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Sequenz 15: Die Corsaren von Umbar / Kankras Lauer


Acheros

Empfohlene Beiträge

Hallo,

und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Herr der Ringe' -Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk von J.R.R. Tolkien basiert.

Dieser Thread widmet sich der Besprechung eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Rückkehr des Königs' in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 37 und 38 mit den Titeln

Die Corsaren von Umbar / Kankras Lauer

und der Laufzeit (SEE) von 0:00:00 - 00:09:43 (2.DVD)

Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte im Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954

Dann viel Spass bei der Besprechung! :-)

Hinweis: Der Thread öffnet sich am Freitag, 10.07. um 12 Uhr

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So, nachdem der Thread mit Verspätung geöffnet hat, fange ich mal wieder an:

Zunächst möchte ich mal zu der Zusatz-Szene mit den Korsaren sagen: es hätte wirklich eine interessante Szene werden können, wenn nicht der Möchtegern-Schauspieler Peter Jackson über das Schiff gewalzt und anschließend standrechtlich von Legolas erschossen worden wäre, weil Zwerg Gimli mal wieder Clown spielt. Die Korsaren selbst haben interessante Kostüme und Frisuren. Hier waren der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Aber wie schon gesagt, wäre diese Szene anders gespielt worden, dann wäre sie wirklich gut gewesen. Stattdessen haben wir eine weitere überflüssige Clown-Szene mit der Zugabe von Peter Jackson himself. Da wundert es nicht, dass diese Szene in der Kinoversion fehlte. Im Buch fehlt eine solche Szene sowieso. Mehr braucht man wohl nicht zu sagen.

Nächste Szene: Wir sehen mal wieder Frodo. Er hat mit Gollum den Tunnel erreicht. Ein ziemlich gruseliger Ort. Gollum grinst teuflisch und man merkt, dass Frodo in eine Falle tappt. Unterdessen findet Sam die Elbenbrot-Reste. Derweil gerät Frodo in Bedrängnis. Er verfängt sich in ein Spinnennetz. Gollum frohlockt derweil. Jetzt merkt Frodo endlich, dass er verraten wurde. Zum Glück besitzt er noch dieses Geschenk von Galadriel, die Phiole mit dem Elbenlicht. Er spricht die elbischen Worte und kann sich endlich aus dem Netz befreien und aus der Höhle taumeln, bevor Kankra ihn erwischt. Jetzt greift Gollum ihn an und ringt mit ihm. Doch Frodo gelingt es mit letzter Kraft, die Oberhand zu behalten. Gollum lügt ihn erneut an und behauptet, der Ring habe ihm den Verrat befohlen. Frodo scheint ihm schon wieder zu glauben. Er wendet sich kurz ab und Gollum will sich erneut auf ihn werfen. Doch Frodo reagiert schnell und Gollum fliegt den steilen Felsen hinunter. Eigentlich müsste er jetzt ja tot sein. Frodo trauert um Sam, den er weggeschickt hat wegen Gollums falscher Worte. Plötzlich hat er eine Vision von Lothlórien. Schöne Szene mit Galadriel. Sie scheint ihm neue Kraft zu geben.

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Los geht es mit den mächtigen Corsaren-Schiffen und deren Piratenleben sieht dank der Kostüme und dank des Gewusels auf Deck wirklich authentisch aus! :-O

Und obwohl diese Szene mit einem leichten Augenzwinkern angesehen werden kann, finde ich nicht, dass Gimli hier als Clown fungiert. Auf mich wirkt diese Szene gar nicht mal so witzig und dieser angebliche Streifschuss ist für mich einfach auf Gimlis Sturheit zu schieben, indem er sich denkt: "Wieso die Corsaren warnen? Am besten gleich drauf bretzeln." Dass PJ derjenige ist, der da stirbt, ist mir auch herzlich egal, denn PJ stirbt realistisch und macht seine Sache gut. Und mal am Rande: Was spricht dagegen, dass man den Kapitän eines Schiffes ermordet, um die restliche Mannschaft einzuschüchtern. In diesem Fall hat es nicht geklappt, aber es war immerhin den Versuch wert.

