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Mein Name ist Bond, James Bond!


Frodo

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So, hier bin ich wieder und habe jetzt Casino Royale gelesen. :-O

Bond wird als attraktiver Mann beschrieben, mit schwarzem Haar, grau-blauen Augen und einer (kaum sichtbaren) Narbe auf der rechten Wange. Vesper Lynd vergleicht ihn vom Aussehen her gegenüber Mathis mit einem Filmstar. Bond sieht bei einem Vergleich vor dem Spiegel (Mathis hat ihm von Vespers Aussage erzählt) keinerlei Ähnlichkeiten zwischen sich und einem Filmstar.

Er wird aber auch als brutal aussehend beschrieben, zumindest wenn er schläft und man daher seinen Humor, der aus seinen Augen blitzt, nicht mehr sehen kann.

Die Folterszene im Buch ist sehr heftig und die letzten Kapitel des Buches beschreiben dann auch seinen Krankenhausaufenthalt und seine Zeit mit Vesper.

Bond selbst ist durchaus verletzlich. So ärgert er sich z.B. nach seinem Termin bei M über sich selbst, weil er etwas zu M gesagt hat. Als Vesper ihn für die Doppel-0-Nummer bewundert, wird er regelrecht unfreundlich, und weißt sie darauf hin, dass dies nichts sei, auf das man stolz sein könne. Es bedeute nur, dass man bereit sei für seinen Auftrag zu töten. Er habe sie für 2 Eleminierungen bekommen. Vielleicht waren seine Opfer aber in ihrem Leben ganz patente Menschen gewesen.

Bond ist regelrecht stolz darauf, als im Restaurant sich die Leute nach seiner schönen Begleiterin (Vesper) umdrehen. Auch erklärt er Vesper seine Fixierung auf gutes Essen und Getränke unter anderem damit, dass er bei seinen Aufträgen oft alleine essen müsse. Er gibt es zwar nicht offen zu, aber es ist ihm anscheinend wichtig, was andere von ihm denken.

Außerdem wird deutlich, dass Bond am Leben hängt. Die zwei Mordanschläge (vor allem der erste, das Bombenattentat) auf ihn, machen ihm schwer zu schaffen. Nach seiner Gefangennahme und der Folter, will er sogar beim Secret Service aufhören. Und im Krankenhaus hat er wegen seiner neuen Schwierigkeiten mit "Gut-und-Böse" eine lange Diskussion mit Mathis.

Bin ja gespannt, ob etwas von diesem dreidimensionaleren Bond im neuen Film auch vorkommt.

Zumindest scheinen sie sich in Teilen an das Buch zu halten, die berühmte Baccarat-Szene kommt im Film wohl vor. :-) (Ich muss natürlich erwähnen, dass das Buch beinahe ausschließlich in Südfrankreich spielt. Es gibt einen (kurzen) Rückblick auf die Auftragserteilung in London und die Hintergründe des Falls. Und es wird erwähnt, dass Bonds Tarnung auf einer alten Karibik-Tarnung aufbaut und daher sein Kontakt mit London über Jamaika läuft. Aber die Handlung selbst spielt ausschließlich in Frankreich. Der Fall selber, bzw. Bonds Mission, dauert eigentlich nur drei oder vier Tage. Bei zwei Tagen sind wir live dabei. :cool: Der Rest des Buches (Zeitraum ca. vier Wochen) besteht aus der Heilung Bonds und einem Urlaub mit Vesper.)

Bearbeitet von Mortica
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Aber nein Tinu, es gibt doch die Spoiler-Funktion. :-O

Hier ein Premierenbericht!

Ein kurzes Zitat daraus:

...

Der blonde Bond ist da: Umjubelt von hunderten Fans hat Daniel Craig als neuer Geheimagent 007 am Dienstag in London den Film "Casino Royale" präsentiert. Zur Weltpremiere des James-Bond-Streifens kam der 38-Jährige stilvoll im Smoking und mit der Eleganz eines wahren Topspions Ihrer Majestät.

