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Sequenz 13: Lothlórien / ... / Abschied von Lórien


Acheros

Empfohlene Beiträge

Moin Moin ...

... und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Der Herr der Ringe'-Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk von J.R.R. Tolkien basiert.

Dieser Thread widmet sich der Diskussion nur eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Gefährten' in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 37, 38, 39, 40 und 41 mit den Titeln

Lothlórien / Caras Galadhon / Galadriels Spiegel / Der kämpfende Uruk-Hai / Abschied von Lórien

und der Laufzeit (SEE) von 0:40:50 - 1:03:17 (2.DVD)

Eine Übersicht sämtlicher Threads, die sich dieser Filmbesprechung widmen, ist zu finden unter: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6976

Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte in dem Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954

Dann viel Spass bei der Besprechung :)

Hinweis: Der Thread öffnet sich am Freitag, 19.09 um 16 Uhr

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Nach dem geniale Moria geht es dann mit dem Kontrastprogramm in Lórien weiter. Diese Sequenz ist zwar völlig anders, aber ebenso gigantisch wie Moria. Wie auch schon bei Moria hätte man auch in Lórien einen ganzen Film drehen gekonnt ohne, dass es ein langweiliger hätte sein müssen.

Aber nun zur Sequenz:

Von der Trauer geht es nach einem Spurt in einen Wald. Die Ankunft am Wald wird durch eine geheimnisvolle Musik untermalt. Die Gefährten reduzieren ihr Tempo und der Walt wird genau abgefilmt. Man merkt, dass es kein gewöhnlicher Wald sein kann und alles sehr geheimnisvoll ist. Gimli leitet gleich mit seinen Zwergengeschichten über den Wald ein und verunsichert die Hobbits. Dass das Gimli übernimmt finde ich sehr gut. Die geheimnisvolle Stimmung wird durch Galadriels flüsternde Stimme in Frodos Kopf nur noch gesteigert. Die Art von Galadriels erstem Auftritt wirft absichtlich ein „falsches" Bild auf sie. Sehr gut gemacht, denn so bleibt dem Zuschauer alles sehr mysteriös. Gimlis Einlage finde ich wieder sehr gut platziert. Man lässt den starrsinnigen Zwerg gerne auf die Nase fallen, aber genau das macht Gimli so sympathisch. In dieser Szene sieht es für einen kurzen Augenblick so aus als wäre Legolas ein Verräter. Ich denke nicht, dass es beabsichtigt war, aber als man sieht, wie die Elben auf Die anderen Gefährten zielen sieht man Legolas in genau derselben Pose. Man kann hier nur sehr schwer erkennen, dass er eigentlich auf die anderen Elben zielt. Plötzlich ist es dunkel, was auf einen längeren Weg hindeutet und man findet sich auf einem Flett wieder. Es wird schnell deutlich, dass Elben nicht sehr gut auf Zwerge zu sprechen sind, was auch die Zwistigkeiten zwischen Gimli und Legolas erklärt. Aragorn als jetziger Führer der Gruppe regelt die Angelegenheiten mit Haldir unter vier Augen, während bei den Gefährten verzweifelte Stimmung herrscht. Nachdem Haldir den Aufbruch noch im Dunkeln ankündigt, geht die Reise im hellen weiter. Die Nacht wird also ausgespart, aber man sieht, dass Haldir sie tief in den Wald hineinführt.

Caras Galadhon kommt ins Bild und Haldir erlärt, wo sich die Gemeinschaft befindet. Die „Befürchtungen" Gimlis sind damit vom Tisch, aber geheimnisvoll bleibt die Situation schon allein durch die interessante Form der Baumgruppe tiefer im Wald. Wieder wird durch die Dunkelheit angedeutet, dass die Reise länger dauert. Eine elegante Methode um Zeit zu sparen und dennoch Richtigkeit zu wahren. Caras Galadhon selbst ist ein sehr aufwendig und mystisch gestalteter Ort. Es unterscheidet sich grundlegend von alle anderen bisher gesehenen Orten. Selbst die Form der Stadt Minas Tiriths oder Bruchtals ist bei Weitem nicht so außergewöhnlich.

Es wird sehr gut gezeigt, dass die Stadt ganz und gar auf den Bäumen basiert, deren Wurzeln zu sehen sind und deren Stämme mit aufwendig gestalteten gewendelten Aufgängen bebaut sind. Die mehrstöckigen Flett wirken sehr geheimnisvoll und perfekt angepasst, erwecken aber keinerlei Unbehagen, sondern zeigen eindeutig, dass die Gefährten nicht in die Hand eines Feindes geraten sind. Der Flett der Herrin Lóriens ist einfach der Wahnsinn. Die Architektur und die Beleuchtung des Gebäudes sind atemberaubend. Der erste visuelle Auftritt Galadriels und die Reaktion der Gefährten, macht die Ankunft in Lórien noch geheimnisvoller. Galadriels Erscheinung macht dann den letzten Glauben, daran dass sie eine böse Hexe sei zu Nichte. Leider kann ich mich an die Sprechweise Celeborns gar nicht gewöhnen. Der Inhalt und die Wortwahl sind sehr gelungen, aber ich finde seinen Gesamtauftritt nicht gelungen. Galadriel hingegen ist sehr gut umgesetzt und auch gespielt.

Sie deutet sofort eine gewisse Voraussicht an und weist darauf hin, dass Gandalf nicht umsonst gestorben ist. Celeborn wirkt daneben fast wie ein Trottel, denn erscheint fast schon überrascht darüber, was Galadriel weiß. Sehr schön ist nun, dass sie als einzige Elbe Gimli sehr freundlich gegenüber tritt, so freundlich und Trost spendend, dass sogar Gimli selbst davon überrascht ist. Galdrie spricht indirekt Boromir an, wenn es um die Treue der Gemeinschaft und den kleinsten Fehltritt geht und es wird gezeigt, dass er zu wissen scheint, dass er gemeint ist. Nur ihre Worte an Frodo spricht sie nicht für alle aus, gezielt um nur Frodo zu „verzaubern". Gandalfs Klagelied finde ich in dieser Situation sehr passend um auch dem Zuschauer die nötige Zeit zu geben noch einmal darüber nachzudenken. Dass man Gimli hat schnarchen lassen fand ich nicht so gut, denn er zeigte sich ja in keinster Weise unberührt von Gandalf Tod. Schade. Boromir spricht seine persönliche Botschaft von Galadriel gegenüber Aragorn aus und zeigt seine Verzweiflung. Die ist eine der wenigen Szenen, in denen Boromir seine Situation nachvollziehbar beschreibt. Hier lässt er durchblicken, dass ihn sein Auftrag belastet. Boromir steht aber leider meist nur im Mittelpunkt, wenn er versucht seine eigennützigen Pläne durchzusetzen. Seine Rolle ist von Sean Bean im ganzen Film hervorragend gespielt, aber so richtig warm werde ich mit seiner Figur nicht.

