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RPG-Story: Das Dritte Zeitalter


Elda

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Angespannt folgt Waenhil dem Elb. Als sie den Schauplatz des Kampfes erreichen, schweift sein Blick aufmerksam über die Kadaver. Er beobachtet seine Gefährten, wie sie geschickt und schnell die Tiere häuten und ausnehmen. Der Breeländer wäre ihnen nur im Weg und hat deshalb beschlossen gemeinsam mit Eofor die Wache zu übernehmen. 

Eigentlich hätte der Schmied auf die Umgebung achten sollen, doch der Anblick von Nala wie sie einen der Wölfe ausnahm lenkte ihn zusehr ab. Ihre Ärmel zurückgeschoben versenkt sie ihre kräftigen Hände tief in den Leib des toten Tieres. Er war fasziniert von ihr; sie nahm das Tier mit einer Selbstverständlichkeit aus, das lies sich kaum mit der zarten Unschuld verbinden, mit der er sie normalerweise sah. Und dennoch schaffte sie es immer wieder ihn zu überraschen. Sie war taff, wusste sich zu wehren und konnte auf sich selbst aufpassen. Auf Nalas hellen Haus schimmerte das Blut dunkel und kleine Fleischfetzen und Stückchen des Fells klebten an ihr. Als wäre sie eine blutdürstige Amazone, die gerade einen Kampf hinter sich hätte. Er malte sich Dinge aus, wie Nala in diversen Situationen kräftig anpackte oder ihre Hand anlegte.

Aus dem Augenwinkel fällt ihm auf, wie sehr Eofor der Blick des Schmieds missfällt und er versucht seine Gedanken wieder auf die Umgebung und ein stockendes Gespräch mit dem Rohir zu lenken. Der Schmied ist froh, als sie nach einem kurzen Aufenthalt bereit sind zum Aufbruch und die Gruppe weiter zieht. Er wäre ungern einem Bären begegnet.

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Gror wirft einen Blick auf den Schauplatz des Kampfes. Dann steigt er ab, führt Pony am Zügel und schaut sich ein wenig um, vertritt sich die Beine. Er hat nicht viel übrig für Wolfsfleisch. Während er den Blick schweifen läßt, in der Hoffnung den Bären noch zu sehen, fragt er Eldanaro:

"Kennst du die Legende von den Beorningern? Einige sollen sich in Bären verwandeln können. Vielleicht steckt ein bißchen mehr hinter diesem Kampf."

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Am Kampfplatz angekommen, steigt Fosco von Moira und besieht sich die Wölfe. Es überkommt ihn ein kurzer Schauer, die getöteten Raubtiere zu sehen. Dann nimmt er sich sein Messer und hilft mit steifen Fingern, das Fleisch von den Knochen zu schneiden.

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"In Bären verwandeln?" wiederholt Eldanáro etwas ungläubig. Er hat schon viel gesehen unter Mittelerdes Sonnen und Monden, aber so etwas Lächerliches hat er noch nie gehört. Andererseits weiß er von dem berühmten Beorn, den er nie selbst getroffen hat, und den die Waldelben auch "den Bären" nennen. Ob etwas an der Geschichte dran ist?

Mit Skepsis, aber der Möglichkeit im Kopf, dass er sich täuschen könnte, betrachtet Eldanáro die Spuren erneut. Könnte etwas Menschliches im Bewegungsmuster zu erkennen sein? Die Art, wie die Fußspuren des Bären verteilt sind... oder bildet er sich das alles nur ein?

Eldanáro folgt der Spur, die vom Kampfplatz wegführt, mit den Augen. Angenommen, es war ein Beorninger. War es ihr Führer, Bórgrim? Warum hat er mit den Wölfen gekämpft? Haben sie ihn angegriffen? Weiß er von ihrer Anwesenheit in unmittelbarer Nähe? Wenn ja, wieso hat er sich nicht zu erkennen gegeben?

Plötzlich kommt Eldanáro ein anderer, beunruhigender Gedanke. Ist der Beorninger vielleicht verletzt? Eldanáro ist keine Blutspur aufgefallen, aber vielleicht ist es nicht auf den Boden getropft. "Ich werde nachsehen, wohin der Bär verschwunden ist. Falls es ein Beorninger ist, braucht er vielleicht unsere Hilfe", erklärt er. Den Bogen hängt er sich auf den Rücken, zieht sein Schwert. Im Unterholz wird er damit beweglicher sein.