Und selbst wenn diese Szene zum eigentlichen Film nicht viel beiträgt, ist es dennoch so, dass es ein hübscher Tribut an viele Mitwirkende ist, die sonst nie vor der Kamera gestanden hätten. Unter den Mannschaft sollen ja auch Alan Lee und John Howe sein, wenn ich mich noch recht erinnere. Erkannt habe ich sie jetzt dank der guten Masken nicht.

Kommen wir aber nun zu einem wirklich wichtigen Teil: Kankras Lauer.

Frodo und Gollum erreichen den Eingang zu ihrem Bau. Zunächst sei erstmal die gesamte Musik, die während Kankras Lauer gespielt wird, gelobt! Howard Shore bietet uns hier ein absolut geordnetes musikalisches Chaos! :-O Es klingt einfach fantastisch und hat irgendwie etwas Psychotisches. Die Musik hier gehört zu meinen Lieblingsstücken des gesamten Soundtracks und zu diesen Bildern wirkt sie perfekt.

Wer auf die Höhlenwände achtet, bemerkt auch hier schnell ein überlegtes Design. Die Höhlenwände sind gemäß Kankras Körper geformt, als habe sie die Tunnel im Laufe der Zeit entsprechend ausgehölt. Die Höhlenwände sind verätzt von der Säure, die sie ausscheidet. Vom Design her wirkt hier alles rund. :-O

Auch die Spinnenweben sind wirklich "schön" geraten. Kankras Lauer bietet ein wirklich authentisches und perfektes Bild.

Gesegnet seien auch alle diejenigen mit Surround-Soundsystem, denn in keiner anderen Szene kommt die Atmosphäre so gut rüber wie hier, wenn Gollum immer wieder von einer anderen Seite mit Frodo spricht, als würde er ihn ständig umlaufen und doch weiß man nicht, wo er sich verbirgt. In diesem Zuge ist auch Gollum schadenfreudiger Gesang vortrefflich geraten, als Frodo in den Spinnennetzen festsitzt. Gollums Schadenfreude hört man zunächst von hinten, was dem Ganzen so etwas richtig Fieses verleiht wie ich finde.

Kommen wir zu Kankra herself: Wie auch der Rest des Designs ist sie perfekt. So muss eine alte fiese Spinne aussehen :-O Die Bewegungen der Spinne sind mehr als realistisch und ihr Aussehen wurde ausgeklügelt designt. Zudem hat Kankra erwiesenermaßen auf Spinnenphobiker die entsprechende Wirkung und auch das ist eine Bestätigung dafür, dass Kankra perfekt ist.

In der Zwischenzeit findet Sam das Elbenbrot und weiß nun, dass Gollum der Betrüger ist und er Frodo zur Hilfe eilen muss. Dazu habe ich ja bereits etwas gesagt. So, wie das Brot heruntergesegelt ist, hätte es eigentlich gar nicht auf der Treppe landen können, sodass es Sam finden kann. Zudem ist Sam ziemlich weit unten, dafür, dass er am Ende wieder so schnell oben bei Frodo ist, um ihn zu retten.

Frodo kann aber erstmal gerade noch so Kankras Fängen entkommen und schon wird er von Gollum angegriffen. Auch hier wieder der soundtechnische Vorteil, bei dem man sich schon mal erschrecken kann, wenn Gollum von rechts ins Kino, äh ins Bild gehüpft kommt.

Die folgende Szene halte ich für sehr interessant und nicht eindeutig, was aber auch nicht schlimm ist. Gollum wird plötzlich wieder zu Smeagol und bittet um Mitleid, denn er habe alles nur getan, weil ihm der Schatz den Befehl dazu erteilt hat. Gollums Blick wird wieder zu diesem Hundeblick, den Smeagol im Teil 2 hatte. Gollum benimmt sich hier, als hätte er tatsächlich unter dem Einfluss des Ringes gestanden.