Galdriel lockt Frodo gezielt zum Spiegel. Auch durch die Kameraführung eine sehr geheimnisvolle Szene. Die Erklärung Galdriel, was der Spiegel zeigt lässt einen die Bilder völlig anders sehen. Wenn man den gesamten Film bereits kennt wirken die Bilder noch einmal anders. Hier ist indirekt auch der Schluss des Buches zu sehen, der eingespart wurde. Saurons Auge erscheint und spricht erneut zu Frodo. Er scheint den Ring anzuziehen und es wird der Eindruck erweckt als hätte Galadriel dies so gewollt. Hat sie das? Man fragt sich, was passiert wäre, wenn der Ring den Spiegel berührt hätte. Da spricht sie wieder in Gedanken zu Frodo, was ein unglaublich starkes Stilmittel ist. Auch Frodo antwortet in Gedanken und Galadriel spricht wieder auf seine Geste hin.

Eine wunderbare Darstellung der beiden Ebenen. Galadriel wandelt sich nun scheinbar und verfällt dem bann des Rings. Visuell hätte man es für mich nicht besser machen können. Es dramatisiert sehr stark, was aber in dieser Situation sehr passend ist und Galadriels Macht verdeutlicht. Ihre Voraussagung als Schlussfolgerung zeigt sehr schön, welche Macht der Ring im Film hat und vor welche Prüfung er stellt. In Anlehnung an den Prolog zeigt sie nun durch ihren Ring, wer sie ist.

Gewaltiger Sprung nach Isengart, zum neuen Feind, der sich den Gefährten gegenüber stellt. Der Ork wird eindeutig als neue starke Rasse vorgestellt und es wird erinnert, dass Saruman vom Ring weiß. Dies ist sein einziges Ziel, alle anderen sind wertlos für ihn. Saruman spielt seine Rolle wieder sehr gut. Auch die fortgeschrittenen Zerstörung Isengarts findet Erwähnung.

Wieder ein gewaltiger Sprung zum Aufbruch von Lórien und somit zum Weg des neuen Feindes entgegen. Zum Abschied werden Geschenke verteilt und Proviant geladen. Allein die Erwähnung eines besonderen elbischen Nahrungsmittels dürfte für einen großen Hype bei den Zuschauern gesorgt haben. Merry und Pippin glänzen wieder durch Witz und machen ihre Sache zur Auflockerung wie immer gut. Celeborn erklärt den Weg und warnt vor dem neuen Feind. Aragorn „spielt" bereits mit seinem Dolch. Dann werden die anderen Geschenke gezeigt, die alle sehr gut zu ihrem Empfänger passen. Sam Frage und Galadriels Reaktion deutet an, dass das Seil noch eine Rolle spielen wird und ebenfalls etwas besonderes ist. Wieder wird auf Galadriels Voraussicht angespielt.

Gerade Gimli macht seine Sache sehr gut und zeigt erste Verbundenheit zu den Elben, die für Zwerge untypisch ist. Dann fließt noch etwas von Arwen und Aragorns Liebesgeschichte ein, was hier auch sehr gut passt, das Galadriel ja einen Bezug zu Arwen hat. Ausserdem weißt sie ihn auf seinen Weg hin. (Schon hier wird gezeigt, dass der Rückweg im dritten Teil eingespart wird, indem sie sagt sie würden sich nicht wieder sehen). Auch bei Frodos außergewöhnlichem Geschenk wird deutlich, dass es noch eine Rolle spielen wird. Auch Gimlis wachsende Freundschaft zu Legolas wird gezeigt. Aber wieso wurde das Geschenk an Boromir eingespart? Diese 20 Sekunden hätte man der Vollständigkeit halber nicht einsparen dürfen. Irgendwie doof, dass Boromir im Film scheinbar ganz leer aus geht, auch wenn sein Geschenk keinerlei Relevanz hat.

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Die Lothlórien-Sequenz ist eine meiner absoluten Lieblingsszenen im Film, vor allem in der SEE.

Als die Gefährten den Goldenen Wald betreten, scheint von Anfang an alles sehr geheimnisvoll zu sein, vielleicht sogar bedrohlich. Der Wald ist schön dargestellt und gestaltet, man merkt gleich, dass er ein besonderer Ort sein muss. Mir gefällt auch, dass PJ das Gedicht "Namárie" aus dem entsprechenden HdR-Kapitel subtil eingearbeitet hat, in dem es heißt "Wie Gold fallen die Blätter im Wind", denn man sieht tatsächlich goldene Blätter von den Bäumen fallen und durch die Luft schweben.

Gimli erzählt den Hobbits von den Legenden, die er über Lórien gehört hat, von einer "Zauberin mit entsetzlicher Macht", was nicht gerade allzu freundlich klingt und die Spannung noch erhöht. Gleichzeitig hört man zum ersten Mal eine flüsternde Stimme, die Frodo anspricht. Hier ist man als Buchunkundiger noch nicht ganz sicher, ob es sich um Freund oder Feind handelt. Gleich darauf sorgt Gimli dann für einen komischen Moment, als er sagt, er habe die "Augen eines Habichts und die Ohren eines Fuchses", und plötzlich zielen Pfeile auf ihn, die er gar nicht bemerkt hat. Mit einem Mal sind die Gefährten von Elben umzingelt, und für einen Moment sieht es so aus, als würde Legolas ebenfalls auf seine Freunde zielen – jedoch zielt er auf die anderen Elben. Durch die geschickt gewählte Kameraposition ist der Zuschauer für einen Moment verunsichert. Dass Boromir kurz darauf die ersten wirklich freundlichen Worte an Frodo richtet, finde ich eine nette Geste.

Dann bekommen wir Caras Galadhon zu sehen, das beeindruckend dargestellt ist. Es folgt die wohl mystischte und überirdischte Szene, sowohl, was die Musik als auch die Bilder betrifft. Gänsehautmäßig! Allein schon die gigantischen Bäume mit den vielen Lichtern darin, und die Gefährten, die eine lange, gewundene Treppe um einen riesigen Baum herum hinaufsteigen. Auch Galadriels und Celeborn Flett-"Palast" wirkt sehr beeindruckend, sowohl von der elbischen Architektur als auch von den Lichteffekten her.

