir hatten auch einen Wald, nicht so dunkel und dicht wie hier, mehr Laubbäume mit vielen Lichtungen. Ich bin auf Bäume geklettert, höher als die meisten Jungs, ich bin wilder geritten und schneller geschwommen und hatte ständig zerschrammte Knie“ sie grinst als sie sich zurück erinnert. „Meine Mutter ist fast verzweifelt, mein Vater hat mir regelmäßig den Hintern versohlt, aber geändert hat es nicht viel. Die einzige Person vor der ich wirklich Respekt hatte war meine Großmutter, von der ich all mein Wissen über Kräuter und den Wald habe. Sie wusste wo welche Pflanze wuchs und wozu sie gut war und ich übernahm es sie zu sammeln und ihr zu bringen. Ich war immer noch unterwegs, aber dann sinnvoll.“ sagte sie und man sah das warme, liebevolle Leuchten in ihren Augen als sie von ihrer Großmutter sprach.

Trotzdem gab es Gerede in meinem Dorf, es ist nicht so als wäre Rohan nicht voller starker Frauen, die Reiten und oftmals die Arbeit der Männer mit stemmen, wenn diese zum König gerufen werden. Wisst ihr es gibt ein Sprichwort bei uns 'Jene ohne Schwert können dennoch durch eines sterben', deshalb tragen nicht wenige scharfe Klingen. Aber mein Ort ist weit von der Halle in Edoras entfernt und die alten Leute sind eben altmodisch“ seufzt sie und man sieht, dass sie viel Gegenwind erfahren hat, für sie Art wie sie die Welt sieht und erleben will. „Mein Bruder Eofor wurde zu einem Krieger ausgebildet, er lernte mit Schild und Schwert vom Rücken eines Pferdes zu kämpfen und ritt mit seiner Truppe die Grenzen unseres Landes ab um es zu schützen. Ich habe ihn von klein auf bewundert und er mich akzeptiert, mit all meiner Sturheit und meinen ungewöhnlichen Ideen. Ich denke deshalb hat er eingewilligt mich auf einer seiner Patrouillen mitzunehmen. Meine Eltern dachten sie hätten einen cleveren Plan geschmiedet, sie glaubten wenn ich nur eine Weile mit den grobschlächtigen und ungewaschenen Männer herumreiten würde, wenn ich bei jedem Wetter in der freien Natur schlafen und wochenlang Monotonie und Entbehrungen zu ertragen hätte, würde ich meine ganzen kindlichen Fantasien vom glorreichen Leben eines Kriegers verlieren. Und in gewisser weise hatten sie recht“ meinte sie und nun verdüsteren sich ihre Züge als schwebe eine schwarze Gewitterwolke durch ihre Gedanken.

Ich ritt mehrere Wochen mit den Männern und alles war ruhig und gleichmäßig, es passiert selten was auf diesen Patrouillen und obwohl es anstrengend und hart ist, war es dennoch ein berauschendes Gefühl so frei und unabhängig zu sein. Ich habe es trotz aller Einschränkungen und des sehr einfachen Lebens genossen bis zu jenem Tag. Ich und Eofor waren Vorräte in einem nahen Dorf besorgen und als wir zurückkamen...“ sie stockt und ihre Stimme wird leiser „Das Lager war ausgelöscht, die Pferde verschwunden, alle Ausrüstung gestohlen oder zerstört und die Männer.“ wieder hält sie inne, schließt kurz die Augen um die Bilder zu verdrängen „...ihre Körper waren bereits kalt, das Blut geronnen - wir waren nur knapp entkommen.“ Sie schüttelt sich und geht zum Feuer um sich und Garwulf frischen Tee zu holen. „Eofor war tief getroffen seine ganze Einheit zu verlieren und wütend folgten wir den Spuren, doch die, die das taten waren längst entkommen. Eine Weile versuchten wir mehr heraus zu finden, damit wir irgendetwas hätten, was wir den Familien der Toten berichten konnten, doch irgendwann musste er einsehen, dass wir nichts finden würden. Bis dahin waren wir schon sehr weit von Zuhause entfernt und hatten Glück auf die anderen hier zu treffen. Eine ungewöhnliche Reisegruppe, doch bisher konnten wir gemeinsam jede Hürde nehmen und sind heil bis hierher gekommen.“ schließt sie ihren umfangreichen Bericht. Die Stimmung hat sich verändert, zu viel hat sie von Tod und Verderben gesprochen, daher bemüht sie sich wieder heiterer zu wirken.