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Fosco hält kurz inne, als er Grórs Überlegungen zu den Beorningern hört.
"Aber das mit dem Verwandeln ist doch nur Rederei, oder? Ich habe einmal zwei Reisende im Gasthaus darüber reden hören, aber nicht geglaubt, dass da etwas Wahres hinterstecken könnte. Ich meine, Menschen, die sich in Bären verwandeln können... Das klingt nach Zauberei. Nichts, was es wirklich geben kann." Unsicher schaut er Grór an. Ihm gefällt der Gedanke an etwas so Unnatürlichem nicht. Dann wäre es ihm doch lieber, dass ein echter Bär die Wölfe gerissen hat.

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  • 2 Wochen später...

Nala hat schon viele Tiere ausgenommen, gehäutet und das Fleisch verwertet, nicht weil ihr das besonders Spaß macht, sondern weil es notwendig ist. Fast jede junge Frau und auch die meisten Mann lernen dieses blutige Handwerk, da frisches Fleisch beispielsweise nach einer Jagd sehr schnell verarbeitet werden muss. Die ersten Male ging es Nala gar nicht gut damit, die warme, weiche Konsistenz und vor allem die intensiven Gerüche hatten sie mehr als nur einmal dazu gebracht sich zu übergeben. Doch wie auch beim Versorgen von Wunden, kann man sich an fast jeden Anblick gewöhnen und lernen dennoch weiter zu machen. 

Es gibt ein paar einfache Kniffe, durch die sich die Haut leichter abziehen lässt und der Sack mit den Gedärmen in einem Stück herauskommt. Danach gilt es das beste Fleisch abzulösen und in Streifen zu schneiden. Nala legt diese in den frischen Schnee am Rand, der nicht aufgewühlt ist und innerhalb kürzester Zeit sind die Stücke durchgefroren. Dadurch lassen sie sich leichter transportieren und kein frisches Blut verrät den Geruch. Zusammen mit jenen die Fosco geschnitten hat, verstaut sie diese in den Satteltaschen ihres Bruders. Sie hat schon den anderen Halbling als Belastung und Eofors Hengst trägt weniger. Trotz der schneidenden Kälte reinigt sie ihre Hände so gut es geht im kalten Schnee und wünscht sich nichts mehr als einen heißen Zuber um sich aufzuwärmen.

Nala hat schon oft genug Geschichten von Männern am Lagerfeuer gelauscht um keiner davon wirklichen Glauben zu schenken. Je später der Abend wird und je mehr Bier im Spiel ist, desto ungewöhnlicher und unglaubwürdiger werden die Beschreibungen von Untieren, Magie und Heldentaten. Daher ist sie sich auch sicher, dass es keine Verwandlung in Bären gibt und alles nur durch die Größe und die starke Körperbehaarung der Beorningern inspiriert wird. Sie möchte sich schon wieder aufs Pferd schwingen, als ihr auffällt, dass der Elb schon wieder alleine fortgegangen ist. „Sollen wir hier auf Eldanáro warten?“ fragt sie mit einem Blick in die Runde.

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"Ich denke nicht" antwortet Gror auf Nalas Frage. "Eldanaro kennt den Weg." fügt der Zwerg hinzu, während er dem Freund nachsieht, der den Passweg verlässt und höher zwischen den Bergen verschwindet, auf der Spur des Bären.

"Wir sollten uns beeilen. Wer weiß, wer die Wölfe vermisst." meint Gror noch. "Keine Zeit verlieren. Bald sind wir oben auf der Passhöhe."

 

Langsam wird es heller. Der neue Tag bricht an...

@Eldanor:
 

Spoiler

 

Eldanaro folgt dem Bären höher hinauf zwischen die Felsen, abseits der Passstraße. Unterwegs entdeckt der Elb durchaus einige Blutstropfen im Schnee. Der Bär scheint aber nicht stark zu bluten. Die Tropfen fallen unregelmäßig.

Eine knappe halbe Stunde verfolgt Eldanaro das Tier, als es unter einem Felsüberhang zum Stehen kommt und sich tatsächlich in einen Menschen verwandelt. Offensichtlich ein schmerzhafter Vorgang, den der Tiermensch durch ein tiefes Grollen kompensiert.

