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Sequenz 11: Die Wälder Ithiliens / ... / Kräuter und Kaninchenpfeffer


Acheros

Empfohlene Beiträge

Hallo,

und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Herr der Ringe' -Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk

von J.R.R. Tolkien basiert.

Dieser Thread widmet sich der Besprechung eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Zwei Türme' in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 28, 29 und 30 mit den Titeln

Die Wälder Ithiliens / Gollum und Sméagol / Kräuter und Kaninchenpfeffer

und der Laufzeit (SEE) von 1:32:59 - 1:42:10 (1.DVD)

Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte in dem Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954

Dann viel Spass bei der Besprechung :)

Hinweis: Der Thread öffnet sich am Freitag, 26.12. um ausnahmsweise 8 Uhr, falls wer Weihnachtslangeweile hat

syr9hhzb.gifFrohe Weihnachten!

Bearbeitet von Acheros
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  • 4 Wochen später...

Lustig, wie Gollum versucht im flachen Wasser einen Fisch zu fangen. Hat er wohl in der langen Hungerzeit ganz vergessen, wie das geht. :-O Sam ist scheinbar völlig unbewusst wieder sehr unfreundlich zu Sméagol und wird sofort von Frodo, dessen Zustand ungewöhnlich erfrischt wirkt, in Schutz genommen. Frodo sieht im Gegensatz zu Sam das Gute in Gollum und auch dem Zuschauer wird durch seinen mitleidserregenden Blick deutlich, dass mehr in ihm steckt als Gollum.

Frodo legt eine unnatürliche Stärke an den Tag, als hätte er nun gelernt auch von der Kraft des Ringes zu profitieren und den Kampf gegen den Willen des Rings verloren.

Jetzt kommt eine der wichtigsten Stellen in Gollums Rolle. Sein Zwiegespräch mit sich selbst. Durch den grundlegend unterschiedliche Stimmausdruck und die unterscheidliche Mimik sieht man sehr deutlich, dass es fast schon zwei verscheidene Personen sind, die hier miteinander reden. Dies wird dadurch enorm verstärkt, dass die Kamera auch jedes Mal schwenkt und einen anderen Winkel wählt wenn Gollum zu Sméagol wechselt. (Für mich ist Sméagol der Rest seiner Vergangenheit vor dem Ring und Gollum die vom Ring beeinflusste Seite). Mich würde hier mal interessieren ob Serkis (oder der Synchronsprecher) den Dialog wirklich in dieser Reihenfolge gesprochen oder ob er bei einer Stimmung blieb und dann geordnet wurde.

Sméagol gewinnt und schaut sich ungläubig um, als wäre er auf der Suche nach etwas Materiellem. Er scheint wie ausgewechselt zu sein, was es auch tatsächlich am besten trifft. Er nennt sich auch selbst nur noch Sméagol. Seine gut gemeinte Geste macht er jedoch durch sein angewöhntes Verhalten etwas zu nichte. Sam würdigt seine Tat in keinster Weise und auch Sméagols Einstellung zu Sam scheint unverändert. (Er spricht Sam immer mit "es" an).

Sam scheint sich richtig über das Essen und darüber, dass er das ganze Geschirr, das er mitschleppt doch noachmal braucht richtig froh zu sein, kann jedoch Sméagols Essgewohnheiten nicht so ganz verstehen :-O .

Frodo, denn Depp (Sorry! :-O ) treibt die Neugier anstatt einfach mal auf das Essen zu warten und endeckt einen großen Trupp Haradrim durch die Wälder Ithiliens marschieren. Interessant finde ich, dass Sméagol so verdammt gut über Sauron Bescheid weiß. War seine Gefangenschaft doch nicht unütz für Frodo und Sam? Sie profitieren offensichtlich von seinem Wissen.

Die Olifanten, was das auenländische Wort für Mûmakil ist begeistern die Hobbits. Sie scheinen sich darüber zu freuen ohne die Konsequenzen dieser gewaltigen Wesen in Saurons Reihen vorszustellen. Die Hobbits haben Angst, denn sie Wissen nicht ob der Feind des Feindes auch ihr Freund ist, und mächtig muss er sein, wenn er diese Armee angreift.

Man sieht zunächst aber nur das Gesicht von Faramir und kann bereits ahnen, dass er der Chef der Angreifer, die nach ihrer Gewandung offensichtlich Waldläufer sind, sein muss.

