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Verfilmung von Narn i Hin Hurin?


chrisi

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Wahrscheinlich nicht. Es sind einfach so viele Details die eigentlich auch ALLE sehr wichtig sind und eigentlich auch unbedingt eingebaut werden müssten. Z.b mit der Arnoediad (weis den namen nich mehr ganz ) oder Utumno oder die haufen von den Leichen. Und die Story is auch sehr schwer zu Verfilmen. Besser man sollte sich erst mal auf Hobbit konzentrieren dan kan man weiter denken.

Liebe Grüße

Olorion

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  • 3 Monate später...

In meinen Augen eignen sich "Die Kinder Hurins" als klassische dramatische Heldengeschichte sehr gut zur Verfilmung. Auch der Detailreichtum, Olorion, scheint mir kein Hinderungsgrund zu sein. Da ließe sich sicher ein Weg finden. Es müßte ja auch kein Kinofilm sein. Man könnte ja auch eine Miniserie in 10 oder 12 Teilen daraus machen. Fernsehproduktionen werden ja heute auch schon mit reichlich Budget versehen.

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  • 9 Monate später...

Also verfilmbar wäre die Geschichte definitiv. Man muss als Regiesseur jedoch beim Dramaturgischen aufarbeiten der Geschichte Kompromisse eingehen, sprich was von der Story letzendlich in den Film kommt, und welche Geschehnisse für die Haupthandlung eher sekundär sind.

Siehe Tom Bombadil in den Herr der Ringe Filmen, oder die Rückkehr ins Auenland.

Somit ist die Frage ob eigentlich wirklich alle Details sehr wichtig sind.. oder uneigentlich nicht ?

Eine Serie daraus zu machen fände ich irgendwie Schade, weil der Kino Flaire doch etwas epischeres ist als *nur* eine Serie.

Andererseits könnte man wiederum in einer Serie wesentlich besser alle Details und Nebenhandlungen ausführen, was auch sehr spannend wäre.

Letztendlich kann man nur Hoffen das es weitere Filmische Umsetzungen geben wird. Mich würde es sehr freuen :-)

Ob Peter sich an weitere ran wagt, nach dem Hobbit, halte ich irgendwie für unwahrscheinlich.

Für wahrscheinlicher halte ich es, das er als Produzent einen jungen, talentierten Regiesseur beauftragt sich der Sache anzunehmen.

.....aber alles reine Spekulation..... :kratz:

Liebe Grüße

Mike

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Das größte Problem dürften zunächst einmal die Verwertungsrechte sein. Ich bezweifele zutiefst, dass Christopher Tolkien einer Verfilmung dieser Geschichte zustimmen würde.

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Gast Dunderklumpen

Nachfrage:

Welchen Sinn würde eine Verfilmung machen? Was würde es einem bringen?

Woher das Bedürfnis, alles in Film zu verwandeln? Angst vor Direktwirkung epischer oder lyrischer Werke? Angst vor der eigenen Phantasie, die durch die Phantasie von Regisseuren ersetzt werden soll? Bedürfnis nach Lenkung der eigenen Kreativität durch andere?

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Wenn man die größten Geschichten verfilmt ist das das eine, aber so eine schöne, aber nur für wirkliche Fans bedeutende? Nein. Und wirklich. FAntasie muss bleiben. Ich will bei Frodo eigentlich nicht immer an Eliah Wood denken, aber ich tus, dass muss mir nicht noch mit Turin passieren!

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Nachfrage: Welchen Sinn würde eine Verfilmung machen? Was würde es einem bringen?

Den ästhetischen Wert eines Bildes, der einem Buch per se verwehrt ist?

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Ich habe mir den Herrn der Ringe damals angetan und werde (mehr oder weniger aus sozialen Gründen) immer wieder mit diesen Bildern konfrontiert.

Für mein Ästhetikempfinden muss ich diesbezüglich sagen, dass mich die Wucht der Bilder, gepaart mit der inhaltlichen Leere, abstösst. Ich halte das für eine Form der Vergewaltigung, was dieser Regisseur mit seinem Team dort getan hat. Mir graut auch vor dem Hobbit.

(Abstandserklärung: Dies ist mein persönlicher Eindruck, ich bin mir bewusst, dass dies Viele anders sehen, ich nehme mir aber das Recht auf freie Meinungsäusserung heraus.)

