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Sequenz 20: Rückzug in die Hornburg / Meister Peregrins Plan


Acheros

Empfohlene Beiträge

Hallo,

und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Herr der Ringe' -Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk von J.R.R. Tolkien basiert.

Dieser Thread widmet sich der Besprechung eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Zwei Türme' in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 53 und 54 mit den Titeln

Rückzug in die Hornburg / Meister Peregrins Plan

und der Laufzeit (SEE) von 1:10:12 - 1:17:22 (2.DVD)

Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte im Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954

Dann viel Spass bei der Besprechung :)

Hinweis: Der Thread öffnet sich am Freitag, 27.02. um 12 Uhr

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In der neuen Szene sehen wir zum ersten Mal in der Trilogie, wie ein Elb stirbt. Doch nicht nur Haldir stirbt, man sieht auch viele andere tote, elbische Soldaten. Aragorn kann seinen Freund nicht mehr retten und er stirbt in dessen Armen. Doch die Lage wird immer brenzliger: alle fliehen in die Hornburg zurück. Gimli muss von Legolas und einem anderen Elben dorthin geschleift werden. Warum? Ist er lebensmüde? Leuchtet mir nicht so ganz ein, dass er da so bockt.

Oben in der Burg sieht es auch nicht gut aus: Die Uruks haben das Tor schon halb zerstört und Théoden wird verletzt, als er eine Lanze der Uruks abwehren will. Aragorn kommt ausgerechnet mit Gimli auf die Idee, die Uruks vor dem Tor so lange in Schach zu halten, bis das Tor so halbwegs repariert ist. Ist natürlich eine reine Selbstmordaktion. Trotzdem schaffen es die Beiden, die Uruks in Schach zu halten. Das ist irgendwie sehr unglaubwürdig. Ich glaube nicht, dass es im Buch auch so war. Aragorn spielt dann ein bisschen Tarzan und er und Gimli werden von den anderen an der Mauer hochgezogen. Beide bleiben unverletzt. Die Uruks konzentrieren sich jetzt auf die Burgmauer und zerstören sie mit riesigen Haken. Nun bleibt nur noch die Flucht in die Burghalle hinein. Die Lage ist aussichtslos.

Es wird wieder zu Pippin, Merry und Baumbart geblendet: Pippin besteht plötzlich darauf, dass Baumbart ihn und Merry nach Süden bringt. Pippin behauptet, dass gerade die Nähe zu Saruman verhindern würde, tatsächlich gesehen zu werden. Niemanden will dieser Plan so richtig einleuchten. Auch ich frage mich, was er damit bezweckt. Pippin kann ja schließlich nicht hellsehen. :uglyvogel:

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Es wird wieder zu Pippin, Merry und Baumbart geblendet: Pippin besteht plötzlich darauf, dass Baumbart ihn und Merry nach Süden bringt. Pippin behauptet, dass gerade die Nähe zu Saruman verhindern würde, tatsächlich gesehen zu werden. Niemanden will dieser Plan so richtig einleuchten. Auch ich frage mich, was er damit bezweckt. Pippin kann ja schließlich nicht hellsehen. :uglyvogel:

Ich vermag durch deinen Smiley am Ende nicht genau zu erkennen, ob Ironie in deinem Beitrag steckt oder nicht. :-O

Denn, ich traue Pippin durchaus das taktische Verständnis zu, Baumbart gezielt dorthin zu lenken, wo ehemals seine Freunde standen und seinen Kampfgeist somit zu erwecken, wenn jener sieht, was Saruman angerichtet hat am Fangorn Wald.

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Leider mal wieder sehr verspätet, aber dann mach ich mich mal ans Werk.

Während Legolas die Pfeile ausgegangen sind und zu seinen Kampfmessern greift wird der Rückzug angeordnet. Alle ist mit einer sehr traurigen Musik unterlegt, die Hoffnungslosigkeit verströmt. In dieser Einstellung sieht man noch einmal sehr schön, wie hoch die Mauern der Hornburg über die des Klammwalls ragen. Gimli muss von den Elben weggschlept werden. Ich frage mich warum. Ein kämpfender Rückzug wäre viel effektiver als ein fluchtartiger Rückzug.