Der tote Haradrim verrät die Beiden und Sams "Oi!" und sein ubeholfenes "Nach-dem-Dolch-Suchen" ist echt klasse gespielt. Er hatte mit so etwas nicht im Geringsten gerechnet. Sam stürmt wie verblendet auf den "Feind" zu, wie er es schon öfter tat.

Frodo spricht gut und wählt seine Worte sehr weise um Faramir zu überzeugen.

Faramir sorgt nun für eine Szene, die ich sehr oft in anderen Filmen vermisse. Er weist auf das Einzelschicksal in Kriegen hin, indem er den getöteten Haradrim als Beispiel nimmt. In dieser Szene wird der Feind als Mensch dargestellt, nicht als Maschine, die man ohne Gewissensbisse abschlachten kann. Er zeigt, dass er verstanden hat, wie auch die Menschen des Feindes sich fühlen, was Faramir als Hauptmann unheimlich auszeichntet.

Diese Szene steht in absolutem Kontrast zu Legolas' und Gimlis Kill-Counts, die nur im ersten Moment lustig sind. Zwar sind es bei Helms Klamm "nur" Orks, die "weltfremd" sind, aber bei Minas Tirith landen definitiv auch Menschen auf deren unmoralischer Liste.

Nun gut, man mag ihnen zu gute halten, dass sie den Tod eines Feindes freilich als Erfolg bezeichnen können und müssen, aber entwürdigend ist es dennoch ein gutes Stück weit.

Frodo und Sam enden ohne den entflohenen Sméagol in Gefangenschaft und wir am Ende der ersten DVD.

By the Way: Neue Sequenzvorschläge im allgemeinen Thread wären erwünscht und wilkommen

Dann nochmal frohe Rest-Weihnachten und hoffentlich bis zur weiteren Diskusion dieser Sequenz.

Das war anstrengend heute mit den 3 Sequenzen. Waren jetzt so vier bis fünf Stunden. :ugly:

Bearbeitet von Acheros
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Hallo Acheros, es freut mich sehr, dass du auch diese "Kill-Counts", wie du es nennst, nicht magst. Ich als alte Pazifistin muss da immer innerlich weghören und denke dann, naja, PJ hat halt eine Vergangenheit als Splatter-Filmer. Nein, lustig habe ich das auch noch nie gefunden. Zum Thema "lustig" in HdR könte man mal ein Extra-thread aufmachen, das einzige, was ich außer der Fehlbesetzung Eowyns am HdR-Film nicht ausstehen kann: die "lustigen" Stellen (die nicht durch das Buch gedeckt sind). Deswegen liebe ich auch diese Faramir-Stelle, die du erwähnst, sehr, wie ich überhaupt die Person des Faramir im Film wie im Buch sehr schätze. Faramir ist m.E. einer der vielschichtigsten Charaktere, ein offener, nachdenklicher Typ, der harte und weiche Charakterzüge hat und der einen deswegen auch überraschen kann. Hervorragend besetzt!

Wie toll ich Meduseld finde, habe ich an anderer Stelle schon gesagt. Größten Respekt für die Handwerkerleistungen! Echt schade, dass sie das nicht haben stehen lassen, es hätte für mich ein Motiv sein können, mal nach Neuseeland zu reisen, um das windumtoste Meduseld in der Originallandschaft anzuschauen.

Wenn Saruman seine hässlichen Worte über Meduseld und seine Bewohner sagt, gefriert mir jedesmal das Mark. Das Schlimme ist ja, dass er ein Stück weit recht damit hat: die Rohirrim haben durchaus was Prolliges, wenn wir sie mit den "Hauptstädtern" in Minas Thirit vergleichen oder gar mit dem hochkultivierten Rivendell und seinen Bewohnern. Trotzdem wird man sehr zornig über den maßlos arroganten Saruman und möchte ihm diese Worte in seinen vornehmen dürren Hals zurückstopfen - grade weil er auch ein bisschen recht hat.

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Zum Thema "lustig" in HdR könte man mal ein Extra-thread aufmachen, das einzige, was ich außer der Fehlbesetzung Eowyns am HdR-Film nicht ausstehen kann: die "lustigen" Stellen (die nicht durch das Buch gedeckt sind).

Kannst du gerne tun. Ich würde sagen hier http://www.tolkienforum.de/index.php?showforum=3 wäre der geeignete Ort dafür.

Über die Kill-Counts können wir später bei Helms Klamm nochmal reden. Das wäre jetzt zu Thread-fremd um es hier weiter auszuschmücken. Zu sagen gibt's da sicherlich noch Einiges.