Dann untersucht der Mensch seinen Oberschenkel. Die Wunde scheint ihn nicht zu beunruhigen. Sein Blick schweift umher, bis er an dir hängen bleibt. Ruhig mustert dich der nicht mehr junge, aber noch stattliche Mann.

"Was willst du? Ihr seit nachlässig." spricht er den Elb direkt an, während er in seine, in einem Felsloch verborgenen gehaltene Kleidung, schlüpft...

 

 

Bearbeitet von Torshavn
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Spoiler

Dem Bären dabei zuzusehen, wie er sich in einen Mann verwandelt, beeindruckt Eldanáro zutiefst. Er hat nach so vielen Jahren in Mittelerde noch etwas Neues gelernt. Die Erkenntnis lässt ihn schmunzeln.

"Wir haben den Kampf gehört und ich sah, dass Ihr verwundet wurdet. Da wollte ich nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Doch ich habe eigentlich jemand anderes erwartet", erwidert Eldanáro. Er zögert. Wie gut bekannt kann der Fremde mit ihrem Führer sein? Seine Worte lassen den Schluss zu, dass er der Gruppe nicht böse gesonnen ist – ein Freund oder Verwandter Borgríms, oder vielleicht ein Untergebener?

Eldanáro entschließt sich, nachzuhaken, wer ihr fremder Beschützer ist. Er muss wissen, wie sie zueinander stehen, damit er weiß, ob er dem Fremden später den Rücken zukehren kann. Einen Feind können sie nicht gebrauchen.

"Ich kenne Euch nicht. Vergebt mein Misstrauen, doch wer seid Ihr und wieso habt ihr mit den Wölfen gekämpft? Wir hätten sie selbst bekämpfen können, wäre es nötig geworden."

 

Bearbeitet von Eldanor
Nicht Borgrím
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@Eldanor:
 

Spoiler

 

"Ich bin Otbert" antwortet der Mann. "Clanführer der Beorninger. Borgrim ist ein Verwandter."

Otbert mustert den Elb. Dann spricht er weiter:

"Ihr solltet euch beeilen. Das Wetter wird schlechter werden. Die Orks sind auf dem Rückmarsch, die Wölfe ihre Fährtensucher und bösartige Kämpfer. Ich wollte euch nur den Rücken frei halten. Damit ihr schneller vorwärts kommt. Das haben wir einst gelobt, den Pass zu schützen. Allerdings selten so spät im Jahr."

"Morgen abend seit ihr oben auf dem Pass. Der Abstieg ist leichter. Ihr findet im Morgengrauen eine Ruine, die Überreste eines alten Bergdorfes. Dort könnt ihr ruhen. Ihr findet dort Feuerholz, und ein paar Nahrungsmittel. So lange solltet ihr nicht rasten. Wenn euch euer Leben lieb ist."

Er scheint in die Umgebung zu wittern.

"Ich werde versuchen euch den Rücken frei zu halten. Jetzt wird es Zeit zu gehen."

 

 

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Spoiler

Eldánaro nickt. Es gibt nichts weiter zu diskutieren – Otbert hat Borgrím von sich aus erwähnt. Es ist also kein Trick.

 

"Habt vielen Dank für Eure Unterstützung", sagt Eldanáro zum Abschied. Dann eilt er zurück zu seinen Gefährten.

Als er die anderen erreicht, berichtet er in aller Kürze von seiner Begegnung mit dem Beorninger Otbert. "Wir dürfen nun keine Zeit verlieren", erklärt er zum Schluss. "Ich werde wieder vorausreiten und den Weg auskundschaften. Eilt so schnell ihr könnt. Unser Rücken ist gesichert, doch von den Seiten können ebenfalls Gefahren drohen. Wir sollten so schnell wie möglich den Pass erreichen."