Aragorn ruft einen elbische Rückzugsbefehl und lenkt dadurch auch Haldir ab. In einem Moment der Unachtsamkeit trifft ihn eine Waffe und gleich darauf wird er von einem Schwert am Rücken tödlich getroffen. Sein letzer Blick fällt auf Berge seiner toten Landsleute, die sich mit den Ork-Leichen vermischt auf dem Klammwall stapeln. Als Aragorn ihn erreicht ist er bereits Tod und er muss sich vor der anstürmenden Übermacht in Schutz bringen.

Zeitgleich durchbrechen die Uruks das Haupttor. Der Rammbock triffte einen der Rohirrim brutal. Durch das Loch im Tor werden sofort Armbrüste auf die Verteidiger abgefeuert, die durch das Feuer der rohirrischen Kurzbögen erwiedert werden.

Théoden sieht seine Pflicht darin am neuen Brandherd vor Ort zu sein und zieht mit seiner Garde Schwerter.

Derweil sieht man den Hintereingang von Helms Klamm, der über eine lange Treppe die hinter dem Klammwall beginnt erreichbar ist. Sie wird von oben geschützt und befindet sich ebenfalls in beachtlicher Höhe. Vom Klammwall aus führt auch noch ein schmales Tor direkt in die Burg.

Théoden und seine Leibwächter kämpfen an vorderster Front um das Tor zu schützen. Dabei wird der König von einem Speer am rechten Arm verletzt. Die Verletzung beeinträchtigt ihn allerdings langfristig nicht wesentlich, da er Linkshänder ist.

Schnell ist die Entscheidung getroffen, dass das Tor verstäkt werden muss. Aragorn und Gimli nutzen einen vom Tor nicht einsehbaren Seitenausgang um einen Ausfall zu machen. Gimli in seiner Kampfeslust ist guter Dinge, dass er die Orks aufhalten kann, ist aber sichtlich erschrocken als Aragorn ihn auf die beträchliche Schlucht zur Rampe hinweist. Gimli ist es sichtlich unangenehm, dass er hier nicht alleine klarkommt, aber ich mag diesen angedeuteten Humor. Ich habe mich allerdings anfangs gefragt, wie Aragorn diesen Brocken so weit werfen soll. Allerdings gibt er Gimli nur Sprungunterstützung anstatt ihn tatsächlich zu werfen. Ausserdem geht es von dem Vorsprung zur Rampe hin abwärts. Durch den Aufprall der Beiden fallen einige der überraschten Uruk in die Tiefe. Während Gimli und Aragorn die Enge der Rampe als taktischen Vorteil nutzen und die Uruks zurückhalten wird das Tor verstärkt.

Die Angreifer schaffen schweres Gerät an um die Mauern zu nehmen. Allerdings schießen sie statt echter Munition, die bei der Dicke der Wälle keine Wirkung hätte, Haken ab, die sich an den Zinnen der Hornburg einhaken und Seile spannen. Einer der Haken trifft einen der Verteidiger und reißt ihn vom Wall.

Die Seile werden für eine Art Flaschezug verwendet um riesige, mit Orks besetzte Belagerungsleitern an den Wall zu ziehen. Eine sehr augeklügelte Technik. Legolas hat sich inzwischen wieder Pfeile organisiert und nutzt einen gezielten Schuss um das Seil der dritten Leiter zu durchtrennen. Der Pfeil stickt ohne verschwendet zu sein in der Brust des obersten Orks. Angeber! :-O

Entgegen der Meinung einiger Leutchen ist es absolut logisch, dass die Leiter in diese Richtung kippt und absolut kein Filmfehler.

Die Leiter wäre zwar über dem Schwerpunkt, allerdings ist dieser durch die vielen Orks an der anderen Seite nach aussen verlagert und die Leiter muss in die Horden und nicht an den Wall kippen. Während die Leiter fällt hört man die Uruks fluchen. Unten werden einige Angreifer zerquetscht.