...

Mittlerweile wird der Schauspieler von einigen Filmfachleuten bereits als bester Bond seit Sean Connery gepriesen, der in "Dr. No" 1962 erstmals den Geheimagenten 007 verkörperte. Craigs Debüt gibt der Bond-Serie, von der viele glaubten, sie habe ihre besten Zeiten hinter sich, das gewisse Prickeln zurück. "Mit 'Casino Royale' haben wir nicht nur einen neuen Bond, wir haben auch eine neue Herangehensweise an das Genre", sagt James Chapman, Autor eines Buchs über die Kulturgeschichte der Filmreihe. "Der Film ist revisionistisch. Er geht auf die Wurzeln der Figur Bonds zurück."

...

Edit: James Bond verneigt sich galant seiner Arbeitgeberin, der Queen.

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Bearbeitet von Mortica
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  • 2 Wochen später...

Ein paar mehr Ausführungen bitte...

Wie stark war der Action-Anteil im neuen Bond? Denn das ist ja die Sorge der meisten Bond-Fans und meine auch. Action ist schön und gut, aber zuviel davon verdirbt den Bond. Die Ausschnitte, die ich bisher gesehen habe, waren sehr actionreich, aber morgen werde ich mir sowieso meine eigene Meinung bilden.

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Sooooo, Beleg ist frisch ausm Kino back. Ergebinis:

Selten ein Kinofilm dermassen genoosen. Und DAS will was heissen. :-D

Möglich, dass das daher kommt dass ich noch voll in Stimmung bin. Möglich, dass ich zu diesem Zeitpunkt sehr subjektiv urteile. Möglich, dass ich beim genaueren Überdenken später einige Makel werde aufzählen können. Aber "Casino Royale" hat mich einfach begeistert und steht für mich, "Mission Impossible 3" oder "The DaVinciCode" hin, "Das Parfum" her, als bester Film des Jahres 2006 fest (höchstens noch neben "Cars").

Für eine genauere Kritik hab ich jetzt leider keine Zeit, also nur ganz kurz: Wahnsinnig gelungene erste Hälfte (Spannung bis zum geht-nicht-mehr!!), spitzenmässige Dialoge zwischen Vesper und Bond, coole Sprüche, natürlich Top-Effects, wenn auch überhaupt kein übertriebenes futuristisches Zeugs (positiv!), Caterina Murino als Blickfang (Schade kein längerer Auftritt), Mads Mikkelsen gibt einen coolen Le Chiffre, ein noch nie dagewesenes vielschichtiges Bond-Girl, und einen Schlusssatz, der jedem Fan eine Gänsehaut verpasst.

Da ist man doch glatt gewillt, einen fehlenden Q oder grössenwahnsinnigen Weltverschlimmbesserer und einen etwas abflachenden letzten Filmdrittel zu verzeihen. ;-)

Congratulations zur gelungenen Wiedergeburt, Mister Bond! :-D

Bearbeitet von Beleg Langbogen
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Ich habe den Film am Freitag gesehen und war seeeehr angetan! *daumenhoch*

Zu meiner Überraschung ist die Hauptgeschichte wirklich stark vom Buch inspiriert. :-) Ich verzichte jetzt aber auf den großen Buch-Film-Vergleich gemäß dem Motto, dass war im Buch anders und das genauso. Aber eines muss ich anmerken:

Den selbsterfundenen Cocktail trinkt er auch im Buch. :-D Und nachdem er im Buch Vesper kennengelernt hat, will der den Cocktail auch nach ihr benennen. :-D
:-D

Es gibt einige gute Action-Szenen, die um einiges realistischer sind als in den letzten Bondfilmen. (Auf abstürzende Flugzeuge in die der Agent im freien Fall einsteigt um dann damit wegzufliegen wird dankenserterweise verzichtet.)