Mit deiner Schmwärmerei über Meduseld bist du hier irgendwie etwas falsch, die kommt in der ganzen Sequenz nicht vor. ;-)

Ist vielleicht ein Bisschen verwirrend. Der Ordnung wegen wäre es besser gewesen zwei Beiträge zu verfassen, aber ist jetzt nicht so schlimm.

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Beginn einer sehr eindrucksvollen Sequenz!

Endlich mal wieder eine schöne Landschaft mit grün und Sonne.

Die Ruinen die an hellere Tage und lang vergangene Zeitalter erinnern sind ebenfalls wieder da. Hach!

In diesem Idyll taucht plötzlich Gollum in einem felsigen Bachbett auf und versucht sich einen Fisch zu greifen.

Dafür daß er sich angeblich ausschließlich von Fisch ernährt stellt er sich hier ziemlich tolpatschig an. Na wenigstens scheint er seinen spaß bei der Sache zu haben.

Sam, der Gollum einen Stinker nennt, wird von seinem Herr Frodo heftig in die Schranken verwiesen. Sam hat natürlich Recht mit seiner Sicht der Dinge (was der Zuschauer aber hier noch nicht weiß) aber davon will Frodo nichts wissen.

Woher will Frodo eigentlich wissen wie sehr Gollum unter dem Ring gelitten hat oder noch leidet? Von den wenigen Erzählungen Gandalfs in Moria? Hier kommt wieder der Blauäugige Frodo durch, der versuchen will Gollum zu retten. Das er seinen Gefährten Sam deshalb anzählt ist ungerecht.

Sam hat mit seiner Ruhe und der Gärtnerschläue die ihm so eigen ist halt eine andere Sicht auf die Dinge. Hier wird allerdings auch wieder sehr deutlich, wie weit der böse Ring schon an Frodo genagt hat. Schade ist, daß wir nie erfahren werden wie Herr Frodo sich anhört. Jetzt kommt wirklich eine der besten Szenen. Gollum im Zwiegespräch mit Smeagol. Auf der einen Seite Gollum als der starke, böse, nur dem Überleben und dem Ring zugewande Charakter. Auf der anderen Seite der unterwürfige, winselnde, feige aber ebenfalls dem Ring zugewande Smeagol. Jedenfalls was von im übrig ist. Smeagol schafft es jedoch sich von seiner grausamen und bösen Seite zu befreien. (glaubt man jedenfalls) Es ist jedoch nicht zu vergessen das Smeagol seinen Freund Deagol umgebracht hat und nicht Gollum. Auf jeden fall freut sich Smeagol über seinen Erfolg und legt ein paar lustige Freudensprünge hin. Am folgenden Morgen kommt Smeagol mit zwei Karnickeln durchs Gebüsch gespurtet und bittet Frodo diese roh zu verspeisen nachdem Smeagol ihnen das Rückrat gebrochen hat.

Sam, angeblich ein guter Koch, versteht in der Sache aber überhaupt keinen Spaß. Feuer, Topf, Kräuter und Wasser und schon köcheln die beiden Tiere unter den wachsamen Augen von Sam vor sich hin.

Smeagol ist furchtbar entsetzt über solch einen mißbrauch von Lebensmitteln und bringt dies auch lautstark zum Ausdruck.

Ich bin doch sehr froh daß die Tüfte und nicht die Fritte in den Film gefunden hat.

Dann das schlimmste was einer Hausfrau passieren kann: Essen ist fertig und keiner mehr da.

Unser Herr Frodo, der seit geraumer Zeit nur von Lembas gelebt hat verdrückt sich ohne zu kosten. Sam findet seinen Herren am Rand einer Lichtung auf der sich allerlei buntes Volk tummelt.

Von Smeagol erfahren die beiden das es sich um Diener Saurons handelt die alle auf dem Weg nach Mordor sind um sich seinen Heeren anzuschließen und das Schicksal Mittelerdes zu besiegeln.

Bei seinem Aufenthalt in Barad Dur hat Smeagol gut aufgepaßt.

Eben will man diese ungastliche Stätte verlassen als Sam freudig erregt feststellt daß diese bösen Fremden Olifanten mit sich führen. Bei dem Ausspruch das ihnen das Zuhause niemand glauben wird schaut Frodo Sam halb erstaunt halb mitleidig an nach dem Motto: „Wir kommen doch gar nicht mehr nach Hause du Narr!"

Im nächsten Moment geht auch schon ein Pfeilhagel auf die bösen Menschen nieder. Der Zuschauer erkennt hier und da einen in grünem Gewand gut getarnten Bogenschützen.

