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Der Bahnstreik - Pro und Contra


Fioridur

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Nein, der Bahnstreik ist nicht lächerlich, Elentari, das geht doch alles in dieselbe Richtung: Die Reichen werden immer reicher, die Arbeitnehmer sollen ihre Schaffenskraft für immer weniger Geld zu Verfügung stellen, und die Ärmsten irgendwo anders werden mit einem Almöschen abgespeist. Wer das gegeneinander ausspielen will, dem fehlt der Überblick bzw. er geht genau den Propagandisten des Großkapitals und des Neoliberalismus auf den Leim. :mecker:

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Du sprichst mir aus der Seele, Fioridur!

Die Bahn soll sich mal was schämen...

Aber das ist Offtopic, von daher gedenken wir der armen Seelen, die in Bangladesch umgekommen sind, und streiten uns nicht.

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Nein, der Bahnstreik ist nicht lächerlich, Elentari,

Ich finde nicht den Bahnstreik lächerlich, ich finde Reaktionen darauf lächerlich, sich über sein Gehalt aufzuregen, weil die Regierung Geld nach Bangladesch für Hilfe schickt !

Aber ganz interesannt, dass auch hier eher auf sowas wie Gehälter reagiert wird als auf arme Menschen... :-/

Aber das ist Offtopic, von daher gedenken wir der armen Seelen, die in Bangladesch umgekommen sind, und streiten uns nicht.

Jupp...

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Da das Thema irgendwie im "Memoriam"-Thread hochgekocht ist, hier ein Thread für Diskussionen zum Thema "Bahnstreik".

Hier darf alles zum Thema rein. Frust von betroffenen Bahnkunden ebenso wie eine Diskussion über die Höhe von Gehältern, die Angemessenheit der Forderungen der Lokführer, Anmerkungen über die höhe der Vorstandsgehälter, ...

Es soll jetzt übrigens wieder verhandelt werden:

Tarifstreit bei der Bahn:

Lokführer wollen verhandeln

19. Nov 07:28, ergänzt 09:28

Im festgefahrenen Tarifkonflikt bei der Bahn könnte es in Kürze wieder offizielle Gespräche zwischen dem Konzernvorstand und der Gewerkschaftsführung geben. Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Manfred Schell, lehnte am Sonntagabend zwar ein von Bahn-Personalvorstand Margret Suckale in der ARD unterbreitetes Gesprächsangebot für den heutigen Montag ab. Jedoch schlug er ein Treffen am Dienstag vor: «Dienstag wäre es dem gesamten Geschäftsführenden Vorstand der GDL möglich», sagte Schell im Internet-Chat im Anschluss an die Sendung «Anne Will».

...

Vor der Sendung hatte Schell in einem RTL-Interview ein zumindest zweistelliges Tarifangebot als Voraussetzung für eine Rückkehr an den Verhandlungstisch genannt. Später sagte er in der ARD, die GDL-Tarifkommission könne etwa ein Angebot von 15 Prozent mehr Lohn sicherlich bejahen. Bei zehn Prozent werde es «schon etwas schwieriger».

«Gewehr bei Fuß»

Das jüngste Angebot der Bahn von Mitte Oktober enthält außer einer Einkommenserhöhung von 4,5 Prozent und 600 Euro Einmalzahlung zusätzliche Verdienstmöglichkeiten durch Mehrarbeit und günstigere Dienstpläne. Zusammen bedeute das ein Angebot in Höhe von zehn Prozent, sagte Suckale. Die GDL hat dies mehrfach als unzureichend abgelehnt und fordert zudem einen eigenständigen Tarifvertrag.

...

Quelle

So, ich trenne jetzt die Bahndiskussion aus dem "Im Memoriam"-Thread.

Die Diskussion begann mit folgendem Absatz in einem Gedenkpost von Elentári:

Und was einen zusätzlich dann noch aufregt: Hier beschwert man sich, dass die Regierung 200 000 Euro Sofort-Hilfe zur Verfügung stellte (was ja leider nicht so sehr viel ist), die Lokführer aber um eine Lohnerhöhung kämpfen müssen. Da fragt man sich erstens was das miteinander zu tun hat und zweitens kriegt man doch großen Hass auf Leute, die so denken und findet den Bahnstreik doch sehr lächerlich...
Bearbeitet von Mortica
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Wie ich doch auch sagte: die Ärmsten irgendwo auf der 'Welt - hier zu ergänzen: die keine Möglichkeiten haben, sich gegen Naturkatastrophen abzusicher oder etwas zur Vermeidung zu tun - werden mit Almöschen abgespeist, und vor allem dran gehindert, nach Europa zu kommen, denn das ist ja das Allerschlimmste, wenn die dann auch noch zu uns kommen und von unserem Reichtum profitieren wollen! Das wird mit wahrahft gnadenloser Härte verhindert, auch wenn noch so viele in ihren Booten absaufen. Insofern auch von mir ein Gedenken, aber kein unpolitisches. :mecker:

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Also es kommt ja oft drauf an, womit ich vergleiche, aber die Lokführergehälter kommen bei jedem Vergleich schlecht weg, sei es mit den übrigen europäischen, sei es mit Piloten, sei es mit den Managern. Mich hat bloß gewundert, dass die nicht schon viel früher gemeutert haben. Natürlich Sch..., wenn ich mich umweltfreundlich fortbewegen will, aber ich fürchte, das (der Streik) muss jetzt mal sein... :mecker:

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Also angeblich verdienen die Lokführer der DB im Vergleich zu ihren Kollegen bei anderen Bahnunternehmen und im Ausland überdurchschnittlich. (Hab ich aus einer Radiodiskussionsrunde zwischen einem GDL-Gewerkschafter und einem Vertreter der DB so im Hinterkopf). Das muss natürlich nicht heißen, dass das Gehalt ausreichend ist.