Die ganze Geschichte ist irgendwie stimmig. M ist in Bestform. Bond ist frisch zur Doppel-Null befördert und will sich beweisen (leistet sich aber gleich beim ersten Auftrag einen Patzer). Die Vesper-Bond-Dialoge sind sehr gelungen.

Craig guckt am Anfang immer etwas verkniffen :kratz: aber daran gewöhnt man sich. Und es ist faszinierend, wie er dann plötzlich ein kaum sichtbares Lächeln andeutet. Er spielt den ganzen Film hindurch wirklich überzeugend und man nimmt ihm die Figur und deren Handlungen wirklich ab.

Ehrlich gesagt habe ich Pierce Brosnan in diesem Film nicht vermisst. Daniel Craigs Bond geht eher in Richtung Sean Connery, nur das seiner in diesem Film noch etwas unsicherer und auch verletzlicher war. Was natürlich daran liegt, dass dieser Film ihn auf seinem Weg zu Superagenten zeigt.

Der Schlussatz war natürlich das, auf das alle gewartet haben. (Bei uns ihm Kino gabs danach sogar vereinzelten Applaus. :-O )

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Aber "Casino Royale" hat mich einfach begeistert und steht für mich, "Mission Impossible 3" oder "The DaVinciCode" hin, "Das Parfum" her, als bester Film des Jahres 2006 fest (höchstens noch neben "Cars").

Bin ganz deiner meinung, der film war genial !!!

Ich liebe die szene wo er zu vesper sagt : sie sind nicht mein typ.

Vesper: wieso, intelligent? Er: Nein Single.... So irgendwie war das doch :-O

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Noch was ganz kleines am Rande: Vor einer Woche oder so stand in der Zeitung "20 Minuten" dieser mini-Artikel:

Bond: Schwulenszene

LOS ANGELES - Schauspieler Daniel Craig (38)

drängt die Filmbosse dazu, im nächsten

007-Streifen eine Schwulenszene mit dem

Geheimagenten einzubauen.

:kratz: :kratz:

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Noch was ganz kleines am Rande: Vor einer Woche oder so stand in der Zeitung "20 Minuten" dieser mini-Artikel:

Bond: Schwulenszene

LOS ANGELES - Schauspieler Daniel Craig (38)

drängt die Filmbosse dazu, im nächsten

007-Streifen eine Schwulenszene mit dem

Geheimagenten einzubauen.

:kratz::kratz:

Hö? :-O

Nuja, wenn er das jetz wirklich gesagt hat, macht er sich in meinen Augen sympathisch, vor allem, weil er das ja sicher nur als Witz gemeint hat ;-).

Aaaaaaalso ich hab den Bond jetzt auch gesehen und find ihn sehr sehr gut. Mit den älteren hab ich nich gar so viele Vergleichmöglichkeiten - ausser "Tomorrow never dies" und "Goldfinger" hab ich nie einen gesehen....

Ich fand ihn von vorne bis hinten spannend, Vesper war eine sehr intelligente Frau mit Ausstrahlung und zu meiner Überraschung hat mich Daniel Craig sogar wirklich überzeugt. In diesen Film passt er definitiv! (Ich persönlich würde ihn nicht mit Vin Diesel vergleichen, mich erinnert er eher an eine ernstere Version von Martin Riggs (Lethal Weapon)... aber Geschmäcker sind ja verschieden).

Feiner Soundtrack ausserdem. Und der Vorspann war vom Look her sehr genial!

Der Film macht mir jetzt fast Lust auf das Buch!

Bearbeitet von PippinTuk
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:kratz::kratz:

Hö? :-O

Nuja, wenn er das jetz wirklich gesagt hat, macht er sich in meinen Augen sympathisch, vor allem, weil er das ja sicher nur als Witz gemeint hat ;-).

