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Wer ist Tom Bombadil?


Gast Lesemuffel

Empfohlene Beiträge

  • 1 Monat später...
Gast Nienna Silimaurë

Hallo Ihr,

weil ich gerade mal wieder im Herr der Ringe-Buch lese, stelle ich mir die Frage, wer oder was ist denn nun eigentlich der Tom Bombadil und seine Frau?

Sind sie wirklich von Anbeginn der Zeiten da? Und was machen Sie denn so die ganze Zeit?

Irgendwelche Anregungen?

Grüße von

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Also, für dieses Thema existiert selbstverständlich schon ein Thread.

Genug Anregungen und Weiteres zu dem Rätsel um Tom Bombadil und Goldbeere findest du hier.

Dort wirst du genug Antworten auf deine Frage finden und kannst dort natürlich auch selbst mitdiskutieren.

Bearbeitet von manwe
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  • 2 Monate später...
Gast Sacramento

Tolkien hat irgendwann mal gesagt, dass Tom Bombadil ein Rätsel sein soll, das nicht gelöst werden kann, denn jede Geschichte -so sagt er- braucht ein ungelöstes Rätsel. Und damit hat sich die Sache für mich, aber Quellen hab ich leider keine, sorry :)

sacramento

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Damit meinst du sicherlich dieses hier aus Brief #144:

And even in a mythical Age there must be some enigmas, as there always are. Tom Bombadil is one (intentionally).

Wahrscheinlich ist das Zitat schon vorher im Threadverlauf gepostet worden, aber ich jetzt gerade zu faul, um den ganzen Thread zu durchsuchen. ;-)

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Wahrscheinlich ist das Zitat schon vorher im Threadverlauf gepostet worden

Ja, stimmt :-O

Irgendwie schade, dass die Erklärung dann doch so einfach ist.

Man kann Tolkiens Briefe nicht wirklich ernst nehmen, da er sich in ihnen oftmals selbst widerspricht. Irgendwo anders hat Tolkien geschrieben, Tom sei der Geist der sterbenden Natur (zumindest so mehr oder weniger :-O ). Man kann das mit dem Rätsel also nicht als Erklärung in dem Sinne ansehen.

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Irgendwo anders hat Tolkien geschrieben, Tom sei der Geist der sterbenden Natur (zumindest so mehr oder weniger :-O ). Man kann das mit dem Rätsel also nicht als Erklärung in dem Sinne ansehen.

<{POST_SNAPBACK}>

Ja und hier ist das Zitat, das bestimmt auch schon einmal gepostet wurde. ;-)

Brief #153:

I do not mean him to be an allegory - or I should not have given him so particular, individual, and ridiculous name - but 'allegory' is the only mode of exhibiting certain functions: he is then an 'allegory', or an exemplar, a particular embodying of pure (real) natural science: the spirit that desires knowledge of other things, their history and nature, because they are 'other' and wholly independent of the enquiring mind, a spirit coeval with the rational mind, and entirely unconcerned with 'doing' anything with the knowledge: Zoology and Botany not Cattle-breeding or Argriculture...Tom Bombadil exhibits another point in his attitude towards the Ring, and its failure to affect him.

Allerdings steht dort nix darüber, dass die Natur stirbt. Dort steht, dass er eine Verkörperung der Natur-Wissenschaft ist. Dies ist aber, so denke ich, nicht im Kontext Mittelerdes zu sehen, sondern eher im literarischen Sinne zu sehen, da er Bombadil von einer Allegorie differenziert.