Was denkt ihr? Schauspielert hier Gollum nur und täuscht den wieder hervorkommenden Smeagol bloß vor, um Frodo leichter umbringen zu können? Oder kommt Smeagol hier tatsächlich noch einmal hervor und kann sich für einen kurzen Moment über Gollum stellen? Für mich ist es tatsächlich die zweite Theorie, denn betrachtet man Smeagols Blick, dann ist dieser tatsächlich ebenso wehleidig wie Frodos Blick. Beide fühlen im Moment diese selbe Last, die vom Ring ausgeht. Beide können einander verstehen und Frodo war bereit, Smeagol noch einmal zu verzeihen, in dem er von ihm ablässt, obwohl er ihn jetzt leicht hätte erwürgen können oder was auch immer...

Ich denke, dass hier noch mal ein wenig Vertrauen zwischen Smeagol und Frodo aufgebaut wird, aber dies wird sofort wieder zerstört, als Frodo sagt, dass er den Ring zerstören wolle, denn das war von Anfang an nie Smeagols Absicht. Und so merkt Smeagol, dass er Frodo doch nicht vertrauen kann und wird hier tatsächlich zu Gollum selbst. Ich denke, den Todesstoß die Klippen runter, den er hier Frodo versetzen wollte, ging tatsächlich von ihm selber (also Smeagol) aus und nicht von Gollum.

Das ist meine Ansicht dieser Szene. Allerdings ist es aber auch nicht so einfach, dies in Einklang mit Smeagols Worten am Ende zu bringen: "Smeagol hat gelogen!" Ich könnte mir vorstellen, dass Smeagol von Anfang an irgendwelche Hintergedanken hatte (wieso sonst der ganze Stress, Frodo sicher nach Mordor zu bringen?). Vielleicht wollte er den Ring auf friedliche Weise zurück erlangen. Vielleicht erhoffte er sich ihn als Belohnung, wenn er tut, was sein Herr sagt. Von Zerstörung war nie die Rede und bevor er das geschehen lassen könnte, würde er jeden töten, der sich ihm in den Weg stellt. Vielleicht aber wollte er den Ring auch nicht nur für sich, sondern erhoffte sich ein Leben bei seinem Herrn Frodo (oder fast schon Freund Frodo) und den Ring hätte er mit ihm geteilt. Unabhängig was passiert wäre, wenn Smeagol den Ring erneut in den Händen gehalten hätte. Vermutlich hätte dieser dann genauso reagiert wie damals bei Deagol, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Smeagols Plan von vornherein der des Todes von Frodo und Sam war und dass Smeagol tatsächlich gleich zu Anfang gelogen hat. Ich denke, die Lügen haben sich erst mit der kleinen Auseinandersetzung zwischen ihm und Faramir ergeben und hier bei Kankra findet Smeagols Überzeugung nun ihren Abschluss. Nun ist auch Smeagol komplett von Gollums Plan überzeugt.

Frodo, übermannt von der Erschöpfung, bricht zusammen und schlägt im Wald von Lorien auf. Eine wundervolle Szene, in der PJ wieder mit der Kommunikation in der Traum-Ebene arbeitet, wie auch schon Arwen und Aragorn. Galadriel versucht Frodo wieder Mut zu machen und mit der helfenden Hand stellt sie ihn vor die Entscheidung, ob er weitermachen oder aufgeben möchte. Als Frodo sich dazu entschließt, weiter zu machen, lächelt sie stolz. Toller Auftritt von Cate Blanchett und auch eine nette Idee an dieser Stelle.

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Allmählich geht´s zum Endspurt über :-)!