Von der Szenerie gefesselt verweilen Sam und Frodo viel zu lange wo hingegen Smeagol schon geflitzt ist.

Als direkt vor ihnen ein von einem rasenden Olifanten geschossener Südländer zu Boden fällt machen sich die beiden aber doch auf ihre haarigen Füße und rennen schnurgerade in die Arme der grünen Männer mit Pfeil und Bogen.

Sam versucht zwar noch beherzt sein Schwert zu greifen wird aber zu Boden geworfen und mit einer Erwachsenenklinge auch da gehalten. Die harmlosen Wanderer nimmt Faramir den beiden nicht ab und der Spruch von Frodo mit dem Feind veranlaßt Faramir zu diesem merkwürdigen Hinterfragen:

„Sein Pflichtgefühl stand dem Euren in nichts nach, meine ich. Man fragt sich, wie er wohl hieß und wo er herkam. Ob er wirklich ein böses Herz hatte, welch Lügen oder Drohungen ihn zu dem langen Marsch aus seiner Heimat veranlaßt haben. Ob er nicht lieber dort geblieben wäre. In Frieden. Der Krieg macht Leichen aus uns allen!"

Hier wird schon der Unterschied zwischen Faramir und Boromir deutlich. Solche Gedanken wären Boromir nie in den Sinn gekommen.

smilie_frech_126.gifImrahil

Bearbeitet von Imrahil
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Es ist jedoch nicht zu vergessen das Smeagol seinen Freund Deagol umgebracht hat und nicht Gollum.

Ich hatte ganau diese Thema schon einmal mit Rübezahl besprochen und hatte das ein ganz andere Auffassung davon als er.

Ich möchte das hier nochmal kurz erwähnen ohne eine große Diskussion lostreten zu wollen.

Zwar hat sich Sméagol Äusseres zu diesem Zeitpunkt noch nicht verändert, jedoch steht er m.E. schon hier unter dem Einfluss Gollums (Pesönlichkeitsspaltung: Gollum= vom Ring beeinflusster Teil, Sméagol= unbeeinflusster Teil).

Er erfährt schon hier durch den Anblick des Ringes und dessen Macht einen Einfluss auf seine Persönlichkeit. Zweifelsohne war Sméagol kein so starkes Geschöpf, dass er einem solchen Einfluss widerstehen könnte, aber macht das den Starr Sméagol zu einem Mörder oder ist diese Tat nicht doch eher schon Gollum zuzuschreiben? M.E. ist Sméagol zwar sicher keine Engelsseele, dennoch glaube ich nicht, dass er Déagol für jeden goldenen Ring getötet hätte und dieser Mord nur auf Habsucht und Gier zurückzuführen ist. Es bedurfte m.E. schon dieses berühmtberüchtigen Ringes, ohne dass er von dieser Tatsache wusste, um solch eine grauenvolle Tat hervorzurufen.

Hattest du das beim Schreiben schon bedacht oder siehst du ihn hier noch völlig unbeeinflusst von "höheren Mächten" und führst den Mord auf reine Habgier gegenüber Gold zurück?

„Sein Pflichtgefühl stand dem Euren in nichts nach, meine ich. Man fragt sich, wie er wohl hieß und wo er herkam. Ob er wirklich ein böses Herz hatte, welch Lügen oder Drohungen ihn zu dem langen Marsch aus seiner Heimat veranlaßt haben. Ob er nicht lieber dort geblieben wäre. In Frieden. Der Krieg macht Leichen aus uns allen!"

Hier wird schon der Unterschied zwischen Faramir und Boromir deutlich. Solche Gedanken wären Boromir nie in den Sinn gekommen.

Wie ich glaub ich schön in der Besprechung des ersten Films angedeutet habe, bin ich kein sehr großer Fan von Boromir, der seinem Vater, den ich noch weniger mag sehr ähnlich ist. Ich sehe das also genauso. Boromir hätte solche Dinge niemals angesprochen oder gedacht. Deswegen ist Faramir auch absolut Jemand, der in meinen Augen regieren und ein Volk führen sollte und nicht Boromir. Für Boromir sind glaub ich sogar seine eigenen Soldaten nur Zahlen auf dem Schlachtfeld, für Faramir ist scheinbar jeder einzelne ein Freund und jeder Tod, auch der eines Feindes, ein Verlust. Dennoch würde er töten, wenn es nötig ist. Schade, dass er niemals Gondor regieren wird. Er wäre ein großer Statthalter geworden, der des Königsamt gebührent vertreten hätte. Boromir hätte Denethors Herrschaft nur weitergeführt. Boromir erkennt auf jeden Fall mehr in seinem Bruder, als sein Vater es tut. Auch schade, dass der Dank und die Würdigung Faramirs es nicht in den Film geschafft hat. Der Zuschauer merkt aber auch so, dass er zu großen Taten fähig wäre, wenn man ihm die Gelegenheit gäbe.