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Also es kommt ja oft drauf an, womit ich vergleiche, aber die Lokführergehälter kommen bei jedem Vergleich schlecht weg, sei es mit den übrigen europäischen, sei es mit Piloten, sei es mit den Managern. Mich hat bloß gewundert, dass die nicht schon viel früher gemeutert haben. Natürlich Sch..., wenn ich mich umweltfreundlich fortbewegen will, aber ich fürchte, das (der Streik) muss jetzt mal sein... :mecker:

Was sind denn das für Vergleiche? Wieso vergleicht man einen Lokführer mit einem Piloten? Abgesehen davon, dass ein Pilot seine Ausbildung zur Hälfte selbst zahlen muss (wohl um die 50 000 euro), braucht man zuerst schonmal Abitur und gute Englischkenntnisse, um Pilot zu werden, also kann man die Ausbildung erst wesentlich später beginnen...und mit einem Manager-Studium kann man die 2,5 Jahre Ausbildung der Lokführer nun auch nicht vergleichen.

Und das mit den euorpäischen hab ich auch eher so gehört...

Also angeblich verdienen die Lokführer der DB im Vergleich zu ihren Kollegen bei anderen Bahnunternehmen und im Ausland überdurchschnittlich.

Das soll nicht heißen, dass ich auf der Seite der Bahn stehe, ich kann beide Seiten durchaus verstehen, denn es gehört sich auch von einem Bahnvorstand nicht, sein Gehalt locker mal um 61% zu erhöhen, das ist genauso unverschämt :grummel:

Trotzdem find ich die Begründungen, die die GDL da vom Stapel lässt irgendwie meist mehr als bedenklich. Da wird ständig von der "Verantwortung" geredet, die ein Lokführer hat...und ohne die Lokführer jetzt angreifen zu wollen, aber so ne große Verantwortung isses nun auch nicht, ein paar Hebel zu bedienen. Hört sich fies an, aber ich finde dann hat ein Straßenbahnfahrer genausoviel, wenn nicht sogar mehr Verantwortung, denn der muss durch die Stadt fahren, wo immer Menschen unterwegs sind und er muss dann einfach auf mehr achten.

Und von der menschlichen Verantwortung her find ich das auch unverschämt zu behaupten, die Lokführer hätten eine große...ich find z.B. dass Kindergärtnerinnen, Krankenschwestern und/oder Altenpflege eine sehr viel höhere Verantwortung gegenüber Menschen habe und diese teilweise weitaus weniger verdienen als Lokführer.

Also das Argument "Verantwortung" finde ich im Bezug auf andere Berufsgruppen von den Lokführern dann geradezu unverschämt...

Wo sie recht haben, sind meiner Meinung nach die Nachtschichten etc., aber da könnte man nun auch wieder mit Krankenschwestern und Altenpflegern als Gegenargument kommen.

Irgendwo hab ich mal n Satz gehört "Man sucht sich seinen Beruf ja aus und weiß vorher was man verdient"...find ich so ganz passend, wenn ich auch sagen muss, dass bei steigenden Lebenshaltungskosten der Lohn eben auch mal angepasst werden muss...aber das muss nicht so abgehen wie bei den Lokführern, wo es um ganz andere Sachen zu gehen scheint.

Ich glaube inzwischen einfach, dass sich das Ganze als eine Art Privatkrieg von einem Herrn Mehdorn und einem Herr Schell ausgeht, die im Übrigen beide total überzogene Gehälter bekommen und die wohl beide gleichermaßen einen riesigen Schaden verursacht haben und vielleicht auch weiterhin verursachen werden. Es soll ja ein neues Angebot geben, was danach kommt beleibt wohl abzuwarten.

Bearbeitet von Elentári
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Also angeblich verdienen die Lokführer der DB im Vergleich zu ihren Kollegen bei anderen Bahnunternehmen und im Ausland überdurchschnittlich.

Man muss dann aber auch die Preise der Bahnunternehmen im Ausland mit denen der Deutschen Bahn vergleichen und das in Korrelation mit den Gehältern stellen.

Es geht nicht, dass die Bahn ständig die Preise für Tickets, wie ich meine ins Astronomische steigert und nicht einsieht den Lokführern entsprechend mehr zu bezahlen...

Das soll nicht heißen, dass ich auf der Seite der Bahn stehe, ich kann beide Seiten durchaus verstehen, denn es gehört sich auch von einem Bahnvorstand nicht, sein Gehalt locker mal um 61% zu erhöhen, das ist genauso unverschämt :grummel:

Was??? 61%? Das ist ja der Wahnsinn...da könnte man echt wahnsinnig werden.

Irgendwo hab ich mal n Satz gehört "Man sucht sich seinen Beruf ja aus und weiß vorher was man verdient"...find ich so ganz passend, wenn ich auch sagen muss, dass bei steigenden Lebenshaltungskosten der Lohn eben auch mal angepasst werden muss...

Der Lohn sollte in allen Bereichen angepasst werden, nicht nur in den Chefetagen, nicht nur bei den Lockführern...sondern wirklich einheitlich.

Wenn die Leute im Vorstand meinen sie müssten ihr Gehalt um 61% erhöhen, ist das in Ordnung, wenn auch alle anderen Gehälter um den gleichen Prozentsatz erhöht werden.

Aber das ist nur eine Idee, die nie durchgeführt werden wird...aber ich halte trotzdem daran fest.