Ebenso überirdisch ist der erste Auftritt von Galadriel und Celeborn, die, in helles Licht getaucht, die Stufen hinabschreiten. Sollte jemals das "Silmarillion" verfilmt werden, könnte ich mir so oder so ähnlich die Darstellung der Valar vorstellen. Gestalten, die von sich aus zu leuchten scheinen. Gut gemacht finde ich die Reaktionen der Gefährten auf Galadriel bzw. die Blickkontakte. Interessanterweise scheint sie zuerst Blickkontakt zu Aragorn aufzunehmen. Nett ist, dass sie sich auch an Gimli wendet; hier scheint von einer Fehde zwischen Zwergen und Elben nichts mehr zu erkennen zu sein. In diesem Moment dürfte es wahrscheinlich um Gimli geschehen sein. Ebenfalls interessant, dass Sam Galadriels Blick ohne mit der Wimper zu zucken standhält und Boromir hingegen zitternd zu Boden schaut, und auch der vielsagende Blick Galadriels auf Sam, als sie sagt, dass Hoffnung bestünde, solange die Gemeinschaft treu sei. Galadriel scheint hier schon mehr zu wissen als der Zuschauer.

Als die Elben das Lied über Gandalf singen, ist wieder ein nettes kleines Detail aus dem Buch zu finden, nämlich Sams kurzes Gedicht über Gandalfs Feuerwerk, das wortgetreu übernommen wurde.

Es folgt eine Szene mit Aragorn und Boromir, in der Boromir zum ersten Mal ein bisschen von seiner Gefühlswelt offenbart und zu erkennen gibt, was für eine schwere Aufgabe ihm auferlegt wurde. Er ist auch ehrlich zu Aragorn, als er sagt, dass sein Vater ein edler Mensch, aber ein schwacher Herrscher sei. Hier wird Boromir einem zum ersten Mal sympathisch, und man ahnt, dass sein Verhalten nach außen hin vielleicht teilweise nur Fassade ist.

Die Szene mit Galadriels Spiegel ist dann wieder sehr geheimnisvoll. Spielt das Wasser eine Rolle, das sie hineingießt? Frodo sieht, was dem Auenland passieren wird, wenn er scheitert, und erneut sieht man, dass der Ring offenbar einen eigenen Willen hat, da er sich zu dem Anblick von Saurons Auge hingezogen fühlt. Oder ist es Sauron, der die Anwesenheit des Ringes spürt? Jedenfalls beweist Frodo viel innere Stärke, als er sich gewaltsam von dem Spiegel losreißt. Als er Galadriel den Ring überlassen möchte, erweckt sie den Anschein, auf diesen Moment gewartet zu haben, und als unbedarfter Zuschauer fragt man sich, ob man sich vielleicht in ihr getäuscht hat. Nach einem Moment des Zweifels demonstriert Galadriel Frodo, was geschehen würde, wenn sie den Ring nehmen würde. Sie findet dann auch noch die passenden Worte, um Frodo aufzumuntern. Und sie warnt ihn, dass einer der Gefährten versuchen würde, den Ring an sich zu nehmen und dass der Ring die Gemeinschaft nach und nach vernichten würde. Hat Galadriel tatsächlich seherische Fähigkeiten? Oder sind das eher nur Ahnungen? Auf jeden Fall wird Galadriel mysteriös und gleichzeitig beeindruckend dargestellt; eine würdige Darstellung dieser Figur. Ein weiteres nettes Detail ist Galadriels Ring, den sie Frodo zeigt, Nenya, einer der drei Elben-Ringe.

Dann folgt ein krasser Schnitt auf Isengart, wo Saruman seine Uruk-Hai-Armee losschickt. Ebenfalls beeindruckend, wenn auch auf andere Art und Weise. Den Typen möchte man nicht im Dunkeln begegnen, noch nicht mal im Hellen!

Danach kommt die Szene, die in der Kinofassung viel zu kurz war, nämlich die Abschiedssequenz, die wirklich wunderschön gemacht ist. Einen Lacher gibt es in Bezug auf Merry, Pippin und das Lembas-Brot. Eigentlich müssten die eine ganz schöne Magenverstimmung gehabt haben. Celeborn warnt Aragorn vor Feinden, die die Gemeinschaft verfolgen, und danach verteilt Galadriel ihre Geschenke an die Gefährten. Das ist für mich eine der schönsten Szenen der gesamten SEE, bei der mir zugegebenermaßen immer ganz anders wird, vor allem, als Galadriel Frodo die Phiole überreicht: "Ich schenke dir das Licht Earendils, unseres geliebten Sterns. Möge es dir ein Licht sein an dunklen Orten, wenn alle anderen Lichter ausgehen." Wenn man bedenkt, was Frodo noch widerfahren wird, vor allem Kankras Lauer, bekommen Galadriels Worte eine noch tiefere Bedeutung. Wunderschön ist auch die Musik der Geschenke-Sequenz. Da passt wieder alles fantastisch zusammen. Gänsehautmäßig. Schade, dass das in der Kinofassung fehlte. Und Gimli bekommt auch noch drei Haarsträhnen von Galadriel.

Alles in allem ist die Lothlórien-Sequenz eine der beeindruckensten und mystischten des gesamten Films, optisch und erzählerisch hervorragend umgesetzt. Hier entfaltet der Film seine ganze Magie, mehr noch als in manch vorherigen Szenen.

So, das war ein verdammt langes Review...

Falls ich zuviel schwafele und mich beim nächsten Mal kürzer fassen soll, gebt einfach Bescheid :-O.

Leider kann ich mich an die Sprechweise Celeborns gar nicht gewöhnen. Der Inhalt und die Wortwahl sind sehr gelungen, aber ich finde seinen Gesamtauftritt nicht gelungen.

Celeborn finde ich gar nicht schlecht dargestellt, aber Galadriel scheint die größere Macht von beiden zu besitzen, allein schon, was seherische Fähigkeiten betrifft. Beeindruckender von beiden ist aber ganz klar Galadriel!

Man fragt sich, was passiert wäre, wenn der Ring den Spiegel berührt hätte.

Vielleicht wäre der Ring dann Sauron offenbart worden? Man weiß ja nicht, welche Macht der Spiegel tatsächlich besitzt, aber zumindest reichte offenbar der Anblick von Saurons Auge aus, um den Ring anzuziehen.

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AHHHHHHHH! Lothlorien!! :love:

Meine absolute Lieblingssequenz in dem gesamten Epos!