Inzwischen wurde das Tor repariert und Gimli und Aragorn werden von ihrem Freund und einem Seil aus der brenzligen Lage gerettet. Aragorn hält dabei Gimli mit der einen und das Seil mit der anderen Hand.

Nach einem kurzen Aufleben der Hoffnung fällt die Hornburg. Das gerade verstärkte Tor wir durchbrochen, während weiter Uruks an den Leitern nach oben klettern. Die Rohirrim ziehen sich über den zweiten Mauerring in den Berg zurück. Legolas ist dabei auf der Treppe zu sehen, wie er weiter Pfeile auf die Orks abscheißt.

Was ich nicht so ganz verstehe ist, warum Baumbart die Hobbits an die Westgrenze bringen will. Die Westgrenze des Fangorn-Waldes wird ausschließlich durch Gebirge markiert. Wie hätten die Hobbits denn da so einfach durchkommen sollen?

Mag vielleicht auch daran liegen, dass der Film die Lage Fangorns etwas verzerrt. Nach den Karten dürfte der Fangorn von Isengart und Isengart vom Fangorn aus gar nicht zu sehen sein. Sein Ziel hätte also sowieso die südwestliche Grenze vom Fangorn sein müssen, da die Hobbits wohl kaum durch Moria oder über den Caradhras gehen könnten.

Was sollen sie also im Norden?

Ich denke allerdings anbetrachts der Szene schon, dass Pippin genau das beabsichtigt. Er hofft Baumbart die Zerstörung Isengarts und des Fangorns vor Augen zu führen um ihn umzustimmen.

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie gefällt mir der Spruch: "Nach Süden geh ich immer gerne. Irgendwie hat man das Gefühl, man geht bergab."

So, das solls auch schon gewesen sein...

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Da Acheros auch gerade hier im Thread ist, sehe ich es schon kommen, dass wir gleich zwei lange Klopper hintereinander haben, die nicht aufeinander gehen, aber macht ja nix ;-)

Wir befinden uns nach einer Ent-Szene direkt wieder im Schlachtgetümmel und alleine schon die Musik strahlt eine gewisse Hoffnungslosigkeit aus. Es müssen nicht erst die Worte zum Rückzug fallen, damit man merkt, wie die Hoffnung schwindet.

Die Sequenz, als Haldir stirbt, ist wirklich toll gespielt. Man sieht ihm richtig an, dass Haldir es nicht glauben kann, dass er nun sterben soll. Er sieht sein Blut fließen und gleich danach greift ihn ein anderer Uruk von hinten an und spricht damit das Todesurteil aus. Alle, die wissen, dass Elben unsterblich sind, werden hier richtig mitfühlen können.

Nachdem Haldir in Aragorns Armen stirbt, empfindet er Rachegelüste und stürzt sich mit einer Leiter in die Menge der Orks.

Alle anderen, so auch Gimli, ziehen sich zurück in die Burg.

Gimli muss von Legolas und einem anderen Elben dorthin geschleift werden. Warum? Ist er lebensmüde? Leuchtet mir nicht so ganz ein, dass er da so bockt.

Mein ödes Hirn sagt dazu: Er will bei seinem Zählspiel unbedingt gewinnen :-O

Die wahrscheinlichere Variante wäre: Zwerge sind von Natur aus sehr stur und das Gimli ein genau solcher Zwerg ist, gibt er oft genug Preis. Ein Zwerg lässt sich nunmal nicht gerne sagen, was er zu machen hat und dass Zwerge ein kriegerisches Völkchen sind, erfahren wir nicht nur im Film, als Gimli Legolas von der Zwergenarmee berichtet, die er sich herbei sehnt, sondern auch die Bücher lassen diese Schlüsse zu (selbst schon der Hobbit).

Die Uruks drohen langsam aber sicher durch das Burgtor zu brechen. Mit ihrer Ramme spießen sie einen der Rohirrim auf. Diese Art von Details gefallen mir ausgesprochen gut. Natürlich könnte man PJ hier wieder seine Vorliebe für Splatter-Filme vorwerfen, aber er zeigt hier halt Tatsachen in einem Kriegsgeschehen und dass diejenigen, die in erster Reihe hinter dem Tor stehen, den Tod teils auf grausame Weise erleiden werden, ist nur realistisch. Ebenso toll ist es auch, als die Uruks mit ihren schweren Armbrüsten schießen und die Getroffenen dank der Wucht des Schusses zurückgeworfen werden, während die Schüsse der Menschen fast schon an den Uruks abprallen.