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Nala hat sich wieder auf ihre Stute gesetzt und den Hobbit und seinen Fuchs vor sich mit in ihren Mantel gehüllt. Ihre Finger sind steif und eisig kalt, vom Schnee und sie bewegt sie um sie zu wärmen. Es ist still, alle sind müde aber auch angespannt. Die Reise ist lang und beschwerlich, verlangt Mensch und Tier viel ab und dennoch bedeutet jeder Aufschub noch mehr Gefahren. Endlich taucht der Elb wieder aus dem Wald auf und berichtet, was er gefunden hat. Ungläubig lauscht sie seinen Worten, ein Bär der zu einem Menschen wird? Sie weiß Eldanaro wird sie nicht anlügen, doch kann es wirklich stimmen? Seine Gestalt zu ändern, wie andere einen Mantel um sich legen, einmal ein Tier zu sein, stark und mit all den ungewohnten Sinnen und dann wieder Mensch? Zu gerne hätte sie dieses Wunder mit eigenen Augen gesehen und hunderte Fragen brennen in ihr. Ist es anstrengend oder schmerzhaft? Kann er über den Vorgang frei entscheiden oder überkommt es ihn? Weiß er noch, dass er Mensch sein kann, wenn er ein Tier ist? Wie fühlt es sich an ein Bär zu sein, pelzig, träge aber voller Kraft? Kann er etwas mitnehmen, oder ist er nackt nach der Verwandlung? Vielleicht würde sie ja einmal die Gelegenheit erhalten, all diese Fragen zu stellen, sollten sie ihren Führer je einholen und wiedersehen.

„Du musst uns bei der nächsten Rast unbedingt alles genau erzählen!“ bat sie den Elb und wendet ihr Pferd um dem Pfad zu zum Pass folgen. „Doch damit wir dich nicht verlieren wie Borgrim, lass uns vereinbaren, dass du in regelmäßigen Abständen kleine Zeichen hinterlässt, die wir finden können. Dann wissen wir es geht dir gut und du bist noch vor uns.“ schlug sie vor.

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Verwirrt lauscht der Schmied dem Elben. Hatte er tatsächlich gesagt, der Bär...? Nein, das konnte nicht wahr sein? Viele Fragen schießen ihm in den Kopf, doch im Moment bleibt keine Zeit dafür. Aber Nala hatte Recht - später hätte auch er noch viele Fragen an den Noldo.

Dann nickt er Nala zu. "Aber wir sollten vorsichtig sein mit dem Zeichen. Jemand anderes könnte uns folgen. Wir sollten darauf achten, dass wir es leicht wieder entfernen können". 

Bearbeitet von Meriadoc Brandybuck
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Sullír schüttelt den Kopf, als der Elb das Gesehene schildert. "Ich wusste, dass es einen Grund gibt warum ich lieber auf der See bin als in den Bergen. Bären-Menschen oder Menschen-Bären, die gefahren, die im Wasser lauern, kenne ich wenigstens!", äußert er sich nicht besonders laut. Eldanáros Hinweis, dass sie schnell weiter sollten, quittiert er mit einem freudlosen Lächeln. Die untere Hälfte seines Körpers scheint nur noch aus Muskeln zu bestehen, die kurz vor der Meuterei stehen, und trotzdem sind noch einige Höhenmeter zu machen, bevor sie auf dem Pass stehen. Eine längere Pause würde ihm gut tun.

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  • 3 Wochen später...

Der Tag schreitet langsam vorran. Der eisige Wind, der den Pass hinunter bläst, macht die Reise unangenehm und beschwerlich. Das Heulen der Wölfe ist euer ständiger Begleiter. Aber nie bekommt ihr sie zu sehen.

Eldanaro ist euch steht's vorraus, hinterläßt seine Zeichen, die ihr jedes Mal wieder verwischt. Eine direkte Gefahr scheint nicht mehr greifbar. Aber die unerbittliche Natur, der aufkommende Winter und die stetig wachsende Müdigkeit, zehren an euren Kräften. Doch an eine Pause ist nicht zu denken.

Ab und an steigt ihr von euren Pferden, führt sie eine zeitlang am Zügel hinter euch her. Ihr esst und trinkt im Laufen. Der Tag wechselt zur Nacht. Euer Weg führt euch immer weiter bergan, den Pass hinauf.

Im Morgengrauen des nächsten Tages fängt es an zu schneien, dicke Folken, beständig und stetig. Als das schwindende Licht das Ende auch diesen Tages an deutet, erwartet euch Eldanaro oben auf der Passhöhe.

"Noch zwei weiitere Stunden bergab und wir erreichen die Ruinen eines alten Bergdorfes" erklärt der Elb. "Ganz wie es der Beorninger gesagt hat. Dort können wir erst einmal ruhen."...