Womit jetzt die GDL argumentiert weiß ich nicht. Sei es mit Verantwortung...keine Ahnung. (kommt mir aber auch etwas seltsam vor...vlt. haben sie sich gedacht Verantwortung hört sich gut an, oder so)

Und von der menschlichen Verantwortung her find ich das auch unverschämt zu behaupten, die Lokführer hätten eine große...ich find z.B. dass Kindergärtnerinnen, Krankenschwestern und/oder Altenpflege eine sehr viel höhere Verantwortung gegenüber Menschen habe und diese teilweise weitaus weniger verdienen als Lokführer.

Apropos, ich habe eben in den Nachrichten gesehen, dass die Krankenschwestern in Finnland wegen ihres niedrigen Gehaltes kollektiv kündigen wollen. Nun soll ein Gesetz erlassen werden das sie im Notfall zur Arbeit zwingt. Hallo, Entscheidungsfreiheit?!

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Es geht nicht, dass die Bahn ständig die Preise für Tickets, wie ich meine ins Astronomische steigert und nicht einsieht den Lokführern entsprechend mehr zu bezahlen...

Nun ja, astronomisch ist vielleicht bissel übertrieben. Es nahm zwar über die Jahre immer zu, war aber immer schon nicht billig ;-)

Nur als Beispiel, ich fahr ja seit fast 5 Jahren mit dem Zug nach Hause...Anfangs hab ich dafür mit BahnCard 50 6,30 Euro gezahlt, inzwischen zahl ich dafür 7,50 oder so...is jetzt also nicht die Welt (auch wenns mich jedes Mal aufregt ;-) ). Und Fernreisen waren wie gesagt schon immer teuer...

Was??? 61%? Das ist ja der Wahnsinn...da könnte man echt wahnsinnig werden.

Oh, öhm...ich weiß gar nicht genau, ob die Zahl stimmt, hab ich glaub irgendwo so aufgeschnappt, könnt aber auch ne Zahl von nem Lokführer gewesen sein, da behauptet ja jeder was anderes :anonym:

wenn auch alle anderen Gehälter um den gleichen Prozentsatz erhöht werden.

Aber das ist nur eine Idee, die nie durchgeführt werden wird...aber ich halte trotzdem daran fest.

Ja, aber ganz ehrlich: Das KANN halt nicht gehen. Man kann nicht das Gehalt von einem Vorstand um sagen wir 30% steigern und dann gleichzeitig das Gehalt aller sagen wir 40 000 Beschäftigen auch um 30% anheben, dann kann man gleich Bankrott anmelden ;-) Ich seh das halt eher so, dass die Vorstände nicht dauernd mehr Geld erhalten sollten als dass die Angestellten mehr kriegen sollten...

Womit jetzt die GDL argumentiert weiß ich nicht. Sei es mit Verantwortung...keine Ahnung. (kommt mir aber auch etwas seltsam vor...vlt. haben sie sich gedacht Verantwortung hört sich gut an, oder so)

Ja, ham se wohl gedacht und sie werden auch nicht müde das in alle Kameras zu sagen, mir bluten schon die Ohren davon... :-/

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Ja, ham se wohl gedacht und sie werden auch nicht müde das in alle Kameras zu sagen, mir bluten schon die Ohren davon... :-/

Oi, und deswegen hör ich mir das gar nimmer an. Ohrenbluten versuche ich zu verhindern ;-)

Ja, aber ganz ehrlich: Das KANN halt nicht gehen. Man kann nicht das Gehalt von einem Vorstand um sagen wir 30% steigern und dann gleichzeitig das Gehalt aller sagen wir 40 000 Beschäftigen auch um 30% anheben, dann kann man gleich Bankrott anmelden ;-) Ich seh das halt eher so, dass die Vorstände nicht dauernd mehr Geld erhalten sollten als dass die Angestellten mehr kriegen sollten...

Und das Geld, das überschüssig dann heraus kommt(durch die Erhöhungen der Preise), könnte man für sinnvolle Zwecke einsetzen. Z.B. Für die Überlebenden in Bangladesch... :-O Schön, wenn so was funktionieren würde.

(nebenbei: Ich wurde während des Schreibens durch einen Anruf gestört, ob ich denn an preiswerten Computerkursen teilnehmen möchte. Auf die Frage ob es legal sei Werbung über das Telefon zu machen, meinte die nette Dame nur es handle sich nicht um Werbung sondern um Information... :kratz: Das rückt die Sache natürlich in ein ganz anderes Licht...)

Bearbeitet von Sissi
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Oh, öhm...ich weiß gar nicht genau, ob die Zahl stimmt, hab ich glaub irgendwo so aufgeschnappt, könnt aber auch ne Zahl von nem Lokführer gewesen sein, da behauptet ja jeder was anderes :anonym: /

Hier geht's zu einem Focus-Artikel. Die vergleichen natürlich irgendwie Äpfel mit Birnen und kommen dann zu dem Schluss, die Vorstandgehälter des Bahnvorstands wären in den letzten Jahren (Ausgangsjahr ist beim Focus 1999) zusammengenommen um etwa 300 Prozent gestiegen.

Ein Problem bei den aktuellen Tarifverhandlungen ist ja übrigens, dass die Lokführer bzw. die GDL unbedingt einen separaten Tarifvertrag haben wollen. Die anderen Bahnmitarbeiter (z.B. Stellwerksmitarbeiter) bekommen 4,5 Prozent Lohnerhöhung, die Lokführer wollen 31 Prozent und einen eigenen Tarifvertrag, d.h. sie kündigen den anderen Bahnmitarbeitern die Solidarität auf.