Bearbeitet von Orald
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Gast Dunderklumpen

Nachfrage: Welchen Sinn würde eine Verfilmung machen? Was würde es einem bringen?

Den ästhetischen Wert eines Bildes, der einem Buch per se verwehrt ist?

Bin nicht ganz sicher, ob ich Dich richtig verstanden habe, Beleg. Meinst Du, dass ein Roman grundsätzlich mangelhaft ist, weil ihm die äußere Bebilderung fehlt?

Und Zusatzfrage: Warum sind die inneren - oft auch nur geistigen - Vorstellungen, die sich beim Lesen einstellen, nicht ausreichend ästhetisch? Oder hast Du das gar nicht gemeint?

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[...] Ich will bei Frodo eigentlich nicht immer an Eliah Wood denken, aber ich tus, dass muss mir nicht noch mit Turin passieren!

Du brauchst bloß aufs Schauen der Hobbitverfilmung verzichten ;-)

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Nachfrage:

Welchen Sinn würde eine Verfilmung machen? Was würde es einem bringen?

= Sinn des Lebens? Solche Fragen erübrigen sich.

Woher das Bedürfnis, alles in Film zu verwandeln?

Dort ist der Lapsus. Du sprichst von 'verwandeln'. Nach einer Verwandlung erhält man die gleiche Anzahl an 'Gegenständen', wie man zuvor besessen hat. Durch eine filmische Umsetzung eines Romans jedoch, bekommt man ein Abbild dessen. Ein Gemeinschaftswerk vieler verschiedener Künstler und Inspirationen. Nährboden auch für diese Art von Forum. Und zusätzlich wird uns noch eine weitere Auswahlmöglichkeit gegeben. (Buch und/oder Film) Was ist daran auszusetzen?

Angst vor Direktwirkung epischer oder lyrischer Werke? Angst vor der eigenen Phantasie, die durch die Phantasie von Regisseuren ersetzt werden soll? Bedürfnis nach Lenkung der eigenen Kreativität durch andere?

Kreativität entsteht aus Inspiration. Und Inspiration führt wieder zur Kreativität. Wäre also jemand auf dem Mond geboren und käme erst Jahre danach auf die Erde und würde zum ersten Mal einen Menschen erblicken, er wäre bis dato das leereste und seelenloseste Wesen der Welt. Sprich: Ohne die Kreativität des Kollektivs, wäre unsere eigene Kreativität gar nicht lebensfähig. Ich denke einfach, dass eine subjektive Beurteilung diese Diskussion umrahmt.

Was eine mögliche Verfilmung von Die Kinder Húrins betrifft: Mir hat das Buch sehr gefallen, auch weil es inhaltlich und stilistisch vollkommen anders ist als Der Herr der Ringe oder Der Hobbit. Narn i Hin Hurin ist eine erschütternde Geschichte, gleichwohl voller Zuversicht und Kraft.

Eine Verfilmung kann ich mir aber in den Jahren kurz nach Der Hobbit nicht vorstellen. Außerdem passe der Film wohl kaum in den 'Kontext'. Gruß :-O

Bearbeitet von Drachentöter
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Gast Dunderklumpen

Hallo Drachentöter,

ich kann nicht erkennen, dass Du auf meine Fragen geantwörtet hast. Mir scheint es eher, dass Du allgemeine Gedanken geäußert hast, die mit meinen Fragen nichts zu tun haben - darum lasse ich das unkommentiert.

[...] Ich will bei Frodo eigentlich nicht immer an Eliah Wood denken, aber ich tus, dass muss mir nicht noch mit Turin passieren!

Du brauchst bloß aufs Schauen der Hobbitverfilmung verzichten ;-)

In dieser Antwort liegt tatsächlich Weisheit, wie ich finde.

Es spielt eigentlich keine Rolle, was alles so auf der Welt verfilmt wird. Man kann sich selber aussuchen, ob man es sich anschauen will oder nicht.

Weiter ist für mich die Frage, ob man - wenn man sofort nach Lesen eines Buches dessen Verfilmung wünscht - das epische Werk schon selber filmisch liest. Also das, was das Epische ausmacht, in einer Art Selbstzensur gar nicht zur Kenntnis nimmt, weil das ja eh nicht verfilmt werden kann?

Es sei noch einmal betont: ich frage; ich behaupte nicht.