Und da bist du dir gaaanz sicher? Oo

Aaaaaaalso ich hab den Bond jetzt auch gesehen und find ihn sehr sehr gut. Mit den älteren hab ich nich gar so viele Vergleichmöglichkeiten - ausser "Tomorrow never dies" und "Goldfinger" hab ich nie einen gesehen....
Achtung, Bildungslücke!! :ugly:

Feiner Soundtrack ausserdem.
Möglich, aber du beziehst dich da hoffentlich nicht auf den Titelsong?
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Also selbst wenn er es ernst meint...... ich hätte nichts gegen einen Bondboy. Aber ich bin ja auch ein Banause :ugly:;-).

Nein, der Titelsong ist mir gar nicht weiter aufgefallen..... meinte eher so den Score.

Und was die Bildungslücke angeht: Ja, ich wurde schon auf einen Videoabend eingeladen. Die Lücke wird gefüllt werden ;-).

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  • 6 Monate später...

Seltsam, dass das hier noch nicht gepostet wurde :kratz: :

Seit vorletzter Woche ist bekannt, dass Marc Forster, der basler Regisseur, den nächsten James Bond verfilmen wird!

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Forster hat bereits die Regie für die "Harry Potter"-Verfilmung abgelehnt, bei Bond konnte er aber nicht nein sagen. Der Regisseure von Filmen wie "Monsters Ball", "Finding Nerverland" und "Stranger than Fiction" wird also den 22. Bond Film inszenieren, welcher voraussichtlich am 7. November 2008 in die US-Kinos kommen wird.

Mit einem schweizer Regisseur kann das gar kein schlechter Film werden! :cool:

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Mit einem schweizer Regisseur kann das gar kein schlechter Film werden! :cool:

Nur wird er Probleme haben, den Veröffentlichungstermin einzuhalten ;-):anonym:

Ich bin mal gespannt, ob der neue Bond dann auch wieder eher in Richtung Original-Bond geht oder ein Action-Film wird. Marc Forster traue ich aber eher einen guten Bond-Film zu mit Schwerpunkt zur Schauspielerei, wie es auch bei Casino Royal war. Gut finde ich, dass ein Europäer für den Film verantwortlich ist, denn die Amerikaner setzen meiner Meinung nach viel zu viel auf Explosionen in fast jeder Szene. James Bond hat in Europa begonnen und kann ruhig hier bleiben.

Bearbeitet von Saruman
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  • 2 Wochen später...
Gast Spartiatis

Der neue Bond hat mir gefallen! Habe ich im Kino vor ein paar Monate angeschaut und jetzt wieder auf DVD.

Hab den Thread rein zufällig endeckt und ich wollte kurz mein Respekt zu neuen Bond erweisen.

Ich möchte jetzt nicht anfangen zu vergleichen ob der alte oder der neue besser ist, für mich bleibt es erst mal dabei Casino Royal war ein guter Bond Film.

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  • 4 Monate später...

Es gab doch mal Gerüchte, die Bond-Macher würden Vesper Lynd irgendwie im nächsten Film unterbringen wollen (obwohl sie sowohl laut Buch als auch im Film definitv tot war). Hier Neuigkeiten dazu:

...Die 27-jährige Schauspielerin, die im 2006er "Casino Royale" die "Vesper Lynd" verkörpert hatte, wird im nächsten Teil der Filmreihe nur auf Fotos erscheinen, in dem 007 Berichten zufolge Rache für ihren Tod suchen wird.

Green: "Ja, es wird Bilder (von 'Lynd') geben und so was. Ich weiß nicht, wer das 'Bond'-Girl sein wird. Ich bin ein bisschen eifersüchtig! Ich hoffe, es wird furchtbar - ich werde die Liebe seines Lebens sein!"

Quelle

Gut, ich bin beruhigt. Fotos seiner großen Liebe darf er sich gerne ansehen.

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  • 2 Monate später...

Zum neuen Bond Quantum Of Solace gibt es nun erste Filmszenen zu bewundern:

klick

Die Bond-Girls stehen übrigens auch seit einer Weile fest, nämlich:

Olga Kurylenko und Gemma Arterton

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  • 3 Monate später...
  • 5 Monate später...