Theoden beschließt, ebenfalls zum Tor zu eilen, wo er bisher nur die Schlacht als Zuschauer mitverfolgt hat. Immerhin ehrt dieser Mut den König, denn wenn man irgendwo schnell den Tod erleiden kann, dann ja wohl am Tor. So wird der König auch gleich durch eine Lanze verwundet und zieht sich wieder aus dem Geschehen zurück. Durch seine Verwendung aber verliert Theoden sogleich wieder jede Hoffnung. Mir ist erst jetzt aufgefallen, wie fantastisch die folgende Sequenz gespielt ist. Theoden steht verwundet an der Mauer und hat schon wieder seinen hoffnungslosen Blick. Erst als Aragorn erscheint und fragt "Wie viel Zeit braucht Ihr?", greift dieser wieder zu seinem Schwert, als Zeichen für seinen neuen Mut. Auch sein Blick erfüllt sich daraufhin wieder mit Leben. Aragorn ist hier tatsächlich derjenige, der allen die Kraft gibt, zu kämpfen, genauso wie es Theoden im Teil 3 feststellen wird.

Aragorn plant zusammen mit Gimli ein Ablenkungsmanöver und geht durch eine Geheimtür. Hier gefällt mir mal wieder der typische Zwergenhumor, der ja die ganze Schlacht hindurch zu vernehmen ist. Auch ist es witzig, dass er mal wieder an seinen guten Ruf beim Elben denkt, als Aragorn ihn werfen soll. Genial ist hier vor allem aber die Anspielung auf Teil 1. Aragorn wollte Gimli in Teil 1 gegen seinen Willen werfen. Umso verwunderter ist er nun, als Gimli in darum bittet - wenn auch schweren Herzens.

Mit dem Werfen von Gimli erklingt dann auch wieder das Gefährten-Thema in der Musik, die dabei in den Vordergrund rückt.

Die Uruks haben aber genügend schwere Geräte mitgebracht, um auch mit der Mauer der Festung fertig zu werden. Lange Leitern sorgen dafür, dass sie auch diesen Wall einnehmen können. Mit diesen Leitern ist einer der schönsten Effekte im Teil 2 verbunden. Jedes Mal warte ich förmlich auf die umstürzende Leiter. Legolas schafft es, eines der Zugseile zu durchtrennen und die Leiter fällt nach hinten auf den Boden zurück. Ich kann gar nicht genau sagen, was mich so sehr an diesen Computer-Effekten (und vor allem an diesem) fasziniert, aber die sind einfach gewaltig und stimmig und dort hat man wirklich Wert auf Details gelegt. Ein Uruk lässt die Leiter z. B. sofort los und fällt zu Boden, noch bevor die Leiter unten aufkommt. Als sie auf trifft, begräbt sie die unten stehenden Uruks unter sich. Das sieht einfach alles fantastisch aus!

Mir gefallen einfach Effekte von dieser Sorte. Es sieht auch bombastisch aus, als einer der Kämpfer von einem Enterhaken der Uruks getroffen wird und vom Wall geschleudert wird. Das reparierte Tor stürmen die Uruks nun komplett und Theoden fordert alle auf, sich in die Burg zurückzuziehen. Dieser schichtweise Rückzug fördert natürlich auch die gesamte Dramatik des Filmes. Die Situation wird immer auswegloser.

Es wird wieder zu Pippin, Merry und Baumbart geblendet: Pippin besteht plötzlich darauf, dass Baumbart ihn und Merry nach Süden bringt. Pippin behauptet, dass gerade die Nähe zu Saruman verhindern würde, tatsächlich gesehen zu werden. Niemanden will dieser Plan so richtig einleuchten. Auch ich frage mich, was er damit bezweckt. Pippin kann ja schließlich nicht hellsehen. :uglyvogel:

In dem Fall weiß Pippin aber bereits mehr, als du vielleicht gerade ahnst.