Faramir hat glaub ich nicht nur bei mir viele Sympathiepunkte.

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@Acheros

Faramir hat glaub ich nicht nur bei mir viele Sympathiepunkte.

Da stimme ich dir zu. Ich finde es auf jeden fall schon mal gut das in der SEE zu sehen ist wie Faramir und Eowyn zusammenfinden.

Ja,ja, was habe ich gelitten wo Denethor den armen Kerl anzünden wollte.

Ich kann, ebenso wie du auch, Denethor überhaubt nicht leiden. Im Buch hingegen kommt er total anders rüber, wesentlich sympatischer.

Nochmal zu Boromir.

Ich denke das seine Haltung ein Produkt seiner Erziehung ist. Durch seinen Vater zur Härte und Gnadenlosigkeit seinen "Feinden" gegenüber erzogen. Dagegen konnte Faramir, der von seinem Vater nicht sehr beachtet wurde, sich in eine andere Richtung entwickeln. Ihn hat halt mehr die Wissenschaft, die Gespräche mit Gandalf, die Geschichte seines Landes und Volkes interessiert. Das Faramir ein phantastischer König von Gondor geworden wäre da stimme ich dir zu.

Zu Smeagol.

Ich denke das bei der ersten Begegnung mit dem Ring nur das Gold und die Gier danach Smeagol zum Mörder werden ließen. Im Buch wird ja verdeutlicht das Smeagol ein Sonderling war der alles umgrub und durchsuchte in der Hoffnung irgendwelche Schätze zu finden.

smilie_new_036.gifImrahil

Bearbeitet von Imrahil
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Dann lege ich mal los mit der neuen Sequenz-Besprechung:

Doch zuerst: Ich merke schon jetzt: Eowyn wird nicht unser einziges Diskussionthema bleiben in dieser Filmbesprechung. Hinzukommen werden defintiv noch Faramir und Kill-Counts, sowie hier möglicherweise Smeagol, denn bei diesen Themen habe ich eine leicht andere Auffassung als ihr. Aber das wird sich zu gegebener Zeit zeigen.

Alles beginnt mit Frodo, Sam und Gollum. Gollum versucht verzweifelt im flachen Gewässer einen Fisch zu fangen. Hier noch einmal meinen tiefen Respekt an Andy Serkis. Man erkennt es nicht in der Szene, aber in Wirklichkeit ist zum Zeitpunkt des Drehs tiefster Winter und es hat geschneit. Der Schnee wurde vor Drehbeginn geschmolzen, aber man kann sich denken, wir kalt das Wasser gewesen sein muss, in dem Mr. Serkis herumgeplantscht ist. Gollum sieht hier irgendwie glücklich aus und hat irgendwas hundisches an sich. Dieser Blick macht ihn einfach unheimlich sympatisch und das halte ich dem Film zu gute. Im Buch wird er nie so sympatisch wie im Film und dort gewinnt die böse Seite auch wieder viel schneller Macht über ihn. Im Film ist dies eher die Schuld der Waldläufer.

Frodo und Sam geraten in dieser Szene abermals aneinander und streiten sich. Frodo wird langsam vom Ring beeinflusst und wird dadurch sehr launisch und aggressiv. Letztendlich zeigt er aber immer wieder seinen starken und guten Willen, indem er sich entschuldigt.

Eine der interessantesten Szenen ist wohl das Zwiegespräch zwischen Gollum und Smeagol. Smeagol versucht, sein zweites Ich endlich loszuwerden, da er nun endlich einen Freund in Frodo gefunden hat, der ihn beschützt. Er braucht diese Sicherheitsbarriere namens Gollum nun nicht mehr, um überleben zu können. Dieses Zwiegespräch ist sehr schön veranschaulicht, indem die Smeagol-Parts von der einen und die Gollum-Parts von der anderen Seite gezeigt werden, als säßen sie sich gegenüber. Man kann richtig mit Smeagol mitfühlen und beten, dass er es schafft, sich von dem Bösen zu befreien.