Eben noch der verzweifelte Kampf in Moria, der Tod, die heftige Trauer und der schnelle Marsch und im nächsten Augenblick Stille und Erstaunen für die Gefährten und den Zuschauer. Dann unser lieber Zwerg. Erst große Klappe, dann auch noch unhöflich zu Haldir :-O Die Diskussion auf den Flett ist wieder so eine phantastische PJ Einflechtung. Schön das Boromir versucht Frodo zu beruhigen obwohl er selber skeptisch zu sein scheint.

Caras Caladhon kommt mir in dieser Sequenz zu Disneyhaft vor wie es da so einzeln wie ein Strunk Brokoli erscheint ;-)

Danach aber wird es richtig schön!

Diese mächtige Erhabenheit der großen Elben, dieses königliche Flett, die Musik und das Licht sind einfach suuuuper umgesetzt! Dann der Auftritt von Galadriel und Celeborn. Sofort wird dem Zuschauer klar das Galadriel nicht nur die Wortführerin ist.

Ach der arme Boromir! Unrasiert und fern der Haimat und kein Ende der Prüfungen.

Sam nimmt den Blick der hohen Elbin mit seiner stoischen Gelassenheit auf.

Hier ist mal wieder schön die unbekümmertheit von Merry und Pippin zu beobachten die dem Blick mit einem Fragezeichen in den Augen halten.

Wunderschön das Trauerlied für den gefallenen Gandalf sowie Sam's erweiterung des Textes.

Dann wieder der arme Boromir! Vermutlich lang angestaute Gefühle werden ausgesprochen.(kein Wunder in der Umgebung) In der Szene ist zum ersten mal eine Akzeptanz gegenüber Aragorn zu hören. "Die Herren von Gondor ........!"

Galadriels Spiegel empfinde ich bedrohlich da er nur zeigt was evtl. geschah, geschieht oder geschehen wird. Was ich beängstigend fand, das der Spiegel nach Frodos Rückflug noch dampft. Sauron schickt Grüße.

Im Anschluß der Versuch den einen Ring an Galadriel weiter zu geben mit dem Erfolg das Frodo für einen Augenblick die kriegerrische Galadriel zu Gesicht bekommt. Nach der Belehrung das ein Ringträger immer alleine ist kommt einer der schönsten Sätze überhaubt: "Auch der Kleinste vermag den Verlauf des Schicksals zu verändern!" ;-)

Dann der brutale Schwenk nach Isengard. Für einen Moment friert die gasamte Lorienstimmung ein. Dreckige Uruk-Hai und Isengard Orkse sind wirklich nicht lecker! ;-)

Der Abschied ist schön und traurig zugleich.

Ha,ha. Die Lembas Szene :essen: Ein Licht während des Abschieds. :-O

So, hier erfährt der Zuschauer endlich auch wo Aragorn seinen Elbendolch her bekommt und wie die Gefährten an die Elbentextilien kommen! Das ist ja in der Kinoversion unmöglich geschnitten!

Merry und Pippin bekommen feine Dolche nur unser Sam bekommt ein Elbenseil. Der geneigte Erstseher vermag da noch nicht den Wert dieses Geschenk's einzuschätzen.

An Legolas geht der Bogen und dann kommt unser Zwerg, unser mürrischer, knurriger, raubeiniger Gimli plötzlich samtig wie ein Lämmchen und erbittet eine Haarsträhne der hohen Frau Galadriel woraufhin diese ihm drei Strähnen schenkt.

Der letzte Gefährte allerdings scheint seit dem blick in den Spiegel sehr verschlossen und in sich gekehrt. Keine Regung und nur ein extrem trauriges Blicken beim Abschied. Selbst die Phiole mit Earendils Licht nimmt Frodo kommentar- und emotionslos entgegen. Er hatte zu dieser Zeit seine Endscheidung wohl schon getroffen wußte allerdings noch nicht wie er diese den anderen Gefährten beibringen sollte.

Jetzt noch ein Stück den Silberlauf entlang und dann in den Anduin um dann zur nächsten mächtigen Szene zu rudern: Den Argonath, den Standbildern der Altvorderen Könige. *Hach* ;-)

Aber so weit sind wir ja noch nicht!

Was ich in der Sequenz sehr schön gefunden hätte, wenn das Lied von Nimrodel zu beginn vorgekommen wäre. :heul:

Bis dahin!

Imrahil

Bearbeitet von Imrahil
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Leider bin ich vom "Goldenen Wald" enttäuscht. Obwohl ich das Buch erst nach dem Film gelesen habe, habe ich mir den Wald völlig anders vorgestellt. Eher wie einen herbstlichen Wald, der golden schimmert, wenn das Sonnenlicht durch die Blätter scheint. Aber im Film kann ich nichts goldenes sehen. Caras Galadhon hat mich hingegen beeindruckt, obwohl ich mir auch dieses anders vorgestellt hatte. Der Flett von Celeborn und Galadriel ist wunderschön! Die Formgebung ist der Bruchtals sehr ähnlich.

Galadriel ist eine wunderbare Erscheinung. Sie strahlt unendliche Würde und Gelassenheit aus, wie völlig von dieser Welt entrückt. Die Art ihres langsamen und leisen Sprechens unterstützt diesen Eindruck noch. Und meiner Meinung nach muss sie irgendwelchen übersinnlichen Fähigkeiten haben. Zum einen spricht sie mental mit Frodo. Dann scheint sie Boromir Bilder vor sein geistiges Auge zu schicken, denn ich glaube nicht, dass reine Worte ihn so dermaßen erschüttern würden, dass er als gestandener Krieger in Schluchzen ausbricht. Sie weiß vieles im Voraus, ist sich vielleicht aber selbst dieser Visionen nicht sicher, weshalb sie meist nur Andeutungen macht. Das Gespräch zwischen Aragorn und Boromir macht letzteren dem Zuschauer wieder etwas sympathischer, wie es durch vorige Szenen (Schwertübungen mit Merry und Pippin, Trauer nach Moria) erreicht wurde. Was Boromir betrifft, könnte der Zuschauer vermuten, dass er selbst nicht weiß, was er genau will. Einerseits will er der Gemeinschaft treu sein, andererseits möchte er Stärke für Gondor erreichen. Als er zu Frodo spricht: "Du trägst schon eine so große Last, trage nicht auch noch die Last der Toten." könnte man ihm das positiv oder negativ auslegen. Es erscheint fast wie ein Vorwort für den Dialog am Amon Hen.