Was ist denn hier los? Hat etwa noch niemand den neuen Bond gesehen, bzw etwas dazu zu schreiben? :anonym:

Ich war jedenfalls am Montag drin.

Quantum of Solace

QuantumSolaceMOS_468x312.jpg

Eigentlich gibt es wenig zu sagen über diesen neuen Bond. Abgesehen von der Frage der Indentität, die im Raum steht - aber dazu später mehr - unterhält er die für grösste Zeit tadellos und ist sein Kinoticket wert. Aber es bleibt erstaunlich wenig hängen von diesem "Schweizer" Bondfilm.

Ich hätte nicht gedacht, diese Worte jemals in den Mund nehmen zu müssen, aber das unter anderem unbestreitbar die Schuld von Paul Haggis. Leider hat sich der Drehbuchautor und zweifache Oscarpreisträger Haggis, der grossartige Filme wie Million Dollar Baby, L.A. Crash und Letters from Iwo Jima mit ebenso grossartigen Scripts veredelte, hier einen Fehltritt geleistet. Hat er doch in "Casino Royale" noch so gute Arbeit geleistet, enttäuscht er dieses Mal und macht den Eindruck, als ob er etwas ungelaunt und ideenlos bei der Arbeit gewesen wäre. Zwar versucht er redlich, dem Charakter Bond noch mehr Profil zu geben, was in einigen Szenen auch bemerkenswert klappt - eine solche Nähe zum Geheimagenten hat der Zuschauer in den alten Filmen nie gespürt - und insgesamt wirkt Bond noch zerrissener, noch gespaltener. Aber das kann nicht darüber hinweghelfen, dass die Story des Filmes zweitweise arg enttäuscht.

Zu Beginn wird man lieblos und ziemlich unsorgfältig in die direkt an den Vorgänger anschliessende Actionsequenz geworfen, und denen, die ob den schnellen Schnitten nicht ganz mitkommen, wird es wohl bald so vorkommen, als hechte der Film von einer Actionszene zur nächsten. Gegen die Mitte wird er dann etwas ruhiger und nimmt auch mehr Fahrt auf, ist spannend, voller Überraschungen und hie und da schleicht sich sogar echtes Bond-Feeling hinein. Doch schon ist der gelungene Mittelteil auch wieder vorbei und es geht auf das Showdown zu, welches den Zuschauer nicht lange lange aufhält, mit dem Bösewicht, welcher ebenfalls nicht die Klasse wie auch schon hat, kurz angebunden Schluss macht und uns nach mickrigen 106 Minuten sitzen lässt, etwas unbefriedigt. Langweilig ist der Film gewiss nie, dazu ist er viel zu spannend und actiongeladen, und einige starke Szenen sind tatsächlich auch vorhanden.

Trotzdem muss man der Tatsache in das Tosca-Auge sehen, dass dieser zweite Craig'sche Bond gegenüber "Casino Royale" deutlich abfällt. Und da weder Craig selbst noch die Aufmachung so viel schlechter geworden sein kann, muss man den schwarzen Peter wohl wirklich dem Drehbuch zuschieben. An der Inszenierung von Foster kann es deshalb kaum liegen, weil diese durch eine wuchtige, schnörkellose und harte Art überzeugt. Sie ist keineswegs aussergewöhnlich oder herausragend, aber sauber und stilsicher, wodurch der Film optisch sehr wohl an den Letzten anzuknüpfen vermag.

Auch Daniel Craig - seine Kanalarbeitervisage muss man natürlich noch immer nicht mögen - überzeugt in schauspielerischer Hinsicht, die Bondgirls sind ansprechend gecastet und die Drehorte sowohl exotisch als auch wirkungsvoll in Szene gesetzt. Es fehlt der Handlung insgesamt einfach zeitweise der Drive und die Dialoge sind im Vergleich mit den Wortgefechten zwischen Bond und Vesper zu unelegant, zu uncharmant, zu ungeschliffen. Und dabei reissen nicht einmal die guten alten Actionszenen irgendjemanden wirklich vom Hocker, seien sie in noch so grosser Zahl vertreten. Auch hier hatte "Casino Royale" bessere Karten, weil sie da einfallsreich, fesselnd und ausnahmslos atemberaubend waren. Im Neuen fehlen hier die Ideen, die ihnen Frische verliehen hätten, und so sind sie zwar allemal gut und teuer gemacht, aber schlicht zu wenig ausgefallen.