Ich will auch hier (noch) keine Diskussion lostreten, aber auch ich denke, wie Imrahil, dass Smeagol seinen Vetter getötet hat und nicht Gollum. Gollum hat sich meiner Meinung nach erst später in Smeagols Geist eingenistet, nachdem er verstoßen wurde und einen Freund brauchte. Auch könnte man sehr schön mit dem Zitat aus Teil 3 belegen, als Frodo ihn am Schicksalsberg auf seinen Schwur aufmerksam macht und Smeagol antwortet: "Smeagol hat gelogen!" Ich denke schon, dass es hier ganz klar Smeagol ist, der gesprochen hat und der nicht möchte, dass der Ring vernichtet wird, aber das nur als kleiner Einwurf. Ich werde darauf zurückkommen, wenn wir fast am Ende unserer langen Reise angekommen sind und natürlich auch schon mal kurz im Prolog.

Hier in dieser Sequenz steht ja schließlich erstmal nur fest, dass Smeagol über Gollum siegt und nun wieder der Hobbit ist, der er einst mal war.

Frei von dieser Last steigt auch sein Jagdgeschick und er schleppt zwei gefangene Hasen an. Lustig ist hier nach wie vor sein tierisches Verhalten, das wirklich kein schöner Anblick ist. Sam nimmt ihm aber die Karnickel weg und kocht sie. Interessant ist hier, dass er kein Stück für Smeagol ungekocht lässt. Ich möchte behaupten, dass von der Warte des Films aus, Sam einen kleinen Teil mit daran Schuld ist, dass Gollum wieder über Smeagol siegen wird, denn Sam behandelt ihn nach wie vor wie Dreck, auch wenn sich Smeagol sichtlich geändert hat. Trotzdem ist deren kleines Streitgespräch natürlich lustig und lässt den Humor aufleben, den ich in "Die zwei Türme" so liebe und auch das wird uns noch spätestens in Helms Klamm Diskussionen einbringen ;-)

Zum Essen kommt aber sowieso niemand mehr, da Frodo die Neugier antreibt und er den pfeifenden Geräuschen in den Bäumen folgt. Noch weiß man nicht, dass sich dort versteckte Waldläufer aus Ithilien unterhalten. Stattdessen sieht man erst einmal ein fremdländisches Volk, das mit Olifanten umherzieht und angeblich Sauron dient, um ihm im Krieg beizustehen. Der Kleidung, die Haarfarbe und das sonstige Aussehen sind originell, denn dadurch erscheinen diese Krieger wirklich fremdländisch, auch für den amerikansichen oder europäischen Zuschauer. Sam ist so fansziniert von den Olifanten, dass die Hobbits sich einen Moment zu lange dort aufhalten und plötzlich bricht ein Pfeilhagel los. Ein Krieger landet genau vor ihren Füßen. Sie versuchen noch zu flüchten, aber landen genau vor den Füßen von Faramirs Truppe. Diese behandelt die armen Hobbits gewaltsam, denn Faramir vermutet in dieses Landen ausschließlich Feinde von Gondor und so ist es kein Wunder, dass sie zunächst als Krieger angesehen werden.

Und dann blickt Faramir auf den gefallenen Krieger und betrachtet ihn viel mehr als Mensch als als Feind. Er zeigt Mitgefühl, was eine große Stärke von Faramir ist und mir scheint, er hat sogar ein schlechtes Gewissen für jeden Gegner, der sterben musste. Bitte vergesst aber über dem ganzen Geschwärme für Faramir nicht, dass diese Szene nur eine erweiterte Szene ist! Dieses Mitgefühl zeigt Faramir nicht in der Kinoversion! Wir besprechen hier zwar die SEE (das ist klar), aber die Wikrung auf den Kinozuschauer und das ist wohl immer noch die Mehrheit aller HDR-Gucker, war eine ganz andere.

Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich den Buch-Faramir liebe, denn er zeigt genau das, was wir hier in dieser erweiterten Sequenz zu sehen bekommen, aber wenn man sich die anderen Sequenzen anschaut, die auch im Kino waren, dann stellt dies in gewisser Weisen einen Bruch zum Buch-Faramir dar. Der Film-Faramir ist für mich nicht sehr ehrenswert (zumindest nicht in Teil 2). Aber darüber wollen wir uns noch nicht hier den Kopf zerbrechen. Die wahren Faramirszenen kommen ja schon sehr bald. Aber vielleicht merkt ihr schon, dass ihr und ich in den nächsten Wochen viel zu schreiben haben werdet.