Nahalena...so nennt mich nur noch meine Mutter, immer dann wenn sie mit mir schimpft. Meine Freunde nennen mich Nala“ meint sie jetzt wieder mit warmer, freundlicher Stimme und bietet ihm damit die Freundschaft an. „Ach und habt ihr es getan, ich meine das Heiraten und Plagen in die Welt setzen?“

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Garwulf hört dem Mädchen ruhig und bedacht zu. Ihre Geschichte ist kurzweilig und er muss ein bisschen lachen, als sie von ihrer rauen Kindheit erzählt. Doch schnell wendet sich ihr Geschick zum schlechten und als sie von den schrecklichen Ereignissen in dem Dorf erzählt legt er ihr kurz sacht eine große Hand auf die zierlichen Schultern. Seine Mutter hatte ihm mal erzählt, dass nicht so erschreckend sein kann wie Erinnerungen, weil sie im Geist umhergetrieben werden, sich aufbauschen, Dinge verfälschen, Dinge verklären. Er fühlt den Schmerz des Mädchens und es drückt ihm auf die Stimmung.
Als sie noch Tee holt bedankt er sich. Das Trinken schmeckt wirklich gut,  es wärmt ihn von innen auf und hat eine besondere würzige Note.
Als Nahalena- nein, Nala- mit ihrer Geschichte geendet hat, mustert Garwulf sie eingehend, doch mit einem warmen Blick. Sie hatte mehr durchgemacht als viele die er kannte und dass sie trotz aller traumatischer Ereignisse noch Lächeln konnte war bewundernswert. Er empfand viel  Sympathie für das Mädchen, ganz anders als für den Elben, der die Wache gestört hatte, vor allem nach ihrer Geschichte. 

Erneut muss er lachen, als Nala ihn darüber aufklärt, dass niemand sie Nahalena nennt ausser ihre Mutter. "Nun,", meint er mit kleinen Lachfältchen um die Augen, "Dabei ist Nahalena doch ein sehr schöner Name. Sein Klang ruft Erinnerungen an weite Prärien und grünes Gras hervor. Das mag ich." Kurz sinnt er nach. "Aber Nala ist auch recht hübsch." Er lacht immer noch, und die Pferdeherrin fragt ihn nach seiner Familie.

Garwulfs Lächeln verbleibt, doch jetzt erreicht es nicht mehr seine Augen. "Ich habe keine Familie, nein... hat wohl verschiedenste Gründe. Meine Eltern sind seit einigen Jahren tot und Geschwister habe ich keine. Wir haben am Rand unserer Gemeinschaft gewohnt und so bin ich anderen seltener begegnet als man meinen möchte. Und dann die Arbeit, und schließlich die Dunkelheit." 
Er verändert seine Sitzposition. 
"Aber nun wer weiß, vielleicht kommt das ja noch." Der Rhovanier blickt in die Sterne, die ihn anfunkeln. Er hatte sich immer Kinder gewünscht. Sie hatten ihn erfreut, wenn sie vor seinem Fenster spielten. Mit den Jungen der Nachbarn hatte er ab und an gerauft, die Mädchen waren gerne auf seinem Schoß gesessen. Aber eine Frau hatte er nie gefunden.
"Aber es gab mal ein kleines Mädchen. Brella." Garwulfs Lippen verzieht sich zu einem sanften Lächeln als er an die Kleine denkt. "Die kleine Brella hat mich gemocht. Ihre Eltern waren im Dorfrat, beide, und waren noch seltener zu Hause als ich. Da ist sie immer zu mir gekommen und hat mir Dinge gebracht, die sie gefunden und gesammelt hat. Ein lustiger Stock oder ein bunter Stein, lauter so Zeug. Sie hat mich dann gefragt ob ich ihr Geschichten erzähle und mit ihr raufe. Sie war ja erst 10 Winter alt, also habe ich ihr einmal von einer Prinzessin angefangen zu erzählen. Da hat sie mich unterbrochen und meinte: Ich bin doch kein Baby mehr, erzähl mir von Alben und Geistern und von gruseligen Dingen." Bei der Erinnerung arbeitet sich ein tiefes Lachen aus der Brust des Rhovaniers nach oben und er grinst breit. "Die war ein Teufelsmädchen. Hätte ich ne Tochter, so müsste sie sein... furchtlos war sie. Furchtlos. Und zu was zu gebrauchen... eure Geschichte erinnert mich ein wenig an sie, Nahale- Nala." Sein großer Daumen streicht über sein Knie, langsam und Garwulf schwelgt kurz in Erinnerungen. Dann blickt er wieder das Mädchen neben sich an und lehnt sich zurück.
"Der Tee ist sehr gut, übrigens...ihr scheint ein Händchen dafür zu haben." Seine Lippen nehmen einen tiefen Schluck.
"Wie ist es mit euch. Ausser eurem Bruder, gibt es da noch jemanden der euch ein Lächeln auf die Lippen zaubern kann? Vielleicht sogar jemand kleines?" 

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Im neuen Lager

Nala ist selten so offen wenn es um ihre Vergangenheit geht, doch Garwulf gegenüber erzählt sie einfach frei von der Leber weg. Von den guten, wie auch den schlechten Ereignissen und er scheint sie zu verstehen und mit ihr zu fühlen. Sie spürt eine ungeahnte Verbundenheit mit diesem Mann, den sie noch vor wenigen Stunden gar nicht gekannt hat. Auch er hat harte Zeiten hinter sich und steht für das ein, woran er glaubt. In seinen Augen sieht sie Wärme und Verständnis, aber kein Mitleid und das ist sehr angenehm. Sie will sich nicht als Opfer oder als armes Lämmchen sehen, sondern als jemanden der das Leben eben nimmt wie es kommt und versucht das beste daraus zu machen.