Die Schiffe der Corsaren – die ich übrigens vom Optischen her doch ganz schön finde und die mich mit ihren nach hinten gestellten Segeln an große Insekten erinnern – fahren an der Küste entlang, an brennenden Dörfern. Am Flussufer stehen Aragorn, Legolas und Gimli, und Aragorn fordert die Corsaren auf, umzukehren, was ihm nur Gelächter einbringt. Daraufhin weist er Legolas zu einem Warnschuss an, doch Gimli stößt absichtlich an den Bogen des Elben, und der „Warnschuss“ erwischt den Corsaren Peter Jackson. Dumm gelaufen! PJs Auftritt finde ich hier übrigens gelungen und nicht clownmäßig. Was ist daran clownmäßig, wenn in einer ernsten Sequenz jemand erschossen wird?

Das ist übrigens eine der ganz wenigen Szenen, in denen ich die CGI nicht so toll gelungen finde, denn das am Schiff entlangfließende Wasser sieht in der einen Sequenz doch relativ künstlich aus.

Aragorns Totenarmee kann sich hier nun das erste Mal beweisen, als sie losstürmt, um die Schiffe zu entern.

In der nächsten Szene kehren wir zu Frodo und Gollum zurück. Letzterer zeigt Frodo den Eingang zu einem nicht gerade einladend aussehenden Tunnel, in den Frodo nun hineingehen soll. Der Hobbit zeigt sich nicht wirklich begeistert und möchte einen Rückzieher machen, doch das lässt Gollum nicht zu. Er redet auf Frodo ein und macht ihm klar, dass dies der einzige Weg sei. Frodo weiß, dass er nicht mehr zurück kann und begibt sich in den Tunnel hinein.

Der vermeintliche Tunnel entpuppt sich als Labyrinth von Gängen, in denen hier und da Spinnennetze hängen – auf die Frodo zunächst natürlich noch nicht achtet. Erst als er versehentlich in eines der Netze fasst, steigt die Angst in ihm auf. Gollums Stimme erklingt, doch Gollum selber ist nicht zu sehen.

Frodo hat sich in den Gängen verlaufen, Gollum antwortet ihm nicht mehr, und hier nun wird Frodo klar, wie sehr er Sam vermisst, doch es ist zu spät. Die Sequenz ist atmosphärisch toll gemacht und wirkt beklemmend.

Auch wird Frodo allmählich klar, an was für einem grauslichen Ort er ist, als er eingesponnene Skelette, Vögel und Orks entdeckt. Er will nur noch fort und beginnt zu rennen.

Auch Sam hat es eilig und stolpert die Stufen wieder hinab. Der arme Sam! Er ist emotional immer noch völlig fertig, und sein plötzlicher Sturz die Stufen hinunter sieht wirklich gemein aus. Doch hat der Sturz auch was Gutes, denn Sam entdeckt die von Gollum fortgeworfenen Lembasstücke mit ihrer Blätterverpackung. Ich finde auch, dass die noch zu geordnet beieinander liegen, schließlich sind sie bei Gollums Wurf getrennt runtergefallen. Wut steigt in Sam auf, als ihm Gollums Schurkerei bewusst wird und dass er den ganzen Weg wieder zurück muss, das heißt, nochmal nach oben steigen.

Frodos Flucht endet inzwischen in einem riesigen Spinnennetz, in das er sich immer mehr verstrickt, je mehr er daraus zu entkommen versucht. Das Zeug ist ziemlich klebrig. In seiner Verzweiflung fallen ihm Galadriels Worte wieder ein, und er holt die Phiole mit dem Licht Earendils hervor, die auf sein Geheiß hin zu leuchten beginnt. In diesem Moment spürt Frodo, dass etwas hinter ihm ist, und auch dem Zuschauer fällt in dieser Szene plötzlich auf, dass da noch etwas ist, verborgen im Hintergrund. Langsam wendet sich Frodo um und erblickt Kankra, die letzte Nachfahrin der mächtigen Spinne Ungoliant.