Als ich die Spiegelszene zum ersten Mal sah, dachte ich, ich hätte mich in Galadriel geirrt. Erst beim dritten oder vierten Sehen verstand ich das Ganze. Es wäre für sie ein leichtes gewesen, den Ring zu nehmen, doch auch sie weiß - wie Gandalf oder Elrond - um die Gefahr, die von der großen Macht des Ringes ausgeht. Durch ihre wahnsinnge Erscheinung macht sie Frodo vielleicht auch klar, dass er nie wieder jemand anderem den Ring anbieten darf. Sie sagt ja auch später, dass es seine Aufgabe sei, ihn zu vernichten.

Der Abschied von Lothlórien ist auch sehr schön in Szene gesetzt. Der leichte Nebel über dem Wasser, die Sonne ist gerade aufgegangen. Und dann die Geschenke für die Gefährten - mir entgeht jedes Mal, dass Boromir kein Geschenk erhält (bis auf den Umhang). Am schönsten finde ich, als Sam fragt, ob Galadriel nicht noch so einen Dolch hätte und sie ihn dann so unsagbar schön anlächelt. Ich kann schon verstehen, dass es um Gimli geschehen ist!

~ Ithilwen ~

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Zitat Imrahil:"Unrasiert und fern der Heimat! " : :rofl: (Kennen die Jungen wahrscheinlich nicht mehr, diesen Spruch. Ist übrigens ein Filmtitel, habe ich rausgefunden)

Die Schwanenbootszene finde ich eine der poetischsten des ganzen Films! Diese wunderschönen Boote und die verhangene Morgenstimmung...phantastisch! Dass Celeborn eher eine Statistenrolle einnimmt, finde ich auch nicht so gut. man fragt sich, was so eine außergewöhnliche Person wie Galadriel an dem findet...

Es sind übrigens nur drei Haare, nicht drei Strähnen...

Bearbeitet von Fioridur
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Na, dann mal ein kleiner Senfklecks von mir :-) .

Ach ja, Lothlorien. Was soll man da noch dazu sagen, was nicht die verehrten Vorposter schon gesagt

haben? Wundervoll, mystisch, geheimnisvoll und auch eine meiner Lieblingsszenen in der ganzen HdR-

Verfilmung.

Die Gefährten erreichen nach zu kurzer Trauerzeit den goldenen Wald. Und wie golden der ist. Einfach

wunderschön. Habe ich schon erwähnt, dass ich Bäume mag (ohne Krabbelgetier)? :-O Gleich zu Anfang

der Lothlorien-Szene muss ich immer schon herzhaft an Gimlis Gesicht lachen, als der, erst wieder einmal

großkotzig und kämpferisch, von Haldirs Leuten bedroht nur noch ein "Ohhh" rausbekommt. Köstlich! Haldirs

erster Auftritt ist von Arroganz geprägt und nicht sehr sympathisch. Dass er sehr unwirsch auf Gimlis

Vorhaltungen, man solle doch so sprechen, dass es jeder versteht, reagiert, ist aber doch ein bißchen nach-

vollziehbar. Gimlis Antwort ist echt unverschämt und wird deshalb zu Recht von Aragorn gerügt. Die an-

schließende Diskussion Haldir - Aragorn finde ich eine nette Idee von PJ. Dass Boromir in der gleichen Szene

Frodo "trösten" will, finde ich einfach nur sehr sympathisch von ihm.

Die Reise durch den goldenen Wald geht weiter und der erste Blick der Gefährten auf Caras Galadhon ist

sehr schön in Szene gesetzt. Wenn sie dann die gewundene Treppe die Bäume rauf erreichen, wird es mir

immer ganz anders, da gibt's ja nicht mal ein Geländer, wo man sich festhalten kann - das wäre nix für mich :-O .

Auftritt Celeborn und Galadriel - super schön. Die Lichteffekte sind ja wohl das tollste, was man erreichen kann

oder? Sagenhaft. Leider muss ich Acheros Recht geben, dass die Sprechweise von Celeborn nicht so gut in Szene

gesetzt ist. Er klingt immer so, als ob er gleich einschlafen würde. Aber da kann man darüber hinweghorchen.

Galadriel ist mit Cate Blanchett ideal besetzt. Sie bringt die mystische Aura und die Weisheit von Galadriel perfekt

rüber. Ihre Botschaft für jeden ist geprägt von Liebe und Verständnis. Selbst der knurrige Gimli wird wachsweich

in ihren Händen ;-) . Auch Boromir wird von Emotionen überflutet, was ich sehr schön finde. Hier wird wieder gezeigt,

dass er zweigeteilt ist.

Das Klagelied für Gandalf ist einfach nur traurig :heul: - ich könnt' da doch glatt ein kleines Tränchen wegwischen.

Sams Gedicht ist wunderschön passend. Eigentlich gibt es in dieser ganzen Szene nix zum Schmunzeln, aber dass

Aragorn Gimli wegen seinem Geschnarche haut, fand ich schon zum Lachen. Der arme Gimli ;-) . Boromir hingegen

findet vor lauter Selbstzweifel keinen Schlaf. Das Gespräch mit Aragorn vermittelt einen Eindruck eines anderen

Boromirs. Er wird sympathischer und man erkennt immer deutlicher, dass er hin- und hergerissen zwischen Liebe

zu seinem Volk und die Treue zu den Gefährten ist. In meinen Augen die beste Szene mit Boromir.

Der Weg zum Spiegel. Das schöne weiße Kleid von Galadriel. Ich frage mich immer, wie sie es schafft, mit diesem

überlangen Kleid die Treppen runterzusteigen. Ich hätte mich da wahrscheinlich schon auf der obersten Treppe

verheddert und wäre unelegant die Treppen runtergekugelt. Außerdem muss sie schon ganz schöne Oberarmmuckis

haben. Versucht mal selbst, so einen Riesenkrug voll mit Wasser in dieser Höhe über ein Becken zu halten und ohne

zu Zittern diesen auszugießen :-O . Das war jetzt gemein - zurück zum Thema: Wieder einmal eine geniale, mys-

teriöse Szene. Der "gemeine" Zuseher weiß immer noch nicht, ob Galadriel Feind oder Freund ist. Als sie zur Oberhexe

mutiert, als ihr der Ring angeboten wird, ist da immer noch der Eindruck, sie sei eher Feind. Erst als sie sich zusammen-

reißt und wieder normal wird erkennt man, dass sie auch nur in den Bann des Ringes gezogen wurde und sich aber

davon befreien konnte. Hier in dieser Szene kommen auch Elijahs wunderschöne, große Augen wieder zum Einsatz.