Sie legt den Kopf schief als er ihr erklärt was er mit dem Klang ihres Namens verbindet und ihr Blick driftet dann an ihm vorbei in weite Ferne. Diese Weiten, unendliches Grün, sanfte Hügel und gerade Pfade auf denen sich ein Pferd strecken und weit ausholend galoppieren kann. Manchmal vermisst sie ihre Heimat so sehr, dass es weh tut und dann denkt sie doch wieder, dass sie das wichtigste genau hier hat. Freunde, Familie und eine Aufgabe.

Es tut ihr leid, als sie merkt, dass sie mit ihrer letzten Frage wohl einen wunden Nerv getroffen hat. Wie dumm von ihr, ein Familienvater würde wohl kaum so lange von Heim und Herd entfernt bleiben und allein Orks jagen gehen. Er scheint keine Wurzeln mehr zu haben und keine Nachkommen die ihn halten, weshalb er sein Leben in den Dienst an einer Sache gestellt hat. Und sicher ist ein solches Leben nicht gerade ideal um eine Frau zu finden und Kinder zu bekommen. Sie will sich schon entschuldigen, doch er redet weiter, von Nachbarskindern die er gehütet hat und einer besonderen, an die er sich gut erinnert. Ihre Beschreibung ähnelt ihr selbst, als sie noch klein war und ein bisschen hofft sie, dass Trotz all dem Kummer, auch ihre Eltern ein klein wenig stolz auf sie sein konnten.

„Gerne“ meint sie als er den Tee lobt „meine Großmutter kannte Mischungen für jeden Anlass von einem aufgeschürften Knie bis zu einer schweren Geburt. Und immerhin kann ich so etwas zum täglichen Leben in unserer Reisegruppe beitreten“ meint sie und zuckt mit den Achseln als sei all das nichts besonderes.

Garwulf spricht weiter, es ist angenehm sich mit ihm zu unterhalten. Das Feuer wärmt beide, sie können über die Gruppe und die Verwundeten wachen und es wird ihnen nicht langweilig, sodass sie die Müdigkeit im Zaum halten können.

Doch als er sie dann fragt, ob es in ihrem Leben noch jemand besonderen oder gar Kinder gibt, schleicht sich zum ersten Mal eine kleine röte auf ihre Wangen und sie sieht kurz nach unten. „Wisst ihr, in meinem Dorf gab es viele junge Männer aber sie haben mich einfach nicht interessiert. Sie alle kamen mir einfältig und eingebildet vor und mit Erwartungen die ich nicht erfüllen konnte oder wollte. Ich hatte mich schon halb damit abgefunden eine dieser alten Vetteln zu werden, die nie einen Ehemann abbekommen haben und als schrullige Tanten am Rande des Dorfes leben.“ meinte sie und dann wird ihr Blick auf einmal weicher, fast verträumt. Das wilde und kämpferische fällt ab wie die harte Schale einer Knospe und darunter scheint etwas weiches, liebevolleres hindurch. „Aber dann auf unserer Reise hat sich uns jemand angeschlossen und er ist so anders, er kümmert sich um andere bevor er an sich selbst denkt, er prahlt nicht oder spricht schlecht über andere um selbst besser da zu stehen. Er hat eine Stärke, die nichts mit körperlicher Kraft zu tun hat, sondern aus seinem Inneren kommt. Er ist wie ein großer, fester Baum mit Wurzeln ganz tief in der Erde und egal wie sehr der Sturm an ihm rüttelt, er bietet Schutz und Stabilität. Ich selbst bin...mehr wie ein Feuer, ich rege mich auf und ich schimpfe laut und bin mal wütend, mal stur, mal traurig und wahrscheinlich alles innerhalb einer Unterhaltung“ sie schüttelt den Kopf über sich selbst, sie kennt ihre Schwächen nur zu gut. „Er nimmt das alles gelassen und ruhig hin und seine Ausgeglichenheit färbt auf mich ab, stabilisiert mich und lässt mich tief durchatmen ehe ich etwas dummes tue oder sage. Egal wie schlimm es um die Gruppe stand, wie hart die Zeiten waren, Kälte, Hunger, Kämpfe – er sieht mich an und es ist wie nach Hause kommen, zu wissen alles kann wieder gut werden“ meinte sie und dreht dann den Kopf in Richtung der Berge. „Er ist jetzt mit den anderen dort in diesem Berg um diese Mörder zu jagen und die Halblinge zu retten...“ sie schluckt schwer und zwingt sich nicht mehr dorthin zu blicken. „Ach und er ist Schmied, daher mag ihn mein Bruder!“

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Nahalena ist wie verwandelt als sie von dem unbekannten Gefährten spricht. Sie wirkt wie ein Mädchen, was sie ja nun auch noch halb ist. Zumindest nach Garwulfs Einschätzung. Allerdings war er noch nie gut im Schätzen gewesen. 
Ihre Augen leuchten und die Frau schwelgt geradezu. Ein kleines Lächeln schleicht sich auf seine Lippen, doch er verbirgt es schnell wieder. Er will nicht, dass die Pferdeherrin denkt, er nehme sie nicht ernst. Nichts war schlimmer als wenn man verliebt war und andere darüber lachten. 