In diesem Sinne einen guten Rutsch ins neue Jahr und auf dass diese Filmbesprechung bis zum "Ende aller Dinge" überleben wird und wir bald einige Diskussionen führen werden (müssen ;-) )

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Der Faramir, der dann auf den Ring verzichtet und dies seinem Vater gegenüber vertritt? Doch, finde ich ehrenwert. Aber das kommt ja erst später. Jedenfalls ist er eine interessante Figur, weil er eben nicht so eindimensional ist wie sein Bruder, sondern differenziert reagieren und uns so auch mal überraschen kann. (Und, wie ich schon sagte, ausgezeichnet besetzt)

Noch ein Wort zu Sam: ich sehe zwei Gründe für sein Verhalten gegenüber Smeagol/Gollum, einmal das tiefe Misstrauen, weil er eben Frodo schützen will, zum anderen ein wenig Eifersucht, weil Frodo sich Smagol/Gollum zuwendet, auch mal auf ihn hört und ihn verteidigt. Dieses Zwiespältige bei Sam kommt im Film gut rüber, z. B. seine Mimik, wenn Frodo sich wieder mal S/G zugewandt hat. S/G hat ja einige Punkte für sich: er ist ganz schön intelligent, kann Menschen manipulieren, hat Erfahrung mit Mordor und kennt den ganzen Weg dahin. Da kann Sam einfach nicht mithalten. Dem kann er nur seine Körperkraft und seine unbedingte Treue zu Frodo entgegensetzen, und das tut er dann eben.

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Mich würde hier mal interessieren ob Serkis (oder der Synchronsprecher) den Dialog wirklich in dieser Reihenfolge gesprochen oder ob er bei einer Stimmung blieb und dann geordnet wurde.

Ich hab die Antwort gerade selbst in den Anhängen gefunden. Serkis hat die Szene am Stück gespielt und den Gemütszustand tatsächlich nach jedem Satz geändert. Serkis ist einfach Gollum/Sméagol, aber das ist absolut gut so. :-)

Schön, dass er auch den Hobbit macht, weil diesen Bruch würde man merken.

Seine Mimik ist einfach unübertroffen.

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Ich finde es schade, dass diese Szene gekürzt in der Kinofassung landete. Denn nur durch seinen nachdenklichen Satz über den getöteten Feind kann man erkennen, dass Faramir kein Bösewicht ist. In der Kinofassung jedoch kommt Faramir durch sein kurzes "Bindet sie!" leider als Schurke herüber, was ihm gerade in TTT viele Sympathiepunkte kostete.

Ja, ich denke auch, über Faramir werden wir einiges in Zukunft zu schreiben haben, denn ich finde die Änderungen teilweise auch gelungen.

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In der Kinofassung jedoch kommt Faramir durch sein kurzes "Bindet sie!" leider als Schurke herüber, was ihm gerade in TTT viele Sympathiepunkte kostete.

Ich glaube, gerade das ist mit daran Schuld, dass ich ein negatives Bild von Faramir habe (jedenfalls was "Die zwei Türme" betrifft). Kann ich auch nicht verstehen, wieso das keinem aufgefallen ist, dass der Charakter an sich dadurch verändert wird. Ich kenne manche, die immer wieder sagen: "Im Buch war der aber viel netter" und so denke ich ja auch. Ob PJ sogar vor hatte, Faramir zunächst als Bösen darzustellen? Anders kann ich mir seine unmenschlichen Züge nicht erklären, aber Vieles kommt ja wirklich erst später, auch wenn ich jetzt schon Lust hätte, über Faramir zu sprechen ;-)

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Faramir musste leider als "Hindernis" für Frodo in TTT herhalten, weil Kankra, die im Buch das Hindernis für Frodo in TTT bildet, filmtechnisch erst in ROTK auftauchen sollte. Wenn man Faramir so gelassen hätte wie im Buch, wäre der ganze Handlungsstrang um Frodo in TTT ziemlich langweilig gewesen. Allerdings finde ich Faramirs Verhalten im Film nachvollziehbarer als im Buch.

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Die Sequenz beginnt mit einer Szene, die eine Tortur für Andy Serkis war, der sich für diese Aufnahme des Fische jagenden Gollums ins eiskalte Wasser des Flusses stürzen durfte. Meisterleistung, Respekt!