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Die Reise den Berg hinauf ist ein hartes Stück Weg. Der eisige Wind bläst ihnen unerbittlich entgegen, jeder Schritt bergauf scheint schwieriger als der vorherige. Fosco hat noch nie in seinem Leben so sehr gefroren. Sein ganzer Körper fühlt sich taub an, sein Gesicht brennt von der schneidenden Kälte. Ab und an steigen sie von den Pferden, um ihnen eine kleine Verschnaufpause zu gönnen. Es ist ermüdend und anstrengend, doch hat Fosco das Gefühl, dass ihn die Bewegung vor dem Kältetod bewahrt. Die Mahlzeiten sind kalt und karg.
Fosco möchte schlafen, einfach nur schlafen. Sich hinlegen und die Kälte und Müdigkeit vergessen. Doch es geht weiter, immer weiter. Der Hobbit hat jedes Zeitgefühl verloren.
 

Dann, irgendwann, erreichen sie völlig erschöpft die Passhöhe, wo Eldanáro sie erwartet. "Na dann, los", antwortet Fosco dem Elben. Zwei Stunden, bergab. Die Aussicht auf ein Ende der Etappe und ein wenig Schlaf wecken in Fosco letzte Kraftreserven, von denen er nicht wusste, dass er sie gehabt hatte.

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Nala ist langes reiten gewohnt, wie die meisten ihres Volkes hatte sie gleichzeitig zu gehen und sich auf einem Pferderücken zu halten gelernt. Und doch spürt sie jetzt die enorme Belastung für sich und ihr Tier. Die Kälte ist wie ein Tier, welches jede ungeschützte Stelle findet und unbarmherzig wie mit scharfen Zähnen traktiert. Die Müdigkeit trägt ihr übriges dazu bei, das ihr trotz des dicken Mantels einfach nicht mehr warm werden will. Immer wieder übergibt sie den Hobbit und den Fuchs an ihren Bruder, damit sie eine Weile neben ihrer Stute gehen kann. Es ist gleichermaßen angenehm sich zu bewegen, wie es auch anstrengend ist. Ihre Gedanken treiben müde zu warmen Feuern, weichen Betten und heißen Badezubern, während sie gemeinsam mit den anderen stoisch immer weiter geht. Sie konzentriert sich auf den nächsten Schritt, den nächsten Abschnitt des Weges, die nächsten Minuten und dennoch scheinen sie so langsam und mühevoll voran zu kommen. Doch Nala weiß, sie darf sich nicht beschweren, die Gruppe hat wegen ihr und den Pferden diesen Weg durch die Berge gewählt, weswegen kein Laut des Unmutes über ihre Lippen kommt. Sie versucht tapfer und zuversichtlich drein zu blicken, auch wenn sie genauso erschöpft und durchgefroren ist wie alle anderen auch.

Eldanaro`s Zeichen zu folgen funktioniert reibungsloser als gedacht und nach einer gefühlten Ewigkeit haben sie ihn endlich eingeholt. Natürlich sieht man dem Elb die Entbehrungen der letzten Tagte nicht an, genau wie sein Alter. Im Stillen verflucht sie ihn und sein Volk dafür, auch nach tagelangem Ritt, in eisiger Kälte mit winzigen Pausen und wenig Essen noch so unverschämt frisch auszusehen. Die Aussicht bald einen Lagerplatz zu erreichen, wird nur dadurch getrübt, dass sich die zwei kommenden Stunden wie Tage anfühlen werden. Doch auch wenn nur quälend langsam, kamen die Ruinen schließlich doch näher und Nala hatte die letzten Minuten eine Liste in ihrem Kopf angelegt, was in welcher Reihenfolge zu tun war. Wie ein Mantra hatte es sie wach gehalten: absteigen, Pferde versorgen, Feuerholz, Wasser, Lager aufschlagen, Wachen aufstellen, in Schichten schlafen.  Als sie absteigt, knickt sie fast um, so eisig sind ihre Füße inzwischen und doch bemüht sie sich wieder mit einem aufmunternden Lächeln in die Runde zu blicken, mit der sie nun ihr Mantra teilt: „Gut, teilen wir uns schnell auf, damit alle bald schlafen können: Eofor kannst du die Pferde versorgen? Eldanaro und Waenhil könnt ihr Feuerholz und Wasser suchen? Der Rest von uns wird das Lager aufschlagen und ich biete mich an die erste Wache zu übernehmen, aber besser zu zweit damit ich nicht einschlafe“

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  • 2 Wochen später...