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Also von hier aus betrachtet, nach allem, was ich bis jetzt durch Berichterstattung mitbekommen habe, finde ich den Standpunkt der GDL nur bis zu einem sehr beschränkten Grad nachvollziehbar. Ob die Lokführer nun tatsächlich mehr Geld verdienen oder nicht kann ich dabei eigentlich nicht beurteilen, da ich mich nicht näher mit der Arbeitsplatzsituation innerhalb der DB beschäftigt habe und weder Tica noch Fioridur Quellen für ihre Behauptungen zum Lohn der Lokführer angegeben haben. Aber das "Warum?" der aktuellen Gebärdung der GDL ist für mich eigentlich weniger ausschlaggebend als das "Wie?".

Die GDL hat sich in meinen Augen dumm angestellt. Politik erfordert, das weiß man mittlerweile, einen diplomatischen Ansatz. Soll heißen wenn man in der heutigen politischen Landschaft etwas erreichen will muss man schleimen können wie Sau, in der Öffentlichkeit gut dastehen, das Smile 'n' Wave Prinzip perfekt beherrschen und eine ... nennen wir es "geistige und argumentative Flexibilität" besitzen (sprich nie, aber wirklich unter keinen Umständen eine Form von Rückgrat zeigen). Klingt traurig, ist es auch. Aber in meinen Augen ein Faktum, und zwar eines, das sich die GDL bewusst machen sollte1).

Schon der Auftakt zum ganzen Eklat war ein Fehler: der Prozentsatz, den die Lokführer gefordert haben, hat enorm gewirkt. Die Frage nach einer Rechtfertigung beiseite war die Höhe der Forderung an sich schon ein unnötiger Konfrontationskurs und taktisch unklug. Der kollektive IQ einer ganzen Bevölkerung ist immer negativ, das politische Gedächtnis extrem beschränkt. Das heißt man kann Forderungen schrittweise umsetzen. Paar Prozent nun, paar später, in einigen Jahren dasselbe Spiel nochmal. Ich bin mir sicher bei moderaten Forderungen wäre die Frage nach einer Rechtfertigung nicht aufgekommen.

Dann hat die GDL den Streik für den Personenverkehr eröffnet, was imho der nächste taktische Fehler war. Ich bin mir sicher nicht wenige Fahrgäste haben sich gefragt, warum sie "für den Streit, den die GDL mit ihren Bossen hat" herhalten müssen. Diese Leute als Kollateralschäden anzusehen und auf deren Sympathie und Solidarität in dieser Sache zu setzen ist naiv, wenn die Leute mal in der Kälte am Bahnsteig stehen. Ich persönlich komme eigentlich nicht umhin, diese Taktik zu hinterfragen. Man will doch die Politik unter Druck setzen, oder? Das geeignete Mittel wäre da in meinen Augen der Güterverkehr. Warum man Sympathien bei der Bevölkerung abtritt und auch den Personenverkehr in Mitleidenschaft zieht ist mir nicht ganz klar.

Zuletzt bleibt da noch die Unnachgiebigkeit des GDL-Vorstandes. Was davon in die Öffentlichkeit durchdringt ist, dass schon wiederholt Angebote abgelehnt wurden, und das wiederum wird die Fraktion der Lokführer früher oder später zu den "Bösen" machen. Abgesehen davon muss der GDL klar sein, dass sie sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr langfristigen, eventuell sogar irreparablen Schaden anrichten. Größere Werke haben durch den Streik Lieferschwierigkeiten und werden sich wohl überlegen, wieder von der Schiene auf die Straße umzusteigen, falls der Streik andauert. Und ob die dann nachher wohl wieder zur Bahn kommen?

All diese Punkte werden glaube ich dafür sorgen, dass irgendwann ganz allgemein das Verständnis für das Handeln der GDL in der Bevölkerung schwinden wird. Der Punkt an dem mehr Sympathien für den DB-Vorstand als für jenen der Lokführer vorhanden sind ist glaube ich nicht mehr so weit entfernt.

Diese genannten Punkte stören mich einfach am Verhalten der GDL, sind nicht nachvollziehbar. Daher nur eingeschränktes Verständnis für die Mittel der Lokführer, unabhängig von deren Causa.

1)Nein, ich finde diese Zustände weder gut noch erstrebenswert, bevor mir das irgendjemand vorwirft. Aber ich glaube einfach, dass sie eine Tatsache darstellen, die nicht ignoriert werden kann.

Bearbeitet von Ancalagon
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Das soll nicht heißen, dass ich auf der Seite der Bahn stehe, ich kann beide Seiten durchaus verstehen, denn es gehört sich auch von einem Bahnvorstand nicht, sein Gehalt locker mal um 61% zu erhöhen, das ist genauso unverschämt :grummel:

Das hab ich zuerst auch gedacht.... nur: Der Bahnvorstand hat einige Jahre gearbeitet, um den Betrieb "Bahn" überhaupt aus den roten Zahlen zu kriegen. Die hatten (und haben) garantiert eine 70 - 80 StundenWoche. In der Relation zum Erfolg und zum Gewinn (der eben durch die Leistung des Vorstands uws erwirtschaftet wurde) sind 61% zwar immer noch happig aber nicht mehr so überraschend. Die Lokführer haben in der Zeit ja nicht mehr gearbeitet als sonst, sind also nicht beteiligt daran, dass die Bahn einen Gewinn macht.

Nicht, dass ich jetzt falsch verstanden werde: Eine Gehaltserhöhung für die Lokführer sollte schon drin sein, wenn ein Betrieb ziemlich viel an Geld einfährt. Aber dann gleich 30% zu fordern ist halt taktisch äußerst unklug, ums mal diplomatisch zu formulieren.

Dazu kommt dass die Bahn ansich schwer nachgeben kann, weil sie ja schon mit der Gewerkschaft von TransNet einen Tarifvertrag abgeschlossen hat. Und der enthält, soviel ich weiß, eine Klausel, dass deren Vertrag ungültig wird, wenn die GDLer wesentlich mehr bekommen. Ergo hätte die Bahn dann da auch wieder Ärger am Hals.