Als die beiden Hobbits von Baumbart zum Enthing getragen wurden, kamen sie an einer Anhöhe vorbei, die den Blick hinunter ins Tal gewährte, auch auf Isengart. Isengart hat dabei stark und schwarz geraucht. Baumbart hat noch gesagt, dass immer Rauch aufsteigen würde von Isengart dieser Tage. Welchen Rauch brennendes Holz erzeugt, wird Pippin ja am ehesten wissen. Die im Auenland sind etwas abgeschnitten von Gas-Pipelines und berufen sich deshalb noch auf den guten Kamin. Pippin brauchte nun nur eins und eins zusammenzählen, denn wenn Saruman seine Öfen ständig heizen will, ist es naheliegend, dass er das Holz von Fangorn benutzt. Das hat Pippin durchaus so überblicken können.

Bemerkenswert ist hier: Habt ihr euch mal gefragt, was Pippin eigentlich Positives für den Verlauf der Geschichte tut? Bis auf das Entzünden der Leuchtfeuer haben wir sonst wirklich nur noch diese Szene hier, in der Pippin den anderen vorraus ist. Nachdem er so viel Unheil angerichtet hat, wurde es ja auch mal Zeit, dass er einmal eine gute Tat vollbringen darf.

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Ich kann gar nicht genau sagen, was mich so sehr an diesen Computer-Effekten (und vor allem an diesem) fasziniert, aber die sind einfach gewaltig und stimmig und dort hat man wirklich Wert auf Details gelegt. Ein Uruk lässt die Leiter z. B. sofort los und fällt zu Boden, noch bevor die Leiter unten aufkommt. Als sie auf trifft, begräbt sie die unten stehenden Uruks unter sich. Das sieht einfach alles fantastisch aus!

Mir gefallen einfach Effekte von dieser Sorte. Es sieht auch bombastisch aus, als einer der Kämpfer von einem Enterhaken der Uruks getroffen wird und vom Wall geschleudert wird. Das reparierte Tor stürmen die Uruks nun komplett und Theoden fordert alle auf, sich in die Burg zurückzuziehen. Dieser schichtweise Rückzug fördert natürlich auch die gesamte Dramatik des Filmes. Die Situation wird immer auswegloser.

Ja, ich bin absolut deiner Meinung. Diese Effekte und Details im Kriegsgeschehen sind so genial, dass ich sie schon fast als selbsverständlich sehe und oft in anderen Filmen enttäuscht bin, dass diese fehlen.

Es werden gerade in den großen Schlachten immer alle Seiten und Grausamkeiten des Krieges gezeigt, dabei aber nicht so aufdringlich, dass sie brutal dargestellt wären. Es fügt sich einfach zu einem großen stimmigen Ganzen, was bei Vielen wahscheinlich ohne die Details richtig wahrzunehmen zur Stimmung beiträgt.

Man hat einfach nicht das Gefühl eine konstuierte Schlacht zu beobachten sondern tatsächlich in einem Krieg dabei zu sein in dem auch um seine eigene Haut zu retten brutal gekämpft und improvisiert wird.

Einfach genial gemacht, wenn es auch nicht Jedermanns Sache sein dürfte. Es gehört aber irgendwie dazu. Mir kommen die Schlachten im Buch auch teilweise etwas zu kurz, weil gerade solche Dinge nicht beschrieben sind, sondern alles auf das wesentliche Geschehen um die Helden beschränkt ist.

Was Schlachten betrifft ist Herr der Ringe ganz klar in die Referenz einzuordnen. Da kommen nicht viele Filme ran.

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In dem Fall weiß Pippin aber bereits mehr, als du vielleicht gerade ahnst.