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  • 7 Monate später...
Gast Tûrwaith

Ich hab mir jetzt zwar nicht den ganzen threat durchgelesen daher wollte ich einfach mal einwerfen, dass Tom doch ein Tavari sein könnte:

Zufällig bin ich auf den Begriff Tavari gestoßen und als ich bei Ardapedia nachgeschlagen hab hieß es dort:

Tavari existierten schon vor der Schaffung der Welt

Als Aule und Yavanna zu Beginn der Welt in Mittelerde ankommen, werden sie begleitet von einer Gruppe Geister. Geister der Bäume, Wälder, Täler und Berge und jene, die "morgens mitten in den Gräsern und abends im hohen Getreide singen" (J.R.R. Tolkien, "Das Buch der verschollenen Geschichten 1", Seite 101, Klett-Cotta). Die Tavari sind eines dieser Geister-Völker, wie auch die Nandini, Ossiri, Nermir, Kobolde, FeenElfen. Ebenso wie die Valar stammen sie nicht aus Mittelerde. Doch anders als jene Valar, die nach Mittelerde kamen, haben sie auch sonst nichts mit der Welt zu tun, sind an deren Erschaffung nicht beteiligt, sondern belächeln sie, spielen mit ihr und empfinden nicht die selbe Liebe für Mittelerde, wie sie unter den Eldar oder manchmal auch unter den Menschen zu finden ist.

Das hört sich für mich ziemlich nach Tom Bombadil an, auf den der Ring keinen Einfluss hat, der über soetwas lacht und schon vor der Entstehung der Welt da war.

Andererseits weiß ich auch, dass nicht alles, was in Ardapedia drinsteht auch faktisch richtig sein muss.

Kann mir einer all dies bestätigen?

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gandalf hat ihn auf jedenfall gekannt, das wird am schlus bevor die hobbits ins auenland zurückern gesagt, gandalf geht nämlich zu tom. was mit sen anderen is weiß ich nit

Aus dem HdR, Buch 6, Kapitel 7:

Ich will ein langes Gespräch mit Bombadil führen; ein Gespräch, wie ich es all mein Lebtag nicht hatte. Er ist ein Moos-Sammler, und ich war ein Stein, dessen Schicksal das Rollen war.

So wie ich das hier verstehe, will Gandalf Bombadil alles erzählen, was geschehen ist, so dass Tom das aufschreiben kann. Das spräche für die Theorie, dass Tom Tolkien ist, als derjenige, der die ganze Geschichte einfach nur aufgeschrieben hat, so wie Bilbo (Nein ich glaube nicht, dass Bombadil Bilbo ist ;)

Im Allgemeinen allerdings behaupte ich Tom ist einfach nur Tom, den Tolkien eingebaut hat, um den Hobbit-Stil ein wenig beizubehalten.

Allerdings halte ich die Theorie, dass Tom ein Ainu sein könnte, auch für sinnvoll. Immerhin wissen wir nicht, ob nicht nach den Valar und Maiar noch weitere Ainur auf die Welt gekommen sind.

Bearbeitet von Eldanor
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Aus dem HdR, Buch 6, Kapitel 7:

So wie ich das hier verstehe, will Gandalf Bombadil alles erzählen, was geschehen ist, so dass Tom das aufschreiben kann. Das spräche für die Theorie, dass Tom Tolkien ist.

Im Allgemeinen allerdings behaupte ich Tom ist einfach nur Tom, den Tolkien eingebaut hat, um den Hobbit-Stil ein wenig beizubehalten.

Das, was ich jetzt schreibe, baut darauf auf, was du sagst:

Ich stelle nun, nach diesem Zitat, Tom auch eher als Geschichtenschreiber vor, nicht aber als Tolkien. Tolkien hatte ja immer vor, eine Sage für England zu schreiben und in vielen Sagen gibt es einen Erzähler. Tom könnte dieser Erzähler sein, denn da er ewig zu leben scheint, da er ja schon immer auf der Welt war und es wahrscheinlich auch bleiben wird, bleiben seine Berichte unverfälscht. Er hat alles miterlebt und weiß noch von jeder Situation, wie sie geschehen ist. Nichts wird durch tausende Übersetzungen verändert (so wie z.B. bei der Bibel). Tom ist einfach ein am Rande stehender Charakter, der als Erzähler auszulegen ist. Vielleicht wollte Tolkien diesem Erzähler einfach nur eine Gestalt geben und erfand somit Tom Bombadil. Das erklärt nur noch nicht, welche Geschichte er hat, sondern möglicherweise nur, welche Aufgabe Tom eigentlich für das Buch hat, wenn er schon für die Handlung keine hat.