Die Streiks selber, muss ich sagen, stören mich persönlich aber überhaupt nicht. Die Streiks sind angekündigt, es gibt Ersatzfahrpläne, also kann ich meine Zugfahrten dementsprechend planen. Von mir aus kann die GdL also auch ruhig noch ne Weile streiten, wenn ihr das Spaß macht ;-)

Nur ob das der Bahn irgendwann net zu dumm wird, und die Lokführer später mal entlässt oder so, is halt die Frage. Mit solchen Streiks kann man sich vermutlich auch ins eigene Fleisch schneiden.

IMHO :)

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Nun, die Lokführer haben sich halt die Piloten zum Vorbild genommen und daher Forderungen in der selben Höhe gestellt. ;-)

Ich hab nun zu den Lokführer-Gehältern recherchiert (man kann auch sagen gegoogelt) und folgendes bei der Welt gefunden: Der Titel ist ein wenig irritierend, Lokführer verdienen nur im Gesamtvergleich mit allen deutschen Arbeitnehmern überdurchschnittlich. Wenn man sich spezielle Branchen hersucht, dann sieht das schon anders aus, da liegen sie mal über- und mal unter dem Durchschnitt. Und es gibt auch Länder (z.b. die Schweiz) in denen Lokführer erheblich mehr verdienen, wobei man hierbei natürlich auch die Kaufkraft in Betracht ziehen müsste (also wieviel kann ich mir für einen Euro kaufen). :kratz:

Lokführer verdienen über dem Durchschnitt

Forscher vergleichen die Gehälter von Lokführern mit den Einkünften anderer Berufe. Die Wissenschaftler sagen: So schlecht stehen die Lokführer nicht da. Auftraggeber der Studie ist allerdings die Deutsche Bahn – die mit den Lokführern um höhere Gehälter streitet.

Die Deutsche Bahn AG (DB) hat sich im Tarifstreit mit den Lokführern Munition von Wirtschaftsexperten geholt. Der Konzern gab eine Studie bei DIW econ in Auftrag. Das ist die Beratungstochter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Das Ergebnis ihres Gehaltsvergleichs dürfte den DB-Vorstand freuen: "Die Lokomotivführer der DB schneiden im nationalen Vergleich mit ihren Entgelten nicht schlecht ab", lautet das Fazit der Auftragsarbeit.

Die Einkommen der Lokführer liegen demnach im Schnitt etwas über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnittslohn in Deutschland. Laut DIW wurde 2006 im Schnitt ein Bruttolohn von 19,70 Euro pro Arbeitsstunde in Deutschland bezahlt. Nach Darstellung des Konzerns lag der Bruttostundenlohn der Lokführer zwischen 19,60 Euro (unverheirateter Lokführer, 27 Jahren, ohne Kinder und mit einjähriger Berufserfahrung im Unternehmen) und 21,77 Euro (verheiratet, 50 Jahre, ein Kind und 26-jährige Berufserfahrung).

Die Studie stellt allerdings fest, dass die Lokführer-Gehälter weit unter dem Schnitt im verarbeitenden Gewerbe liegen. Hier sei ein Beschäftigter im Schnitt auf 25,15 Euro pro Stunde gekommen. In der Verkehrs- und Kommunikationsbranche – wozu die Wirtschaftsforscher auch die Lokführer zählen – lag der Durchschnitt demnach bei 17,37 Euro. Zum Vergleich mit den Lokführern zogen die DIW-Experten Gehälter von Facharbeitern mit verantwortungsvoller Tätigkeit heran. Die Zuschläge für Überstunden rechneten sie dabei heraus – außer für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit, „weil es darüber keine Informationen gibt“.

Die Autoren schreiben zusammenfassend, dass selbst Berufsanfänger im Führerstand einer Lok mit 18,01 Euro auf einen höheren Stundenlohn kämen als der Durchschnitt der Facharbeiter im produzierenden Gewerbe mit 17,07 Euro stündlich. „Eindeutig besser als die Lokomotivführer werden allein die Facharbeiter in der Mineralölindustrie, im Verlagsgewerbe und in der Automobilindustrie bezahlt“, heißt ihr Fazit.

Solche Ergebnisse kommen dem Konzern gerade recht. Die DB streitet derzeit mit der Lokführer-Gewerkschaft GDL um einen neuen Tarif. Bisher hat die Bahn lediglich bis zu zehn Prozent mehr Gehalt angeboten. Die GDL ist mit 31 Prozent mehr Lohnforderung in den Konflikt eingestiegen. Die GDL setzt ihre Streiks an diesem Donnerstag, zwei Uhr früh, mit einem 30-stündigen Ausstand fort: Die GDL-Lokführer wollen ihre Arbeit bis zum Freitagmorgen, acht Uhr, niederlegen.

Bahn lieferte Daten zum Konkurrenz-Vergleich

Die DIW-Studie behandelt nur die tariflich vereinbarten Löhne. „Die tatsächlichen Zahlungen können wegen Überstunden höher ausfallen“, heißt es in dem Bericht. Deutlich weniger verdienten Beschäftigte demnach auch in vergleichbaren Dienstleistungsjobs. Die Forscher hoben Berufskraftfahrer, die im Schnitt auf lange Arbeitszeiten kämen, hervor. Auch im Vergleich mit privaten Bahnunternehmen in Deutschland bezahle der Konzern seine Lokomotivführer besser - insbesondere mit Blick auf Wettbewerber in Ostdeutschland.