Als die beiden Hobbits von Baumbart zum Enthing getragen wurden, kamen sie an einer Anhöhe vorbei, die den Blick hinunter ins Tal gewährte, auch auf Isengart. Isengart hat dabei stark und schwarz geraucht. Baumbart hat noch gesagt, dass immer Rauch aufsteigen würde von Isengart dieser Tage. Welchen Rauch brennendes Holz erzeugt, wird Pippin ja am ehesten wissen. Die im Auenland sind etwas abgeschnitten von Gas-Pipelines und berufen sich deshalb noch auf den guten Kamin. Pippin brauchte nun nur eins und eins zusammenzählen, denn wenn Saruman seine Öfen ständig heizen will, ist es naheliegend, dass er das Holz von Fangorn benutzt. Das hat Pippin durchaus so überblicken können.

Darauf bin ich nicht gekommen, weil ich diese Szenen noch nicht so häufig gesehen habe. Aber so ist es dann nachvollziehbar, dass der sonst so schusselige Pippin mal was Überlegtes sagt. :-)

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Bemerkenswert ist hier: Habt ihr euch mal gefragt, was Pippin eigentlich Positives für den Verlauf der Geschichte tut? Bis auf das Entzünden der Leuchtfeuer haben wir sonst wirklich nur noch diese Szene hier, in der Pippin den anderen vorraus ist. Nachdem er so viel Unheil angerichtet hat, wurde es ja auch mal Zeit, dass er einmal eine gute Tat vollbringen darf.

Pippin rettet Faramir das Leben, und er rettet merry, als er nach der Schlacht nach ihm sucht. Schon vergessen?

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Pippin rettet Faramir das Leben, und er rettet merry, als er nach der Schlacht nach ihm sucht. Schon vergessen?

Diese beiden Taten habe ich tatsächlich momentan verdrängt gehabt, aber trotzdem kann ich da wieder rauswinden ;-)

Die beiden Taten sind nicht für den Handlungsverlauf entscheidend. Faramir wird zwar gerettet, aber er erfüllt keinen Zweck mehr im Ringkrieg. Auch Merry erfüllt keinen Zweck mehr, auch wenn er mit in die Schlacht am Schwarzen Tor reitet, aber auf einen kleinen Hobbit käme es da auch nicht mehr an.

Wenn man dann im Gegenzug betrachtet, was Pippin alles versaubeutelt hat, dann waren seine Missetaten durchaus für den Verlauf der weiteren Handlung sehr entscheidend. Pippin hat im weitesten Sinne den Balrog in den Minen von Moria heraufbeschworen, der Gandalf tötet, Pippin zeigt sich Sauron im Palantir und beschleunigt dadurch möglicherweise seinen Angriff auf Minas Tirith, er hat mit Merry und Pippin ein Feuer auf der Wetterspitze entzündet, durch das Frodo eine tödliche Wunde erleidet, usw...

Bei diesen ganzen Fehltritten verdränge ich dann schon mal die kleinen Wiedergutmachungen, so oft, wie Pippin die Handlung zu gunsten des Bösen gelenkt hat. Man könnte zwar sagen, dass es etwas Gutes hat, dass Gandalf zum weißen Zauberer wurde, aber durch sein Fehlen als Führer ist die Gemeinschaft zunächst in Schwierigkeiten geraten.

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[...] er hat mit Merry und Pippin ein Feuer auf der Wetterspitze entzündet, durch das Frodo eine tödliche Wunde erleidet [...]

:ks:

Sam ;-)

Ansonsten stimmt es tatsächlich. Pippin ist ein absoluter Tollpatsch, der es versteht andere in Schwierigkeiten zu bringen.

Man kann ihm dabei aber nicht wirklich böse sein...

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Ansonsten stimmt es tatsächlich. Pippin ist ein absoluter Tollpatsch, der es versteht andere in Schwierigkeiten zu bringen.

Man kann ihm dabei aber nicht wirklich böse sein...

Das ist es in meinen Augen, was die gute Seite, die Gemeinschaft ausmacht. Trotz der Fehler. die einige machen, halten sie zusammen, nehmen sich die Fehler nicht gegenseitig übel. Das macht sie stark und gibt letztendlich den Ausschlag zum Sieg. Hier rechnet niemand auf. Jeder tut, was er kann. Und wenn einmal etwas schief geht, wie in Moria, baden es alle zusammen aus.

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  • 2 Wochen später...