Sam ist Gollum gegenüber noch immer misstrauisch. Frodo hingegen betrachtet Gollum differenzierter und ist der Ansicht, dass dieser vielleicht doch noch gerettet werden könne. Er möchte ihm helfen. Sam hat dafür kaum Verständnis und wird von Frodo angefahren, dass er nicht wisse, wie es sei, unter dem Einfluss des Rings zu stehen. Überhaupt reagiert Frodo in dieser Szene ausgesprochen gereizt. Sam erkennt das Ganze richtig, als er vermutet, dass sein Herr von dem Ring beeinflusst wird.

Es folgt ein nächtliches Zwiegespräch von Gollum / Sméagol, das durch die abwechselnden Kameraeinstellungen gut dargestellt wird, da man glauben könnte, es seien zwei Gollums vorhanden, die sich gegenüberstehen und unterhalten. Hier erlebt man zum ersten Mal Gollums Schizophrenie und erkennt auch, dass es vielleicht doch noch etwas Gutes in ihm gibt, irgendwo tief verborgen, da er seine dunkle Seite, sein Gollum-Ich, zu hassen scheint. Seine Gollum-Hälfte versucht ihm weiszumachen, dass sein Sméagol-Ich ohne ihn gar nichts ist, und obwohl Gollum die Oberhand zu haben scheint, erwacht das alte Sméagol-Selbst plötzlich und befiehlt dem bösen Gollum-Ich, zu verschwinden, was auch zu passieren scheint. Erfolg auf der ganzen Linie für Sméagol?

Ich hätte es ihm gewünscht, dass er für immer das Böse hinter sich lässt, denn tief in seinem Inneren scheint das sein Wunsch zu sein. Auch scheint er es tatsächlich gar nicht abzulehnen, dass Frodo freundlich zu ihm ist; vielleicht hat ihm so etwas all die langen Jahre gefehlt, aber er wollte es sich nur nicht selber eingestehen?

Das gesamte Zwiegespräch ist sehr gut dargestellt und lebt vor allem durch die exzellenten Vorgaben von Andy Serkis in Gestik, Mimik und Stimme.

Am nächsten Morgen scheint Gollum wie ausgewechselt. So gut drauf hat man ihn bisher noch nie gesehen ;-). Es fällt auf, dass er von sich als „Sméagol“ redet – eigentlich ein gutes Zeichen. Frodo scheint nicht recht zu wissen, was er davon halten soll, und Sam wirkt von Gollums „Getue“ eher genervt. Als dieser auch noch mit zwei toten Kaninchen ankommt, die er roh verspeisen will, wird es Sam zu bunt, und er funkt unfreundlich dazwischen.

Als Sam zu Gollums Entsetzen die Kaninchen dann kocht, kommen die legendären „Tüften“ ins Spiel, eine sehr gelungene Bezeichnung, die richtig nach Hobbits klingt :-). Gollum zeigt daran sofort Interesse, hat er diesen Ausdruck doch noch nie gehört.

Dank Sams Ablehnung ihm gegenüber fällt Gollum erneut mehr in sein altes Verhalten zurück und spricht von sich wieder in der Pluralform. Ob sein positiver Zustand länger angehalten hätte, wenn Sam ihn nicht so barsch behandelt hätte?

Frodo streift derweil durch die nähere Umgebung und entdeckt ein großes Heer der Haradrim. Und dann kommen sie ins Bild – die Olifanten. Mammuts sehen daneben aus wie Klein Dumbo :-O. Was für beeindruckende Geschöpfe, von ihrer Größe über ihre gewaltigen Stoßzähne bis hin zu den riesigen Rückenaufbauten.

Plötzlich werden die Haradrim von Heckenschützen angegriffen und geplättet. Man erhascht einen ersten Blick auf Faramir, wodurch man schon vermuten kann, dass er der Anführer ist.

Dann geraten Frodo und Sam in die Patsche, als sie von den Angreifern ergriffen und überwältigt werden.

Schon hier erhält man einen Einblick in Faramirs Charakter, als er den toten Haradrim mit bedauerndem Blick betrachtet und sich fragt, ob dieser wirklich böse war oder wie man ihn vielleicht beeinflusst hatte, in den Krieg zu ziehen. Das zeigt sehr schön, dass Faramir zu differenzieren weiß und dass auch die Feinde Lebewesen mit Charakter und Gefühlen sind und nicht nur namen- und gesichtslose, zum Töten freigegebene Kreaturen. Für mich sieht der tote Haradrim übrigens tatsächlich nicht böse aus.

Die beiden Hobbits werden von den Waldläufern ergriffen, gefesselt und weggeführt.

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