Er merkt wie er sich für sie freut. Eigenartig...da war der alte Waldmensch doch so lange ein Meister des Schweigens gewesen und dann kam dieses Mädchen und er schloss sie nach einigen Stunden bereits ins Herz. Gut, zugegebenermaßen, sein Vater meinte einst zu ihm dass nichts mehr zusammenschweißt als das arbeiten Seite an Seite. 
"Ich freue mich sehr für dich. Nur wenige Menschen haben in dieser Welt noch die Möglichkeit- oder sollte ich sagen das Glück? - einen Menschen zu finden der einem Schlüsselloch zu einem Schlüssel gleich nicht nur zu ihnen passt, sondern sie auch komplementiert." Er trinkt einen tiefen Schluck und bemerkt dann Nahalenas Blick in die Ferne...zu den Bergen. 
Es musste schlimm sein, ungewiss ob des Schicksals seiner Liebsten irgendwo ausharren zu müssen. Wenn er eine Tochter hätte und nichts wüsste ausser dass sie eventuell in Gefahr wäre...es würde ihn innerlich rasend machen. 
Nahalena senkt den Kopf. Garwulf bemerkt ihre tiefe Besorgnis und Angst...eine Angst die kalt und unerbittlich ist. Er ist sich unsicher wie er reagieren soll. Die kleine Brella war mal vollkommen verängstigt vor einem Fuchs zu ihm gerannt gekommen und hatte sich an sein Bein gekrallt. Da hatte er sie hoch genommen, auf den Arm, hatte ihr erklärt, dass der Fuchs nichts täte. "Ohne Angst, da gibt es keinen Mut", hatte er dem Mädchen gesagt, woraufhin diese ihn mit großen Augen gefragt hatte, ob sie jetzt mutig sei. ALs er dies bejaht hatte war sie jauchzend davon gesprungen, Stöcker zum kämpfen suchen.

Mit Nahalena ging das natürlich nicht.

Er räuspert sich kurz, mustert sie. Dann legt er ihr wieder die Pranke auf, aber sanft, so dass sie diese wegschieben kann. "Hör zu...dein Schmied ist bestimmt ein fähiger Kämpfer. Er hat immerhin schon die ganze Reise überlebt...und den Angriff." Er lächelt sie an. "Er wird zu dir zurückkommen. Nichts treibt die ach so starken Männer von heute mehr an als das Herz einer Frau das zwischen ihren Rippen schlägt. Es wird schon gut gehen"

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Im neuen Lager:

Nala ist es fast ein wenig peinlich wie schwärmerisch sie von Waenhil gesprochen hat, sie muss geklungen haben wie all die dummen Gänse aus ihrem Dorf, die sie früher dafür ausgelacht hatte. Ob er sie jetzt für einfältig hielt oder einfach für weltenfremd und naiv? Seine Haltung, sein Blick und seine Worte zeigen keine Missbilligung und sie entspannt sich wieder etwas.

Ob er recht hat und man sich selbst mit unglaublichem Glück gesegnet fühlen musste, wenn man einen Menschen findet, der all die Eigenschaften in sich vereint, die man bewundert und der dann darüber hinaus auch noch Interesse an einem selbst hat? Die Chancen dafür sind wahrscheinlich nicht so groß und trotz all der schlimmen Ereignisse auf ihrem Weg ist sie dennoch froh ihren Bruder begleitet zu haben. All die Wunder die sie unterwegs gesehen hat, die vielen Landschaften, vielen neuen Gesichert und sogar Bruchtal hatte sie besuchen dürfen. Sie sollte also für sehr viele Dinge in ihrem Leben dankbar sein.

Wäre da nur nicht die nagende Angst, wie ein schwerer Stein in ihrem Magen, dass ihr das Liebste jeden Moment genommen werden konnte. In dieser Höhle scheinbar so unendlich weit von ihr entfernt.

 

Als Garwulf ihr seine Hand auf die Schulter legt, sieht sie in seinem Blick echte Anteilnahme. Er hat ihr offenbart, dass er keine Familie mehr hatte und sein Dorf harte Zeiten durchmachte. Auch dort sind Leute verschwunden und nie wiedergesehen worden, er musste also wissen wie sich dieses ungewisse Warten und Bangen anfühlt. Dankbar, jemanden an ihrer Seite zu haben, der ihr Mut zuspricht und einfach gemeinsam mit ihr wartet, legt sie ihre Hand auf seine und drückt diese kurz. Sie ist rau und schwielig von seiner harten Arbeit, doch angesichts der Temperaturen angenehm warm. Nala bemüht sich um ein Lächeln und nickt, als er meint alles würde sich zum Guten wenden. „Wie habt ihr Kämpfen gelernt, ein Zweihänder ist doch sicher ganz anders zu führen als eine Axt und einen Lehrmeister in so abgelegenen Gebieten zu finden sicher nicht einfach?“ fragt sie ihn weiter aus, damit seine Erzählungen sie ablenken und wach halten.