"In Ordnung", antwortet Eldanáro knapp. "Waenhil, habt ihr Euer Schwert? Wir sollten hier keine Risiken eingehen." Der Elb bindet sein Pferd nur lose an einem Baum an, sodass es schnell gelöst werden kann, falls sie rasch aufbrechen müssen. Dann blickt er zurück, ob Waenhil auch bereit ist, mit ihm zu gehen.

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Der Gedanke mit dem Schwert bewaffnet Wasser zu suchen gefiel dem Schmied nicht. Somit hatte er immer im Hinterkopf, dass etwas passieren konnte. Aber er wusste, dass der Elb recht hatte und nickt ihm zu, während er sich den Gurt umschnallt. "Wir können gehen"

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  • 3 Wochen später...

Die Gesichter der Gefährten sind gezeichnet von der beschwerlichen Reise, der andauernden Kälte die sich in den Knochen festgesetzt hat und dem Schlafmangel der alle Bewegungen fahrig und unkonzentriert wirken lässt. Dennoch weiß jeder von ihnen, wie wichtig ein gutes Lager ist und trägt seinen Teil dazu bei, es schnell aufzubauen und einzurichten. Feuerholz wird gesammelt und aufgestapelt, frisches Wasser herbeigetragen und die Tiere versorgt. Jeder kümmert sich um seine eigene Schlafstelle, doch gemeinsam wird eine Plane aufgespannt, die den eisigen Wind abhalten soll. Auch wenn das letzte Bad schon ein paar Tage her ist und Mensch wie Tier nicht gerade nach Rosen duften, rücken alle näher zusammen um sich gegenseitig Wärme zu spenden und die Hitze des Feuers zu teilen. Das Abendmahl fällt schlicht aus, ist aber genug um die Bäuche zu füllen. Mit Wehmut denken einige an die abwechslungsreichen Speisen der Elben zurück, die die Sinne verwöhnt hatten. Kaum sind die Wachen eingeteilt, fordern die Anstrengungen ihren Tribut und die Reisen sinken tief in die Decken und Felle gewickelt in tiefen Schlummer. Nala fällt es jetzt schon schwer die Augen offen zu halten, weswegen sie mehrfach aufsteht um die steifen Glieder zu bewegen. Sie und Waenhil unterhalten sich sehr leise über alle möglichen Dinge, denn das Reden hält sie wach. Er erzählt von seinem Vater, während sie von ihrer Großmutter berichtet.  Immer wieder lauschen sie auf die Geräusche der Umgebung und wachen über die schlafende Gruppe. Nala ist unglaublich erleichtert, als ihre Zeit vergangen ist und sie die nächsten beiden wecken kann.

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Müde kehrt der Schmied gemeinsam mit dem Elben vom Holzsammeln zurück. Es war keine anstrengende Arbeit doch der lange, mühsame Ritt kroch ihm immer mehr in die Knochen und er war froh, als sie alle gemeinsam am Lagerfeuer saßen und die karge, aber sättigende Mahlzeit zu sich nahmen. Alle waren tief in Gedanken versunken und kaum einer redete.

Langsam verkriechen sich die Gefährten in ihre Decken und der Schmied rückt näher an Nala um nicht ausschließlich vom Feuer aufgewärmt zu werden. Auch wenn sie sich nur unterhielten genoss er die Zeit und freute sich wieder das strahlen auf Nalas Gesicht zu sehen, als sie von ihrer Familie erzählte.

Als sie endlich von ihrer Wache abgelöst werden sinkt Waenhil augenblicklich in einen traumlosen, tiefen Schlaf.

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Eldanáro nutzt ein wenig Zeit nach dem Feuerholz suchen, um sich einige dünne, gerade Äste zu finden. Er will die Zeit seines Wache nutzen und neue Pfeile schnitzen. Noch hat er ein paar, doch sie werden sicherlich weitere gebrauchen können.

In seiner Tasche hat er noch zehn Pfeilspitzen, von denen er nun einige an den geschnitzten und über dem Feuer gehärteten Ästen anbringt. Viele hat er in den letzten Tagen verloren; nicht immer ist genug Zeit, die verschossenen Pfeile einzusammeln, und nicht immer sind die, die noch aufzufinden sind, auch noch zu gebrauchen. Bald wird er zu Steinköpfen übergehen müssen oder sogar ganz auf seinen Bogen verzichten müssen.

