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Karikaturen-Streit bzw. Krieg


Grimlock

Empfohlene Beiträge

Hab eine Karikatur zum Thema gefunden die ich euch nicht vorenthalten möchte.

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  • 2 Wochen später...

die ganze Entwicklung Anhand von Karikaturen

Ein Video von einer Demonstration in London, welches man wohl nicht besser hätte faken können wenn man die Kritik bestätigt haben wollte.

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  • 1 Jahr später...

Man würde sich vielleicht wünschen das diese Geschichte inzwischen abgehakt ist und der Vergangenheit angehört..

Der Karikaturenstreit, die Freiheit und ihr Preis

Von Flemming Rose (Flemming Rose, Initiator der umstrittenen Mohammed-Karikaturen in der Zeitung Jyllands-Posten. Er erhielt daraufhin Morddrohungen von radikalen islamischen Immiganten und flüchtete in die USA)

Vier Jahre nach dem dänischen Karikaturenstreit zieht der verantwortliche Redakteur der Zeitung "Jyllands-Posten" eine Bilanz. Heute macht ihm, wie er sagt, ein neuer Fundamentalismus der guten Absicht Sorge. Er nennt ihn den "Fundamentalismus der Beleidigung".

Am vergangenen Dienstag enthüllten das FBI und der dänische Geheimdienst PET, dass zwei Männer mit pakistanischem Hintergrund in Chicago festgenommen worden sind. Sie werden verdächtigt, an einem Mordkomplott gegen mich und Kurt Westergaard, dessen Karikatur des Propheten mit einer Bombe im Turban vor vier Jahren zum Symbol geworden ist, beteiligt gewesen zu sein. Einer der beiden Verdächtigen ist zweimal nach Dänemark gereist, wo es ihm gelungen ist, bis in die Redaktionsräume der Zeitung vorzudringen. Er drehte Videos vom Gebäude, versuchte herauszufinden, wo ich wohne und wie mein Tagesablauf aussieht. Es ist nicht angenehm, wenn man erfährt, dass man ermordet werden soll, also ist die Frage erlaubt: War es das wert? Bereue ich, die dänischen Karikaturen veröffentlicht zu haben? Offen gestanden, ich glaube, diese Frage verkennt, was auf dem Spiel steht. Ebenso gut könnte man ein Vergewaltigungsopfer fragen, ob sie es bereut, am Freitagabend in der Diskothek einen kurzen Rock getragen zu haben.

In Dänemark kommt es nicht einer Einladung zur Vergewaltigung gleich, wenn man in einem kurzen Rock zum Tanzen geht, und ebenso wenig ist es eine Einladung zum Terror, Karikaturen zu veröffentlichen, die sich über die lustig machen, die im Namen der Religion Flugzeuge, Züge und Gebäude in die Luft jagen. Die satirische Darstellung von Religion ist legal und völlig normal. Und was wären wir hier in Europa auch für eine Gesellschaft, hätten wir keinen Sinn für Humor und würden Terroristen nicht verlachen?

Gewalt, Terror und Einschüchterung sind Waffen, um Angst zu schüren und das Verhalten von Menschen zu beeinflussen. Deshalb wurde der niederländische Filmemacher Theo van Gogh vor fünf Jahren von einem jungen Muslim ermordet und deshalb wurde Anna Politkowskaja, die kritisch über Tschetschenien berichtet hatte, 2006 erschossen. Drei junge Muslime hatten das gleiche Motiv, als sie 2008 die Ermordung Kurt Westergaards planten. Glücklicherweise wurde die Tat rechtzeitig vereitelt.

All diese Mörder und Verschwörer wollten die Öffentlichkeit, Redakteure, Reporter und Karikaturisten einschüchtern, um eine Sprache zum Verstummen zu bringen, die die Täter nicht mögen, bedient sie sich nun Karikaturen, Filmen oder Nachrichten. Aus der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts wissen wir, dass man den Terror nicht stoppt, wenn man ihm nachgibt, ganz im Gegenteil. Denn wer Terroristen zu beschwichtigen sucht, indem er ihnen nachgibt, sendet eine klare Botschaft: Terrorismus und Einschüchterung funktionieren. Und warum aufhören, wenn es funktioniert?

Der effektivste Weg, sich gegen Terror und Einschüchterung zu wehren, ist zu zeigen, dass man nicht die Absicht hat, sich dem Willen der Terroristen zu ergeben. So macht man klar, dass Terrorismus nicht funktioniert. Wenn also die Feinde der offenen Gesellschaft Karikaturen verbieten wollen, veröffentlichen Zeitungen Karikaturen. Wenn sie versuchen, „gefährliche" Bücher zu verbieten, werden verbotene Bücher gelesen und gedruckt. Zugleich aber möchte ich auch deutlich machen, dass ich nicht glaube, dass eine Karikatur auch nur ein einziges Menschenleben wert wäre. Es ist jedoch signifikant, dass es während des Karikaturenstreits ausschließlich in solchen Ländern ohne Meinungsfreiheit Todesopfer gab, während in jenen Teilen der Welt, wo das Recht die freie Meinungsäußerung schützt, es nicht zu Gewaltausbrüchen kam.