Was jetzt kommt, ist was für Arachnophobiker. Kankra sieht wirklich beeindruckend aus – beeindruckend gefährlich und beeindruckend abstoßend, von ihrer Größe ganz zu schweigen. Frodo gelingt es zunächst, sie mit der leuchtenden Phiole abzuwehren. Mit Stich fügt er ihr obendrein auch noch eine Verletzung zu, was Kankra aber nur noch rasender macht. Frodo flieht, die Spinne hinterher. Als er sich schon draußen und in Sicherheit glaubt, landet er in einem gewaltigen Spinnennetz, in dem er hilflos kleben bleibt. Passenderweise taucht jetzt Gollum wieder auf und quält Frodo mit fiesen Versen. Der Hobbit erkennt nun, dass Gollum die ganze Zeit über ein falsches Spiel mit ihm gespielt hat, und mobilisiert all seine Kräfte, um aus dem Netz zu entkommen, was ihm in seiner Wut auch tatsächlich gelingt.

Gut gemacht finde ich, dass man die Silhouette von Kankra durch das Netz hindurch im Hintergrund sieht, wie sie bedrohlich näher kommt.

Gerade als die Spinne über Frodo herfallen will, gelingt ihm die Flucht aus ihrem Netz, und er taumelt ins Freie. Doch draußen gerät er mit Gollum aneinander. Diesmal jedoch behält Frodo die Oberhand und kann Gollum festhalten, der anfängt zu jammern, dass ihn der Schatz zu seinem Handeln gezwungen habe. Die Wut scheint von Frodo abzufallen, und er lässt Gollum los mit den Worten, dass er den Schatz in ihrer beider Namen vernichten müsse. Daraufhin flippt Gollum aus und springt Frodo erneut an, der ihn aber abwehrt, woraufhin Gollum in den Abgrund stürzt.

Ich bin geneigt, Gollum in dieser Sequenz nicht mehr zu trauen, egal, was er sagt. Ich finde aber, es ist schwer, zu unterscheiden, ob er schauspielert oder es zur Abwechslung mal wieder ehrlich meint. Sein Blick, als Frodo von ihm ablässt, wirkt, als würde er aus einem Trancezustand erwachen. Ein bisschen Verständnis glaubt man darin auch zu erkennen. Letztendlich hat Sméagol hier aber keine Chance mehr. Sollte es tatsächlich ein kurzes „Sméagol-Aufflackern“ gewesen sein, so ist das sofort wieder vorbei. Gollum hat endgültig gewonnen.

Frodo taumelt erschöpft drauflos und bittet in Selbstgesprächen Sam um Verzeihung. Hier scheint er wieder er selbst zu sein. Das wurde auch Zeit!

Als Frodo schließlich zusammenbricht, findet er sich im Wald von Lothlórien wieder, und Galadriel reicht ihm die Hand, um ihm aufzuhelfen. Ist das ein Traum oder eine Vision, vielleicht ausgelöst durch Galadriel selbst? Zumal Frodo wieder auf die Beine kommt, als ob ihn tatsächlich jemand hochgezogen hätte. Jedenfalls ist es ein netter Einfall.

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Dann spurte ich mal weiter in meiner Aufholjagd...

... und war so schnell, gleich ohne DVD-Wechsel starten zu wollen... :-O

Ich finde die exotische Optik der Korsarenschiffe auch sehr gut gelungen. Sie wirken wirklich so als kämen sie aus einem sehr fernen Land. Das geschäftige Treiben der großen Piratenpräsenz auf Deck ist perfekt abgerundet durch die schicken Kostüme.

Die Szene hat für ganz klar die Aufgabe zu zeigen, dass Aragorn wieder Mut, Selbstbewusstsein und Hoffnung gefunden hat und er diese, wie er selbst sagt, nicht für sich behält und somit auch dem Zuschauer vermittelt.

Die Szene der drei, ich nenn sie immer noch gerne Jäger, wirkt wie eine einstudierte Choreogaphie, um die Korsaren auszuknocken.