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Im neuen Lager:

Die Geräusche der Nacht umgeben sie als das Gespräch weiter geht. Tiere schreien in der Ferne, Bäume rascheln. Ein bisschen wie zu Hause, denkt sich Garwulf.

Auf seine Waffe angesprochen, zieht er die riesige Klinge hervor und legt sie sich über beide Knie, damit Nahalena sie betrachten kann.
"Ist eine schöne Klinge, nicht wahr?", meint er und führt ein paar Schwünge vor.
"Nein, in der Tat, einen Lehrmeister zu finden war nicht einfach. Ich habe das Schwert von meinem Vater geerbt und erst wusste ich gar nicht damit umzugehen. Ich habe für mich alleine geübt und muss unglaublich lächerlich dabei ausgesehen haben.." Er gluckst.
"Naja, dann haben sich unsere Kampftrüppchen formiert und wir bekamen etwas Unterstützung von ausserhalb. Einige Waldläufer, einsame aber kampferprobte Wanderer und so weiter. Da habe ich einen Mann kennengelernt der eine ähnliche Waffe führte und bin bei diesem gewissermaßen in die Lehre gegangen. Es hat lange gebraucht bis ich mit dem Ding mehr anstellen konnte als Gras zu mähen..."

Ein kleines Gähnen schiebt sich zwischen seine Worte. Er war schon lange auf den Beinen und langsam schlaffte sein Körper ab. Aber er wollte das Mädchen nicht alleine - mehr oder minder- am Feuer sitzen lassen. Es wäre nicht fair und nicht anständig.

"Erzählt mir etwas über die Verbindung zwischen deinem Volk und den Pferden die ihr reitet. Ich habe es immer bewundert, dieses Wechselspiel der Natur, eure einzigartigen Fähigkeiten und wie ihr mit den Pferden umgeht.."

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Im Lager

Nachdem Nala Fosco gesagt hat, er könne weiterschlafen, ist der erschöpfte Hobbit sofort wieder in Schlaf gefallen. Als er wieder aufwacht, ist es noch immer dunkel. Kurz erschrickt er, als er eine große Gestalt mit einem Schwert in der Hand bemerkt, doch dann sieht er schnell, dass es nur Garwulf ist, der offenbar ein paar Schwerthiebe vorführt.

Fosco gähnt herzhaft. Er sieht einen Topf am Feuer, und Hoffnung steigt in ihm auf. "Gibt es noch Tee?" fragt er noch ein wenig verschlafen.

Bearbeitet von Perianwen
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Im neuen Lager:

Nalas Neugier vertreibt die Müdigkeit und sie setzt sich ganz gerade auf, um Garwulfs Waffe besser sehen zu können. Die Klinge ist sehr beeindruckend, als er sie aus der Scheide zieht scheint sie einfach kein Ende zu nehmen, so lang ist sie. Dick und Breit an der Basis wird sie nach oben schmaler und hat nicht nur eine scharfe Seite, sondern beide Schneiden sind verheerend für den Gegner. Die vielen Kratzer und Scharten zeigen, dass dieses Schwert nicht jungfräulich vom Schmied kommt, sondern sich bereits in vielen Zweikämpfen Mann gegen Mann behauptet hat. Dennoch ist es sehr sauber und gepflegt, sein Besitzer muss sich gut darum kümmern. Im Feuerschein glänzt und schimmert das Metall und für einen Moment ist Nala versucht seine Waffe anzufassen. Ihre beiden kleinen Hände würden sicherlich lächerlich an dem mächtigen Heft aussehen und ihre Arme wären garantiert zu schwach es ein wenig anzuheben, geschweige denn es richtig zu schwingen. Ihr Bruder hat ihr schon mehrfach erklärt, dass eine Klinge regelmäßig gereinigt und mit einem speziellen Waffenöl eingerieben werden musste und sie deshalb nicht daran herumtatschen sollte. Zudem ist den meisten Kriegern ihr Schwert heilig, die Waffe wie ein treuer Freund auf den sie sich in brenzligen Situationen verlassen können und den sie anderen nicht gerne überlassen.

So beißt sie die Zähne zusammen und hält sich zurück Garwulfs Freundlichkeit nicht durch die unbedachte Tat eines ungestümen Kindes zu beleidigen. Vielleicht ergibt sich ja ein anderes Mal die Gelegenheit für sie seine Waffe anfassen zu dürfen, denn sicher sind auch andere neugierig auf dieses große Schwert. Waenhil als Schmied will die harte Klinge sicher gerne mal in seine Hände nehmen, um die Qualität zu prüfen.