War das nicht auch etwas von den Dingen, die wir so an den alten Bonds schätzten? Die Verfolgungsjagden, bei denen über Dächer gesprungen, Hubscharuber vom Himmel geholt und massenweise physikalische Gesetze gebrochen wurden, dank denen man irgendwo im Film einschalten konnte und sofort Bescheid wusste.

Vielleicht ist dies auch das allgemeine Problem von diesem Bond. Er bietet eigentlich nichts mehr davon, was die alten Filme über so lange Zeit ausgezeichnet hat. Dies ist sehr wohl von den Machern beabsichtigt und man bemerkt durchaus noch, hier einen Bond vor sich zu haben, aber auch dies vor allem deswegen, weil der Name im Vorspann steht. Es steht wohl ausser Frage, dass die Serie eine Renovierung dringend nötig hatte, was in "Casino Royale" auch vielversprechend begonnen wurde. Aber wenn Craigs neuer Bond, dieser beinharte, humorlose und grimmige Killer und Schläger, schon in seinem zweiten Film etwas ausgelutscht und altbekannt wirkt, hat man sich wohl etwas mehr erhofft. Es bleibt der Eindruck, dass "Quantum of Solace" munter die Markenzeichen-Elemente der Vergangenheit über Bord wirft und es versäumt, sie mit Neuem zu ersetzen. Deshalb ist er noch lange kein schlechter Film, aber - abgesehen von der breitgewalzter Marketing-Kampagne - auch kein wirklich besonderes Kinoerlebnis.

Wir stehen also vor einem gewisses Dilemma: Zwar hat sich der neue Bond mit diesem zweiten Anlauf klar positioniert und weiss genau, was er will, verliert aber gewissermassen immer mehr seinen Adelstitel, seine Vormachtstellung. Anders gesagt: Indem die Macher Bond haben erwachsen werden lassen, ist er aus seiner vertrauten ökologischen Nische herausgewachsen und sieht sich nun im Sumpf der uneingeschränkten, gnadenlosen Konkurrenz plötzlich anderen grossen "B-Actioner" gegenüber. Und gegen Bourne und Batman muss der Geheimagent ihrer Majestät den Kürzeren ziehen. Schade.

Es bleibt noch die Hoffnung, dass sich dieser 22te Bond mehr als ein Lückenfüller, Einwärm- und Brückenfilm herausstellt, der seine Kräfte sammelt für einen kommenden wirklich grossen Kracher. Aber auch das ist nur ein Quantum Trost.

"Quantum of Solace" ist ein spannender, kurzweiliger Actionfilm, der abgesehen von einer teuren Inszenierung und seinem Markennamen kaum mehr aus der Masse heraussticht.

Bearbeitet von Beleg Langbogen
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Beleg hat ja schon ein sehr langen Kommentar abgegeben, auch wenn er zu Anfang gesagt hat, es gäbe nicht viel zu sagen ;-)

Mein Beitrag wird defintiv kürzer ausfallen. Ich war inzwischen auch im neuen Bond und musste ernüchternd feststellen, dass er nichts mit Casino Royale gemein hat (von der Machart her). Die Geschichte knüpfdt zwar dort an, wo sie aufgehört hat, aber alles was folgt, lässt sich nicht mehr mit dem Stil des Vorgängers vereinbaren.