Einfach herrlich.

Diese wunderschönen Szenen in Lothlorien wird nun durch einen Schwenk nach Isengard zerbröselt. Sarumans

Ausführungen, dass Orks früher Elben waren, finde ich eine sehr gute Idee von PJ. So erfährt der Zuseher wieder

ein kleines bißchen etwas von der Vorgeschichte. Lurtz möchte ich in der Szene immer ein Taschentuch anbieten,

so wie der aus der Nase sabbert - widerlich. Saruman schickt seine Truppen aus und gibt Lurtz seinen Spezialauftrag.

Weiß eigentlich Saruman bzw. Lurtz eigentlich nicht, dass es 4 Halblinge sind? Lurtz fängt ja nur zwei - aber dazu

ja erst später.

Dass die Abschiedsszene in der Kinofassung nicht auftaucht, finde ich nicht recht nachvollziehbar. Sie beinhaltet

doch vieles, dass später noch eine Rolle spielt und der Kinozuschauer nicht so recht kapieren kann. Kleidung, Dolche

usw., aber was soll's, Hauptsache sie gibt es überhaupt. Die Lembas-Szene ist recht witzig und das Bäuerchen

von Pippin passend :-O . Galadriels Geschenke für jeden ist wieder schön in Szene gesetzt und das herzliche Lachen,

das sie Gimli schenkt ist nur toll. Sams Angst in ein Boot zu steigen ist klar ersichtlich und als Legolas Gimli in das Boot

hilft zeigt ein klein wenig, dass sich das Verhältnis Elb/Zwerg gewandelt hat. Gimli ist eindeutig in Galadriel verknallt,

als er Legolas von seinem Geschenk erzählt. *Hach* schöööön.

Alles in allem eine wunderschöne Sequenz mit phantastischen Eindrücken und grandioser Musik. Fantastisch!

*senftütchen leergemacht*

Imhi

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Weiß eigentlich Saruman bzw. Lurtz eigentlich nicht, dass es 4 Halblinge sind? Lurtz fängt ja nur zwei - aber dazu

ja erst später.

Also im Film ist es ganz klar eine Sache der Kommunikation. Saruman sagt lediglich, dass Halblinge dabei wären. Von der Anzahl spricht er gar nicht. Ich glaube auch im Buch sagt einer der Hauptleute (Lurtz gibt es da ja nicht) nur "Findet die Halblinge.". Kein Wunder, dass die anderen Uruks dann denken: "2 Halblinge gefunden! Feierabend!" ;-)

Wo wir schon bei Saruman sind: Die Kameraeinstellungen sind in dieser Sequenz wieder äußerst gut gelungen. Ich liebe diese Kamerafahrten.

Jetzt aber zu Lorien und ehrlich gesagt weiß ich schlichtweg nicht, wo ich anfangen soll und was ich aussparen soll, um den Rahmen meines Beitrages nicht zu sprengen. Gibt's hier eigentlich eine Höchstzeichengrenze? Egal - ich werd's gleich merken ;-)

Ich habe ja schon im Moria-Kapitel geschrieben gehabt, dass Moria damals in der Kinoversion für mich den Hauptteil dargestellt hat. Das was danach kam, war mehr oder weniger langwierig und teilweise langweilig. Dazu gehörte für mich vor allem Lorien. Manches war dort sicherlich sehr gelungen, aber Vieles war einfach zu verworren und zu mysteriös. Das Buch kannte ich zu dem Zeitpunkt auch nicht. Die Einstellung hat sich erst nach dem Kauf der SEE gründlich geändert und kurz danach hab ich auch mit dem Buch begonnen. Mittlerweile erachte ich Lorien als eines der schönsten Kapitel im ganzen Film. Ich finde, dass das daran liegt, dass wirklich wichtige Szenen dazu gekommen sind, die die Kinoversion dringend gebraucht hätte! Die Handlung in Lorien wird so einfach runder. Aber ich werde genauer einmal darauf eingehen:

Zunächst betreten die Gefährten den Wald. Ohne die Bäume aus dem Blickwinkel der Gefährten zu sehen, wirkt der Wald einfach bombastisch und bedrohlich. Er soll schließlich Feinde abschrecken, dieses Land zu betreten.

Kurze Zeit später folgt schon die erste erweiterte Szene: Die wird dringend gebraucht! Im Kino war es so: "Gefährten werden bedroht" und dann sofort "Gefährten sind beste Freunde der Elben". Ich hab mich in der Kinoversion zwar nicht daran gestört, aber jetzt im Nachhinein tu ich es, wo ich weiß, dass es auch anders gegangen wäre. Viel besser ist doch hier, dass Aragorn erst mit Haldir verhandeln muss, um zu Galadriel vorgelassen zu werden. Sehr, sehr gut finde ich in dieser Szene auch, dass Haldir mit Legolas schneller spricht als mit Aragorn. Zu Aragorn spricht er das Elbische langsamer, weil er Ausländer ist. Sehr schönes Detail! Klasse finde ich auch, dass die Schimpfworte von Gimli nicht untertitelt wurden. Und trotzdem will ich endlich mal wissen, was Gimli da überhaupt sagt? Wer kann mir einmal die Übersetzung verraten?

Weiter im Text: Irgendwer sagte es schon: In der nächsten Einstellung wirkt Caras Galadhon sehr disneyhaft. Ich kann mir diese riesige Stadt auch nicht auf diesem kleinen Hügelchen vorstellen, das man sieht. Wirkt irgendwie nicht so bombastisch, wie Haldir es uns weis machen will.

Danach aber gewinnt die Stadt an sehr viel Atmosphäre. Die Wendeltreppen sehen einmalig aus und die Stadt wirkt wirklich lebendig. Und trotzdem wird auch hier (wie in Bruchtal) alles in einem herbstlichen Braunton gekleidet, sodass man erkennt, dass die Zeit der Elben langsam vorbei geht.

Auch ich finde das Design sehr gelungen, wie eigentlich alle hier, aber ich muss doch mal meine Abneigung gegenüber der Fußbodengestaltung ausdrücken. Diese halbrunden Platten mit den gekünstelten Blättern darauf wirken einfach viel zu modern und irgendwie will das nicht so recht zum restlichen Design passen. Damit konnte ich mich noch nie anfreunden. Dann taucht Galadriel auf und hier gibt es die nächste erweitere Szene, die unbedingt in die Kinoversion hätte kommen müssen. Hier wurden einige Dialoge hinzugefügt, sodass insgesamt die Gesprächssequenz sehr viel runder wird. Im Kinofilm war Galadriels Vortrag sehr viel bruchstückhafter. Man hat förmlich gemerkt, dass hier etwas fehlt, ohne zu wissen, dass es mehr Gespräche gegeben hätte. Auch Celeborn kommt erst in der SEE eine höhere Bedeutung zu.