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Was gesagt oder getan wurde, kann nicht ungesagt oder ungetan werden. Da wir Menschen auf vielfältige Weise interagieren kann man nicht einfach irgendwo "nicht hingucken", um unbehelligt zu bleiben. Der Film sowie dessen Wirkungen sind vorhanden und es ist nicht damit getan, bei einem Folgefilm einfach "aufs Schauen [... zu] verzichten".

Dass der Wunsch ein Werk in bestimmter Weise präsentiert zu bekommen in dessen Interpretation mit einfliesst, scheint mir plausibel. Dies ist aber ein privates Phänomen, das mich weniger bedrückt.

Bzgl. der Jackson-Verfilmungen war Tolkien sogar recht vorausschauend, indem er dessen Werk in der Musik der Ainur ausreichend gewürdigt hat. Jacksons Nachäffung findet dort eine ausgezeichnete, gar prohetische Beschreibung: "Das andere [Jacksons] hatte nun für sein Teil zu einer Einheit gefunden, doch war es schrill und leer und wiederholte sich endlos; und es hatte nicht viel Harmonie, sondern eine lärmende Einstimmigkeit, wie wenn viele Trompeten zwischen wenigen Tönen wechseln. Und es war bemüht, das andre Lied mit der Gewalt seiner Stimme zu ersticken, doch es schien, daß seine leuchtendsten Töne von dem andren Lied ergriffen und in dessen feierlicher Melodie mitgeführt wurden."

Deutlich sehe ich im Film das Bestreben, den Roman mit der Gewalt seiner Stimme zu ersticken. Aber der letzte Aspekt gibt (wie dies bei Tolkien ja stets der Fall ist) Hoffnung.

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Was gesagt oder getan wurde, kann nicht ungesagt oder ungetan werden.

Na sieh einer an.

Da wir Menschen auf vielfältige Weise interagieren kann man nicht einfach irgendwo "nicht hingucken", um unbehelligt zu bleiben.

Wenn dies stimmte, dann müsste jeder durch alle Probleme und allen Nonsense, aller Literatur, Kunst, Film und aller Musik dieser Welt behelligt werden. So allgemein formuliert funktioniert das nicht. Da spielen in der Praxis zu viele Nebenfaktoren und Einschränkungen eine Rolle. Und somit kann man manchmal eben doch einfach wegschauen und hat seine Ruhe.

Der Film sowie dessen Wirkungen sind vorhanden und es ist nicht damit getan, bei einem Folgefilm einfach "aufs Schauen [... zu] verzichten".

Wenn ich das richtig verstehe, meinst du, dass der Film zum Herr der Ringe sich bereits darauf auswirkt, wie man den Hobbit liest? Passiert sicher bei dem einen oder anderen. Bei mir nicht. Und insbesondere Charaktere wie Thorin sind bisher noch nicht dargestellt worden.

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Gast Dunderklumpen

Beeindruckende Stoffe sind natürlich immer weitereintwickelt worden, solange wir zurückblicken können, seit tausenden von Jahren. Und so gibt es selbstverständlich auch Filme, die alte Stoffe aufgreifen und ihnen neue Aspekte abgewinnen.

Und es gibt welche, die keine neuen Aspekte finden, nicht wirkich schöpferisch sind, sondern nur - wie oben jemand schrieb - versuchen, "nachzuäffen".

So wurde Goethes "Faust" auf unzähligen Bühnen verhunzt, und auf einigen wenigen wurde er kongenial neu erschaffen. Ich muss mir nicht alles angucken; schon gar nicht, wenn es mich runterzieht.

Meiner Meinung nach aber ist der "Faust" nicht kaputtzukriegen, egal, wie oft er verhunzt wurde. Er ist noch immer billig bei Reclam etc. zu kaufen und kann neu im Selbstlesestudium entdeckt werden.

Ein Film wirkt natürlich - wenn man ihn zum Beispiel hundert Mal anguckt - tiefgreifender. Man kann dann tatsächlich glauben, das sei noch Tolkien.

Aber ich schiebe da die Ursache wirklich dem Konsumenten zu, nicht dem Produzenten. Wer Filme braucht, um einen gelesenen Roman bebildert zu bekommen, der bekommt das dann eben. Wer es nicht braucht, dem geht der Film zu einen Auge rein, zum anderen wieder raus. Ich hab den letzten Teil der HdR-Verilmung einmal gesehen und kann mich fast gar nicht mehr an ihn erinnern.