Diese Tatsache sollte jene nachdenklich machen, die eine Einschränkung der Meinungsfreiheit fordern, um den Frieden zu wahren.

Ich mache mir Sorgen – nicht so sehr darüber, dass ein islamischer oder politischer oder anderer religiöser Fundamentalismus seine Ziele gewaltsam erreichen könnte. Nein, mir macht ein neuer Fundamentalismus der guten Absicht Sorge. Nennen wir ihn den Fundamentalismus der Beleidigung. Er ist ein globales Phänomen und breitet sich jeden Tag weiter aus, von Indien nach Indiana, von Bagdad nach Berlin. Er wird im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen befördert, er wird in Europa von einflussreichen politischen Kräften unterstützt, um wichtige weltanschauliche Konflikte in einer multikulturellen Gesellschaft zu verhindern. Die Ironie eines Fundamentalismus der Beleidigung ist, dass er die positive Seite einer multikulturellen Gesellschaft betonen will, die Vielfalt schafft, dabei aber im Namen dieser Vielfalt bereit ist, die Vielfalt der Meinungen zu opfern.

Was ist zu tun?

Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder akzeptieren wir den Fundamentalismus der Beleidigung als gesellschaftlichen Leitgedanken – wenn du mein Tabu respektierst, dann respektiere ich deins. Dieser Weg wird unsere Freiheiten auf dramatische Weise einschränken. Der andere Weg besteht darin, sich von jeglichen Tatbeständen der Beleidigung frei zu machen und allein am Tatbestand der Anstiftung zur Gewalt festzuhalten. Dafür trete ich ein, und ja, ich glaube, das ist es wert. Die vergangenen vier Jahre haben mich gelehrt, dass die Freiheit einen Preis hat, insbesondere wenn man den Leuten sagt, was sie nicht hören wollen. So sei es.

Quelle: http://www.welt.de/politik/article5048778/...-ihr-Preis.html

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  • 2 Monate später...

Täter soll Kontakte zu Al Kaida haben

Mordanschlag auf Mohammed-Zeichner vereitelt

Mit einer Axt und einem Messer bewaffnet ist ein 28-jähriger Mann in Dänemark in die Wohnung des Karikaturisten Westergaard eingedrungen. Der Zeichner der umstrittenen Mohammed-Karikaturen konnte flüchten und blieb unverletzt. Der Angreifer soll enge Verbindungen zu Al Kaida haben.

Von Alexander Budde, ARD-Hörfunkstudio Stockholm

Offenbar nur mit knapper Not kam der dänische Karikaturenzeichner Kurt Westergaard mit dem Leben davon, als gestern Abend gegen 22 Uhr ein 28-jähriger Mann mit Axt und Messer bewaffnet in seine Wohnung im westdänischen Århus eindrang. Der 74-Jährige konnte sich mit seinem fünfjährigen Enkel ins Badezimmer flüchten, das seine Bewacher zu einem so genannten "Panikraum" umgebaut hatten.

Den Schutzraum mit Stahlplatten in der Tür und einem Fenster aus Panzerglas hatte Westergaard vor einigen Wochen im dänischen Fernsehen vorgeführt. Hier hinein konnte der Somalier bis zum Eintreffen der Polizei nicht eindringen. Er habe aber lauthals geflucht und Westergaard mit Ermordung gedroht. "Es hat nicht viel gefehlt", sagte der Zeichner seiner Zeitung "Jyllands-Posten".

Angreifer wurde von Polizei angeschossen

Der Angreifer richtete seinen Zorn schließlich auf das in zehn Streifenwagen anrückende Überfallkommando der Polizei, berichtete Einsatzleiter Bent Nielsen im Dänischen Rundfunk: "Er griff die erste Patrouille an und warf seine Axt nach einem Beamten. Die Kollegen schossen ihm dann ins rechte Bein und in die linke Hand." Der 28-Jährige wurde mit nicht lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus von Århus gebracht. Man werde ihn wegen zweifachen Mordversuchs an Westergaard und einem Polizeibeamten anklagen, kündigte Nielsen an.

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Nach Angaben des dänischen Geheimdienstes PET war der junge Mann, der im Westen Dänemarks lebt, seit geraumer Zeit im Visier der Sicherheitsbehörden. Er gehöre einer dänischen Zelle von Radikalen mit engen Verbindungen zur somalischen Al-Shabab-Miliz sowie zur Führung des Terrornetzwerks Al Kaida in Ostafrika an. Er sei wiederholt in die Region gereist und habe sich an "terroristischen Aktivitäten beteiligt". Al Shabab habe sich zum Magneten für junge Islamisten aus den USA, Pakistan sowie europäischen Ländern entwickelt.

Kommentare zum Attentatsversuch:

Der Westen und die Mohammed-Karikaturen Spiegel Online

Karikaturen-Rache ist ein Anschlag auf die Freiheit Welt Online

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