Unvermittelt wird man wieder in die Schlacht geworfen und erlebt ein unvermindertes Anrennen der Orks gegen die Hornburg sowie ein ziemliches Hauen und Stechen. Selbst die Musik klingt in diesem Moment irgendwie dramatisch-verzweifelt. Als Aragorn den Rückzug in die Burg befiehlt, geschieht das Unglück: Haldir wird getroffen. Er schien aber auch einen Moment abgelenkt zu sein. In den letzten Momenten erblickt er seine gefallenen elbischen Kameraden um sich herum. Eine kleine, aber ausdrucksstarke Szene. Aragorn eilt ihm noch zu Hilfe, kann aber nichts mehr für ihn tun. Haldir stirbt in seinen Armen. Schade, wirklich schade.

Aragorn, durch die Wut und Trauer über den Verlust noch weiter aufgestachelt, macht nun auch mal was Spektakuläres: Er schwingt sich auf eine Leiter und lässt sich mit dieser von den Zinnen herab mitten in die Orks fallen :-).

Inzwischen ist es den Angreifern gelungen, durch das Tor zu kommen.

Klasse finde ich den Blick aus der Vogelperspektive auf die Kämpfenden – das Ork-Heer wirkt wie ein durcheinanderwuselnder Ameisenhaufen.

Théoden kämpft inzwischen an vorderster Front, sprich, bei der Verteidigung des Tores. Wenn man das sieht, wird einem deutlich bewusst, was Théoden zuvor dank Grímas Beeinflussung war und was er jetzt ist. So einen Mut und ein Verhalten hätte ich mir z. B. bei Denethor überhaupt nicht vorstellen können. Leider wird Théoden von einem Speer getroffen, zum Glück nicht lebensbedrohlich.

Aragorn und Gimli machen einen "Zwei-Mann-Ausfall", indem sie sich aus einer Seitentür schleichen und die Orks unvermittelt von der Seite attackieren. Witzig finde ich Gimlis Spruch "Sag´s nicht dem Elb", als er Aragorn bittet, ihn in Richtung der Orks zu werfen, da er selber so weit nicht springen kann :-O. Der tollkühne Plan gelingt, und Aragorn und Gimli gelingt es, etliche Angreifer vom Tor fernzuhalten, so dass es von innen wieder verbarrikadiert werden kann.

Doch immer, wenn man denkt, dass sich das Blatt ein bisschen wendet, haben die Orks neue, hinterhältige Tricks auf Lager, in diesem Fall große Katapulte, mit denen sie Seile zu den Zinnen schießen, um mit deren Hilfe lange Leitern errichten zu können.

Ob die Orks wohl zuvor eine Ausbildung in Kriegskunst von Saruman erhalten haben, oder werden sie schon mit diesem Wissen – denn das ist ja doch mehr als ein plan- und kopflosen Anrennen – geboren?

Legolas offenbart, wie stark er als Elb ist, als er Aragorn und Gimli kurzerhand per Seil aus der Gefahrenzone zieht.

Schließlich hilft aber alles nichts mehr: die Orks durchbrechen doch das Tor, und Théoden befiehlt den Rückzug in die Burg.

Schnitt auf Baumbart und die beiden Hobbits. Er trägt Merry und Pippin zur Westgrenze des Waldes, und man sieht den beiden deutlich an, dass sie über seine Entscheidung, sich nicht einzumischen, nach wie vor nicht glücklich sind. Diesmal kommt ausgerechnet von Pippin eine gute Idee, der Baumbart bittet, sie nach Süden zu bringen, in die Nähe von Isengart, da er hofft, dass sie dort unbemerkt hindurchschleichen können, weil Saruman damit nicht rechnen würde. Ich denke auch, dass Pippin hier schon mehr beabsichtigt, als er mit Worten zum Ausdruck bringt. Sein Plan dürfte es sein, Baumbart das Ausmaß der durch Saruman hervorgerufenen Zerstörung zu zeigen und den Ent so doch noch zum sich Einmischen zu bewegen. Finde ich gut, dass Pippin hier mal derjenige ist, der eine gute Idee hat!

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