Garwulf berichtet wie er an das Schwert gekommen ist und wer ihn damit unterrichtet hat. Es stellt sich als ein Erbstück seiner Familie heraus und nun ist sie doch froh, es nicht ungefragt berührt zu haben, sind doch sicherlich viele Erinnerungen damit verbunden. Nala findet es erfrischend, dass er ehrlich eingesteht nicht schon als perfekter Kämpfer geboren worden zu sein, sondern viele Jahre an Übung und Training erforderlich waren. Er erzählt auch kurz von Waldläufern, von denen Nala nur Geschichten kennt. Mysteriöse Gestalten die fast unsichtbar durch die Wälder streifen und um deren Fähigkeiten sich Legenden rankten. Sie will Garwulf später genauer dazu zu befragen, doch fairerweise stellt er ihr nun wieder eine Frage. Er wirkt müde, wie sie alle, erschöpft von der Reise, dem Kampf und der langen Kälte. Dennoch scheint er gewillt weiter mit ihr wach zu bleiben, wofür sie ihm sehr dankbar ist.

Sie wirft einen Blick um die Ecke, wo sich die Pferde eng zusammen gestellt haben, um ihre Körperwärme zu teilen. „Ich glaube nicht, dass diese Fähigkeiten einzigartig sind, jeder mit dem richtigen Willen und Ausdauer kann es erlernen, da bin ich überzeugt. Der Unterschied ist nur, dass wir die Tiere nicht als reine Werkzeuge ansehen, die schwere Lasten schleppen können, sondern als Vertraute und Gefährten.“ beginn sie zu sinnieren. „Jeder kann sich auf ein Pferd setzen wie auf einen Gasthausstuhl und wild an den Zügeln ziehen und wird sich damit halbwegs fortbewegen können. Doch um wirklich zu einer Einheit zu werden, die schneller, sicherer und furchtloser agieren kann, braucht es eben Zeit und vor allem Aufmerksamkeit. Ich…ich weiß nicht wie ich es am besten beschreibe.“ meint sie und überlegt kurz ob ihr ein Beispiel, ein Vergleich einfällt. „Meine Großmutter hatte mal jemanden zur Behandlung da, der beim Fällen eines Baumes verletzt wurde“ greift sie ein Thema auf, dass ihm sehr vertraut sein sollte. „Und die Dorfbewohner sagten, dieser junge Mann hätte den Baum nicht richtig ‚gelesen‘- ich habe das erst viel später begriffen. Das man eben nicht mit der Axt wild herumdreschen kann, bis er umfällt, sondern mehr dazu gehört damit der Baum richtig fällt und niemanden verletzt. Mit einem Pferd ist es ähnlich kompliziert, sie sind verdammt kräftig, so schwer wie 5 Männer und gleichzeitig neigt ihr Instinkt zur Flucht nicht zum Angriff. Doch wenn man diese wunderbaren Geschöpfe aufmerksam beobachtet, mit ihnen Zeit verbringt und sie verstehen lernt, kann diese Kraft gelenkt und genutzt werden. Dann braucht es nur eine kleine Verlagerung des Gewichtes oder ein sanfter Druck der Schenkel um zu signalisieren wohin die Reise gehen soll. Und es gibt nichts schöneres als sich tief über den Pferdehals zu beugen, den rauschenden Wind in seinem Haar und zu spüren, wie sich diese Muskeln unter einem strecken, während es über die Wiesen prescht“ meint sie schwärmerisch. „Könnt ihr denn reiten? Es muss ja ein stattliches Roß sein, dass euch tragen kann“ neckt sie ihn ob seiner Körpergröße.

Einer der kleinen Hügel nahe des Feuers, der in Wirklichkeit ein in seine Decke gewickelter Hobbit ist, beginnt sich zu regen und es kommt das verschlafene Gesicht von Fosco zum Vorschein. Er blickt sich verwundert um und scheint einen Moment nicht ganz zu wissen wo er ist. Nala hat ein schlechtes Gewissen, ihr angeregtes Gespräch hat ihn sicher geweckt. „Ja es ist noch etwas da, aber inzwischen sicher etwas bitter.“ Antwortet sie ihm auf seine Frage nach dem Tee. „Ich koche dir gerne frischen, wenn du möchtest. Aber die Nacht ist noch lange nicht vorbei, wenn du lieber schlafen als warten möchtest, kann ich das verstehen!“

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In den Orkhöhlen

Dunkel schlängelt sich der Gang schier unendlich durch die Höhle, immer tiefer hinein. Wie viel Zeit wohl schon vergangen war? Es kommt dem Schmied vor, als seien sie schon ewig unterwegs. Er hat in der Dunkelheit nicht nur die Orientierung, sondern scheinbar auch jegliches Zeitgefühl verloren. Er schätzt, dass sie nicht länger als eine, höchstens zwei Stunden unterwegs waren. Wie tief hinein können diese Gänge noch führen? Außer dem leisen Knirschen ihrer Sohlen dringt kaum ein Geräusch an seine Ohren. Die Luft schien immer modriger zu werden und es roch nach ... Erdbeeren? Plötzlich hatte er das Gefühl, der Geruch von Erdbeeren kroch seine Nasenhaare herauf. Und sofort fiel ihm seine Mutter ein, die ihm im Sommer immer eine Schüssel mit einem Klecks Sahne angerichtet hatte. Gemeinsam setzten sie sich dann an den Baum, direkt neben den Stall und hatten den Pferden zugesehen, während sie die kleinen Köstlichkeiten genossen.