Wer - zum Beispiel - die spirituelle Seite an Tolkien sucht, wird im "Silmarillion" forschen, aber nicht darauf warten, dass das "Silmarillion" verfilmt wird. Und auch nicht allen Ernstes annehmen, dass ein Mainstreamregisseur die Spiritualität erfassen und nach ungewöhnlichen Darstelunngsformen suchen wird, um das Spirituelle zu vermitteln. Er wird vom Film in diesem Punkt nichts erwarten.

Sicher: ich bin mitunter schon verzweifelt, wenn eine schlechte Theateraufführung manchen Besuchern die Lust auf Goethes "Faust" ein für allemal verdirbt. Oder wenn ein schlechter Deutschlehrer diese Lust bei Schülern ein für allemal verdirbt.

Aber ich wüsste nicht, wie man dergleichen verhindern könnte.

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So allgemein formuliert funktioniert das nicht.

Man muss es nicht so allgemein nehmen, wie es formuliert ist.

Meiner Meinung nach aber ist der "Faust" nicht kaputtzukriegen, egal, wie oft er verhunzt wurde. Er ist noch immer billig bei Reclam etc. zu kaufen und kann neu im Selbstlesestudium entdeckt werden.

Ein Unterschied zwischen Bühne und Film besteht in der Exclusivität. Ich hätte nichts dagegen, wenn es 20 Verfilmungen geben würde, dann würde man sich raussuchen können, was einem passt.

Natürlich stimmt es, dass ein Werk durch seine Nachäffung nicht zerstört wird. Aber ganz so einfach ist es nicht. Tolkiens Wunsch, nicht von Disney verfilmt zu werden, geht mE in diese Richtung.

Man muss den Film heute mit in den Diskurs nehmen, wenn man über den Herr der Ringe spricht, ansonsten wird man nicht verstanden. (Zumindest sollte man sich vom Film abgrenzen und erklären, dass man vom Buch spricht.)

Gesprächspartner, Rezensionen, egal wer etwas zum Thema beizutragen hat, ist vom Film mit beeinflusst. Ein Werk wie Tolkiens steht längst nicht mehr für sich alleine, es wird auch durch die Rezipienten mitgeprägt. (Da mag man sich allein die lange Diskussion zur Krege-übersetzung zu vor Augen führen.)

Wer - zum Beispiel - die spirituelle Seite an Tolkien sucht, wird im "Silmarillion" forschen, aber nicht darauf warten, dass das "Silmarillion" verfilmt wird. Und auch nicht allen Ernstes annehmen, dass ein Mainstreamregisseur die Spiritualität erfassen und nach ungewöhnlichen Darstelunngsformen suchen wird, um das Spirituelle zu vermitteln. Er wird vom Film in diesem Punkt nichts erwarten.

Da stimme ich grundsätzlich zu.

Dennoch denke ich, dass durch eine Verfilmung der Narn ein tieferer Zugang zum Werk deutlich erschwert wird.

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Gast Dunderklumpen

Ein Unterschied zwischen Bühne und Film besteht in der Exclusivität. Ich hätte nichts dagegen, wenn es 20 Verfilmungen geben würde, dann würde man sich raussuchen können, was einem passt.

Sicher. Mir würde schon genügen, wenn es nur noch einen zweiten geben würde, der die Gestaltung von Grund auf anders angeht. Vielleicht erlebe ich das ja noch...

Natürlich stimmt es, dass ein Werk durch seine Nachäffung nicht zerstört wird. Aber ganz so einfach ist es nicht.

Nein, ganz so einfach ist es nicht, und so einfach meinte ich das auch nicht. Ich wollte diesen Aspekt nur mit in die Waagschale werfen.

Man muss den Film heute mit in den Diskurs nehmen, wenn man über den Herr der Ringe spricht, ansonsten wird man nicht verstanden.

Ja, natürlich. Ich bin mir dessen bewusst, dass innerhalb der Tolkiencommunity Prozesse passieren, die auch auf dem Film basieren, und dass man das nicht ausklammern kann, wenn man ernsthaft mitdiskutieren möchte. Wissen ist auch hier Macht. Wer aber nur die Bücher lesen will, der kann das auch tun, es wird ihm nichts fehlen, und keiner kann ihn zwingen, von jedem Roman auch die Verifilmung anzuschauen.