So wie Gimli den Bogen tuschiert und wie verzögert Legolas den Pfeil abschießt hätte das den Schuss kaum verzerren können, bzw. der Elb hätte genug Zeit gehabt zu korrigieren. Der Warnschuss hat somit auch viel größere Wirkung, wie ich finde und man hat die Gelegenjeit Jacksons Cameo besser in Szene zu setzen. Legolas schaut nach dem Schuss zwar etwas verstört, aber auch das kann Teil der Choreo sein. Es wirkt auf jeden Fall sehr amüsant aus Sicht der Übermacht, dass ausgerechnet der Zwerg das große Maul hat. Aragorn hat auf die die von Gimli provozierte Frage nach der Streitmacht auch ohne Zögern die richtige Antwort parat und auf die Sekunde kommt dann auch die Armee. Alles geplant! :-O

Mir gefällt die Szene. Es lässt unsere drei Helden zu Recht etwas überheblich wirken. Sie haben sich mit der unter höllischem Leiden neugewonnenen Stärke auch redlich etwas Spass mit den Korsaren verdient.

Dass man sich den Kampf spart finde ich auch sehr gut, denn den braucht es nicht unbedingt und dafür sollte die Szene auch nicht dienen.

Frodo quält sich derweil weiter durch das Schattengebirge und trifft allmählich am Tunnel ein.

Am Eingang erzeugt Jackson ein wunderschön gruseligen Verzerrungseffekt, der den Eingang richtig unheimlich macht.

Gollum fürchtet sich, dass Frodo tasächlich einen Rückzieher macht, was man ganz deutlich an seiner Mimik erkennen kann und freut sich dann innerlich, als er doch hineingeht.

Die Verlaufszene ist sehr gut gemacht, in dem immer wieder gruselige Objekte eingefangen werden und Sméagols Stimme (vorrausgesetz man nutzt Surround-Sound) ständig aus einer anderen Richtung zu kommen scheint. Als Gollum dann nicht mehr antwortet merkt Frodo, dass Gollum ihn verraten rat und dass es ein Fehler war seinen treuen Sam wegzuschicken. Die Reue Frodos finde ich sehr gut an dieser Stelle, denn das passt wieder zum eigentlichen Verhältnis zwischen den Beiden.

Sam steigt weiter bergab verhält sich dabei aber relativ unbeholfen, denn so eine Steigung geht man immer mit dem Gesicht zum Berg, um nicht das Risiko einzugehen sehr tief zu stürzen. Er schlägt hart auf und findet das Elbenbrot. Das Brot kann schon auf der Treppe gelandet sein, denn die Bergwinde und Anziehungskräfte des Berges drücken fallende Körper zum Berg hin, dass sie irgendwenn gegen ihn schlagen. Dass aber alle Stücke so dicht beieinander liegen ist äusserst unwahrscheinlich, dient aber der besseren Anschaulichkeit.

Sam ist nun in seinem Glauben bestätigt und lässt die Wut über seine Dummheit am Brot aus. So wie ich Sam kenne packt er für seinen hungernden Herrn den Rest ein und begibt sich sehr entschlossen auf den Aufstieg.

Frodo flieht bisher nur vor seiner Angst, bekommt aber alsbald einen größeren Grund zum fliehen.

Er denkt an sein Geschenk Galadriels, das er wohl erst jetzt zu schätzen weiß und sorgt damit für etwas Licht im Dunkel.

Ich stelle mir an dieser Stelle immer die Frage ob das eine gute Idee war, denn es erweckt den Anschein, dass das Licht erst die Spinne angelockt hat.

Kankra iat absolut genial umgesetzt. Sie ist die Spinne der Spinnen, was in ihrem Aussehen, aber auch in ihrem Verhalten und ihrer Intelligenz Ausdruck findet. Sie sorgt genau für die Portion Gruseleffekte, die gerade noch gut und somit genial ist, den sie hat auch Schwächen und lässt immer die Hoffnung offen, dass sie doch besiegt wird. Sehr schön gemacht.