Er versuchte sich ihr Gesicht vorzustellen, es war schon so lange her, seit er sie das letzte Mal gesehen hat. Ihr wildes Haar und das Lachen. Ein herzliches Lachen, dass einem sofort aufheitern konnte, egal wie schlecht es einem ging. Und da hörte er es plötzlich. Aber es war anders. Kratzig, bösartig, und es schien nicht von Freude her zu rühren. Sofort wandert sein Hand zu seinem Schwert, dass er wieder in die Scheide gesteckt hatte, um seine Hände frei für die Lampe zu haben. Leise flüstert er seinen Gefährten zu "Habt ihr das gehört?"

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In den Orkhöhlen

Gror schaut sich auf dem Weg tiefer in den Berg ein wenig um. Er leuchtet mit der Laterne mal hier hin und ein anderes mal dorthin. Betrachtet und betastet dabei den Stein. Irgendwann schüttelt er dann den Kopf. "Kein Wunder, das wir uns nie hier niedergelassen haben" spricht der Zwerg halblaut vor sich hin. "In den Felsen ist kaum Erz. Das lohnt die Arbeit nicht."

Als er bemerkt, das der Seemann Zeichen an die Wand malt, schaut er ihn etwas verwundert an und meint: "Das mußt du nicht tun. Ich verlaufe mich nicht. Wir finden hier wieder heraus."

Dann konzentriert er sich weiter auf den Weg. Sie sind noch keine halbe Stunde unterwegs, als sie einen Fluss passieren. Gror wundert sich. Einige weitere Falten zeigen sich auf seiner Stirn. "Die Verstärkung war verdammt schnell da." Er schaut sich um. "Ich hätte mit einer Wachstube gerechnet, schon längst."

Als der Schmied sie auf die kratzenden Geräusche aufmerksam macht, huscht ein grimmiges Lachen über Grors Gesichtszüge. "Scheint als haben wir den Wachraum gefunden."

Flüsternd fügt er hinzu: "Der Tunnel ist immer noch von meinem Volk gemacht. Der Wachraum, der die tieferliegenden Höhlen schützen soll, muss ganz nahe sein."

Der Gang wird etwas breiter. Am Ende des kleinen Lichtscheins verspert ein Fallgitter den Weg. Von links dringt flackerndes Licht in den Gang und die kratzenden Geräusche werden lauter. Dann sind auch raue Stimmen zu hören. Unverständlich zwar, aber eindeutig orkisch...

 

Im neuen Lager

Der wilde Hobbit Tobold ist ins Lager zurückgekehrt, einen prall gefüllten Beutel über die Schulter gebunden. Sein erster Blick gilt seinem Freund dem Fuchs, den er beim verletzten Hobbit Dando zurückgelassen hatte. Dando schläft unruhig, scheint in dunklen Träumen gefangen. Der Fuchs schmiegt sich eng an ihn, was den Halbling zu berühigen scheint.

Dann nähert sich Tobold Nala und dem großen Krieger. Er will ihr Gespräch nicht stören. Nimmt den Beutel von der Schulter, stellt ihn neben die Pferdeherrin und setzt sich dann ans Feuer, hält die Hände über die Flammen um sich zu wärmen...

Bearbeitet von Torshavn
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In den Orkhöhlen

Eofor folgt weiter dem Tunnel, was bleibt ihm auch anderes übrig bis Waenhil auf einmal allen zuflüstert leise zu sein und zu lauschen. Gespannt halten sie inne und lauschen, wobei Gror seine Vermutung kundtut, es müsste eine Wachstube in der Nähe sein. Noch langsamer und damit noch leiser schleichen sie noch ein Stückchen weiter, bis Lichtschein und inzwischen deutlichere Geräusche anzeigen, dass sie nun tatsächlich weitere Feinde gefunden haben. Eofor macht das Zeichen stehen zu bleiben und dann ein kleines Stückchen zurück zu gehen. Leise, kaum hörbar bittet er Gror zu beschreiben, wie die Wachstuben normalerweisen angelegt waren. „Locken wir sie heraus oder versuchen wir hinein zu stürmen?“ fragt er seine Gefährten flüsternd.