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  • 4 Jahre später...

Tom Bombadil meiner Meinung nach der merwürdigste Charakter in HdR.

Mir drängen sich bei ihm die Fragen auf "Wer, wann,wo , wie und warum wurde/hat er/ihn erschaffen"? wär nett wenn ich eine antwort bekommen würde

und äh sorry da sich im themen titel tom bombadil falsch geschrieben habe wie kann ich das ändern ??

Bearbeitet von Londalim
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Tom Bombadil meiner Meinung nach der merwürdigste Charakter in HdR.

Mir drängen sich bei ihm die Fragen auf "Wer, wann,wo , wie und warum wurde/hat er/ihn erschaffen"? wär nett wenn ich eine antwort bekommen würde

und äh sorry da sich im themen titel tom bombadil falsch geschrieben habe wie kann ich das ändern ??

'Der Älteste bin ich. Merkt euch meine Worte, liebe Freunde: Tom war hier vor dem Fluß und vor den Blumen; Tom erinnert sich an den ersten Regentropfen und die erste Eichel. [...] Als die Elben nach Westen zogen, war Tom schon hier, ehe die Meere bezwungen wurden. Er kannte das Dunkel unter den Sternen, als es noch ohne Schrecken war - ehe der Dunkle Herrscher von Außen kam.'

— J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Erstes Buch, Siebtes Kapitel: In Tom Bombadils Haus

Tolkien selbst schreibt ihm etwas Geheimnisvolles zu und meint, dass es selbst in einem solchen Epos auch noch offene Fragen geben muss. Ich meine, dass ich mal gelesen habe, dass sich Tolkien mit Tom Bombadil seinen eigenen Charaktär geschaffen , dass er sich also selbst in sein Werk hineinprojiziert hat. Weiß nicht genau welches Buch das war. Jedenfalls ist er kein Maiar und kein Valar und auch dass er Iluvatar selbst sein soll wurde von Tolkien abgestritten. Er ist ,,der Älteste'' und mag nicht so ganz in das übrige Gefüge aus Elben , Menschen und Orks passen. Alles andere ist Spekulation.

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'Der Älteste bin ich. Merkt euch meine Worte, liebe Freunde: Tom war hier vor dem Fluß und vor den Blumen; Tom erinnert sich an den ersten Regentropfen und die erste Eichel. [...] Als die Elben nach Westen zogen, war Tom schon hier, ehe die Meere bezwungen wurden. Er kannte das Dunkel unter den Sternen, als es noch ohne Schrecken war - ehe der Dunkle Herrscher von Außen kam.'

— J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Erstes Buch, Siebtes Kapitel: In Tom Bombadils Haus

Tolkien selbst schreibt ihm etwas Geheimnisvolles zu und meint, dass es selbst in einem solchen Epos auch noch offene Fragen geben muss. Ich meine, dass ich mal gelesen habe, dass sich Tolkien mit Tom Bombadil seinen eigenen Charaktär geschaffen , dass er sich also selbst in sein Werk hineinprojiziert hat. Weiß nicht genau welches Buch das war. Jedenfalls ist er kein Maiar und kein Valar .... Er ist ,,der Älteste'' und mag nicht so ganz in das übrige Gefüge aus Elben , Menschen und Orks passen. Alles andere ist Spekulation.

Er ist kein Vala und Maia (deren Diener), das ist richtig. Er könnte aber ein Ainu ohne Allianz zu den Vorgenannten sein. Das ist eine "mittelirdische" Deutung, die den literarischen Aspekt bewußt beiseite lässt.