Die Studie stützt sich bei diesem Vergleich der Bahnen jedoch ausschließlich auf die Angaben der DB selbst: Das heißt, der Konzern hat die Löhne bei der Konkurrenz bewertet und in Relation zueinander gestellt. Ergebnis: Bei sechs verglichenen Unternehmen schneidet die DB überdurchschnittlich ab. Schlechter zahlen demnach im Schnitt die Connex Sachsen GmbH, Trans Regio und Metronom. Besser als bei der Deutschen Bahn kommen die angestellten Lokführer bei den Unternehmen Rail4chem und SBB Cargo weg.

In diesen Ländern verdienen Lokführer mehr

International zeigen sich der Studie zufolge große Differenzen. Dabei gebe es Länder, in denen Lokführer höhere Löhne als in Deutschland erhielten. Laut DB verdienen Lokführer beim Konzern – mit Zulagen – zwischen 2560 und 2750 Euro brutto monatlich. Höhere Einkommen erzielen die Lokführer etwa in Dänemark (rund 3800 Euro) und Schweden (2840 Euro durchschnittlich). In Großbritannien liegen die Einkünfte von Lokführern der Studie zufolge im Schnitt bei 2960 Euro, in der Schweiz nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall sogar bei umgerechnet 4500 Euro. Die Verfasser der DIW-Studie bemerken einschränkend, dass der Vergleich der reinen Bruttolöhne schwierig sei. So müsste eigentlich noch die jeweilige nationale Kaufkraft der Verbraucher in den Ländern beachtet werden.

Die Gewerkschaft GDL hat die Gehaltsangaben der Bahn stets in Zweifel gezogen und darauf verwiesen, was die Arbeitnehmer nach Abzügen in der Tasche hätten. GDL-Chef Manfred Schell nannte als Nettolohn für Berufseinsteiger 1500 Euro monatlich zu wenig. Diesen Maßstab kritisieren die Verfasser der Bahn-Auftragsstudie: Die DIW-Experten verweisen darauf, dass das Netto der Arbeitnehmer in erheblichem Maße auch von staatlichen Regelungen, also von gesetzlichen und sonstigen Abzügen, abhänge. Die Nettoeinkünfte variierten etwa nach der Zusammensetzung der Haushalte und der Lohnsteuerklasse. Die Autoren schreiben – ganz im Sinn des Arbeitgebers: „Deshalb können Nettolöhne nicht Verhandlungsgegenstand bei Tarifauseinandersetzungen sein.“

DIW-Studie im Auftrag der Bahn zum Lokführer-Gehalt (PDF, 500 kb)

Quelle

Bearbeitet von Mortica
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Immer diese angeblichen 31% Lohnsteigerung. Leute lest nicht soviel BILD!!!

Die 31 Prozent kommen nur zusammen, weil man die Einstiegsgehälter um ca.500 Euro anheben will. ES geht NICHT darum, dass alle Lokführer 31% mehr Lohn haben wollen. Mit diesen 31% Lohnansteieg landet man dann bei knapp 2000€ (Brutto!), was ich als druchaus angemessen, bei den Arbeitszeiten finde.

Das hab ich zuerst auch gedacht.... nur: Der Bahnvorstand hat einige Jahre gearbeitet, um den Betrieb "Bahn" überhaupt aus den roten Zahlen zu kriegen. Die hatten (und haben) garantiert eine 70 - 80 StundenWoche. In der Relation zum Erfolg und zum Gewinn (der eben durch die Leistung des Vorstands uws erwirtschaftet wurde) sind 61% zwar immer noch happig aber nicht mehr so überraschend. Die Lokführer haben in der Zeit ja nicht mehr gearbeitet als sonst, sind also nicht beteiligt daran, dass die Bahn einen Gewinn macht.

Geil diese Aussage :auslach::auslach::auslach:

Wenn ein Unternehmen also Gewinn macht, liegt es also am Managemend, das sich dann also gehälter erhöhen darf. macht es aber Verlust liegt es an den Angestellten, die dann Entlassen werden.

Dazu kommt dass die Bahn ansich schwer nachgeben kann, weil sie ja schon mit der Gewerkschaft von TransNet einen Tarifvertrag abgeschlossen hat. Und der enthält, soviel ich weiß, eine Klausel, dass deren Vertrag ungültig wird, wenn die GDLer wesentlich mehr bekommen. Ergo hätte die Bahn dann da auch wieder Ärger am Hals.
Transnet ist doch eien Arbeitgebergewerkschft, wenn sie die Mitglieder halt mit 4,5% zufrieden geben, ist es ihr Pech. Aber keine Sorge, Herr Hansen wil auch nochmal die hand aufhalten, falls die GDL es schaft.

Nur ob das der Bahn irgendwann net zu dumm wird, und die Lokführer später mal entlässt oder so, is halt die Frage. Mit solchen Streiks kann man sich vermutlich auch ins eigene Fleisch schneiden.

Mitarbeiten auf Grund von Streiks entlassen kann GANZ teuer werden.

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Dann hat die GDL den Streik für den Personenverkehr eröffnet, was imho der nächste taktische Fehler war.

Und um daran gleich anzuschließen...vor der Gerichtsentscheidung, ob die GDL auch im Güter- und Fernverkehr streiken darf, hat die GDL gemeint, dass sie hofft, das durchsetzen zu können, damit die Bahnkunden nicht weiter belastet werde. Und was ist passiert? EIN Tag wurde im Güterverkehr gestreikt und gleich danach hat es ALLES ANDERE getroffen und damit wieder die Bahnkunden. Natürlich versuchen sie taktisch die Bevölkerung hinter sich zu stellen, aber dann gleich wieder so auf alle loszugehen, anstatt einfach erstmal den Güterverkehr auszusetzen ist halt auch wieder hinterhältig...