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Trotz seiner unglaublichen Erschöpfung braucht Fosco einige Zeit, um bei der Kälte einschlafen zu können. Als Nala ihn für seine Wache weckt, wird er nur schwer wach. Er hat das Gefühl, nur einige Minuten geschlafen zu haben. Taumelnd steht er auf, streckt sich und gähnt herzhaft. "Danke, Nala", sagt er. "Gab es Vorkomnisse?" Der Hobbit denkt sich, dass sie bestimmt schon alle davon erfahren hätten, wenn etwas Wichtiges passiert wäre. Aber er hat in Geschichten gehört, dass man so etwas fragt, wenn man die Wache übernimmt. Wahrscheinlich ist die Unterhaltung nur eine Strategie, um nicht direkt wieder einzuschlafen, überlegt er.

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Waenhil bleibt einen Moment liegen als das Lager langsam erwacht. Seinen Arm hatte er noch immer um Nala geschlungen und er wollte sie nicht aufwecken. Obwohl sie wahrscheinlich in wenigen Minuten selber aufwachen würde, rührte er sich nicht. Nah an sie gerückt und dicht in den Decken verkrochen genoss er den Moment neben ihr. Als sie die Augen öffnete lächelt er Sie an, drückt ihr einen Kuss auf die Wange und flüstert ihr einen guten Morgen ins Ohr. Ohne eine Antwort abzuwarten steht er auf - er musste seinen steifen Körper bewegen, ehe er das Gefühl hatte gar nicht mehr hoch zukommen.

Während sich Nala und Fosco um das Frühstück kümmerten, schaut sich der Schmied in aller Ruhe die Tiere und die Ausrüstung an. Er tauscht ein Eisen aus, dass zwar noch nicht wirklich locker war, aber er wusste nicht wann sich das nächste Mal die Gelegenheit bietet und besser er macht es jetzt, als dass es dann unterwegs im tiefen Schnee verloren ging. 

Der Geruch vom frisch aufgesetzten Tee lockt ihn nach getaner Arbeit schließlich ans Feuer.

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Nala ist unglaublich dankbar, dass sie sich in dieser kalten Nacht eng an Waenhil kuscheln kann. Sein inzwischen vertrauter Geruch nach Pferd, Leder und dem Rauch des Feuers hüllt sie zusammen mit seiner Körperwärme in einen schützenden Kokon. Im tiefen Schlaf regeneriert ihr Körper etwas von der verbrauchten Energie der letzten Tage und ihre Träume sind erfüllt von Bildern des Frühlings. All das zarte Grün, die ersten wilden Blumen und die milde Sonne wünscht sie sich in diesen eisigen Tagen mehr als alles andere herbei. Sie kann nicht genau sagen warum sie aufwacht, denn eigentlich ist sie müde genug um noch stunden weiter zu schlafen, doch als sie die Augen aufschlägt sieht sie direkt in Waenhils Gesicht der sie anlächelt. Sie kann nicht anders als ebenso zurück zu grinsen, denn das ist ein Anblick den sie gerne jeden Morgen hätte, vorzugsweise für den Rest ihres Lebens. Wenn auch nicht unbedingt mitten im Winter ungeschützt im Freien.

Als er aufsteht gönnt sie sich noch einen Moment in den Decken die von ihnen beiden noch warm sind und hängt angenehmen Gedanken nach. Auch wenn es ihr vorkommt als würde diese Reise für immer andauern, irgendwann werden sie ankommen und dann müssen sie sich überlegen was sie weiter tun wollen. Ein guter Schmied wird überall geschätzt, Waenhil konnte sich niederlassen wo er wollte. Doch auch wenn das Abendteuer gerade sehr anstrengend und mühsam war, die Kälte, das karge Essen und die vielen Stunden im Sattel – sind sie beide schon so weit sich irgendwo dauerhaft anzusiedeln? Bevor sie ihn getroffen hatte, ist sie wie ein junger Hund jedem Unfug nachgelaufen und hat Gefahren und Abenteuer geradezu gesucht. Doch inzwischen ist sie etwas ruhiger geworden, aber noch nicht so ruhig, an ein Haus und Kinder zu denken.

Schnell steht sie auf, auch wenn die frühmorgendliche Luft eisig scheint und macht gemeinsam mit Fosco das Frühstück. Als Waenhil nach seiner Arbeit wieder zu ihr kommt, lehnte sie sich an seine Schulter. „Hast du eigentlich schonmal nachgedacht, was wir machen, wenn wir mit all dem hier fertig sind?“ fragte sie ihn leise.

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