Grüße

Tolwen

Bearbeitet von Tolwen
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Er könnte aber ein Ainu ohne Allianz zu den Vorgenannten sein. Das ist eine "mittelirdische" Deutung, die den literarischen Aspekt bewußt beiseite lässt.

Das klingt interessant, Tolwen. Kannst Du die These bitte ein bißchen erläutern?!

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Das klingt interessant, Tolwen. Kannst Du die These bitte ein bißchen erläutern?!

Gerne. Natürlich muß man vorausschicken, daß all dies sehr spekulativ ist. Die Quellenlage ist nun mal mehr als dürftig. Im Grunde geht es darum, was in dem gegebenen kosmologischen Rahmen möglich ist (anhand von Quellen). Belegbar im Sinne eines positiven Beweises ("Tom ist ein ...") ist das natürlich nicht. Wichtig ist dabei, sich die Chronologie des Beginns von Ea und Arda sehr genau anzusehen. Oben meinte ich mit "kein Maia als Diener der Valar" diejenigen Maiar, die in bekannter Manier ihren Herren stets dienten und mit ihnen "umzogen" wenn nötig. Wie man unten sehen kann, könnte er durchaus zum Gefolge der Valar gehört haben, sich jedoch schon sehr früh separiert haben ohne dann eigennützig-böse Motive wie Melkor, Sauron & Co zu verfolgen. In gewisser Weise kann man ihm etwas "naiv unschuldige" Interessen ähnlich wie Radagast unterstellen (auch wenn die Fälle sicher ganz anders sind).

Aus der Ainulindale wissen wir, daß man zwischen Ea (die Schöpfung) und Arda (der physischen Welt; bewohnbar für die Kinder Ilúvatars) unterscheiden muss. Nach der Vision Erus beschlossen viele Ainur in Ea einzutreten. Nicht alle hiervon begaben sich auch gleich nach Arda. Diese Hinweise findet man im Sil77:

Thus it came to pass that of the Ainur some abode still with Ilúvatar beyond the confines of the World; but others, and among them many of the greatest and most fair, took the leave of Ilúvatar and descended into it. But this condition Ilúvatar made, or it is the necessity of their love, that their power should thenceforward be contained and bounded in the World, to be within it for ever [1], until it is complete, so that they are its life and it is theirs.
The Silmarillion.Ainulindalë

[1] Diejenigen Ainur, die später eine Rolle in Arda spielten, mussten sich von Anfang an entscheiden, dann auch für immer dort zu bleiben. Ein zurück in die Zeitlosen Hallen gab es nicht.

But when the Valar entered into Eä they were at first astounded and at a loss, for it was as if naught was yet made which they had seen in vision, and all was but on point to begin and yet unshaped, and it was dark [2]. ... So began their great labours in wastes unmeasured and unexplored, and in ages uncounted and forgotten [3], until in the Deeps of Time and in the midst of the vast halls of Eä there came to be that hour and that place where was made the habitation of the Children of Ilúvatar [4]. And in this work the chief part was taken by Manwë and Aulë and Ulmo; but Melkor too was there from the first, and he meddled in all that was done, turning it if he might to his own desires and purposes; and he kindled great fires. When therefore Earth was yet young and full of flame Melkor coveted it [5], and he said to the other Valar: 'This shall be my own kingdom; and I name it unto myself!'
The Silmarillion.Ainulindalë

[2] Die Valar sind in Ea erstmal orientierungslos

[3] Dann fangen sie an, das 'Universum' Ea zu gestalten.

[4] Irgendwann, Äonen später, bemerken sie Arda, den Teil Eas, der später die Kinder Ilúvatars beherbergen soll.