Das hab ich zuerst auch gedacht.... nur: Der Bahnvorstand hat einige Jahre gearbeitet, um den Betrieb "Bahn" überhaupt aus den roten Zahlen zu kriegen. Die hatten (und haben) garantiert eine 70 - 80 StundenWoche.

Ja, so ein Posten hat natürlich nicht nur Vorteile für sich, die meisten sehen halt nur aufs Gehalt ;-)

Trotzdem muss man sehen, dass die Chiefs sowieso schon ein ganz anderes Gehalt beziehen, das man mit Angestellten nicht vergleichen kann und das dann immer mehr zu steigern, find ich für einen Konzernboss weder anspornend noch irgendwie anders förderlich...genauso wie sich die Politiker vorgestern mal 10% mehr Gehalt gegeben haben. Mit was wird das gerechtfertigt? Weil in einem Jahr die Arbeitslosigkeit runter geht? Dann müssten sie sich die Bezüge aber auch mal kürzen, wenn sie hochgeht und das tut auch keiner. Ich finds oft einfach unverhältnismäßig.

Die Streiks sind angekündigt, es gibt Ersatzfahrpläne, also kann ich meine Zugfahrten dementsprechend planen. Von mir aus kann die GdL also auch ruhig noch ne Weile streiten, wenn ihr das Spaß macht ;-)

Nun ja, manche Leute können halt leider nicht planen und wenn Pendler zu spät zur Arbeit kommen (sei es nun dadurch, dass der Zug nicht fährt oder sie deswegen mit dem Auto im Stau stehen) und dadurch Gehalt abgezogen kriegen, das ist das schon ein Ding...Schüler und Studenten wirds halt nicht so jucken ;-)

Immer diese angeblichen 31% Lohnsteigerung

Ich glaube nicht, dass das irgendwer überhaupt als realistische Zahl ansieht (außer die GDL :anonym: ). Es ist klar, dass man erstmal so ne Forderung stellt, damit der Partner dann mit weniger zufrieden ist. Der Partner ist meist aber halt auch nicht auf den Kopf gefallen ;-)

was ich als druchaus angemessen, bei den Arbeitszeiten finde.

Och, da soll doch erstmal die Nachtschicht in den Fabriken auf die Straße gehen, die teilweise bestimmt üblere Arbeitszeiten haben und nichtmal die Hälfte verdienen...

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Immer diese angeblichen 31% Lohnsteigerung. Leute lest nicht soviel BILD!!!

Die 31 Prozent kommen nur zusammen, weil man die Einstiegsgehälter um ca.500 Euro anheben will. ES geht NICHT darum, dass alle Lokführer 31% mehr Lohn haben wollen. Mit diesen 31% Lohnansteieg landet man dann bei knapp 2000€ (Brutto!), was ich als druchaus angemessen, bei den Arbeitszeiten finde.

Also für 2.000,-- Euro brutto müssten die Lokführer ja gar nicht streiken, soviel bekommen sie bereits jetzt als Einstiegsgehalt (okay, sie bekommen nur 1.970,-- Euro, aber runden wir halt mal auf).

Für Berufseinsteiger fordert die GDL 2500 Euro statt bisher 1970 Euro Einstiegsgehalt - brutto. Die Bahn arbeitet dagegen mit anderen Zahlen. Nach ihren Angaben beträgt die Bezahlung für Berufsanfänger schon jetzt einschließlich Zulangen und Sonderzahlungen monatlich mehr als 2600 Euro.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/

Bearbeitet von Mortica
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Ja, mir wird auch immer von den Angestellten im Porsche-Werk erzählt, aber nein, von denen rede ich nicht. Ich rede z.B. von der Schicht, mit der ich in den Semesterferien gearbeitet hab, wo sich manche Leute schon seit mehr als 20 Jahren von 5 Uhr bis 2 Uhr krumm und buckelig schaffen und am Ende vom Monat gerade mal so 900 Euro davon haben.

Du kannst aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!

Ja, deshalb find ich sollte man auch Lokführer nicht mit Piloten vergleichen und auch nicht mit Managern.

Bearbeitet von Elentári
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Ich rede z.B. von der Schicht, mit der ich in den Semesterferien gearbeitet hab, wo sich manche Leute schon seit mehr als 20 Jahren von 5 Uhr bis 2 Uhr krumm und buckelig schaffen und am Ende vom Monat gerade mal so 900 Euro davon haben.

Sorry, aber wer nach 20 Jahren arbeit immer noch mit 900 Euro nach hause geht, hat irgendwan mal die richtige Abfahrt verpasst!

Ja, deshalb find ich sollte man auch Lokführer nicht mit Piloten vergleichen und auch nicht mit Managern.

Vieleicht nicht mit Piloten, aber z.B mit Bus-/Strassenbahenfahrern im öffentlichen Dienst, und da sind entsprechende Einstiegsgehälter höher.

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Sorry, aber wer nach 20 Jahren arbeit immer noch mit 900 Euro nach hause geht, hat irgendwan mal die richtige Abfahrt verpasst!

Ja, es gibt Leute, die haben eine Familie zu versorgen und sind froh, dass sie was haben. Hab mit einigen dort gesprochen und es müssen halt beide Ehepartner arbeiten gehen, aber trotzdem sind sie nicht nur am Rumjammern wie soviele andere und das fand ich wieder echt stark...

Vieleicht nicht mit Piloten, aber z.B mit Bus-/Strassenbahenfahrern im öffentlichen Dienst, und da sind entsprechende Einstiegsgehälter höher.

Hm, da müsst ich mal nachgucken...

Bearbeitet von Elentári
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Vieleicht nicht mit Piloten, aber z.B mit Bus-/Strassenbahenfahrern im öffentlichen Dienst, und da sind entsprechende Einstiegsgehälter höher.

Hast Du dafür irgendeine Quelle?