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Im Lager

Das Mädchen guckt seine Waffe an und ihr Blick gleitet mit sichtlicher Bewunderung an ihr herab. Garwulf kennt diese Reaktion. Auch in seinem Volk, das doch eher rustikale Waffen benutzte erntete er zuweilen erschreckte Blicke wenn er seinen Zweihänder hervorzog. Früher, als er noch nichts mit den Kämpfen am Hut gehabt hatte, als er Stolz gewesen war, hatte er es gerne geradezu vorgeführt. Mit den Jahren, als er begonnen hatte die Waffe nicht nur der Vorführung wegen zu ziehen, hatte er arrogante Männer aus den Städten, die ihre Waffen schmückten und präsentierten immer mehr mit einer Mischung aus Belustigung und Ablehnung gemustert. Wer seine Waffe einer schönen Tunika gleich trägt hat entweder nie ernsthaft eine geführt oder ist zu dumm um ihre Bedeutung zu erkennen. 
Vielleicht führte er deswegen ein Schwert, das neben seiner schieren Größe durch eine bezeichnende Schlichtheit niemanden darin im Zweifel ließ, wofür es gebraucht wurde. 
 

Er steckt die Waffe wieder in seine Lederummantellung und schielt auf den Tee. Eigentlich hätte er gerne noch welchen, aber die anderen brauchen auch noch etwas..

Gebannt lauscht er dem Mädchen, wie es von den Pferden redete und kaut dabei nachdenklich auf seinen Backenzähnen. Vieles was sie sagte glaubte er nachvollziehen zu können. Glaubte deshalb, weil er selbst nie länger als einige qualvolle Minuten auf einem Pferderücken verbracht hatte. Er war ein - für seine Masse- schneller Läufer und wenn doch mal geritten werden musste bevorzugte er meistens Maultiere. Die waren ruhiger und nicht so ruckelig. 
Mit Bewunderung lauschte er deshalb den Worten Nahalenas. "Nun, ich glaube ich weiß was ihr meint. Ist es nicht oft so?", meint er und rückt sich in eiine bequemere Sitzposition. "Versucht man mit etwas natürlichem...einem Bestandteil der Umgebung, ob es nun atmet oder nicht, respektvoll...nein, das ist das falsche Wort....eher "achtend" umzugehen- wenn du verstehst was ich meine- und mit Geduld, so kommt man doch schneller und sachter an sein Ziel als wenn man stumpf draufloshaut." Er nickt langsam. Dann fragt Nahalena ihn nach seinen Reitkünsten und ein erstaunlich schiefes Grinsen schiebt sich unter dem Bart des Rhovaniers hervor. "Ich höre leichten Spott...vielleicht seit ihr doch etwas zu wenig verdroschen worden als ihr klein wart..", lacht er und holt spielerisch mit der Hand aus. "Aber um deine Frage zu Beantworten...ich bin nicht besonders gut auf dem Rücken von Pferden. Am Ende eines Ritts weiß ich nie wer erschöpfter ist, das Pferd oder ich. Und wem mehr Muskeln schmerzen." Garwulf hatte ganz automatisch die persönlichere Ansprache gewählt. Kurz überlegte er, sich zu entschuldigen, belässt es jedoch dabei. Die Kleine würde ihn schon zurechtweisen wenn ihr etwas nicht passte. "Doch wer weiß, wenn es jemanden gibt der mich mit sowas vertraut machen kann ist es ja wohl eine der großen rohirrischen Schildmaiden:", fügt er hinzu und grinst sie an um ihr zu zeigen dass sein kleiner Spott neckend und freundlich, keineswegs jedoch ernst gemeint war. 
"Aber unabhängig davon mochte ich Tiere schon immer sehr. Ich  hatte nie welche, die auf meinem Hof lebten - von einigen Spinnen mal abgesehen- aber als Kind bin ich oft mit den Hirten des Dorfes bei den Schafen gewesen. Hatte damals laut meinem Vater aber auch nur Wolle im Kopf, in sofern passte das. Dennoch, ich mag es im freien, in der Natur im Allgemeinen. Kein Holzdach der Welt schlägt die kalten Sterne des Himmelszeltes bei Nacht, und mag es noch so windig sein."
Der Rhovanier hebt den großen Arm und deutet über sie zu einem besonders hellen Stern. "Das ist mein Liebling, der da oben. Er ist so....konstant immer da, während so vieles um uns immerzu verschwindet, sich zum schlechten oder bösen wendet...auch in der Natur. Vorallem in der Natur. " Er denkt an die gequälten Wölfe von einst, die nun als Warge voller Zorn und Hass ihr Unwesen trieben, an die Biester seiner Heimat, die im Dickicht lauerten. EIne Schande war es... 

Bearbeitet von Vars
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"Danke, Nala. Ich trinke auch bitteren Tee", sagt er und nimmt sich ein kleines bisschen Tee, lässt aber noch etwas für andere teebedürftige übrig. "Ich bin in dieser Nacht jetzt zweimal wach geworden. Ich weiß nicht, ob ich noch mal einschlafen kann", fügt er hinzu, als Nala ihm sagt, dass es noch früh in der Nacht ist. Jedoch wird er das Gefühl nicht los, sie und Garwulf bei einem tiefgehenden Gespräch gestört zu haben und hält sich auf hobbitart unsichtbar im Hintergrund.
Dann taucht Tobold am Feuer auf. Er stellt einen Beutel neben Nala, die jedoch so sehr ins Gespräch vertieft zu sein scheint, dass sie es nicht bemerkt. "Was hast du da, Tobold?" fragt Fosco.

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