[5] Melkor ist auch gleich aufmerksam, sieht die junge Arda (von außen) und beansprucht sie als sein ureigenstes Reich. So wie es aussieht, ist dies die Phase des "Rohbaus" von Arda, wo die Valar von außen die groben Basisstrukturen schufen. Noch ist keiner von Ihnen in Arda.

And the Valar
drew unto them many companions
[6], some less, some well nigh as great as themselves, and they laboured together in the ordering of the Earth and the curbing of its tumults.
Then Melkor saw what was done
, and that the Valar walked on Earth as powers visible, clad in the raiment of the World, and were lovely and glorious to see, and blissful, and that the Earth was becoming as a garden for their delight, for its turmoils were subdued. His envy grew then the greater within him; and he also took visible form, but because of his mood and the malice that burned in him that form was dark and terrible.
And he descended upon Arda
[7] in power and majesty greater than any other of the Valar, ...
The Silmarillion.Ainulindalë

[6] Jetzt sind die Valar in Arda und beginnen damit, die Feinarbeiten (relativ gesehen) auszuführen. Hierzu rufen sie andere Geister (wahrscheinlich die Maiar), die sich in Ea, aber außerhalb Ardas aufhielten, nach Arda um zu helfen. Das Thema wird später nochmal aufgegriffen.

[7] Ist sehr wichtig. Wie man aus der Chronologie sehen kann, waren die Valar zuerst in Arda und begannen mit ihrer Ausgestaltung. Melkor wird neidisch. Daraufhin beschliesst er, auch - als Größter von allen - in Arda selbst mitzumischen, anstatt nur von außen im Groben dabei zu sein.

It is told among the wise that the First War began before Arda was full-shaped, and ere yet there was any thing that grew or walked upon earth;
and for long Melkor had the upper hand
[8]. But in the midst of the war a spirit of great strength and hardihood came to the aid of the Valar,
hearing in the far heaven that there was battle in the Little Kingdom;
[9] and Arda was filled with the sound of his laughter. So came Tulkas the Strong ...
The Silmarillion.Valaquenta

[8] Dies setzt den oberen Abschnitt fort. Melkor ist so mächtig, daß er allein (plus sein Maiar-Gefolge) die Valar und all ihre Maiar nicht nur in Schach hält, sondern sogar überlegen ist! Lässt man die Maiar mal außer acht (beide Seiten habe ein mehr oder weniges großes Gefolge, obwohl man schon annehmen kann, daß Melkor nicht so viele hatte wie die anderen 13 zusammen), ist Melkor alleine stärker als die übrigen 13 (Tulkas war noch nicht dabei) Valar zusammen! Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, um dann später seine verkümmerte Form richtig zu beurteilen, die Schwierigkeiten hat, mit einem Elbenkönig (Fingolfin) fertig zu werden und die dabei erlittenen Wunden nicht mal mehr richtig heilen kann (der Schmerz hält dauerhaft an).

[9] Das "Little Kingdom" ist Arda, was schon anzeigt, daß Arda nur einen Bruchteil von Ea ausmacht. In diesem Zusammenhang ist entscheidend, daß Tulkas ebenfalls erst in einer späteren Phase in Arda eintritt, als er - in Ea aber außerhalb Ardas - auf den Tumult 'dort unten' aufmerksam wird.

Dies alles soll zeigen, daß sich viele Ainur in Ea aufhielten, aber nicht alle auch gleich nach Arda herabstiegen.

Hinsichtlich Tom ergibt sich die Option, daß er einer der "Helfer" von Punkt [6] war, der den Valar beim Feinausbau Ardas half, noch bevor Melkor das erste Mal dort auftauchte. In dieser Frühphase gab es natürlich weder Bäume noch all die anderen Dinge, die er erwähnt:

'Der Älteste bin ich. Merkt euch meine Worte, liebe Freunde: Tom war hier vor dem Fluß und vor den Blumen; Tom erinnert sich an den ersten Regentropfen und die erste Eichel. [...] Als die Elben nach Westen zogen, war Tom schon hier, ehe die Meere bezwungen wurden. Er kannte das Dunkel unter den Sternen, als es noch ohne Schrecken war - ehe der Dunkle Herrscher von Außen kam.'