Ich google mir hier gerade die Finger wund und bekomme Jahresdurchschnittsgehälter zwischen 14.400 und 38.000 Euro brutto ausgespuckt. :kratz:<a href="http://www.gehalts-check.de/gehaltsfuehrer/gehalt-office/berufe/BG_7/GR_259/GB_M_1.HTM" target="_blank">http://www.gehalts-check.de/gehaltsfuehrer..._259/GB_M_1.HTM</a>

Bearbeitet von Mortica
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Also, die Lokführer verdienen wohl mehr.

Derzeit verdient ein Lokführer als Anfangsgehalt rund 1970 Euro brutto. Nach vier Jahren bekommt er 2142 Euro. Hinzu kommen monatlich mehrere hundert Euro Zulagen wie etwa Verpflegungspauschalen, Urlaubsgeld und weitere Zuschläge. Die GDL spricht von monatlich durchschnittlich 300 Euro, die Bahn hingegen von 600 Euro.

QUELLE

Den Angaben zufolge verdient ein Busfahrer im Linienverkehr rund 1800 Euro brutto im Monat, hinzu kämen bis zu 400 Euro Zuschläge.

QUELLE

Bei den Straßenbahnfahrern kann ich grad nix dazu finden, liegt aber wohl um den selben Dreh rum... Nimmt man mal den Mittelwert zw. Angaben der Bahn und der GDL, ham die Lokführer also 2600 Euro brutto. Immerhin 400 Euro mehr als Bus- und Straßenbahnfahrer haben.

Bearbeitet von Elentári
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Zum regelmäßigen Schreiben hier im Forum fehlt mir schon länger die Zeit, zum Bahnstreik kann ich grad aber spontan auch mal meine Meinung abgeben.

Die Streiks selber, muss ich sagen, stören mich persönlich aber überhaupt nicht. Die Streiks sind angekündigt, es gibt Ersatzfahrpläne, also kann ich meine Zugfahrten dementsprechend planen. Von mir aus kann die GdL also auch ruhig noch ne Weile streiten, wenn ihr das Spaß macht ;-)

IMHO :)

Das sehe ich persönlich ganz anders. Wenn jemand wie ich, der nach dem Abitur freiwillig noch eine Schulform besucht, bereits um kurz vor sechs den Bus bekommen muss, an den dann anschließend der entsprechende Zug anschließt und dieser Bus der Erste ist, der morgens überhaupt fährt, dann helfen mir Notfahrpläne und andere Dinge herzlich wenig. Zeitlich nach vorne ausweichen kann ich nicht, nach hinten hinaus fährt der Zug wenn überhaupt nur stündlich und Notfahrpläne gibt es hier im regionalen Bereich sowieso nicht.

Alles bewirkt also sofort Verspätungen, was bei Klausuren in den ersten Stunden überhaupt nicht lustig und mir als Schüler ganz und gar nicht egal ist, wie ich das hier als Behauptung auch gelesen habe. Das es Schüler da weniger interessiert, halte ich für ein recht stumpfes Vorurteil, was allerdings sicher heutzutage für die Mehrheit gelten mag (was traurig genug ist).

Dazu kommt das Problem, dass solche Verspätungen hier längst nicht ohne Diskussionen akzeptiert werden, da jeder für seinen Schulweg selbst verantwortlich ist und bei Problemen eher "losfahren" muss.

Zum Streik selbst also: Ich finde den Ausstand der GDL eigentlich nur lächerlich und unverhältnismäßig. Sicher kann viel diskutiert werden, dies für die eine, das für die andere Seite. Wer aber einmal aufmerksam TV geschaut hat in den letzten Tagen, der konnte vielfach auch die Wahrheit über die GDL erfahren.

So fährt die GDL längst nicht nur für die Deutsche Bahn, sondern auch für andere Unternehmen. Überall sind in letzter Zeit Tarifverträge neu verhandelt und abgeschlossen worden, nirgendwo bekommt die GDL mehr als 4,5 %. Warum also muss sie in diesen Verhandlungen 10% fordern?

Auch das wurde gestern Abend im Fernsehen klar: Die GDL wurde lange in ihren Augen nicht so behandelt, wie es hätte sein sollen, und spielt jetzt den Beleidigten.

Bei den 10% mehr Lohn handelt es sich übrigens um keine bloße Forderung wie die 31%, sondern diese 10% sind das, was nun verlangt wird, damit ein weiteres Treffen überhaupt Sinn macht.

Eine andere Frage noch: Warum fordert ausgerechnet die GDL, die eindeutig kleinste Gewerkschaft, als einzigste einen eigenen Tarifvertrag? Alle anderen sind eingegliedert in einem Gemeinsamen! Ist das verhältnismäßig? In meinen Augen nicht!

Ansonsten kann ich Herrn Schell der GDL persönlich nicht mehr sehen, hoffe dennoch auf eine baldige Einigung, damit die Verbraucher und die Wirtschaft nicht mehr leiden. Es führt wohl kein Weg daran vorbei, dass die Bahn entgegenkommt.

Außerdem finde ich nicht, dass Lokführer einen so furchtbar harten Beruf haben, in dem sie nun zahlungstechnisch auf der Strecke bleiben. Es gibt generell so viele Arbeitslose und Geringverdiener in Deutschland und ich finde, dass man viele Diskussionen über unverhältnismäßige Bezahlungen beginnen könnte, bevor man über dieses Berufsfeld spricht, z.B. was die Ärzte und Krankenschwestern angeht um ein Beispiel zu nennen.

Soweit meine persönliche Meinung. Eventueller forscher Unterton richtet sich an die Sache insgesamt, sicher nicht an Äußerungen hier. ;-)

Bearbeitet von Mandos
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