Die Szene als sich ihr Maul direkt auf die Kamera zubewegt dürfte wohl alle Arachnophobiker aus dem Stuhl hauen. :-O

Ich finds klasse. :anonym: Ihr Verhalten als sie nicht durch den einen Durchgang passt ist auch sehr geschickt gemacht, Es zeigt irgendwie, dass sie nicht durch den bloßen Instinkt handelt, sondern tatsächlich Spass bei der Jagd hat. Sie flucht richtig wegen der Verzögerung. Sehr gruselig.

Wie es Frodo schafft sich mit den Füßen 50cm über dem Boden in das Netz zu werfen war mir noch nie klar, aber da hängt er jetzt halt. Gollums Gedicht bestätigt alle, die Gollum nicht mehr getraut haben und enttäuscht alle die noch an ihn glaubten. Geschickt ist hier, dass der Reim zwar durch "sterben" zu erzeugen wäre, er aber gefressen wählt, was das Ganze noch hämischer wirken lässt.

Frodo zieht Stich und fängt an sich zu befreien, während Kankra langsam näher kommt. Gollum schaut weg. In dieser Szene weiß ich immer nicht so genau ob er Angst hat, dass Frodo sich befreit und mit Stich die Spinne tötet oder ober er nicht mit ansehen kann, wie sein Herr getötet wird. Frodo schafft es zwar sich in letzter Sekunde zu befreien muss aber sein treues Schwert im Netz zurücklassen. Er stürmt zum Ausgang und wird von Gollum angegriffen, der die Überraschung nutzen möchte den Ring an sich zu reißen und wahrscheinlich glaubt, dass Frodo doch noch fliehen könnte.

Er rechnete aber offensichtlich nicht mit der momentanen Stärke und Entschlossenheit Frodos und kommt ins Hintertreffen. In dieser Situation versucht er es nochmal tückisch auf der Mitleidschiene. Für mich ist heir klar, dass das kein Rückfall ist, sondern nur der verzweifelt Versuch sein schändliches Leben zu retten. Je näher sie Mordor kommen, desto tiefer scheinen beide in den Bann des Rings gezogen zu werden. An eine Rettung der armen Seele Sméagols ist hier nicht mehr zu denken.

Die Mitleidsschiene hat super funktioniert und er scheint es selbst kaum glauben zu können. Frodo hält an seinem Auftrag fest und Gollum scheint zu trauern weil er seinen Schatz nicht retten kann, doch dann wandelt sich die Trauer in Wut und Besessenheit und er greift erneut an. In seiner Wut stürzt er sich unüberlegt auf Frodo, der seine eigene Energie nutzt um ihn in den Abgrund zu werfen. Der Film zeigt an dieser Stelle nicht ob sich in gewisser Nähe ein lebensrettender Vorsprung befindet und lässt somit die Möglichkeit einer Wiederkehr tatsächlich offen.

Frodo verzeiht Sam noch einmal und spricht die Worte in seiner Einsamkeit sogar aus. Erschöpft bricht er zusammen und kommt in eine Traumwelt, in der die Spinnenweben im Haar als Realitätsbrücke bleiben. Auf dem Boden liegt als Metapher des Vergehen wieder dürres Laub.

Er sieht ein Bild von Galadriel, die über Gedanken mit ihm spricht und ihm letzte Lebenskraft einflößt. Ich bin mir, wie bei der Arwen-Aragorn-Traumszene nicht sicher ob Galadriel direkten Einfluss auf ihn nimmt, halte es aber für wahrscheinlicher, dass ihre Wirkung auf ihn in Lórien diese Vision in ihm erzeugt und er sich somit selbst wieder an seine Aufgabe erinnert und ermutigt.

Ich finde das Neuen-Mut-Fassen Frodos so sehr schön visualisiert, denn man versteht die Geste auf Anhieb und er schnaubt danach vor Entschlossenheit.

Juhu! Aufgeholt! Jetzt muss ich nur noch die aktuelle Sequenz schaffen... :-)

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