'Der Älteste' in Mittelerde kann er somit problemlos sein. Allein die Valar waren sicher vor ihm da (s.o.), doch um die geht es in seiner kurzen Erzählung an die Hobbits ganz und gar nicht, und solche Feinheiten könnten ihm in seiner jetzt auch eingeschränkten Form (s.u.) auch nicht mehr so klar bewußt sein. Man beachte auch den wichtigen Teil: '...ehe der Dunkle Herrscher von Außen kam.' Da Melkor sehr früh (aber nicht zuerst; s.o.!) in Arda war, gibt es für einen Ainu durchaus ein Zeitfenster (s.o.), mit dem seine Aussagen vereinbar sind. Tom ist sich also noch bewußt, daß er schon da war, als Melkor kam und alles Unheil anfing. Das ist im Grunde eine schon ziemlich definitive Aussage.

Insofern sehe ich keinen Widerspruch darin, in ihm einem der Ainur zu sehen, die den Valar halfen, die Substanz von Arda zu strukturieren. Dies würde auch zu seiner tiefen Verbundenheit mit 'seinem' Land passen. Man muss natürlich bedenken, daß ein Ainu, der so lange wie er eine physische Gestalt getragen hat, nicht mehr das reine Geistwesen ist wie am Anfang. Insofern kann man ein wenig Subjektivität und geminderte Weisheit und klare Erinnerung (aber keine echte Falschaussage) annehmen.

Später blieb er dann aus nicht genannten Motiven in Mittelerde und hat sich um den ganzen "politischen" Kram der Valar mit Melkor schlicht nicht mehr gekümmert.

Grüße

Tolwen

Bearbeitet von Tolwen
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Danke Tolwen. Das klingt plausibel. So hatte ich Tom Bombadils Hintergrund noch nicht gesehen. Mir scheint, ich sollte das Silmarillion einmal wieder zur Hand nehmen.

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Ein Nachtrag fällt mir noch ein. Im Elronds Rat wird ja auch vorgeschlagen, Tom den Ring zur Aufbewahrung zu geben. Unabhängig von seiner Unzuverlässigkeit als Hüter (ihn interessiert sowas eben nicht) heißt es ja auch, daß er als letzter fallen würde wenn Sauron allen sonstigen Widerstand bereits gebrochen hat. Wenn also Sauron - ein mächtiger Maia - in der Lage wäre, Tom zu unterwerfen/besiegen, bedeutet dies im Umkehrschluß, daß Tom über ein "Machtpotential" im Rahmen der Maiar (und nicht mehr) verfügt. Dies kann man auch als Indiz sehen, daß er auch zu den Ainur aus dieser Kategorie zählt, selbst wenn er sich schon sehr früh aus diesem Schema verabschiedet hat und fast von Anbeginn an nur für seine geliebte Natur existiert und sich kaum um die Konflikte darüber hinaus interessiert. Dies ist im Rahmen einer aktiven Intervention gemeint: Er verfolgt die Ereignisse schon, die sich in seiner Umgebung abspielen, nur mischt er sich eben so gut wie gar nicht ein.

Beispielsweise hätte es für ihn ein leichtes sein können, die Besiedlung der Hügelgräberhöhen mit den Grabunholden zu verhindern. Das sind ja nicht wirklich Gesellen, die man gern als Nachbarn hat - und sie lagen auch in seinem "Reich", d.h. Einflußbereich. Er aber hat es wohl als den Lauf der Dinge bei den Menschen angesehen, in den er sich eben nicht einmischt.