Dabei hatte ich mich beim Vorgänger sehr darüber gefreut, dass er endlich mal wieder dem Stil eines alten Bond-Films ähnelt. Die neuen Bonds mit Pierce Brosnan waren einfach sehr actionlastig und nicht mehr etwas Besonderes. Nach Casino Royale (bei dem der Hauptteil durch ein Kartenspiel bestimmt wird) hatte ich folglich schauspielerisch höherwertige Bond-Filme erwartet und weniger Actionsequenzen, die den kompletten Film bestimmen. Leider ist es in Quantum so, dass die Story fast in den Hintergrund tritt, um Raum zu machen, für eine Actionszene nach der anderen. Diese sind zwar knackig und einfallsreich, aber völlig wahrlos hinterienander gewürfelt und ich bin jemand, der bei den schnellen Schnitten nicht mehr mitgekommen ist. Die Schauspieler haben ebenfalls nicht wirklich überzeugt. Selbst Judi Dench nicht, die mich in Casino sehr wohl überzeugt hat und die ich für eine fähige Schauspielerin halte, aber hier waren irgendwie alle Charaktere eher halbgar. Der Bösewicht hat einen dieses Mal ebenfalls auf ganzer Linie kalt gelassen, obwohl gerade der in einem Bond-Film immer was Besonderes war und durch sehr, sehr gute Schauspieler besetzt wurde.

Gut gefällt mir bei diesem Bond hier auf jeden Fall, dass er noch Mensch ist und nicht nur Superagent und die Musik zeigt dies auch sehr gut durch halbgare Bondthemen. Er ist halt noch nicht der James Bond der anderen Filme, aber entwickelt sich langsam dazu. Deswegen fand ich es auch nicht verwerflich, dass es keine Bettszene gab, denn auch das sind eher Qualitäten des Bonds, zu dem er sich noch entwickeln wird. Man kann ihn sich durchaus anschauen und er weiß auch zu unterhalten, aber mehr Laufzeit hätte diesem Bond sehr gut getan. Schließlich scheint es einer der kürzesten Bonds zu sein, was äußerst schade ist. Auch das lässt vielleicht auch ein schlampiges Drehbuch schließen, denn wenn man nicht genug Inhalte zur Verfügung stehen hat, dann wird der Film halt kürzer?

Könnte nicht auch der Streik der Drehbuch-Autoren mit dieser Lieblosigkeit zu tun haben? Ist nur eine Vermutung. Zeitlich müsste dies ja hinkommen...

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Beleg hat ja schon ein sehr langen Kommentar abgegeben, auch wenn er zu Anfang gesagt hat, es gäbe nicht viel zu sagen ;-)

Stimmt, das sieht etwas nach einem Widerspruch aus. :-O Aber vielleicht ist dir aufgefallen, dass ich mich zum eigentlichen Film eher kurz gefasst habe und stattdessen mehr auf die Bedeutung, also was ich allgemein zu diesem Bond meine, eingegangen bin. ;-)

Könnte nicht auch der Streik der Drehbuch-Autoren mit dieser Lieblosigkeit zu tun haben? Ist nur eine Vermutung. Zeitlich müsste dies ja hinkommen...

Hm, guter Gedanke, aber ich vermute nicht, dass das einen Einfluss hatte. Wenn Haggis mal für ein Drehbuch engagiert und bezahlt wurde, dann sollte er diesen Job auch mit voller Sorgfalt und bis zu Ende machen, egal ob Streik oder nicht. Sonst wird der Film halt etwas nach hinten verschoben, wie es bei einigen Filmen aufgrund dessen geschehen ist.

Bearbeitet von Beleg Langbogen
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ich werd mir den Film nicht im Kino ansehen.

wiso ?

ganz einfach ,,, bond is jetzt nen Arschloch ,,, was ich wirklich wirklich scheisse finde. Früher war er irgendwie noch Gentleman heute nur noch arsch

Das stört mich einfach.

Das Letzte Bond film den ich noch gut fand war das mit dem Satelieten der mit Sonnenstrahlen schiessen kann ( oder irgendwie sowas) Blaub der war mit Brosman oder wie der Heisst.

Der Böse hatte auf jedenfall Diamanten im Gesicht was ich irgendwie lustig fand.

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