Gesprächspartner, Rezensionen, egal wer etwas zum Thema beizutragen hat, ist vom Film mit beeinflusst. Ein Werk wie Tolkiens steht längst nicht mehr für sich alleine, es wird auch durch die Rezipienten mitgeprägt.

Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und sagen, dass ein Werk überhaupt nur als rezipiertes ins Bewusstsein treten kann. Jeder liest oder schaut oder hört ein Werk aufgrund seiner eigenen und kollektiver Bedingungen. Und während wir darüber reden - zum Beispiel jetzt - schaffen wir mit an der Rezeption, wirken auf sie ein.

übrigens: herzlich willkommen in diesem Forum, Orald.

Bearbeitet von Dunderklumpen
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Wer aber nur die Bücher lesen will, der kann das auch tun, es wird ihm nichts fehlen, und keiner kann ihn zwingen, von jedem Roman auch die Verifilmung anzuschauen.

[...]

Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und sagen, dass ein Werk überhaupt nur als rezipiertes ins Bewusstsein treten kann. Jeder liest oder schaut oder hört ein Werk aufgrund seiner eigenen und kollektiver Bedingungen. Und während wir darüber reden - zum Beispiel jetzt - schaffen wir mit an der Rezeption, wirken auf sie ein.

Deuten die beiden Aussagen in gewisser Hinsicht in entgegengesetzte Richtungen?

Dem zweiten Abschnitt stimme dabei voll zu.

übrigens: herzlich willkommen in diesem Forum, Orald.

Herzlichen Dank :-)

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Hallo Drachentöter,

ich kann nicht erkennen, dass Du auf meine Fragen geantwörtet hast. Mir scheint es eher, dass Du allgemeine Gedanken geäußert hast, die mit meinen Fragen nichts zu tun haben - darum lasse ich das unkommentiert.

... oder die Antworten entsprechen nicht den Vorstellungen. ;-)

Bzgl. der Jackson-Verfilmungen war Tolkien sogar recht vorausschauend, indem er dessen Werk in der Musik der Ainur ausreichend gewürdigt hat. Jacksons Nachäffung findet dort eine ausgezeichnete, gar prohetische Beschreibung: "Das andere [Jacksons] hatte nun für sein Teil zu einer Einheit gefunden, doch war es schrill und leer und wiederholte sich endlos; und es hatte nicht viel Harmonie, sondern eine lärmende Einstimmigkeit, wie wenn viele Trompeten zwischen wenigen Tönen wechseln. Und es war bemüht, das andre Lied mit der Gewalt seiner Stimme zu ersticken, doch es schien, daß seine leuchtendsten Töne von dem andren Lied ergriffen und in dessen feierlicher Melodie mitgeführt wurden."

Deutlich sehe ich im Film das Bestreben, den Roman mit der Gewalt seiner Stimme zu ersticken. Aber der letzte Aspekt gibt (wie dies bei Tolkien ja stets der Fall ist) Hoffnung.

Inwiefern erstickt der Film den Roman?

Ein Unterschied zwischen Bühne und Film besteht in der Exclusivität. Ich hätte nichts dagegen, wenn es 20 Verfilmungen geben würde, dann würde man sich raussuchen können, was einem passt.

Sicher. Mir würde schon genügen, wenn es nur noch einen zweiten geben würde, der die Gestaltung von Grund auf anders angeht. Vielleicht erlebe ich das ja noch...

Woher das Bedürfnis, alles in Film zu verwandeln? Angst vor Direktwirkung epischer oder lyrischer Werke? Angst vor der eigenen Phantasie, die durch die Phantasie von Regisseuren ersetzt werden soll? Bedürfnis nach Lenkung der eigenen Kreativität durch andere?

Jetzt wäre eine andere Version eines anderen Regisseurs aktzeptabel. Also ist es doch eine Frage des Geschmacks/Regisseurs und kein Kampf zwischen dem geschriebenen Wort und den bewegten Bildern.

Vielleicht ist es auch einfach fehlende Fantasie, wenn man nicht vermag Buch und Film zu trennen. Wenn man nicht in der Lage ist zu unterscheiden. Da ist es verständlich, dass man sich eine Verfilmung einer weiteren Geschichte Tolkiens(Die Kinder Húrins) nicht herbeisehnt.