Grüße

Tolwen

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Ein Nachtrag fällt mir noch ein. Im Elronds Rat wird ja auch vorgeschlagen, Tom den Ring zur Aufbewahrung zu geben. Unabhängig von seiner Unzuverlässigkeit als Hüter (ihn interessiert sowas eben nicht) heißt es ja auch, daß er als letzter fallen würde wenn Sauron allen sonstigen Widerstand bereits gebrochen hat. Wenn also Sauron - ein mächtiger Maia - in der Lage wäre, Tom zu unterwerfen/besiegen, bedeutet dies im Umkehrschluß, daß Tom über ein "Machtpotential" im Rahmen der Maiar (und nicht mehr) verfügt. Dies kann man auch als Indiz sehen, daß er auch zu den Ainur aus dieser Kategorie zählt, selbst wenn er sich schon sehr früh aus diesem Schema verabschiedet hat und fast von Anbeginn an nur für seine geliebte Natur existiert und sich kaum um die Konflikte darüber hinaus interessiert. Dies ist im Rahmen einer aktiven Intervention gemeint: Er verfolgt die Ereignisse schon, die sich in seiner Umgebung abspielen, nur mischt er sich eben so gut wie gar nicht ein.

Beispielsweise hätte es für ihn ein leichtes sein können, die Besiedlung der Hügelgräberhöhen mit den Grabunholden zu verhindern. Das sind ja nicht wirklich Gesellen, die man gern als Nachbarn hat - und sie lagen auch in seinem "Reich", d.h. Einflußbereich. Er aber hat es wohl als den Lauf der Dinge bei den Menschen angesehen, in den er sich eben nicht einmischt.

Grüße

Tolwen

Ich würde seinen macht bereich nicht so klar festlegen, denn würde sauron ,denn nicht stärker werden wenn er bereist ganz mittleerde kontroliert?

Bearbeitet von Londalim
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Ich würde seinen macht bereich nicht so klar festlegen, denn würde sauron ,denn nicht stärker werden wenn er bereist ganz mittleerde kontroliert?

Sein Machtbereich ist selbst definiert. Er endet kurz vor Bree, wie er den Hobbits ja selber sagt und auch später im Rat erwähnt wird:

'Tom will give you good advice, till this day is over ...:
four miles
along the Road you'll come upon a village,
Bree under Bree-hill
, with doors looking westward. ... They [die Hobbits] begged him to come at least as far as the inn and drink once more with them; but he laughed and refused, saying:
Tom's country ends here: he will not pass the borders
.
LotR.Book I - Fog on the Barrow-downs

And now he is withdrawn into
a little land, within bounds that he has set
, though none can see them, waiting perhaps for a change of days, and he will not step beyond them.
LotR.Book II - The Council of Elrond

Wenn Sauron ganz Mittelerde beherrscht, heißt das ja nicht, daß er da irgendwie "Energie" daraus ziehen kann, sondern nur, daß es eben keinen Widerstand mehr gibt. Wenn also alles andere unterworfen ist, würde Sauron wohl in persona - vielleicht mit den Neun - erscheinen und dann würde auch Tom besiegt und als letzter der Freien untergehen:

`But in any case,' said Glorfindel, `to send the Ring to him would only postpone the day of evil. He is far away. We could not now take it back to him, unguessed, unmarked by any spy. And even if we could,
soon or late the Lord of the Rings would learn of its hiding place and would bend all his power towards it
. Could that power be defied by Bombadil alone? I think not. I think that in the end, if all else is conquered, Bombadil will fall, Last as he was First; and then Night will come.'
LotR.Book II - The Council of Elrond

Die direkte Konfrontation mit Sauron läge also wahrscheinlich jenseits von Toms Macht. Das gibt auch einen Hinweis darauf, daß Tom wohl keiner der ganz großen Ainu-Maiar war (wenn er dann wirklich einer war), denn Sauron war einer der größten Maiar. Auch wenn er jetzt noch ohne Ring geschwächt ist, scheint er immer noch stärker als Tom zu sein.

Grüße

Tolwen

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