Gandalfs Klagelied ist eine schöne Szene für alle Buchkenner. Ich finde es toll, dass die Macher an so etwas gedacht haben und überhaupt, dass sie sehr viele Lieder in den Film gebracht haben, denn die nehmen im Buch ja auch einen großen Stellenwert ein. So witzig Gimlis Geschnarche aber sein mag, passt es nicht. Ich finde eine solche Trauerszene hätte keinen Humor gebraucht. Die Betonung von Sams Gedicht finde ich leider auch nicht so gelungen. Das wirkt sehr gehetzt, als hätte PJ da gesagt: "Beeil dich, das wird eh nur eine kurze Szene für die SEE." So ein Klagegedicht hätte sehr viel mehr Ruhe gebraucht, aber besser, wir haben eine absolut buchgetreue Stelle als gar keine. Ein ähnliches Gehetze haben wir ja auch bei der Tom Bombail-Einlage im Fangorn-Wald, aber dazu in ein paar Wochen.

Jetzt kommt aber wieder eine Sequenz, die es ganz unbedingt im Kino gebraucht hätte: Im Kino wird Boromir auf ewig als der Böse dargestellt. Symptaisch wird er einem nie. Als er aber in Lorien zu Aragorn spricht und ihm von den Problemen Gondors erzählt, wird er gleich viel sympatischer. Der Zuschauer erfährt jetzt, dass Boromir eine Last zu tragen hat, die sein Verhalten erklärt. Und dass Boromir kein Unmensch oder nicht machthungrig ist, sieht man sehr schön daran, dass er Aragorns Status mittlerweile anerkennt. Er plant möglicherweise sogar, die Stadt mit Aragorn gemeinsam zu regieren?

Dadurch dass die Szene im Kino fehlt, wird der Zuschauer halt nie von Boromirs guter Seite erfahren. Aber gut finde ich, dass der "böse Boromir" konsequent durchgehalten wird. Erstaunlich aber ist dann, wie zwei erweiterte Szenen einen ganzen Charakter verändern können. Was die erweiterten Szenen betrifft, beleuchtet PJ ebenso konsequent seine gute Seite.

Galadriels Spiegel ist eine seltsame Sequenz in der Kinofassung, aber eines nach dem anderen. Toll ist hier das Setdesign. Die Umgebung wirkt sehr mysteriös und die Ausleuchtung bei Nacht ist sehr gut gelungen. Galadriel strahlt von sich ein gleißendes Licht aus. Sowieso verhält sie sich an allen Stellen des Films sehr graziös und eben königinnenhaft. An dieser Stelle muss ich auch kurz einmal Cate Blanchett umschwärmen, die diese Rolle hervorragend gespielt hat. Überhaupt ist sie von den weiblichen Schauspielern zu meiner Lieblingsschauspielerin geworden. Diese Frau ist eine wahre Verwandlungskünstlerin. Ich erinnere mich da an den Film "Schiffsmeldungen", in dem ich sie nicht erkannt habe! Ihr Schauspiel ist in dem Film grundlegend anders als im HDR.

Zurück zum Thema: Schön ist in der Spiegelsequenz, dass die Vernichtung des Auenlandes hier gezeigt wird, wo es solche Szenen schon am Ende nicht geben wird. Und immer wenn ich die große Wassermühle sehe, hab ich in Gedanken erst einmal Mitleid mit der armen Modellbauabteilung. Wer die Dokus gesehen hat und / oder auf der Herr der Ringe-Ausstellung in Potsdam war, weiß wovon ich rede. Ein so riesiges Modell und so viele Arbeitsstunden für nur 2 Filmsekunden. Das ist absoluter Wahnsinn. Wer auf der Ausstellung war, wird sicherlich auch die vielen eingearbeiteten Details bemerkt haben, wie die Wasserrinne, die auf dem Dach entlang läuft. Diese Details wird niemals ein Filmzuschauer zu Gesicht bekommen. Schließlich stellt das Modell nur ein Gebäude im Hintergrund dar.

Und dann kommt Galadriels andere Seite. Das ist eine Szene, die mir noch immer nicht gefällt. Hier wird sie als böse dargestellt. Und ich habe auch nie daran gezweifelt, dass Galadriel plötzlich von der Macht des Ringes gefangen wird und jeden Moment versuchen könnte, den Ring an sich zu reißen. Sie fängt sich dann aber doch wieder, weil sie in Wirklichkeit ein sehr gutes Gemüt hat.

Absoluter Schwachsinn, wie sich beim Lesen des Buches herausstellte. Galadriel wird schlichtweg vor eine Probe gestellt, da sie den Ring möchte, um ihr Volk (und vielelicht auch die Welt) zu retten. Ihr wird aufgezeigt, wie sie dann aber werden würde und sie sieht ein, dass sie den Ring niemals besitzen darf.

Genau das kommt im Film nicht rüber. Im Buch bleibt sie die Gute, die irgendwann erkennt, wer sie werden würde und im Film WIRD sie dieser Jemand wirklich. Versteht ihr, was ich meine? Für mich bestand nie ein Zweifel daran, dass sie für einen kurzen Moment böse war. Geschlichtet wird das Ganze auch hier wieder durch eine erweiterte Szene. Sie wird direkt danach ebenfalls als Ringträger dargestellt und ist plötzlich jemand, der wohl weiß, was es heißt, einen der Zauberringe zu haben. Auch hier hätte die erweiterte Szene in der Kinoversion wahrlich Wunder bewirkt.

Von Galadriels Geschenken brauchen wir gar nicht erst zu sprechen. Hier fehlen wirklich ein paar nennenswerte Szenen in der Kinoversion. Wieso wurde einfach ausgelassen, woher die Elbenmäntel kommen. Wenigstens diese 5-Sekunden-Sequenz hätte man mit hinein nehmen sollen. Der Rest wäre ja fürs Kino tatsächlich nicht so wichtig gewesen, auch wenn ich der Meinung bin, dass diese Szene sehr viel Positives zum Film beiträgt und mitunter dafür verantwortlich ist, dass mir Lorien mittlerweile sehr viel besser gefällt. Ich bewundere auch hier wieder die Buchtreue. Als Sam in das Elbenboot steigt, wird deutlich, dass er Angst vor dem Wasser zu haben scheint. Schade, dass niemals erwähnt wird, dass alle Hobbits Angst haben, mit Booten zu fahren...