Natürlich ist mir durchaus klar, dass ein Film die eigenen Vorstellungen am ehesten einschränkt. Aber was mich an einem Film reizt, ist die Komposition vieler verschiedener Faktoren, das Zusammenspiel von Bild, Musik und Dialogen. Die Arbeit vieler unterschiedlicher Künstler. Dass man das dann als Sakrileg beschimpft, ist für mich unverständlich. Keine Geschichte ist so heilig, als dass man sie nicht zu interpretieren versuchen sollte.

Auch Die Kinder Hurins wäre eine Verfilmung wert, nicht nur aus der Sicht eines Produktionsstudios. Tolkiens Werke sind nunmal sehr massenwirksam. Sie enthalten moralische Botschaften, bieten beeindruckende visuelle Vorlagen und sind überaus vielfältig.

Bearbeitet von Drachentöter
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Gast Dunderklumpen

Deuten die beiden Aussagen in gewisser Hinsicht in entgegengesetzte Richtungen?

Dem zweiten Abschnitt stimme dabei voll zu.

Ja, sie deuten in entgegengesetzte Richtungen. In dem einen Fall bin ich nicht an einem Film interessiert, in einem anderen möchte ich wissen, worüber andere reden. Das sind unterschiedliche Interessen, die von Buch zu Buch, von Autor zu Autor variieren. Und auch von Zeitpunkt zu Zeitpunkt.

In der Regel interessieren mich Verfilmungen ohnehin nicht. Sie bringen den Produzenten viel Geld ein, und das scheint mir dann auch das Motiv für die Verfilmung. Insgesamt habe ich auch einen überdruss an visuellen Werken. Ich versuche diesem Diktat des Visuellen auszuweichen, einfach, um mich selber vor Reizüberflutung zu schützen.

Ich habe aber schon festgestellt, dass ich mir gute Märchenverfilmungen, die interessante neue Aspekte haben, dann doch anschaue. Einfach, weil ich dann daran weiterdenken kann.

Hallo Drachentöter,

ich kann nicht erkennen, dass Du auf meine Fragen geantwörtet hast. Mir scheint es eher, dass Du allgemeine Gedanken geäußert hast, die mit meinen Fragen nichts zu tun haben - darum lasse ich das unkommentiert.

... oder die Antworten entsprechen nicht den Vorstellungen. ;-)

Ich würde sehr gerne antworten, wenn ich eine Reaktion auf meine Fragen erkennen könnte. Schließlich bin ich deswegen in diesem Forum, um mich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen. Aber ich sehe in Deiner Antwort nur Unterstellungen, die mich weiter nicht interessieren.

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Inwiefern erstickt der Film den Roman?

In der Art, in der Melkors Musik das Haupttehma überstimmen will.

Zum Beispiel in Hinsicht auf die Narn:

Wenn Jackson sie verfilmen würde, stelle ich mir das als 80% Kampf und Prügelszenen in 5 Stunden vor. Beleg wird vermutlich von einem Quotenschwarzen gespielt (irgendwelche Herzschmerz- oder Komikereinlagen eingeschlossen), die Fraunrollen werden (soweit es die Nicht-Kampfszenen zulassen) stark herausgeputzt (vermutlich wird man eine Amazone als neue Rolle irgendwie einbauen) und damit die Geschichte nicht zu traurig wird, muss noch ein Comedy-Charakter dazu: Warscheinlich ein Gimli-Verschnitt, in dem Mim als Running-Gag die ganze Story über nervtötend an unpassenden Stellen auftaucht.

Die Musik und Bilder werden natürlich derart gewaltig überall in Szene gesetzt (tausend Trailer an jeder Ecke, Filmplakate überall in der Stadt und in sonstigen Medien und wo immer man über Tolkien redet wird Jackson gemeint sein), dass man dem kaum entrinnen kann.

Was mich an derartigem Spektakel besonders nervt sind zwei Sachen: erstens, dass man sich definitiv nicht einfach entziehen kann und zweitens, dass es schwer ist, ohne Leute vor den Kopf zu stossen bzw. ohne grob unhöflich zu werden, die gutgemeinten Gesprächsbemühungen derjenigen abzuschmettern, die wissen dass man sich für Tolkien interessiert und meinen, aufgrund des Filmes nun eine passende Gesprächsgrundlage über ihn gefunden zu haben.

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