Aber was wäre das schönste Lob, wenn ich am Ende nicht doch noch was zum Nörgeln hätte: Legolas behauptet beim Lembas: "Ein kleiner Bissen füllt den Magen eines ausgewachsenen Mannes." Schön an dieser Stelle natürlich wieder die Gefräßigkeit der Hobbits, aber die Frage, die ich mir dann immer stelle: Wieso schaufeln sich Frodo und Sam dann immer jeder eine ganze Hälfte davon rein? Die müssten sich dann ja fühlen wie Könige zu Weihnachten. ;-) Also ganz klar: Den Kommentar von Legolas hätte es an dieser Stelle nicht geben dürfen oder Orli hätte einfach mehr vom Lembas abbeißen müssen.

Wer jetzt noch nicht eingeschlafen ist, wird vielelicht etwas nachvollziehen können, wieso ich Lorien als so viel besser erachte durch die neuen Szenen und es mir vorher so erschien, als fehle dort die Hälfte, was ja auch stimmt ;-)

Abschließend ist nur noch zu sagen, dass ich hier schon ne Stunde am Tippen bin, ich doch in Zukunft für kürzere Szenen bin, denn lange Szenen schrecken mich nicht davon ab, viel zu schreiben (siehe oben) und dass ich die Maximalgrenze hoffentlich nicht gesprengt habe. Ich hoffe, hier unten hab ich überhaupt noch Leser, die das hier lesen :ugly:

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Wenigstens einen Leser hast du immer... ;-)

Ich finde übrigens interessant, dass du immer Vergleiche mit der normalen Version heran ziehst. Ich selbst habe die normale Version nur ein Mal gesehen und könte gar nicht sagen, was nun neu durch die SEE dazu kam.

Aus deinen Beiträgen lese ich dann immer, dass wirklich sehr viele Wichtige und lieb gewonnene Szenen gefehlt haben müssen.

Was bin ich froh, dass es die SEE gibt. :-)

Ich wollte übrigens zu Cate Blanchett los werden, dass sie die Rolle einfach genial verkörpert.

Sie war während des Drehs so um die 30, sieht aber als Galadriel dennoch aus, wie eine Jahrhunderte alte, durch die Jahre gezeichnete Elbe. Aber so alt sie auf der einen Seite wirken mag, hat sie doch sehr viele jugendliche Züge.

Ich kenne sie aus kaum einer anderen Rolle, finde aber dennoch Niemanden, der sie in dieser Rolle ansatzweise hätte ersetzen können. Für mich wird Cate Blanchett wohl immer Galadriel bleiben.

Zu Gimlis Schimpfworten:

Er sagt: "Ishkhaqwi ai durugnul.", was so weit ich weiß, gar nicht übersetzt werden kann, da über die Sprache der Zwerge nur sehr wenig bekannt ist. Einige glauben "Pest über die Elben" oder "I spit upon your grave" übersetzen zu können, was aber so weit ich weiß keine Grundlage bei Tolkien hat. Der Satz wurde für den Film erfunden und ist, wie so Vieles als künsterische Freiheit von Jackson zu verstehen.

Ich denke ohnehin, dass das Beleidigende an seinen Worten eher nicht deren Bedeutung ist, da eigentlich keiner der Anwesenden zwergisch sprechen dürfte, wie wir eben auch; drum auch keine Untertitel. :-O

Es wird sich wohl eher darauf belaufen, dass es unhöflich von Gimli war, in dieser Situation in seiner Muttersprache etwas offensichtlich nicht nettes zu sagen, mit dem Wissen, dass ihn ohnehin Keiner versteht. Ich denke also, dass die Zwergensprache an sich als "nicht sehr nett" empfunden wurde, da Zwerge den Wald eigentlich gar nicht betreten dürften.

Hat da wer andere Meinungen, Ideen oder doch ne fundierte Übersetzung? Wäre mal ganz interessant...

Bearbeitet von Acheros
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Abschließend ist nur noch zu sagen, dass ich hier schon ne Stunde am Tippen bin, ich doch in Zukunft für kürzere Szenen bin, denn lange Szenen schrecken mich nicht davon ab, viel zu schreiben (siehe oben) und dass ich die Maximalgrenze hoffentlich nicht gesprengt habe. Ich hoffe, hier unten hab ich überhaupt noch Leser, die das hier lesen ugly.gif

Leute, nicht immer so selbstkritisch :-O Auch, wenn das bestimmt mit ein bisschen Humor verpackt ist, müsst ihr euch keine Gedanken darüber machen, dass der Text vielleicht zu lang sein könnte:D Sind immer tolle beiträge.

Es ist mir egal, wie lange die Beiträge sind, ich lese alle. :-)

Interessiert mich einfach, zu lesen, was es für Meinungen über diese Szenen gibt.

Mich zumnidest, stört die Länge der Beiträge überhaupt nicht.

Ich werde vllt. später noch etwas zu dieser Sequenz schreiben.

Bearbeitet von Lenlasas
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@Fioridur

Es sind übrigens nur drei Haare, nicht drei Strähnen...

Ich habe heute nochmal nachgeschaut und es sind jawohl drei Strähnen! :P:;-)

Ist mir übrigens auch erst heute aufgefallen. Ihr habt recht, Boromir bekommt außer dem Umhang tatsächlich kein Geschenk mehr von Galadriel. :-(

*den armen Boromir ganz doll bemitleid*

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  • 12 Jahre später...
Am 25.9.2008 um 06:32 schrieb Imrahil:

@Fioridur

 

 

 

Ich habe heute nochmal nachgeschaut und es sind jawohl drei Strähnen! :P:;-)

 

Ist mir übrigens auch erst heute aufgefallen. Ihr habt recht, Boromir bekommt außer dem Umhang tatsächlich kein Geschenk mehr von Galadriel. :-(

 

*den armen Boromir ganz doll bemitleid*

Im Buch bekam er von ihr einen goldenen Gürtel geschenkt. 
Im Film....hm....ja, fällt mir auch erst jetzt auf, obwohl ich diese Abschied von Lorien Szene schon so oft gesehen habe...er bekam tatsächlich als Einziger kein Geschenk von ihr. 
'Und im Film war es Gimli, der misstrauisch war und nicht in den Goldenen Wald gehen wollte...im Roman war es Boromir. 
Und Sam bekam im Buch auch kein Seil, sondern Erde mit Samen aus Galadriels Garten, in einem kleinen Kästchen. 

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